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Am 10. Juni jährt sich zum 60. Mal die berühmte Rede von JFK an der American University über das, was er selbst als „das wichtigste Thema der Welt“ bezeichnete: den Weltfrieden.
Präsident Kennedy hielt diese Rede mehr als ein Jahr nach der Kubakrise, mitten im Kalten Krieg, aber es gelang ihm, den Blick seiner Zuhörer über den geopolitischen Konflikt hinaus auf das Interesse der Menschheit als Ganzes zu lenken.
Heute sind wir mit einer strategischen Situation konfrontiert, die viel gefährlicher ist als auf dem Höhepunkt der Kuba-Krise. Offensive Waffensysteme der NATO stehen viel näher an der russischen Grenze als in Kuba an der US-Grenze. Die Zerstörungskraft der Waffen ist noch größer, die Vorwarnzeit vor ihrem Einsatz kürzer, und das Vertrauen zwischen den Führern der großen Atommächte liegt weit unter dem zwischen Kennedy und Chruschtschow. Die Weltuntergangsuhr wird vom Bulletin of the Atomic Scientists auf 90 Sekunden vor Mitternacht gestellt, und das ist vielleicht noch zu optimistisch.
Die Welt droht sich in zwei Blöcke aufzuspalten, einen NATO-USA-EU-Block und einen Rußland-China-Süd-Block. Dies birgt die akute Gefahr eines neuen Weltkriegs, der nuklear geführt werden und damit die Auslöschung der menschlichen Gattung bedeuten würde. Da Rußland und die USA derzeit 90% aller Atomwaffen aufeinander gerichtet haben, die die Welt um ein Vielfaches zerstören könnten, ist es eine dringende Frage für jeden Menschen auf der Erde, daß wir einen Ausweg finden müssen. Die Lösung muß auf einer Ebene liegen, die die Geopolitik überwindet und die Perspektive des Interesses der einen Menschheit einnimmt.
Wir, die Unterzeichner, bringen daher unsere Hoffnung zum Ausdruck, daß der (nächste) Präsident der USA die Größe in sich findet, den Standpunkt einzunehmen, den JFK in seiner historischen Rede zum Ausdruck gebracht hat.
Kennedy sagte:
„… Welche Art von Frieden meine ich? Welche Art von Frieden streben wir an? Nicht eine Pax Americana, die der Welt durch amerikanische Kriegswaffen aufgezwungen wird. Nicht den Frieden des Grabes oder die Sicherheit des Sklaven. Ich spreche von echtem Frieden, der Art von Frieden, die das Leben auf der Erde lebenswert macht, der Art, die es Menschen und Nationen ermöglicht, zu wachsen und zu hoffen und ein besseres Leben für ihre Kinder aufzubauen – nicht nur Frieden für Amerikaner, sondern Frieden für alle Männer und Frauen – nicht nur Frieden in unserer Zeit, sondern Frieden für alle Zeiten.“
John F. Kennedy, 10. Juni 1963, American University
Viele mögen denken, daß es für einen amerikanischen Präsidenten heute unmöglich ist, eine solche Rede zu halten. Und in der Tat wird Putin heute als böser dargestellt als Chruschtschow damals, und China wird als große Bedrohung dargestellt. Dennoch lobte Kennedy die Russen und würdigte ihre großen Leistungen in Wissenschaft, Industrie und Kultur. Er lobte ihren Mut, Hitler im Zweiten Weltkrieg zu besiegen, wofür sie mehr als 26 Millionen Menschenleben opferten. Wir wollen, daß jemand Präsident der USA wird, der die beste Tradition in jeder Nation, einschließlich Rußlands und Chinas, als Grundlage für gegenseitiges Vertrauen und als Basis für Frieden sieht.
Wir, die Unterzeichner, wollen, daß Amerika wieder das Amerika ist, das in der schönen Rede von JFK zum Ausdruck kam. Wir wollen, daß die USA wieder ein Leuchtfeuer der Hoffnung und ein Tempel der Freiheit sind. Wir glauben, daß dies die Grundlage für „Frieden für alle Zeiten“ ist, wie JFK sagte.
gez. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts
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