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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRoche: Keine weiteren Kriege und Regimewechsel, 19.11.2025

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Gestern, am 16. November, ist die USS Gerald R. Ford, Amerikas größter Flugzeugträger, in der Karibik eingetroffen. Am selben Tag gab US-Außenminister Marco Rubio eine Erklärung ab, in der er den Präsidenten Venezuelas, Nicolás Maduro, zum Anführer einer ausländischen Terroristengruppe, dem Cartel de los Soles, erklärte. Damit sind zwei Voraussetzungen für einen bevorstehenden Angriff gegeben. Die US-Streitkräfte sind nun mit voller Stärke in der Region präsent, darunter 15.000 Soldaten, 12 Zerstörer und mehrere Kampfjets. Die Voraussetzungen sind nun gegeben, dass Washington seine Maßnahmen für rechtmäßig erklären wird, wenn die USA Venezuela auf See oder an Land angreifen, um eine ausländische terroristische Person oder Gruppe zu bekämpfen. Dies basiert insbesondere auf den Gesetzen und Praktiken, die Washington seit dem 11. September 2001 einseitig durchgesetzt hat.

Zwar sagte Präsident Trump gestern gegenüber Reportern, die USA würden „möglicherweise Gespräche“ mit Maduro führen, und dass „Venezuela gerne reden möchte … Ich werde mit jedem reden. Wir werden sehen, was passiert.“ Was soll das bedeuten?

Die Gefahr einer Eskalation zu militärischen Maßnahmen gegen Venezuela ist von unmittelbarer Bedeutung, neben einer Reihe von Konfliktzonen und heißen Konflikten in der Welt, in denen die tiefste Bruchlinie die Kluft zwischen den Ländern der Globalen Mehrheit mit ihrem Streben nach Infrastruktur und wirtschaftlicher Entwicklung und den Bündnissen des „alten Imperiums“ des Globalen Nordens mit ihrem Anspruch auf Dominanz und Unterdrückung der Entwicklung ist.

EIR veranstaltet am Donnerstag, dem 20. November, eine Krisensitzung zur gefährlichen Lage in der Karibik mit Expertengesprächen über die strategische und regionale Lage, einschließlich Lösungsvorschlägen für die Region und die Hemisphäre. In der Einladung heißt es: „Die Vereinigten Staaten haben keinen Grund, die BRI [Belt and Road Initiative] und die BRICS zu fürchten, sondern sollten stattdessen mit ihnen bei der Umsetzung dieser großartigen Projekte zusammenarbeiten. Dieser Ansatz könnte zu einer raschen Entwicklung der gesamten Karibikregion führen und den Drogenhandel und die damit verbundenen Migrationsprobleme stoppen, die durch einen Angriff auf Venezuela nur noch verschlimmert würden.“

Die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, ermutigte heute in ihrer Betrachtung der Karibik und anderer Krisen alle, sich zu mobilisieren, um zu verstehen, was vor sich geht, und dass es Lösungen gibt. „Das Ergebnis all dessen hängt nicht zuletzt von unserem energischen Eingreifen ab, um ein Maß an Vernunft zu erreichen, das zumindest in Bezug auf die westliche Politik größtenteils zu fehlen scheint.“

Der Kontext, in dem die Konfrontation in der Karibik angeheizt wurde, ist, dass während der Amtszeiten von Trump und Biden und auch schon zuvor die USA mit militärischen und verdeckten Aktionen in den Ländern der westlichen Hemisphäre vorgegangen sind, um die wirtschaftliche Unabhängigkeit und Entwicklung zu blockieren, insbesondere wenn diese Länder mit China und auch Russland in Fragen der Wirtschaft und wissenschaftlicher Projekte zusammengearbeitet haben.

In Mexiko beispielsweise wurde am 15. November in Mexiko-Stadt eine Operation gegen die Regierung inszeniert, als internationale Medien gewalttätige Aktionen einer kleinen Gruppe maskierter Jugendlicher am Ende eines „Marsches“ nutzten, der als Anti-Regierungs-Protest der „Generation Z“ angekündigt war, um weltweit Videos und Medienberichte zu generieren, in denen behauptet wurde, Mexikos Jugend protestiere gegen das Versagen der Regierung im Kampf gegen Drogenhändler. Was tatsächlich geschah, entsprach nicht der Darstellung in der Presse, sondern war vielmehr ein klassischer Trick, der größtenteils von ausländischen Interessen organisiert wurde, um Mexiko zu destabilisieren.

Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum stellte jedoch in ihrer morgendlichen Pressekonferenz zwei Tage vor dem Marsch einen Experten zur Verfügung, der der Presse Einzelheiten über die verantwortlichen Netzwerke mitteilte. Wochenlang wurden soziale Medien und andere Mittel eingesetzt, hauptsächlich aus dem Ausland, wobei sich alles um die Atlas Foundation und andere mit London verbundene radikale Netzwerke drehte, die nachweislich hinter anderen schmutzigen Operationen in Mittel- und Südamerika stehen. Sie standen beispielsweise hinter dem Sturz von Dilma Rousseff und der Einsetzung von Jair Bolsonaro als Präsident in Brasilien. In Venezuela fördern dieselben Netzwerke derzeit die Friedensnobelpreisträgerin Maria Corina Machado als künftige Chefin der erhofften, von den USA eingesetzten Militärregierung.

Ein Beispiel dafür, dass diese dunklen Operationen gestern einen Rückschlag erlitten haben, sind die Wahlen in Ecuador. Seit Monaten besuchen amerikanische Beamte das Land, darunter die Ministerin für Innere Sicherheit, Kristi Noem, und hochrangige US-Militärkommandanten, um die Idee durchzusetzen, dass die USA eine Militärbasis in Ecuador eröffnen dürfen – was derzeit durch die ecuadorianische Verfassung verboten ist – und ansonsten fortlaufende Handelsbedingungen durchzusetzen, die einer Plünderung der Nation gleichkommen. Präsident Daniel Noboa begrüßte die Einmischung der USA in die Souveränität Ecuadors, was seinem persönlichen oligarchischen Hintergrund entspricht. Aber die ecuadorianischen Wähler haben gestern mit über 60 % eine Maßnahme abgelehnt, die das geltende Recht geändert hätte, um eine ausländische Militärbasis zuzulassen, und sie haben auch andere Maßnahmen abgelehnt, die eine Bedrohung für die Nation darstellen.

Auf der weltpolitischen Agenda hat der Wiederaufbau in Gaza, hin zu einer vollständigen Entwicklung in der gesamten Region Südwestasien, Priorität. Heute Abend wurde im UN-Sicherheitsrat die von den USA eingebrachte Resolution zu Washingtons Plan für die weitere Verwaltung und den Wiederaufbau mit 13 zu 0 Stimmen bei Enthaltung Russlands und Chinas verabschiedet. In den Reden nach der Abstimmung äußerte der Vertreter Chinas seine tiefe Enttäuschung darüber, dass es bisher keine Zusammenarbeit zwischen den Nationen gegeben habe, insbesondere im UN-Sicherheitsrat, aber China enthielt sich der Stimme, in Anbetracht der instabilen Lage in Gaza und der Notwendigkeit, einen Waffenstillstand aufrechtzuerhalten.

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Ted Postol: Die verhängnisvolle Gefahr der Atomwaffe

Ted Postol, Nuklearexperte, sprach am 24. Oktober 2025 bei der internationalen Friedenskoalition über die Folgen der Nuklearwaffen, sollten diese in einem Krieg verwendet werden.




EIR-Seminar, 20.11.2025: „Eine alternative amerikanische Politik für die Karibik“

Die von Lyndon LaRouche gegründete Nachrichtenagentur Executive Intellingece Review (EIR) veranstaltet aus aktuellem Anlass am Donnerstag, dem 20. November, von 17 bis 19 Uhr MEZ einen Runden Tisch zum Thema „Präsident Trump: Tun Sie das nicht! Eine alternative amerikanische Politik für die Karibik“.

Zu den Rednern gehören:

Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Chefredakteurin von EIR
Diego Sequera (Venezuela), Forscher und Kolumnist für misionverdad.com
Donald Ramotar (Guyana), ehemaliger Präsident von Guyana
Ray McGovern (USA), ehemaliger CIA-Analyst, Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS)
Beto Almeida (Brasilien), Direktor von Telesur; Beirat der brasilianischen Pressevereinigung
Dennis Small (USA), Iberoamerika-Redakteur von EIR
Kommentatoren: Morella Barreto López (Venezuela), Historikerin und venezolanische Diplomatin
Diane Sare (USA), ehemalige Kandidatin für den US-Senat aus New York


„Die Eliten haben kein Recht, die Zukunft zu zerstören“ – Bericht über #128

Bericht über die 128. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition

Das 128. wöchentliche Internettreffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 14. November begann mit einem Überblick der IPC-Initiatorin und Gründerin des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche über die Weltlage. Sie verwies auf den ungeheuren Gegensatz zwischen der immer wütenderen Verzweiflung der NATO und der Ukraine auf der einen Seite – sichtbar an dem gerade vereitelten, wahnsinnigen Versuch, ein russisches MiG-31-Kampfflugzeug zu entführen, um damit unter falscher Flagge eine NATO-Einrichtung in Rumänien anzugreifen – und auf der anderen Seite dem faszinierenden neuen Potential für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur der Welt auf der jüngsten Konferenz des Schiller-Instituts am 8.-9. November in Paris.

Die Situation sei voller Gefahren. Anstatt die Spannungen in der Welt zu entschärfen, würden immer neue Krisenherde geschaffen, so in der Karibik durch neue „Optionen” und Befehle aus dem Büro des US-Kriegsministers Pete Hegseth. Ein Beispiel dafür war eine Ankündigung vom selben Tag: „Präsident Trump hat Maßnahmen angeordnet – und das Kriegsministerium führt sie aus. Heute kündige ich die Operation Southern Spear an. Unter der Leitung der Joint Task Force Southern Spear und Southcom verteidigt diese Mission unser Heimatland, entfernt Drogenterroristen aus unserer Hemisphäre und schützt unser Heimatland vor den Drogen, die unser Volk töten. Die westliche Hemisphäre ist Amerikas Nachbarschaft – und wir werden sie schützen.“ Andere Redner würden näher auf diese Krise eingehen, kündigte Zepp-LaRouche an.

Der russische Sicherheitsdienst FSB behaupte in einem neuen Bericht, die Ukraine und Großbritannien hätten versucht, einen voll bewaffneten russischen Kampfjet zu entführen, um damit unter falscher Flagge einen Bombenangriff durchzuführen, der die NATO direkt in den Krieg gegen Rußland hineinziehen sollte. Die Niederlage der Ukraine auf dem Schlachtfeld führe zu solch verzweifelten Versuchen, den Krieg zu verlängern. Regierungen in ganz Europa schürten Kriegshysterie mit Aufrüstung und sogar einer neuen Wehrpflicht in Deutschland, aber 80% der jungen Menschen seien gegen die Wehrpflicht. Neuen Rekruten würden höhere Gehälter und bessere Sozialleistungen angeboten, doch darüber seien die aktiven Berufsoffiziere und -soldaten empört, die keine solchen Angebote erhalten.

Die „Koalition der Willigen“ erwäge sogar den Einsatz von Atomwaffen – eine Position, die kürzlich von der evangelischen Kirche in Deutschland unterstützt wurde. Katholische Bischöfe und andere verurteilen hingegen die Drohung mit Atomwaffen und Papst Leo XIV. sei sogar gegen deren Besitz. „Atomwaffen verletzen unsere gemeinsame Menschlichkeit und verraten auch die Würde der Schöpfung, deren Harmonie wir zu bewahren berufen sind“, erklärte er in einer Stellungnahme am 5. August. Auch katholische Bischöfe in der Karibik hätten sich für Dialog statt gewaltsamer Konfrontation ausgesprochen; die Bischöfe der Antillen-Bischofskonferenz, die 13 Länder und mehrere ehemalige britische, französische und niederländische Gebiete vertreten, äußerten ihre Besorgnis über „die jüngste Aufstockung der Marine- und anderen Militärressourcen in der südlichen Karibik“.

In Gaza gingen trotz des Waffenstillstands die willkürlichen Tötungen weiter, und die Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten usw. umfaßten nur 30% der versprochenen Mengen. Die Gewalt der Siedler im Westjordanland habe sich nur noch verstärkt. Derweil nähmen die Spannungen zwischen China und Japan nach den jüngsten provozierenden Äußerungen der japanischen Ministerpräsidentin Takaichi zu Taiwan zu. Präsident Trump sei umgeben von Denkfabriken und Beratern, die ihn zum Krieg drängen, während er mit Krisen in der Wirtschaft und der Finanzblase zu kämpfen hat. Zepp-LaRouche erinnerte an die Militärübung „Able Archer“ 1983, die die Welt an den Rand eines Atomkrieges brachte, und daran, wie 15 Seiten des Berichts, der dies dokumentierte, vom US-Außenministerium entfernt wurden.

Sie betonte, die IPC müsse lösungsorientiert sein, dafür stünden ihre Zehn Prinzipien für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur und der Oasenplan für Gaza und ganz Südwestasien. Die IPC sollte den Aufruf ihres Mitglieds Pater Harry Bury verbreiten, der Papst Leo XIV. um Unterstützung für den Oasenplan gebeten hat, sowie dessen Forderung, Kardinal Nikolaus von Kues aus dem 15. Jahrhundert heilig zu sprechen und die Rehabilitierung des Ökonomen und Staatsmanns Lyndon LaRouche zu prüfen und unterstützen.

Das Scheitern des Gipfels von Alaska

Es folgte der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern, Gründer der kritischen Gruppe Veteran Intelligence Professionals for Sanity (Geheimdienstveteranen für Vernunft, VIPS), der zunächst die die Klarheit, Prägnanz und Vollständigkeit von Zepp-LaRouches Briefing lobte. McGovern riet allen, den täglichen Nachrichtenbrief von EIR zu abonnieren: „Wer das nicht kriegt, der kriegt nichts mit.“ Und er demonstrierte gleich, was er damit meinte, als er über einen „Hammer“ berichtete: Ein neues Exklusivinterview des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit der italienischen Zeitung Corriere Della Sera wurde im Westen nicht veröffentlicht und geheim gehalten, obwohl es für die Menschen sehr wichtig wäre. (Lawrows Interview auf Englisch finden Sie hier.

Lawrow analysiere darin das Scheitern der Fortschritte des Gipfels von Alaska, bei dem sowohl Trump als auch Putin zur Zusammenarbeit aufgerufen hatten. McGovern sagte, es sei nicht ganz klar, warum diese Zusammenarbeit sabotiert wurde, aber auf jeden Fall seien die Briten und speziell die Financial Times daran beteiligt. Lawrow habe gesagt, Rußland könne mit dem „wahren Trump“ zusammenarbeiten, aber es sei etwas im Gange, um das zu verhindern, die Kommunikation sei zum Erliegen gekommen. Die Russen hätten ein Treffen in Budapest erwartet, aber alles sei abgesagt worden. Trotz alledem seien sie offen für ein weiteres Treffen und bereit, mit Trump zu verhandeln. Am Ende des Gipfels in Alaska habe Putin ein weiteres Treffen in Moskau vorgeschlagen, aber Trump habe nie direkt geantwortet, außer zu sagen, das würde für ihn „heiß”.

McGovern kam auch auf die Able-Archer-Krise von 1983 zurück und erzählte eine Geschichte, die ihm als Insider bekannt ist. Der damalige CIA-Chef William Casey habe sich damals persönlich ins Weiße Haus begeben müssen, um den Präsidenten darüber zu informieren, daß Able Archer einen Weltkrieg heraufbeschwören könnte und gestoppt werden müsse. Andere CIA-Leute hatten sich geweigert, das Weiße Haus über den Ernst der Lage zu informieren. McGovern betonte, daß es menschliches Eingreifen war, das die Kriegsgefahr abwendete, und keine Maschine.

Kriegsgefahr in der Karibik

Der ehemalige Präsident von Guyana, Donald Ramotar, sprach über die Krise in Venezuela und der Karibik. Die US-Regierung behaupte, es ginge dabei um Drogenhandel, aber alle wüßten, daß das nicht stimmt. (Ramotar ist einer von elf ehemaligen Staats- und Regierungschefs der Region, die eine „Erklärung für Frieden und Stabilität auf unserem Kontinent“ unterzeichnet haben, worin sie betonen, ihre Region solle eine Zone des Friedens sein.) Präsident Trump stehe wegen der Epstein-Dokumente unter massivem Druck und sei von Kriegstreibern umgeben. Auch andere Faktoren beeinflußten die innenpolitische Lage in den USA, wie beispielsweise die Bürgermeisterwahl in New York.

Ramotar äußerte sich auch zu Gaza: Die Vereinten Nationen müßten Wahlen in Gaza fordern, aber die dürften nicht wie die letzte Wahl 2006 verlaufen, die für ungültig erklärt wurde, als die Hamas gewann. McGovern dankte Ramotar für seinen Beitrag und erklärte, die damalige US-Außenministerin Condoleezza Rice habe erst auf dieser Wahl in Gaza bestanden, aber dann, als die Hamas sie gewann, dazu beigetragen, das Ergebnis für ungültig zu erklären.

Co-Moderator Dennis Small kommentierte Hegseths X-Beitrag über Trumps Anordnung der Operation Southern Spear, wo die Rede von „unserer Nachbarschaft“ – sprich unser Hinterhof – war. Der Plan sehe vor, die Anti-Drogen-Kampagne auf ganz Nord- und Südamerika auszuweiten – mit der einzigen Ausnahme der Wall Street! Mexiko und andere Länder würden bereits bedroht. Das eigentliche Motiv sei aber nicht Erdöl, sondern Brasilien. Brasilien solle daran gehindert werden, mit den BRICS-Staaten und insbesondere mit China zusammenzuarbeiten. Aber wenn diese Strategie Erfolg hätte, käme es zu einer riesigen Flüchtlingskrise, was in Guyana, Kolumbien und Brasilien bereits zu spüren sei. McGovern kommentierte, dies sei eine sehr zutreffende Einschätzung der Krise. Ramotar ergänzte, die Karibikgemeinschaft Caricom habe schon seit 1980 ein Abkommen mit den USA, das es US-Kriegsschiffen erlaubt, des Drogenschmuggels verdächtige Schiffe anzuhalten und zu inspizieren. Es sei also überhaupt nicht notwendig, Schiffe auf See zu bombardieren. Die meisten davon wären zu der weiten Reise bis zur US-Küste überhaupt nicht fähig. Keines der Argumente halte einer genauen Prüfung stand.

Frieden durch Entwicklung in Südwestasien

Der letzte Hauptredner war der israelische Friedensaktivist Dr. Gerschon Baskin, der selbst an den Geiselverhandlungen mitgewirkt hat; er sprach in einem Videointerview mit Gerald Belsky vom Schiller-Institut. Baskin sagte, wir müßten damit beginnen, den Krieg in Gaza wirklich zu beenden. Er sprach Präsident Trump sein volles Lob dafür aus, daß er Ministerpräsident Netanjahu zu einem Waffenstillstand gezwungen habe. Israel sei es nicht gelungen, bei dem Angriff in Doha im September die Hamas-Führer zu ermorden. Arabische Freunde hätten Trump gesagt, dieser Angriff sei der Beweis dafür, daß Netanjahu „wirr” ist. Die USA bauten jetzt eine Militärbasis in der Nähe von Gaza und hätten die Lieferung von Hilfsgütern übernommen. Zum ersten Mal hätten sich auch US-Diplomaten mit Unterhändlern der Hamas getroffen. Man müsse nun eine palästinensische Staatsführung und palästinensische Sicherheitskräfte aufbauen.

Baskin fordert regionale wirtschaftliche Entwicklung für Südwestasien und würde es begrüßen, wenn die USA und China dabei zusammenarbeiten. Katar könne als Vermittler zwischen China und den USA fungieren. „Wir müssen die Hindernisse für diese Zusammenarbeit beseitigen.“ Der „Zusammenfall der Gegensätze“, die Suche nach einer höheren Wahrheit, sei der einzige Weg, wie sich zwei gegensätzliche Kräfte darauf einigen können, auf einer höheren Ebene zusammenzuarbeiten. Das Motto der USA, E pluribus unum – „Aus vielen eins“ -, sei ein Beispiel für dieses Prinzip.

Diskussion

Zepp-LaRouche, die gerade ein ganzes Wochenende in Paris verbracht hatte, um über diesen „Zusammenfall der Gegensätze” als Kernstück des richtigen Denkens und als diplomatische Methode zu diskutieren, verwies auf die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) und auf Chinas neuen Fünfjahresplan. Obwohl der Plan offensichtlich Chinas typische Formulierungen und Terminologie verwende, hätte er inhaltlich von ihrem verstorbenen Ehemann Lyndon LaRouche stammen können, weil wissenschaftliche Innovation, Bildung, Kultur und ein Verständnis der wahren Geschichte im Mittelpunkt stünden. China kündige damit praktisch an, daß es das „Amerikanische System“ der Ökonomie praktizieren will. Sie stellte dem den wirtschaftlichen Zusammenbruch Deutschlands gegenüber, wo ein Drittel des Maschinen- und Anlagenbaus, des Herzstücks der deutschen Wirtschaft, bankrott sei.

Sie sprach eine andere Idee Cusas an: daß eine Regierung nur dann legitim ist, wenn sie auf der Zustimmung der Regierten beruht. Die Regierungen im Westen hätten diese Zustimmung der Regierten nicht mehr. Der britische Premier Starmer habe nur noch eine einstellige Zustimmungsrate, in Frankreich und Deutschland sei es kaum besser. Daher müßten die Bürger die Verantwortung für die Selbstregierung übernehmen, und deshalb sei es so wichtig, was sich unter jungen Menschen auf der ganzen Welt tut, insbesondere auf dem afrikanischen Kontinent und in den BRICS-Staaten.

Zum Abschluß berichteten junge Aktivisten aus Europa, Mexiko und den USA über die Pariser Konferenz und die daran anschließenden Aktionstage. Sie kündigten eine Online-Jugendkonferenz am 14. Dezember und ein Konzert des Chores des Schiller-Instituts in New York an.

            eir


Internationale Friedenskoalition #128, 14.11.2025, 17.00 Uhr

Die Eliten haben kein Recht, die Zukunft zu zerstören!

128. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die Eliten haben kein Recht, die Zukunft zu zerstören!

14. November 2025
17.00 Uhr

Bitte mobilisieren Sie Ihre Organisationen.

Nehmen Sie diesen Freitag an der internationalen Friedenskoalition, mit Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst, Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), Dr. Gershon Baskin, israelischer Verhandlungsführer für die Freilassung von Geiseln und Mitglied der Genfer Initiative, sowie weiteren Teilnehmern, die in Kürze bekannt gegeben werden, teil.

Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung zu.

Zur Anmeldung

Das Folgende sollte der spektakulärste False-Flag-Angriff aller Zeiten werden: Er sollte so gravierend und irrsinnig sein, dass er einen thermonuklearen Krieg zwischen der NATO und Russland ausgelöst hätte.

So sah der Plan aus: Den Piloten eines russischen MiG-31-Kampfflugzeugs mit 3 Millionen Dollar bestechen oder ihm einen falschen Flugplan vorlegen, um das Flugzeug zu entführen. Die MiG-31 ist ein Überschallkampfflugzeug, das mit einer Hyperschallrakete vom Typ Kinzhal ausgerüstet ist, die entweder Atomwaffen oder normale Bomben transportieren kann.

Schritt zwei: Die MiG-31 direkt auf Constanta in Rumänien, den größten NATO-Stützpunkt in ganz Europa zuzusteuern.

Schritt drei: Daraufhin schiesst die NATO die russische MiG-31 ab und die ganze Welt macht Russland für einen „unprovozierten“, potentiell nuklearen Angriff auf einen NATO-Militärstützpunkt verantwortlich.

Schritt vier: Totaler Krieg zwischen der NATO und Russland.

Wer sollte so unglaublich verrückt – und verzweifelt – sein, einen solchen Plan zu entwickeln?

Die Briten. Der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) berichtete am 11. November darüber, dass er „eine Operation des Hauptnachrichtendienstes des ukrainischen Verteidigungsministeriums und seiner britischen Vorgesetzten vereitelt habe, bei der ein russischer Überschallkampfflugzeug vom Typ MiG-31 entführt werden sollte“. Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte während einer Pressekonferenz am 11. November: „Londons Neigung, Situationen zu provozieren, ist ja bekannt. Nehmen wir den jüngsten Fall, in dem der russische FSB einen Plan aufgedeckt hat, einen russischen Piloten, der ein mit einer Kinzhal-Rakete bewaffnetes Kampfflugzeug flog, mit einem gefälschten Befehl dazu zu bringen, zu einer Basis in Constanta, Rumänien, zu fliegen. Die offensichtliche Absicht war, das Flugzeug abzuschießen, um einen Vorwand zu schaffen, Russland einen Angriff auf die NATO vorzuwerfen.“

Die russische Regierung nimmt bei ihrer Kritik an der Trump-Politik ebenfalls kein Blatt vor den Mund und warnt diese davor, sich dem britischen Weg in die Hölle anzuschliessen. Durch die Aufstockung der Streitkräfte in der Karibik und die Androhung eines Angriffs auf Venezuela begehe die USA „inakzeptable Handlungen … unter dem Vorwand der Bekämpfung des Drogenhandels, indem sie Boote, die angeblich Drogen transportieren, ohne Gerichtsverfahren, Ermittlungen oder jegliche Beweise zerstört“, erklärte Außenminister Lawrow. „Gesetzestreue Nationen tun so etwas nicht. Ein solches Verhalten ist eher typisch für diejenigen, die sich über das Gesetz erhaben fühlen. … Das wird zu nichts Gutem führen. Es wird den Ruf Washingtons in den Augen der internationalen Gemeinschaft nicht verbessern.“

Und doch versteht die russische Regierung, dass es noch ein anderes Amerika gibt, das offen für eine Zusammenarbeit mit Russland und China ist, um die gemeinsame wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und auch die Länder des Globalen Südens mit einzubeziehen. Es ist das Amerika von John Quincy Adams, Abraham Lincoln, FDR und LaRouche. Dies kam auf dem Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin am 15. August in Anchorage, Alaska, zum Ausdruck, wo offenbar gemeinsame Projekte wie der Vorschlag für einen Tunnel unter der Beringstraße auf dem Tisch lagen.

Obwohl der Alaska-Prozess in den letzten 90 Tagen an Schwung verloren hat, vor allem aufgrund britischer Interventionen und Sabotage, bekräftigte der russische Präsidentenberater Juri Uschakow am 12. November, dass die Kontakte zu den USA nicht abgebrochen seien und dass beide Seiten auf der Grundlage dessen arbeiten, was beim Treffen in Anchorage erreicht wurde. Die Kontakte würden fortgesetzt, wenn auch auf niedrigerer Ebene, sagte er. Außenminister Lawrow sagte, dass Putin bereit sei, Trump in Budapest zu treffen, sobald die notwendigen Fortschritte erzielt worden seien. Er forderte die USA erneut auf, mit Russland einer einjährigen Verlängerung des START-Vertrags zuzustimmen, um beiden Seiten Zeit für die Aushandlung eines umfassenden Atomwaffenabkommens zu geben.

Angesichts der sich zuspitzenden Krise stellt sich die Frage: Wann wird das wahre Amerika das Land zurückerobern?

Eine Delegation engagierter junger Amerikaner, die genau das vorhaben, traf sich dafür mit Kollegen aus Dutzenden von Ländern aus aller Welt auf der Konferenz von Solidarite et Progres und des Schiller-Instituts am 8. und 9. November in Paris. Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, fasste die strategischen Fragen, die dort diskutiert wurden, in ihrem wöchentlichen internationalen Webcast so zusammen:

„Ich denke, die Welt muss einen anderen Weg einschlagen – oder zumindest Teile der Welt müssen einen anderen Weg einschlagen. Die Koinzidenz der Gegensätze als neues Paradigma der internationalen Beziehungen steht auf der Tagesordnung; aber leider lehnen die westlichen Länder eine Zusammenarbeit mit der Globalen Mehrheit ab und verhindern auf diese Weise die Entstehung eines neuen Systems. Die ganze Idee ist also, dass die jungen Menschen der Welt – die jungen Menschen des Globalen Südens, aber auch die jungen Menschen in Europa und den Vereinigten Staaten – eine viel stärkere Führungsrolle übernehmen müssen, denn es ist ihre Zukunft. Ich denke, dass die sogenannten „Eliten“ der westlichen Welt, die sich derzeit in einer kriegstreiberischen Haltung befinden, wie wir sie seit den 1930er Jahren nicht mehr gesehen haben, kein Recht haben, die Zukunft der Jugend zu zerstören.“

Die Konferenz in Paris war ein spannender Schritt vorwärts in der Entwicklung dieser internationalen Jugendbewegung. Nehmen Sie sich die Zeit, die Videos der Konferenz anzusehen.

Sehen Sie dazu auch den aktuellen Webcast mit Helga Zepp-LaRouche: Revolutionäre Jugendbewegung formiert sich für die Klassik!

Nehmen Sie diesen Freitag an der internationalen Friedenskoalition, mit Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst, Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), Dr. Gershon Baskin, israelischer Verhandlungsführer für die Freilassung von Geiseln und Mitglied der Genfer Initiative, sowie weiteren Teilnehmern, die in Kürze bekannt gegeben werden, teil.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRoche: Was Sie schon immer über Staatskunst wissen wollten, 12.11.2025

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

„Der Inhalt der Politik ist die Methode, mit der sie gemacht wird.“ Das war die Idee der Staatskunst, für die Lyndon LaRouche, Gründer der Executive Intelligence Review und Mitbegründer des Schiller-Instituts, eintrat. Die Frage der Methode in der Staatskunst war das Thema einer mehr als zweitägigen Konferenz, die das Schiller-Institut gerade in Paris abgeschlossen hat. Die Konferenz unter der Leitung von Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, und Jacques Cheminade, ehemaliger französischer Präsidentschaftskandidat und Präsident von Solidarité et Progrès, stand unter dem Titel „Die Emanzipation Afrikas und der globalen Mehrheit – eine Herausforderung für Europa“. (Die Konferenz ist auf der Website des Schiller-Instituts verfügbar.

Warum wurde trotz des zunehmenden Potenzials für einen thermonuklearen Krieg zwischen der NATO und Russland, trotz der wachsenden Panik angesichts des drohenden finanziellen Zusammenbruchs des hoffnungslos bankrotten transatlantischen Systems, trotz der Entvölkerung des Gazastreifens und der anhaltenden Zerstörung im Sudan und an mehreren anderen Orten als Schwerpunkt der Beratungen der internationalen Teilnehmer in Paris, darunter viele junge Menschen, auch aus mehreren afrikanischen Nationen, die Selbstentwicklung des afrikanischen Kontinents gewählt?

Um dies zu verstehen, vergleiche man zwei Reden, die am 9. November gehalten wurden. Die eine stammt vom deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, die andere von der Gründerin und Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Unter dem Vorwand, „die Bedeutung des Datums 9. November in der deutschen Geschichte“ zu würdigen – 1918 (Abdankung des deutschen Kaisers und Ausrufung der Weimarer Republik), 1938 (Beginn der Reichskristallnacht gegen die jüdische Bevölkerung Deutschlands und ihre verschiedenen Einrichtungen) und 1989 (Fall der Berliner Mauer) beschloss Bundespräsident Steinmeier, Angst zu schüren, indem er behauptete, es sei seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 zu einem Anstieg des Antisemitismus gekommen. Seine Äußerungen führten zu Forderungen nach einem verfassungsmäßigen Verbot neu entstehender deutscher Parteien und anderen Formen der Zensur – der Politik der Angst.

Zum Glück für die aktuelle Geschichte gibt es Menschen, die die Rolle des klassischen Künstlers in der Weltgeschichte und damit auch die Rolle des Dichters Friedrich Schiller in Deutschland – einschließlich der Ereignisse vom 9. November 1989 – tatsächlich verstehen. Anstelle der Politik der Angst beschwor Helga Zepp-LaRouche in einer Rede vor einem Publikum in Paris das Leben, das Werk und die lebendige Präsenz des Dichters Friedrich Schiller.

„Ich kann Ihnen nur raten, Schiller zu lesen. Schiller ist neben LaRouche, Cusa, Platon und einigen anderen einer der wichtigsten, weil er zu dem Schluss kam, dass die Menschen zu seiner Zeit bereits barbarisch waren. Er fragte: Warum sind wir immer noch Barbaren? Er sagte, die wichtigste Aufgabe unserer Zeit – also seiner Zeit – sei es, das Empfindungsvermögen zu entwickeln. Ich habe nie eine gute englische Übersetzung gefunden, denn wenn man einfach „Mitgefühl“ oder „Empathie“ sagt, trifft das nicht ganz den Kern. Was Schiller mit Empfindungsvermögen meinte, ist, dass man seine Seele und seinen Geist so schulen muss, dass man in der Lage ist, die Welt auf eine allumfassende Weise aufzunehmen und Mitgefühl mit der ganzen Welt zu empfinden; das heißt mit allem. Es bedeutet nicht nur Mitleid oder Empathie mit Menschen, die leiden, sondern auch, immer alles, was in der Welt geschieht, in seinem Herzen und seinem Verstand aufnehmen zu können. Das erfasst es immer noch nicht ganz, aber es ist mehr als das Wort Empathie. …“

Diese Idee muss sofort zur Grundlage und Methode der internationalen Politik werden. Das ist der Kern der Idee der „Förderung des allgemeinen Wohls“, die in der Präambel der Verfassung der Vereinigten Staaten enthalten ist.

Schiller, geboren am 10. November 1759, war nicht nur ein großer Historiker und Dramatiker, sondern auch Deutschlands größter Dichter. Die Neunte Symphonie des Komponisten Ludwig van Beethoven ist eine Vertonung des Geistes und eines Teils des Textes von Schillers Gedicht An Die Freude. Während des großen Umbruchs von 1989, der in dem plötzlichen, wundersamen Fall der Berliner Mauer am 9. November gipfelte, die mehr als 27 Jahre lang an der tödlichsten Kontrollstelle der Welt gestanden hatte, war die Neunte Symphonie nicht „der Soundtrack der Revolution“. Die Neunte Symphonie – die gesamte Komposition, nicht nur ihr vierter Satz – war die Verkörperung der Idee der Hoffnung, der Hoffnung auf eine bessere Menschheit, die sich, wie diejenigen, die die Berliner Mauer zu Fall gebracht haben, dafür entscheidet, diese Freiheit zu verdienen, die laut der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung „von ihrem Schöpfer mit bestimmten unveräußerlichen Rechten ausgestattet“ ist.

Das Recht auf Selbstentfaltung, insbesondere für Jugendliche, wie die noch lebenden Kinder von Gaza, die 600 Millionen afrikanischen Jugendlichen unter 19 Jahren und die 1,2 Milliarden afrikanischen Jugendlichen unter 25 Jahren, die in 25 Jahren leben werden, ist die Politik; Schillers Mission, dass die Menschheit das für eine solche Selbstentfaltung erforderliche Empfindungsvermögen entwickelt, ist die Methode, mit der diese Politik umgesetzt werden soll. Die Gewährleistung dieses Rechts durch die Schaffung einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die Zepp-LaRouche in ihren Zehn Prinzipien erörtert, und eine weltweit energische Kampagne der Jugend zu diesem Zweck, einschließlich der Arbeit in nationalen Wahl- und anderen Prozessen, ist die unmittelbare Aufgabe, die vor uns liegt.


Zepp-LaRouche: „Eine neue internationale Jugendbewegung ist dringender denn je“

Im Mittelpunkt des zweiten Tages der Pariser Konferenz des Schiller-Instituts und der französischen Partei Solidarité et Progrès am 8. und 9. November stand der Aufbau einer internationalen Jugendbewegung, die sich um die bahnbrechenden Ideen von Lyndon LaRouche herum organisiert. Die intensive, ganztägige Kaderschule war „für die Jungen und die Motiviertesten unter euch“ konzipiert, wie es in der Einladung hieß. Es ging um Fragen wie: Was ist physische Wirtschaft und warum sollten wir sie studieren und lehren? Was bedeutet eine Kultur des Lebens und der Entdeckung? Wie können wir es jedem Menschen ermöglichen, seine Kreativität zu entwickeln und sie als Werkzeug für das Gemeinwohl einzusetzen? Wie könnte eine Kultur der Schönheit und Wahrheit aussehen?

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hatte am Samstag zu Beginn des dritten Panels zum Thema „Jugend aus aller Welt für Frieden und gegenseitige Entwicklung“ die Herausforderung so formuliert:

„Ich denke, die Notwendigkeit, eine neue internationale Jugendbewegung zu schaffen, ist dringender denn je. Denn es ist ganz klar, dass wir im Hinblick auf den langen Bogen der Geschichte einen Punkt erreicht haben, an dem Historiker – wenn wir diese Zeit überstehen – zurückblicken und sagen werden, dass in dieser außergewöhnlichen Zeit die Entscheidung getroffen werden musste, entweder das System zu ändern oder nicht zu überleben. Denn noch nie zuvor in der Geschichte gab es eine Situation, in der die gesamte Zivilisation auf dem Spiel stand.“

Sie betonte das zentrale strategische Problem: „Solange wir diese geopolitische Konfrontation zwischen der NATO auf der einen Seite und Russland, China und möglicherweise anderen Ländern wie dem Iran und Nordkorea auf der anderen Seite aufrechterhalten, sitzen wir auf einem Pulverfass.“ Das könne die Welt an den Rand eines Atomkrieges bringen.

Sie fuhr fort: „Aber wenn man die Welt als Ganzes betrachtet, dann will man keinen geopolitischen Wettbewerb um Einfluss in Afrika zwischen dem Westen und China. Es ist genau das, was man nicht will. Was man will, ist ein kooperativer Ansatz, einschließlich gleichberechtigter Partner aus afrikanischen Nationen.

Gegen die Krise bieten „wir einen Plan an, mit dem wir eine internationale Jugendbewegung in Afrika und in so vielen Ländern wie möglich aufbauen wollen. Wir wollen überall, wo es möglich ist, Jugendbewegungen aufbauen – in Asien, in Lateinamerika… Dann werden wir diesen Plan für die Industrialisierung Afrikas und natürlich auch Lateinamerikas perfektionieren. Und dann gehen wir zur Industrie [im Westen] und sagen ihr, dass das die Optionen sind, in die sie investieren sollten.“

Zepp-LaRouche betonte, ein solcher Ansatz liege sowohl im Interesse des Westens als auch dem der Globalen Mehrheit: „Wenn Europa die Entscheidung treffen würde, Afrika zu industrialisieren, zusammen mit China und vielleicht Russland, Indien, Indonesien, Japan und Brasilien, dann kann es gelingen. Wir könnten den Kurs sehr schnell ändern.“

Sie schloss: „Das also ist meine Herausforderung an Sie und euch: Schließt euch jetzt sofort dieser Bewegung an und entscheidet euch, ein Teil davon zu sein.“


Offener Brief von Helga Zepp-LaRouche: „Cusas Denken aufgreifen und eine neue Renaissance für unsere heutige Welt einleiten“

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hat den folgenden offenen Brief veröffentlicht, in dem sie Vertreter aller Religionen und Kulturen weltweit dazu aufruft, einen Dialog zur Lösung der strategischen Krisen der Menschheit zu beginnen, inspiriert von Nikolaus von Kues’ Methode des „Zusammenfalls der Gegensätze“, wie sie kürzlich von Papst Leo XIV. in seiner Ansprache vor Pilgern auf dem Petersplatz am 25. Oktober betont wurde. Relevante Dokumentationsmaterialien finden Sie hier (auf englisch).

Sehr geehrte Damen und Herren!

In der heutigen Welt, die von Kriegsgefahr, geopolitischen Spannungen, Hungersnöten, Armut und kulturellen Krisen geprägt ist, kam eine der wichtigsten und ermutigendsten Interventionen von Papst Leo XIV. in seiner Jubiläumsaudienz am 25. Oktober 2025 vor Zehntausenden von Pilgern. Der Heilige Vater stellte in seiner Predigt Nikolaus von Kues, den Kardinal und herausragenden Denker des 15. Jahrhunderts, als jemanden vor, dessen Denkweise es dem Menschen ermöglicht, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu sehen und einen Weg zu finden, selbst die schwierigsten Probleme zu lösen.

Der ausführliche Verweis des Papstes auf Nikolaus von Kues und dessen Konzept der „coincidentia oppositorum“, des Zusammenfalls der Gegensätze, ist von höchster strategischer Bedeutung, da es den Schlüssel dazu liefert, für jedes Problem stets eine Lösung auf einer höheren Ebene zu finden als der, auf der das Problem entstanden ist. Cusa entwickelte in seiner „De Docta Ignorantia“ und anderen Schriften das Argument, dass der Mensch als „imago viva dei“, als lebendiges Abbild Gottes, immer seine schöpferischen Kräfte („vis creativa“) nutzen kann, um das höhere „Eine“ zu finden, das von größerer Kraft und Größe ist als das „Viele“. Diese Denkweise ermöglicht es dem menschlichen Verstand, zuerst an die Einheit der Menschheit zu denken und dann an deren Vielfalt, um auf diese Weise ansonsten scheinbar unlösbare Konflikte zu überwinden.

Der Papst erklärte, dass Nikolaus in den unruhigen Zeiten des 15. Jahrhunderts weder die Einheit der Kirche noch die Aussicht auf Frieden in einer Zeit sehen konnte, in der das Christentum von äußeren Kräften bedroht war. Aber Nikolaus verstand, dass „es Gegensätze gibt, die zusammengehalten werden müssen, und dass Gott ein Geheimnis ist, in dem alles, was in Spannung steht, seine Einheit findet… Welch großes Geschenk für die Kirche!“, sagte der Papst. „Welche Einladung zur Erneuerung des Herzens!“ Von Nikolaus, so fuhr er fort, könne die Kirche lernen, Raum zu schaffen, Gegensätze miteinander versöhnen und auf das zu hoffen, was noch nicht sichtbar ist.

Wir möchten Sie auf diese äußerst wichtige Intervention von Papst Leo XIV. aufmerksam machen, da sie einen neuen Ansatz für die oben genannten Herausforderungen bietet. Seit Jahrzehnten haben mein verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche, das Schiller-Institut und ich diesen Ansatz von Cusa stets gefördert, ein Umstand, den der amerikanische Pater Harry Bury kürzlich in einer wichtigen Stellungnahme hervorgehoben hat.

Das Schiller-Institut möchte Sie einladen, einen Dialog zwischen Vertretern verschiedener Religionen, aber auch zwischen Wissenschaftlern, Denkfabriken und generell Menschen guten Willens zu beginnen, um Cusas Methode des Zusammenfalls der Gegensätze auf die dringenden Probleme der gegenwärtigen Situation anzuwenden. So wie Nikolaus von Kues der wichtigste intellektuelle Einfluss für die Goldene Renaissance des 15. Jahrhunderts war, können wir sein Denken aufgreifen und eine neue Renaissance für unsere heutige Welt einleiten.

Helga Zepp-LaRouche

Gründerin, Schiller-Institut

5. November 2025


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: Mit Vertrauen in die Zukunft in der Gegenwart handeln, 05.11.2025, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Die Blogosphäre ist voller divergierender Einschätzungen zum Tagesgeschehen. Wenn man so mit binärem Pro und Contra bombardiert wird, ist es oft einfacher, zu reagieren, als nachzudenken. Vielleicht mahnte deshalb der große chinesische Staatsmann Sun Yat-Sen: „Tun ist leicht und Denken ist schwer.“

Darum ist es ein so wichtiger Einschnitt, dass Papst Leo XIV. das Werk des großen Renaissance-Denkers Nikolaus von Kues aufgreift, insbesondere die „gelehrte Unwissenheit“ und die Idee, dass „Hoffnung“ in dem liegt, was man nicht sehen kann, sondern in den Herzen und Köpfen der Menschen. Der Papst konfrontierte Millionen von Gläubigen mit den tiefgründigen Ideen über die Beziehung zwischen Mensch und Gott sowie zwischen Mensch und dem geschaffenen Universum, die Lyndon LaRouche als Grundprinzip der menschlichen Wirtschaft definiert hat. Es ist kein Zufall, dass seine Witwe, die Gründerin des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche, eine Cusanus-Forscherin ist und sich nun bemüht, die verschiedenen Stränge der weltweiten Friedensbewegung mit ihrem aufgeklärten Verständnis von Cusas „Zusammenfall der Gegensätze“ zu vereinen.

Alle denkenden Menschen wundern sich über die Kluft zwischen Präsident Trumps Aussagen, er sei der „Friedenspräsident“, der sieben oder acht Kriege beendete, und den tödlichen Folgen seiner Handlungen, wie der willkürlichen Ermordung von Menschen auf venezolanischen Booten, dem andauernden Stellvertreterkrieg zwischen der Ukraine und Russland und einem „Waffenstillstand“ in Gaza, den Israel ungestraft verletzt. Wir sind Zeugen eines massiven Völkermords im Sudan, schrecklichen Leidens in Haiti und der Not zahlloser Menschen in den westlichen Ländern. Jetzt hat der „Friedenspräsident“ angekündigt, Atomwaffentests wieder aufzunehmen, was die Gesundheit und Sicherheit aller gefährdet. Was bedeutet all das? Ist Trump nur ein gefühlloser Lügner? Weiß er, was vor sich geht? Wird er falsch informiert, verliert er den Verstand oder beides? Und spielt das überhaupt eine Rolle?

In dieser Situation muss man Abstand gewinnen oder, wie Zepp-LaRouche sagen würde, einen Sprung auf eine höhere Ebene machen, wo wir einen längeren Bogen der Geschichte betrachten und über die Dynamik des Fortschritts der Menschheit als Ganzes nachdenken können, sowie über die Schönheit und Güte der Schöpfung, die kein Handeln gegen ihre Prinzipien zuläßt.

Irgendwie hat es die Menschheit trotz all ihrer Fehler geschafft, auf diesem Planeten auf über acht Milliarden Menschen anzuwachsen. Dazu muss die Gesellschaft wissenschaftliche Entdeckungen und Erfindungen annehmen, und sie muss bereit sein, als Gesellschaft statt als bloße Ansammlung von Einzelgängern zu funktionieren. Wenn man sich Bilder von Städten auf der ganzen Welt und jedem Kontinent ansieht, sieht man Menschen, die Autos fahren, Busse nehmen, nachts das Licht einschalten. Auch wenn nicht alle rund um die Uhr Strom oder sauberes Wasser haben – all das wäre nicht möglich gewesen, wenn jeder einfach beschlossen hätte, in die Wüste, den Dschungel, den Wald oder aufs Feld zu gehen und sich allein durchzuschlagen.

Die Amerikanische Revolution war ein Wendepunkt für den Bruch mit der entropischen kolonialen Weltordnung, die die Prinzipien des Wachstums und der Schöpfung ablehnt. Das koloniale System schafft nichts Neues, es will nur das Vorhandene plündern, und deshalb wird es immer unter seiner eigenen Last zusammenbrechen.

Innerhalb von nur hundert Jahren nach der Republikgründung genoss das amerikanische Volk den höchsten Lebensstandard der Welt, so wie es auf der Jahrhundertausstellung 1876 in Philadelphia gefeiert wurde. Heute haben die Anführer des Globalen Südens die Fackel der Entwicklung und des Fortschritts übernommen, und sie werden ihr Engagement für den Fortschritt nicht aufgeben, trotz aller Schikanen und Drucks der Milliardärs-Eliten, die glauben, dass sie immer noch die Welt regieren.

Wladimir Putin, Xi Jinping und andere denken und handeln aus der Perspektive des langen Bogens der Geschichte und lassen sich nicht zu unüberlegten Abenteuern provozieren. Trotz der verantwortungslosen Äußerungen und Handlungen amerikanischer und europäischer Regierungen arbeitet Russland stetig an seinen immer wieder bekräftigten, unveränderlichen Zielen in der Ukraine. Präsident Xi wird das Wohlergehen des chinesischen Volkes nicht für einen „Deal“ mit einem kindischen amerikanischen Präsidenten aufs Spiel setzen, aber er wird auch keine Szene machen oder etwas tun, um diesen Präsidenten zu demütigen.

Die Tür für eine Zusammenarbeit bleibt offen.

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Bericht IPC#126 – Frieden schaffen durch den „Zusammenfall der Gegensätze“

Bei der 126. wöchentlichen Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 31. Oktober stand im Mittelpunkt, wie das Denken des Nikolaus von Kues (1401-64) und von Lyndon LaRouche (1922-2019) heute dazu beitragen kann, den Absturz der Zivilisation in einen selbstmörderischen Weltkrieg zu stoppen und eine neue Renaissance auf der Grundlage einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Länder einzuleiten. Die Idee, bei der Diskussion über die akuten Gefahren der Gegenwart parallel auf Cusanus und LaRouche zurückzugreifen, stammt von Pater Harry J. Bury, der seit 70 Jahren Priester und Friedensaktivist ist, heute bei Twin Cities Nonviolent und der U.S. Catholic Priest Association. Die Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche kommentierte, Pater Burys Gedanken gehörten zu den wichtigsten Beiträgen aus den Vereinigten Staaten überhaupt.

Eine Woche zuvor, am 25. Oktober, hatte Papst Leo XIV. die katholische Welt – und viele andere informierte Kreise – mit seiner ungewöhnlichen fünfminütigen Ansprache vor Zehntausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz anläßlich der Jubiläumsaudienz überrascht.1 Er nannte Cusas Ansatz wesentlich für unsere Zeit, weil sein bahnbrechendes Konzept des „Zusammenfalls der Gegensätze“ dazu aufrufe, jenseits aller Konfliktparteien und vermeintlichen Eigeninteressen das gemeinsame Wohl zu suchen und danach zu handeln. Das sei die Grundlage für Frieden und Hoffnung, auch wenn es „nicht sichtbar“ ist. Zepp-LaRouche begrüßte im IPC-Treffen die Rede des Papstes als „einen echten, echten Durchbruch”.

Pater Bury, ein Verfechter von Lyndon LaRouches Vorschlägen für Frieden durch Entwicklung, allen voran seinen Oasenplan für Palästina, erklärte: „Nikolaus von Kues und Lyndon LaRouche haben gesagt: Wir alle können lernen, wir alle können wachsen, wir alle können uns verändern. Es gibt Hoffnung für die Menschheit.“

Die gegenwärtigen Gefahren

Die aktuellen Gefahren wie drohender Atomkrieg, westlicher Rüstungswahn und Wirtschaftskollaps wurden von Zepp-LaRouche schon in der Eröffnungsrede angesprochen und in den folgenden fünf Beiträgen weiter ausgeführt. Darauf folgte eine Diskussion mit Fragen der Hunderten von Zuhörern aus mehr als 30 Ländern.

Trotz Hoffnungsschimmern am Horizont wie dem Gipfeltreffen von Trump und Xi am 30. Oktober gebe es viele Situationen extremer Spannungen, so Zepp-LaRouche. Einige europäische Regierungen seien regelrecht psychotisch. Sie zitierte die unbedachte Äußerung des belgischen Verteidigungsministers Theo Francken, ein Krieg mit Rußland sei zu gewinnen, indem man „Moskau von der Landkarte tilgt“. Zur Wirtschaftskrise in den NATO-Staaten sagte sie: „Die gesamte deutsche Industrie bricht zusammen… Die sozialen Folgen dieses Zusammenbruchs werden enorm sein.“

Zu aktuellen Krisenherden betonte sie, niemand solle sich von dem Märchen täuschen lassen, Venezuela werde von einem Drogenkartell regiert. Ein Versuch eines Regimewechselkrieges dort „könnte zu einer Explosion in ganz Lateinamerika führen“.

Sie verwies auf die Bedeutung des Gaza-Volksgerichtshofs am vergangenen Wochenende in Istanbul. Der Präsident des Gerichtshofs ist der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten, Richard Falk, der auch schon zur IPC gesprochen hat. Falk betont, wenn die Staaten sich weigern, etwas gegen großes Unrecht zu tun, müsse man an das Gewissen der Menschen appellieren. Die „Elders“ (zu deutsch etwa: „Graue Eminenzen“), eine von Nelson Mandela gegründet hochrangige Gruppe ehemaliger Staatsmänner, fordert die Freilassung des palästinensischen politischen Gefangenen Marwan Barghouti,2 so wie es die LaRouche-Bewegung schon zu Jahresbeginn gefordert hatte.3

Gefahr eines Atomkriegs

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), sprach die Gefahr eines Atomkrieges direkt an. Er erinnerte daran, wie der neokonservative Fanatiker John Bolton 2002 Präsident George W. Bush ermutigte, aus dem ABM-Vertrag auszusteigen. In den folgenden Jahren lehnte die USA alle Verhandlungsbemühungen Rußlands ab, und der Westen log, er würde die Raketenabwehr in Osteuropa nur wegen der (nicht existenten) iranischen Bedrohung stationieren.

Präsident Putin habe darauf mit seiner berühmten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 reagiert, wo er ankündigte, wegen der Aufkündigung der Rüstungskontrollabkommen durch die USA werde Rußland neue strategische Waffen entwickeln. McGovern zeigte einen Ausschnitt aus einer Rede Putins 2016 vor westlichen Journalisten, worin er ankündigte, sein Land werde neue Offensivwaffen entwickeln, die nicht abgefangen werden können. Dies sei der Ursprung der Waffensysteme Oreschnik, Burewestnik und Poseidon, technische Durchbrüche, von denen die NATO weit entfernt ist und die von keiner bestehenden Raketen- und Luftabwehr abgefangen werden können.

Nun liege ein russisches Angebot auf dem Tisch, die Beschränkungen des New-START-Vertrags weiter einzuhalten, wenn die USA es auch tun. Dieses Angebot wurde am 22. September unterbreitet, aber es gab bisher keine offizielle Antwort aus den USA.

John Steinbach vom Hiroshima-Nagasaki-Friedenskomitee erinnerte an die Anti-Imperialistische Liga, die Ende des 19. Jahrhunderts Menschen mit unterschiedlichem ideologischem Hintergrund willkommen hieß. Er verwies auf den 28. Oktober als „Wasili-Archipow-Tag“, benannt nach dem sowjetischen Marineoffizier, der während der Kubakrise einen Atomkrieg verhinderte, indem er den Befehl zum Abschuß eines Atomtorpedos widerrief. Steinbach lobte, daß Präsident Trump „wenigstens den Anschein von Verhandlungen“ mit Rußland mache, anders als Biden. Er zitierte den Philosophen Baruch Spinoza: „Frieden ist nicht die Abwesenheit von Krieg, sondern eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Wohlwollen, Vertrauen und Gerechtigkeit.“

Zepp-LaRouche bat McGovern um einen Kommentar zu den derzeitigen hektischen Kriegsvorbereitungen in Europa. Er antwortete, offenbar gebe es keine Geheimdienstexperten mehr wie noch in den 80er Jahren – mutige Menschen wie jenen CIA-Beamten, der seine Vorgesetzten warnte, die Sowjets seien überzeugt, das Manöver Able Archer sei eine Tarnung für einen atomaren Angriff.

Jack Gilroy, führendes Mitglied von Veterans for Peace und Pax Christi, warnte, der Wahnsinn des Militarismus, motiviert durch den Militärisch-Industriellen Komplex, sei zurückgekehrt. Er zitierte den Chef von Raytheon (heute RTX Corp.), der vor dem Krieg in der Ukraine sagte, die Spannungen in Osteuropa seien eine „Gewinnchance” für sein Unternehmen. Gilroy forderte, öffentliche Schulen sollten lehren, daß die Vorstellung, „daß das Militär uns Sicherheit und Schutz bietet”, eine ebenso große Lüge sei wie unter den Nazis, und daß Schüler einen Eid ablegen sollten, sich nicht bei Unternehmen aus dem Militärisch-Industriellen Komplex zu bewerben.4

McGovern und Gilroy, beide Katholiken, sprachen über ihre Hoffnungen und Enttäuschungen in Bezug auf die Kirche. Zepp-LaRouche betonte erneut die Bedeutung von Papst Leos Einsatz für das Werk von Cusanus. Der sei zu Lebzeiten so umstritten gewesen, daß man vom „Lyndon LaRouche seiner Zeit“ sprechen könne.

Kues wurde in den Index der verbotenen Bücher der katholischen Kirche aufgenommen, und LaRouche wurde zu Unrecht angeklagt und ins Gefängnis gesteckt – darauf wies Dennis Small hin, ein Mitarbeiter LaRouches, der selbst ebenfalls inhaftiert wurde. Small forderte LaRouches Rehabilitierung.

Zepp-LaRouche sagte, der Einsatz des Papstes eröffne der Kirche und allen Religionen eine Chance, ihre Vorurteile abzulegen und helfen, Frieden für die Menschheit zu schaffen.

Dr. Feroze Sidhwa, ein amerikanischer Chirurg, der viel in Palästina gearbeitet hat, berichtete über seine Erfahrungen in Gaza, wo er sich freiwillig im Europäischen Krankenhaus in Khan Younis, bei der Weltgesundheitsorganisation und bei der NGO MedGlobal engagiert hat. Er sagte: „Seit dem Waffenstillstand hat sich in Gaza nicht viel geändert… Die Lage ist nach wie vor sehr, sehr ernst.“ Israel erlaube den Wiederaufbau nur in den Enklaven, wo vier von Israel unterstützte Banden herrschen, und nutze dies für Propagandazwecke – „mit das Zynischste, was ich in meinem Leben gesehen habe“. Er verurteilte US-Ärzteverbände, die zum Völkermord in Gaza und sogar zu Israels zahlreichen Morden an medizinischem Personal schweigen.

Schlußfolgerungen

In den kurzen Schlußbemerkungen äußerte Gilroy die Hoffnung, daß Leo ebenso wie Papst Franziskus das Konzept eines „gerechten Krieges“ verurteilt. Pater Bury betonte, Jesus habe uns gelehrt, unsere Feinde zu lieben, und das sollte das Leitprinzip unserer politischen Tätigkeit sein.

Steinbach sagte, Israel benutze sein Atomwaffenarsenal zur Erpressung, so wie 1973, als es mit dem Einsatz von Atomwaffen drohte, als US-Präsident Nixon die Militärhilfe zurückhalten wollte. McGovern ergänzte, Israel habe 1973 ein Angebot für einen gegenseitigen Verteidigungsvertrag mit den USA abgelehnt, weil ein solcher Vertrag international anerkannte Grenzen erfordert.

Zepp-LaRouche reflektierte über die Religionen, die in den Diskussionen dieser Woche wiederholt ein Thema waren. Das Problem sei in allen Religionen der Fundamentalismus, wo Menschen überzeugt sind, allein die Wahrheit zu kennen und allen anderen überlegen zu sein. Aber jede Religion habe auch eine Strömung, für die Wissenschaft und Glaube kein Widerspruch sind. Dies verkörpere Nikolaus von Kues, der im 15. Jahrhundert enorm wichtige Entdeckungen über den Menschen und das Universum machte. Papst Leos Entscheidung, Kues‘ Rolle bewußt hervorzuheben, sei ist ein nicht zu unterschätzender Durchbruch.           eir


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