Top Left Link Buttons
  • Englisch
  • Deutsch

Helga statement, article, transcript

Category Archives

Flugblatt: Am Rand der nuklearen Apokalypse: Deutschland braucht eine neue Sicherheitsarchitektur!

Dieses Flugblatt wurde zur Verbreitung auf Demonstrationen und Veranstaltungen veröffentlicht.

Von Helga Zepp-LaRouche

Zwei regionale Kriege – die Lage in Südwestasien und der Krieg um die Ukraine – drohen aus dem Ruder zu laufen und können beide zu einem globalen Nuklearkrieg führen!

Nach der Ermordung des Chefs der Hisbollah, der in der gesamten islamischen Welt höchstes Ansehen genoß, der Invasion Israels im Libanon, durch die schon über Tausend Menschen umgekommen und über eine Million vertrieben worden sind, eskaliert jetzt ein Flächenbrand, der zum Weltkrieg führen kann.

Für den Krieg um die Ukraine gegen Rußland werden immer mächtigere und weitreichendere Waffen geliefert, als gäbe es im Kampf gegen die Atommacht Rußland keine roten Linien.

Jetzt hat Putin Rußlands Nukleardoktrin als Reaktion darauf dahingehend geändert, daß es nicht erst in dem Fall Nuklearwaffen einsetzen wird, daß die territoriale Existenz Rußlands in Gefahr gerät, sondern auch dann, wenn ein nicht-nuklearer Staat, der von einer Atommacht unterstützt wird, einen massiven Luftangriff führt. Trotzdem reden gewisse Politiker und Medien immer noch davon, daß Putin nur „blufft“. Wladimir Putins Geduld wird als Schwäche interpretiert, was eine potentiell fatale Fehleinschätzung ist!

Es scheint, als sei die Erinnerung an die Zerstörung und das Leid zweier Weltkriege ausgelöscht worden.

Sollte die Erlaubnis erteilt werden, amerikanische und britische Langstreckenraketen für Angriffe tief in russisches Gebiet einzusetzen, wäre das Risiko einer Eskalation zu einem Atomkrieg größer als während der Kubakrise. Präsident Putin hat gewarnt, daß der Einsatz solcher Waffen bedeuten würde, daß die NATO-Staaten sich im Krieg mit Rußland befinden.

Am 26. August meldete die New York Times, Präsident Biden habe bereits im März dieses Jahres die Nukleardoktrin der USA geändert, um der Gefahr eines gleichzeitigen Kriegs gegen Rußland, China und Nordkorea zuvorzukommen. In diesem strategischen Zusammenhang ist die vom Bundeskanzler im Juli verkündete Entscheidung der USA (!) zu sehen, ab 2026 amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Eine Debatte darüber gab es weder im Bundestag noch in der Öffentlichkeit. Nun wird berichtet, daß das Pentagon eine Studie über die Auswirkungen des radioaktiven Fallouts auf die globale Landwirtschaft, insbesondere in Osteuropa, in Auftrag gegeben hat. Verteidigungsminister Pistorius will Deutschland „kriegstüchtig“ machen, das Gesundheitssystem und selbst das Rote Kreuz sollen sich darauf vorbereiten, bald wieder eine große Anzahl von Verwundeten von der Ostfront zurück zu transportieren! Es scheint, als ob ein Großteil dieses Establishments in einer Parallelwelt lebt, in der die Regeln von Videospielen gelten, aber nicht die Realität!

Sollte es zu einem Krieg kommen, wird Deutschland das Hauptziel eines Angriffs sein, und wenn Atomwaffen eingesetzt werden, wird von Deutschland nichts mehr übrigbleiben, keine Industrie, keine Städte, keine Infrastruktur – und keine Menschen. Mit anderen Worten: Wir sind in einer militärischen Strategie gefangen, in der es im schlimmsten Fall kein Überleben geben wird. Liegt das im Interesse Deutschlands?

Am Ende des Kalten Krieges und der deutschen Wiedervereinigung bestand die Chance, eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu etablieren. Diese große Chance für die Menschheit wurde durch den beispiellosen Triumphalismus des Westens verpaßt, alle Versprechen gegenüber Michail Gorbatschow und Boris Jelzin wurden gebrochen, und heute stehen wir am Rande eines globalen Atomkrieges, der alles Leben auf diesem Planeten auszulöschen droht.

Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf daher niemals geführt werden. John F. Kennedy warnte die Welt nach der Kubakrise, daß eine nukleare Supermacht niemals in eine Lage gebracht werden sollte, in der sie zwischen „einer demütigenden Niederlage oder einem Atomkrieg“ wählen muß. Mächte müssen Konfrontationen abwenden, die einen Gegner vor die Wahl stellen, entweder einen demütigenden Rückzug anzutreten oder einen Atomkrieg zu führen. Noch nie war es dringender als heute, einen Konflikt auf diplomatischem Wege zu lösen.

Aber wir müssen die eigentliche Ursache für die Kriegsgefahr beseitigen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Chance nicht genutzt, eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu errichten, was damals absolut möglich gewesen wäre. Statt dessen versuchte der kollektive Westen eine unipolare Welt durchzusetzen, die die Dominanz des neoliberalen Systems und der liberalen Werte für immer garantieren sollte.

Angeblich war „das Ende der Geschichte“ erreicht. In Wirklichkeit revoltieren die Länder des Globalen Südens gegen die Interventionskriege, die unilateralen Sanktionen, die Instrumentalisierung des Dollars als Waffe, den Versuch, ihnen neoliberale Werte aufzuzwingen und die Kolonialzeit fortzusetzen. Diese Nationen, die 88% der Weltbevölkerung umfassen, sind jetzt dabei, ein neues Wirtschafts- und Kreditsystem aufzubauen, das ihnen die Überwindung von Armut und Unterentwicklung ermöglicht.

Anstatt die NATO zur „Globalen NATO“ auszubauen und die Welt wieder in zwei feindliche Blöcke in einem Neuen Kalten Krieg aufzuspalten, müssen wir im Westen umdenken und mit den Nationen des Globalen Südens gemeinsam dieses neue Wirtschaftssystem aufbauen!

Anstatt uns vor den Kriegskarren spannen zu lassen für einen Krieg, in dem es für uns kein Überleben geben würde, müssen wir in Deutschland und den anderen europäischen Staaten zur Friedensmacht werden und mit den BRICS-Staaten, die schon jetzt die Mehrheit darstellen, kooperieren!

Die Welt steht am Rande des Dritten Weltkrieges; wenn er stattfindet, wird er alles Leben auf dieser Erde in dem nuklearen Winter, der dann folgt, auslöschen. Wir müssen diese Demonstrationen so lange in Millionenstärke fortsetzen, bis die Kriegsgefahr gebannt ist. Damit dies geschieht, brauchen wir eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur in der Tradition des Westfälischen Friedens, die das Interesse jedes einzelnen Staates auf dieser Welt berücksichtigt!

Nein zu den amerikanischen Mittelstreckenraketen ab 2026!

Schluß mit den unilateralen Sanktionen!

Für die Zusammenarbeit mit den BRICS- Nationen!


Schon wieder ein deutscher Sonderweg? Deutschland wird zur Zielscheibe im kommenden Atomkrieg!

Von Helga Zepp-LaRouche

Nachdem im Krieg um die Ukraine eine rote Linie nach der anderen überschritten worden ist und inzwischen weitreichende Waffen tief im russischen Territorium eingesetzt werden, von denen vor kurzem noch gesagt wurde, daß sie zum Dritten Weltkrieg führen würden, befindet sich die NATO spätestens mit dem ukrainischen Vorstoß in die Kursk-Region voll im Krieg mit Rußland. Denn die Kursk-Operation erfolgte mit der vollen Unterstützung der NATO und der Vereinigten Staaten und deren Ausbildungsstandard, Satelliten- und Luftaufklärung, sowie Befehl- und Kontrollstrukturen auf modernstem Niveau. Während die ukrainischen Truppen an der Front im Donbaß aufgerieben werden, wurde die einzige Brigade, die auf Top-NATO-Niveau ausgebildet und ausgerüstet ist, in die Kursk-Region entsandt. Um mit den eroberten Gebieten Verhandlungsmasse bei kommenden Friedensgesprächen zu haben? Das Gegenteil ist der Fall; durch den Einmarsch ist die Verhandlungsoption vom Tisch.

Der italienische Militäranalyst Gianandrea Gaiani beschrieb das Vordringen nach Kursk als eine kleinere Neuauflage der Ardennen-Offensive der Wehrmacht, bei der die ukrainischen Truppen trotz massiver Verluste im Donbaß versuchen, mit einer auf NATO-Niveau ausgebildeten Brigade in russisches Territorium vorzustoßen. Aber in Kursk startete auch die Wehrmacht im Sommer 1943 unter dem Namen „Unternehmen Zitadelle“ die letzte große Offensive im Osten – die größte Panzerschlacht in der Geschichte. Insgesamt verloren eine Million Soldaten das Leben, die größten Verluste erlitten die sowjetischen Soldaten mit 800.000 Toten. Insgesamt verloren im Zweiten Weltkrieg 27 Millionen Sowjetbürger ihr Leben, und das ist der Grund, warum der „große vaterländische Krieg“, wie er in Rußland genannt wird, heute noch in der gesamten Bevölkerung eine lebendige Erinnerung ist. Daß bei der Kursk-Invasion heute wieder deutsche Panzer teilnehmen, dürfte in Rußland heftigste Reaktionen auslösen.

Aber noch auf andere Weise bringt sich die Geschichte in Erinnerung: Es zeichnet sich erneut ein „deutscher“ Sonderweg ab, der schon einmal die europäischen Nachbarn und die Welt erschüttert hat.

Am 20. August berichtete die New York Times, daß Präsident Biden bereits im März eine neue geheime Nuklearstrategie unterzeichnet hat, in der die US-Streitkräfte angewiesen werden, sich auf eine kommende gleichzeitige Konfrontation mit Rußland, China und Nordkorea vorzubereiten. Offensichtlich bildete diese geheime Nuklearstrategie auch die Grundlage für die Teilnahme der USA am NATO-Gipfel vom 9-11. Juli in Washington. Am Ende des NATO-Gipfels überraschte Bundeskanzler Scholz die Welt mit der Ankündigung, die USA hätten beschlossen, ab 2026 in Deutschland amerikanische Mittelstreckenraketen zu stationieren, und das sei eine „gute Entscheidung“. Wohlbemerkt: nicht etwa die NATO oder Deutschland und die USA gemeinsam hätten das gemeinsam beschlossen, sondern die USA allein, unilateral.

Nun berichtet der renommierte Sicherheitsexperte Wolfgang Richter in einer von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebenen Erklärung mit dem Titel „Stationierung von U.S. Mittelstreckenraketen in Deutschland – Konzeptioneller Hintergrund und Folgen für die europäische Sicherheit“, daß es zwar im Vorfeld des Gipfels dazu geheime bilaterale Regierungskonsultationen gegeben habe, es aber keine gemeinsame Bündnisentscheidung sei und die gemeinsame Erklärung des Gipfels dazu keine Stellung beziehe. Eine breite Befassung des Bündnisses mit der Stationierungsfrage habe offenbar nicht stattgefunden.

Anders als beim Nachrüstungsbeschluß der NATO von 1979 sei der Erklärung keine intensive Bündnisdiskussion vorangegangen, in der Deutschland seine nationalen Interessen hätte vertreten können. Damals sei die Entscheidung von vier weiteren Bündnispartnern mitgetragen worden, heute beträfe sie nur Deutschland allein, habe aber trotzdem erhebliche Auswirkungen auf die Sicherheitslage aller. Kleinere Staaten könnten sich überrollt fühlen, woraus sich politischer Sprengstoff entwickeln und das Bündnis spalten könne. Unklar sei auch, wer die Befehlsgewalt über den Einsatz der Raketen hätte, falls diese nur bei den USA läge, hätte Deutschland sein Schicksal in einem Konfliktfall den strategischen Interessen der USA ausgeliefert.

Wenn die Raketen erst einmal stationiert sind, ist natürlich die ganze europäische Sicherheitsstruktur betroffen, ohne das die Bürger Italiens, der Slowakei, Frankreichs oder der Niederlande auch nur ein Wort mitzureden hätten. Und wie kann man die Souveränität Deutschlands so mit Füßen treten? Es ist unfaßbar, daß Olaf Scholz diesem neuen deutschen Sonderweg zugestimmt hat! Ohne Debatte im Bundestag, ohne Diskussion in der Öffentlichkeit!

In den zusammenfassenden Schlußfolgerungen schreibt Wolfgang Richter:

„Die erwartbare russische Gegenstationierung nuklearfähiger Raketen wird Deutschland einer erhöhten Gefährdung aussetzen. Die absehbare Eskalation der Spannungen mit Rußland wird die Sicherheitslage Deutschlands verändern und das atomare Risiko für Deutschland im Konfliktfall gravierend erhöhen.

Daß eine Entscheidung von solcher Tragweite für die Sicherheit Deutschlands als exekutiver Akt mitgeteilt wird, ohne sie im Vorfeld im Deutschen Bundestag und in der deutschen Öffentlichkeit ausführlich zu diskutieren, ist ebenfalls befremdlich. Denn sie erschließt sich nicht aus der Nationalen Sicherheitsstrategie von 2022. Die Verschärfung der Konfrontation in Europa und die Erhöhung des atomaren Risikos Deutschlands verlangen eine breite und inklusive nationale Diskussion.“

Diese Diskussion muß augenblicklich beginnen, denn angesichts der gegenwärtigen Eskalation, bei der insbesondere britische Politiker, Denkfabriken und Medien das Spiel mit dem atomaren Feuer täglich lauter propagieren, ist es keineswegs sicher, ob die strategische Krise nicht schon lange vor 2026 aus dem Ruder läuft.

Die gefährlichste Selbsttäuschung ist das von den Falken verbreitete Narrativ, es gebe in der Konfrontation mit Rußland keine roten Linien. Immerhin habe man von Helmen über Leopard-Panzer bis zu Marschflugkörpern und F16 alles geliefert, ohne daß Putin seine Drohungen wahr gemacht hätte, heißt es da.

Dies übersieht, daß die „militärische Spezialoperation“ selbst schon die Antwort auf die Überschreitung mehrerer roten Linien war. Der bekannte Sicherheitsexperte Dmitri Trenin schreibt dazu:

„Die USA sind zu dem Schluß gekommen, daß Rußland eher kapitulieren würde, als einen Atomschlag zu führen. Dadurch werden die NATO-Länder ,entfesselt‘ und alle ,roten Linien‘ weggewischt. Der Westen bekämpft Rußland, als ob es keine Atomwaffen hätte…

Die ständige Eskalation des Krieges durch die NATO erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, daß Moskau seine von Anfang an den Tag gelegte Zurückhaltung aufgibt und zu Schlägen gegen Ziele in den Gebieten der am aktivsten am Krieg beteiligten NATO-Staaten übergeht.“

Das betrifft natürlich eine ganze Reihe von Zielen in Deutschland. Gleichzeitig warnen russische Regierungsvertreter aber auch vor der Illusion, daß die Ausweitung des Kriegs, auch atomar, auf Europa begrenzt bliebe. Der Kreml hat deutliche Warnungen ausgesprochen, daß der Preis für die Angriffe auf Rußland der Verlust der Staatlichkeit der USA sein könnte.

Alle Experten, die nicht die NATO-Narrative vertreten, warnen, daß wir noch nie so nahe am Dritten – atomaren und damit letzten – Weltkrieg waren wie heute. Anfang der 80er Jahre, als die Mittelstreckenraketen-Krise ebenfalls die Vorwarnzeit bis zum Start der SS20- und Pershing-II-Raketen auf wenige Minuten reduziert hatte, waren viele Hunderttausende von Menschen auf der Straße, weil sie wußten, wie nahe die Welt vor der totalen Vernichtung stand. Heute, wo die Situation wesentlich gefährlicher ist, weil alle Abrüstungs- und Waffenkontrollverträge längst den Bach hinunter gegangen sind, schlafwandelt der größte Teil der Bevölkerung auf den Abgrund zu, hinter dem es nur das große Nichts gibt. Die Menschheit und alles, was sie jemals hervor gebracht hat, drohen ausgelöscht zu werden.

In den nächsten Wochen und Monaten müssen wir die Menschen aufrütteln und zu Millionen auf die Straßen gehen, um unseren Friedenswillen klar und deutlich zu bekennen. Wir müssen die Politiker an das Friedensgebot des Grundgesetzes erinnern und alle die aus dem Amt wählen, die in diesem Sinn gegen das Grundgesetz verstoßen.

Wir brauchen gleichzeitig eine umfassende inklusive nationale Debatte über die wirklichen Sicherheitsinteressen Deutschlands, die ja wohl nicht darin bestehen können, daß Deutschland im Ernstfall ausgelöscht wird.

Wir brauchen eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die in der Tradition des Westfälischen Friedens die Interessen aller Nationen auf dieser Welt berücksichtigt.

Wir in Deutschland haben eine besondere Verantwortung, die Erfahrung zweier Weltkriege auf unseren Boden in die internationale Diskussion mit einzubringen, und aus der Tradition unserer großen humanistischen Dichter, Komponisten und Philosophen die Vision für den Frieden auf der Welt zu verwirklichen, die den Krieg als Mittel der Konfliktlösung für immer ad acta legt.

Nur Millionen von Menschen in den Straßen können den drohenden Weltkrieg verhindern!

Die NATO verstößt gegen das Friedensgebot des Grundgesetzes!


Zepp-LaRouche befürwortet Resolution 377 der UN-Generalversammlung „Gemeinsam für den Frieden“ und ruft zu internationaler Unterstützung auf

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der Internationalen Friedenskoalition, unterstützt die Initiative von Dr. Chandra Muzaffar und ruft zur internationalen Unterstützung dieser Initiative auf.

Chandra Muzaffar, Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST), hat einen Brief an die Staatsoberhäupter aller Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen veröffentlicht, in dem er dazu aufruft, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um den anhaltenden Völkermord an den Palästinensern in Gaza und den besetzten Gebieten zu stoppen. Es lohnt sich, ausführlich daraus zu zitieren:

„Ich schreibe im Namen einer internationalen NRO, die sich für Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit einsetzt und ihren Sitz in Malaysia hat. Wie viele andere Bürgergruppen ist auch die Internationale Bewegung für eine gerechte Welt (JUST) tief besorgt über die anhaltende Katastrophe in Gaza und Palästina. Trotz zahlreicher Appelle von Menschen aus aller Welt an Israel, einen sofortigen Waffenstillstand zu schließen und den ungehinderten Fluß von lebenswichtigen Gütern – Wasser, Strom, Lebensmittel, Treibstoff und Medikamente – nach Gaza zu ermöglichen, wehrt sich die israelische Regierung gegen jeden Vorschlag, das mutwillige Massaker an der Zivilbevölkerung, insbesondere an Kindern und Frauen, die die Mehrheit der Getöteten ausmachen, sofort zu beenden und dafür zu sorgen, daß die Hungersnot in diesem schmalen, überfüllten Landstreifen keine weiteren Opfer fordert.

Da es nicht möglich zu sein scheint, der israelischen Regierung Einhalt zu gebieten, hoffen wir nun, daß die UN-Vollversammlung und die Resolution 377 genutzt werden können, um Israel Einhalt zu gebieten. Wie Sie wissen, kann die Vollversammlung der Vereinten Nationen zum Handeln aufgefordert werden, wenn es dem UN-Sicherheitsrat nicht gelungen ist, einen anhaltenden Konflikt zu überwinden. Es kann eine Sondersitzung der Vollversammlung einberufen werden, die über die Katastrophe in Gaza und Palästina im allgemeinen abstimmen kann.

Wir und viele andere Bürgergruppen auf der ganzen Welt, insbesondere die Nichtregierungsorganisation World Beyond War als Initiator dieser weltweiten Kampagne, hoffen, daß Ihre Regierung den Vorschlag zur Annahme der Resolution 377 oder der Resolution ‚Uniting for Peace‘ [Vereint für den Frieden] von ganzem Herzen unterstützen wird. Sie wird der UN-Vollversammlung eine Schlüsselrolle bei der Beendigung des Völkermordes in Gaza geben. ,Uniting for Peace‘ kann nicht nur ein Embargo für Waffenlieferungen sowohl an Israel als auch an die palästinensische Widerstandsgruppe Hamas verhängen. Die Resolution kann auch beide Konfliktparteien entwaffnen und eine große Zahl unbewaffneter Friedenstruppen in den Gazastreifen, das Westjordanland und Ostjerusalem entsenden. Diese werden dafür sorgen, daß es in allen Teilen Palästinas und auch in Israel nicht zu bewaffneten Auseinandersetzungen kommt, bis eine Konferenz aller direkt oder indirekt in den Konflikt verwickelten Parteien eine Einigung über die Wiederherstellung der vollen Rechte der Palästinenser, die Errichtung eines Staates, in dem alle Bürger unabhängig von ihrer Religion oder ethnischen Zugehörigkeit gleichberechtigt sind, und die Anerkennung und Umsetzung des Rechts auf Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge erzielt hat.

Angesichts Ihres Engagements für den Frieden ist JUST zuversichtlich, daß Sie die Resolution 377 in der kommenden Sitzung der Vollversammlung zum Erfolg führen und dem Land der drei Religionen wieder zu Ruhe und Harmonie verhelfen werden.

In Solidarität, Dr. Chandra Muzaffar,
Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt

Die Resolution 377 (V) der UN-Vollversammlung vom 3. November 1950 ermächtigt die Vollversammlung, sich über den UN-Sicherheitsrat – in diesem Fall konkret über die Vereinigten Staaten – hinwegzusetzen, wenn die Welt ein sofortiges Handeln zur Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit für notwendig erachtet. Auf der Internetseite der Vereinten Nationen heißt es zu den Dringlichkeits-Sondersitzungen, die Resolution 377 besagt, daß „in allen Fällen, in denen eine Bedrohung oder ein Bruch des Friedens oder eine Angriffshandlung vorzuliegen scheint und in denen der Sicherheitsrat mangels Einstimmigkeit der ständigen Mitglieder seine Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit nicht wahrnimmt, die Frage unverzüglich von der Generalversammlung behandelt wird, mit dem Ziel, den Mitgliedern geeignete Empfehlungen für Kollektivmaßnahmen zur Wahrung oder Wiederherstellung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit zu geben, die im Falle eines Friedensbruchs oder einer Angriffshandlung erforderlichenfalls auch den Einsatz von Waffengewalt einschließen können.“

Chandra Muzaffars Schreiben erschien auch als Gastbeitrag in der Zeitung GreenWatch in Dhaka in Bangladesch.


Helga Zepp-LaRouche spricht auf dem Forum von Orvieto

Es folgt die Niederschrift von Helga Zepp-LaRouches Antworten auf zwei Fragen, die ihr am 27. Juli 2024 auf dem von der Partei Indipendenza! veranstalteten Orvieto-Forum im Rahmen der Sitzung zum Thema „Der Geist des Souveränismus sucht Europa wieder heim“ gestellt wurden. Zepp-LaRouches Vortrag ist auf englisch hier. Die erste Frage betraf die Lage in Deutschland. Sie antwortete:

Helga Zepp-LaRouche: Nun, ich denke, wir haben im Moment eine große Krise in Deutschland, denn nachdem der NATO-Gipfel stattfand, erklärte Scholz – der Bundeskanzler –, die Vereinigten Staaten hätten beschlossen, Langstreckenraketen in Deutschland zu installieren. Nun, das wurde nicht im deutschen Parlament diskutiert, es gab keine Volksabstimmung unter den deutschen Bürgern, und diese Langstreckenraketen stellen eine klare Eskalation in Richtung Atomkrieg dar. Der stellvertretende russische Außenminister Rjabkow hat bereits geantwortet, dass Russland mit ähnlichen Maßnahmen, möglicherweise auch mit atomar bewaffneten Raketen, kontern wird.

Es stellt sich also die Frage, wie es sein kann, dass die Vereinigten Staaten eine Entscheidung treffen, die die Existenz Deutschlands gefährdet. Wenn Scholz sagt, es waren die Vereinigten Staaten, die entschieden haben, wer in den Vereinigten Staaten? Wir haben gerade erlebt, dass es ein Attentat auf Trump gegeben hat, wo das cui bono noch sehr offen ist. Dann hat sich kurz darauf Präsident Biden zurückgezogen [von der Kandidatur zur Wiederwahl], weil er dem Amt offensichtlich nicht mehr gewachsen ist, und es gab eine große Diskussion darüber, dass das nichts Neues war, sondern dass er schon seit geraumer Zeit nicht mehr fit genug war. Biden hat also offensichtlich nicht die Entscheidung getroffen, diese Langstreckenraketen nach Deutschland zu schicken.

Das ist also ein großes Problem. Wenn man annehmen muss, dass eine unbekannte Instanz über die Existenz Deutschlands entscheidet, dann stellt sich ganz klar die Frage, dass Deutschland zu diesem Zeitpunkt keinerlei Souveränität besitzt.

Dies ist jedoch einem kleinen, aber bedeutenden Teil der deutschen Bevölkerung klar, die sich im Grunde genommen, so würde ich sagen, dem meisten von dem, was hier gestern und heute gesagt wurde, anschließt, was bedeutet, dass sie Russland nicht als Todfeind betrachtet, wie es der NATO-Gipfel gerade erklärt hatte. Der NATO-Gipfel erklärte Russland zu einer direkten Bedrohung, die Anbindung der Ukraine an die NATO sei unumkehrbar, China stelle eine Herausforderung für die euro-atlantische Sicherheitsordnung dar – alles Annahmen, die von der Durchschnittsbevölkerung nicht geteilt werden. Sie werden nicht konsultiert, und die Massenmedien versuchen nur, die Menschen davon zu überzeugen, das Narrativ der NATO zu glauben.

In Wirklichkeit ist die derzeitige Situation also eine, in der die NATO versucht, ihre globale Diktatur durchzusetzen, was bedeuten würde, sich von Russland, von China und damit von der globalen Mehrheit abzukoppeln. Denn im völligen Gegensatz zur Politik, die die NATO seit einiger Zeit verfolgt, entsteht jetzt ein neues System in Form der BRICS, der SCO und anderer Organisationen des globalen Südens, die versuchen, ein neues Wirtschaftssystem zu schaffen, einschließlich einer neuen Währung und einer neuen Entwicklungsbank.

Europa befindet sich in einer Position, in der wir entscheiden müssen, ob wir als Vasallen der NATO in einen Dritten Weltkrieg mit der Mehrheit der Welt – der globalen Mehrheit – ziehen wollen. Oder wollen wir uns auf die Seite des Wirtschafts Blocks stellen, der eindeutig im Kommen ist, um ein neues System zu schaffen?

Ich denke also, dass wir uns gerade in Deutschland in einem sehr existenziellen Entscheidungsprozess befinden, in dem wir die Kräfte bündeln müssen, und deshalb bin ich sehr froh, hier zu sein, und ich möchte Ihnen für die Einladung danken, denn ich denke, dass die Italiener, die Deutschen, die Franzosen und andere Menschen in Europa sich an diesem Punkt vereinen müssen, um diese existenzielle Gefahr zu bekämpfen. (Beifall)

Auf eine zweite Frage antwortete Helga Zepp-LaRouche:

Zepp-LaRouche: Wir haben eine Situation, in der sich die deutsche Wirtschaft im freien Fall befindet. Der wirtschaftliche Zusammenbruch ist viel, viel schlimmer, als es den Anschein hat, wenn man sich die Medien oder so ansieht. Ich denke, Deutschland steuert auf einen absolut existenziellen Zusammenbruch zu. Und ich denke, darin liegt leider auch eine Chance, dass die Menschen aufwachen, denn es ist nicht nur Deutschland, das kollabiert: Das ganze transatlantische Finanzsystem ist bankrott. Es sitzt auf 2,1 Billionen Dollar an unbezahlbaren Derivat Schulden. Das ist eine Blase, die jeden Moment platzen kann.

Es gibt bereits ein Rettungsboot, und das ist das neue Wirtschaftssystem, das in der globalen Mehrheit entsteht – die BRICS, die SCO, die Eurasische Wirtschaftsunion, ASEAN: Alle diese Länder bauen einen Wirtschaftsblock auf.

Weil die NATO Druck auf Europa ausübt, sich [von Russland und China] abzukoppeln oder ,das Risiko zu verringern‘, besteht die Gefahr, dass wir einen thermonuklearen Krieg zusteuern. Jede der Krisen – die Ukraine, die Situation zwischen Israel und dem Gazastreifen; Netanjahu war gerade in den Vereinigten Staaten, um Lobbyarbeit für einen Krieg gegen den Iran zu leisten; die Krise um China und Taiwan. [Beifall.] Wir haben drei regionale Krisen, die in kürzester Zeit zu einem Atomkrieg führen könnten.

Was ist also der Ausweg? Der Ausweg ist, dass wir völlig anders denken müssen. Wenn wir uns an die normale Parteipolitik oder die normalen Verfahren halten, gibt es meiner Meinung nach keinen Ausweg. Aber wenn wir in Begriffen eines Paradigmenwechsels denken, dann erleben wir gerade einen historischen Wandel, bei dem 500 Jahre Kolonialismus enden. Aufgrund der Stärke Chinas bilden die Länder des globalen Südens jetzt ein neues Wirtschaftssystem. Das Wirtschaftswachstum findet dort statt: Die Wachstumsraten in Asien und den Ländern, die mit der BRI arbeiten, sind extrem hoch, während Europa und die transatlantische Welt zusammenbrechen.

Ich denke also, die Aufgabe, die wir lösen müssen, besteht darin, die Menschen in Europa zu überzeugen und ihnen klar zu machen, dass sie sich mit dem globalen Süden verbünden können. Deutschland bricht zusammen, aber Deutschland ist eine Exportnation, und wenn wir sagen würden: „Lasst uns mit den BRICS zusammenarbeiten, lasst uns mit ASEAN zusammenarbeiten, lasst uns mit dem Globalen Süden zusammenarbeiten“, könnten wir an dem Wohlstand teilhaben, der dort entsteht. Wir müssen 2-3 Milliarden neue produktive Arbeitsplätze im Globalen Süden schaffen, und das könnten wir tun. Wenn sich alle Länder Europas verbünden würden – hoffentlich sogar mit Japan und irgendwann auch mit den Vereinigten Staaten – könnten wir das Migrationsproblem auf die einzig mögliche menschliche Weise lösen, indem wir produktive Arbeitsplätze schaffen, damit die jungen Menschen in Asien, Lateinamerika und Afrika zu Hause bleiben und ihre eigenen Länder aufbauen. (Beifall)

Ich denke, die größte Herausforderung, die wir zu bewältigen haben, ist die Frage, wie wir die Menschen im Mainstream beeinflussen können. In Deutschland zum Beispiel glauben die Ostdeutschen nicht an das NATO-Narrativ, weil sie anders sozialisiert wurden als die Westdeutschen. Es gibt sehr wichtige Menschen in ganz Deutschland, die bereits so denken, wie ich es jetzt sage. Aber es muss uns gelingen, den Menschen, die jeden Tag Bildzeitung, FAZ, die Mainstream-Medien lesen, klar zu machen, dass es eine Hoffnung gibt.

Deshalb werbe ich seit dem Ausbruch der militärischen Sonderoperation in der Ukraine für die Idee, dass wir eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur brauchen, die jedes einzelne Land auf dem Planeten einbeziehen muss. Denn wenn wir irgendeine Struktur schaffen, die nicht jedes Land einbezieht, ist das ein Schritt zum Krieg. Das ist die Lehre aus dem Westfälischen Frieden, der 150 Jahre Religionskrieg in Europa beendete und zu dem Schluss kam, dass man auf die Interessen des anderen achten muss, wenn man Frieden haben will: Und das bedeutet das Interesse jedes anderen.

Nun, was ich vorschlage, ist gar nicht so weit hergeholt. Am 14. Juni schlug der russische Präsident Putin eine neue eurasische wirtschaftliche Sicherheitsarchitektur vor. Er erwähnte die Vereinigten Staaten nicht, er sagte nur, dass diese eurasische Sicherheitsarchitektur für NATO-Länder offen sein könnte. Er ließ offen, ob dies die Vereinigten Staaten einschließt oder nicht. Nun hat Xi Jinping ähnliche Vorschläge gemacht, indem er immer wieder von der Notwendigkeit einer gemeinsamen Gemeinschaft für die Zukunft der Menschheit sprach. Er hat mehrere Initiativen vorgeschlagen – die Globale Sicherheitsinitiative, die Globale Entwicklungsinitiative und die Globale Zivilisation Initiative –, die sehr in die Richtung dessen gehen, was ich sage.

Ich denke also, dass wir uns zusammentun müssen, wenn Sie so wollen, um diese Idee einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf den Tisch zu bringen, die jedes einzelne Land auf dem Planeten einschließt. Und weil die gegenwärtige Konstellation der Regierungen so schwierig ist – um es diplomatisch auszudrücken – habe ich auch zur Schaffung eines Rates der Vernunft aufgerufen: Das ist der Aufruf an erfahrene Staatsmänner, pensionierte Militärs, Leute aus der Wissenschaft, aus der Kultur, die das Verdienst haben, etwas Wichtiges beigetragen zu haben, vorzutreten und Regierungen zu beraten und Lösungen vorzuschlagen. Denn ich glaube, dass die gegenwärtigen Regierungen für diese Aufgabe nicht geeignet sind, und natürlich ist der Wahlprozess sehr schwierig, und es gibt viele Hindernisse. Aber ich denke, wenn wir in jedem einzelnen Land der Erde, auf allen Kontinenten, die weisesten Leute finden würden, die sich melden würden, dann gäbe es dafür Beispiele: Das Konzil von Florenz in der schönen italienischen Renaissance war ein solches Konzil, das die weisesten Menschen aus der römisch-katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche zusammenbrachte. Es gelang ihnen, die Einheit des Christentums zu erreichen, zumindest für eine gewisse Zeitspanne. Der Westfälische Friede selbst war ein solcher Rat der Weisesten, und auch die Wahrheits- und Versöhnungskommission, die Südafrika half, die Apartheid zu überwinden, war ein solcher Präzedenzfall.

Ich denke also, wir müssen neue Lösungen finden, denn das Schicksal der Menschheit war noch nie so sehr in Gefahr wie jetzt.

Warum ist nun die Souveränität die absolut wichtige Voraussetzung, und warum müssen wir das den Menschen klar machen? Nun, bis zum 15. Jahrhundert waren alle Staatsformen oligarchisch. Man hatte Könige, Monarchen, Aristokraten, eine kleine Elite von Privilegierten, die die Bevölkerung absichtlich rückständig hielten, und es gab keine Beteiligung des Einzelnen an der Regierung. Dann wurde im 15. Jahrhundert, durch verschiedene Einflüsse, wie die italienische Renaissance, die einen großen Schritt vorwärts in der Geschichte Europas bedeutete, die Regierung von Ludwig XI. in Frankreich, wo sich das Einkommen des Volkes in 20 Jahren verdoppelte, und durch die Schriften von Nikolaus von Kues zum ersten Mal die Idee entwickelt, dass eine Regierung nur dann legitim ist, wenn sie die Zustimmung der Regierten hat. Nur wenn das Volk mit dem, was die Regierung tut, einverstanden ist, ist die Regierung legitim. Das ist etwas, das heute völlig verloren gegangen ist – Sie wissen, dass Regierungen tun, was sie wollen.

Nikolaus von Kues erfand also die wechselseitige Beziehung zwischen der Regierung und den Regierten, vermittelt durch die Repräsentanten, wodurch der Einzelne – zum ersten Mal – an der Regierung teilnehmen konnte. Und deshalb müssen wir supranationale Institutionen wie die EU unbedingt ablehnen, denn die EU ist eine gigantische Bürokratie, mit enorm vielen Menschen, ohne Transparenz, ohne Rechenschaftspflicht, und die Beteiligung des einzelnen Bürgers in Italien, im Kosovo, in Deutschland, ist nicht gegeben.

Ich denke also, dass dieses Prinzip der Souveränität einer breiten Diskussion bedarf. Warum brauchen wir Souveränität? Das ist eine existenzielle Frage.

Und schließlich denke ich, wir brauchen eine kulturelle Renaissance. Ich habe gestern und heute einige der Redner gehört, die von der Notwendigkeit eines griechischen, römischen und christlichen Fundaments gesprochen haben, und ich stimme ihnen voll und ganz zu. Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und sagen, wir brauchen dringend eine klassische Renaissance der besten Traditionen Europas. (Beifall) Die griechische Klassik, die italienischen Beiträge von Dante, von Petrarca, vom Konzil von Florenz, von der Goldenen Renaissance in Italien; ebenso die deutsche Klassik von Bach bis Beethoven, von Lessing bis Schiller: Das sind so wichtige Ideen, und unsere jungen Leute haben das völlig vergessen!

Wir müssen sie also wiederbeleben und erlebbar machen. Außerdem müssen wir einen kulturellen Dialog zwischen den besten Traditionen Europas und den besten Traditionen Chinas, Indiens, Afrikas, Lateinamerikas führen, denn nur wenn wir die andere Kultur verstehen, wenn wir beginnen, die Schönheit der Poesie, der Musik zu entdecken, beginnen wir, diese anderen Länder zu lieben, und das ist die beste Medizin gegen jede Art von Chauvinismus oder falsch verstandenem Nationalismus. (Beifall)

Und ich habe weder Ursula von der Leyen, noch Olaf Scholz, noch Annalena Baerbock, noch irgendeinen von diesen Leuten jemals von einer schönen Idee von Europa sprechen hören. Und deshalb sind sie auch völlig ungeeignet, Europa jetzt zu retten. (Beifall)

Ich glaube, dass wir im Moment offensichtlich in der Minderheit sind, aber ich glaube, dass wir eine Vision haben. Ich habe eine Vision, wo die Welt sein kann. Ich denke, wir sind im Moment sehr nah an einem thermonuklearen Krieg, der die Vernichtung der Zivilisation bedeuten würde. Aber wir sind auch nur genauso weit davon entfernt, den Sprung zur Schaffung einer neuen Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, in der alle Länder in einer Win-Win-Situation leben können. UFnd es wird sich bald zeigen, dass Europa nur eine Wahl hat: Entweder mit der NATO den Weg ins Verderben zu gehen oder sich mit der globalen Mehrheit auf eine schöne Zukunft einzulassen. Und ich denke, das ist es, was wir den Menschen klarmachen müssen, damit sie die Möglichkeiten viel besser verstehen.

Ich möchte Ihre Partei einladen, an einer Konferenz teilzunehmen, die wir derzeit planen: Eine europaweite Konferenz, bei der wir versuchen, Menschen aus Skandinavien, aus Frankreich, aus den Benelux-Ländern, aus Deutschland und hoffentlich auch aus Italien zusammenzubringen. Das ist es, was ich Ihnen sagen wollte. (Beifall)


Aufruf zur Gründung eines Rates der Vernunft

Die folgende Erklärung wurde von Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Vorsitzende der Internationalen Friedenskoalition (IPC), am 23. Juli 2024 verfasst. Sie wird von der IPC und ihren Mitstreitern zur weltweiten Verbreitung zur Verfügung gestellt.

Betrachtet man die Erklärungen des jüngsten NATO-Gipfels in Washington, auf dem Russland als „wichtigste und unmittelbare Bedrohung“ und China als „systemische Herausforderung für die euro-atlantische Sicherheit“ bezeichnet wurden, und generell die Perspektive einer globalen NATO, so scheint für Diplomatie und Dialog als Mittel der Konfliktlösung kein Platz mehr zu sein. Angesichts der zahlreichen Eskalationen, die wir weltweit beobachten, von der Ukraine über Südwestasien bis zum Indopazifik, hat jede einzelne das Potenzial, sich innerhalb kürzester Zeit zu einem globalen Nuklearkonflikt auszuweiten.

Alle Werte, die einst so hoch gepriesen wurden – „Demokratie“, „Menschenrechte“, „Meinungsfreiheit“ und viele andere – sind für die ganze Welt offensichtlich durch Doppelmoral ausgehöhlt worden. Kurz: Die Weltgemeinschaft befindet sich in einer tiefen zivilisatorischen und kulturellen Krise, die es zu bewältigen gilt.

Es gibt verschiedene Friedensinitiativen, von Papst Franziskus, der seine Vermittlung im Ukraine-Krieg angeboten hat, über den chinesischen Friedensplan in Zusammenarbeit mit Brasilien, die Initiative mehrerer afrikanischer Staats- und Regierungschefs bis hin zum türkischen Präsidenten Erdogan und anderen. Doch solange die führenden Institutionen des Westens an dem Ziel festhalten, Russland eine „strategische Niederlage“ zuzufügen, wie es die offizielle Politik der EU ist, sind Diplomatie und Dialog verboten.

Es besteht die akute Gefahr, dass die Welt in zwei getrennte Blöcke zerfällt, den kollektiven Westen auf der einen Seite und die Nationen der globalen Mehrheit auf der anderen Seite. Wenn dies geschieht, könnte es nicht nur zu einer Neuauflage des Kalten Krieges kommen, zu einer wirtschaftlichen Abkoppelung mit enormen Auswirkungen und sogar Zusammenbrüchen, sondern auch zu einem globalen Atomkrieg, der alles Leben auf der Erde auslöschen könnte.

Es scheint, als hätten die heute an der Macht befindlichen Politiker die schrecklichen Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern vergessen, die zwei Weltkriege erlebt und die schmerzliche Lektion gelernt haben, dass niemand in einem Weltkrieg gewinnt. Die Tatsache, dass es anscheinend keinen Platz mehr für Diplomatie und Konfliktlösung durch Dialog gibt, sollte jeden erschrecken, der sich die Auswirkungen eines globalen Atomkrieges vor Augen führt.

Die UNO mag reformbedürftig sein, aber sie bleibt der einzige Ort, an dem alle Nationen zusammenkommen können. Wenn ihre Institutionen erodieren, gewinnt das Gesetz des Dschungels die Oberhand. Nur wenige Länder respektieren heute noch die Charta der Vereinten Nationen, während andere behaupten, die Auserwählten zu sein, die über eine undefinierte, regelbasierte Ordnung herrschen wollen, die jedoch kein Rechtsstaat ist, sondern die Herrschaft des Rechts, das willkürlich angewandt wird, wo immer es opportun erscheint.

In allen Ländern gibt es weise Männer und Frauen, meist aus älteren Generationen, die die gegenwärtige Weltkrise mit großer Sorge betrachten und die ihr Wissen und ihre Erfahrung einbringen könnten und sollten, um Ratschläge zu erteilen und Optionen zu entwickeln, wie die Menschheit aus dieser Krise herauskommen und einen besseren Weg in eine sichere Zukunft finden kann.

Wir rufen daher Elder Statesmen, religiöse Führer, ehemalige Diplomaten und gewählte Amtsträger, pensionierte Militärs und andere zivile Führungspersönlichkeiten aus allen Nationen auf, einen Rat der Vernunft zu bilden, um das Potenzial für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu erkunden, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf der Erde berücksichtigen kann.

Es gibt Beispiele für einen solchen Ansatz aus verschiedenen Zeiten und unter verschiedenen Umständen, die uns jedoch einen Hinweis darauf geben können, was in der gegenwärtigen Krise zu tun ist. Um nur einige zu nennen: Das Konzil von Florenz, das die christliche Kirche zumindest für kurze Zeit geeint hat; der Westfälische Friede, der den Dreißigjährigen Krieg beendete und den Grundstein für die Entstehung des Völkerrechts legte; die südafrikanische Truce and Reconciliation Commission, die Wege fand, die Wunden der Apartheid zu heilen.

Diese Beispiele sollten uns inspirieren, neue und mutige Ideen für die Schaffung eines Rates der Vernunft zu entwickeln, der alle moralischen und intellektuellen Reserven der Menschheit zusammenbringt, um die Welt vom Abgrund wegzuführen.


Zepp-LaRouche ruft zur Schaffung eines „Rats der Vernunft“ verdienter Staatsmänner auf, um den Drang zum Atomkrieg zu stoppen

Helga Zepp-LaRouche gab am 15. Juli 2024 die folgende kurze Erklärung ab:

Die Welt befindet sich immer noch in einem Schockzustand. Der einzige Grund, warum das Attentat auf Donald Trump am 13. Juli fehlschlug, war die äußerst zufällige Bewegung seines Kopfes um einen Bruchteil eines Zolls, so daß sein Ohr und nicht sein Auge getroffen wurde. Hätte es diese Bewegung nicht gegeben, hätte es der Schuß Sarajevo 2.0 sein können, der die USA und anschließend die Welt ins Chaos stürzt, gefolgt von einem globalen Atomkrieg.

Die nächsten dreieinhalb Monate werden eine Zeit maximaler Gefahr sein – eine Eskalation der militärischen Konflikte um die Ukraine und Südwestasien, zunehmende Unregierbarkeit in Frankreich und möglicherweise anderen Ländern, zunehmende finanzielle Turbulenzen und vor allem die eskalierende Gefahr einer direkten militärischen Konfrontation zwischen der ,Globalen NATO‘ und Russland und China.

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat eine Sondierungsreise nach Kiew, Moskau und Beijing unternommen und dabei festgestellt, dass es einen Weg der Diplomatie gibt. Wir rufen daher verdiente Staatsmänner, religiöse Führer, ehemalige Diplomaten und gewählte Beamte, pensionierte Militärs und andere zivile Führungspersönlichkeiten – aus allen Nationen – auf, vorzutreten und einen Rat der Vernunft zu gründen, um das Potenzial für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu erkunden, die den Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten Rechnung tragen kann.

****

In einer Diskussion mit internationalen Gesprächspartnern sprach Zepp-LaRouche Montag über die organisatorischen Herausforderungen der globalen Krise, einschließlich des schockierenden Attentatsversuchs auf Trump. „Ich denke, das ist ein sehr gutes Bild, über das die Menschen nachdenken sollten. Wir sind vielleicht nicht so weit von der totalen Auslöschung der menschlichen Spezies entfernt… Das Schicksal der Welt ist so fragil wie diese zufällige Bewegung von Trumps Kopf. Wenn man darüber nachdenkt, sollte es einem einen Schauer über den Rücken jagen. Denn das ist die Realität, und es sollte den Menschen helfen, aus ihrer Selbstgefälligkeit gegenüber dem offensichtlich gefährlichsten Moment der Geschichte aufzuwachen.“

Der Anschlag auf Trump ereignete sich kaum 48 Stunden nach dem NATO-Gipfel, der vom 9. bis 11. Juli in Washington, D.C., stattfand. Auf diesem Treffen wurde eine Politik eingeleitet, die darauf abzielt, alle souveränen Regierungen – einschließlich der der Vereinigten Staaten – durch eine supranationale Militärstruktur unter dem Kommando der NATO zu ersetzen, wobei die Briten den ersten Platz einnehmen. Ein wichtiger Bestandteil ihres Plans ist es, die Vereinigten Staaten selbst unregierbar zu machen und eine „Strategie der Spannung“ zu entfesseln, die auch orchestrierte Gewalt und Chaos einschließt.

War die Ermordung von Donald Trump dazu gedacht, dies in Gang zu setzen? Wurden die Sicherheitsvorkehrungen bei der Veranstaltung in Butler, Pennsylvania, absichtlich ausgeschaltet, um den Anschlag zu erleichtern?

Wir kennen die Antworten auf diese Fragen noch nicht. Was wir aber wissen, ist, daß die Politik der „Globalen NATO“ damit im Einklang steht; und wir wissen auch, daß die einzige Möglichkeit, ihre Politik der Zerstörung jedes Anscheins von Souveränität und Entwicklung zu stoppen, darin besteht, eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu organisieren. Die „Unabhängigkeitserklärung vom drohenden Atomkrieg: Beginn von Friedensverhandlungen jetzt!“ der Internationalen Friedenskoalition zeigt einen Weg auf, um dies zu erreichen, beginnend mit der Aufnahme von Gesprächen und dann Verhandlungen entlang der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in seinem Friedensangebot vom 14. Juni vorgeschlagenen Linien.

Ein „Rat der Vernunft“ aus verdienten Staatsmännern aus aller Welt kann eine entscheidende katalytische Kraft sein, um diesen Prozess voranzutreiben.

Zepp-LaRouche betonte zum Abschluß ihrer heutigen Diskussion mit ihren Gesprächspartnern, daß ein solcher neuer Ansatz dringend notwendig sei, wenn die Menschheit gerettet werden solle. „Solange wir in dem engen Korsett ,Ich gehöre zu dieser Partei und kann nur mit dieser Person reden und dies denken‘ bleiben, sind wir alle verloren. Wir müssen irgendwie die Diskussion darüber in Gang bringen, was ein neues Paradigma in Bezug auf Souveränität, Beseitigung der Armut, Gesundheitssystem, Infrastruktur, Kreditsystem, Bildung – eine andere Denkweise – wirklich bedeutet.“ Sie betonte: „Dies sind die wichtigen Themen, und die Menschen müssen dafür gewonnen werden, um in diese Richtung zu denken. Und das deckt sich mit dem, was die Globale Mehrheit zu tun versucht.“ Die Methodik von Lyndon LaRouche habe uns eine Denkweise vermittelt, die mit den Axiomen des reduktionistischen Denkens bricht und „uns lehrt, nicht irgendeiner Doktrin zu glauben, sondern wie sich der Fortschritt der Wissenschaft von einem Denker zum nächsten fortbewegt hat und wie das zu einer sich selbst bereichernden Vielfalt wurde, die kein Ende hat. Das ist das Schöne daran.“

Zepp-LaRouche schloß: „Wir befinden uns am Ende einer Epoche: 500 Jahre Kolonialismus gehen unwiderruflich zu Ende. Am Ende gibt es entweder ein neues Paradigma oder den Dritten Weltkrieg. Und ich sehe da keinen Mittelweg.“


Helga Zepp-LaRouche: Am Abgrund des allgemeinen Krieges: Der neue Name für Frieden ist Entwicklung!

Von Helga Zepp-LaRouche

Die folgende Rede hielt die Gründerin des Schiller-Instituts auf der Internetkonferenz zum Oasenplan am 13. April 2024. Sie wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt.

Ich grüße Sie alle aus vielen verschiedenen Ländern, ganz gleich, wo Sie zuhören. Wir veranstalten diese Konferenz zum Oasenplan, um eine hoffnungsvolle Perspektive zu eröffnen und einen Ausweg aus einer ansonsten verzweifelten, extrem gefährlichen und sogar katastrophalen Situation in Südwestasien aufzuzeigen.

Wenn wir die derzeitige Eskalation, die sich schnell zu einem ausgewachsenen regionalen Krieg und letztlich zu einem globalen Atomkrieg ausweiten kann, nicht abwenden, könnte dies das Ende der menschlichen Gattung auf diesem Planeten bedeuten. Um diese akute Gefahr zu vermeiden, brauchen wir einen kognitiven Sprung, um einen völlig anderen Ansatz zu konzipieren, nämlich den, die Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen der Palästinenser und Araber im allgemeinen ebenso wie die der Israelis und auch der Nachbarländer in der größeren Region zu definieren.

Warum sage ich das?

Was in den letzten sechs Monaten geschehen ist, hat es in der Geschichte noch nie gegeben: Ein Völkermord, der sich in Echtzeit abspielt, wird live vom Schlachtfeld in Gaza auf die Fernsehgeräte in den Wohnzimmern der Weltöffentlichkeit übertragen. Während in der ersten Zeit nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf israelische Dörfer, bei dem 1200 Menschen starben, die Sympathie eines Großteils der Welt bei Israel lag, änderte sich dies von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat. Milliarden von Menschen konnten mit eigenen Augen zusehen, ungefiltert von Kommentatoren und Erzählern.

Und was sie sahen, war keine maßvolle Gegenreaktion eines angegriffenen Landes, sondern eine unerbittliche ethnische Säuberung in einem abgeriegelten winzigen Gebiet durch eine der technisch am besten ausgerüsteten Streitkräfte der Welt, die Künstliche Intelligenz zur gezielten Bekämpfung von Hamas-Kämpfern einsetzt, und die gleichzeitig einer völlig unbewaffneten Bevölkerung Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung, Strom, Unterkunft, Kleidung, sanitäre Einrichtungen usw. verweigert. Die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite beläuft sich bisher auf etwa 33.400, darunter 14.000 Kinder. Das heißt, 44% aller Getöteten sind Kinder! Und mehr als eine Million Menschen sind akut vom Hungertod bedroht. Deshalb gehen in den islamischen Ländern, in amerikanischen und europäischen Städten und Universitäten Hunderttausende auf die Straße!

Nach dem israelischen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus besucht der Kommandeur des US-Zentralkommandos, General Michael Kurilla, derzeit Israel, wo er sich mit IDF-Stabschef Herzi Halewi und Verteidigungsminister Gallant traf und das Kommandozentrum der Luftwaffe sowie Luftwaffenstützpunkte besuchte. In den westlichen Medien wird über einen möglichen iranischen Angriff auf verschiedene Ziele in Israel schon in den nächsten Tagen gemutmaßt. Heute Morgen haben die Niederlande ihre Botschaft in Teheran geschlossen, die Lufthansa hat Flüge in den Iran bis Donnerstag gestrichen und das Auswärtige Amt hat alle deutschen Staatsbürger aufgefordert, das Land zu verlassen. Es ist eindeutig eine Situation, die im schlimmsten Fall in einem regionalen oder sogar globalen Krieg enden kann.

Ein ganz anderer Ansatz

Trotz und gerade wegen dieser Eskalation ist es daher von größter Dringlichkeit, daß ein ganz anderer Ansatz eingeführt wird, nämlich der „Oasenplan“, den mein verstorbener Mann Lyndon LaRouche 1975 vorgeschlagen hat. Er geht von der Idee aus, sowohl für die Palästinenser als auch für die Israelis einen Anreiz zu schaffen, anstelle der gegenwärtigen Gefühle von tiefer Verletzung, Schmerz und Verzweiflung zum einen und Haß zum anderen eine Perspektive der gemeinsamen wirtschaftlichen Entwicklung für den Aufbau einer besseren Zukunft für alle kommenden Generationen zu schaffen.

Für die Palästinenser ist dies von existentieller Bedeutung – und die Israelis sollten auf diejenigen hören, die sie vor dem Wandel in der Wahrnehmung der Welt warnen, wie Ami Ajalon, der ehemalige Direktor des Schin Bet während der Zeit der Osloer Abkommen. In einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von Foreign Affairs warnt er Israel, nach dem Angriff der israelischen Armee (IDF) auf die Lebensmittel-LKWs am 29. Februar – bei dem 112 Menschen getötet und 760 verletzt wurden, als sie verzweifelt versuchten, die Lebensmittel zu bekommen, die sie vor dem Verhungern retten könnten – und nach dem Angriff auf die sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen sei die Legitimität des Krieges in den Augen der Welt verlorengegangen. Man sehe darin nicht mehr einen Krieg zur Selbstverteidigung, sondern einen Akt expansionistischer Aggression. Ajalon schreibt auch, daß Israel nicht gewinnen kann, indem es die Hamas-Führung ausschaltet, weil damit die Ideologie der Hamas nicht weg wäre.

Das ist noch eine Untertreibung, denn selbst wenn die gegenwärtige Krise nicht zu einer globalen Vernichtung der Menschheit führt, bei der natürlich auch Israel verschwinden würde: Wenn der Kreislauf der Gewalt nicht ein für allemal unterbrochen wird, dann wird die Zukunft für alle eine Hölle sein, in der ein Krieg auf den nächsten folgt, so wie wir es in den letzten 75 Jahren gesehen haben – wobei natürlich immer die Waffenproduzenten des wachsenden militärisch-industriellen Komplexes gemästet werden.

Das Hauptproblem: Wassermangel

Was wir daher vorschlagen, ist die aktualisierte Version des Oasenplans, den Lyndon LaRouche erstmals 1975 nach einer Feier der Baath-Partei im Irak vorgestellt hat, an der er und viele Anführer der Bewegung der Blockfreien teilgenommen hatten.

Für jeden, der Südwestasien besucht, ist die auffälligste Erfahrung die überwältigende Gegenwart der Wüste und der offensichtliche Mangel an Wasser, insbesondere Süßwasser. Es ist auch klar, daß der Wasserverbrauch für jede Bevölkerung, ob israelisch oder arabisch, für einen modernen Lebensstandard aus den vorhandenen „natürlichen“ Wasserressourcen nicht gedeckt werden kann.

Zudem haben in allen bisherigen militärischen Konflikten der Wassermangel und der Kampf um den Zugang zu Wasser eine entscheidende Rolle gespielt.

Die vorhandenen Aquifere in der Region liefern nicht einmal annähernd ausreichend Wasser, so daß selbst ein faires Aufteilungsabkommen das Problem nicht lösen würde. Um große Mengen an neuem Süßwasser zu schaffen, müssen verschiedene Methoden eingesetzt werden. Das Nächstliegende sind zunächst zwei neue Kanäle vom Mittelmeer zum Toten Meer und vom Toten Meer zum Roten Meer. Aufgrund des Höhenunterschieds – das Tote Meer liegt ca. 400 m unter dem Mittelmeer – ist die Erzeugung von Wasserkraft möglich. Aber wenn man zusätzlich noch einen Kanal vom Golf von Akaba zum Toten Meer anlegt und dann diese beiden Kanäle durch einen Querkanal verbindet, ist noch mehr möglich. Die Grundidee besteht darin, die Kanäle so groß anzulegen, daß mit Hilfe einer Reihe von Kernkraftwerken an ihren Ufern großangelegte Entsalzungsprojekte möglich werden.

Dank der technischen Durchbrüche der letzten Jahrzehnte und der Verfügbarkeit des Kugelhaufen-Hochtemperaturreaktors der Vierten Generation, der ursprünglich von Professor Schulten in Jülich, Deutschland, entwickelt wurde und jetzt von China produziert wird, sind die Sicherheitsbedenken ausgeräumt. Es gibt auch die Möglichkeit, Reaktoren mit Thorium-Kreislauf zu verwenden, die für die zivile Nutzung der Kernenergie einzigartig sind. Man könnte eine beträchtliche Anzahl von 300-Megawatt-Kraftwerken, sogenannte „Duplexe“ entlang der Kanäle bauen, die Frischwasser für die umfangreiche Bewässerung für Wiederaufforstung, Landwirtschaft, Verkehrsinfrastruktur und neue Städte liefern.

Auch wenn die Kosten für die Gewinnung von Süßwasser durch die Entsalzung von Salzwasser mit Hilfe von Kernenergie relativ hoch sind, ist der wirtschaftliche Nutzen dank der enormen Wirtschaftsaktivität, die damit in Gebieten erzeugt wird, in denen es vorher überhaupt kein Wasser gab, um Größenordnungen größer als der ursprünglich investierte Betrag. Hier zeigt sich die einzigartige Macht der menschlichen Arbeit, mit Hilfe von Wissenschaft und Technik in dem Prozeß einen Mehrwert zu schaffen, so daß das Ergebnis der Arbeit wertmäßig höher ist als alle Elemente, die in sie eingeflossen sind. Die dabei verwendete Energieflußdichte bestimmt das Verhältnis des Mehrwerts. Es macht sich also im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt!

Eine langfristige Vision

Insofern sollte man nicht nur auf die erwähnten Projekte schauen, sondern auch eine Vision haben, wie diese Region in einer, zwei, drei, vier Generationen aussehen kann. Man nehme als Beispiel China, das in den letzten 30 Jahren mehrere Wüstengebiete erfolgreich begrünt hat.

Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler Dr. Ding Yifan beschreibt in seinem neuen Buch The New Dynamics of Development („Die neue Dynamik der Entwicklung“), wie fast ein Drittel der Hobq- oder Kubuqi-Wüste in der Inneren Mongolei effektiv umgewandelt wurde und zu einem wirtschaftlichen Cluster für Wüstentourismus, Lebensmittel und Photovoltaik geworden ist, wie in der Saihanbar (Sekhangba) unweit von Peking Tausende Hektar Wald wiederhergestellt wurden, und wie an der Grenze zwischen Shaanxi und der Inneren Mongolei in der Mawusu-Wüste 30% der Wüste jetzt mit Vegetation bedeckt sind, die Bodenerosion aufgehört hat und das neu gewonnene Ackerland – 1,6 Millionen Hektar – für die lokalen Bauern einen enormen wirtschaftlichen Nutzen bedeutet. Dr. Ding Yifan berichtet, daß Eric Solheim, UN-Unterstaatssekretär und UNEP-Exekutivdirektor, das Modell der Kubuqi-Wüste lobte, das anderen Ländern und Regionen, die mit Problemen der Wüstenbildung konfrontiert sind, ausgezeichnete Erfahrungen bietet, und daß Chinas Erfahrung mit der Eindämmung des Sandes auch auf Afrika, den Nahen Osten und Lateinamerika übertragen werden kann.

Um eine Vision der Entwicklung für die gesamte Region zu entwerfen – von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zum Persischen Golf und zum Roten Meer -, und wie sich dieses Gebiet als künftige Drehscheibe zwischen Asien, Afrika und Europa entwickeln kann, sollte man sich die Infrastrukturdichte z.B. von Deutschland vorstellen, wo es ein integriertes Netz von Autobahnen, Eisenbahnen und Wassersystemen gibt, was die Voraussetzung für fortgeschrittene industrielle Entwicklung und Landwirtschaft darstellt.

Es gibt keinen objektiven Grund, warum Südwestasien in Zukunft nicht ein vergleichbares Niveau erreichen kann!

Eine neue Ära

Wenn der drohende Krieg vermieden werden kann, kann der tektonische Wandel, der sich heute in der Welt vollzieht, wo die Länder des Globalen Südens bereits an der Schaffung eines neuen Wirtschaftssystems arbeiten, die Voraussetzungen für die umfassende Entwicklung Südwestasiens schaffen. Rußland, China, Indien, Iran, die Vereinigten Emirate und Ägypten sind bereits Mitglieder der BRICS, Saudi-Arabien ist ein Kandidat, andere wie die Türkei haben ihre Absicht bekundet, beizutreten.

Wenn alle diese Länder der Entwicklungsperspektive des Oasenplans zustimmen und eine umfassende Südwestasien-Konferenz in der Tradition des Westfälischen Friedens einberufen, dann können wir die drohende Katastrophe abwenden und die Krise in den Beginn einer neuen Ära des Friedens und der Entwicklung verwandeln.

Henry Kissinger, der vorgab, ein Experte für die Westfälische Ordnung zu sein, hat sie in Wirklichkeit grob mißverstanden, indem er behauptete, sie erfordere eine „ausgleichende Macht“ – einen unipolaren Weltpolizisten. Er behauptete, das Westfälische System sei nie vollständig auf den Nahen Osten angewandt worden, weil nur die Türkei, Ägypten und der Iran eine historische Grundlage hätten und die Grenzen der anderen Staaten der Willkür der Sieger des Ersten Weltkriegs entspringen, womit er sich offensichtlich auf die Absicht einer zukünftigen Manipulation des Sykes-Picot-Abkommens bezog.

Deshalb muß die Welt zum Westfälischen Frieden zurückkehren und eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigt. Diese neue Architektur muß ausdrücklich Rußland, China, die Vereinigten Staaten sowie die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina einschließen.

Laut dem „Cost of War Project“ des Watson Institute an der Brown University in Rhode Island beliefen sich die Militärausgaben der USA einschließlich der Kollateralschäden in den 20 Jahren vom 11. September 2001 bis 2021 auf 8 Billionen Dollar, die für militärische und Anti-Terror-Maßnahmen in 85 Ländern ausgegeben wurden – US-Spezialeinheiten, CIA-Operationen, „militärische Informationsunterstützung“, psychologische Operationen usw. nicht eingerechnet.

Im gleichen Zeitraum starben durch direkte Kriegsgewalt im Irak, in Afghanistan, Syrien, dem Jemen und Pakistan mehr als 940.000 Menschen, und die Zahl der Zivilisten, die durch indirekte Ursachen umkamen, ist noch wesentlich höher. Hätte man diese Summe in Programme zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung investiert, dann wäre die ganze Welt heute ein blühender Garten und die USA würden als Freund der Menschheit gefeiert!

Frieden muß im Krieg beginnen

Ich höre an dieser Stelle schon die Kritiker, die sagen, diese Perspektive eines Oasenplans als Ausgangspunkt für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur im Geiste der Enzyklika Populorum Progessio von Papst Paul VI. sei „unrealistisch“ oder gar „völlig utopisch“.

Als Friedrich Schiller seine Wallenstein-Trilogie über den mächtigen Kriegsherrn des 30jährigen Krieges verfaßte, stellte er Wallenstein nicht so dar, wie ihn die überlieferte historische Interpretation beschrieb, sondern als einen Mann, der ernsthaft den Krieg beenden und Frieden erreichen wollte. In dem Stück legt Schiller die Vision des Westfälischen Friedens, der 16 Jahre später geschlossen wurde, in den Mund von Max Piccolomini, dem Verlobten von Wallensteins Tochter Thekla. In einem Gespräch mit seinem Vater und einem Vertreter des Wiener Hofes, Questenberg, sagt Max:

Ihr macht ihn zum Empörer, und, Gott weiß!

Zu was noch mehr, weil er die Sachsen schont,

Beim Feind Vertrauen zu erwecken sucht,

Das doch der einzge Weg zum Frieden ist;

Denn hört der Krieg im Kriege nicht schon auf,

Woher soll Friede kommen? –

Das ist die ganze Idee: Wenn der Krieg nicht im Krieg aufhört, woher soll dann der Frieden kommen? Beim Feind Vertrauen erwecken ist der einzige Weg zum Frieden!

Stehen wir, die Menschheit, die schöpferische Spezies, am Abgrund dessen, was zum Ende allen Lebens auf dem Planeten werden könnte, oder können wir einen Ausweg aus dieser Gefahr definieren?

Lassen Sie uns also den Oasenplan auf den Tisch aller Regierungen der Welt legen!


Helga Zepp-LaRouche: 2024-2074 – Ein neues Paradigma für die kommenden 50 Jahre

Am Samstag, dem 20. Januar 2024, veranstaltete das Schiller-Institut einen internationalen Jugenddialog, um die von der Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vorgeschlagenen „Zehn Prinzipien für eine neue Entwicklungs- und Sicherheitsarchitektur“ zu diskutieren. Während des Dialogs diskutierten führende Jugendvertreter aus aller Welt über die historischen und erkenntnistheoretischen Vorläufer der gegenwärtigen, sich ausweitenden globalen Militär- und Wirtschaftskrise, die sich zu einer globalen, möglicherweise thermonuklearen Katastrophe auszuweiten droht, sowie über notwendige Lösungsansätze.

Sehen Sie hier Helga Zepp-LaRouches einführenden Beitrag auf englisch.

Englisches Transkript lesen

The following is an edited transcript of Helga Zepp-LaRouche’s introductory remarks to an online Schiller Institute International Youth Conference, Jan. 20, 2024.

Hello; let me first of all greet all of you. It is really a big joy to talk to young people from over 20 countries, because right now we are in the most incredible moment in history ever. I know you can say that for many moments of history, but I think we have never been at a time where, on the one side, the dangers to the very existence of mankind have never been so great, but, at the same time, it is also a very joyful and hopeful moment, because we are in a transformation in which one system—the old neo-liberal order, the so-called rules-based order—is clearly failing. We are seeing the emergence of a completely new paradigm which promises to become a much better basis for the relations among countries internationally.

Let me first speak a little bit about what to do about this war danger. The fact is, that, because you have the collapse of the neo-liberal order, those forces that want to keep a unipolar world, or at least a world in which the old system of the rules-based order keeps dominance over the rest of the world—that clearly is not working. We indeed have the danger that the present crises which we see in Ukraine and very emphatically in Southwest Asia, both unfortunately have the potential of getting out of control and, in the worst case, becoming a global nuclear war. If it would come to that—and we must do everything possible to prevent it—it would mean the annihilation of civilization. Because once you have the exchange of nuclear weapons—and I completely refute the idea that something like a tactical, regional nuclear war is possible. Because it is the logic of nuclear war that once one nuclear weapon is used, the likelihood that the entire arsenal of all nuclear forces will be unloaded is extremely high. That would mean that, following such a nuclear exchange, there would be a nuclear winter of about a minimum of ten years, in which all life on Earth would die because of a lack of sun, a lack of food. So, this is why I think the young people, you who have your entire life hopefully ahead of you, have to have a stronger voice in making clear that the powers that be stop a course which is so threatening to the very existence of humanity. 

Therefore, what the Schiller Institute has been trying to do since the war danger has become so absolutely acute—essentially since the war in Ukraine started—we have emphasized very much that we have to teach people in every country on the planet to think about the one mankind first, before thinking about any particular national interest. To think about the one humanity is not a contradiction to being a good patriot, because, according to Friedrich Schiller, for whom the Schiller Institute is named—the great German poet of freedom—there is no contradiction between being a patriot of your own country and thinking and acting as a world citizen.

Now, I have coined a slogan, “World Citizens of All Countries, Unite!” Some of you who are familiar with Karl Marx may remember that he coined the notion “Proletarians of All Countries, Unite!” Since I have the privilege to have been born in the same city as Karl Marx, the oldest city in Germany, Trier, I have just changed that into “World Citizens of All Countries, Unite!” That is not just a slogan. I believe that as we see the tendency of the Global Majority becoming more prominent, we are also in an era in which, while sovereignty is extremely important and will be important for quite some time to come, nevertheless we are already in a period in which you can see that there will come a time in history where nations will be less important. They will not disappear, because culture, language, tradition, art will always play a very important role, but we for sure as a human species will eventually reach an identity that makes us much more conscious of being the one humanity. I will return to that later on.

There is also one philosophical foundation upon which one can think [about] the one humanity; it’s a philosophical method which has been developed by one of my favorite philosophers, Nicolaus of Kues, who was the founder of modern science in Europe, the founder of the sovereign nation-state. He lived in the 15th Century. He developed a method of thinking which he called the Coincidentia Oppositorum, the Coincidence of Opposites. The main idea behind that, is that the human mind, empowered with creative reason, can always think of the higher one than the many. Nicolaus of Cusa was a Cardinal in the Catholic Church and the Foreign Minister of the Vatican of his time. He arrived at this idea from theological considerations; that the one God has more power than all the many He created. But it’s also something you can access if you are not religious, because in mathematics you have also the idea that there can be always a mathematical power which has more power than the many. I think that that is very helpful, and we should discuss this maybe in the discussion period. It’s a very helpful device, especially in a world where you have some people saying, “America first!” Other people say, “My country is the chosen country.” I, coming from Germany, in the meantime am extremely reluctant whenever somebody says, “My country is the best,” because we in Germany did not have such great experiences with that.

But to come at this consideration of thinking about the interest of the one humanity first, I think, is of existential importance when it comes to the danger of nuclear war. Right now, we are in a situation where many people in the West are talking about the coming inevitable war with Russia, with China. You have people in Sweden, Finland, Germany who are saying the war with Russia will come in two years, in three years, on Swedish territory. Just yesterday, the head of the Military Committee of NATO, Admiral Rob Bauer, said that, in NATO, we must have a red alert because of the coming inevitable war with Russia. I think this is obviously propaganda; it’s a narrative, because there is no inevitable danger of a war with Russia. If you look at the reason why people are saying this, it has nothing to do with the actual behavior of Russia or China. It has a lot to do with geopolitics.

If you ask yourself, “How did we come to a situation where the danger of nuclear war is being earnestly discussed, like the head of NATO saying that, or one of the heads of NATO. You have to take it back—and you could take it back a lot longer—but I want to take it back to the end of the so-called Cold War. This was 1989-91, the period of German unification when the Soviet Union disintegrated. At that time, we already were extremely active as the LaRouche Movement, the Schiller Institute, because we had a clear conception, and when the Soviet Union disintegrated, we proposed the Eurasian Landbridge as the basis for a peace order, uniting Europe and Asia through development corridors, which we already called at that time The New Silk Road. That would have been an absolutely realizable conception, because there was no more “enemy”; the communism of the Soviet Union had just disappeared. It would have been possible to at least design a European common house, as [Soviet President Mikhail] Gorbachev at the time talked about. I will spare you the many aspects of it, but the reality was that our proposal was rejected, because, in the United States and Great Britain, you had the neo-cons, who said, “Oh, wonderful! The Soviet Union is no longer there, now we have won the Cold War, and we can establish a unipolar world, where only we are the dominant power.” There was one fellow in particular who designed this, [Paul] Wolfowitz, one of the defense experts of the United States. He coined the Wolfowitz Doctrine, which was the idea that, now that the West supposedly had won the Cold War, the United States would not allow any other country or group of countries to ever bypass the United States economically, socially, militarily, or otherwise. Unfortunately, that policy went into effect. At that time you had an American historian named [Francis] Fukuyama, who said that this was the end of history. What [these circles] meant by that, was that, given the fact that communism supposedly had failed, the whole world would adopt the neo-liberal economic model and the liberal model of social policy. They basically said, that will mean there will be no more war, there will be the end of history.

The Pope at that time, John Paul II, warned that the West had not won, because the whole world was still under the rule of the structures of sin; that the structures of sin did not only exist in the Soviet Union, but they also existed in the West. The Pope said, if you don’t believe it, look at the condition of the Third World to see the under-development, the poverty that these structures of sin still rule.

In the beginning of the 1990s, there was no Russia being an enemy, because [Russian] President Yeltsin, who completely implemented the neo-liberal policies, the liberal economic reforms, did exactly what the Western oligarchy wanted from him. So, there was no problem from their standpoint with Russia—except that the demographic curve of Russia collapsed by one million per year, and the Russian economist Sergei Glazyev called that genocide, because the intention was to reduce the Russian population, ruin Russia already then, under the guise of liberal policies. 

China was not an enemy, either, because China was still developing, having made already incredible progress, but it was not yet anywhere near challenging the United States. But then, China became a member of the  [World Trade Organization] WTO, which the Western forces had invited China to join. They did so, because they thought that once China was part of the WTO, they would also adopt the liberal model and become part of “us.” 

That all started to change when [Russian President Vladimir] Putin came to replace Yeltsin, because Putin was determined to undo the liberal reforms, re-establish Russia as a global power, which, under Yeltsin, had basically collapsed. Then they started to say, Putin is really an enemy. And naturally, when China became part of the WTO, it really meant that China all of a sudden had access to all the advanced technologies of the West. It started a big jump in productivity in lifting altogether 850 million people out of poverty in China, which was an incredible civilizational contribution. But eventually, China did not adopt the liberal model of the West, but to the contrary, China turned back to its 5000-year cultural tradition. The Chinese called this “socialism with Chinese characteristics.” Naturally, then China was making incredible motion forward. Finally, in 2013, China felt economically strong enough—it had tried earlier, but not succeeded—to offer the rest of the world to participate in the Chinese model. This was when President Xi Jinping, in Kazakhstan, announced the Belt and Road Initiative. Then, the economic development started to spread from China. They offered many economic cooperation agreements with the countries in Africa, Latin America, and Asia. By about 2017, the West really started to treat China as an adversary.

We observed this very closely, because we had our own plan for a World Landbridge, for a Eurasian Landbridge extending into all continents, which we published in 2014 as a book called The New Silk Road Becomes the World Landbridge. We were quite surprised that, for the first four years, there was almost no coverage about the New Silk Road in the Western media. But then, at the end of 2017, all the security papers [strategic reports and analyses—ed.]—of the US first, and then all the European allies—started to treat China as an adversary, as a competitor, but also more and more as a threat.

The effort to maintain the unipolar world was expressed by, among other things,  altogether five eastward extensions of NATO. While the West had promised that NATO would not move an inch to the east after the collapse of the Soviet Union, NATO moved 1000 kilometers to the east; closer and closer to the borders of Russia. In 2014, the Western powers made the Maidan coup, which was a fascist coup financed by—among others—the US State Department for $5 billion. This was admitted to by [then Assistant Secretary of State for European and Eurasian Affairs] Victoria Nuland. The idea was that NATO would extend into Ukraine. From the standpoint of the security interests of Russia, this was unacceptable, because it would be like during the Cuban Missile Crisis [in 1962], when the Soviet Union brought their missiles, which were nuclear-armed, to Cuba. It came to a similar crisis. It should be obvious to anybody that, if NATO is trying to do the same thing the other way around by bringing offensive weapons systems to the border of Russia, this would be a reverse Cuban Missile Crisis. This is when the war in Ukraine really started; it started actually in 2014.

After that, the sanctions regime against Russia became more brutal all the time. Eventually, this even led to the weaponization of the dollar after Russia’s special military operation had started on February 24, 2022. At that point, we entered the present showdown phase of the situation. The Western democracies—and I almost have to put the word democracies in quotations—tried all the time to pull the majority of the Global South countries of Africa, Latin America, and Asia into the camp of the so-called democracies. But the countries of the Global South looked at this whole situation, and, since they had been the victims of colonialism for almost 600 years, they did not buy the narrative put out by the US and European media. They refused to take the side of the West, basically insisting they would remain neutral. From that time, there was an absolute explosion in the tradition and memory of the Non-Aligned Movement. The spirit of Bandung, the first Afro-Asian conference of 1955, came back with a vengeance, one can say. The countries of the Global South more and more were being encouraged by China, because they had for the first time an alternative for development. For all these years before, the West had not given them credit to build infrastructure. Why did the Europeans not, in the years after the Second World War, give them long-term, low-interest credits to build infrastructure—ports, railways, industrial parks? They did not. Instead, they had the IMF conditionalities, which meant that the so-called Third World countries would have to spend the money they made from exporting raw materials, not to invest in health systems, not to invest in infrastructure, but to pay their debt to the banks of the Paris Club first.

So, therefore, what then happened is that the Global South became stronger and stronger; the countries of the BRICS—Brazil, Russia, India, China, and South Africa—became more active. Eventually, at the end of last year, in the BRICS summit in Johannesburg, they decided to become the BRICS+. From January 1st of this year, it’s the BRICS-10. Ethiopia, Egypt, Saudi Arabia (which is in the process of becoming a member), the Emirates, and Iran are all members of the BRICS. And about 30–40 more countries have already applied to become part of the new economic system, which is also intending to create a new reserve currency, to have their own economic system. After the weaponization of the dollar, when the US and European banks confiscated about $300 billion of Russian assets, and $9.5 billion of Afghanistan assets, these countries started to think maybe it’s not such a safe thing to have your assets in dollars; maybe we should have trade in our own currencies—rupees, reals, rubles, and others. 

Basically, that is where we are right now, because this year Russia has the chairmanship of the BRICS+, and I absolutely expect that in the present situation the BRICS will make a gigantic step forward to become a new economic system. This is a system which is very different than the so-called rules-based order, because they do not have a secretariat, they do not have a common policy they want to impose on the rest of the world, but among them, they respect each other’s sovereignty, the different social systems, that every country can choose their own path for development.

I think there has to be another point in the picture. With the recent suit by South Africa against Israel for committing genocide in Gaza, this is a world-historic event, because, as it has been stated by many people, how can you deny that there is genocide going on in Gaza when the TV stations of the whole world are streaming live what is going on in Gaza every day? When you seal off a tiny strip of land, and you make sure that for three-plus months no food, no electricity, no medicine, no water is coming in, and even the United Nations is saying that it is expected that the number of people dying from disease as a result of this will be much higher than the number of those who will have died from the bombings, the intent is very clear. So, at the International Court of Justice in The Hague, the South African government presented this case with 84 pages documenting what is going on in Gaza. I watched the first three hours of the presentation and some of the second three hours. I have never seen such an airtight legal argument, not only showing the dimension of the humanitarian crisis, but also the clear intent. When you have all the top officials of Israel talking about the Amalek, talking about animals, that nobody should survive, and then seeing the soldiers dancing in a frenzy— Anyway, I think the significance of this is historic, because it proves that the country of South Africa, which went through apartheid and overcame a system of racism of the worst kind, has taken the leadership for the whole world, while the West, those countries with the so-called high moral standard talking about democracy and human rights, when confronted with this incredible situation in Gaza, are covering up and not bringing it to the ICJ. It was South Africa which saved the honor of humanity. That is symptomatic of the kind of change we are seeing in the world right now. I think this will have reverberations, because the whole Global Majority is siding with South Africa. And I’m very sad to say that Germany took the wrong side in this battle by siding with the United States and Israel, with the mistaken argument that, because Germany committed a genocide more than 80 years ago, that we have to stand by the side of Israel, no matter what they do. This is a wrong idea, and I’m very saddened by it. Hopefully, we can remedy it.

I hope we can remedy it, because there is something positive to be reported from Germany. That is that—actually, almost unexpectedly—a couple of weeks ago, the German farmers started to take to the streets to protest against cuts in their various budgets and subsidies for fuel which threaten to bankrupt them. They are now on the streets; they had on one day more than 100,000 tractors out. They basically blocked all the main highways. They had one full week of demonstrations, and it is not stopping. They are now uniting with the truckers, who are also protesting, as well as many other segments of the population also supporting them, because their own existence is at stake as well. The bakers, the restaurant owners, other categories. Hopefully, the industrialists will realize they are in a similar position, because this present neo-liberal system is threatening Germany to crash completely against the wall.

Now, let me make another point. I think what we see right now with the fight of the German farmers and the fight of the Global South, is actually the same fight. Now, that may not be apparent to people in Bavaria or people in Somalia; they may not look at it this way. But actually, if you really understand what is going on, it is the same fight. Because, what are the countries of the Global South fighting against? They are fighting against a system of control of the terms of trade. They are now demanding that every country of the developing sector has the right, not only to develop their own resources, but to increase the production chain, the value chain in their own countries by developing industry, agriculture, infrastructure, building new cities, going into new areas of science and technology. In other words, becoming a middle-income country in the near future. Who is trying to block that? It’s the institutions of finance, of Wall Street, the City of London, it’s the military-industrial complex of the North, of NATO, and the food cartels. If you look at the charts of who are the powers that be in Wall Street, in the City of London, and other financial centers, these complexes finance military-industrial and food cartels and reinsurance companies. They are so interwoven that you cannot separate them one iota.

Therefore, the farmers who are fighting against these same cartels and the developing countries are fighting against that same thing. They have much more in common than meets the eye. One of the things we want to accomplish is to match these two powerful motions to become one, because the only way, in my view, to get out of this crisis, is by uniting the people of Europe and the United States with the people of the Global South. I cannot see any other solution, because that is the one New Paradigm we have to accomplish. We have to come to this New Paradigm by ending the 600 years of colonial rule for the Global South. 

Let me quickly introduce my Ten Principles, because about two years ago, I started to suggest a new security and development architecture which has to replace the present geopolitical order. I would like if some of you have thought about it already, that we discuss how to actually put such a new security order on the table. The Ten Principles which I proposed: First of all, the absolute sovereignty of every country needs to be respected. There must the absolute eradication of poverty on the whole planet. A universal health system in every country; universal education for every newborn child and adult. A credit system which can finance that. A World Landbridge to bring infrastructure to all corners of the planet. And then three philosophical ideas—namely, this method of the Coincidence of Opposites as a method of solving problems, and the discussion of how to find out the truth. How do you differentiate between opinion and narrative, and the actual truth? And there is a method which natural science gives us right now as a way of indeed finding the truth and the effect of ideas in the physical universe. And finally, the discussion about the image of man; that man is good by nature. That is not too long a discussion, but we can come back to it in the Q&A. 

Let me introduce one other train of thought. That is, I want to encourage all of you, and actually excite you and interest you to study the ideas of my late husband, Lyndon LaRouche. Because the fact that our movement exists at all is a miracle. We were supposed to be smashed and not exist, eradicated from the face of the Earth. Why? Because Lyndon LaRouche had developed a method of thinking which is the way to set people free. It’s how to unleash your own creativity and to give you the key that actually almost everybody can become a genius; however, it requires a certain amount of industriousness, it’s not falling like manna from heaven. But it does require work. 

Let me give you a couple of ideas of why I’m saying that. Our movement is based on the ideas of Lyndon LaRouche, who developed a method of thinking which is based on physical economy, it’s based on a method of identifying the axioms of thinking, not just going by what people say, but immediately looking at it analytically. Identify the axioms and assumptions on which certain statements are made. That way, you find an unmistaken key to every area of knowledge. That method of thinking enabled him to already make a prognosis about the present situation today, where we have a systemic collapse of the neo-liberal order. He already identified that in 1971, when President Nixon decoupled the dollar from the gold standard and introduced floating exchange rates. He recognized that the taking down of the old Bretton Woods system—the credit system which was established in the postwar period—and replacing it with a system which was entirely oriented towards profit maximization and therefore the disrespect for the common interest of the general population, would lead inevitably to a new depression, a new fascism, and the danger of a new nuclear war, unless you would replace this system with a completely different economic order. 

I can only encourage you to look into the writings of what we have published in the last 50 years to see how absolutely accurate he was in predicting every turn of the present financial system to the worse. Many newspapers and liberal economists had insisted that no economist could ever know that the world financial system would enter the present crisis. We can prove that that is not true, because all the steps which occurred, he identified with absolute precision. The reason why the United States economy is in such a poor condition, except for its military-industrial complex, is because they did the out-sourcing of their production to cheap labor markets. They shifted from an orientation of the common good to a shareholder-value society. They changed from having full-chain production in your own country; they changed to the just-in-time mode. They went more and more to the idea that money makes money, which ended up in the derivatives trade, which now amounts to $2 quadrillion in outstanding derivatives contracts, which are unpayable. That is why we are right now in danger of a total collapse of the financial system.

LaRouche’s method of thinking is very much associated with understanding what is it that moves society forward. What is the source of wealth? Namely, that is entirely the creative powers of the individual which are able again and again to come up with new ideas, identifying qualitative breakthroughs in science, in great art; identifying principles which give us new insight in how the physical universe works. When we apply these principles in the production process, it leads to an increase of the productivity of the people, of the industrial capacity, and the productivity in general, leading to an increase in physical wealth again and again. So, it is not the possession of raw materials; it is not the control of the terms of trade—what the free market economists are saying. It is entirely the ability of the human mind to use its creative powers to make discoveries of physical principles, qualitatively new principles. Then applying them in production and in this way increase the power of man over nature and over the universe. That is the right which has been denied to the developing countries until the recent struggle, in which the Global South is insisting that you have to apply your innate right to apply this principle to your own economies.

This is basically associated with the image of man. The ecologists are trying to convince people that man is a parasite; that man is a burden to nature. Some even go so far as to say that women should not have children anymore, because every newborn child is a burden to nature. There are books like that in Germany and the US. Some other people are saying that man is only the steward of nature, and should phase in not being different than the other species; that even plants have an equal right to human beings. I think this is a fundamentally wrong conception, and Lyndon LaRouche, already very early in his creative work, which lasted, actually, I would say eight decades—that’s about right—very early on, he recognized the importance of space travel. This is very important for the young people today, because we have a huge cultural crisis. There are studies everywhere that young people have a concentration span like a grasshopper; they are married to their electronic devices, and are increasingly incapable of interacting socially; and thinking about a year in their own life which is not located in the here and now. 

Lyndon LaRouche made many speeches about why it is so important to lift the eyes and the mind to the stars and start to think about space science, space travel. The obvious fact which everybody who starts to look into it is aware of, is that our planet Earth will not be livable forever. Because of certain processes in the galaxy and the cycle of Milky Way, sometime in about 2 billion years, our planet will not be so livable anymore. We have to think about expanding in the universe at large. This poses all the right challenges. Just yesterday, the Japanese landed an object on the Moon; it may not function perfectly, but they are now the fifth nation to do so. It is very clear that our present phase of space exploration is just in the baby shoes. Think about two, three, four generations from now, that the idea once we conquer different fuels for space travel, like fusion for example, the travel time to Mars and other planets will become much shorter. Therefore, it will be much more realistic that we explore nearby space. The moment we leave Earth, we are leaving the gravity zone of Earth, and therefore we are entering a relativistic space and time. That completely changes the kinds of physical laws we have to deal with, which Einstein enabled us to even think about. And even before, [Arab philosopher and physician (980–1037)] Ibn Sina had similar ideas, but that’s a different discussion.

If you think about the fact that we, with our lives, not only have to solve the problems of the present transformation of an old order, which is still colonial, into a New Paradigm where the one humanity will be the first consideration. Later, when we think about space travel, the concept of one humanity will become much more obvious. We should not think about who controls the Moon or other such silly headlines you can read these days, or who will weaponize space to better conduct war on Earth from space. No, this comes to the very question of the identity, of who are we in the universe? When you look, for example, at what the Hubble Telescope found, or now the James Webb Telescope, there are at least two trillion galaxies. This, for me, is one of the most mind-boggling ideas. When you look up to the stars, and you think there are so many stars. But this is just a tiny tip of the iceberg. Two trillion galaxies—we are just at the very beginning of exploring what the universe is all about; how it functions, and how we can maintain the existence of the human species in an immortal way.

Obviously, each of us is mortal. We are born, and we die. And the short span between these two occurrences, most people are wasting it, because, before they even get to the idea that they could contribute something lasting with their life, they become old and senile and they have missed the opportunity to do so. But, the reality is, that once you understand that our identity as human beings is not limited to our biological existence, but that when we truly develop our creative potential and contribute some knowledge to the existing body of knowledge of mankind as a whole, and in this way increase the ability of mankind for a durable existence, this exists even after we are dead. In this way, we are creating immortal ideas in science, in art, that we contribute to the immortality of the human species at large, but also participate in that immortality if we produce such valid ideas.

I have an absolutely optimistic view about the future of mankind, because I think that once we create a world where geopolitical confrontation is overcome by the idea that we have new relations among nations respecting the other and bringing forward the best traditions; that we have a dialogue of civilizations and cultures where each nation and each civilization actualizes the best they have ever produced in terms of culture, poetry, science, all the beautiful things people in past generations have produced; and we enter a dialogue with the other nations to bring forward the best they ever have produced, then we will really grow up. The present situation in the world I always compare with four-year old boys. I have a horror of those four-year old boys, because they tend to kick each other. We, as nations, should not behave like four-year old boys. When we develop our creativity in the way I was trying to convey before, relating to the creative potential of the other person, the other nation, and vice versa, we will enter the age of adulthood of mankind. There is absolutely no limit to what we can accomplish as the only creative species known in the universe so far.

I think that is where we are, on the verge of reaching this. This is why I’m saying this is the most exciting moment in history. While the danger of complete extinction in a nuclear war has never existed as now, at the same time, if we overcome this present difficulty—because in the long arc of history, it’s not more than a difficulty—and actually truly realize what we are as a creative species, I think that we will enter a period of a new renaissance which will be much more human and much more beautiful than anything we have experienced so far. And I want to invite you to be part of it, and think about yourself as shaping it, of not just sitting there watching how it develops. Become an active part in making our world more human, more livable, and more beautiful. Thank you.

LaRouche-Jugendbewegung: Unterstützungserklärung für Südafrika

Am Samstag, dem 20. Januar 2024, veranstaltete das Schiller-Institut einen internationalen Jugenddialog, um die von der Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vorgeschlagenen „Zehn Prinzipien für eine neue Entwicklungs- und Sicherheitsarchitektur“ zu diskutieren. Während des Dialogs diskutierten führende Jugendvertreter aus aller Welt über die historischen und erkenntnistheoretischen Vorläufer der gegenwärtigen, sich ausweitenden globalen Militär- und Wirtschaftskrise, die sich zu einer globalen, möglicherweise thermonuklearen Katastrophe auszuweiten droht, sowie über notwendige Lösungsansätze.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Jugenddialogs veröffentlichen die folgende Erklärung der unmissverständlichen Solidarität mit der Klage Südafrikas vor dem Internationalen Gerichtshof, die eindeutig dazu beigetragen hat, den Lauf der Universalgeschichte in Richtung Gerechtigkeit zu lenken:

„Laut Helga Zepp-LaRouche ‘gibt es gemäß Friedrich Schiller, dem großen deutschen Dichter der Freiheit, nach dem das Schiller-Institut benannt ist, keinen Widerspruch zwischen Patriotismus für das eigene Land und dem Denken und Handeln als Weltbürger’.

Wir jungen Frauen und Männer – aus Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Jemen, Afghanistan, Syrien, der Demokratischen Republik Kongo, Uganda, Kenia, Nigeria, Togo, Tansania, Deutschland, Frankreich, Nicaragua, Kanada, Mexiko, Venezuela, Argentinien, El Salvador, Bangladesch, den USA und einigen anderen Ländern – bekräftigen diese hohe Auffassung von Patriotismus und erkennen an, dass er im Mittelpunkt jeder substanziellen Entwicklung hin zu internationalem Frieden stehen muss, in Südwestasien und in der ganzen Welt.

Patriotismus und Weltbürgertum verbinden sich in der doppelten Berufung auf Nelson Mandela und Dr. Martin Luther King, Jr. im Antrag Südafrikas. Südafrika hat sich nicht einfach als ‘aussergewöhnliches’ Land präsentiert, das bereit ist, seine ‘Kräfte’ einzusetzen, um Israel zu ‘ermahnen’. Vielmehr erhob Südafrika ganz im Geiste von 1776 seine Stimme als eine souveräne Nation unter vielen. In Anbetracht seiner besonderen Geschichte verkörpert Südafrika die für die gesamte Menschheit typische Fähigkeit, sich durch moralische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung schrittweise zu vervollkommnen.

Mit dem beherzten Mut, die eigene Geschichte des legitimierten Unrechts nicht zu verleugnen und die schwere Verantwortung anzunehmen, die mit dem Beitritt zur Völkermordkonvention von 1948 verbunden ist, hat Südafrika durch die Universalität seines individuellen Willens der Welt gezeigt, wie einer für viele und viele für einen eintreten können; so hat Südafrika durch die Kraft der Vernunft und der agapischen Liebe über die ‘Logik’ des permanenten Krieges triumphiert.

1963 warnte King die Vereinigten Staaten vor einem drohenden ‘geistigen Tod’ als Folge. Es sei ‘Diese Art von Beschäftigung, menschliche Wesen mit Napalm zu verbrennen, die Häuser unserer Nation mit Waisen und Witwen zu füllen, giftigen Hass in die Adern von Menschen zu spritzen, die sich normalerweise ganz menschlich verhalten’.

Kings Warnung wurde 1987 von Papst Johannes Paul II. neu formuliert. „Deshalb ist zu betonen. dass eine in Blöcke geteilte Welt, die von starren Ideologien gestützt werden und wo statt gegenseitiger solidarischer Abhängigkeit verschiedene Formen von Imperialismus vorherrschen“, nur eine Welt sein kann, die „Strukturen der Sünde“ unterworfen ist.

Die illusorische Macht dieser ‘Strukturen der Sünde’ wurde durch die moralische Autorität der Klage Südafrikas radikal in Frage gestellt, was Mandelas Aussage bestätigte, dass ‘der Weg zu Freiheit und Gerechtigkeit unumkehrbar ist’.

Mit Hilfe der moralischen Führung Südafrikas weigern wir uns, wie King, ‘uns von der Ungewissheit hypnotisieren zu lassen’.

Wir bekräftigen in aller Ernsthaftigkeit den Imperativ Mandelas:

‘Lasst nicht zu, dass jeder Einzelne und unser ganzes Volk den Feinden des Friedens und der Freiheit erlauben, uns in die dunkle Hölle der Apartheid zurückzuwerfen. Nur eine disziplinierte Massenaktion wird uns den Sieg sichern, den wir anstreben. Geht zurück in eure Fabriken, Schulen, Bergwerke und Gemeinden; nutzt die gewaltigen Energien, die die jüngsten Ereignisse in unserem Land freigesetzt haben, indem ihr disziplinierte Massenorganisationen stärkt. Wir schreiten voran’.“


Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht! Unterstützt die mutigen Retter Deutschlands!

Von Helga Zepp-LaRouche

 

Als Flugblatt ausdrucken.

Nein, eine Grenze hat Tyrannenmacht,

Wenn der Gedrückte nirgends Recht kann finden,

Wenn unerträglich wird die Last –

Greift er hinauf getrosten Mutes in den Himmel,

Und holt herunter seine ew’gen Rechte,

Die droben hangen unveräußerlich

Und unzerbrechlich wie die Sterne selbst.

Friedrich Schiller, Wilhelm Tell

So heißt es im Rütli-Schwur aus Friedrich Schillers Wilhelm Tell.

Die deutschen Landwirte tun genau das: Sie stellen sich der Willkür und Inkompetenz einer Politik entgegen, die nur das Interesse der internationalen Kartelle und der Profitmaximierung von Spekulanten verfolgt und das Recht der Bevölkerung auf bezahlbare und regional erzeugte Lebensmittel ignoriert. Die Landwirte vertreten unser aller Interesse, und deshalb ist es von existentieller Bedeutung, daß alle Teile der Gesellschaft sie unterstützen, wie das schon Handwerker, Lastwagenfahrer, Spediteure und andere tun. Dieser mutige Widerstand muß jetzt auch von der mittelständischen Industrie und den Gewerkschaften mobilisiert werden, denn die gesamte Wirtschaft befindet sich aufgrund derselben Politik im freien Fall. Wir sind in Deutschland in Gefahr, alles zu verlieren, was über Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut worden ist!

Warum ist das so? Ist es das Resultat einer Naturkatastrophe?

Keineswegs! Die Krise ist das Resultat einer falschen Politik! Als der Kalte Krieg vorbei war und wir keinen Gegner mehr hatten, hätten wir sehr einfach eine neue Friedensordnung aufbauen können, die Rußland mit einbezieht. Aber der Westen hatte die Absicht, die ganze Welt einer „unipolaren Ordnung“ und dem neoliberalen Wirtschaftsmodell zu unterwerfen. Dazu gehörten die zunehmende Deregulierung der Finanzmärkte zum Anheizen der Spekulation, was die Schere zwischen arm und reich auf der ganzen Welt immer mehr öffnete; die Verlagerung der Produktion in sogenannte Billigproduktionsländer, was den Staaten des Globalen Südens nichts nützte und der Wirtschaft und Landwirtschaft bei uns schadete; und schließlich der „Green Deal“, der letztlich nur den Spekulanten eine neue Blase ermöglichen sollte, aber der Wirtschaft und Landwirtschaft mit destruktiven bürokratischen Regeln den Garaus zu machen droht.

Sechs NATO-Osterweiterungen statt einem „gemeinsamen europäischen Haus“ haben das Verhältnis zu Rußland unnötig ruiniert, was sicher nicht im Interesse Deutschlands ist. Die Sanktionen gegen Rußland sind zu einem gewaltigen Bumerang geworden, Rußland ist jetzt die stärkste Wirtschaft Europas, und Deutschland geht wirtschaftlich den Bach hinunter. Wer auch immer für die Sabotage an den Nord-Stream-Pipelines verantwortlich ist, sie hatte den geopolitischen Zweck, einen permanenten Keil zwischen Deutschland und Rußland zu treiben.

Und wer profitiert von all den Waffenlieferungen in die verschiedenen Kriegsgebiete? Der Militärisch-Industrielle Komplex, der wiederum eng verflochten ist mit den großen Investmentfirmen der Wall Street und der Londoner City, die wiederum mit den Kartellen verbunden sind, die ihrerseits vom Green Deal profitieren. Und hier werden die Preise für die Landwirtschaft festgelegt – und nicht im Interesse der Landwirte, damit sie für die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung sorgen können! Wir brauchen endlich eine souveräne Wirtschaftspolitik im Interesse des Gemeinwohls!

Es gibt eine Lösung! Die Nationen des Globalen Südens sind dabei, sich endlich aus der Epoche einer seit 600 Jahren andauernden Kolonialzeit zu befreien. Sie wollen nicht länger nur Rohstoffexporteure sein, sondern diese Rohstoffe in ihrem eigenen Land weiterverarbeiten und damit die Wertschöpfung unter ihren souveränen Bedingungen erhöhen, um endlich Armut und Unterentwicklung zu überwinden.

Diese Nationen, die inzwischen längst zur Globalen Mehrheit – rund 85% der Menschheit – geworden sind, sind in diesem Jahr, 2024, dabei, ein neues Wirtschafts- und Finanzsystem zu schaffen, das aufgebaut ist auf Souveränität, Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten und das Recht, den eigenen Entwicklungspfad zu bestimmen. Es ist das erklärte Ziel vieler dieser Staaten, durch wirtschaftliche Kooperation miteinander baldmöglichst zu Nationen mit mittleren Einkommen und einem florierenden Gemeinwohl zu werden. Längst haben sie damit begonnen, den Handel untereinander in ihren eigenen nationalen Währungen abzuwickeln. Mit der New Development Bank unter der Führung der ehemaligen Präsidentin Brasiliens, Dilma Rousseff, haben sie eine eigene Kreditinstitution, die dabei ist, zur „großen Bank des Globalen Südens“ zu werden. Sehr bald werden sie eine eigene Reservewährung schaffen.

Die außergewöhnliche zivilisatorische Leistung Chinas, 850 Millionen seiner eigenen Bevölkerung aus der Armut befreit zu haben, und das beispiellose Wirtschaftswunder, das China in den letzten 40 Jahren aus einem sehr armen Land in die größte Wirtschaftsnation der Welt verwandelt hat, bedeutet, daß die Länder der Globalen Mehrheit eine wirtschaftliche Alternative zu dem neoliberalen Modell gefunden haben. Die Kooperation unter den inzwischen zehn BRICS-plus-Staaten – bei denen sich mehr als 40 weitere Staaten um die Mitgliedschaft bewerben – verkörpert ein Wirtschaftsmodell, bei dem sich diese Staaten zu ihrem eigenen Vorteil entwickeln können, anstatt lediglich Rohstoffexporteure und US-Militärbasen zu sein. Und in all diesen Nationen gibt es wirtschaftliche Wachstumsraten, von denen wir in Deutschland nur noch träumen können.

Jeder vernünftige Mensch sollte sich darüber freuen, daß die Globale Mehrheit dabei ist, sich zu modernen, blühenden Volkswirtschaften zu entwickeln. Denn das bedeutet, daß bald alle Kinder weltweit die Chance auf ein produktives Leben haben. Und nur mit einer umfassenden Entwicklung des Globalen Südens wird es bald keine Flüchtlinge mehr geben!

Der Ausweg aus der Krise liegt daher in der Kooperation Deutschlands und ganz Europas mit den Nationen der Globalen Mehrheit. Deshalb müssen wir der sogenannten „Zeitenwende“ von Kanzler Scholz eine Absage erteilen. Deutschland muß nicht „kriegstüchtig“ werden, wie Kriegsminister Pistorius verlangt, sondern „friedenstüchtig“. Wenn jetzt überall die Militarisierung der Haushalte gefordert wird und der schwedische Zivilverteidigungsminister Carl-Oskar Bohlin jetzt fordert, alle Schweden müßten sich auf Krieg vorbereiten, und Pistorius eine „Litauen-Brigade“ mit rund 4000 Soldaten an der russischen Grenze stationieren will, dann wird damit ein Weg beschritten, an dessen Ende ein Dritter, diesmal nuklearer Weltkrieg liegen wird.

Die Landwirte haben in einem dramatischen Augenblick die politische Führung für ganz Deutschland übernommen, weil sie wissen, was nötig ist, damit die Wirtschaft und die Landwirtschaft einfach wieder funktionieren. Es ist deshalb von existentieller Bedeutung, daß sich alle Teile der Gesellschaft mit ihnen solidarisieren, denn sie kämpfen für unser aller Wohl.

Deshalb fordern wir:

Die Rücknahme aller Kürzungsmaßnahmen der Ampel-Regierung!

Für Paritätspreise für die Landwirtschaft!

Für die Kooperation Deutschlands und ganz Europas mit den BRICS-Plus, einschließlich Rußlands und Chinas, und den Nationen der Globalen Mehrheit!


Weihnachtsbotschaft! – Schwerter zu Pflugscharen!

PDF zum Verbreiten als Flugblatt

Von Helga Zepp-LaRouche

Niemand wird behaupten können, daß wir schlafwandelnd in den Dritten Weltkrieg stolpern, wie die Historiker dies vom Ersten Weltkrieg 1914 behauptet haben. Denn das Kriegsgeschrei ist so ohrenbetäubend, daß es die Toten aller bisherigen Kriege – einschließlich der beiden Weltkriege – aufzuwecken droht. Während die zivile Wirtschaft kollabiert, Infrastruktur verkommt, Schulen und Krankenhäuser verlottern, sprudeln die Steuersäckel nur so für Militärausgaben aller Art. Das Militärbudget des Pentagon für 2024 beträgt fast eine Billion Dollar, der ganze EU-Haushalt und alle nationalen Haushalte in Europa sollen militarisiert werden. Der deutsche Verteidigungsminister Pistorius verlangt, daß die Gesellschaft „kriegstüchtig“ werden müsse, wir hätten nur noch etwa fünf bis acht Jahre Zeit bis zur großen militärischen Konfrontation mit Rußland. In den amerikanischen Denkfabriken wird auf Hochtouren an „Kriegsspielen“ (war games) für den großen Krieg mit China gearbeitet, der lieber früher als später stattfinden soll.1

Wie sind wir auf diese Bahn geraten, an deren Ende nur der Dritte Weltkrieg, der globale Nuklearkrieg zwischen den USA und der NATO auf der einen Seite und Rußland und China auf der anderen Seite, und damit das nukleare Armageddon, stehen kann?

Schon US-Präsident Eisenhower warnte am Ende seiner Amtszeit vor der damaligen Explosion der Macht des Militärisch-Industriellen Komplexes (MIK) und forderte: „Wir in den Institutionen der Regierung müssen uns vor unbefugtem Einfluß – beabsichtigt oder unbeabsichtigt – durch den militärisch-industriellen Komplex schützen. Das Potential für die katastrophale Zunahme fehlgeleiteter Kräfte ist vorhanden und wird weiterhin bestehen.“ Die Geschichte seitdem beweist leider, daß Eisenhowers Rat nicht befolgt wurde, sondern daß dieser „ungerechtfertigte Einfluß“ sich in der ganzen Gesellschaft ausgebreitet und die Regierungen, den US-Kongreß und andere Parlamente zu ausführenden Organen dieses MIK reduziert hat.

Die entscheidende Weichenstellung geschah, als sich die Sowjetunion auflöste. Anstatt eine neue globale Friedensordnung zu errichten – wie es Lyndon LaRouche mit seinem Vorschlag der Eurasischen Landbrücke, die den eurasischen Kontinent wirtschaftlich integriert und mit dem Westen eng verbunden hätte, vorgesehen hatte -, beschlossen die Neokonservativen die anglo-amerikanische Dominanz über eine unipolare Welt. Die Wolfowitz-Doktrin von 1992 besagte, daß kein Land und keine Gruppe von Staaten die USA jemals bezüglich ihrer politischen, wirtschaftlichen oder militärischen Macht überflügeln dürfe.

Entgegen der Versprechen gegenüber Gorbatschow im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung, die NATO „keinen Zoll“ nach Osten auszudehnen, tat sie genau das Gegenteil: Insgesamt fünf NATO-Erweiterungen tausend Kilometer nach Osten näher an die Grenzen Rußlands, einschließlich der Errichtung potentiell offensiver Raketenabwehrsysteme, gingen der russischen Spezialoperation vom 24. Februar 2022 gegen die Ukraine voraus. Eine Kuba-Krise im Schneckentempo, sozusagen.

Die USA und die NATO-Staaten setzten auf politische Kontrolle, auf die Idee, daß alle Staaten der Welt das westliche neoliberale Modell übernehmen müßten – also auf Regimewechsel, Farbrevolutionen, Interventionskriege, bei denen viele Millionen zu Tode gekommen sind, Militärbasen rund um die Welt, Kriegstraining der ausländischen Bündnispartner, imperiale Ausdehnung der EU und der NATO bis hin zur Globalen NATO als Mittel der Eindämmung der tatsächlichen und potentiellen Rivalen, Sanktionen als Mittel des Regimewechsels, und schließlich die Instrumentalisierung des Dollars als Waffe. All dies natürlich unter dem Banner der „regelbasierten Ordnung“, der liberalen Demokratie und der Menschenrechte.

China dagegen setzte auf wirtschaftliche Entwicklung, die Überwindung der Armut, zunächst für 850 Millionen seiner eigenen Bürger, dann mit der Neuen Seidenstraßen-Initiative (BRI) zunehmend auf die Win-Win-Kooperation mit den Nationen des Globalen Südens, die dank dieser Zusammenarbeit zum ersten Mal die Chance erhielten, der aus der Kolonialzeit entstammenden Armut und Unterentwicklung zu entkommen. Heute arbeiten 150 Staaten des Globalen Südens mit China in tausenden Projekten der Neuen Seidenstraße zusammen, es werden Straßen und Schnellbahnen gebaut, Häfen, Flughäfen, Entwicklungskorridore, Industrieparks.

In den vergangenen zehn Jahren, seit China die BRI auf die Tagesordnung gesetzt hat, hat sich mit den Nationen des Globalen Südens, die längst zu Globalen Mehrheit geworden sind, ein grenzenloser Kulturoptimismus verbreitet, daß sie sehr bald vollentwickelte Staaten sein werden. Auf die Nutzung des Dollars als Waffe reagieren sie mit Entdollarisierung, d.h. dem Handel in ihren eigenen Währungen und schließlich dem Plan einer eigenen Reservewährung, der Vertiefung der strategischen Partnerschaft zwischen Rußland und China, der Schaffung eigener Organisationen wie den BRICS-plus – ab 1. Januar 2024 zehn und sehr bald Dutzende Staaten mehr.

Fazit: Der Versuch, auf die Auflösung der Sowjetunion mit der Utopie einer unipolaren Weltordnung zu reagieren, die durch Militärmacht zementiert wird, ist grandios gescheitert. Das hat zu einem beispiellosen strategischen Rückschlag geführt.

Die alles entscheidende Frage lautet deshalb: Können wir im Westen, in den USA, in den europäischen Nationen rechtzeitig unseren politischen Kurs korrigieren und statt auf Konfrontation auf Kooperation mit den Staaten des Globalen Südens setzen? China und Rußland haben wiederholt betont, daß die BRI und die BRICS-Staaten für die Kooperation mit dem Westen offen sind!

Die Hauptschwierigkeit liegt darin, daß inzwischen ein Großteil der wirtschaftlichen Kapazitäten Amerikas und ein wachsender Anteil in Europa vom MIK übernommen wurde und dieser zudem auf das engste mit den großen Investmentfirmen und Vermögensverwaltungen der Wall Street und der City of London verschmolzen ist, so daß man vom Militärisch-Industriellen-Finanziellen-Komplex (MIFK) reden muß.

Es wäre – technisch gesehen – relativ einfach, diese Kapazitäten für zivile Zwecke umzurüsten und statt Bombern, Kampfflugzeugen und Raketen moderne Schnellbahn-Systeme, inhärent sichere Kernkraftwerke der 4. Generation und Kernfusionsreaktoren und Weltraumstationen für die internationale Raumfahrt zu produzieren. Mit anderen Worten: Die gesamten industriellen Kapazitäten, die heute zur Zerstörung von tatsächlichen physischen Werten dienen – denn was sind Waffensysteme anderes? -, könnten für die nützliche Produktion der Güter dienen, die das Gemeinwohl befördern. Statt Panzer und Munition kann man Schulen, Krankenhäuser usw. bauen und unseren Nationen wieder zu blühenden Volkswirtschaften verhelfen!

Der russische Ökonom Sergej Glasjew hat es in seinem Glückwunschschreiben anläßlich Lyndon LaRouches 100. Geburtstag, den dieser leider nicht mehr erleben konnte, auf den Punkt gebracht: LaRouche hat nicht nur die Krise des neoliberalen Systems weitsichtig prognostiziert, sondern Lösungen zur Überwindung dieser Krise vorgeschlagen. Die Länder, die LaRouches Lösungen abgelehnt haben, befinden sich heute in der Krise, während diejenigen, die seine Ideen umgesetzt haben, prosperieren, konstatiert Glasjew. Er schreibt:

„In praktisch allen großen Ländern der Welt, die sich heute erfolgreich entwickeln – vor allem in Indien und China – gibt es Anhänger von LaRouche. Sie nutzen seine Gedanken und Ideen, um ihre Wirtschaftswunder zu realisieren. Es sind die Prinzipien der physikalischen Ökonomie, für die LaRouche eintrat, die heute dem chinesischen Wirtschaftswunder zugrunde liegen und die auch in den Grundlagen der indischen Wirtschaftsentwicklungspolitik enthalten sind. LaRouches Anhänger in diesen Ländern üben einen fruchtbaren, sehr positiven und konstruktiven Einfluß auf die Gestaltung der Wirtschaftspolitik in diesen führenden Nationen des neuen Paradigmas der Weltwirtschaft aus.“2

Es ist noch nicht zu spät. Wir müssen das Kriegsgeschrei nach immer „mehr Waffen“ ersetzen durch eine Rückkehr zur Diplomatie und die Idee, daß wir alle Konflikte durch Verhandlungen lösen können – und dies müssen, wenn wir nicht im globalen Atomkrieg und nuklearen Winter enden wollen, der alle Erinnerung an die Existenz der Menschheit auslöschen würde.

Der Gier der Spekulanten des MIFK, der Wall Street und City of London, die für ihre hohen Profitraten auf immer neue Kriege setzen, die der MIFK braucht, um die Geldquellen des Steuerzahlers sprudeln zu lassen, müssen wir das existentielle Interesse der Bevölkerung entgegensetzen, das Interesse der Landwirte, des Mittelstandes, der Lokführer, der Bäcker, etc. etc.

Schwerter zu Pflugscharen!

Wir sind viele, sie nur wenige!

Für die Kooperation mit den Nationen des Globalen Süden!

Anmerkungen:

1. Siehe “The Big One”, Foreign Affairs January/February 2024

2. Siehe https://solidaritaet.com/neuesol/2022/38/glasjew.htm

3. Siehe „It’s Time To Turn the Military-Industrial Complex into Peace Production“ und Turn the Military-Financial Complex to Useful Production“, EIR, Dec. 22, 2023,


Page 1 of 11123...Last