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Scientific research studies

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Schiller-Institut spricht bei BRICS-Forschungskonferenz

Von Richard A. Black, Vertreter des Schiller-Instituts bei den Vereinten Nationen

Eine Konferenz des russischen Nationalen Komitees für BRICS-Forschung befaßte sich mit Wissenschaft, Technologie und Innovation.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, und Richard A. Black, Vertreter des Schiller-Instituts bei den Vereinten Nationen in New York, hielten am 25. Oktober Online-Vorträge auf einer großen internationalen Konferenz, die vom Nationalen Komitee für BRICS-Forschung in Rußland organisiert wurde. Bei der Veranstaltung handelte es sich um die „Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz: wissenschaftlich-technische und innovative Zusammenarbeit der BRICS-Länder“. (Die BRICS-Staaten sind Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika, mehrere große Entwicklungsländer sind derzeit dabei, sich dieser multinationalen Gruppe anzuschließen.) Die Konferenz wurde für ein Fachpublikum im Institut für wissenschaftliche Informationen über Sozialwissenschaften (INION RAS) abgehalten, einer Einrichtung der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau; die Teilnahme war sowohl persönlich als auch online möglich.

Mehrere Institute, die neben INION RAS als Mitveranstalter der Konferenz fungierten, repräsentieren eine Elite russischer forschungspolitischer Einrichtungen in den Bereichen Wissenschaft und Technik. Es handelt sich um das Internationale Zentrum für Innovationen in Wissenschaft, Technologie und Bildung, die Union Öffentlicher Vereinigungen für Wissenschaft und Ingenieurwesen, das Eurasische Informations- und Analyse-Konsortium, das Internationale Institut für Energiepolitik und Diplomatie, das Moskauer Staatliche Institut für Internationale Beziehungen des russischen Außenministeriums sowie die Russische Technische Universität (MIREA).

Vize-Außenminister Sergej Rjabkow eröffnete die zweitägige Konferenz mit einem Grußwort. Rjabkow beschrieb die historische Bedeutung der BRICS und betonte deren Aufgabe des Technologietransfers in den Globalen Süden bis zum Jahr 2030 sowie die fortlaufende positive, integrative Zusammenarbeit der BRICS. Dabei hob er insbesondere die Rolle junger Wissenschaftler hervor. Er erinnerte daran, daß Rußland das Jahrzehnt 2021-2031 offiziell zum Jahrzehnt des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erklärt hat.

Eine neue Vision der Welt

Ein sehr polemisches Grußwort – besser könnte man es als einen strategischen Überblick der Weltlage beschrieben – lieferte Wjatscheslaw Nikonow, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Staatsduma. Dr. Nikonow ist auch Vorsitzender der Russischen Weltföderation und Dekan der Fakultät für öffentliche Verwaltung an der Staatlichen Universität Moskau. Er skizzierte die wichtige Rolle der BRICS „bei Entscheidungen über die Zukunft der Welt…, eine neue Vision der Welt“, und er fügte hinzu: „Die Zukunft der Menschheit wird auf den Schlachtfeldern der Ukraine entschieden.“

Nikonow verurteilte die derzeitige Politik der Globalen NATO als „Nationalismus, Chauvinismus, Rassismus, Nazismus und Kolonialismus“ und stellte unverblümt fest, die sogenannten westlichen Werte „taugen nichts“. Als Gegensatz dazu beschrieb er das sich abzeichnende neue Paradigma der Beziehungen zwischen den BRICS-Staaten: eine Partnerschaft der Zivilisationen, in der kein Land die Absicht hat, zu dominieren. Länder müßten sich „intellektuell entkolonialisieren“ und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den BRICS, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), der ASEAN und den Nationen Afrikas und Lateinamerikas ausbauen. Entscheidende Bedeutung habe insbesondere der Ausbau der Kernenergie.

Wenn Dr. Nikonow wiederholt das Prinzip der nationalen Souveränität aller Länder betonte, klang für das große russische und chinesische Fachpublikum der Konferenz sicherlich ein bedeutender historischer Aspekt mit an, denn er ist bekannt als Enkel und Biograph von Wjatscheslaw Molotow, der von 1939-49 Außenminister der Sowjetunion unter Marschall Stalin war.

Referate des Schiller-Instituts werden gut aufgenommen

Helga Zepp-LaRouche und der Verfasser hatten die Ehre, in dem zweitägigen dichtgedrängten Programm, an dem zahlreiche Experten aus vielen Ländern teilnahmen, als vierte und fünfte Redner aufzutreten.

Zepp-LaRouches Rede trug den Titel „Ein neues Kreditsystem für die kommende wissenschaftliche Revolution“

Blacks Vortrag lautete „Aussichten für eine auf Fusionsenergie basierende Wirtschaft für die BRICS-Staaten und ihre Partner“.

Zepp-LaRouche stellte in ihrem Beitrag in knappen Worten das einzigartige Konzept der physischen Ökonomie vor, das ihr verstorbener Mann Lyndon LaRouche entwickelt hat. Angesichts der Turbulenzen im gegenwärtigen Finanzsystem und der zunehmenden Bemühungen um eine Alternative zum Dollarsystem müsse „eine repräsentative Gruppe von Regierungen“, wie die BRICS, „sich darauf vorbereiten, ein neues Kreditsystem einzurichten, das die Länder des Entwicklungssektors vor den Folgen eines chaotischen Zusammenbruchs des bisher dominierenden Finanzsystems der westlichen Zentralbanken schützt“.

Der optimale Weg zur Sicherung realen Wirtschaftswachstums wäre es, wenn die BRICS alle verfügbaren Ressourcen für ein koordiniertes „Wissenschaftsförderungsprogramm“ mobilisieren. Vorrang sollten wissenschaftliche Durchbrüche haben, die auf „tendenziell höheren Energieflußdichten beruhen, die daher höhere relative potentielle Bevölkerungsdichten ermöglichen – ein Zusammenhang, der einer der wichtigsten Aspekte der Wissenschaft der physischen Ökonomie ist und sie völlig vom Monetarismus unterscheidet“. Das Thema wurde vom Verfasser in seinem Beitrag weiter ausgeführt.

Eine der Organisatorinnen der Konferenz, Dr. Irina Jarygina, Forschungsdirektorin des russischen Nationalen Komitees für BRICS-Forschung und Leiterin der Abteilung für Wirtschaft und Bankwesen des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen im Außenministerium, reagierte sofort positiv auf diese Reden. Dr. Jarygina antwortete Zepp-LaRouche:

„Wir wissen die Teilnahme der Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts an unserer Konferenz wirklich sehr zu schätzen. Und trotz der politischen Spannungen gibt es eine große Möglichkeit für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation, und wir freuen uns auf eine gemeinsame Arbeit. Es wird äußerst wichtig sein, daß Sie alle Ihre Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Probleme und Herausforderungen richten, mit denen wir derzeit konfrontiert sind.“

Im Anschluß an Blacks Vortrag über die Zukunft der Energie für die Menschheit sagte Dr. Jarygina:

„Ich danke Ihnen sehr für Ihren profunden Vortrag. Ich habe das Interesse unserer Wissenschaftler bemerkt, und wenn Sie nichts dagegen haben, werden wir Ihren Vortrag an unsere Kollegen weiterleiten und dabei berücksichtigen, daß uns einige äußerst interessante Aspekte aufgefallen sind, die als eine Art Hintergrund für weitere Beratungen, Diskussionen usw. dienen können.

Gleichzeitig möchte ich Ihnen dafür danken, daß sie das richtige Verständnis der Rolle der Fusionsenergie haben – der Kernfusion innerhalb der Koordinaten der BRICS-Länder –, und ich danke Ihnen für Ihre Teilnahme an unseren Diskussionen, die bereits begonnen haben, aber noch weitergehen werden. Ich danke Ihnen sehr.“

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Aussichten für eine auf Fusionsenergie basierende Wirtschaft für die BRICS-Staaten und ihre Partner

Von Richard A. Black

Richard A. Black ist der Vertreter des Schiller-Instituts bei den Vereinten Nationen in New York. Die folgende Rede hielt er auf der „Internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenz: Wissenschaftlich-technologische und innovative Zusammenarbeit der BRICS-Länder“, die am 25. und 26. Oktober 2022 vom Nationalen Komitee für BRICS-Forschung aus Moskau ausgerichtet wurde. Der Text wurde leicht überarbeitet und aus dem Englischen übersetzt. Das Video des Vortrags ist hier verfügbar.

Ich möchte dem Nationalen Komitee für BRICS-Forschung in Rußland für die Einladung des Schiller-Instituts zur Teilnahme an dieser historischen Konferenz danken.

Auf einem Technologieseminar im September 2022 in Peking sagte Prof. Peng Xianjue von der Chinesischen Akademie für Technische Physik:

„Die Fusionszündung ist das Juwel in der Krone der Wissenschaft und Technologie in der heutigen Welt. Die Freisetzung von Fusionsenergie im Energiemaßstab wird der wichtigste Meilenstein sein auf dem Weg zur Fusionsenergie für die Menschheit.“

Professor Peng kündigte an, daß China bis 2028 kontinuierliche Fusionsenergie zur Verwendung in einem hybriden Spaltungs-/Fusions-Kraftwerk erzeugen wird. Schätzungen zufolge werden die Reaktoren bis 2035 in der Lage sein, aus dem Fusionsprozeß direkt Energie für das Stromnetz zu erzeugen.

In einer Rede vor 3300 hochrangigen russischen Unternehmensvertretern und internationalen Delegierten auf einem russischen Industrialisierungsgipfel im Jahr 2019 berichtete Präsident Putin:

„Die thermonukleare Fusionsenergie, die tatsächlich der Art und Weise ähnelt, wie Wärme und Licht tief im Inneren unseres Sterns, der Sonne, erzeugt werden, ist ein Beispiel für eine solche naturähnliche Technologie. Potentiell können wir damit eine riesige, unerschöpfliche und sichere Energiequelle erschließen.“

Präsident Putin betonte, daß Rußland bereit ist, eine „expansive und gleichberechtigte Zusammenarbeit“ mit Nationen auf der ganzen Welt einzugehen, um die Durchbrüche in Wissenschaft und Technik zu erzielen, die erforderlich sind, um riesige Mengen an Strom für den weltweiten Bedarf zu erzeugen.

Das globale Energiedefizit

Die laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die darauf abzielen, die Kernfusion in naher Zukunft in Betrieb zu nehmen – durch und für die BRICS-Staaten und -Partner –, machen diesen Bereich zu einem zentralen Thema der heutigen Konferenz: wissenschaftliche, technische und innovative Zusammenarbeit. Nimmt man die führende Arbeit Indiens bei der Entwicklung eines mit Thorium betriebenen Reaktors und die historische Rolle Südafrikas bei der Entwicklung von Spaltreaktoren hinzu, so wird deutlich, daß die BRICS und der Globale Süden heute an der Spitze der weltweiten Wissenschaft stehen, um die globale Energiearmut zu bekämpfen.

In diesem Bericht werde ich kurz das Ausmaß der weltweiten Energiedefizite erörtern, einige Schlüsselprinzipien der physikalischen Ökonomie des amerikanischen Wissenschaftlers Lyndon LaRouche vorstellen, das Wesen und die Herkunft des Fusionsbrennstoffs erörtern und schließlich den verlogenen Charakter der in der akademischen Welt und bei den Regierungen des Westens verbreiteten Ideologie der „Grenzen des Wachstums“ oder der angeblichen „Ressourcenknappheit“ entlarven.

Mein Kollege bei Executive Intelligence Review, der physische Ökonom Richard Freeman, hat berechnet, wie hoch die immensen aktuellen Energiedefizite im Globalen Süden sind, und was erforderlich ist, um diese Teile der Welt rasch auf den Standard des Pro-Kopf-Energieverbrauchs in den USA zu bringen.

Betrachten Sie Tabelle 1: Der derzeitige Pro-Kopf-Energieverbrauch in Asien (ohne Japan) ist nur ein Viertel so hoch wie in den USA, in Lateinamerika ein Fünftel und in Afrika ein Zwanzigstel. Dieses technologische Defizit ist die Ursache für Hungersnöte, unkontrollierte Krankheiten und Pandemien sowie sozialen Zerfall.

Tab. 1: Enormes Defizit des Stromverbrauchs
in den Entwicklungsländern

(Stromverbrauch in kWh pro Person und Jahr)
Vorgeschlagener Standard: USA11.731
Derzeitiger Verbrauch: Afrika559
 – Mali153
 – Sierra Leone42
 – Tschad12
Derzeitiger Verbrauch: Iberoamerika2096
 – Peru1398
 – Guatemala589
 – Haiti37
Derzeitiger Verbrauch: Asien (ohne Japan)2540
 – Indonesien799
 – Myanmar269
 – Jemen123
Quelle: EIR, US Department of Energy, Energy Information Agency,
International Energy Agency (IEA)

Grundlegende Prinzipien der physischen Ökonomie

In Tabelle 2 sehen wir den tatsächlichen, modernen Energiebedarf der Entwicklungsländer. Die Entwicklungsländer als Ganzes benötigen 57,4 PWh jährlich an zusätzlichem Stromverbrauch. Ein Blick auf die untere Zeile dieses Diagramms zeigt, daß der unterentwickelte Sektor seine Stromproduktion verfünffachen muß.

Tabelle 2: Die Entwicklungsländer benötigen
57,4 PWh Wattstunden an erhöhtem Elektrizitätsverbrauch
KontinentDerzeitiger Netto-Stromverbrauch (TWh)Notwendige Steigerung des Netto-Stromverbrauchs zum Erreichen des
US-Standards (TWh)
Afrika63813.768
Iberoamerika13156108
Asien
(ohne Japan)
10.21937.485
Entwicklungs-
länder insg.
12.21757.361
Quelle: EIR, US Dept. of Energy, Energy Information Agency,
Nationales Statistisches Amt-China, International Energy Agency

Betrachten wir nur zwei Prinzipien der physischen Ökonomie im Hinblick auf die Energieerzeugung und ihren Einsatz in der Gesellschaft: 1. die Energieflußdichte und 2. den Energieverbrauch im Verhältnis zum BIP pro Kopf. Die Energieflußdichte wird nach der Definition des amerikanischen Wissenschaftlers und Ökonomen Lyndon LaRouche als die Intensität der Energie gemessen, die am Ort der Erzeugung oder Anwendung eingesetzt wird. Man denke an die Energie, die in einem Laserstrahl für die Metallzerspanung konzentriert ist, verglichen mit der Energie, die eine Wassermühle des 18. Jahrhunderts erzeugt. Betrachten Sie dazu die vergleichende Energiedichte verschiedener Brennstoffe in Tabelle 3.

Tabelle 3: Die Energiedichte von Brennstoffen
EnergiequelleEnergiedichte (Joules/Gramm)
Steinkohle2,7 x 104
Typischer Kernbrennstoff3,7 x 109
Deuterium-Tritium-Fusion3,2 x 1011
Quelle: EIR, 21st Century Science & Technology

Man beachte, daß die verfügbare Energie aus der Deuterium-Tritium-Fusionsreaktion im Vergleich zur modernen Kohleverbrennung nicht nur um ein Vielfaches höher ist, sondern sogar um sieben Größenordnungen zunimmt.

In allen Ländern korreliert der Anstieg des Pro-Kopf-Stromverbrauchs eng mit dem Anstieg des BIP. Die stark ausgeweitete Stromproduktion einer auf Kernspaltung basierenden Wirtschaft ist eine Voraussetzung für moderne Arbeitskräfte, die den Fortschritt einer Nation ermöglichen. Doch obwohl die massive Ausweitung der Energieerzeugung auf der Grundlage von Kohlenwasserstoffen und Kernspaltung von entscheidender Bedeutung ist – und das für den Globalen Süden sofort, bis innerhalb von etwa 15 Jahren die Fusionsenergie in Betrieb genommen wird –, liefert nur die Fusionsenergie die gesamte Energiemenge, die erforderlich ist, um die Weltgemeinschaft, einschließlich ganz Afrikas, langfristig auf das erforderliche höhere Niveau zu bringen. Historiker werden feststellen, daß der senegalesische Kernchemiker, Historiker und politische Visionär Cheikh Anta Diop bereits 1960 eine solche Energiepolitik für den afrikanischen Kontinent vorgab, er sprach von der „effektiven Kontrolle thermonuklearer Reaktionen … in Anlagen, die Tokamaks genannt werden“.

Der derzeitige Bau des Kernspaltungs­komplexes der Generation III+ mit vier Blöcken im ägyptischen El Dabaa – eine Kooperation zwischen der Russischen Föderation und Ägypten – ist ein Beispiel dafür, was erforderlich ist. Welche Aussichten hätte dann erst der von China entworfene Spaltungs-/Fusions-Hybridreaktor als Brücke zur fusionsbasierten Energieversorgung in Afrika?

Abbildung 1 zeigt die Korrelation zwischen dem Stromverbrauch und dem Pro-Kopf-BIP in den einzelnen Ländern.

Quelle: EIRNS/Jason Ross, Daten der World DataBank (2010)

Abb. 1: Stromverbrauch im Vergleich zum Pro-Kopf-BIP.
Die Korrelation zwischen dem Pro-Kopf-Stromverbrauch und dem BIP ist bemerkenswert deutlich. Wer darauf besteht, daß Entwicklungsländer „angepaßte Technologien“ einsetzen, der besteht darauf, daß sie auf ewig arm bleiben.

Der Mond: Eine praktische Quelle für Fusionsbrennstoff

Aus Zeitgründen können wir nicht ausführlich darauf eingehen, aber der beste Fusionsbrennstoff ist das Heliumisotop He3. Auf der Erde kommt es äußerst selten vor, aber eine nahegelegene Quelle, der Mond, enthält enorme Mengen dieses Brennstoffs in seinem Boden, dem Regolith. In einer echten Demonstration der „Sonnenenergie“ produziert die Sonne He3 als einen der Bestandteile des „Sonnenwindes“, den sie ständig in unser Sonnensystem ausstrahlt. Da der Mond nicht über das schützende Magnetfeld der Erde verfügt, speichert er große Mengen an He3 von der Sonne. Gegenwärtig schätzt man, daß der Mondboden zwischen einer und fünf Millionen Tonnen He3 enthält.

Prof. Ouyang Ziyuan, renommierter Geochemiker und Kosmochemiker und leitender Wissenschaftler des chinesischen Monderkundungsprogramms (CLEP), sagte dazu, der Mond sei so reich an He3, daß diese Quelle „den Energiebedarf der Menschheit für mindestens 10.000 Jahre decken“ könne. Ein Teil der Mission von Chinas Chang’e-Mondsonden besteht darin, He3-Vorkommen auf dem Mond aufzuspüren. Professor Ouyang plädiert seit langem dafür, daß dieses Großprojekt eine Zusammenarbeit vieler Nationen sein sollte, um „den Energiebedarf der Menschheit zu lösen“.

W.I. Wernadskij und die Zukunft der Menschheit

Die Ansichten und Arbeiten von Professor Ouyang spiegeln heute in beispielhafter Weise die immensen konzeptionellen Beiträge des Biogeochemikers Wladimir I. Wernadskij aus dem 20. Jahrhunderts wider. Wernadskijs Beiträge definierten Prinzipien des menschlichen Fortschritts im Universum, die uns ein tieferes Verständnis der natürlichen Entwicklung ermöglichen, die in allen aktuellen Arbeiten auf dem Weg zu einer auf Fusionsenergie basierenden Wirtschaft zum Ausdruck kommt. 1938 schrieb Wernadskij in seinem Werk Probleme der Biogeochemie II: Über die grundlegende materiell-energetische Unterscheidung zwischen lebenden und nicht lebenden natürlichen Körpern der Biosphäre:

„Wir leben in einer ganz neuen, strahlenden geologischen Epoche. Der Mensch verändert durch seine Arbeit – und seine bewußte Beziehung zum Leben – die Hülle der Erde, die geologische Region des Lebens, die Biosphäre. Der Mensch versetzt sie in einen neuen geologischen Zustand: Durch seine Arbeit und sein Bewußtsein befindet sich die Biosphäre in einem Prozeß des Übergangs zur Noosphäre. Der Mensch schafft neue biogeochemische Prozesse, die es vorher nicht gab…

Das Gesicht der Erde verändert sich tiefgreifend. Das Stadium der Noosphäre ist im Entstehen begriffen. In der Biosphäre der Erde ist eine intensive Blüte im Gange, deren weitere Geschichte, so scheint es uns, grandios sein wird. In diesem geologischen Prozeß – der im wesentlichen biogeochemisch ist – kann eine einzelne individuelle Einheit aus der Gesamtheit der Menschheit – eine große Persönlichkeit, sei es ein Wissenschaftler, ein Erfinder oder ein Staatsmann – von grundlegender, entscheidender, lenkender Bedeutung sein und sich als geologische Kraft manifestieren. Diese Art der Manifestation von Individualität in Prozessen von enormer biogeochemischer Bedeutung ist ein neues planetarisches Phänomen.“

So wurde der Betrug des „neomalthusianischen Wirtschaftsliberalismus“, wie LaRouche ihn nannte, der in den letzten Jahrzehnten vom Club of Rome von David Rockefeller und Aurelio Peccei mit ihrem vielgelesenen Buch Die Grenzen des Wachstums verbreitet wurde, von Wernadskij schon Jahrzehnte vor dessen Veröffentlichung diskreditiert. Wernadskij hat durch rigorose wissenschaftliche Arbeit gezeigt, daß das Universum – wie es im klassischen Griechenland verstanden wurde – ein axiomatisch hylozoisches Universum ist.

Die Intensivierung der BRICS-Aktivitäten und ihre Erweiterung um neue Mitglieder und Partner sowie ähnliche Prozesse, an denen die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) und andere für alle offene multinationale Organisationen beteiligt sind, bringen die Aussichten auf eine fusionsbasierte Wirtschaft sowie auch für ein neues Paradigma der schnellen, gerechten und fortschrittlichen Entwicklung für alle Nationen auf eine neue, hoffnungsvolle Ebene.

Ich schließe mit einer Grafik, die das Schiller-Institut 2018 veröffentlicht hat (Abbildung 2). Links sehen Sie eine aktuelle Satelliten­aufnahme des energiearmen Afrikas bei Nacht; rechts sehen Sie eine künstlerische Projektion eines „elektrifizierten“ Afrikas bei Nacht im Jahr 2058.

Quelle: Chance McGee, Hussein Askary/Schiller-Institute, 2017

Abb. 2: Afrika bei Nacht, 2018/2058

Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Kommentare und Fragen sind willkommen; senden Sie sie an das Schiller-Institut unter richardblack1776@gmail.com.


Quellen

1. Lyndon H. LaRouche, Jr.: Was Sie schon immer über Wirtschaft wissen wollten, 1984.

2. Lyndon H. LaRouche, Jr., „The Legacy of Mendeleyev and Vernadsky: The Spirit of Russia’s Science” (Das Vermächtnis von Mendelejew und Wernadskij: Der Geist der russischen Wissenschaft), Executive Intelligence Review, Bd. 28, Nr. 47, 7. Dezember 2001, S. 23-45.

3. Richard Freeman, „Clean Coal Can Electrify the World“ (Saubere Kohle kann die Welt elektrisieren), Executive Intelligence Review, Bd. 48, Nr. 31, 6. August 2021, S. 38-44.

4. EIR-Sonderbericht, The New Silk Road Becomes the World Land-Bridge (Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke), 2014.

5. Hussein Askary und Jason Ross: Extending the New Silk Road to West Asia and Africa, Schiller Institute Strategic Report, Nov. 2017.


Ein neues Kreditsystem für die kommende wissenschaftliche Revolution

Von Helga Zepp-LaRouche

Die folgende Rede hielt die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts auf der „Internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenz: Wissenschaftlich-technologische und innovative Zusammenarbeit der BRICS-Länder“, die am 25.-26. Oktober 2022 vom russischen Nationalen Komitee für BRICS-Forschung ausgerichtet wurde. Die Text wurde leicht bearbeitet und aus dem Englischen übersetzt. Das Video des Vortrags ist hier verfügbar.

Ich danke dem Nationalen Komitee für BRICS-Forschung von ganzem Herzen für die Einladung zu dieser unverzichtbaren Konferenz!

Ich beginne mit einem Zitat von Sir Peter Westmacott, ehemaliger britischer Botschafter in den Vereinigten Staaten (2012-2016), der kürzlich beklagte, Großbritannien sei „im Ausland zu einem Objekt von Belustigung, Unglauben, Mitleid und Schadenfreude geworden. Es ist beschämend für ein Land, das so lange ein Musterbeispiel für eine funktionierende Demokratie war.“

Einmal abgesehen von der Bemerkung über das Vereinigte Königreich als „funktionierende Demokratie“ hat es einen gewissen Nutzen, sich die panische Achterbahnfahrt der Bank of England anzusehen, die von Quantitativer Lockerung [QE, Liquiditätspumpen] zu Quantitativer Straffung [QT, Liquiditätsdrosselung] wechselte, nur um dann schnellstens wieder zu QE zurückzukehren – mit einem ähnlichem Tempo wie dem, mit dem Liz Truss in die Downing Street 10 einzog und wieder hinausflog. Auch wenn so mancher Schadenfreude über den Untergang Großbritanniens empfinden mag, ist eine nüchternere Betrachtung angebracht, denn es ist das systemische Versagen des neoliberalen Systems, das die eigentliche Dynamik hinter der angelsächsischen geopolitischen Konfrontation mit Rußland und China darstellt.

Das britische Establishment rauft sich über diese Fragen die Haare – etwa, wie sich diese Anzeichen von Unregierbarkeit auf die britische Unterstützung für den NATO-Krieg in der Ukraine oder auf die Sonderbeziehung zu den Vereinigten Staaten auswirken werden –, doch der Aufruhr im Vereinigten Königreich weist auf eine größere Bedeutung dieser Entwicklungen für die BRICS und den gesamten Rest der Welt hin.

Die globale Systemkrise

Die Ereignisse in London signalisieren die endgültige Ankunft der globalen Systemkrise, vor der mein verstorbener Mann, Lyndon LaRouche, bereits vor 51 Jahren warnte, als US-Präsident Richard Nixon anstelle der festen Wechselkurse des Bretton-Woods-Systems freie Wechselkurse einführte. LaRouche warnte damals, eine Fortsetzung dieses monetaristischen Systems, das auf Profitmaximierung für die Spekulanten ausgerichtet ist, müsse zwangsläufig zu einer neuen Wirtschaftsdepression, einem neuen Faschismus und der Gefahr eines neuen Weltkriegs führen – oder zu einem völlig neuen Weltwirtschaftssystem.

Der Prozeß der Entdollarisierung ist bereits im Gange – immer mehr Handel zwischen den BRICS-Staaten und einigen Ländern des Globalen Südens wird in ihren Landeswährungen abgewickelt, und die Vorbereitungen für die Einführung einer neuen internationalen Währung auf der Grundlage eines Warenkorbs laufen. Doch diese Länder sind nicht ausreichend geschützt vor dem Ausstrahlungseffekt eines Ausbruchs von Hyperinflation im transatlantischen Finanzsystem als Folge der fortgesetzten QE oder eines Wirtschaftszusammenbruchs durch eine Kettenreaktion von Insolvenzen als Folge der Bemühungen, mit QT die Inflation einzudämmen.

Vorbereitungen für ein neues Kreditsystem

Eine repräsentative Gruppe von Regierungen wie die BRICS, die SCO [Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit] und andere, die im Interesse der Mehrheit der Menschheit handeln, müssen sich rasch darauf vorbereiten, ein neues Kreditsystem einzurichten, das die Länder des Entwicklungssektors vor den Auswirkungen eines chaotischen Zusammenbruchs des bisher dominierenden Finanzsystems der westlichen Zentralbanken schützt.

Eine weitere starke Motivation ergibt sich aus der unverhohlenen und offensichtlich völlig undurchführbaren Absicht führender Kreise in den USA, Großbritannien und der EU, sich von Rußland und China und damit implizit von allen Ländern, die sich an der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) beteiligen, wirtschaftlich komplett abzukoppeln.

Eine Rückkehr zum alten Bretton-Woods-System wird zwar von den Entwicklungsländern verständlicherweise abgelehnt, weil es unter der Dominanz des imperialen Denkens von Churchill und Truman eingerichtet wurde und weil Präsident Roosevelts Vorhaben, ein Kreditsystem zu schaffen, das den Kolonialismus beendet und vor allem den Lebensstandard der Menschen in der sog. Dritten Welt erhöht, nicht einmal annähernd verwirklicht hat. Es ist aber dennoch ein nützlicher Hinweis darauf, daß Finanzsysteme kein gottgegebenes Phänomen sind, sondern von Regierungen gestaltet werden können.

Wie Lyndon LaRouche immer wieder betont hat, muß ein neues Kreditsystem unbedingt folgendes beinhalten:

  1. ein System fester Wechselkurse für die nationalen Währungen, die von Zeit zu Zeit angepaßt werden können;
  2. ein kooperierendes System von Nationalbanken auf der Grundlage der souveränen Befugnisse der Regierungen;
  3. begrenzte Konvertierbarkeit der Währungen;
  4. Kapitalverkehrskontrollen, die im wesentlichen die gleiche Wirkung haben wie eine internationale Glass-Steagall-Bankentrennung;
  5. Schutzzölle und Handelsbestimmungen, die vor allem die aufstrebenden Volkswirtschaften der Entwicklungsländer schützen; und
  6. das Verbot jeglicher Form von Spekulation.

Die Bemühungen, „Rußland zu ruinieren“ und „China zu stoppen“, sind gescheitert

Die beispiellosen Sanktionen gegen Rußland, die ausdrücklich darauf abzielen, „Rußland zu ruinieren“ – indem man Rußland den Zugang zu allen modernen Spitzentechnologien verwehrt und die Diversifizierung von Öl- und Gasexporten verhindert, wie ungenannte Vertreter des Weißen Hauses in einem Pressegespräch am 25. Januar erklärten –, ist eindeutig gescheitert und wird nun als Rückschlag die Wirtschaft Europas und insbesondere Deutschlands ruinieren.

In ähnlicher Weise wird nun versucht, China den Zugang zu den Chip- und Halbleitertechnologien zu verwehren. Durch die Auswirkungen der hyperinflationären Explosion der Lebensmittel- und Energiepreise auf die Entwicklungsländer droht eine weltgeschichtliche Tragödie von beispiellosem Ausmaß. Alle diese Faktoren tragen dazu bei, daß die derzeitigen Industriekapazitäten sowohl des „Westens“ als auch der BRICS-Staaten und des Globalen Südens weit unter dem liegen, was erforderlich wäre, um die derzeitige Weltbevölkerung zu versorgen.

Mobilisierung eines koordinierten Programms als „Wissenschaftsmotor“

Wenn die BRICS-Länder und ihre Partner diesem Zustand abhelfen wollen, besteht die einzige verläßliche und nicht-inflationäre Option darin, alle verfügbaren Ressourcen dieser Gruppe von Nationen für ein koordiniertes „Wissenschaftsförderungsprogramm“ zu mobilisieren. Es ist entscheidend, denjenigen neuen wissenschaftlichen Durchbrüchen Vorrang einzuräumen, die auf tendenziell höheren Energieflußdichten beruhen und die somit eine höhere relative potentielle Bevölkerungsdichten ermöglichen – ein Zusammenhang, der einer der wichtigsten Aspekte der Wissenschaft der physischen Ökonomie ist, der sie völlig vom Monetarismus unterscheidet. Bei dieser Notwendigkeit, die Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte als Maßstab für den Wert einer Investition zu nehmen, geht es um die langfristige Überlebensfähigkeit der menschlichen Gattung.

Angesichts der Tatsache, daß Rußland, China und Indien zu den führenden Raumfahrtnationen gehören, gehören wissenschaftliche Raumfahrtprogramme zu den vielversprechendsten Bereichen, in denen der Spillover-Effekt neuer revolutionärer Technologien auf andere Bereiche der Wirtschaft die höchste Produktivitätssteigerung des gesamten Produktionsprozesses mit der größtmöglichen Rate verspricht. Das gleiche gilt im Prinzip auch für andere Avantgarde-Technologien wie die Kernfusion, die Biophysik und Biochemie, die kognitiven Wissenschaften, usw. Die bedeutenden wissenschaftlichen Traditionen und Kapazitäten Rußlands, Chinas, Indiens und Südafrikas im Bereich der Kernforschung und verwandten Wissenschaftszweigen sind bereits vorhanden und können die wissenschaftliche Grundlage für einen wachsenden Sektor von „Wissensexport“ für umfangreiche Technologietransfer- und Ausbildungsprogramme für andere Nationen des Globalen Südens bilden, die es ihnen ermöglichen, ein deutlich höheres Produktivitätsniveau zu erreichen. Eine künstlerische Darstellung von Phase 3 der Internationalen Mondforschungsstation China-Rußland (ILRS), die von Roskosmos und der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas entwickelt wird. Die ILRS ist ein wunderbares Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Länder zusammenarbeiten, um Wissenschaft und Technik voranzubringen. Das Projekt steht allen interessierten Ländern und internationalen Partnern zur Teilnahme offen.

Während man sich bemühen muß, alle verfügbaren personellen Kapazitäten zu nutzen und ihr technologisches Leistungsniveau auf das höchstmögliche Niveau zu heben, müssen gleichzeitig kostengünstige Kredite und Steuererleichterungen für Investitionen für jeden „Spillover“ bereitgestellt werden, der sich aus den Programmen zur Wissenschaftsförderung ergibt und der dann die Lösung entscheidender Probleme der Wirtschaft ermöglicht.

Der Transfer des wissenschaftlichen Fortschritts in potentiell alle Sektoren der Wirtschaft erfolgt im Wesentlichen über zwei Kanäle, die Bildungssysteme und den Werkzeugmaschinensektor, und von dort aus in die Produktionsgüter, Haushaltsgüter, die Infrastrukturentwicklung und den Agrarsektor.

Der sich derzeit abzeichnende systemische Zusammenbruch des Finanzsystems stellt natürlich eine große Herausforderung dar, bedeutet aber auch eine willkommene Chance, den größten Teil der Weltwirtschaft endlich auf Prinzipien zu stellen, die mit denen unseres physikalischen Universums übereinstimmen.


Präsident Xi verleiht höchsten Wissenschaftspreis, darunter an den Entwickler des chinesischen Kugelhaufenreaktors

Der Nationale Preis für Naturwissenschaften wurde am 3. November in der Großen Halle des Volkes von Präsident Xi Jinping an Gu Songfen von der China Aviation Industry Corporation und an Wang Dazhong von der Tsinghua-Universität verliehen. Professor Gu war der erste, der in den 1950er Jahren den Originalentwurf für ein chinesisches Düsenjäger entwickelte. Er war auch maßgeblich daran beteiligt, daß China schon früh in den Bereich der Tarnkappentechnologie und der künstlichen Intelligenz vordrang.

Professor Wang Dazhong war der Chefkonstrukteur Brennkugeln, die im Kugelhaufen-Hochtemperaturreaktor der vierten Generation eingesetzt werden. Er leitete die Arbeiten am ersten Demonstrationsreaktor an der Tsinghua-Universität zu einer Zeit, als sich die Welt von dieser Technologie entfernte. Als Ergebnis seiner Arbeit hat China nun zwei kommerzielle Kugelhaufenreaktoren in der Provinz Shandong gebaut, von denen der erste noch in diesem Jahr ans Stromnetz angeschlossen werden soll. Mit dem Vorsprung bei dieser Technologie dürfte China ein wichtiger Produzent dieser Reaktoren für den Export zu werden.


China: Raumstation soll bis 2022 fertig werden

Chinas National Space Administration (CNSA) hat angekündigt, daß bis zum Jahr 2023 11 Starts mit 12 Astronauten erfolgen sollen und bis 2022 die Raumstation eingerichtet sein wird. Diese Ziele wurden am Rande einer Konferenz von dem ehemaligen Astronauten und derzeitigen stellvertretenden Chefingenieur des bemannten Raumfahrtprogramms, Yang Liwei, bekannt gegeben.

Laut Tass und Sputnik rief Yang die Jugend dazu auf, sich aktiv an der Erforschung des Weltraums zu beteiligen. Die CNSA hat im vergangenen Oktober ihre dritte Rekrutierungsrunde von Astronauten abgeschlossen, darunter befinden sich 17 Männer und eine Frau. Frühere Rekrutierungen konzentrierten sich nur auf Militärangehörige, aber jetzt werden auch Zivilisten ausgewählt, da der ehrgeizige Plan, bis 2022 eine Raumstation zu eröffnen, eine Vielzahl von Disziplinen wie Ingenieure und Baufachleute erfordert.


Die Menschheit erkundet den Mars

Perseverance sicher auf dem Mars gelandet, bereit für die Suche nach Leben

Der NASA-Marsrover Perseverance (Beharrlichkeit) ist am Freitagabend MEZ in die Mars-Atmosphäre eingetaucht und genau nach Plan gelandet. Es war das fünfte Mal, daß die NASA ein Raumfahrzeug erfolgreich auf dem Mars gelandet hat. Zum ersten Mal wurden amerikanische und europäische Orbiter, die sich bereits in einer Mars-Umlaufbahn befinden, ausgerichtet und in einigen Fällen neu positioniert, um den Atmosphäreneintritt und die Landung der Sonde zu filmen. Perseverance selbst ist so ausgestattet, daß sie zum ersten Mal die Geräusche und einige Bilder von Eintritt, Abstieg und Landung aufzeichnen konnte. Wir haben jetzt erstmals Ohren auf einem anderen Himmelskörper. Innerhalb weniger Minuten nach der Landung schickte Perseverance bereits Bilder von seiner Umgebung zur Erde. Die Arbeit kann beginnen.

Auf einem Briefing nach der Landung berichtete Projektleiter Al Chen erfreut, daß Perseverance einen guten „Parkplatz“ im Jezero-Krater gefunden hat und mit nur sehr geringer Neigung (1,2 Grad) auf dem Boden steht. Das Surface-Team, das parallel zur Marszeit den Rover betreuen wird, hat bereits damit begonnen, den Status des Rovers zu überprüfen, wobei seine Energiesysteme direkt nach der Landung gut aussehen. Der Rover wird in den nächsten Tagen „ausgepackt“, d.h. verschiedene Arme und Instrumente werden geöffnet, und das Team wird die Route seiner Ausflüge festlegen, wobei Sandwellen vermieden und Geländeunterschiede untersucht werden, auch um einen guten Startplatz für den Hubschrauber Ingenuity zu finden. Ingenuity ist das erste motorisierte Fluggerät, das auf dem Mars eingesetzt werden soll.

Perseverance, von seinen Erbauern liebevoll „Percy“ genannt, hat erhebliche Vorteile gegenüber seinen Vorgängern, die lediglich die Größe eines Golfmobils hatten und solarbetrieben waren. Percy wiegt eine Tonne, hat die Größe eines Autos und ist nuklearbetrieben – d.h. man muß sich keine Sorgen mehr machen, daß Sand auf die Solarpanel gelangt. Die Energieversorgung ist mehr als ausreichend für die geplante zweijährige Mission, um all die Geräte mit Strom zu versorgen, die speziell für die Suche nach Leben auf dem Mars entwickelt wurden.

Der Jezero-Krater war einst ein großer See. Die Stelle auf dem Mars wurde ausgewählt, weil man dort deutlich mehrere Kanäle für den Ein- und Ausfluß von Wasser identifiziert hat. In der Nähe des Eingangs befindet sich eine sehr reiche „Delta“-Region, wo man eventuelle marsianische Mikroorganismen zu finden hofft. Matt Wallace, Mitglied des Wissenschaftsteams, beschrieb den geologischen Reichtum der Stelle und meinte, man habe „Jahre wissenschaftlicher Erforschung“ vor sich.

Einer der spannendsten Aspekte der Mission ist das Proben-Sammel-System, mit dem Bodenproben gesammelt und zwischengelagert werden, um sie bei einer späteren Mars-“Rundreise“ zur Erde zurückzubringen. Die Röhrchen, in denen die Proben gesammelt werden, wurden einer gründlichen Desinfektion unterzogen, um sicherzustellen, daß alle gefundenen Mikroorganismen tatsächlich vom Mars stammen.

Melden Sie sich zum Internetseminar „Die Alternative zu Konfrontation mit Rußland und China: Kooperation bei Kernfusion und Weltraumfahrt!“ am 3. März an.


Coronavirus-Petition: Für eine Weltgesundheitsinfrastruktur


Wir, die Unterzeichner, unterstützen den Aufruf des Schiller-Instituts zum Aufbau einer globalen Gesundheits- und Wirtschaftsinfrastruktur, um die COVID-19-Pandemie und die wirtschaftliche wie auch wissenschaftliche Unterentwicklung zu überwinden, die uns für diese Pandemie überhaupt erst empfänglich gemacht hat.

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Die COVID-19-Pandemie – und die wirtschaftlichen Folgen der Gesundheitsmaßnahmen, die zu ihrer Bekämpfung ergriffen wurden – verdeutlichen einen unentschuldbaren Mangel an Entwicklung der Welt und erfordern einen globalen Ansatz zu ihrer Bekämpfung, d.h. wir müssen nicht nur die unmittelbare Bedrohung durch das Coronavirus, sondern auch die weltweite Unterentwicklung bekämpfen, die uns für derartige Pandemien anfällig gemacht hat.

Wenn Gesundheitssysteme selbst in entwickelten Regionen wie Norditalien schon überfordert sind, vor welchen Herausforderungen stehen dann weniger entwickelte Länder mit einer viel schlechteren Gesundheitsinfrastruktur, wo selbst sauberes Wasser, sanitäre Einrichtungen und Grundnahrungsmittel fehlen? Wie kann jemand, der mit seinem täglichen Einkommen gerade seine Familie ernähren kann, für Wochen zu Hause bleiben? Wie können Menschen ohne sauberes Wasser gute Handhygiene praktizieren? Wie können Ärzte ohne Intensivbetten das Leben schwerkranker Covid-19-Patienten retten?

Die unmittelbare Wucht der Covid-19-Pandemie fesselt zwar unsere Aufmerksamkeit, doch was ist mit den 800.000 Kindern unter 5 Jahren, die jährlich an Durchfallerkrankungen sterben? Wie können wir die Gesundheit von Hunderten Millionen Menschen schützen, deren Ernährung nicht gesichert ist?

Wir fordern eine globale Gesundheitsinfrastruktur im wirklichen Sinn. Die Welt braucht mehr Krankenhäuser, mehr Intensivbetten, viel mehr ausgebildete Ärzte, mehr Testkapazitäten, Schutzausrüstungen und Beatmungsgeräte. Aber es wird noch viel mehr benötigt. Armut, Unterernährung, fehlender Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen – auch das sind Gesundheitsfragen.

Unsere Würde als Menschen ruft uns zur Zusammenarbeit auf, um Armut durch Entwicklung zu überwinden. Die ganze Welt muß vor Krankheiten geschützt werden, die uns alle bedrohen.

Hindernisse, die eine Zusammenarbeit zwischen den USA, China, Rußland und Indien verhindern, müssen aus dem Weg geräumt werden, um sicherzustellen, daß die Welt nie wieder einer solchen Bedrohung ausgesetzt wird.

Um all dies möglich zu machen, brauchen wir ein Neues-Bretton-Woods-System – internationale Abkommen zur wirtschaftlichen Entwicklung, so wie sie Franklin Roosevelt am Ende des Zweiten Weltkriegs anstrebte, und dann von Lyndon LaRouche weiterentwickelt wurden.

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Für mehr Details des Schiller-Institut Vorschlags lesen Sie
“LaRouches „Apollo-Mission“ zur Bekämpfung der globalen Pandemie: Aufbau eines Weltgesundheitssystems!”



LaRouches „Apollo-Mission“ zur Bekämpfung der globalen Pandemie: Aufbau eines Weltgesundheitssystems!

Als dieser dringende Aufruf zum Aufbau eines Weltgesundheitssystems verfaßt wurde, hatte die Welt über 1,75 Mio. bestätigte Fälle von COVID-19, und die Zahl der auf die Pandemie zurückzuführenden Todesfälle lag bei über 100.000. Diese Krankheit, die im Dezember oder November 2019 erstmals beim Menschen auftrat, hat sich innerhalb weniger Monate auf fast alle Nationen der Welt ausgebreitet, wobei besonders die Länder betroffen sind, die keine rigorosen Maßnahmen ergriffen haben, um das Virus einzudämmen. Man schätzt, daß die Sterblichkeit von COVID-19 eine Größenordnung höher liegt als die der saisonalen Grippe. Wenn Sie diesen Aufruf lesen, werden die Zahlen noch höher sein, möglicherweise viel, viel höher.

Am schlimmsten ist, daß wir eine Explosion von Infektionen und Todesfällen im sogenannten weniger entwickelten Sektor oder in der Dritten Welt erleben werden, vor allem in Afrika. Die Unterentwicklung dort ist die Achillesferse der gesamten menschlichen Gattung, weswegen dieser Kontinent, wie wir weiter unten ausführen, besonderer Aufmerksamkeit bedarf.

Die Bekämpfung dieses tödlichen Virus erfordert sofortiges, koordiniertes globales Handeln: Intensive Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit, einschließlich umfangreicher Tests und der Isolierung infizierter Personen; einen massiven Ausbau verfügbarer Gesundheitseinrichtungen und -materialien; erhebliche Investitionen und Ressourcen in die Suche nach Heilmitteln und einem Impfstoff; große Fortschritte bei sanitären Maßnahmen, insbesondere in den weniger entwickelten Ländern; und ein Ende der historisch unnötigen Unterentwicklung – und regelrechten Plünderung – der Welt. Diese globale Pandemie erfordert eine globale Reaktion, da Überreste des Virus in einem Teil der Welt über Jahre hinweg zu einem Wiederaufleben der Infektionen führen könnten.

Wir brauchen ein Weltgesundheitssystem, das jeden Teil des Planeten abdeckt.

Eine solche globale Antwort erfordert möglichst zentral eine Koordination zwischen den Vereinigten Staaten, China, Rußland und Indien – ein Vier-Mächte-Bündnis, das allen Nationen des Planeten offen steht. Die Staats- und Regierungschefs dieser vier Nationen sollten so bald wie möglich ein Gipfeltreffen abhalten, um gemeinsame Ansätze zur Bewältigung der enormen gesundheitlichen, materiellen und infrastrukturellen Bedürfnisse der Welt auszuarbeiten, als ersten Schritt zur Schaffung eines völlig neuen Paradigmas, das das bankrotte alte System ersetzen soll.

Es gibt keinen anderen Weg, keinen einfacheren Plan, um die Pandemie tatsächlich zu besiegen.

COVID-19 ist zwar die Katastrophe, die die Menschheit derzeit heimsucht, doch sie ist nur eine von vielen Katastrophen, für die die Welt aufgrund des Versagens der internationalen Ordnung in den letzten fünfzig Jahren anfällig ist, vor allem wegen der verheerenden Plünderung der Entwicklungsländer. Ein coronaler Massenausstoß der Sonne könnte die meisten Stromnetze der Welt lahm legen – warum wurden sie selbst in den sogenannten „entwickelten“ Ländern nicht entsprechend gehärtet? Ein bisher unentdeckter Asteroid oder Komet könnte einen ganzen Kontinent zerstören – warum haben wir keine Abwehr gegen eine solche Bedrohung entwickelt? 800 Mio. Menschen auf diesem Planeten können sich nicht ausreichend ernähren – warum wurde dies toleriert? Eine Heuschreckenplage bedroht gegenwärtig das Leben und die Existenzgrundlage von Zigmillionen Menschen. Eine weitere Seuche könnte jederzeit ausbrechen –  warum haben wir keine bessere Abwehr gegen Viren?

Die Weltgemeinschaft muß Voraussetzungen für ein erfolgreiches langfristiges Überleben schaffen, und zwar nicht nur kurzfristig in der Hoffnung, daß keine ungewöhnlichen Ereignisse eintreten, sondern eine echte Sicherheit und Gewißheit. Dies kann unter dem neoliberalen Wirtschaftsparadigma, das jetzt versagt, nicht geschehen, nicht unter einem Regime sakrosankter Finanzwerte, die um jeden Preis gerettet werden müssen. Das heutige System mit seiner Spekulationsblase in Höhe von 1,8 Billiarden Dollar ist völlig bankrott; es muß einen Prozeß der Konkursreorganisation durchlaufen, den der amerikanische Ökonom Lyndon H. LaRouche seit langem definiert hat. Gleichzeitig muß national und international ein neues Hamiltonisches Kreditsystem aufgebaut werden, um die Menschheit wieder auf den Weg einer wissenschaftsgetriebenen realwirtschaftlichen Entwicklung zu bringen. Um das langfristige erfolgreiche Überleben der menschlichen Gattung zu sichern, brauchen wir ein Weltsystem, das den göttlichen Funken des potentiellen Genies in jedem Individuum wertschätzt und versucht, dieses Potential durch wirtschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Entwicklung zu fördern.

Im folgenden stellen wir uns der Herausforderung, die Bedingungen für den Aufbau eines Weltgesundheitssystems darzustellen. Dies ist eine erste Annäherung, von der wir hoffen, daß sie in den kommenden Wochen durch Beiträge internationaler Experten und Betroffener konkretisiert wird.

Wir beginnen mit zwei Fragen und deren Antwort:

  1. Was ist die Ursache dieser möglicherweise schlimmsten Krise, die die Menschheit je erlebt hat?
  2. Welche Maßnahmen sollten an allen Fronten, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch weltweit, ergriffen werden, um die Pandemie zu besiegen?

Als Einstieg wollen wir nicht alle bestehenden Engpässe und Mängel aufzählen und versuchen, uns von unten nach oben durchzuarbeiten. Wir beginnen statt dessen damit, herauszufinden, was benötigt wird: Wir müssen diese existenzielle Krise nutzen, um endlich die Unterentwicklung großer Teile der Menschheit zu überwinden, einen Zustand, der der menschlichen Gattung nicht würdig ist. Dann bestimmen wir die realwirtschaftlichen Erfordernisse, um jeden Schritt auf dem Weg dorthin zu bewältigen, einschließlich der Materiallisten und des Arbeitskräftebedarfs, wie sie aus der Sicht der Industrietechnik definiert sind. Dann kehren wir zu den Engpässen zurück und überlegen, wie wir sie termingerecht oder früher durchbrechen können. Dabei werden wir feststellen, daß wir uns auf einem Gewaltmarsch befinden, der ständige technologische Durchbrüche erfordert; wir werden feststellen, daß wir es mit der Wissenschaft der physischen Ökonomie zu tun haben, wobei die Arbeit von Lyndon LaRouche unser einziger Leitfaden und Fahrplan ist.

Wir werden auch feststellen, daß ein solcher Ansatz eine umfassende internationale Zusammenarbeit insbesondere zwischen den Vereinigten Staaten und China erfordert, um diese gemeinsamen Ziele der Menschheit zu erreichen. Jeder, der gegen eine solche Zusammenarbeit ist, sollte wissenschaftlich und politisch in die gleiche Kategorie wie das Coronavirus selbst eingeordnet werden.

Mit diesem Ansatz mobilisierte Franklin D. Roosevelt im Zweiten Weltkrieg die USA, um den Faschismus zu besiegen. Auf diese Weise verwandelten NASA-Ingenieure die drohende Apollo-13-Katastrophe in einen Erfolg. Und in unserem gegenwärtigen Bestreben, das Coronavirus auf dem ganzen Planeten zu besiegen, ist auch hier ein Scheitern keine Option.

 

Die Krise begann bereits vor fünfzig Jahren

 

Das Coronavirus ist nicht durch eine chinesische Vorliebe entstanden, Fledermäuse zu verzehren. Es wurde auch nicht in geheimen britischen, amerikanischen oder chinesischen Militärlabors ausgeheckt (obgleich Prinz Philips öffentliche Werbung für seinen Wunsch, als Virus wiedergeboren zu werden, um zur Verringerung der Erdbevölkerung beizutragen, zum Nachdenken anregt). Sein Ursprung liegt in dem tieferen realwirtschaftlichen Prozeß, der seit mindestens einem halben Jahrhundert im Gange ist. Tatsächlich prognostizierte Lyndon LaRouche die aktuelle Pandemie vor fast 50 Jahren, zuerst 1971 in seiner öffentlichen Warnung vor der Auflösung des Bretton-Woods-Systems; und dann wiederholt ab 1974 in Zeugenaussagen vor dem Justizausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses, wo er vor der Gefahr eines drohenden biologischen Holocaust infolge einer verfehlten Wirtschaftspolitik warnte.

In einem Dokument mit dem Titel „The Role of Economic Science in Projecting Pandemics as a Feature of Advanced Stages of Economic Breakdown“ (auf deutsch „Die Rolle der Wirtschaftswissenschaft bei der Voraussage von Seuchen“, in Fusion Jg. 6, Nr. 5, 1985, S. 17-26) erklärte LaRouche, daß die tatsächliche Ursache von Pandemien und ähnlichen Phänomenen darin besteht, daß die potentielle relative Bevölkerungsdichte einer Gesellschaft – die realwirtschaftliche Kraft einer Gesellschaft, eine wachsende Bevölkerung auf einem verbesserten Lebensstandard und mit einer höheren Lebenserwartung zu erhalten – unter die tatsächliche Bevölkerungszahl absinkt.

„Tragfähiges Wirtschafts- (und Bevölkerungs-)Wachstum wird als eine (ideal) konstante Zuwachsrate der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte dieser Gesellschaft gemessen. Dies ist das Maß des durchschnittlichen Wachstumspotentials der Gesellschaft insgesamt und auch das absolute Maß der Arbeitsproduktivität in dieser Gesellschaft pro Kopf.“ LaRouche erklärte, eine steigende relative potentielle Bevölkerungsdichte setze voraus, daß in einer Wirtschaft „freie Energie“ über die „Energie des Systems“ hinaus produziert werden müsse, und er präzisierte:

„Bei Wirtschaftsprozessen läßt sich die Energie des Systems durch die Wechselwirkung zwischen drei konsumptiven Warenkörben darstellen. Jeder dieser Warenkörbe entspricht einem Mindestwert, der erforderlich ist, um den Wirtschaftsprozeß auf einem gleichbleibenden Stand des negentropischen Potentials zu halten. Diese drei sind:

  1. Der „Warenkorb“ des Verbrauchs der Haushalte pro Kopf;
  2. Der „Warenkorb“ der hergestellten Güter;
  3. Der „Warenkorb“ der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur – Energieerzeugung und -verteilung, Wasserversorgung, Verkehr usw.“

 

Wann brechen Pandemien aus?

„Der ,Idealfall‘, an dem man eine Ökonomie nach wirtschaftlich bedingten Ausbrüchen von Pandemien untersuchen muß, tritt dann ein, wenn die potentielle relative Bevölkerungsdichte unter das Niveau der bestehenden Bevölkerung fällt… [wie] wenn der durchschnittliche Verbrauch dem Rückgang der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte folgte und unter den Bedarf der bestehenden Bevölkerung fiele.“.

Es gebe aber auch den Sonderfall, betont LaRouche, daß „die verschiedenen Verteilungsströme des ,Warenkorbes‘ der Haushalte für einen großen Teil der Bevölkerung unter das Niveau der Systemenergie absinkt. Am meisten interessieren uns hier die gesundheitlichen Auswirkungen, wenn die Nahrungsmenge pro Kopf unter ein relatives biologisches Minimum fällt, und auch die Auswirkungen mangelnder Hygiene und anderer wichtiger Aspekte der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur auf die Lebensbedingungen einer unterernährten Bevölkerung… [In diesem Fall] könnte eine unterernährte Bevölkerung zur Brutstätte des Ausbruchs von Epidemien und Pandemien werden…“, betont LaRouche.

Genau das ist in den letzten 50 Jahren geschehen, als die Bevölkerungen der Dritten Welt, insbesondere Afrikas, durch die Politik der City of London, der Wall Street und natürlich des Internationalen Währungsfonds ausgeplündert wurden.

Die volle Wirkung einer solchen Politik, so LaRouche abschließend, könne nur verstanden werden, wenn man die Entwicklung des Menschen (oder das, was Wladimir Wernadskij als die Noösphäre bezeichnete) innerhalb der gesamten Biosphäre festmacht.

„Die Gesellschaft ist ein integraler Bestandteil der Biosphäre, sowohl der Biosphäre als Ganzer als auch lokal… Anstatt den steilen Abfall der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte als bloßen Rückgang des relativen Niveaus der Gesellschaft als solche zu betrachten, sollten wir dies als Rückgang des relativen Niveaus der Biosphäre untersuchen, welche die Gesellschaft einschließt… Einsetzende Anpassungsvorgänge werden relativ niedrigeren Lebensformen eine wachsende Bedeutung zuweisen… Niedere Lebensformen ,verbrauchen‘ menschliche und andere höherstehende Lebensformen als ,Brennstoff‘ für ihre eigene Vermehrung… Hierbei müssen unter bestimmten, von extremen Rückgängen des Bevölkerungspotentials verursachten ,Schockzuständen‘ der Biosphäre menschliche und tierische Pandemien sowie Pflanzenkrankheiten wieder vermehrt ausbrechen.“

 

Aktuelle globale Bestandsaufnahme

 

 

Krankenhäuser

Die Welt insgesamt verfügt derzeit über 18,63 Mio. Krankenhausbetten – ein enormes Defizit, das ganz viele Länder unfähig macht, das neuartige Coronavirus zu besiegen. Um das erforderliche Niveau von Krankenhausbetten zu ermitteln, sollte man sich das Hill-Burton-Gesetz der Vereinigten Staaten von 1946 vor Augen führen, das einen Standard von 4,5 Krankenhausbetten pro 1.000 Einwohner pro Landkreis festlegte, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bevölkerung zu gewährleisten. Gegenwärtig liegt dieser Wert bei 2,8 für die Vereinigten Staaten, 0,7 für Südasien, 0,7 für die hochverschuldeten armen Länder und 0,5 für Nigeria, wo ein Fünftel der Bevölkerung in Subsahara-Afrika leben.

Um den Standard von 4,5 Betten pro 1000 Einwohner zu erreichen, müßte der Bestand an Krankenhausbetten weltweit auf 35 Mio. Betten erhöht werden, was fast einer Verdoppelung des derzeitigen Niveaus entspräche. Dies erfordert den Bau von 35.200 neuen, modernen Krankenhäusern, insbesondere in Afrika, Iberoamerika und Asien, wo die neuen Betten sofort der notwendigen Nutzung zugeführt würden.

Betten selbst retten keine Leben. Es werden auch medizinisches Personal und für akute Fälle zusätzliche Ausrüstungen, wie z.B. Beatmungsgeräte, benötigt.

 

Beatmungsgeräte

Der globale Gesamtbestand an Beatmungsgeräten ist schwer zu bestimmen, aber es gibt bestimmte Zahlen, die die Probleme bei der Versorgung von COVID-19-Patienten in armen Ländern ohne Gesundheitsinfrastruktur verdeutlichen. In den USA gibt es momentan 170.000 Beatmungsgeräte für 330 Mio. Menschen. Das sind 515 Geräte pro eine Million Menschen. In Deutschland gibt es 25.000 Beatmungsgeräte für 83 Mio. Menschen oder 300 pro eine Million – das höchste Pro-Kopf-Niveau in Europa.

Das Bild in Afrika ist jedoch absolut verheerend. Laut Time gibt es in Nigeria für 200 Mio. Menschen gerade 500 Beatmungsgeräte, d.h. Nigeria ist 200mal schlechter versorgt als die USA. Im Sudan gibt es 1,9 Beatmungsgeräte auf eine Million Menschen. Die Zentralafrikanische Republik (fast 5 Mio. Einwohner) verfügt insgesamt über drei Beatmungsgeräte, Liberia mit einer Bevölkerung von 4,7 Mio. Menschen über keines.

Schätzungen der Brookings Institution und der Financial Times gehen davon aus, daß es in Indien etwa 20.000 Beatmungsgeräte gibt, was 15 Beatmungsgeräten pro einer Million Menschen entspräche.
Wenn die gesamte Welt das Pro-Kopf-Niveau der Vereinigten Staaten erreichen soll, wäre ein globaler Bestand von 40 Mio. Beatmungsgeräten erforderlich.

 

Gegenwärtiges Verständnis von COVID-19

 

COVID-19 greift den Körper auf mindestens zwei Wegen an. Zunächst ähneln die Symptome denen einer Grippe, wenn sich das Virus im Körper vermehrt. Fieber, Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit sind häufig, ebenso wie Husten, insbesondere trockener Husten. Der Husten basiert auf einer spezifischen Eigenschaft des Virus: Es greift die Lungenzellen an und löst entsprechende Immunreaktionen aus. Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels geht man davon aus, daß bei vielen Patienten im zweiten Stadium der Krankheit, dem ARDS (akutes Atemnotsyndrom), der Körper selbst die Lungenzellen angreift, und so in einen „Sturm“ von Zytokinen eine eskalierende Reaktion gegen das Virus und die von ihm infizierten Zellen sowie gegen gesunde Zellen auslöst.

Die Sterblichkeitsrate der Erkrankten reicht von 0,5% bis über 5% und hängt von der körperlichen Verfassung des Patienten und den Behandlungsmöglichkeiten vor Ort ab. Offenbar spielt auch die Zahl von Tests eine wichtige Rolle, um Infizierte in einem frühen Krankheitsstadium zu entdecken. Der Prozentsatz von infizierten Personen, die einen Krankenhausaufenthalt benötigen, liegt zwischen 10% und 30%.

Um die Krankheitsübertragung und Morbidität einzuschränken, sind folgende Maßnahmen sinnvoll: Verringerung der Übertragungsrate durch soziale Distanzierung, Hygiene, Masken und Betriebsschließungen; Verringerung der Infektionsrate durch Impfstoffe; Behandlung von Kranken mit antiviralen Medikamenten; und Verhinderung des akuten Atemnotsyndroms, das vom Virus in akuten Fällen ausgelöst wird. Diese Methoden werden weiter unten ausführlicher erörtert.

 

Afrika: Eine Fallstudie

In Subsahara-Afrika leben 1,1 Milliarden Menschen, das sind 14% der Gesamtbevölkerung des Planeten. Aufgrund der kolonialen Vergangenheit und der heutigen Politik der Finanzinstitutionen leiden die meisten afrikanischen Länder unter extremer Armut, Strommangel und den Slumzuständen in den Großstädten, die 2-5mal so hoch sind wie der weltweite Durchschnitt. Subsahara-Afrika hat:

 

14% der Weltbevölkerung

60% der extrem Armen der Welt

70% der Menschen weltweit, die keinen Zugang zu Elektrizität haben

20% der weltweit in Slums lebenden Stadtbewohner.

Welt China Subsahara-Afrika Nigeria Haiti
Gesamtbevölkerung (Mrd. 2020) 7.8 1.4 1.1 0.2 0.011
Bevölkerung in extremer Armut 9% 0% 41% 47% 80%
Ohne Zugang zu Strom (%, 2017) 11% 0% 55% 46% 56%
Stadtbevölkerung in Slums* (%, 2014) 30% 25% 55% 50% 74%

Datenquelle: Weltbank, die einen Slum* als eine Wohnsituation definiert, in der eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften fehlen: fließendes Wasser, angemessene sanitäre Einrichtungen, ausreichende Wohnfläche oder Dauerhaftigkeit der Wohnung.

 

Dies ist ein Teil der Menschheit, wo die potentielle relative Bevölkerungsdichte dank der Völkermordpolitik des Britischen Empire und seiner Handlanger an der Wall Street deutlich unter die tatsächliche Bevölkerung gesunken ist.

Man denke auch an Haiti, das bei weitem ärmste Land Lateinamerikas und der Karibik, wo ähnliche Bedingungen herrschen wie in den ärmsten afrikanischen Ländern. Haiti hat eine Bevölkerung von 11,1 Mio. Menschen. Gesundheitsexperten haben geschätzt, daß die COVID-19-Pandemie in Haiti etwa 800.000 Menschenleben fordern könnte – über 7% der Bevölkerung.

Nigeria, wo etwa ein Fünftel der Gesamtbevölkerung Subsahara-Afrikas lebt, weist Schlüsselindikatoren für Armut und damit zusammenhängende Probleme auf, die für die gesamte Region typisch sind.
Im Entwicklungssektor insgesamt, einschließlich Ländern wie Nigeria, leben große Teile der Bevölkerung in unmenschlichem Elend. Die meisten Arbeitskräfte sind in der „informellen Wirtschaft“ tätig und überleben von einem Tag auf den anderen durch Aktivitäten in der Grau- bis Schattenwirtschaft. Häufig sind bis zu 70-80% der Arbeitskräfte Teil der informellen Wirtschaft. „Hausarrest“ oder Lockdown ohne Arbeit bedeutet für sehr viele Menschen buchstäblich Hungersnot sowie die sichere Ansteckung mit COVID-19 in den Slums, in denen sie leben. Wiederholtes Händewaschen? –  Ein grausamer Scherz für die Abermillionen Afrikaner, Asiaten, Lateinamerikaner und andere, die nicht einmal über fließendes Wasser verfügen.

Wie sollte aber die Pandemie in diesen Ländern bekämpft werden?

  1. Es muß ein völlig zentralisiertes nationales Vorgehen geben, das sich in vielen Ländern auf das Militär konzentriert, das oft die einzige Institution ist, die ein solches Vorgehen organisieren und umsetzen kann. Häufig ist das Militär, ob gut oder schlecht, die einzige verbleibende nationale Einrichtung, die noch funktioniert und in der Bevölkerung Glaubwürdigkeit genießt.
  2. Die Bevölkerung, insbesondere in den Städten, muß vollständig getestet und in zwei große Gruppen aufgeteilt werden: Gruppe A, die kein COVID-19 hat, und Gruppe B, die positiv getestet wurde, auch wenn noch ohne Symptome. Die Gesundheitsbeamten und andere öffentliche Bedienstete, die zur Durchführung der Tests herangezogen werden, müssen mit modernen Testgeräten in ausreichender Zahl ausgestattet werden.
  3. „Gruppe B“ muß sofort in separaten Wohneinheiten unter Quarantäne gestellt werden, seien es Hotels, umgebaute Bürogebäude, Sport- und Kongreßzentren oder schnell errichtete neue modulare Wohneinheiten. Diese neuen Einrichtungen müssen vor Ort über Arbeits- und Freizeiteinrichtungen für diejenigen verfügen, die noch gesund genug sind, sowie über die notwendige personelle Ausstattung mit qualifiziertem Personal, einschließlich Krankenschwestern und Ärzten. Die medizinischen Fachkräfte müssen ebenfalls unter Quarantäne gestellt werden, damit sie ihre eigenen Familien und Freunde nicht infizieren.
  4. Kranke und schwerkranke Patienten müssen in Krankenhäuser eingewiesen werden. Neue Krankenhäuser ausschließlich für COVID-19-Fälle müssen mit genügend Betten ausgestattet werden, um die Patientenlast zu bewältigen. Eine angemessene Personalausstattung mit Ärzten und Krankenschwestern muß organisiert werden, auch durch nationale Einberufung.
  5. Die „Gruppe A“ muß umgehend auf Ausbildungs- und Arbeitsbrigaden sowohl in der Industrie als auch in der Landwirtschaft verteilt werden, ähnlich wie bei dem Rooseveltschen CCC-Projekt während der Großen Depression in den Vereinigten Staaten. Sie muß Nahrungsmittel, Unterkünfte und Kleidung für sich selbst wie auch für die „Gruppe B“ produzieren. Dies bedeutet eine Rückkehr zur nationalen Nahrungsmittelselbstversorgung, was wiederum die Einfuhr von Kapitalgütern für die moderne Landwirtschaft – wie Düngemittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Traktoren und Bewässerungsanlagen – erforderlich macht. Mit einheimischen Arbeitskräften muß auch der Bau von Wohnungen, Krankenhäusern und anderen notwendigen Infrastrukturen in Angriff genommen werden, um die Aufgaben bewältigen zu können. Dies erfordert für viele eine Ausbildung am Arbeitsplatz und einen umfassenden Transfer moderner Technologien.

Was China in Afrika mit dem Bau neuer Eisenbahnlinien und anderer Infrastruktur bereits begonnen hat, ist vorbildlich. Die Ausdehnung der Weltlandbrücke nach Afrika ist von wesentlicher Bedeutung und wird von einer vertieften Zusammenarbeit zwischen China und insbesondere den Vereinigten Staaten sowie anderen Ländern enorm profitieren.

Aber die Weltgemeinschaft muß unverzüglich sehr viel mehr tun, um die Situation in Afrika in den Griff zu bekommen, wie wir am Ende dieses Berichts näher ausführen werden.

Weiter zu Teil II

Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit

Teil II →


CGTN stellt Fusionsforschung im Programm „Entschlüsselung der Zukunft“ vor

Zou Yue, Fernsehsprecher beim China Global Television Network (CGTN) moderiert während der „Zwei Sitzungen“ (den Tagungen des nationalen Volkskongresses und der politischen Konsultativkonferenz) die „Entschlüsselung der Zukunft“, ein Programm zu Chinas Errungenschaften in Wissenschaft und Technologie. Das erste Teil des Programms trägt den Titel „Die Kraft der künstlichen Sonne: Fusion“. In der Sendung besucht Zou Yue Chinas Experimentellen Fortgeschrittenen Supraleitenden Tokamak (EAST) mit Sitz an der Universität für Wissenschaft und Technologie in Hefei. Er interviewt Xu Guosheng, den Direktor des Tokamak-Abteilung für Physik am Institut für Plasmaphysik. „Eine der zwei große Schwierigkeiten bei der Verwirklichung der Kernfusion ist, daß wir das Plasma für lange Zeit auf einer sehr hohen Temperatur halten müssen. Wir halten in dieser Hinsicht den Weltrekord“, sagte Xu. „Im Jahr 2018 erreichte EAST eine Temperatur von über 100 Millionen Grad Celsius. Das ist mehr als sechsmal so heiß wie der Kern der Sonne. Wir hielten die Temperatur für 10 Sekunden vor dem Abschalten.“ Zou Yue zeigte auch einige der Arbeiten, die am ITER-Projekt in Frankreich, an dem die Chinesen stark beteiligt ist, stattfinden. „Die Fusion ist revolutionär“, kommentiert Zou Yue. „Aber sie erfordert Geld, Engagement und, was am wichtigsten ist, eine Vision. Selbst die größten Optimisten sagen voraus, daß es Jahrzehnte dauern wird, bis die Technologie zum Tragen kommt. Die Chinesen haben die Herausforderung angenommen und wollen mit den besten Köpfen der Welt für dieses Unterfangen zusammen arbeiten. Der Anreiz ist offensichtlich, er wird 1,4 Milliarden Chinesen mit sauberer und effizienter Energie für ein Jahrtausend versorgen und der Welt einen wahrhaftigen heiligen Gral geben.“

Helga Zepp-LaRouche kommentierte diese Äußerungen mit der Feststellung, daß Menschen, die das Programm des Schiller-Instituts kennen, darin genau den vierten Punkt der „Vier Gesetze“ von Lyndon LaRouche erkennen würden, „nämlich, daß wir internationale Zusammenarbeit für ein Crashprogramm in der Fusionsenergie brauchen, um eine neue Plattform der Fusionswirtschaft zu schaffen und gleichfalls die internationale Zusammenarbeit bei der Erforschung des Weltraums vorantreiben müssen. Und das ist der Weg, den wir gehen müssen!“

Weiterhin sagte sie, daß sie sich absolut sicher sei, daß die Angebote Chinas für eine Zusammenarbeit aller Nationen bei diesen Programmen „nach wie vor auf dem Tisch sind, und wenn es uns gelingen soll eine Konfrontation, die zum Dritten Weltkrieg führen könnte, zu vermeiden, dann muß es jene Art von visionärer Zusammenarbeit für die Zukunft sein, die die Geheimnisse der Zukunft des Universums und unserer menschlichen Zivilisation entschlüsselt, welche uns aus dieser schrecklichen Krise herausführen werden.“

Sie denke dies sei ein begeisterndes Projekt und vielleicht einige dagegen einwenden, daß es das kommunistische China sei, das das tut. Aber vielleicht sei ja etwas an diesem Ansatz richtig? „Die Leute sollten nicht einfach sagen, ,Das Kommunistische China…‘ Wenn sie einen Durchbruch in der Fusion erreichen wollen und sie dem eine absolute Priorität einräumen, dann gibt es vielleicht etwas in ihrer Politik, das richtig ist.“

Falls Sie es noch nicht getan haben, unterzeichnen Sie hier die Petition zu Lyndon LaRouches „Vier Gesetzen“.

 


Bekämpfung der globalen Pandemie, Teil II:
Aufbau eines Weltgesundheitssystem!

In Teil I gaben wir einen Überblick über die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie aus globaler Sicht. In Teil II werden wir die notwendigen Gesundheitsmaßnahmen ausführlicher erörtern. Teil III wird die physischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Veränderungen darstellen, die erforderlich sind, um diese Maßnahmen auf globaler Ebene umzusetzen.

Gesundheitsversorgung schwerer Fälle

Krankenhäuser

Ein wichtiger Faktor beim Bau neuer Krankenhäuser ist der Strom-, Wasser-, Sanitär- und Transportbedarf. Nimmt man die Vereinigten Staaten als Fallstudie, so wären zusätzliche 575.000 Krankenhausbetten erforderlich, um den nationalen Durchschnitt auf 4,5 Betten pro 1.000 Menschen anzuheben. Laut einem Bericht der U.S. Energy Information Administration (EIA) aus dem Jahr 2007 verbrauchten die größten 3.040 Krankenhäuser mit etwa 915.000 Betten (zum Zeitpunkt der Studie) etwa 134 Billionen Wattstunden Energie pro Jahr: 57 Billionen Wattstunden in Form von Elektrizität (57 Mrd. kWh) und der Rest in Form von Erdgas, Fernwärme und Heizöl.

Nach Maßgabe dieser Zahlen würden Krankenhäuser mit zusätzlichen 575.000 Betten etwa 36 Mrd. kWh Strom pro Jahr benötigen. Hierzu bräuchte man zusätzliche Kraftwerke mit einer Leistung von 5.000 MW bei einem Kapazitätsfaktor von 80%, entsprechend fünf großen Kernreaktoren. Dabei ist der Erdgasbedarf noch nicht einmal berücksichtigt.

Im gleichen Bericht schätzte die EIA, daß die 3.040 großen Krankenhäuser in den USA 503 Mio. Kubikmeter Wasser pro Jahr verbrauchen. Krankenhäuser mit zusätzlichen 575.000 Betten würden zusätzlich 317 Mio. Kubikmeter pro Jahr benötigen. Um die Perspektive zu verdeutlichen: Die größte geplante Entsalzungsanlage der Welt in Saudi-Arabien würde etwa 378 Mio. Kubikmeter entsalztes Wasser pro Jahr liefern.

Um weitere weltweit 15 bis 20 Mio. Krankenhausbetten verfügbar zu machen – d.h. die Versorgung mit Krankenhausbetten weltweit auf das Hill-Burton-Niveau von 35 Mio. Krankenhausbetten anzuheben – wären etwa 100.000 MW an Kraftwerkskapazität erforderlich, die von 100 großen Kernreaktoren oder etwa 2.000 kleinen modularen Kernkraftwerken geliefert werden könnten. Der weltweite Wasserbedarf für diese neuen Krankenhäuser würde jährlich etwa 15 Mrd. Kubikmeter Wasser erfordern, was etwa der Hälfte des Wasservolumens des Drei-Schluchten-Staudamms entspricht.

Krankenhausbetten sind ohne Ärzte und Pflegepersonal nicht sehr viel nutze. Die Coronakrise hat jedoch dazu geführt, daß bereits im Ruhestand befindliche Pflegekräfte wieder in den Beruf zurückkehren, und Medizinfakultäten bieten Studenten im letzten Studienjahr eine vorgezogene Approbation an, wenn sie bereit sind, sofort als Ärzte tätig zu werden. Genauso sollten flexible Gesundheitsmitarbeiter ermutigt werden, in anderen Regionen und Ländern der Welt zu arbeiten.

Beatmungsgeräte

Rechnet man die heute verfügbaren Zahlen für die Behandlung von COVID-19-Patienten benötigten Beatmungsgeräte auf die heutige Weltbevölkerung hoch, ergibt sich ein Bedarf von bis zu 10 Millionen Beatmungsgeräten, davon schätzungsweise jeweils 1 Million in Afrika, Lateinamerika und Indien.

Persönliche Schutzausrüstung

Persönliche Schutzausrüstungen sind in allen Gesundheitseinrichtungen erforderlich, um zu verhindern, daß infizierte Patienten das Virus an die Beschäftigten oder andere Patienten übertragen. Dazu gehören Handschuhe, Atemschutzgeräte und -masken, Gesichtsvisiere, Schutzbrillen, Kittel, Haarschutzhauben und Ganzkörperanzüge. Ohne hochwertige N95-Masken (oder gleichwertige Produkte) besteht für die Beschäftigten ein hohes Risiko, sich selbst mit der Krankheit anzustecken. Der derzeitige Mangel an diesen Produkten hat zu exorbitanten Preissteigerungen und Spannungen zwischen den betroffenen Ländern geführt, die versuchen, sich auf dem Weltmarkt mit Geboten gegenseitig auszustechen.

Eine sofortige Umrüstung von industriellen Herstellern ist erforderlich, um die Versorgung mit Schutzausrüstungen sicherzustellen.

Die räumliche Aufteilung von Krankenhäusern oder anderen Pflegeeinrichtungen kann einen erheblichen Einfluß auf die Menge der benötigten Schutzausrüstung haben. Auf Stationen, in denen nur bestätigte COVID-19-Fälle untergebracht sind, muß nicht darauf geachtet werden, daß sich Patienten untereinander infizieren, und das Personal kann während einer ganzen Schicht die gleiche Schutzausrüstung tragen. Wenn jedoch Pflegekräfte Patienten auf gemischtem Stationen betreuen müssen, ist vorgeschrieben, daß sie vor Betreten eines COVID-19-Patientenzimmers Schutzkleidung anlegen und diese unmittelbar nach Verlassen des Zimmers entsorgen, um zu verhindern, daß das Virus auf nicht infizierte Patienten übertragen wird, um die sie sich als nächstes kümmern müssen. Unter dieser Voraussetzung könnten zehn Schutzsets pro Tag und Patientenzimmer verbraucht werden. Durch die Trennung von COVID- von Nicht-COVID-Patienten können so erhebliche Einsparungen an Schutzausrüstungen erzielt werden. Voraussetzung dafür ist eine sorgfältige Testung aller Patienten.

 

Atemschutzmasken

Eine richtig angelegte N95-Atemschutzmaske schützt den Träger vor 95% der Partikel über 0,3 Mikrometer Größe. Das SARS-CoV-2-Virus selbst ist zwar noch etwas kleiner, aber die Viren verteilen sich meist als kleine Tröpfchen in der Luft und werden so durch N95-Atemschutzmasken wirksam blockiert.

Eine amerikanische Studie schätzt, daß bei einer Erkrankung von 20-30% der US-Bevölkerung etwa 4 Mrd. N95-Atemschutzmasken erforderlich wären. Rechnet man diese Zahl auf die Weltbevölkerung hoch, läge der weltweite Bedarf für die Dauer des Ausbruchs in der Größenordnung von 100 Mrd. N95-Masken: etwa 15 Mrd. in Afrika, 10 Mrd. in Lateinamerika und 20 Mrd. in Indien.

 

Schnelle COVID-19-Virus-Tests

Die Testtechnologie ermöglicht inzwischen in speziellen Laboren die Verarbeitung Tausender Tests pro Tag mit einem einzigen Gerät (hoher Durchsatz) sowie schnelle Testergebnisse direkt vor Ort. Die Entwicklung eines tragbaren Testgeräts durch Abbott Laboratories, das ein positives Ergebnis in nur 5 Minuten oder ein negatives Ergebnis innerhalb einer Viertelstunde liefern kann, beschleunigt die Erfassung von Patienten mit möglichen COVID-Symptomen erheblich und ermöglicht es, sie in entsprechende Einrichtungen oder den Krankenhausbereich zu verlegen, wo nur COVID-19-Patienten isoliert werden.

Versorgung leichter oder asymptomatischer Fälle

Isolierungsmaßnahmen

Jeder mit einem positiven Testergebnis auf das neuartige Coronavirus muß die Möglichkeit haben, von seinen Nachbarn, Mitbewohnern und Familienangehörigen isoliert zu werden. Das bedeutet, daß asymptomatischen oder leicht symptomatischen Personen eine kostenlose Unterbringung und Versorgung in Einrichtungen angeboten werden muß, die so ausgelegt sind, daß sie isoliert und gesund bleiben. Hotels – deren Belegungsrate derzeit im einstelligen Prozentbereich liegt – könnten zu diesem Zweck umgewidmet werden, ausgestattet mit entsprechender Schutzausrüstung für ein reduziertes Krankenhauspersonal. Auch Notunterkünfte, wie sie nach Naturkatastrophen bereitgestellt werden, wären für diese Personen geeignet.

So wurde in Wuhan vorgegangen, wo jeder positiv bestätigte Fall unter ärztlicher Aufsicht isoliert wurde, sei es in einem Krankenhaus, einer Sporthalle oder einem Hotel. Milde und asymptomatische Fälle durften dort zusammenleben und an gemeinsamen Aktivitäten teilnehmen – weit besser für ihre psychische Gesundheit, als sich zu Hause in ein Zimmer zurückzuziehen, aus Angst, ihre Lieben anzustecken! Zwei negative PCR-Tests auf das Virus im Abstand von 24 Stunden waren erforderlich, bevor die Menschen die Isolierungseinrichtungen wieder verlassen konnten. Diese Isolierungsmaßnahmen, die über Quarantäne (und Ansteckung anderer) zu Hause hinausging, trug wesentlich dazu bei, daß in Wuhan schließlich den Sieg über das Virus errungen werden konnte.

Tatsächlich ist Chinas Vorgehen in Wuhan das bisher erfolgreichste Modell zur Bekämpfung des Coronavirus.

 

Massentests

Da zwischen einem Viertel und der Hälfte der mit dem Coronavirus infizierten Personen nur sehr milde oder gar keine Symptome aufweisen, darf man keineswegs nur auf Krankheitssymptome schauen, um alle Infizierten zu erkennen. Großangelegte Tests in der Bevölkerung – vor allem auch bei Menschen ohne Symptome – werden es ermöglichen, möglichst alle Fälle wirksam und gezielt zu isolieren und die Kontaktverfolgung zu beschleunigen. In Südkorea wurde eine von 170 Personen getestet und diese Informationen genutzt, um Kontakte aufzuspüren, Anwohner per SMS über Infektionsfälle und Hotspots in ihrer Nähe zu alarmieren und die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

Die großangelegten Schließungen, die derzeit zur Eindämmung des Coronavirus angeordnet werden, fordern in wirtschaftlicher wie in sozialer Hinsicht ihren Tribut. Angesichts der relativ niedrigen Testdichte erscheinen diese Schließungen angemessen, aber bei wirklich großangelegten Testserien könnten viel intelligentere Entscheidungen über die Aufhebung von Beschränkungen getroffen werden.

Um weltweit auf dem südkoreanischen Niveau von eins zu 170 zu testen, wären 45 Millionen Tests erforderlich. Aber bei vielen Menschen wird mehr als nur ein Test nötig sein, beispielsweise bei Personen, die negativ getestet wurden, aber kürzlich möglicherweise wieder exponiert wurden, oder bei Personen in einer Isolierungseinrichtung, die mehrfach getestet werden müssen, bevor man sie entlassen kann. Die Durchführung von 60 Millionen Tests (unter Berücksichtigung der Tatsache, daß manche Menschen mehrfach getestet werden) würde bei den derzeitigen weltweiten Testraten den größten Teil eines Jahres in Anspruch nehmen.

Die derzeit gängigsten Rachenabstrich-Tests basieren auf dem Nachweis von Komponenten des Virusgenoms. Bei diesem PCR-Test, benannt nach dem Polymerase-Kettenreaktionsverfahren, wird das genetische Material 1.000.000- bis 1.000.000.000mal vervielfältigt, um es nachweisen zu können.

Bei einem anderen Testverfahren wird kein Abstrich, sondern Blut verwendet, um nicht das Virus selbst, sondern die im Körper entstandenen Antikörper nachzuweisen. Diese Antikörper kommen bei Menschen vor, die infiziert waren, aber die Krankheit überstanden haben. Ein PCR-Test wäre bei ihnen negativ, ein Antikörpertest hingegen positiv. Mit Antikörpertests ist es möglich, potentielle Blutplasmaspender (für die Blutserumtherapie) sowie Personen zu ermitteln, die nicht mehr infiziert sind und wahrscheinlich immun sind. Wenn weitere Forschungen zeigen, daß die Immunität der Geheilten langanhaltend ist, könnte diesen Menschen unter Umständen erlaubt werden, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren, oder sie könnten ohne aufwendige Schutzausrüstung in gefährdeten Bereichen eingesetzt werden.

Bei einer anderen Form der Untersuchung könnten Proben unbehandelten Abwassers dazu dienen, die allgemeine Präsenz und Prävalenz des Virus in einer Kommune festzustellen.

 

Behandlungen und Impfstoffe

Pharmakologische Maßnahmen können auf verschiedene Weise Leben retten und Krankheiten heilen. Impfstoffe „informieren“ das Immunsystem im Voraus über einen Krankheitserreger, so daß dieser sofort bekämpft werden kann, wenn er den Körper befällt. Antivirale Medikamente zielen auf das Virus selbst ab, indem sie dessen Eindringen in die Zellen oder seine Replikation verhindern. Aus dem Blut von genesenen Patienten gewonnene oder in einem Labor hergestellte (monoklonale) Antikörper unterstützen das Immunsystem bei der Bekämpfung des Virus. Die Unterbindung von „Zytokinstürmen“ ist ein vierter Ansatz, um die gefährlichen Auswirkungen des Virus auf die Atemwege zu verringern, ohne das Virus selbst zu bekämpfen.

Wenn Sie mehr darüber lesen wollen (auf englisch), klicken Sie auf diesen Link: “Pharmaceutical Interventions to Defeat COVID-19.”

Impfstoffe

Impfstoffe werden vorbeugend eingesetzt, um Menschen vor Erkrankungen zu schützen, indem sie dem Immunsystem eine „Vorwarnung“ geben, Abwehrkräfte gegen etwas aufzubauen, das dem Erreger ähnlich ist, aber selbst keinen Schaden anrichtet. Menschen, die gegen eine Krankheit geimpft sind, können diese schnell abwehren, wenn sie mit ihr in Kontakt kommen, da ihr Körper bereits darauf vorbereitet ist.

In der ersten Phase der Impfstoffentwicklung geht es darum, die Sicherheit der neuen Vakzine festzustellen. Wenn die Studienergebnisse vielversprechend sind, wird in den nächsten Prüfphasen die Wirksamkeit des Impfstoffs bestimmt. Dann müssen die Produktionskapazitäten entwickelt werden, um mit der Massenanwendung beginnen zu können. Diese wichtigen Prüfphasen sind der Grund dafür, daß die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs mindesten 12-18 Monate in Anspruch nimmt.

 

Antivirale Medikamente

Sobald das Virus im Körper Fuß gefaßt hat, können Behandlungen das Eindringen des Virus in die Zellen verhindern, seine Vermehrung stören oder es gezielt der Zerstörung durch das Immunsystem aussetzen.

Mehrere bereits eingeführte Medikamente werden derzeit für den Einsatz gegen COVID-19 getestet:

  • Avigan (Favilavir / Favipiravir) – ein von Fujifilm in Japan entwickeltes Grippemittel, das in China eingesetzt wurde und in mehreren Ländern, darunter die Vereinigten Staaten, Japan und Deutschland, erprobt wird.
  • Remdesivir – ein ursprünglich von Gilead Sciences in den USA entwickeltes Medikament zur Bekämpfung der Ebola.
  • Plaquenil (Hydroxychloroquin) und Chloroquin – ursprünglich zur Behandlung der Malaria entwickelt, werden diese Medikamente auch bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt. Auf der ganzen Welt laufen Versuche, und viele Krankenhäuser setzen Hydroxychloroquin trotz teilweise schwerer Nebenwirkungen bei COVID-19-Patienten ein. Cloroquin in Kombination mit dem Antibiotikum Azithromycin scheint sogar noch wirksamer zu sein.

Antikörper sind Immunstrukturen, die sich an Krankheitserreger anlagern, sie deaktivieren, ihr Eindringen in Zellen verhindern oder sie zur Zerstörung durch das Immunsystem markieren. Sie können im Labor hergestellt werden, wobei Hefen, Mäuse oder andere Tiere als „Produktionsstätten“ dienen. Mindestens ein Dutzend Gruppen arbeiten weltweit an der Entwicklung solcher monoklonalen Antikörper gegen das Coronavirus.

 

Plasma von geheilten Patienten

Das Blut von geheilten COVID-19-Patienten enthält Antikörper, die von seinem Immunsystem gebildet wurden, um das Virus zu beseitigen. Von solchen Menschen gespendetes Blut kann schwerkranken Corona-Patienten transfundiert werden, um deren Immunsystem bei der Bekämpfung der Krankheit zu unterstützen. In vielen Krankenhäusern wird dieses Verfahren bereits angewendet, und über die sozialen Medien werden geheilte COVID-19-Patienten zu Blutspenden aufgerufen, um anderen zu helfen.

Lungenprobleme verhindern

Es gibt einige Medikamente, mit denen  nicht das Virus selbst bekämpft wird, sondern die dazu dienen, die Sterblichkeit und die Symptome von COVID-19 zu reduzieren.

Im fortgeschrittenen Stadium der Krankheit, wo sich schwere und lebensbedrohliche Atemwegsprobleme entwickeln, kommt es häufig zu übermäßigen Reaktionen des körpereigenen Immunsystems, wobei neben den infizierten Lungenzellen auch gesunde Lungenzellen geschädigt werden. Zwei bereits für andere Erkrankungen zugelassene monoklonale Antikörper – Kevzara (Sarilumab) und Actemra (Tocilizumab) – sollen dazu dienen, diese überschießende Aktivität des Immunsystems zu reduzieren. Zum gleichen Zweck werden auch völlig neue monoklonale Antikörper entwickelt.

Steroide können eingesetzt werden, um die Autoimmunreaktion zu reduzieren, obwohl sie als Nebenwirkung das Immunsystem schwächen.

 

Soziale Stabilität

Die gesellschaftliche Stabilität muß bewahrt bleiben, und Kranke müssen bereit sein, die öffentlichen Gesundheitsmaßnahmen zu befolgen.

Krankengeld, Kurzarbeitergeld, Grundsicherung

Man kann von Menschen nicht verlangen, zu Hause zu bleiben, wenn sie auf ihre tägliche Arbeit angewiesen sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Man kann von Obdachlosen nicht verlangen, zu Hause zu bleiben.

Beschäftigte müssen krankgeschrieben werden, damit sie in häusliche Quarantäne gehen können. Den Unternehmen müssen Darlehen und Zuschüsse gewährt werden, damit sie arbeitsunfähige Mitarbeiter weiter bezahlen können. Selbständigen, die von solchen Programmen nicht erfaßt werden, muß der Staat direkte Hilfe leisten. In Isolierungseinrichtungen für positiv getestete Fälle müssen auch Obdachlose aufgenommen werden, um sie wie alle anderen auch zu versorgen.

 

Moratorium auf Zwangsversteigerungen, Zwangsräumungen und Stromsperren

Das Grundeinkommen zur Sicherung der Lebensführung wird bei vielen nicht ausreichen, um Hypotheken, Miete, Nebenkosten und Autokredite zu bezahlen. Zwangsvollstreckungen, Zwangsräumungen und die Abschaltung von Versorgungseinrichtungen (einschließlich Internet und Telefon) müssen während der Ausgangsbeschränkungen ausgesetzt werden, und Zahlungen für Hypotheken und Privatkredite sollten optional erfolgen. Betroffene mittelständische Unternehmen müssen direkte Hilfen beantragen können.

Stabilisierung des Finanzsystems

Im Finanzsystem der Welt, insbesondere in der transatlantischen Welt, haben sich Billiarden von Dollar an Finanzinstrumenten aufgehäuft, die niemals bedient werden können. Es sollte nicht versucht werden, derartige Finanzwerte zu erhalten. Der jetzt einsetzende Finanzkrach mag zwar durch das Coronavirus ausgelöst worden sein, aber die Bedingungen für den Zusammenbruch sind durch die katastrophale Finanzpolitik der letzten Jahrzehnte entstanden. Wie Lyndon LaRouche anhand seiner Tripelkurve anschaulich dargestellt hat, ist die reale Produktivität vieler sogenannter „westlicher“ Nationen (einschließlich der Vereinigten Staaten) in den letzten Jahrzehnten pro Kopf gesunken, was sich mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion noch beschleunigt hat, während die Finanzmärkte in hohem Tempo ausgedehnt wurden.

Auf ihrem dringenden Gipfeltreffen müssen die Staats- und Regierungschefs der Vereinigten Staaten, Rußlands, Chinas und Indiens die Notwendigkeit einer geordneten Konkursneuordnung der Finanzmärkte in Angriff nehmen, um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, daß die Geschäftsbanken eine nützliche Rolle bei der Finanzierung des globalen Wirtschafts- und Gesundheitswiederaufbaus spielen können.

 

Soziale Distanzierung / nicht-medizinische Maßnahmen

Schließung nicht notwendiger Geschäfte

Menschen, deren tägliche Arbeit für das Funktionieren der Gesellschaft nicht essentiell ist, sollten zu Hause bleiben. Die erforderlichen finanziellen und logistischen Vorkehrungen für ihren Lebensunterhalt müssen sichergestellt werden.

Masken

Jeder muß eine Atemschutzmaske tragen, wenn mehrere Menschen unterwegs sind (was auf ein absolutes Minimum beschränkt werden sollte). Dies bietet den Trägern selbst nur einen gewissen Schutz vor Infektion, doch verringert sich die Möglichkeit, daß der Träger die Krankheit verbreitet. Auch unwillkürliche Gesichtsberührungen werden dadurch vermieden.

Händewaschen / Hygiene

Häufiges Händewaschen mit Seife kann dazu beitragen, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen, ebenso wie die Verwendung von alkoholbasierten Händedesinfektionsmitteln.

Aber es gibt mehr als eine Dreiviertel Milliarde Menschen auf diesem Globus, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Zweieinhalb Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu anständigen sanitären Anlagen. Der Preis, den Menschen dafür zahlen, ist immens. Laut einem CDC-Faktenblatt in Lancet sterben jedes Jahr 800.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen. Der Mangel an sanitären Einrichtungen sowie an Trink- und Toilettenspülwasser führt weltweit zu 88% der Todesfälle durch Durchfallerkrankungen.

Einen Ort ohne sanitäre Einrichtungen aufzufordern, häufiges Händewaschen zu praktizieren, ist sowohl beleidigend als auch töricht. Mit einem Sofortprogramm muß überall für den Einrichtung sanitärer Einrichtungen gesorgt werden, ergänzt durch die Bereitstellung von Händedesinfektionsmitteln.

 

Kontaktverfolgung

In den Vereinigten Staaten kann die detaillierte Kenntnis der NSA über den Aufenthaltsort aller Personen, die ein Mobiltelefon besitzen, auch einem guten Zweck dienen. So könnten Personen, die sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben, per SMS benachrichtigt werden. Diese Methode hat sich in Südkorea bewährt, um den Menschen eine bessere Kenntnis ihres Expositionsrisikos zu vermitteln, und ist Teil des bemerkenswerten Erfolgs, den das Land bei der Eindämmung der Coronapandemie erzielt hat.

Reisebeschränkungen

Wenn Tests in ausreichend hoher Dichte durchgeführt werden, um eine Vorstellung der unterschiedlichen Inzidenz des Virus in verschiedenen Gebieten zu erhalten, können Reisebeschränkungen sinnvoll sein, um die Ausbreitung des Virus aus sogenannten Hotspots zu verhindern. Dies erscheint vor allem dann angebracht, wenn die erste Welle der Pandemie eingedämmt ist.

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Industrie, Infrastruktur und politische Bedingungen

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