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Internetkonferenz: Der Oasenplan: Die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung

Der Oasenplan: Die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung zwischen Israel und Palästina sowie der gesamten Region Südwestasien

Internetkonferenz des Schiller-Instituts

13. April 2024

Hier können Sie sich Panel 1 und Panel 2 im Englischen Original ansehen.

Ein Bericht über die Konferenz „Der Oasenplan – die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung zwischen Israel und Palästina und ganz Südwestasien“, die am 13. 4. 2024 vom Schiller-Institut veranstaltet wurde. –> Eine konkrete Perspektive für Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung in Eurasien

Die deutschen Übersetzungen der Panels werden in Kürze veröffentlicht und in der Rednerliste verlinkt.

 


Am 18. Februar 2024 veröffentlichte die LaRouche-Organisation ein 14-minütiges Video unter dem Titel: „Der Oasenplan: LaRouches Lösung für den Nahen Osten“.

Darin heißt es: „Die ganze Welt ist Zeuge der Grausamkeiten, die dem palästinensischen Volk angetan werden und uns jeden Tag in Form von Videos vor Augen geführt werden. … Aber die Zerstörung geht weiter, aktiv unterstützt von den Vereinigten Staaten und einer schwindenden Zahl anderer Länder. Die moralische Überlebensfähigkeit der Menschheit wird auf die Probe gestellt. Die Horrorshow muß ein Ende haben, angefangen mit einem sofortigen bedingungslosen Waffenstillstand.“ Gleichzeitig muß massive humanitäre Hilfe für den Gazastreifen geleistet und auf eine politische Lösung der Krise hingearbeitet werden, wozu auch die Existenz eines souveränen palästinensischen Staates und dessen uneingeschränkte internationale Anerkennung gehören.

„Aber ohne wirtschaftliche Entwicklung“ heißt es in dem Video weiter, „ohne einen gangbaren und sinnvollen Weg des Fortschritts in die Zukunft, sind bloße politische Vereinbarungen nicht tragfähig. Die Menschen in der Region müssen wissen, daß ihre Kinder eine bessere Zukunft, ein besseres Leben haben werden. Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung ist die einzige erfolgreiche Grundlage für einen dauerhaften, gerechten Frieden in der Region. Zu dieser Erkenntnis gelangte auch der damalige israelische Ministerpräsident Jitzhak Rabin: Es gibt keine rein militärische Grundlage für Frieden oder Sicherheit, nur wirtschaftliche Entwicklung führt dorthin.“

Wie werden Israelis und Palästinenser nach allem, was geschehen ist, jemals Frieden schließen können? Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des internationalen Schiller-Instituts, verweist darauf, daß dieser oder jeder andere Konflikt nicht lösbar ist, ohne aus der Ebene des Konflikts herauszukommen. Mit Hilfe eines Konzepts von Nikolaus von Kues (1401-1464), dem „Zusammenfall der Gegensätze“ (Coincidentia Oppositorum), fordert Zepp-LaRouche uns auf, uns über die Ebene der Verzweiflung, des Hasses und der Rache zu erheben und ein gemeinsames Interesse am Wohlergehen aller Menschen durch die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region zu definieren.

Eine inspirierende Vision einer Zukunft, in der Israelis und Palästinenser Seite an Seite leben können, ist dringlicher denn je. „Frieden durch Entwicklung“ heißt das Konzept, das Lyndon LaRouche (1922-2019) und seine Mitarbeiter seit 1975 vorschlagen, und dies nicht begrenzt auf den Oasenplan und die Region Südwestasien, sondern in Form der Weltlandbrücke für den gesamten Globus.

Das Konzept des Oasenplans konzentriert sich in erster Linie darauf, das größte Hindernis bei der Entwicklung der Region – den Mangel an Süßwasser – durch den Bau eines Netzes von Kanälen und Wasserentsalzungsanlagen zu beseitigen, die idealerweise mit Kernkraft betrieben werden und das reichlich vorhandene Meerwasser in Süßwasser umwandeln. Diese Anlagen sollten nicht nur an der Mittelmeerküste, sondern auch entlang zweier neuer Hauptkanäle gebaut werden: je einen vom Mittelmeer und einen vom Roten Meer, die beide ins Tote Meer münden.
Indem sie zusammenarbeiten, um gegen die Wüste anstatt gegeneinander zu kämpfen, werden die Menschen der Region zueinander finden und die Menschlichkeit im jeweils anderen erkennen, sowie die gemeinsame Fähigkeit aller Menschen nutzen, die Prinzipien der Natur zu entdecken und unsere Beziehung zur Umwelt aktiv zu gestalten.
Es gibt keine menschlichen Tiere!

Der Oasenplan gilt nicht nur für Israel und Palästina, sowie deren unmittelbar angrenzende Länder, sondern für die gesamte südwestasiatische Region, einschließlich der vom Krieg zerstörten Länder Afghanistan, Syrien und Jemen. Er wird nur zustande kommen, wenn wir der Geopolitik eine endgültige Absage erteilen und damit beginnen, ein neues Paradigma der internationalen Beziehungen aufzubauen – eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur.

Viele sprechen „vom Tag danach“. Aber der einzige Weg dorthin besteht darin, den Menschen sofort Hoffnung zu geben. Jetzt ist es unabdingbar notwendig, die Zukunftsvision des Oasenplans kennenzulernen, weiterzuentwickeln und zu unterstützen, um einen Weg aus Tod und Zerstörung hin zu einer für alle Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit zwischen souveränen Nationen zu finden.

Wie Helga Zepp-LaRouche in einem Webcast am 6. März 2024 sagte: „Man muß Hoffnung haben. Man muß den jungen Menschen eine Perspektive geben, eine anständige Zukunft zu haben, in der sie Familien gründen können, in der sie ein normales Leben führen können, in der sie studieren können, in der sie nützliche Dinge in ihrem Leben tun können. Wenn man das nicht auf die Tagesordnung setzt, wird es selbst dann, wenn es zu einer Teillösung oder einem Waffenstillstand kommt, ohne daß man eine Perspektive der Hoffnung hat, zu neuen Konfliktwellen, zu Terrorismus, zu allen Arten von Krieg kommen. Sind wir nun die intelligente Spezies oder nicht? Und das ist die eigentliche Frage….“

„Aber ich denke, wenn wir alle mobilisieren“, fuhr sie fort, „wenn wir einige Länder, einige Staatsoberhäupter, einige frühere Staatsoberhäupter, einige Nobelpreisträger oder eine beliebige Kombination von wirklich hochrangigen religiösen Führern dazu bringen würden, sich öffentlich dazu zu bekennen, daß der einzige Weg zum Frieden der durch Entwicklung ist, der neue Name für Frieden Entwicklung heißt, und hier der Oasenplan ist, der das erreichen kann, dann würde das jeden inspirieren. Es würde die Menschen in der Region inspirieren, es würde die Nachbarländer inspirieren, es würde wirklich – und ich habe viel darüber nachgedacht, und der Vorschlag, den mein verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche schon 1975 gemacht hat, ist immer noch der einzige Weg, um Frieden im Nahen Osten zu schaffen!“

Im Gedenken an diejenigen, die umgekommen sind, und um den Lebenden Hoffnung zu geben, müssen wir den Mut aufbringen, Frieden durch Entwicklung zu erreichen.


Panel 1 – 17:00 Uhr – Die Voraussetzungen für Dialog, Sicherheit, Frieden und Entwicklung in Südwestasien schaffen (Playlist)
Moderator: Dennis Speed, Schiller-Institut

Lyndon LaRouches Rede vor dem Zayed-Zentrum in Abu Dhabi am 2. Juni 2002

Schiller-Institut-Gründerin Helga Zepp-LaRouche: Am Abgrund des Allgemeinen Krieges: Der Neue Name für Frieden ist Entwicklung

S.E. Prof. Dr. Manuel Hassassian, Palästinensischer Botschafter in Dänemark: Wie können zwei benachbarte Länder in Frieden leben? 

Transkript lesen

Der Oasenplan ist eine Chance für Palästinenser und Israelis

Von Prof. Dr. Manuel Hassassian

S.E. Prof. Dr. Manuel Hassassian ist Botschafter Palästinas in Dänemark. Im ersten Abschnitt der Konferenz des Schiller-Instituts zum Oasenplan am 13. April sagte er folgendes. (Übersetzung aus dem Englischen, Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt.)

Hallo und vielen Dank für die Einladung. Es ist mir eine Ehre, an diesem Podium mit angesehenen Gästen teilzunehmen. Dies ist ein internationales Podium, auf dem globale Botschaften an die Welt gerichtet werden sollten, insbesondere mit dem Oasenplan des Schiller-Instituts, der im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung weltweit große Resonanz findet.

Doch bevor wir ein wenig über den Oasenplan sprechen, möchte ich auf den Höhepunkt dieses langwierigen Konflikts, der seit 75 Jahren zwischen Palästinensern und Israelis herrscht, eingehen.

Wir, die Palästinenser, sind im Laufe der Geschichte viele Male erobert worden. Das letzte Mal war es im Grunde das britische Mandat, das es Israel durch die Balfour-Deklaration nach dem Krieg von 1948, als Israel seine Unabhängigkeit erklärte, auf dem Silbertablett servierte, und es setzte 1967 seine Aggression fort, indem es das Westjordanland, den Gazastreifen und Ostjerusalem besetzte. Seitdem setzt sich dieser langwierige Konflikt auf der Grundlage einer „ethnischen Säuberung“ fort – ausgehend von der kolonialen Siedlerbewegung, mit der das zionistische Projekt der Schaffung eines Heimatlandes auf Kosten der Vertreibung des palästinensischen Volkes bis 1967 vor Ort Realität wurde, wo sie ihr zionistisches Projekt der Besetzung des gesamten historischen Palästina fortsetzten.

Seitdem gab es dazu unzählige internationale UN-Resolutionen, Erklärungen usw., aber sie wurden alle von dieser Besatzung und kolonialen Siedlerbewegung mißachtet, die von den Vereinigten Staaten von Amerika und auch von den europäischen Ländern klar unterstützt wurde.

Wir, die Palästinenser, zahlen den Preis für das, was Holocaust genannt wird, die Vertreibung der Juden aus Europa. Wir zahlen den Preis dafür, indem wir aus unserem Land vertrieben und entwurzelt wurden und nun schon seit Jahrzehnten unter Besatzung leben.

Ich möchte nicht weiter auf die Geschichte dieses Konflikts eingehen, sondern darauf hinweisen, was sich heute um uns herum abspielt. Heute hat Israel dem gesamten palästinensischen Volk den Krieg erklärt, mit der Absicht, es zu dezimieren; mit der Absicht, es wieder gewaltsam zu vertreiben; mit der Absicht, Palästinas Geographie zu übernehmen und Palästinas Demokratie zu beseitigen.

Ethnische Säuberung

Was wir heute erleben, ist ein Krieg der ethnischen Säuberung, ein Völkermord, ein Mord, ein Gemetzel. Man findet keine Worte oder Begriffe, um zu beschreiben, was heute in Gaza geschieht. Israel hat leider die Lizenz zum Töten, durch die Unterstützung und Komplizenschaft der Vereinigten Staaten von Amerika. Denn die Waffen, die Israel in den letzten sechs Jahrzehnten eingesetzt hat, waren amerikanische, britische und europäische. Wir betrachten heute die Amerikaner als Mitschuldige an diesem Kriegsverbrechen gegen die Menschheit und das unschuldige palästinensische Volk. Tausende und Abertausende von Kindern werden kaltblütig abgeschlachtet und massakriert.

Was soll man über eine Regierung sagen, die sich ihrer „Demokratie“ rühmt und über die es heißt, sie sei angeblich die Bastion der Demokratie im Nahen Osten? Die letzten sechs Jahrzehnte haben uns praktisch bewiesen, daß Israel keine Demokratie ist; Israel ist eine Theokratie. Israel ist ein Siedlerkolonialstaat. Israel hat sich das Land der Palästinenser angeeignet. Israel baut mehr Siedlungen. Israel führt neue Angriffe vor Ort durch. Israel will das palästinensische Volk loswerden.

Israels Absichten unter dem Vorwand des 7. Oktober sind sehr deutlich geworden. Es verfolgt nicht nur die Hamas, sondern zerstört die Infrastruktur des Gazastreifens, zerstört die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen, in Ostjerusalem, ganz zu schweigen vom Westjordanland.

Zunehmender Druck, Konflikte und Tötungen im Westjordanland werden deutlicher denn je. Jeden Tag werden Menschen getötet, zahllose Palästinenser werden inhaftiert. Ständig gibt es im Westjordanland Verfolgungsjagden. Siedler greifen zu den Waffen und gehen gegen unschuldige Palästinenser vor. Die Armee unterstützt die Siedler bei ihren Angriffen und Morden. Die kampflustige Mentalität des Westens wird heute von den Siedlern in den besetzten Gebieten des Westjordanlandes eifrig praktiziert. Ich kann die grausamen Verbrechen Israels mit seinen abscheulichen Absichten, das palästinensische Volk auszulöschen, nicht weiter beschreiben.

Dabei handelt es sich um ein Land, das uns einst glauben machte, daß eine Zwei-Staaten-Lösung möglich wäre. Als wir uns 1988 zu unserem historischen Kompromiß entschlossen, den Staat Israel anzuerkennen und die Zweistaatenlösung zu akzeptieren, dachten wir, daß die Zweistaatenlösung mit den Osloer Verträgen zustande kommt; doch zu unserer großen Enttäuschung haben sie die Besatzung legitimiert, die Siedlungen in den besetzten Gebieten vervierfacht und Voraussetzungen für Israels Verschärfung des Konflikts und Auslöschung der Palästinenser geschaffen.

Schauen wir uns nun die heutige Situation an. Die internationale Gemeinschaft hat über Mitleidsbekundungen und direkte oder indirekte Verurteilungen hinaus nichts unternommen, um dieses Gemetzel zu beenden und den Ansturm der israelischen Kriegsmaschinerie auf unser Volk in Gaza und im Westjordanland zu stoppen. Wir sind Zeugen der Tatsache, daß die westlichen Regierungen mit zweierlei Maß messen, daß sie heucheln, daß ihre Vorstellungen von Menschenrechten hohl sind, weil sie keinerlei Druck auf Israel ausüben, um diese Massaker, diesen Völkermord zu stoppen. Wir haben gesehen, wie die Amerikaner auf der einen Seite von humanitärer Hilfe und Grenzöffnung sprechen, aber gleichzeitig Waffen nach Israel schicken – tonnenweise Bomben -, um die Palästinenser zu bekämpfen. Sie behaupten, die Hamas bedrohe ihre Sicherheit, während sie unschuldige palästinensische Menschen tötet.

Die Amerikaner sind also ebenso verantwortlich wie die Israelis für diesen grausamen Krieg gegen unschuldige Menschen, den ich als Hochmut bezeichnen würde. Und doch sehen wir gleichzeitig, wie die Welt den täglichen grausamen Verbrechen Israels zusieht, ohne etwas zu unternehmen.

All diese Entscheidungen des Internationalen Gerichtshofs, die UN-Resolutionen, die Israel verurteilen, den Rückzug Israels fordern, das Gemetzel stoppen und was weiß ich noch alles, sind nur Gerede und haben vor Ort nichts bewirkt. Jeden Tag wachen wir auf und sehen mehr Zerstörung, mehr Tötung des palästinensischen Volkes. Wie soll das weitergehen?

Israels Dilemma

Wir sehen, daß Israel bei der Verwirklichung seiner Ziele bisher gescheitert ist, ich würde sogar sagen, grandios gescheitert. Israel schafft es nicht, Hamas loszuwerden; es schafft es nicht, die zwei Millionen Palästinenser loszuwerden, die jetzt in Gaza verhungern. Es kann das palästinensische Streben nach Unabhängigkeit und Selbstbestimmung nicht loswerden. Denn die Realität hat gezeigt, daß die Palästinenser niemals in die Knie gehen und noch einmal eine Diaspora akzeptieren werden wie 1948.

Die Israelis stecken also in einem Dilemma: Sie können die Palästinenser nicht loswerden, und sie können dem Staat Israel nicht wirklich Sicherheit bringen. Ohne eine Lösung der Palästinenserfrage haben sie im Nahen Osten keine glückliche Zukunft. Ohne diesen Dreh- und Angelpunkt der Krise im Nahen Osten, die Palästinenserfrage, zu lösen, wird es niemals Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten geben.

Da die Zeit begrenzt ist, möchte ich nicht weiter hierauf eingehen, sondern einen Ausblick geben, was getan werden könnte, damit die beiden Nachbarländer in Frieden leben können.

Ich würde sagen, daß das palästinensische Volk, selbst unter der Besatzung, die höchste Form der Demokratie praktiziert hat. Wir hatten demokratische Wahlen – Parlamentswahlen, Präsidentschaftswahlen, Kommunalwahlen und was weiß ich noch alles. Wir haben unsere Zivilgesellschaft aufgebaut. Wir haben Verbindungen zwischen unserer Zivilgesellschaft und unserer Regierung geschaffen, und wir haben im wesentlichen Rede- und Meinungsfreiheit geschaffen.

Wir versuchen auch, unser Wirtschaftssystem aufzubauen, obwohl wir im Grunde genommen der israelischen Wirtschaft völlig unterworfen sind. Dennoch gelingt es uns, nach Möglichkeiten und Ressourcen zu suchen, wie wir eine nachhaltige Wirtschaftsproduktion aufbauen können.

Natürlich gibt es im Westjordanland keine Grundwasserreserven, weil die Siedler den größten Teil des Wassers verbrauchen. Ihre Kontrolle über die Grundwasserleiter schränkt die Produktion unserer landwirtschaftlichen Erzeugnisse ein, was unseren Fortschritt und unsere wirtschaftliche Entwicklung in gewisser Weise behindert. Aber wir können uns wirtschaftlich nicht wirklich entwickeln, wenn wir der israelischen Besatzung, ihrer Wirtschaft und ihrer Kontrolle über unsere natürlichen Ressourcen völlig unterworfen sind, ganz zu schweigen von unseren menschlichen Ressourcen.

Deshalb wird es niemals Frieden geben, bevor dieser Konflikt politisch gelöst ist. Es gibt keine wirtschaftliche Lösung ohne eine politische Lösung für diesen langwierigen Konflikt, der seit nunmehr acht Jahrzehnten zwischen zwei epistemischen Gemeinschaften ausgetragen wird.

Deshalb bin ich um so mehr geneigt, über die Aussichten auf Frieden zu sprechen. Der Frieden beginnt als Wohltätigkeit zu Hause. Zuerst müssen wir unser Volk vereinen. Wir müssen den Konflikt zwischen Hamas und Fatah beenden. Und wir brauchen eine einzige Regierung, die ganz Palästina regiert, nämlich die palästinensische Regierung. Das ist das erste.

Zweitens: Wir wollen, daß der Krieg in Gaza beendet wird. Wir wollen im Gegenzug die Freilassung der Geiseln. Wir würden gerne an den Verhandlungstisch zurückkehren, um eine Zweistaatenlösung zu erreichen.

Dazu müssen wir die grundlegenden Voraussetzungen schaffen, um umzusetzen, was ich gesagt habe. Zu diesem Zweck möchte ich auf den Oasenplan eingehen, der ausführlich darlegt, wie wir Frieden und Wohlstand in der Region erreichen können.

Ich stimme zu, daß die politische Lösung an erster Stelle steht; an zweiter Stelle steht für die Nachhaltigkeit des Friedens der Oasenplan als Rettung und zur Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den kriegführenden Parteien und Herbeiführung von Frieden und Wohlstand für die Nationen, die in Konflikte verwickelt waren.

Ich denke, der vorgeschlagene Oasenplan wird ernst genommen. Er hat das Potential, im palästinensisch-israelischen Konflikt erfolgreich zu sein. Deshalb habe ich mich bereit erklärt, an dieser Konferenz teilzunehmen – nicht, um über den Konflikt zu sprechen, sondern um über die Aussichten auf Frieden in diesem Zusammenhang zu sprechen. Ich glaube, der Oasenplan ist eine Chance für Palästinenser und Israelis, die sie ergreifen können, um einen Frieden zu schaffen, der von Dauer ist und Wohlstand bringt und in dem sie viele Jahre zusammenleben können.

Mehr kann ich heute nicht sagen, aus Zeitgründen kann ich keine tiefere Analyse des Konflikts vornehmen und auf die komplexen Zusammenhänge eingehen, die man als Hindernisse für die Schaffung von Frieden und Wohlstand in der Region sehen könnte. Ich danke Ihnen.

S.E. Mounir Anastas, Palestinensicher Botschafter bei der UNESCO: Der Konflikt zwischen Israel und Palästina ist kein religiöser, sondern ein politischer

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Wir sollten mit der Anerkennung beider Staaten beginnen

Von Mounir Anastas

S.E. Mounir Anastas ist Botschafter Palästinas bei der UNESCO. Im ersten Abschnitt der Konferenz des Schiller-Instituts zum Oasenplan am 13. April sagte er folgendes. (Übersetzung aus dem Französischen und Englischen, Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt.)

Ich danke Ihnen vielmals… Ich möchte zunächst dem Schiller-Institut für die Organisation dieser Veranstaltung danken. Vor allem danke ich Frau LaRouche für ihre sehr gehaltvolle, sehr tiefgründige Rede. Es gibt einige Dinge, die sie beigetragen hat, die ich voll und ganz teile und gutheiße. Ich möchte auch dem Botschafter in Dänemark danken, daß ich bestimmte Dinge nicht wiederholen muß.

Was den Oasenplan betrifft, so bin ich kein Experte für diese technischen Fragen, aber mein Interesse an diesem Plan gilt dem Prinzip und dem Geist und der Absicht, die dahinter stehen, nämlich einer echten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung. Wir können dadurch Wohlstand und Frieden nicht nur im Nahen Osten, sondern in der gesamten Region Südwestasien erreichen. Auf die Grundsätze des Plans an sich komme ich später noch einmal zurück.

Dieses Projekt steht in direktem Zusammenhang mit dem Thema Wasser. Ich möchte über das UNESCO-Programm zur Wasserfrage sprechen. Die UNESCO beschäftigt sich mit verschiedenen Dingen, die nicht nur Bildung, Wissenschaft und Kultur betreffen – die zu den Vorrechten der UNESCO gehören -, darunter auch die Wasserfrage…

Bevor ich über Wasser und die UNESCO spreche, möchte ich nur eines vorausschicken, weil es immer zwischen den Zeilen steht. Wie Professor Hassassian erwähnte, ist das israelische Regime ein theokratisches Regime. Sie versuchen jeden davon zu überzeugen, daß der Konflikt zwischen Israel und Palästina ein religiöser Konflikt ist, was völlig falsch ist. Unser Konflikt ist kein religiöser Konflikt, er ist ein politischer Konflikt. Es ist auch ein juristischer Konflikt, überhaupt nicht religiös.

Damit möchte ich mich der Frage des Wassers in der UNESCO zuwenden. Wir haben bei der UNESCO ein Programm, das „Intergovernmental Hydrological Program“, IHP. Es wurde 1975 gegründet, nach der „Hydrologischen Dekade“ 1965-1974. Das zwischenstaatliche Kooperationsprogramm ist das einzige internationale und zwischenstaatliche Kooperationsprogramm im UN-System. Es ist bei der UNESCO angesiedelt. Außerdem hat es einen zwischenstaatlichen Rat, der jedes Jahr tagt.

Der Zweck ist die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten in der Frage der Grundwasserleiter und allem anderen zu dem Thema. Es gibt das sogenannte Weltwasserforum; das nächste ist das zehnte Weltwasserforum, das im Mai auf Bali in Indonesien stattfinden wird.

Das bedeutet also, daß die UNESCO auch für die Zusammenarbeit rund um das Thema Wasser zuständig ist, das Hauptprinzip des Oasenplans. Wenn man den Zusammenhang der Wasserfrage mit dem laufenden, völkermörderischen Krieg Israels gegen den Gazastreifen betrachtet, kann jeder klar erkennen, daß Israel Wasser als Waffe einsetzt. Wir sprechen hier von der „Instrumentalisierung des Wassers“.

Dies sollte von der internationalen Gemeinschaft angeprangert und verurteilt werden. Leider sieht die internationale Gemeinschaft in dieser Hinsicht passiv zu, was sie zu einer Komplizin macht. Es wurde schon erwähnt, daß viele Länder in diesen Konflikt verwickelt sind, weil sie Waffen liefern, wie die USA; das ist aktive Mitschuld. Aber es gibt auch die passive Komplizenschaft derer, die Israel, die Besatzungsmacht, nicht verurteilen und keinen Druck auf sie ausüben, damit der Mißbrauch des Wassers als Waffe in dem laufenden Konflikt endet.

Medien, Bildung und Kultur als Opfer im Gazakrieg

Vor allem müssen wir uns jetzt vor Augen halten, daß die UNESCO als Fachorganisation für verschiedene Bereiche zuständig ist. Und alle Zuständigkeitsbereiche der UNESCO wurden durch die laufende israelische Aggression angegriffen oder zerstört.

Ich erwähnte bereits, daß die UNESCO auch für die Sicherheit von Journalisten und für die Meinungsfreiheit zuständig ist. Bekanntlich liegt die Zahl der im Gazastreifen getöteten Journalisten inzwischen bei etwa 133. Das entspricht etwa 10% der Gesamtzahl der Journalisten im Gazastreifen. Das hat es bisher noch in keinem Konflikt auf der Welt gegeben. Selbst im Ersten und Zweiten Weltkrieg war der Prozentsatz nie so hoch. Nimmt man etwa den aktuellen Konflikt zwischen Rußland und der Ukraine, so liegt die Zahl der getöteten Journalisten dort unter 30, und wenn man weiß, daß es dort Tausende von Journalisten gibt, bedeutet das, daß der Prozentsatz nicht einmal 1% erreicht.

Das bedeutet, daß Israel es gezielt auf Journalisten abgesehen hat. Wir haben Informationen, daß sie Journalisten mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ins Visier nehmen. Und sie haben es nicht nur auf einzelne Journalisten abgesehen, sondern auch auf Medienzentren.

Warum gerade Journalisten und Medienzentren? Weil sie keine internationalen Zeugen wollen; sie wollen der Welt nicht zeigen, was sie als Verbrechen gegen die Menschlichkeit begehen; es sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Ich gebe Ihnen ein weiteres Beispiel: Wenn ein europäisches Land seine Position oder seine Sprache in Bezug auf den Konflikt ändert. Erinnern Sie sich, was Frau Zepp-LaRouche erwähnte? Daß die Welt nach dem 7. Oktober anfangs sehr viel Sympathie mit Israel hatte, doch Tag für Tag und Woche für Woche änderte sich diese Position, als alle die israelischen Greueltaten in Gaza beobachteten. Deshalb hat es die israelische Armee auf jeden Zeugen abgesehen. Aus diesem Grund wurde die World Central Kitchen angegriffen.

Was die Kulturzentren betrifft, so wurde sogar das französische Kulturzentrum ins Visier genommen. Wahrscheinlich läßt sich das erklären, denn es wurde einen Tag nach einer Erklärung von Präsident Macron angegriffen, als er Israel sagte, sie würden es übertreiben. Am nächsten Tag wurde das französische Kulturzentrum getroffen; es wurde vollständig zerstört, und die Büros der Agence France-Presse wurden getroffen. Sie zerstörten nicht das ganze Gebäude, sondern nur die Büros von Agence France-Presse. So sind Journalisten und Medienzentren Ziel von Angriffen.

Jetzt werden auch kulturelle Stätten angegriffen, auch das sind Strukturen, die in den Zuständigkeitsbereich der UNESCO fallen.

Kommen wir zurück zu einem der Hauptbereiche der UNESCO, nämlich Bildung und Schulen. Mindestens als 204 Schulen wurden vollständig oder größtenteils zerstört. Universitäten: Sechs Universitäten wurden vollständig zerstört, alle anderen teilweise.

Auch Stätten des Weltkulturerbes und des nationalen Kulturerbes wurden zerstört. Wir sprechen hier von mehr als 250 Stätten, manche Quellen sogar von 300. Was auch immer es ist, es ist völlig unglaublich und beispiellos.

Das zeigt die Absicht Israels, nicht nur das palästinensische Volk, sondern auch die palästinensische Geschichte und das palästinensische Gedächtnis durch diese Zerstörungen auszulöschen.

Wenn ich von Weltkulturerbe-Stätten spreche, dann gehören auch dazu Moscheen und Kirchen. Eine der ältesten Kirchen der Welt, die Kirche San Porphyrius, wurde angegriffen und vollständig zerstört. Auch die Große Omari-Moschee in Gaza wurde vollständig zerstört, diese Moschee war früher eine byzantinische Kirche und davor ein römischer Tempel. Das bedeutet, daß sie zum Erbe der ganzen Menschheit gehört, nicht nur der Palästinenser.

Viele andere Stätten: der Al-Basha-Palast, ein historischer Ort, an dem Napoleon drei Nächte verbrachte, und Sibat [ph] und so weiter. Die alte Festung von Gaza, Anthedon, ist ebenfalls zerstört worden. Die Liste ist zu lang, ich werde nicht alles aufzählen, was zerstört worden ist. Dann die Theater, die Kinos, die Museen, die Musikstudios usw.

Zu alledem kommen noch die Menschen, die mit diesen Strukturen verbunden sind, davon ist kaum die Rede. 33.400 Menschen wurden getötet, 17.000 davon Kinder, das wurde erwähnt. Alle sprechen von Kindern und Frauen, aber niemand spricht von Studenten, Lehrern, Professoren, Dekanen, Musikern und Künstlern. So wurde zum Beispiel Professor Tayeh, der den UNESCO-Lehrstuhl in Gaza innehatte, zusammen mit seiner Familie in seinem Haus getötet.

All dies zeigt die Absicht Israels, das Gedächtnis und die Geschichte der Bevölkerung auszulöschen. Das ist das wichtigste, was wir uns vor Augen halten müssen.

Was zu tun ist

Wenn wir überlegen, was zu tun ist, ist das leider die große Herausforderung, nach der enormen Zerstörung all dessen, was ich erwähnt habe – Schulen, Universitäten, Weltkulturerbe, Kulturzentren und so weiter – der Wiederaufbau.

Und hier können wir auf den Oasenplan zurückkommen. Nicht der Plan, das Projekt an sich, sondern die Prinzipien hinter diesem Projekt, nämlich die wirtschaftliche Entwicklung, die zu Frieden und Wohlstand führen kann.

Aber Professor Hassassian hat es erwähnt: Es gibt einige Voraussetzungen, um das umzusetzen. Die Voraussetzung ist in erster Linie politischer Natur. Alle beharren auf der Zweistaatenlösung, aber selbst europäische Länder wie Deutschland und Frankreich, die regelmäßig davon reden, daß sie für die Zweistaatenlösung sind, erkennen nicht beide Staaten an. Sie erkennen nur einen Staat an, nicht zwei. Vielleicht sollte man also mit dieser Anerkennung der beiden Staaten beginnen. Dann wäre alles möglich. Ich denke, das ist die Voraussetzung Nummer eins.

Nummer zwei, und das hängt mit Nummer eins zusammen, sind gleiche Rechte für alle. Auch das ist eine Voraussetzung.

Und Nummer drei: Niemand steht über dem Völkerrecht. Leider stellt sich Israel bisher über alle Gesetze und das internationale Recht.

Um einen so großen Plan wie den Oasenplan umsetzen zu können, sollten die europäischen Länder und die internationale Gemeinschaft vielleicht erstens den palästinensischen Staat anerkennen und zweitens ernstzunehmenden Druck auf Israel ausüben, damit es seine regelmäßigen Aggressionen einstellt, die von Professor Hassassian erwähnt wurden, nicht nur im Gazastreifen, sondern auch im Westjordanland.

Ich denke, damit kann man das ganze Problem in den Griff bekommen. Es gibt keine nächsten Schritte ohne die Anerkennung des Staates Palästina. Das ist in dieser Phase eine Voraussetzung, andernfalls kehren wir zu dem Status quo zurück, der seit den Osloer Abkommen vor fast 30 Jahren gilt. Deshalb denke ich, daß wir einen vollständigen Paradigmenwechsel vornehmen und mit der Anerkennung des Staates Palästina beginnen sollten. Dann wird alles möglich sein, und die Umsetzung des Oasenplans wird möglich sein. Ich danke Ihnen vielmals.

Diskussion zwischen Helga Zepp-LaRouche und Botschafter Hassassian

Im Anschluß an die Vorträge der beiden palästinensischen Botschafter kam es zu der folgenden kurzen Diskussion zwischen Helga Zepp-LaRouche und Botschafter Hassassian über die Frage, ob man vor den Gesprächen über die wirtschaftliche Zukunft der Region eine politische Lösung braucht, oder umgekehrt die Einigung auf eine wirtschaftliche Zukunftsvision die Voraussetzung für eine politische Lösung ist.

Transkript lesen

Helga Zepp-LaRouche: Ich möchte den beiden Botschaftern Palästinas dafür danken, daß sie uns ihre tiefempfundenen Erfahrungen mitgeteilt haben, die die Welt meiner Meinung nach kennen muß.
Ich möchte nur kurz darauf hinweisen, daß Sie erwähnt haben, daß zuerst eine politische Lösung gefunden werden muß, und das ist genau das, was der Oasenplan versucht, auf eine andere Ebene zu stellen. Denn all die Debatten in den Vereinten Nationen und anderen Foren, die zuerst eine politische Lösung forderten, haben nicht das gebracht, was beabsichtigt war. Und wir sind der Meinung, daß wir eine absolute, unumstößliche Entschlossenheit zu einem wirtschaftlichen Entwicklungsplan als Vorbedingung brauchen, um die politische Situation zu verbessern.
Als das Osloer Abkommen unterzeichnet wurde, sagte Lyndon LaRouche, mein Mann, mit Nachdruck, der einzige Weg zum Erfolg sei, sofort mit den Bauarbeiten anzufangen, die Schaufeln und die Bagger sofort in Bewegung zu setzen, damit die Menschen vor Ort sehen, daß sich ihre Lebenssituation unmittelbar verbessert. Doch das passierte nicht, weil die Weltbank zu dem Zeitpunkt die Kredite verweigerte, die notwendig gewesen wären, und wie wir alle wissen, hatte das Osloer Abkommen keinen Erfolg.
Daher ist der Zweck dieser Konferenz, einen konkreten Strauß wirtschaftlicher „Blumen“ zusammenzustellen – Sie wissen schon, Blumen von Entwicklungsprojekten -, insbesondere wenn wir die anderen Redner und das zweite Panel hören. Das Ergebnis dieser Konferenz soll dann an alle Regierungen der Welt und an andere Institutionen weitergegeben werden. Damit versuchen wir, Unterstützung zu bekommen.
Ich persönlich glaube, daß wir das nur umsetzen können, wenn wir eine Notkonferenz, eine umfassende Nahost-Konferenz einberufen, wie sie zum Beispiel von China schon früh erwähnt wurde. Soweit ich weiß, hat sich das seither leider nicht weiter konkretisiert. Aber die Idee ist immer noch, daß man eine umfassende Nahost-Konferenz abhalten muß, und ich denke, daß die Tradition des Westfälischen Friedens der geeignetste Präzedenzfall ist – und dann diskutieren, was die Vision für die gesamte Region wäre.
Denn ich denke, man muß den Kreislauf von Gewalt und Verzweiflung durchbrechen. Und wenn es eine Vision gäbe, wie Südwestasien in 20, 50, ja sogar 100 Jahren aussehen würde, als ein voll entwickeltes, modernes Gebiet mit grünen Wäldern und landwirtschaftlichen Feldern, wo heute Wüste ist, mit neuen Städten, integrierter Infrastruktur. Und wenn man dann die Vision hätte, daß alle jungen Menschen Wissenschaftler, Ingenieure, Lehrer, Landwirte werden sollten; daß sie dann einen Grund sehen, warum es Sinn macht, zu studieren, eine Familie zu gründen, ihre Karriere aufzubauen, ein normales Leben zu führen – dann ist es fast eine Vorbedingung für den Erfolg dieses Projekts, den jungen Menschen dieses Gefühl der Hoffnung zu vermitteln.
Ich denke also, daß die Vision einer wirtschaftlichen Verbesserung ein absolut wesentlicher Bestandteil ist, um Frieden zu schaffen und eine politische Lösung zu finden.
Ich möchte Ihnen für Ihre Teilnahme danken und hoffe, daß Sie uns helfen werden, dieses Projekt auch nach dieser Konferenz weiter zu organisieren.

Botschafter Hassassian: Ich möchte noch einen kleinen Beitrag leisten, um auf Frau LaRouches wortgewaltigen Vortrag und ihre Ideen zu antworten:
Vielen Dank für Ihre Sorge um unseren Konflikt. Denn wie Sie wissen, liegt der Dreh- und Angelpunkt der Instabilität im Nahen Osten in der Lösung des Palästinenserproblems.
Ich verstehe sehr gut, daß die wirtschaftliche Entwicklung als Katalysastor für jeden Verhandlungsprozeß zwischen zwei Ländern wirken kann, die sich legitimerweise gegenseitig respektieren und versuchen, eine plausible Lösung für die Aufrechterhaltung des Friedens zu finden. Und daß die Langlebigkeit des Friedens auf wirtschaftlicher Integration und Entwicklung beruht, das darf nicht unterschätzt werden.
Aber man kann nicht mit zwei Verhandlungspartnern über wirtschaftliche Entwicklung sprechen, wenn der eine quasi der „Topdog“ und der andere der „Underdog“ ist. Man kann keine Verhandlungen zwischen Besetzern und Besetzten führen und über wirtschaftliche Entwicklung sprechen.
Wirtschaftliche Entwicklung kann ein Katalysator sein, um laufende Verhandlungen zu verbessern, die auf gegenseitiger Gegenseitigkeit und Respekt beruhen. Aber wenn es keinen angemessenen Respekt zwischen zwei streitenden Parteien gibt, dann wäre das Ergebnis ein kläglicher Fehlschlag.
Und ich möchte natürlich diesen einfachen Satz hinzufügen, wie ich es immer tue: Es wird niemals eine militärische Lösung für unseren Konflikt geben! Israel hat so viele Kriege gewonnen, konnte aber keinen Frieden und keine Sicherheit schaffen, weder für Israel noch für den Nahen Osten.
Daher sage ich, daß der einzige Ausweg Verhandlungen, gegenseitiger Respekt, Inklusion und nicht Exklusivität sind, und daß die Idee, einander auf Augenhöhe zu akzeptieren, der einzige Weg zu Frieden und Sicherheit ist.
Vielen Dank für die Einladung. Ich möchte noch mit einigen positiven Bemerkungen schließen, nämlich: Der Krieg wird niemals, niemals Frieden bringen. Der Frieden wird Stabilität und wirtschaftlichen Wohlstand bringen.
Ich danke Ihnen vielmals.

I.E. Beryl Rose Sisulu,  Botschafterin der Republik Südafrika in Mexiko: Nelson Mandela und unser Verständnis von Frieden und Entwicklung 

S.E. Donald Ramotar, ehemaliger Präsident von Guyana: Dauerhafter Frieden durch sozioökonomischen Fortschritt 

Connie Rahakundini Bakrie, Dozentin, strategische Analystin (Indonesien): Unsere Mission in Südwestasien

S.E. Pavel Shidlovsky, Geschäftsträger von Weißrussland in den USA: Die belarussische Perspektive für Dialog, Sicherheit, Frieden und Entwicklung

Prof. Georgy Toloraya, Direktor, Russisches Nationales Komitee für BRICS-Forschung: Die Rolle der BRICS bei der Entwicklung Südwestasiens

… und andere

Panel 2 – 20:30 Uhr – Der Oasenplan, die physische Grundlage für die wirtschaftliche Entwicklung von Südwestasien
Moderator: Stephan Ossenkopp, Schiller-Institut

Jason Ross, wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts

Ilya Andreev, Erster Sekretär, Experte für humanitäre Angelegenheiten, Mission der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen

Dr. Pierre Berthelot, Associate Researcher am IPSE, Mitglied der Académie de l’Eau und Direktor der Zeitschrift Orients Stratégiques

Dr. Kelvin Kemm, Kernphysiker, ehemaliger Vorsitzender der South African Nuclear Energy Corporation

Dr. Izzeldin Abuelaish (Palästina / Kanada): „Wir müssen Druck auf die politischen Entscheidungsträger ausüben“

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Im Rahmen des zweiten Konferenzabschnitts wurde der folgende Auszug aus einem Interview gezeigt, das der palästinensische Arzt und Friedensaktivist Dr. Izzeldin Abuelaish, Autor des Buches „Ich werde nicht hassen“, kürzlich Michelle Rasmussen vom dänischen Schiller-Institut gegeben hat.

Frage: Welche Bedeutung haben die Idee des „Friedens durch wirtschaftliche Entwicklung“ und der „Oasenplan“, eine Zukunftsvision der Zusammenarbeit zwischen einem freien Palästina und Israel, für die wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Gebiets, und wie könnte dies ein wichtiger Weg zum Frieden sein?

Dr. Abuelaish: Ja, Frieden ist ein dynamischer Zustand; er ist nicht statisch. Frieden ist eine Beziehung zwischen und innerhalb von Menschen, und diese Beziehung kann sozial, ökologisch, erzieherisch, politisch, kulturell und gesellschaftlich sein. Wir brauchen die Mittel dafür. Frieden ist mehr als das, was wir als Konflikt und Gewalt bezeichnen. Das, was wir als „negativen Frieden“ bezeichnen, ist die Abwesenheit von Krieg und Konflikt. Wir brauchen aber den menschlichen und positiven Frieden, der mit vielen anderen Faktoren und Sektoren zusammenhängt und verbunden ist.

Ein negativer Frieden ist natürlich die Grundlage für friedliche Beziehungen: ein negativer Frieden ohne Krieg und Konflikte, der zu Stabilität und Nachhaltigkeit bei der Entwicklung anderer Beziehungen in den Bereichen Bildung, Soziales und Umwelt führt, und ein Teil davon ist wirtschaftliche Entwicklung. Wirtschaftliche Entwicklung ist sehr wichtig, aber man braucht die Grundlage. Das Kernstück des Friedens ist die Abwesenheit von Krieg und Konflikten, die zu wirtschaftlicher Entwicklung und sozialen Beziehungen zwischen den Menschen führt, auf der Grundlage von Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit, Respekt, Mitgefühl und Würde aller. Daran müssen wir in einem umfassenden, ganzheitlichen Ansatz arbeiten, nicht in einer fragmentierten Weise. Denn es gibt eine Wechselwirkung zwischen diesen Bereichen: Wirtschaft, Soziales, Politik und Umwelt.

Man sieht es an den Verhältnissen. Was ist zu tun? Leben wir im Frieden mit unserer Umwelt oder nicht? Wir fügen unserer Umwelt Schaden zu, man sieht das an den Umweltveränderungen, dem Klimawandel und dem, was in unserer Welt mit der Erde, auf der wir leben, geschieht. Wir müssen also lernen, daß Frieden eine Beziehung ist, die auf Zusammenarbeit, Partnerschaft und gemeinsamen Interessen beruht, die zu Stabilität und Nachhaltigkeit führen. Und es ist sehr wichtig, daß dieser Frieden dynamisch ist und sich den Bedürfnissen und Aktualisierungen anpaßt, denn das Leben ist nicht statisch, es verändert sich. Also brauchen wir diesen Frieden, um daran zu arbeiten.

Ich sage dazu, daß Frieden eine Reise ist, und auf dieser Reise müssen wir flexibel sein, um mit der Reise, mit den Bedürfnissen Schritt zu halten. Denn Frieden, Gesundheit, Demokratie, Freiheit, Entwicklung, Gleichheit, Gerechtigkeit, Leben und Bildung – alles hängt davon ab, wer du bist und wo du bist. Ob du ein Mann bist, ob du eine Frau bist, ob du ein Kind bist, ob du alt bist, ob du Palästinenser bist, ob du ein Däne bist. Wir müssen also etwas Gemeinsames zwischen den Menschen schaffen, damit sie daran glauben, ihre Bedürfnisse befriedigen und nach ihren Bedürfnissen handeln.

Daher glaube ich, daß wirtschaftliche Entwicklung von entscheidender Bedeutung ist, sobald wir den negativen Frieden, das Ende von Krieg und Konflikten erreicht haben und damit beginnen können, die Lücke in der Gleichberechtigung zu schließen und Gleichheit, Freiheit, Gerechtigkeit und Würde zu erreichen. Und natürlich, was am wichtigsten ist, Respekt für alle.

Frage: Was müssen die Palästinenser und die Israelis, aber auch die internationale Gemeinschaft tun, um angesichts des Völkermords in Gaza diesen Frieden zu schaffen?

Abuelaish: Der erste Schritt, die Priorität ist, daß wir diesen anhaltenden Völkermord beenden müssen. Wir müssen das Blutvergießen beenden, um einen sofortigen, dauerhaften Waffenstillstand und ein Ende des Krieges zu erreichen. Zweitens müssen wir ernsthafte Verhandlungen aufnehmen, um zu sagen: „Das ist das letzte Mal, daß es Blutvergießen und Krieg gibt.“

Wir müssen dem, wie gesagt, ein Ende setzen, auf der Grundlage der internationalen Resolutionen. Denn ich frage: Wo stehen wir bei den Menschenrechtskonventionen? Wo stehen wir bei der Genfer Konvention? Wo stehen wir mit den Resolutionen der Vereinten Nationen? Wir wollen die Hoffnung in diese Institutionen wiederbeleben, denn die Welt hat ihr Vertrauen verloren – die Öffentlichkeit, die Menschen haben ihr Vertrauen in diese Institutionen verloren. Wir müssen den internationalen Resolutionen und den internationalen Institutionen wieder eine Aufgabe zuweisen. Wir leben in einer zerrissenen Welt, die größtenteils von politischen Agenden bestimmt ist, um der politischen Agenda der politischen Führer zu dienen, die dort sitzen, um zu kontrollieren, um zu dominieren. Sie sind völlig losgelöst von den Bedürfnissen der Öffentlichkeit.

Wir brauchen also erstens ein Ende dieses Völkermords und zweitens ernsthafte Verhandlungen auf der Grundlage internationaler Resolutionen, um die Besatzung und die Ungerechtigkeit zu beenden und vor allem, um zur Rechenschaft zu ziehen, denn wir brauchen Rechenschaft in unserer Welt. Wenn wir von Gewalt sprechen, dann ist jeder, der die Würde, die Rechte, die Freiheit und natürlich das Leben eines Menschen verletzt, ein Gewalttäter. Wir müssen also zur Rechenschaft ziehen und parallel dazu mit der wirtschaftlichen Entwicklung beginnen, die mit der Stabilität und Nachhaltigkeit im Einklang stehen sollte. Glauben Sie mir, das wird bei den Menschen die Hoffnung wecken, daß sich ihr Leben ändert. Das ist der Schlüssel zum Erfolg einer wirtschaftlichen Entwicklung, auf der Grundlage der Beendigung der Gewalt und des Konflikts, der Besatzung und der Ungerechtigkeit.

Frage: Sie haben ein Buch geschrieben, Ich werde nicht hassen, nach einer schrecklichen Tragödie in Ihrer eigenen Familie, bei der Ihre drei Töchter und Ihre Nichte im letzten Hamas-Israel-Krieg 2009 von einem israelischen Panzer getötet wurden. Was ist Ihre Botschaft an die Menschen, um diesen Kreislauf der Gewalt zu beenden und nicht mehr zu hassen?

Abuelaish: Meine Botschaft an die Menschen ist, sich bewußt zu machen, daß das, was im Gazastreifen und in den palästinensischen Gebieten geschieht, ein Völkermord ist, wie Sie ihn beschrieben haben. Es ist ein Massenschlachten, Massenmord, Massenvertreibung, Massenvernichtung.

All diese Grausamkeiten, denen die Palästinenser unter den Augen der Weltgemeinschaft ausgesetzt sind, werden offengelegt, und das täglich. Das tun bekannte, angesehene Journalisten. Viele Journalisten, mehr als hundert wurden getötet. Und Kinder wurden getötet, Eltern, sie haben ihre Familien verloren, es gibt 17.000 Waisen. Mehr als 34.000 unschuldige Palästinenser sind getötet worden. Die meisten von ihnen sind Kinder, etwa 14.000, und etwa 10.000 Frauen. Warum tun sie das, wenn Frauen die Zukunft sind und ihre Kinder ihre Zukunft und ihr Leben sind? Sie töten das Leben. Ich bezeichne das als Zukunftsmord, als Tötung der Zukunft. Wir müssen das stoppen.

Deshalb appelliere ich an die Welt, sich einzumischen, aktiv zu werden und nicht einfach nur zuzusehen, was passiert. Es hat Auswirkungen auf uns alle, wenn wir zusehen, was passiert. Es ist schmerzhaft, es ist eine schreckliche Situation, entsetzlich und herzzerreißend. Erst gestern haben Palästinenser und Muslime das Zuckerfest gefeiert. Viele Palästinenser haben sich alte Videos angesehen. Sie sagten: „Wie kann man da essen? Alle, die wir geliebt haben, die wir auf den Videos sehen, mein Bruder, meine Schwester, meine Familien, sie sind alle weg.“ Neulich, Sie werden es kaum glauben, ging mein Bruder zu den Gräbern meiner Töchter, von denen Sie sprachen. Sogar die Gräber meiner Töchter wurden zerstört; die Steine wurden heruntergerissen. Es gibt nicht einmal Gnade für die Toten.

Was können wir also tun? Ich appelliere an die internationale Gemeinschaft, die von den Geschehnissen betroffen ist – denn die Geschehnisse in Palästina sind grenzüberschreitend, und die Welt ist jetzt zwischen der politischen Führung und der Öffentlichkeit gespalten. Aber die Öffentlichkeit steht auf, und ich bin sicher, eines Tages wird die Öffentlichkeit sagen: „Es ist an der Zeit, human zu werden, auszugleichen, zu stabilisieren und zu handeln.“

Und wir müssen Druck auf die politischen Entscheidungsträger ausüben, die voreingenommen, mitschuldig und gleichgültig sind oder sogar selektiv handeln, um ihre eigene Agenda zu verfolgen. Es ist an der Zeit, ihnen Einhalt zu gebieten und sie für ihre Taten zur Rechenschaft zu ziehen und aus ihren Ämtern zu vertreiben. Das wird die Garantie dafür sein, daß die Zukunft die Zukunft des Volkes ist und nicht die Zukunft der politischen Führer.

William DeOreo (USA)


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Die Welt braucht einen „Oasenplan“ für den Nahen Osten!

Das Schiller-Institut veröffentlichte am 17. Oktober die folgende „Dringliche Erklärung“:

Die Welt braucht einen „Oasenplan“ für den Nahen Osten!

Die Wahl ist nicht mehr zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit.

Die Wahl ist die zwischen Gewaltlosigkeit und Nichtexistenz.“


Rev. Dr. Martin Luther King, Riverside Church, 4. April 1967

17. Oktober – Die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen, Francesca Albanese, warnte am 14. Oktober: „Im Namen der Selbstverteidigung versucht Israel zu rechtfertigen, was einer ethnischen Säuberung gleichkäme… Israel hat unter dem Deckmantel des Krieges bereits massenhafte ethnische Säuberungen an Palästinensern durchgeführt.“

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Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur

Helga Zepp-LaRouche:

„Das neue Paradigma, das die neue Epoche prägen wird und an dem sich die neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur orientieren muss, muss daher das Konzept des Oligarchismus endgültig beseitigen und die politische Ordnung so gestalten, dass der wahre Charakter der Menschheit als schöpferische Gattung verwirklicht werden kann.

Deshalb schlage ich vor, dass die folgenden Prinzipien diskutiert und, wenn man sich darauf einigt, verwirklicht werden müssen. Diese Ideen sind als Denkanstoß und Dialog zwischen allen Beteiligten gedacht, um eine Grundlage für eine Weltordnung zu finden, die die dauerhafte Existenz der menschlichen Gattung garantiert.

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Der Oasenplan: Entwicklung ist der Schlüssel zum Frieden im Nahen Osten

Lyndon LaRouche hielt diese Rede über den „Oasenplan“ zur Entwicklung des Nahen Ostens am 27. April 1994 im Institut für Orientalische Studien in Moskau. Er hielt sich mit seiner Frau Helga Zepp-LaRouche auf Einladung russischer Wissenschaftskreise zu einem sechstägigen Besuch in Rußland auf. Die Zwischenüberschriften sind eingefügt.

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Ein Friedensplan im wahren Interesse der Araber und Israelis

Von Lyndon H. LaRouche, Jr., 21. August 1990

Der gegenwärtige Krieg im Nahen Osten ist eine direkte Folge der Kontrolle des britischen Geheim­dienstes über Israel und der Insze­nie­rung der Situation in der arabischen Welt. Die arabische Welt als Ganzes wurde zusammen mit Israel mani­pu­liert. Der [irakische Präsident] Saddam Hussein und der Irak als Ganzes wur­den in eine Ecke gedrängt, in der sie keine andere Wahl hatten, als auf eine bestimmte Art und Weise zu reagieren, und als sie auf eine bestimmte Art und Weise reagierten, wurden sie erneut in eine Ecke gedrängt und gezwungen, entsprechend zu reagieren.

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Petition: Unterstützung des LaRouche-Oasenplans für Frieden und Entwicklung in Südwestasien

Hier LaRouches Oasenplan unterstützen


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 25. April 2024, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Jahr des Neuen Paradigmas für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Wir brauchen eine Sicherheitsarchitektur im Geiste des Westfälischen Friedens!

Die westlichen Regierungen, allen voran die Biden-Regierung, sind hysterisch auf Krieg eingestellt. Der US-Kongress bewilligte weitere knapp 100 Milliarden Dollar Staatsschulden, um der Ukraine, Israel und Taiwan mehr Waffen zu liefern. Die Mainstream-Medien loben die zusätzlichen Kriegsausgaben – und die Milliardäre, die die Kriegstreiber-Politiker finanzieren, können zufrieden sein.

Wer profitiert von einem Kriegshaushalt von 1 Billion Dollar und einem Haushaltsdefizit von über 2 Billionen Dollar im Jahr? Diese neuen Schulden werden an der Wall Street von globalen Finanzspekulanten für neue Derivat-Wetten eingesetzt, um ihr bankrottes Finanzsystem zu retten.

Dasselbe gilt für Deutschland und Europa: Hysterisch wird behauptet, Aufrüstung sei alternativlos und erforderlich, um Rußlands Übernahme Europas zu stoppen. Dafür wollen einige in Deutschland die Schuldenbremse außer Kraft setzen, während der Kahlschlag bei Infrastruktur, Sozialausgaben und Ralwirtschaft weitergehen soll.

Es ist höchste Zeit, diesen Wahnsinn zu beenden. Statt einer Fixierung auf Konfrontation können wir durch eine Zusammenarbeit mit der „Globalen Mehrheit“, wie den BRICS+, Frieden durch Entwicklung schaffen. Der gemeinsame Aufbau in unterentwickelten Ländern, einschliesslich des Nahen Ostens kann dafür sorgen, daß ausreichend Süßwasser, Strom, Verkehrsmittel, Wohnungen und Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. Dies ist das Prinzip des „Oasenplans“ für Südwestasien.

Um das universelle Prinzip „Frieden durch Entwicklung“ zu verstehen, bieten die Videos der Konferenz des Schiller-Instituts zum „Oasenplan“ vom 13. April ein hervorragendes Beispiel. Bei dieser Konferenz unterstützten diplomatische Vertreter mehrerer wichtiger Nationen den Plan. So gewinnt man Verbündete für die Zukunft. Für uns in den westlichen Ländern bedeutet das: gute Arbeitsplätze zur Herstellung der Investitionsgüter für die Entwicklungsprojekte – und nicht zuletzt die Freude, das Richtige zu tun.

Wir, das heißt die Bürger unserer Nationen müssen uns willentlich dafür entscheiden, diese Zukunft herbeizuführen. Werden Sie Teil der Mobilisierung für die Zukunft!

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Die ästhetische Dynamik des Friedens – Ein Bericht vom 46. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

von Kevin Gribbroek

„Ich denke, das Konzept des Oasenplans ist vor allem, den Zyklus der Intifada-Rache für immer zu durchbrechen. Der Punkt ist, die Gewalt wird weitergehen, wenn es keine Gerechtigkeit gibt, die eine Zweistaatenlösung und die volle Gleichberechtigung und das Recht auf Entwicklung für alle zuläßt… Man muß umschalten, die Vergangenheit hinter sich lassen und eine schöne Vision der Zukunft haben, die allen Konfliktbeteiligten Hoffnung gibt… Dieses Prinzip der Hoffnung und einer schönen Zukunftsvision muß die Menschen aus dem Sumpf herausholen. Kunst, Musik und Poesie sind absolut wichtig. Wir leiden als Menschheit an einer schrecklichen Flachheit, einer Zweidimensionalität im Denken, die mit der monetaristischen Sichtweise und dem reinen Profitdenken einhergeht. All das macht die Erde flacher und zweidimensionaler, und wir müssen dringend hin zu einer viel schöneren Welt kommen.“

Helga Zepp-LaRouche

Weniger als eine Woche nach der historischen Oasenplan-Konferenz des Schiller-Instituts fand am 19. April das 46. wöchentliche Internettreffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) statt. Das Hauptaugenmerk des Treffens lag auf dem Oasenplan als Teil einer umfassenden Politik für Frieden durch Entwicklung, aber gegen Ende kam ein wichtiges Thema auf: die Bedeutung schöner Kunst, um Menschen zu inspirieren und zu veredeln, sie „aus dem Sumpf“ zu holen. Es wurde deutlich, daß schöne Kunst und wirtschaftliche Entwicklung tatsächliche integrale Bestandteile desselben Ganzen sind, denen die Kraft innewohnt, wahren und dauerhaften Frieden zu schaffen, indem sie den Menschen die Vision einer schönen und wohlhabenderen Zukunft vermitteln.

Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin des Schiller-Instituts und Mitbegründerin der IPC, eröffnete die Konferenz mit ihrer Einschätzung, daß wir durch das Entstehen einer neuen Weltordnung „eine der traumatischsten Veränderungen der Konstellation auf der Welt erleben“. Im Zuge dieses Prozesses müsse man mit „großen Konvulsionen, Auswirkungen und dramatischen Erschütterungen“ rechnen, auch der Gefahr eines Weltkriegs, bis wir insgesamt eine friedlichere Ebene der Zusammenarbeit zwischen den Nationen erreicht haben. Die IPC sei insofern einzigartig, als sie nicht nur gegen Krieg und für Frieden ist, sondern einen Plan vorlegt, wie Frieden erreicht werden kann: Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung. Sie hob hervor, daß hochrangige Diplomaten aus vier Ländern – Palästina, Südafrika, Rußland und Weißrußland – auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 13. April den Oasenplan offen befürworteten. Aber am selben Tag habe der Iran seinen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel als Vergeltung für Israels Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus vom 1. April unternommen, was zeige, wie nahe wir dem Dritten Weltkrieg sind.

Der nächste Redner, Terry Lodge, amerikanischer Anwalt und langjähriges Mitglied der Veterans for Peace, sprach über einen Brief, den die Veteranen kürzlich an Präsident Biden, das Außenministerium und das Energieministerium gesandt hatten.1 Darin wird die Geschichte von Israels „sehr beunruhigendem“ Atomwaffenprogramm zusammengefaßt und darauf hingewiesen, daß die US-Regierung nach US-Recht jedem Land, das den Atomwaffensperrvertrag nicht einhält, die finanzielle Unterstützung verweigern muß. Das müsse natürlich auch für Israel gelten. Er mache sich keine Illusionen, daß die USA die Hilfen für Israel streichen werden, hoffe aber, daß die Friedenskoalition eine internationale Debatte darüber anregt, wie die Biden-Regierung ihre eigenen rechtlichen Standards mißachtet. Lodge zufolge war der heutige Ministerpräsident Benjamin Netanjahu persönlich an der Schmuggeloperation beteiligt, durch die Israel in den Besitz von Atomwaffentechnik gelangte.

Jack Gilroy von Pax Christi berichtete über die jüngsten Aktionen gegen den Militärisch-Finanziellen Komplex. Am 15. April – einem wichtigen Tag in den USA, der „Tax Day“, an dem alle Steuererklärungen fällig werden – veranstalteten Gilroy und seine Mitstreiter Demonstrationen vor drei Rüstungsfabriken bei Scranton in Pennsylvania: General Dynamics, Hersteller von 155-mm-Artilleriegranaten, Lockheed Martin, größter Rüstungskonzern der Welt und Hersteller der lasergesteuerten Paveway-Bomben, und BAE Systems, Hersteller der Haubitze M777.

José Vega, unabhängiger LaRouche-Kandidat für den 15. Kongreßbezirk im New Yorker Stadtteil Bronx, berichtete, wie er dort gerade mit Helfern die notwendigen Unterschriften für die Wahlzulassung sammelt. Die Idee sei: „Die Bronx mit Optimismus überfluten – eine Botschaft der Hoffnung und des Friedens verbreiten.“ Obwohl sein Wahlbezirk zu den ärmsten in ganz Amerika gehört und 30% der Einwohner weit unter der Armutsgrenze leben, ist das Hauptthema seines Gegenkandidaten, des amtierende Abgeordneten Ritchie Torres, daß er ein „Vorkämpfer für Israel“ ist. Vega betonte, man müsse überall den Dialog- und Diskussionsprozeß der IPC nachahmen:

„Die Bewohner der Bronx sollten zusammenkommen, um über Außenpolitik zu diskutieren, über internationale Konflikte ebenso wie über das, was in ihren eigenen Wohnvierteln passiert, denn das ist alles eins. Unsere Außenpolitik ist unsere Innenpolitik, denn was in Gaza passiert, wie wir andere Länder behandeln, ist ein Spiegelbild dessen, wie wir unser eigenes Land und unsere eigenen Nachbarschaften behandeln.“

Jose Vega

Ray McGovern, pensionierter CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (Geheimdienstveteranen für Vernunft, VIPS), sprach über Präsident Bidens Gastkommentar im Wall Street Journal vom 17. April.2 Biden wirbt darin für zusätzliche US-Finanzmittel in Milliardenhöhe für die Ukraine und preist besonders den enormen Nutzen dieses Geldes für Amerikas Wirtschaft – sprich die Rüstungsindustrie. McGovern beschrieb das als „Militärisch-Industriellen Komplex auf Steroiden“, von dem nur die Reichen profitieren.

In der Diskussion entwickelte sich ein interessanter Dialog aus dem Bericht einer führenden Aktivistin der LaRouche-Jugendbewegung (LYM) aus Mexiko. Sie berichtete von ihrer Erfahrung auf einer Veranstaltung für Palästina, bei der die Veranstalter eine geplante Vorführung des Oasenplan-Videos absagten und statt dessen ein schreckliches Video mit blutigen Bildern von leidenden und sterbenden Menschen in Gaza vorführten. Trotz ihrer guten Absichten waren die Veranstalter offenbar nicht an einer Diskussion über Lösungen interessiert. Es kam die Frage auf: Wie können wir den Menschen deutlich machen, daß solche schrecklichen Videos voller Gewalt die Menschen nicht veredeln und stärken, sondern sie entmenschlichen und desensibilisieren?

Zepp-LaRouche antwortete, man müsse deutlich machen, wie Tod und Leid „Haß, Gewalt, Verzweiflung und Pessimismus“ hervorrufen, was kontraproduktiv sei. Statt dessen müsse man die Menschlichkeit wecken und „den göttlichen Funken in den Menschen stärken, der sie dazu bringt, Gewalt für immer abzulehnen“. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, sei eine künstlerische Behandlung des Themas. Sie zeigte ein bewegendes dreiminütiges Video des bekannten deutschen Schauspielers Dieter Hallervorden, der sein Gedicht Gaza Gaza vor einem Videopanorama der Zerstörung des Gazastreifens und anderen Bildern rezitiert.3 Dabei spricht er die Menschen in Gaza direkt an, indem er dem Publikum den Rücken zuwendet, das sieht, wie er mit Gaza spricht, und sich von Zeit zu Zeit wieder dem Publikum zuwendet, um Mitgefühl und Leidenschaft für den Frieden zu wecken.

In ihrem Schlußwort kam Zepp-LaRouche noch einmal auf das Thema der ästhetischen Schönheit zurück, das eng mit dem „westfälischen“ Ansatz des Friedens durch Entwicklung verbunden sei – die einzige Möglichkeit, den Kreislauf der Gewalt in Südwestasien zu durchbrechen. Auch wenn es auf den ersten Blick unmöglich erscheinen mag, müßten die Menschen, um zu überleben, einen intellektuellen Sprung machen, um „die Vergangenheit hinter sich zu lassen und eine schöne Vision der Zukunft zu haben, die allen am Konflikt Beteiligten Hoffnung gibt“. Sie zitierte Friedrich Schillers Gedicht Hoffnung – „Zu was Besserm sind wir geboren!“ – und schloß, der Aufbau einer Dynamik für eine Entwicklungslösung „ist die Dynamik, die Berge versetzen kann“.


Petition: Unterstützung des LaRouche-Oasenplans für Frieden und Entwicklung in Südwestasien

Lyndon LaRouche, 1978

Seit mehr als einem Jahrhundert ist die Region des Nahen und Mittleren Ostens ein geopolitisches Schachbrett, das in einem ständigen Konfliktzustand gehalten wird. Den Menschen in Palästina und Israel hat dies einen schrecklichen Tribut abverlangt. LaRouches Vision für die Region fordert wirtschaftliche Entwicklung, nicht Geopolitik. Das ist der Oasenplan!

Unterschreiben Sie unten, um Ihre Unterstützung für die Idee des Oasenplans auszudrücken, wie sie in diesem 15-minütigen Video dargestellt wird, um eine Region voller Konflikte und Zwietracht in eine Region der Verbundenheit, des Wachstums und des Glücks zu verwandeln.

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Die Welt braucht einen „Oasenplan“ für den Nahen Osten!

Das Schiller-Institut veröffentlichte am 17. Oktober die folgende „Dringliche Erklärung“:

Die Welt braucht einen „Oasenplan“ für den Nahen Osten!

Die Wahl ist nicht mehr zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit.

Die Wahl ist die zwischen Gewaltlosigkeit und Nichtexistenz.“


Rev. Dr. Martin Luther King, Riverside Church, 4. April 1967

17. Oktober – Die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen, Francesca Albanese, warnte am 14. Oktober: „Im Namen der Selbstverteidigung versucht Israel zu rechtfertigen, was einer ethnischen Säuberung gleichkäme… Israel hat unter dem Deckmantel des Krieges bereits massenhafte ethnische Säuberungen an Palästinensern durchgeführt.“

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Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur

Helga Zepp-LaRouche:

„Das neue Paradigma, das die neue Epoche prägen wird und an dem sich die neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur orientieren muss, muss daher das Konzept des Oligarchismus endgültig beseitigen und die politische Ordnung so gestalten, dass der wahre Charakter der Menschheit als schöpferische Gattung verwirklicht werden kann.

Deshalb schlage ich vor, dass die folgenden Prinzipien diskutiert und, wenn man sich darauf einigt, verwirklicht werden müssen. Diese Ideen sind als Denkanstoß und Dialog zwischen allen Beteiligten gedacht, um eine Grundlage für eine Weltordnung zu finden, die die dauerhafte Existenz der menschlichen Gattung garantiert.

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Der Oasenplan: Entwicklung ist der Schlüssel zum Frieden im Nahen Osten

Lyndon LaRouche hielt diese Rede über den „Oasenplan“ zur Entwicklung des Nahen Ostens am 27. April 1994 im Institut für Orientalische Studien in Moskau. Er hielt sich mit seiner Frau Helga Zepp-LaRouche auf Einladung russischer Wissenschaftskreise zu einem sechstägigen Besuch in Rußland auf. Die Zwischenüberschriften sind eingefügt.

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Ein Friedensplan im wahren Interesse der Araber und Israelis

Von Lyndon H. LaRouche, Jr., 21. August 1990

Der gegenwärtige Krieg im Nahen Osten ist eine direkte Folge der Kontrolle des britischen Geheim­dienstes über Israel und der Insze­nie­rung der Situation in der arabischen Welt. Die arabische Welt als Ganzes wurde zusammen mit Israel mani­pu­liert. Der [irakische Präsident] Saddam Hussein und der Irak als Ganzes wur­den in eine Ecke gedrängt, in der sie keine andere Wahl hatten, als auf eine bestimmte Art und Weise zu reagieren, und als sie auf eine bestimmte Art und Weise reagierten, wurden sie erneut in eine Ecke gedrängt und gezwungen, entsprechend zu reagieren.

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Helga Zepp-LaRouche: Am Abgrund des allgemeinen Krieges: Der neue Name für Frieden ist Entwicklung!

Von Helga Zepp-LaRouche

Die folgende Rede hielt die Gründerin des Schiller-Instituts auf der Internetkonferenz zum Oasenplan am 13. April 2024. Sie wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt.

Ich grüße Sie alle aus vielen verschiedenen Ländern, ganz gleich, wo Sie zuhören. Wir veranstalten diese Konferenz zum Oasenplan, um eine hoffnungsvolle Perspektive zu eröffnen und einen Ausweg aus einer ansonsten verzweifelten, extrem gefährlichen und sogar katastrophalen Situation in Südwestasien aufzuzeigen.

Wenn wir die derzeitige Eskalation, die sich schnell zu einem ausgewachsenen regionalen Krieg und letztlich zu einem globalen Atomkrieg ausweiten kann, nicht abwenden, könnte dies das Ende der menschlichen Gattung auf diesem Planeten bedeuten. Um diese akute Gefahr zu vermeiden, brauchen wir einen kognitiven Sprung, um einen völlig anderen Ansatz zu konzipieren, nämlich den, die Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen der Palästinenser und Araber im allgemeinen ebenso wie die der Israelis und auch der Nachbarländer in der größeren Region zu definieren.

Warum sage ich das?

Was in den letzten sechs Monaten geschehen ist, hat es in der Geschichte noch nie gegeben: Ein Völkermord, der sich in Echtzeit abspielt, wird live vom Schlachtfeld in Gaza auf die Fernsehgeräte in den Wohnzimmern der Weltöffentlichkeit übertragen. Während in der ersten Zeit nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf israelische Dörfer, bei dem 1200 Menschen starben, die Sympathie eines Großteils der Welt bei Israel lag, änderte sich dies von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat. Milliarden von Menschen konnten mit eigenen Augen zusehen, ungefiltert von Kommentatoren und Erzählern.

Und was sie sahen, war keine maßvolle Gegenreaktion eines angegriffenen Landes, sondern eine unerbittliche ethnische Säuberung in einem abgeriegelten winzigen Gebiet durch eine der technisch am besten ausgerüsteten Streitkräfte der Welt, die Künstliche Intelligenz zur gezielten Bekämpfung von Hamas-Kämpfern einsetzt, und die gleichzeitig einer völlig unbewaffneten Bevölkerung Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung, Strom, Unterkunft, Kleidung, sanitäre Einrichtungen usw. verweigert. Die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite beläuft sich bisher auf etwa 33.400, darunter 14.000 Kinder. Das heißt, 44% aller Getöteten sind Kinder! Und mehr als eine Million Menschen sind akut vom Hungertod bedroht. Deshalb gehen in den islamischen Ländern, in amerikanischen und europäischen Städten und Universitäten Hunderttausende auf die Straße!

Nach dem israelischen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus besucht der Kommandeur des US-Zentralkommandos, General Michael Kurilla, derzeit Israel, wo er sich mit IDF-Stabschef Herzi Halewi und Verteidigungsminister Gallant traf und das Kommandozentrum der Luftwaffe sowie Luftwaffenstützpunkte besuchte. In den westlichen Medien wird über einen möglichen iranischen Angriff auf verschiedene Ziele in Israel schon in den nächsten Tagen gemutmaßt. Heute Morgen haben die Niederlande ihre Botschaft in Teheran geschlossen, die Lufthansa hat Flüge in den Iran bis Donnerstag gestrichen und das Auswärtige Amt hat alle deutschen Staatsbürger aufgefordert, das Land zu verlassen. Es ist eindeutig eine Situation, die im schlimmsten Fall in einem regionalen oder sogar globalen Krieg enden kann.

Ein ganz anderer Ansatz

Trotz und gerade wegen dieser Eskalation ist es daher von größter Dringlichkeit, daß ein ganz anderer Ansatz eingeführt wird, nämlich der „Oasenplan“, den mein verstorbener Mann Lyndon LaRouche 1975 vorgeschlagen hat. Er geht von der Idee aus, sowohl für die Palästinenser als auch für die Israelis einen Anreiz zu schaffen, anstelle der gegenwärtigen Gefühle von tiefer Verletzung, Schmerz und Verzweiflung zum einen und Haß zum anderen eine Perspektive der gemeinsamen wirtschaftlichen Entwicklung für den Aufbau einer besseren Zukunft für alle kommenden Generationen zu schaffen.

Für die Palästinenser ist dies von existentieller Bedeutung – und die Israelis sollten auf diejenigen hören, die sie vor dem Wandel in der Wahrnehmung der Welt warnen, wie Ami Ajalon, der ehemalige Direktor des Schin Bet während der Zeit der Osloer Abkommen. In einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von Foreign Affairs warnt er Israel, nach dem Angriff der israelischen Armee (IDF) auf die Lebensmittel-LKWs am 29. Februar – bei dem 112 Menschen getötet und 760 verletzt wurden, als sie verzweifelt versuchten, die Lebensmittel zu bekommen, die sie vor dem Verhungern retten könnten – und nach dem Angriff auf die sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen sei die Legitimität des Krieges in den Augen der Welt verlorengegangen. Man sehe darin nicht mehr einen Krieg zur Selbstverteidigung, sondern einen Akt expansionistischer Aggression. Ajalon schreibt auch, daß Israel nicht gewinnen kann, indem es die Hamas-Führung ausschaltet, weil damit die Ideologie der Hamas nicht weg wäre.

Das ist noch eine Untertreibung, denn selbst wenn die gegenwärtige Krise nicht zu einer globalen Vernichtung der Menschheit führt, bei der natürlich auch Israel verschwinden würde: Wenn der Kreislauf der Gewalt nicht ein für allemal unterbrochen wird, dann wird die Zukunft für alle eine Hölle sein, in der ein Krieg auf den nächsten folgt, so wie wir es in den letzten 75 Jahren gesehen haben – wobei natürlich immer die Waffenproduzenten des wachsenden militärisch-industriellen Komplexes gemästet werden.

Das Hauptproblem: Wassermangel

Was wir daher vorschlagen, ist die aktualisierte Version des Oasenplans, den Lyndon LaRouche erstmals 1975 nach einer Feier der Baath-Partei im Irak vorgestellt hat, an der er und viele Anführer der Bewegung der Blockfreien teilgenommen hatten.

Für jeden, der Südwestasien besucht, ist die auffälligste Erfahrung die überwältigende Gegenwart der Wüste und der offensichtliche Mangel an Wasser, insbesondere Süßwasser. Es ist auch klar, daß der Wasserverbrauch für jede Bevölkerung, ob israelisch oder arabisch, für einen modernen Lebensstandard aus den vorhandenen „natürlichen“ Wasserressourcen nicht gedeckt werden kann.

Zudem haben in allen bisherigen militärischen Konflikten der Wassermangel und der Kampf um den Zugang zu Wasser eine entscheidende Rolle gespielt.

Die vorhandenen Aquifere in der Region liefern nicht einmal annähernd ausreichend Wasser, so daß selbst ein faires Aufteilungsabkommen das Problem nicht lösen würde. Um große Mengen an neuem Süßwasser zu schaffen, müssen verschiedene Methoden eingesetzt werden. Das Nächstliegende sind zunächst zwei neue Kanäle vom Mittelmeer zum Toten Meer und vom Toten Meer zum Roten Meer. Aufgrund des Höhenunterschieds – das Tote Meer liegt ca. 400 m unter dem Mittelmeer – ist die Erzeugung von Wasserkraft möglich. Aber wenn man zusätzlich noch einen Kanal vom Golf von Akaba zum Toten Meer anlegt und dann diese beiden Kanäle durch einen Querkanal verbindet, ist noch mehr möglich. Die Grundidee besteht darin, die Kanäle so groß anzulegen, daß mit Hilfe einer Reihe von Kernkraftwerken an ihren Ufern großangelegte Entsalzungsprojekte möglich werden.

Dank der technischen Durchbrüche der letzten Jahrzehnte und der Verfügbarkeit des Kugelhaufen-Hochtemperaturreaktors der Vierten Generation, der ursprünglich von Professor Schulten in Jülich, Deutschland, entwickelt wurde und jetzt von China produziert wird, sind die Sicherheitsbedenken ausgeräumt. Es gibt auch die Möglichkeit, Reaktoren mit Thorium-Kreislauf zu verwenden, die für die zivile Nutzung der Kernenergie einzigartig sind. Man könnte eine beträchtliche Anzahl von 300-Megawatt-Kraftwerken, sogenannte „Duplexe“ entlang der Kanäle bauen, die Frischwasser für die umfangreiche Bewässerung für Wiederaufforstung, Landwirtschaft, Verkehrsinfrastruktur und neue Städte liefern.

Auch wenn die Kosten für die Gewinnung von Süßwasser durch die Entsalzung von Salzwasser mit Hilfe von Kernenergie relativ hoch sind, ist der wirtschaftliche Nutzen dank der enormen Wirtschaftsaktivität, die damit in Gebieten erzeugt wird, in denen es vorher überhaupt kein Wasser gab, um Größenordnungen größer als der ursprünglich investierte Betrag. Hier zeigt sich die einzigartige Macht der menschlichen Arbeit, mit Hilfe von Wissenschaft und Technik in dem Prozeß einen Mehrwert zu schaffen, so daß das Ergebnis der Arbeit wertmäßig höher ist als alle Elemente, die in sie eingeflossen sind. Die dabei verwendete Energieflußdichte bestimmt das Verhältnis des Mehrwerts. Es macht sich also im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt!

Eine langfristige Vision

Insofern sollte man nicht nur auf die erwähnten Projekte schauen, sondern auch eine Vision haben, wie diese Region in einer, zwei, drei, vier Generationen aussehen kann. Man nehme als Beispiel China, das in den letzten 30 Jahren mehrere Wüstengebiete erfolgreich begrünt hat.

Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler Dr. Ding Yifan beschreibt in seinem neuen Buch The New Dynamics of Development („Die neue Dynamik der Entwicklung“), wie fast ein Drittel der Hobq- oder Kubuqi-Wüste in der Inneren Mongolei effektiv umgewandelt wurde und zu einem wirtschaftlichen Cluster für Wüstentourismus, Lebensmittel und Photovoltaik geworden ist, wie in der Saihanbar (Sekhangba) unweit von Peking Tausende Hektar Wald wiederhergestellt wurden, und wie an der Grenze zwischen Shaanxi und der Inneren Mongolei in der Mawusu-Wüste 30% der Wüste jetzt mit Vegetation bedeckt sind, die Bodenerosion aufgehört hat und das neu gewonnene Ackerland – 1,6 Millionen Hektar – für die lokalen Bauern einen enormen wirtschaftlichen Nutzen bedeutet. Dr. Ding Yifan berichtet, daß Eric Solheim, UN-Unterstaatssekretär und UNEP-Exekutivdirektor, das Modell der Kubuqi-Wüste lobte, das anderen Ländern und Regionen, die mit Problemen der Wüstenbildung konfrontiert sind, ausgezeichnete Erfahrungen bietet, und daß Chinas Erfahrung mit der Eindämmung des Sandes auch auf Afrika, den Nahen Osten und Lateinamerika übertragen werden kann.

Um eine Vision der Entwicklung für die gesamte Region zu entwerfen – von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zum Persischen Golf und zum Roten Meer -, und wie sich dieses Gebiet als künftige Drehscheibe zwischen Asien, Afrika und Europa entwickeln kann, sollte man sich die Infrastrukturdichte z.B. von Deutschland vorstellen, wo es ein integriertes Netz von Autobahnen, Eisenbahnen und Wassersystemen gibt, was die Voraussetzung für fortgeschrittene industrielle Entwicklung und Landwirtschaft darstellt.

Es gibt keinen objektiven Grund, warum Südwestasien in Zukunft nicht ein vergleichbares Niveau erreichen kann!

Eine neue Ära

Wenn der drohende Krieg vermieden werden kann, kann der tektonische Wandel, der sich heute in der Welt vollzieht, wo die Länder des Globalen Südens bereits an der Schaffung eines neuen Wirtschaftssystems arbeiten, die Voraussetzungen für die umfassende Entwicklung Südwestasiens schaffen. Rußland, China, Indien, Iran, die Vereinigten Emirate und Ägypten sind bereits Mitglieder der BRICS, Saudi-Arabien ist ein Kandidat, andere wie die Türkei haben ihre Absicht bekundet, beizutreten.

Wenn alle diese Länder der Entwicklungsperspektive des Oasenplans zustimmen und eine umfassende Südwestasien-Konferenz in der Tradition des Westfälischen Friedens einberufen, dann können wir die drohende Katastrophe abwenden und die Krise in den Beginn einer neuen Ära des Friedens und der Entwicklung verwandeln.

Henry Kissinger, der vorgab, ein Experte für die Westfälische Ordnung zu sein, hat sie in Wirklichkeit grob mißverstanden, indem er behauptete, sie erfordere eine „ausgleichende Macht“ – einen unipolaren Weltpolizisten. Er behauptete, das Westfälische System sei nie vollständig auf den Nahen Osten angewandt worden, weil nur die Türkei, Ägypten und der Iran eine historische Grundlage hätten und die Grenzen der anderen Staaten der Willkür der Sieger des Ersten Weltkriegs entspringen, womit er sich offensichtlich auf die Absicht einer zukünftigen Manipulation des Sykes-Picot-Abkommens bezog.

Deshalb muß die Welt zum Westfälischen Frieden zurückkehren und eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigt. Diese neue Architektur muß ausdrücklich Rußland, China, die Vereinigten Staaten sowie die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina einschließen.

Laut dem „Cost of War Project“ des Watson Institute an der Brown University in Rhode Island beliefen sich die Militärausgaben der USA einschließlich der Kollateralschäden in den 20 Jahren vom 11. September 2001 bis 2021 auf 8 Billionen Dollar, die für militärische und Anti-Terror-Maßnahmen in 85 Ländern ausgegeben wurden – US-Spezialeinheiten, CIA-Operationen, „militärische Informationsunterstützung“, psychologische Operationen usw. nicht eingerechnet.

Im gleichen Zeitraum starben durch direkte Kriegsgewalt im Irak, in Afghanistan, Syrien, dem Jemen und Pakistan mehr als 940.000 Menschen, und die Zahl der Zivilisten, die durch indirekte Ursachen umkamen, ist noch wesentlich höher. Hätte man diese Summe in Programme zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung investiert, dann wäre die ganze Welt heute ein blühender Garten und die USA würden als Freund der Menschheit gefeiert!

Frieden muß im Krieg beginnen

Ich höre an dieser Stelle schon die Kritiker, die sagen, diese Perspektive eines Oasenplans als Ausgangspunkt für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur im Geiste der Enzyklika Populorum Progessio von Papst Paul VI. sei „unrealistisch“ oder gar „völlig utopisch“.

Als Friedrich Schiller seine Wallenstein-Trilogie über den mächtigen Kriegsherrn des 30jährigen Krieges verfaßte, stellte er Wallenstein nicht so dar, wie ihn die überlieferte historische Interpretation beschrieb, sondern als einen Mann, der ernsthaft den Krieg beenden und Frieden erreichen wollte. In dem Stück legt Schiller die Vision des Westfälischen Friedens, der 16 Jahre später geschlossen wurde, in den Mund von Max Piccolomini, dem Verlobten von Wallensteins Tochter Thekla. In einem Gespräch mit seinem Vater und einem Vertreter des Wiener Hofes, Questenberg, sagt Max:

Ihr macht ihn zum Empörer, und, Gott weiß!

Zu was noch mehr, weil er die Sachsen schont,

Beim Feind Vertrauen zu erwecken sucht,

Das doch der einzge Weg zum Frieden ist;

Denn hört der Krieg im Kriege nicht schon auf,

Woher soll Friede kommen? –

Das ist die ganze Idee: Wenn der Krieg nicht im Krieg aufhört, woher soll dann der Frieden kommen? Beim Feind Vertrauen erwecken ist der einzige Weg zum Frieden!

Stehen wir, die Menschheit, die schöpferische Spezies, am Abgrund dessen, was zum Ende allen Lebens auf dem Planeten werden könnte, oder können wir einen Ausweg aus dieser Gefahr definieren?

Lassen Sie uns also den Oasenplan auf den Tisch aller Regierungen der Welt legen!


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 17. April 2024, 18.30 Uhr

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Den großen Krieg stoppen: Wir brauchen Dialog – nicht Vergeltung!

Helga Zepp-LaRouche betonte am Montag in Gesprächen mit Mitarbeitern, dass es in dieser katastrophalen Weltlage unerlässlich sei, die Ergebnisse der Konferenz des Schiller-Instituts vom Samstag – „Der Oasenplan: Die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung zwischen Israel und Palästina und für ganz Südwestasien“ – sofort international zu verbreiten. Bei den Vereinten Nationen wird in den nächsten Tagen der Antrag verhandelt, die Staatlichkeit Palestinas anzuerkennen. Das Schiller-Institut hat die programmatischen Ideen Lyndon LaRouches, zur Lösung der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen/Westjordanland aktualisiert und in einer Internet-Konferenz vorgestellt.

Dieser neue Ansatz, der auf der Idee beruht, dass Frieden nur möglich ist, wenn alle Seiten ihr ökonomisches Interesse in einer gemeinsamen Entwicklung erkennen, muss in die anstehende Debatte über Krieg oder Frieden, die derzeit sowohl in den Vereinten Nationen als auch auf den Strassen und in den Wohnungen der transatlantischen Welt geführt wird, eingebracht werden.. Wir müssen in den Vereinigten Staaten und Europa einen raschen Gesinnungswandel herbeiführen, auf den die globale Mehrheit positiv reagieren kann. Der gemeinsame internationale Wiederaufbau des Gazastreifens als Teil eines neu anerkannten palästinensischen Staates ist die einzige Chance, diese furchtbare Tragödie zu überwinden.

Dafür setzen sich auch die  unabhängigen Kandidaten für den US Senat und den Kongress, Diane Sare und Jose Vega, ein. Es ist die Methode, wie die zu Scheitern drohenden Staaten der transatlantischen Welt  helfen können, zu helfen, den Weltfrieden zu retten. 

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Global Times zitiert Helga Zepp-LaRouche zur deutschen Politik

15. April 2024 (EIRNS) – Die englischsprachige chinesische Tageszeitung Global Times, gab bei der Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz in Chongqing eine insgesamt positive Perspektive für die deutsch-chinesische Wirtschaftskooperation, sprach aber auch die besorgniserregende Loyalität Deutschlands gegenüber der westlichen Geopolitik an, die das Potential der Zusammenarbeit untergräbt:

„Im Juli veröffentlichte die deutsche Regierung eine hart formulierte China-Strategie, die den Fokus auf De-Risking, Diversifizierung und eine Reduzierung der Abhängigkeiten von China legt. Trotz des internen Drucks bleibt die derzeitige deutsche Regierung pragmatisch und stellt ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen an die erste Stelle.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des in Deutschland ansässigen politischen und wirtschaftlichen Think Tanks Schiller-Institut, sagte der Global Times am Wochenende, für eine Exportwirtschaft wie Deutschland wäre es ,selbstmörderisch‘, diesen Forderungen nach ,De-Risking‘ zu folgen.

,Deutschland erlebt derzeit einen dramatischen wirtschaftlichen Abstieg. In der Zwischenzeit haben die USA deutsche Unternehmen mit den Anreizen des Inflation Reduction Act dazu gebracht, in den USA statt in Deutschland zu investieren. In diesem ungünstigen Umfeld stellt der Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China einen Stabilitätsanker für Deutschland dar‘, sagte sie. Wenn Deutschland sich der Geopolitik nicht wirksam widersetze, würden seine Beziehungen zu China darunter leiden.“


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 10. April 2024, 18.30 Uhr

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Die Geopolitik steuert geradewegs auf den Dritten Weltkrieg zu

Der britisch-amerikanische Schachzug, den Vormarsch der NATO durch die Ukraine nutzen zu wollen, um Russland zu zerstören und die Putin-Regierung zu stürzen, war ein monumentaler Fehlschlag, wie selbst Blinde sehen können. Was gedenkt die Achse London-Washington nach dem Verlust einer halben Million ukrainischer Menschenleben zu tun?  Man sattelt auf die strategische Dummheit noch einmal drauf, in dem man jetzt NATO-Truppen direkt in die Ukraine schicken will,  und dadurch bis an den Rand eines thermonuklearen Krieges mit Russland geht.

Die Netanjahu-Regierung hat sich – mit der vollen Komplizenschaft Washingtons und Londons – mit einer solchen Chuzpe an Kriegsverbrechen in Gaza, die der Internationale Gerichtshof schon im Januar als „wahrscheinlichen Völkermord“ bezeichnet hat, beteiligt, dass  das  internationale Völkerrecht aufgehoben scheint.

Die NATO-Kriegsmaschinerie weitet sich ausserdem aggressiv auf den pazifischen Raum aus, eine Politik, die auf dem Gipfeltreffen von Präsident Biden mit Japans Kishida und dem philippinischen Präsidenten Marcos in dieser Woche mit Nachdruck vorangetrieben wird – einige Denker schlagen sogar vor, dass die USA wegen der Second-Thomas-Untiefe im Südchinesischen Meer gegen China in den Krieg ziehen! Und auch die NATO dehnt ihren Einflussbereich rasch auf den Südatlantik aus, wie der Besuch der Leiterin des US-Südkommandos, General Laura Richardson, in der vergangenen Woche in Argentinien gezeigt hat.

Warum ist das so? Können wir nicht aus unseren Fehlern lernen?

„Ich denke, das grössere Problem, grösser als die Besonderheiten der Ukraine, der NATO gegen Russland, die Gefahr einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten – ist die Geopolitik“, argumentierte Helga Zepp-LaRouche heute in einem Gespräch mit Mitarbeitern. „Denn selbst wenn man eine Lösung für den Ukraine-Krieg und den Nahost-Krieg finden würde: Solange der Westen – das heißt die NATO, die USA, die EU, Großbritannien – entschlossen ist, die neoliberale unipolare Dominanz in der Welt aufrechtzuerhalten, und die Schwellenländer als Feinde betrachtet, und das um so mehr, als sie mit China, Russland und den BRICS beim Aufbau eines neuen Systems verbündet sind; solange sie diese als Feinde betrachten, werden sie immer wieder Kriegsszenarien finden.“

Zepp-LaRouche fuhr fort: „Deshalb wird nur unser Ansatz (funktionieren): zunächst mit dem Oasen-Plan das Konzept von Frieden durch Entwicklung zu demonstrieren, dann aber in einem größeren Rahmen eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu schaffen, in der das Prinzip von Frieden durch Entwicklung auf die ganze Welt angewandt wird. Solange wir das nicht erreichen, glaube ich nicht, dass die gegenwärtige Eskalation zum Dritten Weltkrieg aufhören wird, einfach weil sich die Szenarien und Schauplätze verschieben und verändern mögen, denn die allgemeine oligarchische imperiale Kontrolle als Motivation wird bleiben.“

Zepp-LaRouche wies dann auf die Bedeutung der Klage Nicaraguas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag in dieser Woche hin, in der Deutschland beschuldigt wird, gegen die Völkermordkonvention verstoßen zu haben, indem es große Mengen an Waffen an Israel geliefert hat – das seinerseits vom IGH aufgefordert wurde, seine Aktionen in Gaza einzustellen, die einen plausiblen Fall von Völkermord darstellen. „Die Tatsache, dass dies geschehen ist, ist absolut wichtig“, erklärte Zepp-LaRouche. „Egal, was die herrschenden Eliten denken mögen, dass sie es einfach ignorieren und zurückweisen können, Sie können sicher sein, dass die Augen des globalen Südens und der ganzen Welt auf diese Situation gerichtet sein werden.“

„Es ist ein Fall, in dem die Menschheit auf dem Prüfstand steht, und nicht nur die Notlage der Palästinenser“, schloss sie. „Lassen Sie uns also einen Sturm für die Oasen-Plan-Konferenz am 13. April organisieren, und lassen Sie uns nicht vergessen, dass wir zu einem völlig neuen Paradigma gelangen müssen.“

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Bericht vom 44. Treffen der Internationalen Friedenskoalition: „Eine Vision davon entwickeln, wie du die Welt haben willst“

von Daniel Platt

„Das eine Element, das absolut unersetzlich ist, ist die Vorstellung, was wir tun müssen, um die Welt zu einen. Und ich denke, daß … das nur funktionieren kann, wenn es eine regionale Integration gibt. Das ist etwas, das unbedingt auf die Tagesordnung gesetzt werden muß. Wir brauchen einen konkreten Plan, wie wir die Welt wieder in Ordnung bringen können, und der Oasenplan ist ein wichtiger Teil davon. Und wie wir nächste Woche besprechen werden,1 geht es bei diesem Plan nicht nur um den Wiederaufbau Palästinas, des Gazastreifens, sondern es ist ein Plan, das Problem zwischen Israel und Palästina zu lösen, indem man die gesamte Region einbezieht, von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zum Golf. Ganz Südwestasien muß Teil eines integrierten Wiederaufbauplans sein, wenn er funktionieren soll.“

Helga zepp-larouche

Dieses Beispiel nannte Helga Zepp-LaRouche für den Prozeß der Formulierung einer großangelegten Strategie für Südwestasien am 5. April auf der 44. wöchentlichen Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC). Die Hauptredner des Tages waren:

  • Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts,
  • Prof. Richard Anderson Falk, emeritierter Professor für internationales Recht an der Princeton University, Vorsitzender des Kuratoriums von Euro-Mediterranean Human Rights Monitor und ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten 2008-14,
  • Jens Jørgen Nielsen aus Dänemark, Historiker, Autor, ehemaliger Moskau-Korrespondent der dänischen Zeitung Politiken, Vertreter des Russisch-Dänischen Dialogs,
  • Francis Anthony Boyle, amerikanischer Menschenrechtsanwalt und Professor für internationales Recht an der Universität von Illinois, Berater von Bosnien und Herzegowina und der provisorischen Regierung der Palästinensischen Behörde, und
  • Prof. Fernando Garzón, Architekt, Stadtplaner und Vorsitzender der Ecuadorianisch-Palästinensischen Union, Berater verschiedener UN-Agenturen, der Interamerikanischen Entwicklungsbank u.a.

Zepp-LaRouche eröffnete die Konferenz mit einem Bericht über die Konflikte in Gaza und der Ukraine. Sie erklärte, die Tatsache, daß wichtige Länder trotz der Ereignisse in Gaza immer noch Waffen an Israel liefern, zeige „den Zusammenbruch der moralischen Ordnung der Welt“. Die einzige Möglichkeit, die Zerstörung in Gaza zu stoppen, „wäre, daß die Vereinigten Staaten ein Machtwort sprechen, was sie auch könnten, aber sie tun es nicht“.

Mit Blick auf die jüngsten Feierlichkeiten zum 75. Jahrestag der Gründung der NATO sagte Zepp-LaRouche: „Wenn man sich die tatsächliche Geschichte der NATO ansieht, war sie kein Verteidigungsbündnis.“ Sie ließ die Geschichte der unrechtmäßigen Aktionen der NATO Revue passieren und betonte, insbesondere der Libyen-Krieg sei der Beginn der Zerstörung der Vereinten Nationen gewesen. Ihr verstorbener Mann Lyndon LaRouche habe damals gesagt, das sei der Beginn des Krieges gegen Rußland und China. Seitdem seien durch die NATO-Kriege viereinhalb Millionen Menschen ums Leben gekommen.

Der UN-Sicherheitsrat sei jetzt praktisch tot wegen des Mißbrauchs des Vetos durch die USA und der jüngsten Aussage des Sprechers des Weißen Hauses für nationale Sicherheit, John Kirby, Resolutionen des Sicherheitsrates seien nicht bindend. „Wir sind in einer gesetzlosen Situation“, sagte sie, „wir sind in der Welt des Dschungels angekommen.“

Abschließend ermutigte Zepp-LaRouche alle, an der kommenden Konferenz des Schiller-Instituts über den Oasenplan am 13. April teilzunehmen.

Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter Prof. Richard Falk verteidigte leidenschaftlich seine Kollegin, die Sonderberichterstatterin für das besetzte Palästina Francesca Albanese, die kürzlich einen offiziellen Bericht mit dem Titel „Anatomie eines Völkermords“ veröffentlicht hat. Falk sagte, dieser Bericht sei „meiner Meinung nach die objektivste und am sorgfältigsten recherchierte und analysierte Bewertung der völkermörderischen Dimensionen dessen, was Israel in Gaza getan hat“. Er erinnerte an seine eigene Erfahrung als Sonderberichterstatter für das besetzte Palästina, als er ebenfalls „eine Reihe von Verleumdungen, Morddrohungen und Unannehmlichkeiten ertragen mußte…, und in meinem Fall kam noch hinzu, daß ich als ,selbsthassender Jude‘ bezeichnet wurde.“

Das Geschehen in Gaza sei „der typischste und sichtbarste Völkermord der Geschichte… Das ist ein Fall, in dem die Menschen es auf der ganzen Welt in Echtzeit wahrnehmen, überwältigende Beweise werden geliefert durch die Bilder, die jeden Abend im Fernsehen gezeigt werden, und durch die selbstgerechte Sprache, die von der israelischen Führung verwendet wird, um die Palästinenser zu entmenschlichen.“

Jens Jørgen Nielsen beschrieb seine Einschätzung der strategischen Krise so: Führende Politiker „betrachten die gegenwärtige Situation als eine Art Computerspiel… Die Menschen hassen ihre Gegenüber so sehr, daß sie bereit sind, sich selbst zu verletzen, um dem anderen Schaden zuzufügen… Wir sind in unseren eigenen toxischen Narrativen und psychologischen Verzerrungen gefangen.“ Nielsen forderte eine Rückkehr zur Diplomatie, wie sie die Welt in der Kubakrise gerettet hat. Statt dessen „scheint es, daß westliche Politiker einen Wettbewerb veranstalten, wer die meisten abfälligen Begriffe über Putin verwenden kann“.

Prof. Francis Boyle schlug fünf Maßnahmen vor, die zur Lösung der Gaza-Krise ergriffen werden können:

  • Aussetzung der Teilnahme Israels an den Aktivitäten der UN-Vollversammlung, so wie es die Vollversammlung als Reaktion auf die Apartheid mit Südafrika tat,
  • Einberufung eines Kriegsverbrechertribunals gegen Israel, ähnlich dem gegen Jugoslawien, an dem er beteiligt war,
  • Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Israel,
  • Verhängung von Wirtschaftssanktionen gegen Israel,
  • Aufnahme Palästinas als Vollmitglied in die UN-Vollversammlung.

Es folgte eine Diskussion mit Helga Zepp-LaRouche, die Boyles Vorschlag für eine Vollmitgliedschaft Palästinas in der UNO unterstützte. Sie bat ihn um einen Kommentar zu ihrer These, daß die UNO hinfällig sei, wenn die USA behaupten, Resolutionen seien nicht bindend, worauf er antwortete: „Die Behauptung, Resolutionen des UN-Sicherheitsrates seien nicht bindend, ist eine glatte Lüge…, nach Artikel 25 der UN-Charta sind alle Resolutionen des Sicherheitsrates bindend.“

Professor Fernando Garzon beschrieb den Konflikt in Palästina als „Strategie der verbrannten Erde… zur Zerstörung jedes Überrestes von Infrastruktur“ nach „75 Jahren kontinuierlicher Vertreibung und Eliminierung der ursprünglichen Bevölkerung“. Er betonte, wie wichtig der Aufbau einer lebensfähigen Wirtschaft sei: „Die Osloer Vereinbarungen enthielten ein spezielles Kapitel über Entwicklung… Aber diese Komponente wurde nie umgesetzt.“

In der Diskussion schlug ein deutscher Teilnehmer ein „Freundschaftskonzert“ in Kaliningrad vor, das mit einer Autokolonne durch europäische Länder vorbereitet wird. Jack Gilroy von Veterans for Peace und Pax Christi-USA berichtete über Anti-Kriegs-Aktionen überall in den USA, darunter Proteste vor Waffenfabriken. Ein anderer Teilnehmer beschrieb Friedensmärsche und ähnliche Aktivitäten in Iberoamerika.

Auf die Frage, wie man einen Krieg mit Rußland verhindern könne, antwortete Zepp-LaRouche: „Man muß sich bemühen, die Komplexität der Welt insgesamt zu verstehen und die Menschheit als Einheit an die erste Stelle setzen… Behandeln Sie andere Kulturen so, als wären sie Ihre Söhne und Töchter und Großeltern.“

Anschließend wurde das Video einer Intervention des jungen Aktivisten Kynan Thistlethwaite gegen Reporter und Redakteure von New York Times, Politico und Guardian gezeigt. Der Moderator Dennis Speed berichtete: „Sie erstarrten praktisch und setzten fünf Minuten aus.“

Als letztes wurde die Frage gestellt: „Was heißt es, unter den heutigen Umständen optimistisch zu sein?“ Zepp-LaRouche zitierte dazu große Denker, wie den Astronomen Johannes Kepler, der sagte, je mehr man die Gesetze des Universums studiere, desto mehr erkenne man die Schönheit des Plans des Schöpfers, und Gottfried Leibniz, der sagte, daß jedes Übel ein noch größeres Gutes hervorbringe. Sie schloß mit den Worten: „Du mußt in dir selbst eine Vision davon entwickeln, wie du die Welt haben willst… Wenn du das tust, wirst du glücklich sein.“


Der Plan, die Welt zum Besseren zu verändern | Ein Gespräch mit Helga Zepp-LaRouche

Am 1. April strahlte die weithin beachtete Kim-Iversen-Show ein spannendes Interview mit der Gründerin und Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, aus. Kim Iversen leitete die Sendung mit einer umfassenden Darstellung der Geschichte von Lyndon LaRouche und seiner Bewegung in den letzten 50 Jahren ein, aber auch mit den Versuchen der Elite in Washington D.C., diese Bewegung und ihre Auswirkungen zu zerschlagen. Helga Zepp-LaRouche erläuterte die Denk- und Handlungsweise, die erforderlich ist, um die Welt aus dem drohenden globalen Krieg in einen aktiven Entwicklungsfrieden zu führen, und stellte den LaRouche-Oasenplan und die kommende internationale Konferenz des Schiller-Instituts vor, die sich mit diesem Vorschlag befassen wird.

Das Interview kann hier auf englisch angesehen werden.


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