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Webcast — Anti-China-Propaganda ist gefährlicher als Russiagate

Helga Zepp-LaRouche hat im heutigen Webcast wiederholt betont, wie wichtig es sei, die britische Rolle in der immer schriller werdenden Anti-China-Hysterie offenzulegen und diesen geopolitischen Absichten die jahrzehntelangen Bemühungen Lyndon LaRouches für eine globale Wirtschaftszusammenarbeit gegenüberzustellen. Der Druck auf Präsident Trump, sich gegen die WHO zu stellen, sei eine gefährliche Eskalation, die von denselben Personen ausgehe, die bereits für die Russiagate-Angriffe gegen ihn verantwortlich sind.  Helga bezweifelte, daß Trump den Brief an WHO-Präsident Tedros selbst geschrieben habe, sondern dieser sei vielmehr Ausdruck der Hysterie, die von Pompeo, Navarro, Esper und Tucker Carlson ausgehe.  Die Lügen über China wegen des Coronavirus seien „geopolitisch“ begründet.

Wenn die beiden größten Volkswirtschaften der Welt zum Wohle der Menschheit zusammenarbeiten würden, gäbe es kein Problem, das nicht gelöst werden könnte.  Sie nannte die Sendung im CGTN-Fernsehen über Chinas Kernfusionsprogramm und die weltweite Zusammenarbeit bei dem ITER-Projekt als Beispiele dafür, wie das funktionieren könnte. Dies stehe in der Tradition der Entwicklungsprogramme, die Lyndon LaRouche für jeden Teil der Welt geschrieben hat.  Dem stehe der grüne Wahnsinn gegenüber, der in Europa und den USA betrieben werde, beispielhaft deutlich an der Rolle, die dem Superhedgefonds BlackRock beim Bailout von Spekulanten gegeben wurde.

Petition für eine Weltgesundheitsinfrastruktur unterschreiben


Das Urteil von Karlsruhe bietet eine Chance für einen Neuanfang Europas!

Von Helga Zepp-LaRouche

Das Urteil des Karlsruher Bundesverfassungsgerichtes, das die Aufkäufe von Staatsanleihen durch die EZB als teilweise verfassungswidrig bezeichnet und fordert, daß die EZB die Verhältnismäßigkeit dieser Politik bezüglich der negativen Folgen für u.a. Steuerzahler und Sparer begründen muß, hat in seiner Wirkung Ähnlichkeiten mit einer Unterwasserexplosion, die einen Tsunami auslöst, der sich in langen Wellenzügen ausbreitet, bevor er an der Küste auftrifft. Damit wird nicht nur eine Politik in Frage gestellt, die – wie das Karlsruher Gericht richtig andeutet – die Banken zu Lasten der Bürger begünstigt, sondern auch das Machtverhältnis zwischen den supranationalen EU-Institutionen und den nationalen Institutionen der Mitgliedsstaaten. Haben die EZB und der Europäische Gerichtshof (EuGH), schrankenlosen Vorrang vor allen nationalen Verfassungs- und Höchstgerichten, obwohl es eindeutig trotz der Verträge von Maastricht und Lissabon kein europäisches Volk gibt, oder existieren noch Instanzen, die im Zweifelsfall das Gemeinwohl der Staaten verteidigen?

Es klären sich die Fronten: Verfassungsrichter Peter Huber beschreibt das Karlsruher Urteil als „homöopathische Botschaft“ an die EZB, die schließlich nicht die „Herren des Universums“ seien. Aber genau das denkt offensichtlich die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen, die mit einem Vertragsverletzungsverfahren gegen dieses Urteil und damit gegen die deutsche Regierung droht, und das bringt ganz klar die Präsidentin der EZB, Christine Lagarde zum Ausdruck, wenn sie sagt: „Wir sind eine unabhängige Institution die dem Europäischen Parlament verantwortlich ist, geleitet von unserem Mandat. Wir werden damit fortfahren, dieses Mandat auszuüben, was auch immer dafür erforderlich, was auch immer nötig ist. Wir lassen uns nicht abschrecken.“

Es ist nicht das Insistieren Karlsruhes, daß das Grundgesetz in Deutschland nach wie vor Gültigkeit hat, was zur Erosion der EU beiträgt, sondern eben diese uneinsichtige Arroganz, die von der Leyen, Lagarde und Co. zum Ausdruck bringen. Eine Arroganz, die aus einem Selbstverständnis herrührt, tatsächlich die Interessenvertreter der Herren des Universums -sprich: des Finanzsystems der Zentral- und Investmentbanken, Hedgefonds und Versicherungsgesellschaften – zu sein.

Hofberichterstatter dieses Finanzsystems, wie der Deutschlandfunk, versuchen in ihren Kommentaren den Eindruck zu erwecken, als seien die Verfassungsrichter, die sich mit ihrem Urteil „auf das Terrain der Wirtschaftswissenschaften begeben“ hätten, damit hoffnungslos überfordert. Peinlich ist dabei nur, daß sie dabei nur „Wissenschaftler“ und „Experten“ als Autoritäten zitieren, die nicht nur von eben dieser Wirtschaftswissenschaft nicht den geringsten Schimmer haben, sondern bekanntermaßen die Systemkrise von 2008 ebensowenig vorhergesehen haben und deshalb implizit für die monetaristische Politik verantwortlich sind, die die Anleihenkäufe durch die EZB überhaupt ausgelöst hat. Genausogut könnte man den Fuchs nach dem Massaker im Hühnerstall interviewen, ob der Bauer überhaupt das Recht habe, ihn bei seinem Tun zu stören.

Gleichermaßen absurd ist es, wenn der Deutschlandfunk Elmar Brok als „alten EU-Fahrensmann“ bezeichnet, der sich wegen des Karlsruher Urteils „sogar um den Frieden in Europa“ sorgt, ohne zu erwähnen, daß Brok selbst um diesen Frieden eher nicht besorgt war, als er 2014 in vorderster Front zusammen mit Viktoria Nuland auf dem Maidan mitmischte, als es um den Coup gegen die Janukowytsch-Regierung ging, und dessen Rußlandshetze der DLF offensichtlich als Friedensgebete einschätzt.

Dabei stehen wir auf allen Ebenen vor dem Scherbenhaufen des Scheiterns genau dieser neoliberalen Politik, von dem Karlsruhe nun allerdings in „homöopathischer“ Dosis zumindest eine Folgeabschätzung verlangt. Denn die Anleiheaufkäufe durch die EZB sind integraler Bestandteil einer Politik, die systematisch so gut wie alle Bereiche der physischen Ökonomie und des Gemeinwohls zerstört hat. Wir hatten in Deutschland, Frankreich oder den USA einmal ein exzellentes Gesundheitssystem – bis es privatisiert und zusammengespart wurde, was den Pflegenotstand produziert hat, längst ehe es Corona gab. Wir waren einmal ein bewundertes Wirtschaftswunderland mit einem funktionierenden Sozialstaat – bis die familiengeführten Mittelstandsbetriebe von Managern übernommen und durch Börsengänge in eine Shareholder Society verwandelt wurden, bei der nicht das Gemeinwohl, sondern die maximale Profitmaximierung im Zentrum stand. Wenn wir nicht große Teile der Produktion in sogenannte Billigproduktionsländer ausgelagert hätten, wären die Produktionsketten beim Ausbruch der Coronavirus-Pandemie nicht so verletzbar gewesen, und wir wären der Blamage entgangen, daß die hochindustrialisierte Bundesrepublik Deutschland vier Monate nach Ausbruch der Pandemie immer noch nicht über genügend Masken und medizinisches Gerät verfügte.

Nach Jahren brutalster Austeritätspolitik im Interesse der Banken, die durch die „Troika“, also EU-Kommission, EZB und IWF, gegenüber Griechenland, Italien, Spanien und Portugal durchgesetzt wurde, was die tiefe Spaltung zwischen Nord- und Südeuropa überhaupt erst geschaffen hat, hofften insbesondere Italien und Spanien vergeblich auf solidarisches Handeln, nachdem sie von der Corona-Krise extrem hart getroffen wurden. Man konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die EU erst aus Konkurrenzdenken tätig wurde, nachdem China und Rußland längst den bedrängten Ländern zur Hilfe gekommen waren. Und auch den Westbalkan entdeckte Brüssel nach jahrzehntelangem Desinteresse erst, als es die Konkurrenz aus China fürchtete, das dort die Infrastruktur aufbaut, die die EU verweigert hat.

Die katastrophale Unterentwicklung der sogenannten Entwicklungsländer ist das beabsichtigte Resultat dieser neoliberalen Politik, bei der die Konditionalitäten des IWF letztlich nur die Ausbeutung der Kolonialmächte fortgesetzt hat. 60 Prozent der weltweit existierenden Arbeitsplätze gehören zum Bereich der informellen Ökonomie, d.h. es handelt sich um Menschen, die buchstäblich von der Hand in den Mund leben und nun schutzlos dem Ansturm von Pandemie, Heuschreckenplage und Hungerkatastrophe ausgesetzt sind. Wäre dies auch der Fall, wenn der Westen in den letzten Jahrzehnten das gleiche getan hätte, was China seit einigen Jahren tut, nämlich in diesen Ländern in Infrastruktur zu investieren? Sei nur noch erwähnt, daß die EU mit ihrer Flüchtlingspolitik rings um das Mittelmeer in der ganzen Welt jegliche Glaubwürdigkeit bezüglich der „Menschenrechte“ verloren hat.

Nein, auf dem „Terrain der Wirtschaftswissenschaften“ haben die diversen Vertreter der EU- Institutionen wahrlich keinen Blumentopf verdient. Und wenn sie jetzt noch damit Erfolg haben sollten, den „Green Deal“ der Ursula von der Leyen umzusetzen, dann bedeutet dies das Ende Deutschlands und der anderen Staaten Europas als Industrienationen, und wenn die Industrieverbände Confindustria, BDI und Medef diesen Green Deal fordern, dann bedeutet dies lediglich, daß sie von Personen geleitet werden, die meinen, daß sie zu jenen „Herren des Universums“ gehören, die aber von physischer Ökonomie ebenfalls keine Ahnung haben und denen die Existenz der Betriebe schnuppe ist, die sie angeblich vertreten.

Das neoliberale Establishment der EU lebt derart tief versunken in seinem eurozentristischen Wolkenkuckucksheim, daß es wohl keine Aussicht auf Selbstläuterung gibt. Seine Repräsentanten meinen, sie hätten die Deutungshoheit nicht nur in allen Rechtsfragen gepachtet, sondern gleichermaßen von „freiheitlichen Werten“, „Demokratie“, „Menschenrechten“ und „regelbasierter Ordnung“, während ihre neoliberale Politik die europäischen Nationen gerade an die Wand fährt.

Derweil gelingt es China wesentlich besser, die Pandemie zu bekämpfen und seine Wirtschaft wieder anzukurbeln, und es wird im Verlaufe dieses Jahres seine „Chinesischen Standards 2035“ bekannt geben. Diese werden die neuen Standards für die Schwellenländer in den Bereichen High-end-Manufaktur, automatisierte Fahrzeuge, Zulieferindustrie, neue Werkstoffe, industrielles Internet, Cybersicherheit etc. festlegen.

China hat nicht nur in vielen dieser Bereiche die Nase vorn, sondern es kann sich auf einen Faktor stützen, den die neoliberale Politik auch sträflich vernachlässigt hat: es hat eine junge Generation, die von einem enormen Kulturoptimismus beflügelt ist. Laut einer Umfrage vom April dieses Jahres, die vom China Youth Daily abgehalten wurde, sind 98 Prozent aller Chinesen im Alter von 18-35 Jahre stolz darauf, Chinesen zu sein. In einer weiteren Studie der Fudan-Universität geben 69.8 Prozent an, der chinesischen Regierung zu vertrauen, und 82.5 Prozent glauben, daß die Prosperität Chinas den Lebensstandard der Menschen verbessern wird.

Vielleicht wäre es ja an der Zeit, in Europa vom hohen Roß herabzusteigen und einmal grundsätzlich zu überlegen, was mit der neoliberalen Politik der EU falschgelaufen ist, und ob es nicht mehr Sinn machen würde, auf die zahlreichen Angebote Chinas zur Kooperation z.B. bei dem Ausbau der Neuen Seidenstraße einzugehen? Dem Karlsruher Gericht sei Dank für die „homöopathische“ Botschaft. Aber um Europas Krankheiten zu heilen braucht man eine gesunde Mischung von klassischer Schulmedizin und traditioneller chinesischer Medizin – im übertragenen Sinn. Es ist höchste Zeit, daß wir die Auswüchse der Brüsseler und Luxemburger Bürokratie beseitigen und durch ein Europa der souveränen Vaterländer ersetzen, das durch die gemeinsame Mission der Entwicklung Afrikas und Südwestasiens im Rahmen der Neuen Seidenstraße einen neuen Sinn und eine gemeinsame Mission erhält.

 

 

 

 


LaRouche Legacy Foundation gibt Veröffentlichung von Band I der Gesammelten Werke von Lyndon LaRouche bekannt

Die LaRouche Legacy Foundation kündigt die Veröffentlichung des ersten Bandes der Gesammelten Werke von Lyndon LaRouche an: „Jetzt ist es notwendig, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hört.“

LEESBURG, VA (5. Mai 2020)-Die LaRouche Legacy Foundation (LLF) freut sich, die Veröffentlichung von Band I der Gesammelten Werke von Lyndon LaRouche bekanntzugeben. Lyndon H. LaRouche jr., der im Februar 2019 verstorben ist, war ein produktiver Schriftsteller, Redner und Denker, der einzigartige Beiträge in den Bereichen Wirtschaft, klassische Kultur, Geschichte, Philosophie und Wissenschaft geleistet hat. Dieser erste Band enthält vier seiner wichtigsten und einflußreichsten Schriften über die Wissenschaft der physischen Ökonomie:

  1. So, You Wish To Learn All About Economics? (dt.: Was Sie schon immer über Wirtschaft wissen wollten)
  2. There Are No Limits to Growth (dt. Es gibt keine Grenzen des Wachstums)
  3. The Science of the Christian Economy (dt.: Christentum und Wirtschaft)
  4. The Earth’s Next Fifty Years (dt.: Die kommenden fünfzig Jahre der Erde)

Lyndon LaRouche wurde im Laufe der 1970er und 1980er Jahre zu einer der umstrittensten internationalen politischen Persönlichkeiten seiner Zeit und zu einem originellen Denker, der bahnbrechende Entdeckungen auf den Gebieten der physischen Ökonomie, der klassischen Kultur, der Naturwissenschaften, der Geschichtsschreibung, der Philosophie und mehr machte. Nur wenige moderne Denker sind von ihren politischen Gegnern und den Massenmedien so verleumdet worden, während sie sich gleichzeitig den tiefen Respekt führender internationaler Persönlichkeiten erworben haben, die seine Werke studiert haben:

„Jetzt ist es notwendig, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hört“. – José López Portillo, ehemaliger Präsident von Mexiko.

„Herr LaRouche wird sicherlich seinen Platz in der Geschichte finden. Er wurde in seiner Lebzeit, für seine Vision und sein Werk ungerecht behandelt.“ Ramsey Clark, ehemaliger Justizminister der Vereinigten Staaten.

Jetzt kann der Leser selbst Zugang zu LaRouches grundlegenden Schriften in einer hübschen, gebundenen Ausgabe finden und selbst urteilen. (776 Seiten).

Ein Verlagsvorwort und eine Einführung von LaRouches Ehefrau, Helga Zepp-LaRouche, umreißen den Umfang und die Bedeutung des Verlagsprojekts, das LLF in Angriff genommen hat und das sich voraussichtlich auf Dutzende von Bänden, begleitet von einem digitalen Archiv, erstrecken wird.

Weitere Informationen erhalten Sie von Megan Beets bei der LaRouche Legacy Foundation (info@larouchelegacyfoundation.org). Bitte besuchen Sie larouchelegacyfoundation.org


Gipfeltreffen der Blockfreien Bewegung

Gipfeltreffen der Blockfreien Bewegung betont Multilateralismus und globale Zusammenarbeit zur Bekämpfung von COVID-19

 

Am 4. Mai nahmen 40 Staatsoberhäupter aus Asien, Afrika, Europa und Lateinamerika an einem virtuellen Gipfeltreffen der Kontaktgruppe der Blockfreien Bewegung teil, um über die Koordination und Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie zu diskutieren.

An dem Online-Gipfeltreffen, das vom derzeitigen Vorsitzenden der Blockfreienbewegung, dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew, ausgerichtet wurde, nahmen unter anderem UN-Generalsekretär Antonio Gutteres, Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Direktor der Weltgesundheitsorganisation, Josep Borrell, Chef der Außenpolitik der Europäischen Union, sowie die Staats- und Regierungschefs von Indien, Pakistan, Ägypten, Iran, Venezuela, Kuba und Indonesien als Gäste teil. Der 1961 gegründeten Blockfreienbewegung gehören Vertreter von 120 Ländern an, die größtenteils Entwicklungsländer sind.

Laut einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu verpflichtete sich der Gipfel zum Aufbau einer „stärkeren und effektiveren post-pandenischen Welt auf Grundlage von Zusammenarbeit und Multilateralismus“, welche als unverzichtbar angesehen werden. Die Gruppe bot der Weltgesundheitsorganisation ihre volle Unterstützung an und verurteilte die Anwendung einseitiger Zwangssanktionen gegen mehrere Länder, die gegen die UN-Charta und das Völkerrecht verstoßen.

Die Diskussion konzentrierte sich auf die weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung der Pandemie und zur Förderung der verstärkten Rolle der Blockfreienbewegung bei der Bewältigung und Linderung der durch die Pandemie verursachten Folgen, wobei anerkannt wurde, daß arme Nationen am härtesten betroffen sind. Die Blockfreiebewegung warnte, die Auswirkungen der Krise, „werden hart erarbeitete Entwicklungserfolge zunichte machen und Fortschritte bei der Verwirklichung der Ziele der nachhaltigen Entwicklung behindern“. Die Gruppe stimmte für die Einrichtung einer Arbeitsgruppe der Blockfreienbewegung, die eine Datenbank einrichten soll, in der die grundlegenden humanitären und medizinischen Bedürfnisse der Mitgliedsstaaten der Blockfreienbewegung erfaßt werden sollen.

Im Abschlußkommuniqué des Gipfeltreffens heißt es unter Punkt 11, daß „angesichts dieser Art von globaler Notlage der Geist der Solidarität im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen muß und ein hohes Maß an ethischem und humanistischem Engagement erforderlich ist, wo Solidarität und selbstlose Zusammenarbeit vorherrschen, um die bedürftigen Völker mit Medikamenten, medizinischer Ausrüstung und Hilfsgütern, Nahrungsmitteln, Austausch von Fachwissen und bewährten Praktiken zu versorgen“.

Der vollständige Text der Erklärung ist hier zu finden: http://www.today.az/news/politics/193533.html


Anmerkungen von Helga Zepp-LaRouche zum Gedenken anläßlich des 75. Jahrestages des Treffens an der Elbe

24. April 2020

Sehr geehrter Herr Professor Losanskij, sehr geehrte Teilnehmer,

Ich überbringe Ihnen herzliche Grüße von Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts. Wegen unvermeidbarer anderer Verpflichtungen kann sie im Moment nicht persönlich bei Ihnen sein.

Vielen Dank für Ihre Einladung, des 75. Jahrestages eines mehr als nur symbolischen Handschlags zwischen amerikanischen und sowjetischen Truppen bei Torgau im April 1945 zu gedenken.

Die amerikanisch-russische Allianz hatte es möglich gemacht, eine faschistische Übernahme der Menschheit und deren fast garantierte Zerstörung zu verhindern.

Die Erwartungen, einen dauerhaften Frieden und eine gemeinsame Entwicklung zu schaffen, haben sich jedoch weitgehend nicht erfüllt, und die Zivilisation hätte zu verschiedenen Zeitpunkten des „Kalten Krieges“ tragisch enden können.

Selbst als die Sowjetunion zusammenbrach, wurde durch einflußreiche „neokonservative“ Gruppierungen, die für eine einseitige anglo-amerikanische Weltordnung warben, eine einmalige Chance vertan. Nach drei Jahrzehnten von Regimewechselkriegen und der Politik von Sanktionen, Abkoppelung und Dämonisierung ist die Sicherheit der Menschheit fragiler denn je.

Die Herausforderungen sind vielfältig und tiefgreifend. Wir werden nicht nur durch das Fehlen einer Sicherheitsarchitektur, die das Überleben der Menschheit garantiert, sondern auch durch das rasch zerbröckelnde spekulative Finanzsystem und die Zunahme des „Narko-Terrorismus“ bedroht. Und obendrein verschlimmert eine verheerende Pandemie, die wie die Pandemie von 1918 potentiell Massensterben verursacht, Armut, Hunger und Unterentwicklung.

Ein neuer, starker Handschlag zwischen Ost und West ist notwendig, um diese lebensbedrohliche Krise zu eliminieren und eine Lösung auf den Weg zu bringen.

Das Schiller-Institut hat einen Aktionsplan vorgelegt, der auf dem Vorschlag des verstorbenen Ökonomen Lyndon LaRouche basiert und zu einem Treffen der „Vier Mächte“ zur Reorganisation des gescheiterten Systems aufruft. Dabei handelt es sich um Rußland, die Vereinigten Staaten, China und Indien.

Die Kombination dieser Nationen würde genug Stärke darstellen, um die folgende Agenda zu erreichen:

1. Schließung der Kasinowirtschaft durch die Trennung der spekulativ-finanziellen Profitmacherei von der Realwirtschaft,

2. Wiederherstellung des nationalen Kreditwesens für langfristige Kredite, die in eine massive Expansion der produktiven Unternehmen und die Schaffung von Arbeitsplätzen fließen sollen,

3. Vereinbarung eines neuen Bretton-Woods-Abkommens, um die Grundlage für eine globale Zusammenarbeit zur Bewältigung aller Aufgaben zu schaffen, die für den Wiederaufbau der physischen Weltwirtschaft erforderlich sind, einschließlich einer sofortigen Mobilisierung für ein Weltgesundheitssystem,

4. Definition bestimmter Ziele für Durchbrüche in der Grundlagentechnologie, wie z.B. Kernfusion und Weltraumkolonisierung, um das wissenschaftliche und moralische Potential der Bürger, insbesondere der Jugend, zu mobilisieren.

Liebe Freunde, die gegenwärtigen Umstände mögen nicht unbedingt günstig für einen solchen „neuen Handschlag“ zwischen Ost und West aussehen. Da sich die Krise jedoch in unmittelbarer Zukunft vertiefen wird, werden sich Veränderungen und Chancen ergeben.

Der Sieg über den Faschismus vor 75 Jahren, der mit dem Leben so vieler tapferer Menschen bezahlt wurde, kann uns inspirieren, uns dieser neuen gewaltigen Aufgabe zu stellen. Ich danke Ihnen und Gott segne Sie.


„Gesundheits-Seidenstraße“ bei Webinar in Stockholm vorgestellt

Das schwedische Belt and Road Institute (BRIX) veranstaltete am 29.4. in Stockholm ein außerordentliches Webinar unter dem Titel „Die Gesundheits-Seidenstraße – Schlüssel zum globalen Kampf gegen COVID-19“. Die Vorträge hielten Spitzendiplomaten, Gesundheitsexperten, Wirtschaftswissenschaftler und Denkfabrikexperten aus zwölf Ländern.

Zu den Rednern gehörten die Botschafter aus China (Gui Congyou), Serbien (Dragan Momcilovic) und Malaysia (Datin Paduka Nur Ashikin Mohd Taib), dazu der stellvertretende Missionsleiter aus Pakistan, die alle umfassend über die Lage in ihren Ländern berichteten. Aus dem medizinischen Bereich nahm an den Beratungen einer der bekanntesten Virologen Chinas teil, Prof. Dr. Wang Gui-Qiang, Direktor für Infektionskrankheiten am Ersten Krankenhaus der Universität Peking. Er gab einen Überblick über die jüngsten Erfahrungen Chinas mit der Diagnose und Behandlung von COVID-19 und ging dabei auf viele Fragen ein, die unter internationalen Experten noch nicht ausreichend geklärt sind.

Neben Dr. Wang nahm auch Prof. Göran Tomsom, Professor für Internationale Gesundheitssystemforschung an der wichtigsten Gesundheitsforschungseinrichtung Schwedens, dem Karolinska-Institut, an der Podiumsdiskussion teil. Er rief nachdrücklich zur Zusammenarbeit aller Länder gegen das Virus auf und forderte, im Namen der Wissenschaft das Thema nicht zu politisieren.

Die Hauptrede der zweiten Sitzung hielt die Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, die den wirtschaftlichen Hintergrund der Bedrohung durch globale Pandemien darlegte und forderte, Lyndon LaRouches Vier Gesetze und ein Neues Bretton Woods umzusetzen.

Weitere Redner waren der Mitbegründer der ICHI-Stiftung in Norwegen Thore Vestby; der Direktor des One Belt One Road Institute in Italien, Michele De Gasperis; Ulf Sandmark, BRIX-Vorsitzender und Leiter des schwedischen Schiller-Instituts, sowie Isabelle Hannouche, eine junge Unternehmerin aus dem Senegal, die in Shanghai arbeitet.

Den Mitschnitt des Webinars finden Sie unter: https://www.brixsweden.org/extraordinary-webinar-on-the-health-silk-road-and-covid-19-pandemic-in-stockholm/?lang=en


Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed bringt die Frage von LaRouches neuem Paradigma auf

Folgende Erklärung wurde am 1. Mai von Äthiopiens Premierminister Abiy Ahmed verbreitet:

„Die Welt wird von der COVID-19-Pandemie nicht frei sein, solange nicht alle Länder frei von dem Coronavirus sind, das die Pandemie verursacht. Diese einfache Tatsache unterstreicht die dringende Notwendigkeit für die internationale Geberkonferenz für einen Covid-19-Impfstoff am 4. Mai. Nur wenn jetzt gehandelt wird, damit die Entwicklungsländer zur Bekämpfung der Krankheit befähigt werden, kann die Welt eine zweite Welle des Virus in diesem Herbst vermeiden.

Die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union begrüßen die Angebote für Testkits, Beatmungsgeräte und persönliche Schutzausrüstung, die jetzt aus der entwickelten Welt eingehen. Aber wenn wir das Blatt gegen COVID-19 wenden wollen, müssen die reichsten Länder der Welt die Bitten der Entwicklungsländer für eine umfassende Strategie zur Überwindung der Doppelkrise des öffentlichen Gesundheitswesens und der Wirtschaft, mit der wir konfrontiert sind, erhören und darauf reagieren.

Bis heute herrscht eine große Diskrepanz zwischen der Rhetorik der Führer der reichen Länder – daß dies eine existentielle, globale Jahrhundertkrise sei – und der Unterstützung für die armen Länder der Welt, die anscheinend nicht in Betracht gezogen werden soll. In der Tat gaben die afrikanischen Länder bis letzte Woche mehr für Schuldenzahlungen als für die Gesundheitsversorgung aus.

In 34 der 45 Länder Subsahara-Afrikas liegen die jährlichen Pro-Kopf-Gesundheitsausgaben unter 200 Dollar – und erreichen in vielen dieser Länder kaum 50 Dollar. Ein derart niedriges Ausgabenniveau macht es unmöglich, Krankenhausbetten zur Akutversorgung, Beatmungsgeräte und die Medikamente zu finanzieren, die zur Bekämpfung von Krankheiten wie COVID-19 benötigt werden. Die Bezahlung von Ärzten, Krankenschwestern, Röntgenassistenten und anderen Mitarbeitern der Gesundheitsberufe zusammen mit ihrer Ausrüstung kann fast wie ein Luxus erscheinen.

Noch schlimmer ist, daß viele der Maßnahmen, die den reicheren Volkswirtschaften zur Linderung der Krankheit zur Verfügung stehen – Lockdowns, die Aufforderung zu Hause zu bleiben und selbst häufiges Händewaschen – in einem Großteil der Entwicklungsländer nicht ohne weiteres umgesetzt werden können. In den oft übervollen Städten ist eine soziale Distanzierung so gut wie unmöglich, und es gibt nicht genügend Ressourcen, um angemessene sanitäre Einrichtungen und in vielen Fällen fließendes Wasser, das die Menschen brauchen, bereitzustellen.

Was muß also getan werden? Zuallererst brauchen die Regierungen Afrikas einen sofortigen Zufluß an Geld, um Investitionen in die Gesundheitsversorgung und soziale Sicherheitsnetze zu ermöglichen. Der wirksamste Ansatzpunkt hierfür ist ein Schuldenerlaß. Bisher ist ein Erlaß bilateraler Schulden für die 173 Mitglieder der Internationalen Entwicklungsorganisation (der Weltbank, die für die ärmsten Entwicklungsländer zu Vorzugsbedingungen Kredite vergibt) nur bis Dezember möglich. Um unseren unmittelbaren Bedarf zu decken und vorausschauend planen zu können, brauchen wir eine Vereinbarung über den Schuldenerlaß nicht nur für dieses, sondern auch für das nächste Jahr.

Über den Schuldenerlaß hinaus müssen die Zuschuß- und Darlehensobergrenzen des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank und anderer multilateraler Entwicklungsbanken erheblich angehoben werden. Und eine Ausgabe von internationalen Geldern – den Sonderziehungsrechten des IWF – zur Beschaffung von 1,5 Billionen Dollar muß bald erfolgen.

Wir in Afrika bitten um diese Unterstützung nicht nur für uns selbst, obwohl unser Bedarf in dieser Krise vielleicht größer als je zuvor ist. Wir in Afrika bitten die entwickelten Länder (einschließlich China) um Hilfe, damit wir unser Bestes tun können, um die ganze Welt vor einer Rückkehr dieser Geißel zu schützen.

Aber die Zeit ist knapp. Afrika mag einer der letzten Orte auf der Erde sein, der von COVID-19 heimgesucht wird, aber die Krankheit ist so mächtig und tödlich wie eh und je. Wenn wir die Bedrohung überwinden wollen, muß jedes Land alles in seiner Macht Stehende tun, um die Suche nach einem Impfstoff zu beschleunigen und sicherzustellen, daß er überall verfügbar ist.

Zu diesem Zweck benötigt die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations ausreichende Finanzmittel – 3 Milliarden Dollar sofort, mehr im Jahr 2021 und darüber hinaus – nicht nur, um einen Impfstoff für diejenigen zu entwickeln und herzustellen, die ihn sich leisten können, sondern auch, um in der Lage zu sein, ihn weltweit gerecht zu verteilen. Und die Impfallianz Gavi braucht die Mittel, um dies zu gewährleisten.

Ebenso könnte eine koordinierte globale Anstrengung die Produktion von Schutzmasken, Testkits und Beatmungsgeräten, die in jedem Land und auf jedem Kontinent benötigt werden, erheblich beschleunigen und sicherstellen, daß diese lebenswichtigen Güter gerecht verteilt und nicht von den wenigen Reichen gehortet werden. Länder, in denen es nur wenige Corona-Fälle gibt und in denen der Höhepunkt der Pandemie überschritten ist, sollten bereit sein, ärmeren Ländern zu helfen, indem sie ihnen lebensrettende Geräte schicken. Und mit Blick auf die Zukunft sollten wir die Vorräte für Notfälle aufstocken, damit wir uns gegenseitig helfen können, wenn wir das nächste Mal am meisten Hilfe benötigen.

All diese Themen stehen auf der Tagesordnung der globalen Geberkonferenz am 4. Mai. Wir bitten alle Länder, die dazu in der Lage sind, sich daran zu beteiligen, zuzuhören, Ratschläge zu erteilen und, was am wichtigsten ist, die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen.“


Konferenzbericht: Aufbruch in das neue Paradigma

Die Online-Konferenz des Schiller-Instituts, die am vergangenen Wochenende unter dem Motto „Die Existenz der Menschheit hängt jetzt von der Schaffung eines neuen Paradigmas ab!“ stattfand,  hatte den Zweck, Redner und ein Publikum aus der ganzen Welt zusammenzubringen, um über die Prinzipien zu diskutieren, auf denen das entstehende neue Paradigma in den internationalen Beziehungen basieren soll. Das Ergebnis übertraf die Erwartungen.

Wir möchten alle, die das Programm nicht live verfolgen konnten, dazu ermutigen, sich die Zeit zu nehmen, die Videos hier anzusehen:
Deutsch
Englisch (Original)

Die Konferenz war um das Lebenswerk des am 12. Februar 2019 verstorbenen Ökonomen und Staatsmanns Lyndon LaRouche herum organisiert, natürlich im Bereich der Wirtschaft, aber auch der klassischen Kultur und der Grundlagen der Wissenschaften. So wurde die erste Sitzung mit zwei Videoausschnitten aus Reden LaRouches aus den Jahren 1997 und 2007 eröffnet, die lebhaft die außerordentliche Weitsicht belegten, die seine gesamte Karriere prägte. Er betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen den USA und China für den Aufbau großer Infrastruktur-Plattformen sowie die entscheidende strategische Rolle der vier Nationen USA, Rußland, China und Indien für die Beendigung der Weltordnung des Britischen Empire.

Helga Zepp-LaRouche versetzte das Publikum dann in den breiteren Rahmen der Geschichte: Das heutige Zusammentreffen großer Krisen – die Coronavirus-Pandemie, die Heuschreckenplage von Afrika bis Indien, die drohende Welternährungskrise, steigende Arbeitslosigkeit usw. – sei nicht einmal mit dem finsteren Zeitalter des 14. Jahrhunderts vergleichbar. Die Welt müsse neue Prinzipien entdecken und „die langfristigen Ursachen der gegenwärtigen Krise ermitteln, um sie zu überwinden und ein neues Kapitel der Geschichte aufzuschlagen, indem wir die Ära der Geopolitik beenden und ein neues System errichten, das auf der Identität der Menschheit als schöpferische Gattung beruht.“

Frau LaRouche sprach auch über die aktuelle Eskalation in Richtung eines Atomkrieges, mit der verschärften Propaganda derselben Kreise, die schon hinter dem Putschversuch gegen Präsident Trump standen, wie dem MI-6 und der Henry Jackson Society, sich diesmal jedoch gegen China richten. Doch diese Operation entlarve auch den Feind, das Britische Empire, als ein sterbendes Imperium, das völlig von der Realität abgekoppelt ist. Und wenn jemand „bezahlen“ sollte – die Kriegsfraktion besteht jetzt darauf, daß China die wirtschaftlichen Kosten des Virus erstattet -, dann ist es das Britische Empire, das für seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit und den Verlust an Menschenleben seit mehr als zwei Jahrhunderten bezahlen sollte.

Im Anschluß gab sie einen breiten intellektuellen Überblick über die degenerierte liberal-neoliberale Weltordnung, von den völlig diskreditierten Ansichten eines Thomas Malthus zur „Überbevölkerung“ über die Weltsicht von Adam Smith bis hin zu deren modernen Ausdrucksformen wie der Spieltheorie und der computergesteuerten Finanzspekulation, die auf Bertrand Russells Korruption der Wissenschaft gründen. Als charakteristisch für die Bösartigkeit des Empire zitierte sie Russells Forderung, es sollte regelmäßig ein Schwarzer Tod über die Welt fegen, um „das Überbevölkerungsproblem zu lösen“.

Die Lösung, so betonte Helga Zepp-LaRouche, sei eine völlig neue Weltsicht, die auf dem wissenschaftlichen Fortschritt der Menschheit basiert, wie Erforschung des Weltraums, Fusionsenergie und Entwicklung des menschlichen Genies. Die Zusammenarbeit zwischen souveränen Nationen zur Verwirklichung der gemeinsamen Ziele der Menschheit müsse Vorrang vor Konflikten haben.

 

Die Sicht Rußlands und Chinas

Der nächste Redner war der Erste Stellv. Vertreter Rußlands bei der UNO, Dmitrij Poljanskij, der auf die laufende COVID-19-Pandemie, ihre breiteren sozialen Auswirkungen und die Notwendigkeit einer verstärkten globalen Zusammenarbeit einging. Er betonte insbesondere, man müsse Schuldzuweisungen an irgendwelche Länder vermeiden und dürfe nicht versuchen, die Krise zu nutzen, um Konkurrenzkämpfe zu verstärken. Er forderte die G20 auf, sich besonders der Anliegen der Entwicklungsländer anzunehmen.

Ihm folgte der Generalkonsul der Volksrepublik China in New York, S.E. Huang Ping. Botschafter Huang sprach per Videoaufzeichnung, da er bei der Lieferung medizinischer Hilfsgüter helfen mußte, die zur gleichen Zeit aus China in Boston eintrafen. Er nutzte die Gelegenheit, um einen Überblick über Chinas Sichtweise der aktuellen Pandemie und den Ansatz zu ihrer Bekämpfung zu geben, und rief zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den USA und China auf.

Es folgte eine kurze Fragerunde, Wissenschaftsberater des chinesischen Generalkonsulats in New York, Zhou Guolin, beantwortete dabei Fragen im Namen von Botschafter Huang. Die erste Frage betraf die Bedeutung eines visionären Gipfels der Ständigen fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, den Rußland kürzlich angeregt hatte. Eine weitere Frage kam vom stellvertretenden UN-Vertreter Südafrikas zur Rolle der Kernkraft bei der Entwicklung Afrikas.

 

Europa muß sich der Gürtel- und Straßen-Initiative anschließen

Jacques Cheminade, dreimaliger Präsidentschaftskandidat in Frankreich, begann die zweite Hälfte der ersten Sitzung, sein Vortrag trug den vielsagenden Titel „Ein Europa, dessen man sich nicht schämen muß“. Cheminade beschrieb seine Sicht der verlorenen Sache Europas unter dem gegenwärtigen System von Kultur und Politik, wo „Lügen zu einer perversen Kunst geworden ist“. Dann sprach er über die notwendigen Veränderungen, um die wahren souveränen Nationen Europas wiederzubeleben, damit diese am neuen Paradigma der Entwicklung teilhaben können. Er bezeichnete die 30 Jahre des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg als ein Beispiel für das wahre Europa.

Es folgte Michele Geraci, Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Unterstaatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung Italiens. Geraci verfügt über umfangreiche Erfahrungen in China und war während seiner Regierungszeit entscheidend daran beteiligt, Chinas globales „Gürtel und Straße“-Entwicklungsprogramm bei den Italienern bekannt zu machen. Er sprach sowohl über seine Erfahrungen in China über zehn Jahre als auch über seine Erfahrungen in der italienischen Regierung in den letzten Jahren, wobei er betonte, man brauche mehr Fachwissen und Kompetenz und eine bessere Vertretung des italienischen Volkes.

Erklärungen kamen auch von Bassam Al-Hachem von der Universität des Libanon zur Krise in seinem Land, von Antonio „Butch“ Valdes von der Philippinischen LaRouche-Gesellschaft sowie von Daniel Burke, unabhängiger Kandidat für den US-Senat in New Jersey, der die Jugend der Welt aufrief, sich mit den Ideen Lyndon LaRouches für globale Entwicklung einzusetzen. Fragen kamen u.a. von den Botschaftern Costa Ricas, Malis und Nigerias in Kanada. Auch zwischen dem Publikum und Zepp-LaRouche, Geraci und Cheminade entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über die Europäische Union.

 

Unsere Herrschaft über das Universum verbessern

Die zweite Konferenzsitzung trug den Titel „Für ein besseres Verständnis der Funktionsweise unseres Universums“. Es war eine breit angelegte, internationale Diskussion über die Anwendung menschlicher Kreativität, Wissenschaft und Technik zur Verbesserung der Menschheit durch Zusammenarbeit zwischen den Nationen. Jason Ross, der die Podiumsdiskussion moderierte, erklärte zu Beginn, man könne den Aufbau eines Weltgesundheitssystems, wie ihn Helga Zepp-LaRouche fordert, als Teil der strategischen Verteidigung der menschlichen Gattung betrachten. Er schloß sich seinen Kollegen Megan Beets und Benjamin Deniston vom Wissenschaftsteam der LaRouche-Bewegung an, die Lyndon LaRouches Perspektive zur Umsetzung dieses Ziels erläuterten.

Deniston erinnerte zunächst an den russischen Vorschlag für eine Strategische Verteidigung der Erde (SDE) aus dem Jahr 2011, eine offensichtliche Bezugnahme auf Präsident Ronald Reagans Vorschlag der Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) 1983. Lyndon LaRouche war bekannt als der geistige Vater dieser Politik Reagans, er hatte inoffiziell mit den Sowjets darüber verhandelt, um ihre Zustimmung zu einem solchen Plan zu erhalten. Aber auch andere wetteiferten um ihre eigene Version der SDI – oft, um LaRouches Vorschlag zu untergraben. Deniston definierte LaRouches SDI als ein Wissenschafts-Motor-Programm – ähnlich John F. Kennedys Apollo-Projekt -, das dazu beitragen sollte, die Volkswirtschaften beider Nationen aus der Sackgasse zu holen und gleichzeitig die geopolitische Kluft zu überwinden, die unter dem Prinzip „teile und herrsche“ entstanden war. Die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit und der ständigen Erweiterung der Grenzen des menschlichen Wissens waren ein roter Faden der Beiträge. Ein Videoclip lieferte Lyndon LaRouches eigene Beschreibung des Konzepts.

Beets erläuterte, wie das SDE-Konzept Aspekte des Einflusses des Weltraums auf das Wetter und den Schutz vor koronalen Massenauswürfen und Sonneneruptionen umfassen würde. Beets und Deniston griffen auch andere Fragen der Asteroiden- und Kometenabwehr, der langfristigen solaren und galaktischen Zyklen auf, wie sich diese auf das Artensterben und auf die Lebenszyklen von Viren auswirken können. Ross sagte, es wäre eine Tragödie, sich von einem Virus oder einer gescheiterten Wirtschaftspolitik als Geisel nehmen zu lassen, wenn wir es nicht schaffen, uns von gescheiterten Axiomen zu befreien.

Jean-Pierre Luminet, Astrophysiker und emeritierter Forscher am französischen Nationalen Zentrum für Wissenschaftliche Forschung, griff dann in seinem Vortrag „Die Rolle der freien Erfindung bei der kreativen Entdeckung“ das Thema des wissenschaftlichen Denkens auf. Luminet erläuterte seine Sicht der Entwicklung der Wissenschaft von der Antike bis zu Kepler, Einstein und modernen Theorien, er betonte jedoch, wie ähnlich wissenschaftliche Durchbrüche künstlerischen Ausdrucksformen sind.

 

Raumforschung ist der Schlüssel zur Zukunft

Es folgten zwei ehemalige Astronauten, Michel Tognini und Walt Cunningham. Tognini, Brigadegeneral der französischen Luftwaffe und ehemaliger Astronaut des CNES (Nationales Zentrum für Weltraumstudien) und der ESA, war auf der Internationalen Raumstation, an Bord der Columbia und der Sojus insgesamt 19 Tage im Weltraum. Auf der Grundlage seiner eigenen Erfahrungen plädierte er nachdrücklich für enge Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen den Weltraumforschern aller Länder. Walt Cunningham ist ein ehemaliger NASA-Astronaut, der an der Apollo 7-Mission teilgenommen hat. Er beschrieb diesen historischen Flug und den Geist, den die NASA heute braucht.

Die Astrophysikerin Dr. Marie Korsaga aus Burkina Faso beschäftigte sich dann mit der Notwendigkeit der wissenschaftlichen Bildung für junge Afrikaner. 40% der Afrikaner sind unter 15 Jahre alt, was in den kommenden Jahren explosive Folgen haben wird – im Guten oder im Schlechten, je nachdem, ob dieser Reichtum mit Bildung und wirtschaftlicher Entwicklung kultiviert wird. Sie machte sich auch Gedanken über Frauen in der Wissenschaft in Afrika, von denen es leider nur wenige gibt.

Joe Pennacchio, Landessenator im US-Staat New Jersey, schloß sich in seinem Vortrag „Kernfusion zur Realität machen“ Korsagas Appell für die Zukunft der Jugend an. Pennacchio ist der Autor eines Gesetzesvorschlags im Landtag von New Jersey für die Entwicklung der Kernfusion. Mit 65 Jahren kämpft er für die Fusion als Energiequelle für die zukünftigen Generationen.

Will Happer, emeritierter Physikprofessor an der Princeton University, der auch zeitweise in Präsident Trumps Nationalem Sicherheitsrat für Wissenschaftsfragen zuständig war, gab seine Einblicke in den Streit um den „menschengemachten Klimawandel“ und bezeichnete die Anhänger dieser These als „Kultreligion“, deren Anhänger sich weigern, überhaupt darüber zu debattieren. Happer beschrieb auch, wie viele wissenschaftliche Entdeckungen durch „Unfälle“ zustande kamen, wenn Wissenschaftler feststellten, daß ihre Experimente nicht die erwarteten Ergebnisse brachten und sie zwangen, ein höher geordnetes Konzept der Gesetze des Universums zu entwickeln, um das unerwartete Ergebnis zu erklären. Dieses Thema löste in der lebhaften Frageperiode eine große Diskussion aus.

Dr. Kildare Clarke, Arzt aus New York, schilderte anschließend seine Erkenntnisse über die Auswirkungen des Abbaus des öffentlichen Gesundheitssystems in den USA durch die Privatisierung. Es folgte Dr. Guangxi Li von der Chinesischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften in Peking und der Mayo-Klinik. Li stellte seinen Erfolg bei der Anwendung der traditionellen chinesischen Kräutermedizin bei der Behandlung von COVID-19 in frühen Stadien vor, die anders als andere virale Pneumonien sei.

Die Sitzung schloß mit der Beantwortung von Fragen, u.a. über die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit, Möglichkeiten für junge Menschen, an wissenschaftlichen Durchbrüchen teilzuhaben, und den Pessimismus und die Verzweiflung zu beseitigen, der mit der Klimawandellobby verbunden sind.

 

Warum wir eine klassische Renaissance brauchen

Die dritte Sitzung begann mit einer Einführung von Dennis Speed vom Schiller-Institut, der diesen Konferenzteil Lyndon LaRouche und dem berühmten afroamerikanischen Baßbariton William Warfield widmete, der bis zu seinem Tod im Jahr 2002 dem Vorstand des Schiller-Instituts angehörte.

Nach einer Aufführung von Beethovens Liederzyklus An die ferne Geliebte mit dem Tenor John Sigerson und der Pianistin Margaret Greenspan wurde ein ausdrucksstarker Videoclip von Lyndon LaRouche bei einer Ansprache in einem Konzert an der Howard University in den 90er Jahren gezeigt. Er sprach über die notwendige Verbindung zwischen der klassischen Wissenschaft und der klassischen Kunst und betonte, alle Kunst sei verstehbar, keine Zauberei, und sie sei universell.

Helga Zepp-LaRouche erörterte in ihrem Eröffnungsvortrag Friedrich Schillers großartiges Menschenbild, das Erreichen unserer wahren Identität als schöpferische Wesen. Sie habe das große Glück gehabt, in der Schule Schiller und andere klassische Werke kennenzulernen, die ihren Charakter und ihre Weltanschauung tiefgreifend prägten und stärkten, bevor sie begann, sich mit dem Zeitgeschehen zu beschäftigen. Einen Einblick in die heutige Kultur könne man gewinnen, indem man sich anschaut, wie die Menschen auf die Ausgeh- und Kontaktbeschränkungen aufgrund von COVID-19 reagieren. Während viele Menschen als Reaktion darauf ihren schlimmsten hedonistischen Impulsen folgten, hätten sich andere der klassischen Musik und der Inspiration durch die große Kunst zugewandt. Dies sehe man in Italien, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern an den Menschen, die auf ihren Balkonen gemeinsam Opernstücke singen und Musik aufführen.

Zepp-LaRouche führte die Zuhörer dann durch verschiedene Auszüge aus Schillers Ästhetischen Briefen, um zu zeigen, warum der Künstler selbst auf dem moralisch höchsten Niveau sein muß, da der eigentliche Zweck der klassischen Kunst darin bestehe, die individuellen Ziele des einzelnen mit den höheren Zielen der Menschheit in Einklang zu bringen.

 

Die Einzigartigkeit der Spirituals

Professor Eugene Thamon Simpson bot in seinem Vortrag „Hall Johnson und Dvoraks Traum – vom Spiritual zum Kunstlied“ einen Rückblick auf einige wesentliche Aspekte der Geschichte des afroamerikanischen Spirituals, einschließlich des Kampfes darum, diese schöne Musik auf die Konzertbühne zu bringen. Er zeigte die Verwandtschaft zwischen dem deutschen Kunstlied und dem Spiritual auf. Nachdem die Spirituals anfangs an den Rand gedrängt und sogar lächerlich gemacht wurden, habe die Ankunft von Antonin Dvorak in Amerika und seine Entdeckung dieser Musik diese Kunstform befreit und veredelt.

Professor emeritus Willis Patterson aus Michigan widmete seinen Vortrag dem Thema „Die Präsenz des klassischen Prinzips in der Volksmusik“. Es war eine bewegende Diskussion über die veredelnde Wirkung von Volksliedern und Spirituals auf die Seele als Quelle des Trostes und die auffällige Tatsache, daß schöne Musik sinnvoller ist, als immer neue Kriege zu führen. Dr. Patterson beendete seinen Vortrag mit einem Verweis auf Schillers Ode an die Freude und spielte eine Aufnahme von sich selbst als Solist (Baßbariton) in Beethovens Neunter Symphonie vor.

„Die physische Kraft der klassischen Poesie und Musik“ war das Thema des Vortrags von John Sigerson, dem musikalischen Direktor des Schiller-Instituts. Er polemisierte gegen die Vorstellung, klassische Musik sei in ihren Auswirkungen auf die physische Welt um uns herum nur eine „Stilfrage“, aber kein physikalisches Prinzip. In der Klassik geht es um Musik mit einem Zweck, im Gegensatz zu bloßen momentanen Effekten. Ausgehend von Zitaten von Max Planck und Albert Einstein setzte Sigerson Agapē mit dem Hunger nach Wahrheit gleich. Das sei ein Handlungsprinzip, das man sowohl in der klassischen Musik als auch in der klassischen Wissenschaft antreffe.

Teng Jimeng, Professor für Amerikastudien an der Beijing Foreign Studies University, gab mit einem Video aus Peking einen willkommenen Einblick in die klassische Tradition in China. Er zitierte aus Präsident Xi Jinpings jüngsten Schriften über Tugend und Kunst und erklärte, dies sei Teil der ästhetischen Erziehung in China, zusammen mit Altruismus und Patriotismus. Teng erörterte den Konfuzianismus, der die Verpflichtung der Chinesen präge, die alten Menschen zu ehren und der Welt und den Notleidenden zu helfen.

Diane Sare und Leah DeGruchy vom Schiller-Institut sprachen über den „Einsatz des Chors in der Politik“, wobei sie Beispiele aus Shakespeares Kaufmann von Venedig sowie Beethovens Missa Solemnis und Bachs Passionen anführten.

Begeisterte Grußworte an die Konferenz kamen vom Dirigenten und Tenor Gregory Hopkins aus New York, der seit vielen Jahren mit dem Schiller-Institut zusammenarbeitet. Er berichtete, dies sei eine sehr schwierige Zeit für Musiker, von denen so viele durch die Pandemie ihren Arbeitsplatz und ihre Krankenversicherung verloren haben, er erinnerte jedoch an das bekannte tröstliche Spiritual „I’m so glad trouble don’t last always“ – „Ich bin so froh, daß die Not nicht ewig währt“.

Auf die Vorträge folgte eine sehr intensive Diskussion, die sich am besten auf Video verfolgen läßt. Vor allem aber rief Zepp-LaRouche alle Zuhörer auf, sich ihr in einer weltweiten Renaissancebewegung anzuschließen.

 

Die Wissenschaft der physischen Ökonomie

Die vierte Sitzung, die sich mit LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie befaßte, umfaßte ein breites Spektrum von 16 Rednern sowie zahlreichen Zuschauerfragen. In seinem Eröffnungsvortrag befaßt sich Dennis Small, Direktor des Schiller-Instituts für Iberoamerika, mit der aktuellen Krise der Zivilisation mit der Pandemie und dem finanziell-ökonomischen Kollaps im Kontext von LaRouches grundlegendem, neuen Konzept der „potentiellen relativen Bevölkerungsdichte“. Er zeigte eine Rede LaRouches von 1997, der darin erklärt, warum der Verfall der europäischen Zivilisation zur Hungerkatastrophe des 14. Jahrhunderts führte, und davor warnt, die damaligen „afrikanischen“ wirtschaftlichen Bedingungen würden diese Realität, einschließlich Seuchen, in die ganze Welt bringen, „wenn wir das todgeweihte IWF-System nicht ablösen können“. Small sagte unter Bezug auf LaRouche, die potentielle relative Bevölkerungsdichte – ausgedrückt in den wissenschaftlichen, technischen und kulturell-pädagogischen Fähigkeiten der Gesellschaft, eine wachsende Bevölkerung zu versorgen und bereichern -, könne auch auf ein Niveau unterhalb der vorhandenen Bevölkerungsdichte sinken, was zu einer menschlichen Katastrophe führen kann. Er beschrieb LaRouches Vorschlag der „Vier Gesetze“ von 2014 als unmittelbare Schritte zur Umkehrung solcher Katastrophen und trug Helga Zepp-LaRouches Vorschlag für ein neues „Weltgesundheitssystem“ vor.

Es folgten fünf Vorträge über die dringende wirtschaftliche Entwicklung Afrikas, wobei die „potentielle relative Bevölkerungsdichte“ ein implizites Thema war. Sébastien Périmony, Leiter der Afrika-Sektion des französischen Schiller-Instituts, bezeichnete die Gründung von neun nationalen Raumfahrtbehörden und einer Afrikanischen Weltraumbehörde in den letzten 20 Jahren als entscheidend für das Entwicklungspotential des Kontinents. Satelliten können die Verbesserung der Landwirtschaft steuern, die ländliche Bildung fördern, Terroristen und Heuschreckenschwärme aufspüren, Krankheitsausbrüche kartieren und die enormen Möglichkeiten großer Infrastrukturprojekte, wie das Transaqua-Projekt zur Wiederauffüllung des Tschadsees, unter Beweis stellen. „Nichts ist lokaler als der Weltraum“, sagte Périmony, und er erinnerte daran, daß die afrikanische Gesellschaft für Weltraum und Wissenschaft mit Sitz in Äthiopien mehr als 10.000 Mitglieder hat.

Cédric Mbeng Mezui ist der Gründer der Denkfabrik FinanceAfrika in Gabun und Autor mehrerer Bücher, u.a. über die Bedeutung von Alexander Hamiltons Kreditpolitik für Afrika (Unlocking the Potential of Africa – Ideas by Alexander Hamilton). Er beschrieb Hamiltons Prinzipien für den Aufbau eines nationalen Kreditwesens, der Inlandsnachfrage und der Lieferketten sowie der Industrialisierung. Ihm folgte der ehemalige Vorsitzende der South African Nuclear Energy Corp., Dr. Kelvin Kemm, der alle Zuschauer aufforderte, bei dieser Konferenz „an die ganze Welt zu denken“.

Phillip Tsokolibane kehrte zum ursprünglichen Konzept von Dennis Small zurück. „Wenn Afrika sein volles Potential ausschöpfen würde, dann würde es ein wirtschaftliches Kraftzentrum“, sagte er. Gleich mehrere Redner erinnerten an die enorme Größe Afrikas und seines fruchtbaren Landes, mit 1,3 Milliarden Afrikanern auf einem Kontinent, in dessen Fläche Regionen mit fast 4 Milliarden Menschen (China, Indien, USA und EU zusammen) hineinpassen würden. Die potentielle relative Bevölkerungsdichte nach LaRouches Begriff sei dort also sehr gering, und sie könnte unter die reale heutige Bevölkerungsdichte in Afrika fallen, was – wie schon Small gewarnt hatte – eine große Zahl unnötiger Todesfälle verursachen könnte. Daher sind der unmittelbare Aufbau eines Gesundheitssystems, das den Menschen an die erste Stelle setzt („People First“) und die wirtschaftliche Entwicklung für Millionen Menschen eine Frage von Leben oder Tod.

Die Diplomatin Yang Yan vom chinesischen Konsulat in Paris beschrieb, wie China und Frankreich versuchen, Chinas produktive Kapazität mit den fortgeschrittenen technologischen Kapazitäten Frankreichs zu kombinieren, um die wirtschaftliche Produktivität in Afrika durch Investitionen zu verbessern. Sie betonte, daß diese Zusammenarbeit „anderen Ländern und internationalen Organisationen angeboten wird, um zur Entwicklung Afrikas beizutragen“.

 

Den Menschen dienen, nicht den Banken

Die folgenden Beiträge gingen auf verschiedene Aspekte des Scheiterns des neoliberalen, monetaristischen Finanzsystems ein. Sechs führende Vertreter von Bauernverbänden aus den USA, die der Agrarexperte des Schiller-Instituts Bob Baker vorstellte, beschrieben, warum die unabhängige Landwirtschaft in Amerika nicht mehr überleben kann. Die Preise für die amerikanische und europäische Agrarproduktion sind seit mehreren Jahren extrem niedrig und stürzen nun weiter ab, da die Lebensmittelversorgungsketten unter den Pandemiebedingungen unterbrochen sind. Alle Bauernvertreter forderten Paritätspreise für landwirtschaftliche Güter. (Wir werden in einer späteren Ausgabe ausführlicher auf dieses Thema eingehen).

Professor Mario Roberto Morales aus Guatemala gab einen Überblick über die Unterschiede zwischen einer produktiven und einer spekulativen Wirtschaft. Nach ihm beschrieb Jack Lynch, ehemaliger Leiter der First Midwest Bank of Illinois, wie er 2016 erreichte, daß die Wiedereinführung der Glass-Steagall-Bankentrennung in das Präsidentschaftswahlprogramm der Republikaner aufgenommen wurde. Er hatte LaRouches Analysen bereits viele Jahre verfolgt. Der ehemalige Exekutivdirektor für Japan beim IWF, Daisuke Kotegawa, beschrieb, wie 2008 große Banken und Hedgefonds auf Kosten der Gesundheitssysteme, der Lebensstandards der Arbeitnehmer und der kleinen Unternehmen gerettet wurden. Ellen Brown, Präsidentin des Public Banking Institute, hielt einen Vortrag über „Produktive Kredite im Gegensatz zu räuberischen Schulden“ und stellte fest, daß LaRouche bereits vor 40 Jahren direkte Währungsemissionen des Finanzministeriums vorgeschlagen hatte.

Am Ende der zweitägigen Beratungen forderte Zepp-LaRouche alle Zuhörer auf, die vom Schiller-Institut vorgeschlagene Lösung für die Krisen aufzugreifen, „insbesondere den Vier-Mächte-Ansatz, den wir vorantreiben. Machen Sie mit bei einer umfassenden Mobilisierung für diesen Vorschlag.“

 

Erster Band von LaRouches gesammelten Werken veröffentlicht

Im Verlauf der Konferenz wurde der erste Band der gesammelten Werke von Lyndon LaRouche vorgestellt, herausgegeben von der LaRouche Legacy Foundation (im englischen Original). Er enthält einige seiner wichtigsten wirtschaftswissenschaftlichen Schriften, die bis in die frühen 1970er Jahre zurückreichen. Dazu wurde eine Videopräsentation gezeigt, die Helga Zepp-LaRouche im vergangenen Jahr zur Erläuterung der Initiative gemacht hat. Sie stellt dort fest, daß LaRouches Denkmethode ihn auf die Ebene jener wenigen Denker stellt, die „durch ihren intellektuellen Beitrag das gesamte Wissen ihrer Zeit verändern und die Grundlage für kommende Generationen schaffen“. In der heutigen Zeit, in der sich der Westen wirtschaftlich, kulturell und wissenschaftlich in einer tiefen Krise befinde, könne die weite Verbreitung von LaRouches Ideen eine neue Renaissance auslösen, mit ebenso weitreichenden Folgen wie die italienische Renaissance. Sie rief alle auf, nach Kräften dazu beizutragen, unter anderem durch Spenden an die Legacy Foundation und durch den Kauf mehrerer Exemplare des Buches, um es Schulen und Bibliotheken zu spenden. Der Link zur Webseite ist: https://www.larouchelegacyfoundation.org/collected-works/volume1.


Dringende Ankündigung

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Eine neue Ebene der Menschlichkeit schaffen!

Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des Schiller-Instituts, hielt am 12. April in einem Internetforum des Manhattan-Projekts des LaRouche-Aktionskomitees folgende Rede über die COVID-19-Pandemie. Daran nahmen auch teil: der Ökonom und Journalist Dr. Mario Roberto Morales  aus Guatemala, Ramasimong Phillip Tsokolibane (LaRouche-Bewegung Südafrika), sowie Harley Schlanger (Schiller-Institut) und Kesha Rogers (LaRouchePAC, Texas).

„Die Meisten ahnen gar nicht, wie schwer die Krise ist“

Wir erleben eine Zeit voller dramatischer Veränderungen. Viele Dinge, die die Bevölkerung für selbstverständlich hielt, haben sich in nur wenigen Wochen komplett verändert. Einige erahnen es, aber die meisten Menschen haben nicht einmal den Hauch einer Ahnung, wie schwerwiegend diese Krise sein wird.

Am 1. April wurden eine Million COVID-19-Infizierte und 80.000 Tote gemeldet. Nur elf Tage später waren es 1,7 Millionen Infizierte und 103.000 Tote. Die Infektionsrate hat sich in elf Tagen somit fast verdoppelt, und dieser Anstieg könnte in Zukunft noch größer werden, wenn man bedenkt, daß viele Länder, wo es dringend nötig wäre, gar nicht die Möglichkeit haben, Tests durchzuführen. Die Pandemie hat die Entwicklungsländer der Südhalbkugel noch gar nicht erreicht, und dennoch trifft diese Pandemie uns bereits jetzt schon wie ein schwerer Sturm.

In den USA wurden wegen des Lockdowns in nur drei Wochen 18 Millionen Menschen arbeitslos. Nach Angaben der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) wird für Deutschland ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 30%, in anderen europäischen Ländern zwischen 25 bis 29% erwartet. Viele Kleinbetriebe und Restaurants sind bereits pleite oder fürchten es zu werden. Menschen können ihre Miete nicht bezahlen, und wegen fehlender Einnahmen können Vermieter ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Bauern verlieren ihre Abnehmer in den Restaurants, die schließen mußten. Supermärkte sind nicht mehr in der Lage, den Tafeln übrig gebliebene Lebensmittel zu überlassen. Obdachlose drängen sich vor den Ausgabestellen der Tafeln, nur um mit noch weniger als sonst oder gar nichts in der Hand wieder gehen zu müssen. Gleichzeitig verteilen die USA und die europäischen Länder dreistellige Milliardenbeträge in Form von Krediten und Zuwendungen an Hauseigentümer, Kleinbetriebe und Selbständige, die sonst kein Einkommen hätten. Aber die Angst ist groß. Viele Betroffene haben keinerlei Hilfe erhalten und fürchten, leer auszugehen.

Der WHO-Vorsitzende Dr. Tedros sagte erst vor kurzem, daß nach dem konsequenten Lockdown ein Stagnieren der Infektionsrate in Ländern wie Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland festzustellen sei, aber es noch lange keinen Grund zur Entwarnung gebe, da er einen enormen Anstieg der Infektionsrate in Afrika vor allem in ländlichen Gebieten erwarte. Von 54 afrikanischen Ländern sind bereits 52 vom Coronavirus betroffen, und dort ist die Gesundheitsgrundversorgung extrem schlecht. Sollten die Quarantänemaßnahmen zu früh aufgehoben werden, warnt Dr. Tedros, könnte das ein verheerendes Wiederaufflammen der Pandemie bedeuten.

Inmitten dieser Lage hat Präsident Trump angekündigt, einen Beraterstab von 35 Personen einzuberufen – bestehend aus Geschäftsleuten, Wissenschaftlern und Ärzten -, die ihm helfen sollen, die „schwerste Entscheidung seines Lebens“ zu treffen, nämlich, wann und wie weit man die Quarantänemaßnahmen wieder lockern könne. In den USA, aber auch in Europa gibt es viele neoliberale Ökonomen, die meinen, die Maßnahmen müßten sofort wieder gelockert werden, denn sollte die Wirtschaft weiter still stehen, wären die wirtschaftlichen Schäden schlimmer als die Folgen der Pandemie. Dies ist jedoch sehr zu bezweifeln, denn eine zu frühe Lockerung der Maßnahmen bedeutet, eine zweite und dritte Welle der Pandemie mit unabsehbaren Folgen zu riskieren. Einige dieser Ökonomen meinen auch, es müsse massiv in den Klimaschutz, den Green New Deal etc. investiert werden, sobald die Pandemie vorbei ist. Ich muß sagen, man braucht kein Hellseher sein, um festzustellen, daß dieses Denken eine absolute Katastrophe heraufbeschwört, denn es bedeutete die Auslöschung der Menschheit.

Leider glauben vieler dieser Ökonomen, es reiche aus, wenn die Zentralbanken Milliarden über Milliarden von Dollar und Euro ins System pumpen, wie z.B. die Federal Reserve, die nicht nur 2 Billionen Dollar in die Wirtschaft – Haushalte und Kleinbetriebe -, sondern zusätzlich auch 4 Billionen Dollar in das Finanzsystem gesteckt hat. Praktisch alle Zentralbanken haben beschlossen, unbegrenzt Geld ins System zu pumpen. Es ist unmöglich, daß dieses System eine Spekulationsblase von 1,8 Billiarden Dollar lange erhalten kann. Es ist gibt keine schnelle Lösung. Man kann nicht willkürlich die Quarantänemaßnahmen lockern oder weiter Geld ins System pumpen, sondern die fundamentalen Ursachen der Krise müssen gelöst werden.

Warum droht eine Katastrophe?

Was sind diese fundamentalen Gründe? Mein verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche hat 1971 vor einer solchen Katastrophe gewarnt. Er präzisierte 1974 diese Gefahr weiter: Sollte der Lebensstandard der Bevölkerung langfristig gesenkt werden, d.h. die Ernährung unter ein kritisches biologisches Minimum absinken, dann bestehe die Gefahr, daß die unterernährte Bevölkerung der Entwicklungsländer zur Brutstätte von Epidemien und Pandemien sowohl alter als auch neuer Krankheiten wird. Genau dieses Problem ist eingetreten, so daß die relative potentielle Bevölkerungsdichte unter die Zahl der tatsächlich lebenden Menschen abgesunken ist.

Genau diese Situation erleben wir vor allem in den Entwicklungsländern, wo sich nicht nur das Coronavirus ausbreitet, sondern die Bevölkerung bereits durch HIV, Tuberkulose und andere Krankheiten geschwächt ist. In Afrika kommt noch eine Heuschreckenplage dazu, und es leiden dort jetzt schon 60 Millionen Kinder an Hunger. Sollte sich die Corona-Pandemie dort weiter ausbreiten, sieht die Zukunft katastrophal aus.

Deswegen fordern wir den Aufbau eines vollständigen Weltgesundheitssystems. Das ist der einzige Weg, diese Krise grundlegend zu beenden. Es gibt dazu keine Alternative und keine Kompromisse. Jedes Land braucht einen Standard der Gesundheitsversorgung nach dem amerikanischen Hill-Burton-Gesetz von 1946. Unter anderem war darin vorgesehen, für je 1000 Einwohner 4,5 Krankenbetten vorzuhalten. Im Zuge der Privatisierung des Gesundheitssektors verfügen die USA heute nur noch über 2,8 Betten pro 1000 Einwohner. Südafrika hat 0,7 Betten. Nigeria, wo ein Fünftel der Bevölkerung südlich der Sahara lebt, hat 0,5 Betten.

Um das Ziel von 4,5 Betten pro 1000 Einwohner zu erreichen, müßten auf der ganzen Welt insgesamt 35 Millionen neue Krankenhausbetten entstehen. Das bedeutet eine knappe Verdoppelung der momentan verfügbaren Betten. Und natürlich werden nicht nur Krankenhausbetten benötigt, sondern auch medizinisches Personal wie Ärzte und Pflegekräfte. Auch entsprechende Medizinausrüstungen müßten produziert werden. In den USA gibt es momentan 170.000 Beatmungsgeräte für 330 Millionen Menschen. Das sind 515 Geräte pro eine Million Menschen. In Deutschland gibt es 25.000 Beatmungsgeräte für 83 Millionen Menschen oder 300 pro eine Million. Vergleicht man die amerikanischen Zahlen mit Nigeria, wo es gerade 500 Beatmungsgeräte für 200 Millionen Menschen gibt, so ist Nigeria 200mal schlechter versorgt als die USA. Es gibt aber auch Länder wie Liberia mit 4,7 Millionen Einwohnern, die nicht ein einziges Beatmungsgerät haben. Um die ganze Welt auf das Niveau der USA anzuheben, müßten global 40 Millionen Beatmungsgeräte produziert werden.

Auf dem afrikanischen Kontinent leben 1,1 Milliarden Menschen, das sind 14% der Weltbevölkerung. Aber in Afrika gibt es 60% der extremen Armut der Welt; 70% der afrikanischen Bevölkerung hat keinen elektrischen Strom; 20% der Menschen in den Städten leben in Slums; und ähnliche Bedingungen herrschen in vielen anderen Teilen der Dritten Welt.

Schneller Aufbau notwendig

Was man zuallererst braucht, ist ein zentralisierter Ansatz in jedem Land, was oftmals nur vom Militär geleistet werden kann. Man müßte so vorgehen, wie es auch in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern praktiziert wird. Die infizierten Menschen müssen von den nicht infizierten Menschen getrennt werden. Industrie und Landwirtschaft müssen in etwa so aufgebaut werden, wie es Präsident Franklin Roosevelt während der Zeit des New Deal in den 1930er Jahren getan hat. Ein Vorbild muß das sein, was China in Afrika macht: Eisenbahnen und andere Infrastruktureinrichtungen bauen und die Neue Seidenstraße auf den afrikanischen Kontinent verlängern.

Wie das amerikanische Institute for Health Metrics berechnet hat, werden in den Vereinigten Staaten 575.000 zusätzliche Krankenhausbetten benötigt werden, um den nationalen Durchschnitt auf 4,5 Betten pro 1000 Bewohner zu erhöhen.

Natürlich brauchen diese zusätzlichen Krankenhäuser mehr Strom, mehr Wasser, sanitäre Einrichtungen und Transportkapazitäten. Um weltweit das Hill-Burton-Niveau zu erreichen, d.h. 30 Millionen weitere Krankenhausbetten für die Welt, bedeutet dies etwa 100.000 MW zusätzliche Stromerzeugungskapazität und 12 Billionen Liter sauberes Wasser, d.h. etwa die Hälfte des Wassers, das durch den Drei-Schluchten-Damm fließt. Außerdem die Produktion von 10 Millionen Beatmungsgeräten, Hunderten von Milliarden von Masken und persönlicher Schutzkleidung, Hunderte von Millionen von Tests, Impfstoffen, Medikamenten und so weiter.

Die einzige Möglichkeit, das zu erreichen, ist die sofortige Umrüstung der Unternehmen in den Industrieländern. Anstatt sich darüber zu entrüsten, daß der Automobilsektor und andere Industriezweige derzeit unterbeschäftigt sind oder geschlossen wurden, sollten diese wichtigen industriellen Kapazitäten für die Herstellung der genannten Güter umgerüstet werden. Einige der großen Automobilfirmen und andere haben bereits zugestimmt, genau dies zu tun, zum Beispiel General Motors, Ford, General Electric, McLaren, Jaguar, Landrover, VW, Rolls Royce, Airbus, SpaceX, Phillips.

Was durchgesetzt werden muß

Entscheidend ist, daß die Präsidenten der vier größten Weltmächte – der Vereinigten Staaten, Rußlands, Chinas und Indiens – zu einem sofortigen Gipfeltreffen zusammenkommen; und alle anderen Länder sind dazu aufgerufen, sich den Bemühungen zur radikalen Umgestaltung des Weltsystems anzuschließen. Die Präsidenten und die Länder der Welt müssen sich auf ein ganzes Bündel von Maßnahmen einigen.

Ich denke, es ist offensichtlich, daß alle Sanktionen sofort aufgehoben werden müssen. Die EU zum Beispiel ist an Sanktionen gegen 35 Länder beteiligt, was es diesen Ländern praktisch unmöglich macht, die Pandemie wirksam zu bekämpfen. Die Sanktionen aufrechtzuerhalten, läuft derzeit auf einen Massenmord hinaus.

Alle Länder müssen auch dem Aufruf von UNO-Generalsekretär Guterres folgen, der zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen hat; alle militärischen Aktionen müssen eingestellt werden, damit die Pandemie bekämpft werden kann.

Offensichtlich kann man von den Entwicklungsländern auch nicht verlangen, in der schlimmsten Krise in unserem Leben und mit Sicherheit seit 1918 und vielleicht seit der Pest im 14. Jahrhundert weiterhin wucherische Schulden zu bezahlen, die ohnehin höchst unrechtmäßig sind. Was wir brauchen, ist ein allgemeines Schuldenmoratorium.

Um ein so gigantisches Projekt für das Weltgesundheitssystem zu finanzieren, müssen die vier Gesetze von Lyndon LaRouche umgesetzt werden. Das bedeutet ein neues Kreditsystem in Form eines Neuen Bretton-Woods-Systems, über das auch große, langfristige, zinsgünstige Kredite für die Entwicklungsländer vergeben werden können, was im Zusammenhang mit der bestehenden Kasinowirtschaft keinen Sinn macht. Zweitens braucht jedes Land eine Nationalbank, und die Zusammenarbeit zwischen diesen Nationalbanken begründet bereits ein Neues Bretton-Woods-System. Dann brauchen wir ein Crash-Programm internationaler Zusammenarbeit, die glücklicherweise bereits zwischen Wissenschaftlern aus China, den Vereinigten Staaten, Frankreich und anderen Ländern funktioniert.

Crash-Programme in drei grundlegenden Bereichen sind vordringlich: Zur Entwicklung der Kernfusion, in der biologischen Forschung zur Bekämpfung der Pandemie und anderer Krankheiten und drittens zur gemeinsamen internationalen Zusammenarbeit im Weltraum, wodurch zukunftsweisende Durchbrüche erzielt werden können, die wir unbedingt brauchen, um die Produktivität der Wirtschaft zu erhöhen. Darüber hinaus muß es eine sofortige internationale Vereinbarung zur Unterstützung der Entwicklungsländer geben, um das Pandemieproblem durch die Entsendung internationaler Brigaden von Ärzten, Pflegekräften, Ingenieuren und anderen Fachkräften zu lösen – in Abstimmung mit den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union und ähnlichen Organisationen und unter uneingeschränkter Achtung der Souveränität dieser Länder.

Wenn wir so vorgehen, besteht meines Erachtens die Möglichkeit, nicht nur die Corona-Pandemie erfolgreich zu bekämpfen, sondern eine neue Weltwirtschaftsordnung zu begründen, die die Unterentwicklung beseitigt, die der wahre Grund für die jetzige Krise ist. Es hätte für die ganze Weltbevölkerung offensichtlich sein müssen, daß es kein normaler Zustand der Menschheit ist, die Entwicklungsländer und sogar Bereiche im sogenannten entwickelten Sektor in einem Zustand von Verarmung, Hunger und Krankheiten zu belassen.

Wir müssen unser Verhalten ändern

Wir befinden uns jetzt an einem Scheideweg. Entweder wir ändern unser Verhalten oder wir versinken über einen längeren Zeitraum in einem finsteren Zeitalter. Wir sollten die Ostertage nutzen, um darüber nachzudenken, wie wir eine neue Ebene des Erhabenen, eine neue Ebene der Menschlichkeit erreichen können, welche für die Christen durch die Auferstehung Christi und die damit verbundene Hoffnung symbolisiert ist. Und auch Menschen, die keine Christen sind, können an dieser Hoffnung teilhaben.

Wir haben einen Punkt erreicht, an dem wir unsere Menschlichkeit auf einer ganz anderen Ebene finden müssen. Wenn wir das tun, können wir die Geopolitik überwinden, können wir Konfrontation und Krieg als Weg der Konfliktlösung überwinden und einen neuen Weg für alle Nationen finden, um gemeinsam für die eine Menschheit zu arbeiten. Ich möchte, daß Sie sich alle diesen Bemühungen anschließen, denn die Lage wird sich noch weiter zuspitzen. Aber wenn wir uns der Aufgabe verschreiben, eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung, beginnend mit einem Weltgesundheitssystem, zu schaffen, können wir aus dieser Krise herauswachsen und menschlicher werden.

Wenn Sie dazu beitragen möchten, können Sie sich hier  zur Internetkonferenz des internationalen Schiller-Instituts am 25./26. April anmelden: Die Existenz der Menschheit hängt jetzt von der Schaffung eines neuen Paradigmas ab!


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