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„Was macht eine schöne Seele aus?“ – von Helga Zepp-LaRouche

Die Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, war am 25.6.2025 Rednerin auf dem China-Europa-Menschenrechtssymposium 2025 in Madrid. Das hochaktuelle Thema ihres Beitrags war künstliche Intelligenz im Gegensatz zu wahrer menschlicher Kreativität, und sie stellte dies anhand der Entwicklungen im Nahen Osten vor.

Aufgrund aktueller Entwicklungen mußte ich meinen Text ändern. Die außerordentlichen Gefahren, die von einer unachtsamen oder böswilligen Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) ausgehen, wurden gerade auf dramatischste Weise deutlich. Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) veröffentlichte am 12. Juni eine Resolution, in der sie erklärte, sie könnten der erneuten Behauptung des Iran, seine Urananreicherung diene ausschließlich friedlichen Zwecken, keinen Glauben schenken.

Der ehemalige britische Diplomat und Analyst Alastair Crooke berichtete am 20. Juni im „Conflict Forum“ auf Substack, daß diese Resolution der IAEO nicht auf von Menschen beschafften Geheimdienstinformationen beruhte, sondern aus einer von der IAEO verwendeten Software stammte, nämlich der „Mosaic“-Plattform von Palantir, einem KI-System, das nukleare Bedrohungen vorhersagt.

Das Modell wiederholte auf der Grundlage seiner Algorithmen Behauptungen, die seit Jahren immer wieder aufgestellt und immer wieder widerlegt wurden, und verwies auf „Anomalien“ in Fordow und Lavizan-Shian. Der Algorithmus untersucht Metadaten, Verhaltensmuster und Signalverkehr und postuliert auf dieser Grundlage, was Verdächtige denken oder planen könnten – keine Fakten. Dieser Bericht wurde dann von Medien und Politikern in den USA und Europa als Rechtfertigung für Israels umfassenden Angriff auf den Iran zwei Tage später zitiert.

IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi korrigierte die Einschätzung am 17. Juni in CNN, aber da war es zu spät. Die tragischen Ereignisse waren schon passiert, darunter die Zurückweisung der Erkenntnisse von DNI Tulsi Gabbard, daß der Iran keine Atomwaffen anstrebe, durch Präsident Trump und sein anschließender Befehl an die US-Streitkräfte, Atomanlagen im Iran zu bombardieren. So könnten wir aufgrund des unbedachten oder böswilligen Einsatzes von KI auf dem besten Weg in den Dritten Weltkrieg sein.

Künstliche Intelligenz hat in gewisser Weise das Fenster zu einem völlig neuen Kapitel in der Weltgeschichte der Menschheit geöffnet: Zum einen ist eine disruptive Technologie, die die Wirksamkeit des menschlichen Handelns im Universum um ein Vielfaches erhöht. Andererseits wirft sie moralische Fragen auf, die nicht ganz neu sind, nämlich die Frage nach der Beziehung zwischen dem Menschen und den von ihm geschaffenen Objekten. In Literatur und Kunst gibt es mehrere Beispiele, die den Traum des Menschen darstellen, etwas zu schaffen, das die Merkmale seiner eigenen Kreativität aufweist, beispielsweise in Ovids Metamorphosen oder mit dem jüdischen „Golem“, einer aus Lehm geformten Figur, die durch Magie zum Leben erweckt wird, und natürlich Mary Shelleys Frankensteins Monster.

Der Mensch unterscheidet sich von allen anderen Lebewesen durch seine schöpferische Vernunft, die es ihm ermöglicht, immer wieder axiomatisch-revolutionäre Verbesserungen im Wissen über die physikalischen Prinzipien, die unser Universum regieren, zu entdecken. Der menschliche Verstand ist die Kapazität, wo die schöpferische Hypothesenbildung stattfindet.

KI ist keine Entdeckung eines solchen revolutionären, neuen physikalischen Prinzips, sondern ein zusätzliches Instrument, das Daten mit quasi Lichtgeschwindigkeit sammeln kann, entweder durch Deduktion auf der Grundlage vergangener Erfahrungen, um zu einem neuen Konzept zu gelangen, oder durch „generative Intelligenz“, die zu einer neuen Konzeption gelangt, aber innerhalb des Rahmens zuvor festgelegter Regeln. Die oft gestellte Frage, ob KI jemals die menschliche Kreativität übertreffen wird, kann daher eindeutig verneint werden.

Der Nutzen der KI liegt darin, daß sie den Menschen zunehmend von aller repetitiven Arbeit befreit und unser erweitertes Sensorium erweitert, um in Bereichen zu arbeiten, die dem Menschen derzeit noch unzugänglich sind – wie beispielsweise Aufgaben im Zusammenhang mit der Raumfahrt –, und so dem Menschen die freie Energie für axiomatische neue Entdeckungen ermöglicht, ohne sie selbst zu inspirieren.

Ob sie zum Wohle der Menschheit eingesetzt wird oder nicht, hängt auch hier, wie bei allen anderen Technologien, ganz von der moralischen und ästhetischen Qualität des Menschen ab, der sie anwendet. Der oben erwähnte Mißbrauch der KI, der die Menschheit an den Rand der Selbstzerstörung gebracht hat, unterstreicht die Dringlichkeit, daß wir als Gattung viel mehr Sorgfalt in die ästhetische Erziehung zur Schönheit des menschlichen Charakters investieren müssen.

Wir sollten das Konzept der „schönen Seele“, das Friedrich Schiller als höchstes Ideal des Menschen etablierte, zum Gegenstand eines Dialogs zwischen den Zivilisationen machen, für den Präsident Xis Globale Zivilisations-Initiative einen perfekten Rahmen bieten würde.

Eine schöne Seele ist nach Friedrich Schiller ein Mensch, für den Freiheit und Notwendigkeit, Pflicht und Leidenschaft eins geworden sind und der seine Gefühle soweit zur Vernunft erzogen hat, daß er ihnen blind vertrauen kann, weil sie niemals etwas von ihm verlangen würden, was nicht der Vernunft entspricht. Die schöne Seele ist offensichtlich auch ein Mensch, der das, was Schiller als wichtigste Voraussetzung seiner Zeit bezeichnet, sein Empfindungsvermögen, seine allumfassende Empathie, voll entwickelt hat. Wie sehr brauchen wir heute eine leidenschaftliche oder vielleicht zärtliche Liebe zur Menschheit! Und diese Liebe, Chinesisch ren, kann nach Konfuzius und Schiller durch den Willen verwirklicht werden.


Konferenzeinladung: „Eine schöne Vision für die Menschheit in Zeiten großer Turbulenzen!“

Internationale Konferenz des Schiller-Instituts am 24.-25. Mai 2025
Präsenz- und Onlinekonferenz in New York City

Konferenzeinladung

Samstag, 24. Mai

16:00-19:00 Uhr MEZ (10:00-13:00 Uhr Ortszeit New York):

Panel 1: Strategische Herausforderungen und die entstehende neue Weltordnung

Musik: Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge 3 Cis-Dur, BWV 872, Dura Jun, Klavier

Video: Lyndon LaRouche

Moderator: Dennis Speed, Schiller-Institut (USA)

  1. Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Gründerin des Schiller-Instituts: Es gibt kein Problem, das die menschliche Kreativität nicht lösen kann!
    Transkript — Video
  2. Naledi Pandor (Südafrika), ehemalige südafrikanische Ministerin für Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit: Am Abgrund der alten Welt
    Transkript — Video
  3. Prof. Zhang Weiwei, Professor Internationale Beziehungen, Fudan University, China: Von einer unipolaren Ordnung zu einer besseren, multipolaren internationalen Ordnung
    Transkript — Video
  4. Prof. Dmitrij Trenin (Rußland), Direktor des Instituts für Weltwirtschaft und Strategie an der Wirtschafts-Hochschule (HSE) (Moskau)
  5. Donald Ramotar (Guyana), ehemaliger Präsident von Guyana
  6. Botschafter a.D. Jack Matlock (USA), ehemaliger Botschafter der Vereinigten Staaten in der Sowjetunion, 1987–1991: Die Geschichte wird die NATO für den Ukraine-Konflikt verurteilen
    Transkript — Video
  7. Botschafter a.D. Chas Freeman (USA), ehemaliger stellvertretender US-Verteidigungsminister für internationale Sicherheitsfragen, 1993–1994
  8. Ray McGovern (USA), ehemaliger leitender Analyst der Central Intelligence Agency (CIA), Gründungsmitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS)
  9. Scott Ritter (USA), ehemaliger UN-Waffeninspekteur in Irak
  10. Seine Exzellenz Dmitrij Tschumakow, Botschafter und stellvertretender Ständiger Vertreter der Mission der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen: Die Zukunft gehört souveränen Nationen und gemeinsamer Entwicklung
    Transkript

20:00-23:00 Uhr MEZ (14:00-17:00 Uhr Ortszeit New York):

Panel 2: Die Schönheit der kulturellen Vielfalt

Moderation: Jen Pearl (US) Schiller Institute

  1. Video: Lyndon LaRouche über „Jesu, Meine Freude“
  2. Musik: Jesu, Meine Freude BWV 227 von J.S. Bach. Festivalchor des Schiller-Instituts, Leitung: John Sigerson.
  3. Megan Dobrodt (USA), Präsidentin des Schiller-Instituts USA
  4. Elvira Green (USA) Mezzosoprano, ehemals an der New Yorker Metropolitan Opera
  5. Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Gründerin des Schiller-Instituts
  6. Feride Istogu Sopranistin, Schiller-Institut und Gründerin des Lola-Gjoka-Projekts, „Little Halit“ und „Sara“ (albanische Volkslieder, arrangiert von Lola Aleksi Gjoka), Martin Kaptein, Klavier
  7. Nader Majd, Direktor des Zentrums für klassische persische Musik, und Alireza Analouei (Iran) Gründer des SAMA-Musikensembles
  8. Ruijia Dong (China) Mezzosopran; Louis Arques, Klarinette; Dura Jun, Klavier. Wolfgang Amadeus Mozart, „Parto, ma tu ben mio,“ (Ich gehe, aber du, mein Schatz“ Arie aus {La Clemenza di Tito}).
  9. Yulin Wang (China) Tenor, Dura Jun, Klavier. Konfuzius: „在水一方“ („Am Wasser“) „Auf der anderen Seite des Flusses“„O wie ängstlich, o wie feurig,“ Belmontes Arie aus Mozarts {Die Entführung aus dem Serail})
  10. Everett Suttle (U.S.), international bekannter Opern- und Konzerttenor, Dura Jun, Klavier: Jayme Rujas de Aragón y Ovalle: „Vai, azulão“ („Flieg weg, blauer Vogel“), Op. 21;
    Everett Suttle, Tenor; Dura Jun, Klavier: Sergej Rachmaninow (Aleksander Puschkin): „Не пой, красавица“ („Sing nicht, meine Hübsche“), Op. 4, Nr. 4.
    Michelle Erin, Sopran; Everett Suttle, Tenor; Dura Jun, Klavier: Johannes Brahms: „Schwesterlein“, WoO 33, Vol. 3, Nr. 15.
  11. Wolfgang Amadeus Mozart, Motette Ave Verum corpus (Gegrüßet seist du, wahrer Leib) Vortrag von John Sigerson (Musikdirektor, Schiller-Institut)
    Ave Verum Corpus von Mozart

Diskussionsrunde

1:00-4:00 Uhr MEZ (19:00-22:00 Uhr Ortszeit New York):

Panel 3: Der LaRouche-Oasenplan:
Treiber für das LaRouche-Programm für 3 Milliarden neue produktive Arbeitsplätze

Moderatorin: Anastasia Battle

Musik: John Sigerson, Tenor, und Dura Jun (Piano): Drei Vertonungen von Ludwig Uhlands Gedicht “Frühlingsglaube” von (a) Conradin Kreutzer (1780–1849), (b) Franz Schubert (1797–1828), und (c) Josephine Lang (1815–1880)

  1. Harley Schlanger (USA), Stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes des Schiller-Instituts
  2. Jason Ross (USA), wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts: Kreativität: Die Grundlage der physischen Wirtschaft
    Transkript — Video
  3. Sergei Glazyev (Russland), Staatssekretär der Russisch-Weißrussischen Union; Akademiker der Russischen Akademie der Wissenschaften (RAS): „Wiederaufbau nach dem Finanzcrash“ (Videobeitrag 2001, Schiller-Institut)
  4. Paul Gallagher (USA), Economics Co-Editor, Executive Intelligence Review
  5. William DeOreo (USA), Bauingenieur
  6. Robert Baker (USA), Landwirtschaftskommission des Schiller-Instituts; Joe Maxwell (USA) Landwirt und ehemaliger Vizegouverneur von Missouri sowie Abgeordneter des Bundesstaates, Mitbegründer von Farm Action Mike Callicrate (USA) Viehzüchter aus Kansas und Gründer von Ranch Foods Direct, Colorado; Alberto Vizcarra (Mexiko), Sprecher der Nationalen Front zur Rettung des mexikanischen ländlichen Raums.
    Gemeinsames Thema: Grundsätze für eine sichere Ernährung und Landwirtschaft

Diskussionsrunde

Sonntag, 25. Mai

15:00-18:00 Uhr MEZ (9:00-12:00 Uhr Ortszeit New York):

Panel 4: Die LaRouche Legacy Foundation über die Aktualität von LaRouches Ideen

Musik: Schubert, Sonate in B-Dur für Klavier, 1. Satz, Martin Kaptein, Klavier

Moderator: Dennis Small (USA), LaRouche Legacy Foundation

  1. Diane Sare (USA), Präsidentin der LaRouche-Organisation, ehemalige unabhängige Kandidatin für den US-Senat in New York: Lyndon LaRouche: Die Macht des Individuums in einer Republik
  2. Lyndon LaRouche, Videoausschnitte
  3. Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Gründerin des Schiller-Instituts

Diskussionsrunde

19:00-22:00 Uhr MEZ (13:00-16:00 Uhr Ortszeit New York):

Panel 5: Die nächsten 50 Jahre der Erde gestalten

Musik: Schubert Impromptu in G-Dur, Martin Kaptein

Video: Lyndon LaRouche

Moderator: Daniel Burke (USA), Schiller-Institut

  1. Megan Dobrodt (USA), Präsidentin, Schiller-Institut
  2. Mike Campbell (USA)
  3. Adrian Pearl (USA)
  4. Robert Castle (USA)
  5. Carolina Domínguez (Mexiko), Schiller-Institut
  6. Kynan Thistlethwaite (USA)
  7. Anastasia Battle (USA)
  8. Ashley Tran (USA)
  9. Jose Vega (USA), führendes Mitglied der LaRouche-Jugendbewegung, unabhängiger Kongresskandidat, Bronx, New York
  10. Jason Ross (USA), wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts

Diskussionsrunde

22:00 – 00:30 Uhr MEZ (16:00-18:30 Uhr Ortszeit New York):

Arbeitsgruppen und Diskussion für junge Teilnehmer

00:15-3:30 Uhr MEZ (18:30-21:30 Uhr Ortszeit New York):

Panel 6: Die Macht der Vernunft zur Veränderung des Universums

Musik: Ludwig van Beethoven Trio Nr. 4 Opus 11, Dura Jun, Klavier; Jungwon Yoon, Geige und Sam Chung, Cello

Video: Lyndon LaRouche

Moderator: Dennis Speed (USA), Schiller-Institut

  1. Jacques Cheminade (Frankreich), ehemaliger Präsidentschaftskandidat, Präsident von Solidarité et Progrès
  2. Kelvin Kemm (Südafrika), Kernphysiker, ehemaliger Vorsitzender der South African Nuclear Energy Corporation
  3. William Happer (USA), emeritierter Professor für Physik, Princeton University; ehemaliges Mitglied des Nationalen Sicherheitsrats der USA und des US-Energieministeriums
  4. Steve Durst (USA), International Lunar Observatory Association
  5. Jason Ross (USA), wissenschaftlicher Berater des Schiller-Instituts

Diskussionsrunde


Wenn Optimismus und Verzweiflung zusammenprallen

Bericht vom 109. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 109. Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 4. Juli entwickelte sich zu einer Diskussion über den drohenden Untergang des Völkerrechts nach den jüngsten dreisten Verstößen Israels und der USA. Die Frage lautete: Gibt es noch Hoffnung, es wiederherzustellen, oder müssen wir uns an eine neue Realität gewöhnen, in der Staaten mit entsprechender Militärmacht ungestraft gegen das Völkerrecht verstoßen können?

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin, berichtete, daß der Iran nach der korrupten Zusammenarbeit der Führung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) mit der neokonservativen Kriegspartei die Zusammenarbeit mit der IAEA ausgesetzt hat, ohne jedoch aus dem Atomwaffensperrvertrag auszutreten. US-Präsident Trump strebe einen 60-tägigen Waffenstillstand mit der Hamas an, die sich zu Verhandlungen bereit erklärt habe, aber Israels Regierungschef Netanjahu lehne jede Unterbrechung seiner Angriffe auf die Bevölkerung im Gazastreifen ab. Trump habe Druckmittel, um sich gegen Netanjahu durchzusetzen, tue dies aber bisher nicht. Die USA hätten nun die Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesetzt, bis eine Bestandsaufnahme der US-Lagerbestände erfolgt ist. Der französische Präsident Macron habe nach dreijähriger Pause mit Präsident Putin gesprochen, Zepp-LaRouche nannte dies einen „Babyschritt in Richtung Diplomatie“. Der chinesische Außenminister Wang Yi habe sich mit der außenpolitischen Vertreterin der EU, Kaja Kallas, getroffen und ihr unverblümt gesagt, wenn Rußland in der Ukraine besiegt werde, wäre China das nächste Ziel.

Zepp-LaRouche berichtete dann über Deutschland. CDU-Fraktionschef Jens Spahn fordere, daß Deutschland sich atomar bewaffnet. Die deutschen Behörden hätten den Journalisten Thomas Röper und Alina Lipp (beide deutsche Staatsbürger!) die Wiedereinreise nach Deutschland verboten, nur weil ihre Berichterstattung der Kriegspartei nicht gefällt. Röper habe einen Vergleich der Rhetorik der heutigen deutschen Führung mit jener der Nazis angestellt.1 Hitler habe gefordert, Deutschland müsse „kriegsfähig“ werden, Verteidigungsminister Boris Pistorius bevorzuge den Begriff „kriegstüchtig“.

Hoffnungsvoll stimme, daß am 6. Juli in Rio de Janeiro der jährliche BRICS-Gipfel beginnt, auf dem Vorschläge für eine neue Investitionsplattform zur Kanalisierung von Krediten in Entwicklung statt in Spekulation vorgelegt werden sollen. Präsident Trump sollte dies nicht als Bedrohung betrachten.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), erklärte, er packe gerade die Koffer und freue sich darauf, in einer Woche an der Berliner Konferenz des Schiller-Instituts teilzunehmen. Dann bat er um 30 Sekunden Schweigen für die Opfer des Völkermords in Gaza. McGovern beklagte den Abstieg in die Gesetzlosigkeit mit den Aktivitäten der USA und Israels, begrüßte aber, daß der Dialog zwischen den USA und Rußland trotz der verschiedenen jüngsten Ereignisse andauere. So habe Putins Sprecher Dmitrij Peskow trotz des illegalen Krieges gegen den Iran erklärt, man strebe bessere Beziehungen zu den USA an. Zu Putins Gespräch mit Macron sagte McGovern, weder er noch Putin würden Macron nach so vielen gebrochenen Vereinbarungen noch vertrauen. Umfragen in Rußland zeigten, daß für die Russen Deutschland inzwischen die USA als Hauptfeind abgelöst hat. McGovern kritisierte auch, daß man wegen des Fehlverhaltens der IAEA jetzt nicht mehr in der Lage sei, das iranische Atomprogramm richtig zu überwachen.

Zepp-LaRouche antwortete, sie sehe auch den Schaden für das Völkerrecht, aber das Abkommen zwischen Putin und Xi vom 4. Februar 2022 während der Olympischen Winterspiele in Peking unterstreiche die neue strategische Realität einer dauerhaften Partnerschaft zwischen beiden Nationen.

Der Friedensaktivist Jonathan Kuttab, Geschäftsführer von North American Friends of Sabeel und Mitbegründer von Nonviolence International, sagte, es gebe Hinweise darauf, daß China eine wichtigere Rolle in Südwestasien spielen könnte. Die USA und ihre NATO-Verbündeten klammerten sich an die alte internationale Ordnung, „obwohl sie bröckelt und zusammenbricht“. Die USA und Israel hätten gezeigt, daß sie ungestraft gegen das Völkerrecht verstoßen können. Daß ein Land Richtern internationaler Tribunale und sogar deren Familienangehörigen offen droht, sei beispiellos. Zu den in den sozialen Medien weitverbreiteten Bildern des Völkermords in Gaza sagte er: „Hier sieht man es jeden Tag…, anders als den Holocaust in Deutschland, der im Verborgenen stattfand.“

Zepp-LaRouche ergänzte zur Frage des Völkerrechts, in Bezug auf Gaza habe nur die mutige Rolle Südafrikas die Ehre der Menschheit gerettet. McGovern merkte an, daß Rußland und China die UNO immer noch respektieren und daß Umfragen in den USA zeigen, daß sich die öffentliche Meinung gegen „Netanjahu und seinen Chef Trump“ wendet.

Juan Carrero, Präsident der S’Olivar-Stiftung in Spanien, lobte die Arbeit der IPC und des Schiller-Instituts im Kampf gegen Völkermord und verurteilte die Greueltaten in Afrika und in Gaza. Er zeigte eine Videobotschaft des Nobelpreisträgers von 1980, Adolfo Perez Esquivel, und erinnerte daran, daß der Iran der „siebente und letzte geplante Regimewechsel“ im Nahen Osten sei.2 Aber der Iran „hat etwas Mächtigeres als Atomwaffen – nämlich Würde“. In dem Video appelliert Perez Esquivel aus Argentinien an die Weltgemeinschaft und insbesondere an Israels Verbündete, Maßnahmen zu ergreifen, um die Lethargie der UNO zu überwinden und den Völkermord in Gaza zu beenden. Er verurteilte die „Verachtung der Menschheit und der Werte“ durch den Westen.

Co-Moderator Dennis Small beschrieb anschließend das außerordentliche Treffen des brasilianischen Präsidenten Lula mit der ehemaligen Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernandez de Kirchner, die unschuldig zu sechs Jahren Hausarrest verurteilt wurde, und wies darauf hin, daß Perez Esquivel und Lula sich während Lulas Besuchs in Argentinien ebenfalls trafen.

Es folgte eine Videoerklärung von Dr. Georgij D. Toloraja, Exekutivdirektor des Russischen Nationalkomitees für BRICS-Forschung und Direktor des Asien-Strategie-Zentrums am Institut für Wirtschaftswissenschaften sowie Chefforscher des Instituts für China und das zeitgenössische Asien der Russischen Akademie der Wissenschaften. Toloraja betont darin, er habe das Gefühl, daß Diplomaten umgangen werden und Vereinbarungen statt dessen von Unbekannten hinter den Kulissen getroffen werden. Israel habe „gegen alle möglichen Regeln verstoßen“, dennoch habe der Iran nur sehr begrenzt reagiert. Daher habe man den Eindruck, daß eine gewisse Absprache getroffen wurde. Wie würden sich die internationalen Beziehungen nun entwickeln, da es keine Regeln mehr gibt und alles erlaubt ist? Der Westen, vertreten durch die NATO, wolle sich an den ehemaligen Kolonien bereichern. Wenn der Westen versuche, alle Gegner zu eliminieren, könne das zu einem Atomkrieg führen.

Berichte über Aktivitäten

Friedensaktivisten aus aller Welt berichteten über ihre Aktivitäten, beginnend mit der jüngsten Konferenz zum Oasenplan3 auf dem Iztapalapa-Campus der Autonomen Universität Mexikos (UAM) in Mexiko-Stadt, an der auch die südafrikanische Botschafterin Sisulu teilnahm.

Es folgte ein Bericht über die „John Quincy Adams-Brigade“, eine Gruppe junger Amerikaner, die derzeit in Berlin ist, um die Konferenz des Schiller-Instituts vorzubereiten. Weitere Berichte kamen von Aktiven aus Frankreich, Spanien, Kolumbien und Boston/USA.

Eine Anführerin der LaRouche-Jugendbewegung aus Mexiko richtete eine Frage an Zepp-LaRouche, in der sie näher auf den Kontrast zwischen Optimismus und Verzweiflung in der aktuellen strategischen Krise einging. Sie fragte, ob Nikolaus von Kues‘ Schrift De Pace Fidei („Vom Frieden im Glauben“)4 den richtigen Rahmen für die Diskussion bieten könne. Zepp-LaRouche antwortete, dieses Dokument helfe den Menschen, ihr Denken auf die philosophische Ebene zu heben. In diesem Dialog bitten 17 Vertreter verschiedener Religionen und Kulturen Gott um Rat, weil „wir uns alle in Deinem Namen gegenseitig umbringen“, und Gott zeigt, wie aus der höheren Perspektive der Philosophie die verschiedenen Religionen übereinstimmen.

Zepp-LaRouche sagte, eine häufige Reaktion auf den Oasenplan sei: „Können wir mit wirtschaftlicher Entwicklung beginnen, ohne zuvor Gerechtigkeit zu schaffen?“ Dies sei keine einfache Frage, aber es gebe noch eine andere Dimension, die durch den Westfälischen Frieden verkörpert werde, der auf der Vergebung vergangener Verfehlungen beruhte. „Um des Friedens willen muß man Haß durch Liebe ersetzen.“

Abschließend sagte sie, Beethovens Vertonung der Worte Schillers „Alle Menschen werden Brüder“ in seiner Neunten Sinfonie sollte uns inspirieren. Dieses einzigartige Kunstwerk schütze uns vor „sehr negativen Emotionen wie Haß, Wut und Zorn“, die „uns etwas von unserer Seele nehmen“. Das sei der zugänglichste Weg, um zu der höheren Perspektive zu gelangen, die wir brauchen.

eir

Anmerkungen

1. Was Hitlers „Denkschrift zum Vierjahresplan” von 1936 und die Politik der EU gemeinsam haben,
   Internetseite des Anti-Spiegel, 2. Juli 2025.

2. US ,plans to attack seven Muslim states‘, Internetseite von Al Jazeera, 22. September 2003.

3. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Youtube Video, Schiller-Institut, und
   The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia,
   umfassende Darstellung (englisch) des Oasenplans in Text und Video, Schiller-Institut.

4. Nikolaus von Kues: Textauswahl in deutscher Übersetzung, Heft 1: De pace fidei / Der Friede im Glauben,
   Cusanus Portal im Internet.


Internationale Friedenskoalition #109, 4.7.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Die wahre internationale Verschwörung erneuern

109. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die wahre internationale Verschwörung erneuern

4. Juli 2025
17.00 Uhr

Wir ermutigen alle Mitglieder der Menschheit, die sich wahren Frieden wünschen, an diesem Freitag um 17 Uhr MEZ mit Jonathan Kuttab, Juan Carrero und Berichten von der weltweiten Mobilisierung an der 108. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition teilzunehmen. Schicken Sie Berichte und Initiativen für die Tagesordnung so schnell wie möglich.

Zur Anmeldung

An diesem Freitag, dem 4. Juli, beginnt eine einjährige Gedenk- und Erinnerungsphase zum 250. Geburtstag der Vereinigten Staaten von Amerika. Der ehemalige Kongreßabgeordnete und Präsidentschaftskandidat (2004, 2008) Dennis Kucinich veröffentlichte am 1. Juli eine Erklärung mit der Überschrift „4. Juli 2025: Die Entweihung der Unabhängigkeitserklärung und ein Aufruf zur Erneuerung“. Das Dokument beginnt mit dem Aufruf: „Wenn Amerika das bleiben soll, was die Revolution 1776 angestrebt – eine rechtsstaatliche Nation – dann müssen wir, das Volk, unsere Stimme erheben, wir müssen handeln und diese Vision verteidigen.“

Das Schiller-Institut wurde 1984 mit einer „Erklärung der unveräußerlichen Rechte des Menschen“ gegründet, die fast identisch mit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung ist. Helga Zepp-LaRouche schlug damals wie heute vor, dass die Nationen des Globalen Südens – die erweiterte Gruppe der Nationen, die sich vor 70 Jahren in Bandung zur Bewegung der Blockfreien Staaten zusammengeschlossen hatten – die Unabhängigkeitserklärung übernehmen sollten. Diese wurde in der Zwischenzeit von den Vereinigten Staaten selbst zwar politisch aufgegeben, ist aber nach wie vor universell gültig. Der Grundsatz, dass „alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit gehören“, ist kein Dekret, sondern ein Gesetz der menschlichen Natur. Es gibt unveräußerliche Rechte, die keinem Menschen genommen werden können, weil sie universell und nicht staatlich bestimmt sind. Diese Bestrebungen finden ihren Ausdruck in der Politik der BRICS-Staaten – eine Politik, die unter anderem im EIR-Sonderbericht 2014 „Die neue Seidenstrasse wird zur Weltlandbrücke“ konkretisiert wurde.

In den von Helga Zepp-LaRouches formulierten „Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ heißt es im zehnten Prinzip: „Die Grundannahme des neuen Paradigmas ist, dass der Mensch grundsätzlich gut ist und fähig, die Kreativität seines Geistes und die Schönheit seiner Seele unendlich zu vervollkommnen, und dass er die am weitesten entwickelte geologische Kraft im Universum ist, was beweist, dass die Gesetzmäßigkeit des Geistes und die des physischen Universums in Übereinstimmung und Kohäsion stehen und dass alles Böse das Ergebnis eines Mangels an Entwicklung ist und daher überwunden werden kann.“

Es gibt Leute im Silicon Valley und in der Londoner City, die dem vehement widersprechen. Das sind die „neuen Eugeniker“, die glauben, sie könnten eine „transhumanistische“ Ethnie nach ihrem Bilde erschaffen. Die „Untauglichen“, insbesondere die Armen, würden dann einfach aus der menschlichen Ethnie gestrichen. „Einst aufgrund der Gräueltaten der Nazis abgelehnt, wird die Eugenik heute sowohl von der Linken als auch von der Rechten befürwortet. Doch ihr schlagendes Herz liegt nicht in der Politik, sondern in technikgetriebenen Ansätzen,“ schreibt der Autor Joel Kotkin. „Ein großer Unterschied zur Eugenik des 20. Jahrhunderts besteht darin, dass die heutigen Bemühungen eine weitgehend private Angelegenheit sind, die nicht vom Staat, sondern von der technokratischen Elite gestaltet wird- zumindest bis jetzt. Was sich abzeichnet, ist eine moderne Version von Johannes Calvins protestantischen ‚Auserwählten‘.“ Sind sie – die Kreaturen von INCUTEL, Palantir usw.- eine „neue Rasse“ antichristlicher Soldaten, die die Menschheit in den Krieg führen will?

Wer hat zum Beispiel entschieden, dass die Vereinigten Staaten von „der Kriegspartei“ regiert wird? Nicht die Menschen in den Vereinigten Staaten. Sie sind gegen die derzeitige Kriegspolitik und haben für einen Präsidenten gestimmt, der sich gegen „ewige Kriege“ ausgesprochen hat – und trotzdem hat der Krieg stattgefunden. Warum führen die Vereinigten Staaten ständig Kriege gegen den Willen des Volkes, ganz gleich, wen es wählt, obwohl die Wirtschaft und die Lebensgrundlagen der Bevölkerung immer schneller kollabieren?

Doch es geht nicht nur um Krieg. Vor drei Wochen, am 19. Juni, „beschleunigte eine chinesische Magnetschwebebahn mit einem 1,1 Tonnen schweren Testschlitten und einem elektromagnetischen Antriebssystem nach einer Strecke von nur 600 Metern auf eine Geschwindigkeit von 650 Kilometern pro Stunde – die höchste Geschwindigkeit, die je von einer Magnetschwebebahn erreicht wurde – und bremste dann innerhalb von 220 Metern zum Stillstand ab.“ Dabei hatten die amerikanischen Physiker James Powell und Gordon Danby von den Brookhaven National Laboratories auf Long Island, New York, bereits vor fast 60 Jahren ein erstes Patent für das Design einer Magnetschwebebahn erhalten. Hat die Kommunistische Partei Chinas die Vereinigten Staaten in den letzten 60 Jahren daran gehindert, eigene Magnetschwebebahnen oder Hochgeschwindigkeitszüge zu bauen – oder war es die Kriegspartei? Warum wurde die NASA, das Herzstück des amerikanischen Raumfahrtprogramms, in der gerade im US-Senat verabschiedeten „Big Ugly Bill“ auf das Finanzierungsniveau von vor Kennedys Mondlandung zurückgestuft – einschließlich des gesamten Artemis-Mondprogramms, das im Wesentlichen eingestellt wurde?

Sind die Leute, die diese Entscheidungen getroffen haben, dieselben, die beschlossen haben, dass die Vereinigten Staaten in einen weiteren aussichtslosen Krieg gegen den Iran verwickelt werden, einen Krieg, der seit 2001 geplant ist? Mehrere Kommentatoren, von Scott Ritter bis Jeffrey Sachs, haben in den letzten 48 Stunden die Möglichkeit erörtert, dass Israels Ministerpräsident Netanjahu – oder unter bestimmten Umständen sogar die Vereinigten Staaten – thermonukleare Waffen einsetzen würden, da der Iran offiziell beschlossen hat, der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) derzeit keine weiteren Kontrollbesuche zu erlauben.

Und das aus gutem Grund. Der Journalist Kit Klarenberg hat gerade in einem Artikel „Den Iran ausspionieren: Wie der MI6 die IAEO infiltrierte“ in The Grayzone auf den Fall des britischen MI6-Agenten Nicholas Langman aufmerksam gemacht, dessen Name und Selbstbeschreibung in „einer Reihe von durchgesickerten Papieren entdeckt wurde, in denen die Aktivitäten von Torchlight, einem produktiven britischen Geheimdienst-Cutout, beschrieben werden“. Langman sagt, dass er „an der Verhinderung der Verbreitung von Massenvernichtungswaffen durch … Unterstützung der [IAEO] und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen [OPCW] und durch hochrangige internationale Partnerschaften gearbeitet hat“. Zudem behauptet er, den „großen diplomatischen Erfolg des iranischen Atom- und Sanktionsabkommens ermöglicht zu haben.“

Klarenberg schreibt: „Der Einfluß, den Langman angeblich auf die IAEO ausgeübt hat, verleiht den iranischen Behauptungen Gewicht, dass die internationale Atomaufsichtsbehörde mit dem Westen und Israel zusammenarbeitet, um die Souveränität des Landes zu untergraben. Die iranische Regierung hat behauptet, dass die IAEO die Identitäten ihrer Top-Atomwissenschaftler an den israelischen Geheimdienst weitergegeben und so deren Ermordung ermöglicht hat und dass sie den USA und Israel wichtige Informationen über die Atomanlagen lieferte, die sie bei ihrem Militärschlag im Juni dieses Jahres bombardiert haben.“

Wie weit ist es mit den Vereinigten Staaten am Vorabend ihres 250-jährigen Bestehens gekommen? Schlimmer noch als die Rolle als „Kanonenboot im Kielwasser des britischen Kriegsschiffs“: Werden die massiven militärischen Kräfte der Vereinigten Staaten nicht für das allgemeine Wohl des amerikanischen Volkes, sondern für einen totalen Krieg mit Rußland eingesetzt, wie er von britischer Seite in der Ukraine und Südwestasien betrieben wird? Wenn sich Benjamin Netanjahu und Donald Trump nächste Woche in Washington treffen, mit welchen britischen Agenten haben sie sich jeweils vorher getroffen? Wie unabhängig ist die US-Regierung – oder das Volk der Vereinigten Staaten – tatsächlich, 250 Jahre nach ihrer Gründung?

Kucinich schließt seine Erklärung vom 4. Juli 2025 mit folgenden Worten ab: „Wenn Amerika das bleiben soll, was die Revolution von 1776 anstrebte- eine Nation, die von Gesetzen regiert wird –, dann müssen wir, das Volk, unsere Stimme erheben. Wir müssen handeln und diese Vision verteidigen. Unsere Freiheit hängt letztlich von aufgeklärten, aktiven Bürgern ab. Andernfalls verraten wir die Vergangenheit, geben die Zukunft auf und die Nation scheitert.“ Unter Bürgern müssen wir jedoch inzwischen alle Bürger der Welt meinen, die sich nicht in erster Linie als Parteien oder Nationalitäten, sondern nach ihrer Absicht verstehen.

Wenn die Welt nicht nur überleben, sondern auch wachsen und sich entwickeln soll, sollten die Bürger, insbesondere die jungen Menschen aus aller Welt, zunächst die „Erklärung der unveräußerlichen Rechte des Menschen“ und die „Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ des Schiller-Instituts lesen und dann persönlich oder online an der Konferenz vom 12. bis 13. Juli „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf – Für ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen!“ in Berlin, teilnehmen. Helfen Sie außerdem, insbesondere am kommenden Wochenende des 4. Juli, wo auch immer Sie sind, die Erklärung „Wird es am vierten Juli ein thermonukleares Feuerwerk geben?“ auf der Straße und online zu verbreiten.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 2. Juli 2025, 18.30 Uhr

Die Bombe ist nicht im Iran, sondern im Finanzsystem!

In einer Zeit wachsender Spannungen und blank liegender Nerven, in der jede weitere Provokation einen zivilisationszerstörenden Weltkrieg auszulösen droht, ist es überlebenswichtig, den Kriegsfanatikern der Oligarchie einen Schritt voraus zu sein. 
Jede Woche gibt Helga Zepp-LaRouche einen präzisen Überblick über die Veränderungen in der strategischen Gesamtdynamik, die Auswirkungen dieser Veränderungen und aktualisiert die Strategie, um diejenigen auszuflankieren, die die internationale Kriegspartei anführen.
Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Während die westlichen Medien gefüllt sind mit Gerüchten und Gegenberichten über den Verbleib von über 400 kg angereichertem Uran und darüber, ob die iranischen Zentrifugen zur Anreicherung zerstört wurden oder nicht, wird immer deutlicher, dass das niemanden wirklich interessiert hat. Wäre dies der Fall gewesen, wären die Verhandlungen fortgesetzt worden, und die Vereinigten Staaten hätten wahrscheinlich unter Vermittlung Russlands ein Abkommen („Deal“) mit dem Iran geschlossen, das dem Iran die friedliche Entwicklung der Kernenergie unter Gewährleistung der Sicherheit Israels erlaubt hätte.

Statt dessen hat Präsident Trump offenbar die Welt angelogen und vorgegeben, er habe Bibi Netanjahu aufgefordert, während der laufenden Verhandlungen von einem Bombenangriff auf den Iran abzusehen, nur um Israel einen Überraschungsangriff zu ermöglichen, bei dem Dutzende iranischer Wissenschaftler und Militärführer zusammen mit ihren Familien in ihren Betten getötet wurden. Darüber hinaus gab die „neutrale“ Atomaufsichtsbehörde IAEO nach den israelischen Angriffen (und VOR den US-Angriffen) zu, dass der Iran tatsächlich keine Bombe gebaut habe, obwohl die IAEO nur wenige Tage zuvor behauptet hatte, der Iran habe bestimmte Bestimmungen „verletzt“ – gerade rechtzeitig, um einen Vorwand für den Angriff Israels zu schaffen.

All dieser Wirbel um den Iran hat nichts damit zu tun, warum bestimmte Kräfte auf einen Krieg drängen. Wie die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, ihren internationalen Mitarbeitern am 30. Juni sagte, geht es um „den systemischen Bankrott des transatlantischen Systems und den Unwillen der Establishment-Vertreter, ihre Politik zu korrigieren, sowie um ihr Beharren darauf, ihre dominante Position in der Welt zu behalten“.

Daher besteht der einzige Weg, um sicherzustellen, dass wir dem Abgrund eines Atomkrieges – sei es im Nahen Osten oder anderswo – entkommen, darin, die Ursache des Konflikts zu beseitigen, indem eine neue Wirtschafts- und Sicherheitsarchitektur geschaffen wird, die das Recht jeder Nation auf Sicherheit und Wohlstand anerkennt. Dies erfordert eine Insolvenzsanierung des transatlantischen Systems und das Eingeständnis, dass die 2 Billiarden Dollar schwere Alleskönner-Blase einfach nicht zu retten ist.

Während die Welt davon besessen ist, ob Trump die iranischen Atomanlagen vollständig, teilweise oder gar nicht zerstört hat, gewinnt Russland auf dem Schlachtfeld in der Ukraine unaufhaltsam den Krieg gegen die NATO. Russland hat gerade bekannt gegeben, dass Lugansk „vollständig befreit“ von der pro-nazistischen Plage ist. Keine noch so große Menge an Waffen aus den bankrotten europäischen Ländern wird das Regime von Selenskyj retten können.

Über 5 Milliarden Menschen auf der Erde leben in Nationen, die das britische Imperium zurückgewiesen haben und eine neue Ordnung schaffen wollen, die nicht auf dem Prinzip „Der Sieger bekommt alles“ oder auf Herrschaftsverhältnissen basiert, sondern, wie der russische Präsident Putin es ausdrückte, eher wie ein Symphonieorchester, in dem jede einzelne Stimme zur Harmonie des Ganzen beiträgt.

Da wir uns dem amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli nähern, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um daran zu erinnern, dass wir seit mehr als 250 Jahren in einem andauernden Kampf gegen das britische Imperium stehen. LaRouche drückte es in einer Rede aus dem Jahr 2004 mit dem Titel „Ich stehe neben dem Sterbebett eines dem Untergang geweihten Imperiums“ so aus:

„Wir wurden wiederholt fast vernichtet. Die Absicht Großbritanniens war es, uns zu vernichten. Das war die fortwährende Politik der Briten gegenüber den Vereinigten Staaten und die Politik der wichtigsten Verräter innerhalb der Vereinigten Staaten: wie Gallatin, wie Aaron Burr, wie die Führung vieler politischer Parteien. Die Drahtzieher hinter den Agenten, wie Andrew Jackson, Martin Van Buren, Polk, Pierce, Buchanan, die Agenten des Feindes waren, waren entschlossen, uns zu vernichten.

In diesem Prozess erlebte die amerikanische patriotische Tradition eine Wiederbelebung: rund um die Tradition von Lafayette, rund um die Persönlichkeit von John Quincy Adams und mit einem sehr bedeutenden, von John Quincy Adams rekrutierten Neuzugang für die Sache durch John Quincy Adams, dem Whig Abraham Lincoln, der Quincy Adams‘ Stimme im Kongress war, als er die Polk-Präsidentschaft wegen des Krieges gegen Mexiko in dieser Zeit anprangerte. Und dieser Präsident Lincoln führte später die Vereinigten Staaten zurück zu sich selbst als Nation.“

Es ist an der Zeit, dass die Vereinigten Staaten zu sich selbst zurückkehren und aufhören, sich an den Gräueltaten des britischen Imperialismus zu beteiligen. Ihre Nachbarn und die Welt würden ihnen das danken.

In einer Zeit wachsender Spannungen und blank liegender Nerven, in der jede weitere Provokation einen zivilisationszerstörenden Weltkrieg auszulösen droht, ist es überlebenswichtig, den Kriegsfanatikern der Oligarchie einen Schritt voraus zu sein. 
Jede Woche gibt Helga Zepp-LaRouche einen präzisen Überblick über die Veränderungen in der strategischen Gesamtdynamik, die Auswirkungen dieser Veränderungen und aktualisiert die Strategie, um diejenigen auszuflankieren, die die internationale Kriegspartei anführen.
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Frieden ist die natürliche Berufung des Menschen

Bericht von der 108. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC)

Die 108. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 27. Juni wurde von der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnet, die über den aktuellen Stand des Krieges im Iran berichtete. Sie stellte die triumphalen Erfolgsbekundungen von Präsident Trump in Frage. Es sei sehr wahrscheinlich, daß die Iraner voraussahen, was geschehen würde, und Ausrüstung und Materialien aus den angegriffenen Anlagen entfernten, bevor sie bombardiert wurden. Die Internationale Atomenergie-Organisation habe fürs erste „jegliche Glaubwürdigkeit verloren“, weil sie ein Umfeld schaffen half, das denjenigen in die Hände spielte, die einen Angriff auf den Iran wollten.

In diesem Zusammenhang brauche man auch eine Untersuchung zu Palantir und dem Einsatz von KI. Und am schlimmsten sei der Schaden für das Völkerrecht durch einen unprovozierten Angriffskrieg, der die Hemmschwelle für ähnliche Handlungen anderer Länder senke. Zepp-LaRouche verglich die Aufregung um Rußlands Invasion in der Ukraine mit Trumps Prahlerei über seinen unprovozierten Angriff auf den Iran: „Es ist für die ganze Welt offensichtlich, daß diese Doppelmoral existiert… Es herrscht jetzt Gesetzlosigkeit.“

Sie zeigte sich entsetzt über die Aussage von Bundeskanzler Merz, Israel mache „die Drecksarbeit für uns alle“. „Das offenbart die koloniale oder neokoloniale Denkweise von Merz “, bemerkte Zepp-LaRouche. Abschließend betonte sie, die Forderung des russischen Außenministers Sergej Lawrow nach einer neuen internationalen strategischen Architektur sei von entscheidender Bedeutung.

Der ehemalige US-Kongreßabgeordnete und Präsidentschaftskandidat Dennis Kucinich stimmte dem nachdrücklich zu und sagte: „Wir müssen erkennen, daß die derzeitige Sicherheitsarchitektur zerstört ist.“ Der Drang der Neokonservativen nach einem Regimewechsel im Iran sei eine Fantasie, weil dies eine Invasion mit zwei Millionen Soldaten und die Wiedereinführung der Wehrpflicht in den USA erfordern würde. „Der ungebremste Einsatz des Militärs ist heute eine Herausforderung für die Vereinigten Staaten.“ Er stimmte Zepp-LaRouche zu, daß „der Westen immer noch seine alten kolonialen Tricks anwendet“. Kucinich beschrieb die Situation als sehr gefährlich, aber voller großem Potential für Gutes.

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, präsentierte seine Einschätzung des Krieges gegen den Iran: Dieser sei eine schwere Niederlage für Israel. Israel behaupte seit 25 Jahren, daß der Iran „kurz vor der Atombombe“ stehe, aber jetzt „wird Netanjahu nicht mehr in der Lage sein, mit diesem Thema wieder Angst zu schüren“. Israel habe gemeint, ungestraft handeln zu können, und habe nicht mit so erfolgreichen Vergeltungsmaßnahmen des Iran gerechnet. „Die Vorstellung von der Unverwundbarkeit Israels wurde in Frage gestellt.“ Auch „die Vorstellung von Israel „als unsinkbarem Flugzeugträger für die Vereinigten Staaten wurde zerschlagen“.

Die USA hätten versucht, die Konflikte zwischen Sunniten und Schiiten auszunutzen, seien jedoch von der chinesischen Diplomatie zur Versöhnung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien überflügelt worden. Die gesamte Golfregion habe den Iran in diesem Krieg unterstützt. Die Reaktion des Iran auf den brutalen Angriff der USA sei außerordentlich zurückhaltend gewesen, was Anlaß zu Optimismus gebe. Fuller sagte: „Trump hat seine Männlichkeit bewiesen…, vielleicht hat er jetzt das Gefühl, daß er einen Gang zurückschalten und Diplomatie versuchen kann, um eine Annäherung an den Iran zu erreichen.“ Ein weiterer Grund für Optimismus sei der Sieg des Israel-Kritikers Zohran Mamdani bei der Vorwahl der Demokraten für das Bürgermeisteramt in New York. Dort sähen wir vielleicht Anzeichen für „eine Welt, die nicht mehr vom Siedlerkolonialismus dominiert wird“.

Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der israelischen Knesset und ehemaliger Generaldirektor von Peace Now, meinte, wir wüßten die Ergebnisse des Krieges gegen den Iran nicht wirklich, aber das sei auch nicht so wichtig. Wichtig sei eine politische Einigung für einen dauerhaften Frieden. Wir bräuchten eine Zweistaatenlösung, denn „die Israelis werden keine Sicherheit haben, wenn die Palästinenser keine Sicherheit haben“.

Er berichtete über eine wichtige Vorbesprechung, an der er vor dem nun bald neu angesetzten UN-Treffen zur Zwei-Staaten-Lösung für Palästina teilgenommen hatte. Raz beschrieb, daß Hunderte Palästinenser und Israelis zusammengekommen waren, um über die Zwei-Staaten-Lösung zu diskutieren.

Zepp-LaRouche äußerte daraufhin ihre Besorgnis darüber, was passieren werde, wenn die Ereignisse Trumps Erfolgsbehauptung widerlegen. Sie befürchte, daß die Neokonservativen auf eine Wiederaufnahme des Krieges drängen werden. Sie warnte vor dem unkontrollierten Einsatz von KI für militärische Zwecke, der unvorhersehbare Folgen haben könnte. Später fügte sie hinzu, KI sei eine Technologie wie jede andere, die für Gutes wie Böses eingesetzt werden kann. Entscheidend sei der moralische Charakter derjenigen, die sie einsetzen. Wir müssen die politische Führung in den USA und Europa davon überzeugen, sich der Globalen Mehrheit anzuschließen und die geopolitische Idee der Dominanz zu beenden.

Aktivistenberichte aus aller Welt

Carolina Dominguez von der mexikanischen LaRouche-Bewegung beschrieb eine geplante Konferenz an einer wichtigen Universität, wo der Oasenplan und unsere Perspektive für Frieden durch Entwicklung diskutiert werden sollen. Sie beschrieb ihre „Hörsaal-Methode“, wobei Aktivisten Hörsäle besuchen und den Dozenten um eine Minute Zeit bitten, um die Studenten über die strategische Krise zu informieren, und sich anschließend mit ihnen draußen zu ausführlichen Diskussionen treffen. Bei der Konferenz werde auch eine Aufführung klassischer Werke ihres Chores präsentiert, weil wir „die Seele der Bevölkerung adeln“ müssen, um Frieden zu erreichen.

Kynan Thistlethwaite berichtete aus Frankreich und Anastasia Battle aus Deutschland über die Aktivitäten der „John Quincy Adams-Brigade“, eine Gruppe junger Amerikaner, die derzeit in Europa hilft, die Berliner Konferenz des Schiller-Instituts am 12./13. Juli vorzubereiten. Tim Rush und José Vega berichteten über die Aktivitäten in den USA. Es gab auch Berichte aus Dänemark, Schweden und anderen Ländern.

Diskussion

Eine ungewöhnliche Frage wurde an die Podiumsteilnehmer gerichtet: Wenn in Israel die Strafanzeige gegen Netanjahu zurückgezogen würde, wie Präsident Trump es fordert, würde das Netanjahus Motivation für die Auslösung regionaler Kriege verringern? Co-Moderator Dennis Small sagte, wir müßten auf die Hintermänner achten, die typischerweise mit dem Plan „Clean Break” (Sauberer Bruch)1 verbunden seien, der 1996 von US-Neokonservativen an den neu gewählten Premierminister Netanjahu nach der Ermordung von Jitzhak Rabin ausgegeben wurde. Fuller fügte hinzu, wer die Situation genauer verfolge, der wisse, daß Netanjahu nicht einmal der mörderischste Politiker im israelischen Establishment ist.

Zepp-LaRouche berichtete über ihre jüngste Teilnahme an einer Konferenz in Spanien, die sich durch eine ermutigende Beteiligung junger Menschen und Vertreter vieler Nationen und Kulturen ausgezeichnet habe. Auf die Frage nach den wirtschaftlichen Motiven für den Krieg antwortete sie: „Solange die Menschen versuchen, ihre Schulden durch Kriege loszuwerden, sind wir auf einem Weg in die Katastrophe.“

Eric Rubin, Sprecher von People Against Genocide Everywhere2, berichtete über die Aktivitäten seiner Gruppe zur Aktivierung der UN-Resolution 377 (United for Peace), um das Veto der USA im Sicherheitsrat zu umgehen. Der einzige Weg, den israelischen Völkermord zu stoppen, sei die Entsendung von UN-Friedenstruppen in die besetzten Gebiete.

Abschließend sagte Zepp-LaRouche: „Ich bin absolut sicher, daß wir nur dann aus dieser wirklich bedauerlichen Situation herauskommen, wenn wir die besseren Visionen dessen, was die Menschheit sein kann, mobilisieren.“ Auf der Konferenz in Madrid hätten Menschen mit völlig unterschiedlichem Hintergrund übereinstimmend gesagt, daß wir „Liebe für die Menschheit“ brauchen. Schillers Idee, daß Menschen „schöne Seelen“ werden können, sei die natürliche Bestimmung des Menschen. Das letzte und möglicherweise umstrittenste ihrer „Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“3 laute, daß der Mensch „von Natur aus gut ist“. Wir sollten Mitleid mit den armseligen, elenden Geschöpfen haben, die glauben, Kriege wären notwendig.

Anmerkungen

1. Cheney Behind New Mideast War Drive: Return of ‚Clean Break‘EIR PDF, 17.10.2003.

2. Website von People Against Genocide Everywhere.

3. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.


Internationale Friedenskoalition #108, 27.06.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Die USA haben die Büchse der Pandora geöffnet

108. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die USA haben die Büchse der Pandora geöffnet

27.06.25

17.00 Uhr

Wir ermutigen alle Mitglieder der Menschheit, die sich wahren Frieden wünschen, an diesem Freitag um 17 Uhr MEZ mit Graham Fuller, Mossi Raz und Berichten von der weltweiten Mobilisierung an der 108. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition teilzunehmen. Schicken Sie Berichte und Initiativen für die Tagesordnung so schnell wie möglich.

Zur Anmeldung

In seiner Rede vor einer Sondersitzung des UN-Sicherheitsrats am 22. Juni, unmittelbar nachdem die amerikanischen B2-Bombardements gegen den Iran am Tag davor bekannt geworden waren, warnte der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja die Welt: „Mit ihren Handlungen haben die USA eine Büchse der Pandora geöffnet, und niemand weiß, welche neuen Konsequenzen dies haben wird.“

Ob beabsichtigt oder nicht: durch seine Entscheidung, den Iran anzugreifen, hat Präsident Trump drei globale Umwälzungen in Gang gesetzt, die ohne eine rasche und grundlegende Veränderung der Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur der Welt nicht mehr bewältigt werden können. Der von Trump in letzter Minute organisierte Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel (nachdem er den Krieg zwischen beiden Ländern noch angeheizt hatte!) kann den entfachten politischen Sturm, der jetzt über den Planeten fegt, nicht aufhalten:

1. „Die gesamte internationale Ordnung liegt in Trümmern“, erklärte Helga Zepp-LaRouche am 23. Juni. Das Völkerrecht wurde für irrelevant erklärt, die UN-Charta, die Angriffskriege verbietet, wurde ignoriert und außer Kraft gesetzt, und Rüstungskontrolle und nukleare Nichtverbreitung stehen nur noch auf dem Papier. „Wir befinden uns wirklich in einem chaotischen Zusammenbruch des Weltgefüges“, warnte Zepp-LaRouche. Die Ära, die durch den Westfälischen Frieden von 1648 und die Souveränität der Nationalstaaten geprägt war, wird durch eine Rückkehr ins Mittelalter ersetzt, die Herrschaft durch Tyrannen und Leviathane.

2. Jede Nation des Globalen Südens, die ihre eigene souveräne Entwicklung anstrebt, einschließlich der friedlichen Nutzung der Kernenergie, wird mit Präventivkriegen wie dem Angriff auf den Iran bedroht. Die BRICS-Staaten, Russland und China – sie alle stehen im Fadenkreuz, und das wissen sie.

3. Die US-Verfassung wurde von Trump zerstört, indem er den Kongress vor der Einleitung eines Krieges nicht konsultierte; die MAGA-Bewegung spaltet sich infolge Trumps Verrat an seinem eigenen Versprechen, sich aus ausländischen Kriegen herauszuhalten; und es werden die Bedingungen für weitere Attentatsversuche auf Präsident Trump geschaffen.

Präsident Trump mag sich für einen Super-Schauspieler halten, der die Weltbühne beherrscht, aber in Wirklichkeit spielt er nur eine Rolle – mit dramatischen Gesten und Fanfaren –, die ihm vom britischen Empire und seinen Gesandten vorgeschrieben wurde. Er ist in ihre Falle getappt – eine globale Konfrontation mit Russland und China zu inszenieren, um das bankrotte globale britische Finanzimperium zu erhalten.

Bei all dem wird das offensichtliche Problem verdrängt (und schon gar nicht beseitigt), dass der Drang zum Krieg – ob in der Ukraine, im Iran oder dann möglicherweise auch noch über Taiwan – durch den Zusammenbruch des transatlantischen Finanzsystems angetrieben wird. Die verzweifelten Bemühungen, die 2 Billiarden Dollar schwere Spekulationsblase mit einer neuen Runde von Falschgeld am Leben zu erhalten, haben zur Legalisierung von Stablecoins unter dem irreführenden Namen GENIUS Act in den USA geführt. Damit wird es Privatpersonen oder Unternehmen ermöglicht, ihr eigenes „Geld“ auszugeben – ähnlich wie in jedem mittelalterlichen Lehensstaat –, ohne Regulierung oder staatliche Garantien. Man könnte auch sagen: der Krebs wurde gerade zum Chefarzt der Onkologie ernannt.

Der US-Ökonom und Staatsmann Lyndon LaRouche (1922-2019) hat immer wieder auf die obsessive Faszination der Amerikaner für „Geld“ und dem Glauben, diesem wohne irgendwie ein magischer Wert inne, hingewiesen. Dies ist die Ursache für die derzeitige katastrophale Politik. LaRouche schrieb in einer Erklärung seiner Präsidentschaftskampagne am 25. April 2004: „The Uniquely Needed Doctrine for U.S. Economic Survival Today: Why `Fiscal Austerity’ Is Insane” (Die einzigartig benötigte Doktrin für das Überleben der US-Wirtschaft heute: Warum ‘Haushalts-Sparmaßnahmen’ verrückt sind):

 „Erstens ist jede Art von Geld ein hirnloser Idiot und das immer – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer planetarischen Geschichte. Als Papiergeld oder sogar als Gold- oder Silbermünzen hat es keinen höheren monetären Wert als den, den die Gesellschaft ihm zuweist. In einer Realwirtschaft zählt die physische Aktion – und sie zählt und zählt, bis ans Ende der Tage des gefallenen Heldes, der an die magischen Kräfte des Geldes geglaubt hat und vielleicht nie wieder auf die Beine kommt…

Wie ich bereits betont habe, ist Geld von Natur aus wertlos. Es hat keinen inneren Wert. Sein Wert wird ihm durch die Macht von Regierungen verliehen…. Faktisch liegt der Wert des Geldes bei der Regierung oder in den Händen einer Institution, die die legitime Autorität souveräner Regierungen untergraben hat. Wenn die dringenden Forderungen nach Einlösung von Geld durch physische Werte das Ausmaß der Preise der entsprechenden verfügbaren physischen Werte bei weitem übersteigen, wird offenbar, wie idiotisch Geld ist.

Einige dumme Leute sprechen von ‘echtem Geld’ als Alternative. Solch ein ‘echtes Geld‘ hat nie existiert und kann auch nie existieren, außer in der Vorstellung derjenigen, die daran glauben. Geld ist ein Tauschmittel, das am besten von einer verantwortungsbewussten Regierung geschaffen und reguliert wird, und zwar vorzugsweise durch die Methoden des nationalen Bankwesens, wie sie durch die Argumente unseres ersten Finanzministers Alexander Hamilton ausgedrückt wurden. Die Gefahren der mit Geld verbundenen Idiotie und Willkür können nur durch Regulierung eingedämmt werden …”


Wird es am 4. Juli ein nukleares Feuerwerk geben?

Am Sonntag, dem 22. Juni, veröffentlichten das Schiller-Institut und die LaRouche-Organisation eine Erklärung zur Massenverbreitung in den Vereinigten Staaten, mit besonderem Schwerpunkt auf Manhattan (New York City), sowie zur internationalen Verbreitung. Es ist wichtig, daß Menschen auf die Straße gehen, mit anderen Menschen sprechen und an sie Flugblätter verteilen, die nicht im Internet zensiert werden können. Fordern Sie unsere Regierungen auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Gefahr eines Atomkrieges zu bannen. Mit Ihrer Hilfe werden bis zum 4. Juli eine halbe Million Flugblätter verteilt.

„Da der unprovozierte Angriff auf den Iran, zuerst durch Israel und dann durch die Vereinigten Staaten, nicht nur das System des Völkerrechts zerstört, sondern uns auf einen Kurs hin zum Dritten Weltkrieg gebracht hat, rufe ich alle Menschen guten Willens auf der ganzen Welt auf, diese Erklärung der amerikanischen LaRouche-Organisation in jeder möglichen Form zu veröffentlichen und zu verbreiten und uns dabei zu helfen, eine internationale, vereinte Friedensbewegung in allen Ländern der Welt zu mobilisieren.“

Helga Zepp-LaRouche

22. Juni 2025 – An alle Bürger! Ihr Leben könnte schon in Tagen oder Wochen durch einen ungewollten thermonuklearen Krieg enden, ausgelöst durch den Abwurf einer taktischen Atomwaffe auf den Iran durch ein abtrünniges Israel, die Vereinigten Staaten oder Israel mit Zustimmung der USA. Was danach passiert, hängt von den Berichten über Erfolg oder Mißerfolg bei der Zerstörung der Anlagen ab.

Dann stellt sich die Frage: Was passiert, wenn die Standorte nicht zerstört wurden oder der Iran verkündet, daß er sie wieder aufbauen kann? Ist der nächste Schritt dann der Einsatz taktischer Atomwaffen?

Die treibende Kraft hinter diesen Ereignissen ist nicht im „Nahen Osten“. Es ist die globale Verlagerung der Wirtschaftsmacht, weg von den bankrotten transatlantischen NATO-Staaten der „Anglosphäre“, in denen die „goldene Milliarde“ lebt, hin zu den übrigen sieben Milliarden Menschen auf der Welt, ein Großteil davon in den BRICS-Staaten. Der Iran, ein BRICS-Mitglied, wünscht sich Kernenergie, aber keine Atomwaffen. Die Kriegstreiber wollen die Vereinigten Staaten – einst eine antiimperialistische Nation – als Rammbock gegen die BRICS einsetzen, angefangen mit dem Iran.

Mit dem Angriff auf den Iran haben die USA das über Bord geworfen, was ihr größter Diplomat, Präsident John Quincy Adams, als ihr eigentliches Wesen bezeichnet hat:

„(Amerika) geht nicht ins Ausland, um Monster zu suchen, die es vernichten kann… Es weiß sehr wohl, daß es sich, sobald es sich unter andere Fahnen als seine eigenen stellt, … in alle Kriege um Interessen und Intrigen verstricken würde, aus denen es sich nicht mehr befreien könnte… Die Grundprinzipien seiner Politik würden sich unmerklich von Freiheit zu Gewalt wandeln… Es könnte zur Diktatur der Welt werden. Es wäre nicht mehr Herr seines eigenen Geistes.“

Mit dem Bruch seines Versprechens, Amerika aus dem Krieg herauszuhalten, ist Präsident Donald Trump nun in den politischen Bann der Kriegspartei geraten.

Wenn Sie glauben, daß das „die Israelis“ sind, dann irren Sie sich. Israel ist das Streichholz, aber wer legt das Feuer? Ist das jetzt die Rolle von Tony Blair, Jonathan Powell, Sir Richard Dearlove, Sir Peter Mandelson und andere aus der Londoner City in Washington? Erleben wir gerade eine Neuauflage von Londons Rolle als Auslöser des Irak-Krieges 2003, insbesondere mit den berüchtigten 16 Worten an Präsident George W. Bush – „Die britische Regierung erfuhr, daß Saddam Hussein kürzlich versuchte, erhebliche Mengen Uran aus Afrika zu beschaffen“ -, obwohl es im Irak gar keine Massenvernichtungswaffen gab? Ist es vergleichbar mit der Rolle des britischen Verteidigungsministeriums mit seinem „Projekt Alchemie“ bei den Angriffen tief im russischen Territorium, die ebenfalls in den Atomkrieg hineinführen?

Israel hat Atom- und Wasserstoffbomben, und das seit über 60 Jahren. Dieses häßliche offene Geheimnis ist der Grund, warum Staaten wie der Iran unabhängig davon, was man von ihrer Politik halten mag, so handeln, wie sie es tun. Wenn die iranischen Anlagen nicht zerstört wurden, besteht die Gefahr, daß irgendein Verrückter irgendwo im Pentagon vorschlägt: „Der einzig ‚todsichere‘ Weg ist der Einsatz ‚taktischer‘ Atomwaffen.“

Nehmen Sie sich einen Moment Zeit, darüber nachzudenken, was dieser Bericht aus Newsweek vom 20. Juni bedeutet: „Die Trump-Regierung hat nichts ‚vom Tisch genommen‘, einschließlich des Einsatzes taktischer Atomwaffen, sollte sie sich zu einer Militäraktion gegen die unterirdische iranische Atomanlage in Fordow entschließen, berichtete Fox News unter Berufung auf einen Beamten des Weißen Hauses.“ Kreml-Sprecher Dmitri Peskow reagierte auf diese Berichte auf die einzig verantwortungsvolle Weise: „Es gibt viele Spekulationen. Das wäre eine katastrophale Entwicklung, aber es gibt so viele Spekulationen, daß es praktisch unmöglich ist, dazu Stellung zu nehmen.“

Egal, was das Weiße Haus, das Pentagon oder irgend jemand anderes Ihnen erzählt: So etwas wie den begrenzten, einmaligen Einsatz einer taktischen Atomwaffe gibt es nicht! Wie es Annie Jacobsen, Autorin des berühmten Buches 72 Minuten bis zur Vernichtung – Atomkrieg, ein Szenario, formuliert: „Wenn ein Atomkrieg beginnt, endet er erst mit einem atomaren Holocaust. Und das geht sehr schnell. Es gibt keine Möglichkeit, noch schnell in einen geheimen Bunker zu flüchten.“

Was würde Rußland tun, wenn Amerika oder Israel die erste Atombombe seit Hiroshima und Nagasaki vor 80 Jahren einsetzen würde? Letzte Woche schrieb der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, an Präsident Trump: „Kein Präsident in meinem Leben war jemals in einer Position wie Sie. Nicht seit Truman im Jahr 1945.“

Um das klarzustellen: Der Abwurf der Atombombe unter Präsident Truman 1945 war nicht notwendig, um den Krieg zu beenden. Der Abwurf der Bombe auf ein Japan, das faktisch schon kapituliert hatte, war eine notwendige Vorbereitung auf den nächsten Weltkrieg, den der britische Premierminister Winston Churchill einen Monat nach dem Tod von US-Präsident Franklin Roosevelt im April 1945 vorhatte. Im Mai schlug Churchill die „Operation Unthinkable“ (Operation undenkbar) vor, einen Plan, die Sowjetunion sofort mit amerikanischen Atombomben zu vernichten, um „den Willen der Vereinigten Staaten und des Britischen Empire durchzusetzen“, wie es darin wörtlich hieß.

Der Einsatz von Atomwaffen war immer falsch, war nie notwendig und ist nie etwas anderes als ein Instrument imperialer Macht. Wir, das Volk der Vereinigten Staaten und die Menschen auf der ganzen Welt, müssen den Wahnsinn der Regierungen und Fanatiker stoppen. Die Nationen der Globalen Mehrheit, insbesondere die BRICS-Staaten, zu denen auch der Iran gehört, müssen sich Gehör verschaffen. Länder dürfen nicht zu dem Schluß kommen, daß der Bau von Atomwaffen der einzige Weg ist, ihre Souveränität zu bewahren und zu verteidigen.

In Südwestasien brauchen wir ein Konsortium regionaler Länder, das mit den Vereinigten Staaten, Rußland und China zusammenarbeitet, um eine atomwaffenfreie Zone zu schaffen; dazu muß Israel der IAEO beitreten und den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnen, wie es der Iran getan hat. Ein Sofortprogramm für die friedliche Nutzung der Kernenergie als Energiequelle, zur Wasserentsalzung und für andere Zwecke muß alle Staaten der Region einbeziehen. Die Maßnahmen, die in den nächsten Stunden und Tagen ergriffen werden, müssen zu einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur hinführen, die auf Diplomatie statt auf Attentaten und Krieg basiert.

Die vor uns liegende Zeit ist gefährlicher als die Kubakrise. Jetzt ist es an der Zeit zu handeln. Verbreiten Sie diese Botschaft. Sprechen Sie darüber auf jede erdenkliche Weise. Rufen Sie die Abgeordneten an und gehen Sie zu ihren Büros. Lesen und verbreiten Sie Helga Zepp-LaRouches Vorschlag der „Zehn Prinzipien für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“.1

Es liegt an den Menschen, sich selbst und die Zivilisation zu retten, indem sie ihre Stimme erheben und handeln. Die Welt muß von freien Bürgern hören, die sagen: „Nein zu Morden, Regimewechseln und Atomkrieg!“ Verändern wir unsere Welt, bevor es nichts mehr zu verändern gibt.


Israel-Iran-Krise: das Feuer löschen und den Brandstifter Geopolitik ausschalten

Zur Eröffnung der 107. Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 20. Juni gab die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, einen Überblick über die strategische Weltlage. Sie betonte: „Die unmittelbare Gefahr ist, daß die Vereinigten Staaten in die Bombardierung des Iran hineingezogen werden.“ Ohne Atombomben wäre es kaum möglich, die unterirdischen Nuklearanlagen des Iran zu zerstören. Die neokonservative Strategie „Sauberer Bruch“ (Clean Break) aus dem Jahr 1996, die als Gegenmaßnahme zu den Osloer Abkommen von 1993-95 konzipiert wurde, werde jetzt wieder aufgegriffen. „Die Briten haben ein ganz besonderes Interesse daran, diesen Konflikt am Laufen zu halten… Das sollte uns daran erinnern, daß das unmittelbare Ziel dieser Operation nicht nur die unmittelbare Lage im Nahen Osten ist… Ein Regimewechsel in der Region ist nicht das einzige Ziel.“ Zu den übergeordneten strategischen Zielen gehörten die Zerstörung der gesamten Region und die Konfrontation mit Rußland, China und den Entwicklungsbestrebungen des Globalen Südens zur Beendigung von 500 Jahren kolonialer Ausbeutung.


Die Einladung zur 107. IPC-Freitagssitzung: Wahre Bürger fordern Frieden

Zur Situation in den Vereinigten Staaten sagte sie, die Hälfte von Präsident Trumps Anhängern der MAGA-Bewegung fühle sich betrogen, weil Trump ein Ende der neokonservativen Kriegspolitik versprochen hatte. Als die Direktorin der Nationalen Geheimdienste (DNI) Tulsi Gabbard Anfang des Jahres berichtete, der Iran habe kein Atomwaffenprogramm, habe Trump dies verworfen. Dies lasse Gabbards Video-Warnung vor einem Atomkrieg1 vom 10. Juni in einem anderen Licht erscheinen. Wir müßten uns darüber bewußt sein, daß ein Atomkrieg das Ende der Menschheit bedeuten könne.


Israels Atomwaffen, Geschichte und Gefahr

John Steinbach von der Friedensorganisation Hiroshima Nagasaki Peace Committee of the National Capitol Area begann mit einem Scherz: „Ich bin so alt, daß ich mich noch an eine Zeit erinnern kann, in der ich Bernie Sanders mehr zustimmte als Tucker Carlson.“ (Der „linke“ Sanders ist heute mehr für Krieg als der „rechte“ Carlson.) Steinbach gab einen kurzen Überblick über die Geschichte des israelischen Atomwaffenprogramms, das nach dem Zweiten Weltkrieg begann, als die USA Israel und dem Iran jeweils einen 5-Megawatt-Forschungsreaktor schenkten. Danach habe Frankreich eine Schlüsselrolle bei der Unterstützung Israels beim Aufbau eines Atomwaffenarsenals gespielt.

Sowohl Präsident Eisenhower als auch Präsident Kennedy seien dagegen gewesen, daß Israel die Atombombe bekommt, und Kennedy schickte Inspektoren. Doch Israel habe sie getäuscht, indem es ein nicht-militärisches Modell baute. Als dann später Mordechai Vanunu, der in Israels Atomkomplex Dimona arbeitete, Fotos und Dokumente herausschmuggelte, hätten westliche Analysten aus diesen Unterlagen den Schluß zogen, daß Israel eine Wasserstoffbombe entwickelt hatte. Heute verfüge Israel über Raketen, die Washington und Moskau erreichen können. Steinbach verwies auf einen Artikel von ihm über das israelische Atomwaffenprogramm.2

Ray McGovern, ehemaliger leitender Analyst der Central Intelligence Agency (CIA) und Gründungsmitglied der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), bestätigte Steinbachs Darstellung der Geschichte der israelischen Atomwaffen. Heute wüßten wir, daß der frühere Chef der CIA-Spionageabwehr, James Jesus Angleton, praktisch ein israelischer Spion war. Sämtliche CIA-Berichte, in denen Israel erwähnt wurde, mußten durch seine Hände gehen. Angleton sei auch an der Ermordung von Präsident John F. Kennedy beteiligt gewesen. McGovern fragte: War Kennedys Widerstand gegen eine israelische Atombombe ein Motiv für seine Ermordung?

McGovern wurde gefragt, wie man mit einem Menschen umgehen soll, der so verwirrt und launisch ist wie Donald Trump, und er antwortete, Präsident Putin und die Chinesen handelten mit ihm, so gut sie es eben können.

Zepp-LaRouche fragte: „Warum darf über Israels Atomwaffen nicht gesprochen werden?“ McGovern antwortete, in den alternativen Medien werde immer mehr darüber diskutiert. Er erinnerte auch daran, daß sogar CIA-Chef William Burns bei seinem Ausscheiden im vergangenen Herbst bekräftigte, daß der Iran kein Atomwaffenprogramm habe und daß die US-Dienste es sehr schnell erfahren würden, wenn es eines gibt.

Steinbach sagte, die Grundidee des Atomwaffensperrvertrags (NPT) sei es, daß Staaten ohne Atomwaffen ein Recht auf die friedliche Atomenergie hätten und daß die Atommächte abrüsten sollten. Israel habe als einziger Atomwaffenstaat den Vertrag nicht unterzeichnet.

Der Globale Süden konzentriert sich auf Entwicklung

Prof. Eduardo Siqueira aus Brasilien ist emeritierter Professor für öffentliche Gesundheit an der University of Massachusetts in Boston. Er betonte, für den Globalen Süden stehe die Entwicklung im Mittelpunkt, aber Kriege würden dazu benutzt, diese Agenda zu sabotieren. Die BRICS-Staaten hätten ganz ähnliche Ziele wie Zepp-LaRouche mit ihrem Vorschlag für eine Neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur.3 Ihnen sei klar geworden, daß die Vorgänge im Nahen Osten darauf abzielen, die BRICS und die Neue Seidenstraße (BRI) zu lähmen. „Seit Obama gibt es diese sogenannte Hinwendung zu Asien“, die darauf abziele, Chinas Initiativen zunichte zu machen. Die USA verlören ihre Hegemonie und benutzten nun Israel, um die Entwicklungsalternative zu lähmen.

Diane Sare, Präsidentin der amerikanischen LaRouche-Organisation (TLO), berichtete aus erster Hand von einer der beiden jüngsten Kundgebungen am Sitz der Vereinten Nationen in New York unter dem Motto „Kein Krieg gegen den Iran“. Die UN-Mitarbeiter hätten Anweisung erhalten, nicht einmal Flugblätter auf der Straße anzunehmen, trotzdem habe man etliche Kontakte geknüpft. Sare erklärte, Trump verliere in seiner Basis massiv an Unterstützung, während die Milliardäre, die aus dem Hintergrund die großen Proteste gegen Trump organisieren, Völkermord und Kriegstreiberei nicht kritisieren. Sares aktuelles Video auf TikTok ist viral gegangen.4

Diskussion

Dennis Fritz, häufiger IPC-Podiumsteilnehmer und prominenter Vertreter der Eisenhower Media Group, sprach darüber, wie die USA während des Irakkriegs Hans Blix und andere unbeugsame Vertreter der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO), die sich aufrichtig gegen die Verbreitung von Atomwaffen einsetzten, diffamierten. Fritz betonte, der Iran und seine Verbündeten hätten die Mittel, um auf einen Angriff der USA hart zu reagieren.

Jacques Cheminade, langjähriger Leiter der LaRouche-Bewegung in Frankreich, erklärte, die Menschen verlören ihre Illusionen. Präsident Macron sei völlig diskreditiert. Trump habe gespaltene Loyalitäten und folge daher einer konfusen Politik. „Der Feind wird an diesem Punkt entlarvt.“

Zepp-LaRouche sagte, der einzige Ausweg aus dieser Krise sei, daß die USA und die Europäer öffentlich erklären, daß sie mit den BRICS beim Aufbau der Infrastruktur zusammenarbeiten wollen. Und wenn man nichts gegen die Finanzblase unternehme, werde sich die Lage nur noch weiter verschlimmern.

Auf eine Frage hin verglich McGovern das „Schweigen der institutionellen Kirche“ – Katholiken und Lutheraner –, das derzeit zu beobachten sei, mit deren Verhalten im Dritten Reich. Er zitierte Bischof Tutu aus Südafrika: „Wir sind nicht alle schuldig, aber wir sind alle verantwortlich.“

Siqueira erklärte, die meisten Menschen im Norden würden nicht erkennen, wieviel der Globale Süden der Welt bieten kann. So gebe es in Brasilien eine bereichernde Verschmelzung verschiedener Kulturen – portugiesische, afrikanische und indigene. Die Welt könne davon lernen, und die USA profitierten davon durch Einwanderung.

Als Antwort auf einen Kommentar eines führenden muslimisch-amerikanischen Vertreters sagte Co-Moderator Dennis Small, wir müßten dringend das Feuer zwischen Israel und Iran löschen, müßten aber auch erkennen, daß hier ein Brandstifter – nämlich die britische Geopolitik – sein Unwesen treibt und daß der Bankrott des Finanzsystems der Auslöser ist. Später berichtete Small in seinen abschließenden Bemerkungen, was Präsident Putin bei einer Versammlung in St. Petersburg zu später Stunde am 18. Juni einem Reuters-Reporter auf eine feindselige Frage antwortete: Es sei absolut möglich, sowohl das souveräne Recht des Iran auf Kernenergie zu garantieren als auch die volle Sicherheit Israels zu gewährleisten. Zusammenfassend meinte Small: Wir können sowohl das Feuer löschen als auch den Brandstifter für immer hinter Gitter bringen, und das sei die Aufgabe eines wahren Staatsmannes.

Schlußbemerkungen

McGovern bemerkte, Trump sei wie Doktor Jekyll und Mister Hyde. „Wird er der NATO auf dem Gipfeltreffen nächste Woche den Todesstoß versetzen? Das wäre eine gute Sache.“

Siqueira sagte, wir erlebten gerade den Beginn einer neuen Welt, wogegen sich die alte Welt wehrt.

Small wies auf die bevorstehende Konferenz des Schiller-Instituts am 12.-13. Juli in Berlin hin. Diese Konferenz sei strategisch äußerst wichtig und werde uns mit Ideen zur Lösung der Krise ausstatten.

Zepp-LaRouche erinnerte daran, daß die von ihrem verstorbenen Ehemann Lyndon LaRouche gegründete Bewegung von Anfang an, seit LaRouches Vorschlag für eine Internationale Entwicklungsbank in den 1970er Jahren, ein integraler Bestandteil dieses Kampfes für Entwicklung war. Die Belt and Road-Initiative (BRI) sei in den elf Jahren seit ihrer Ankündigung zur dominierenden Kraft in der Welt geworden. Höchstens ein Atomkrieg könne sie noch aufhalten. Der vernünftige Schritt für die USA wäre, sich ihr anzuschließen. Die LaRouche-Bewegung werde Videos produzieren, die unsere Vision einer sich entwickelnden Welt zeigen.5


Anmerkungen

1. Tulsi Gabbards Warnung vor einem Atomkrieg, nach ihrem Besuch in Hiroshima, Video auf X (english).

2. The Israeli Nuclear Weapons Program, John Steinbach, Hiroshima Nagasaki Peace Committee of the National Capital Area.

3. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

4. Kein Krieg gegen den Iran, Video (english) von Diane Sare auf TikTok.

5. True Citizens of Every Nation Demand Peace, Video (english) der IPC-Sitzung am 20. Juni 2025.


Es ist noch nicht zu spät, um ein „Weltuntergangsszenario“ im Nahen Osten zu vermeiden

Während der Iran am 13. Juni 2025 mit massiven Raketenangriffen auf Tel Aviv auf den israelischen Angriff vom frühen Morgen desselben Tages auf das iranische Atomprogramm und die wissenschaftliche und militärische Kommandostruktur reagierte, fand unter führenden US-amerikanischen und internationalen Strategieanalysten auf der 106. wöchentlichen Sitzung der International Peace Coalition (IPC) eine dringende und umfassende politische Diskussion statt.

Die IPC wurde vor über zwei Jahren von der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, ins Leben gerufen. Zu den Teilnehmern der Sitzung am Freitag gehörten:

  • M.K.Bhadrakumar, pensionierter Botschafter und langjähriger Diplomat im indischen Auswärtigen Dienst (u. a. in Moskau),
  • Dr. Theodore Postol, emeritierter Professor für Wissenschaft, Technologie und internationale Sicherheit am MIT,
  • Larry Johnson, ehemaliger CIA-Mitarbeiter und Mitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS),
  • Ray McGovern, ehemaliger leitender CIA-Analyst und VIPS-Gründungsmitglied,
  • sowie Helga Zepp-LaRouche.
  • Der israelische Sozial- und Politikaktivist Gershon Baskin sandte ebenfalls eine vorab aufgezeichnete Botschaft an die IPC-Sitzung.

Es gab eine breite Diskussion über Zepp-LaRouches Forderung nach der Schaffung einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die die Sicherheit und Entwicklung aller Nationen und nicht nur einiger weniger gewährleistet. „Wir brauchen einen völlig neuen Ansatz, um ein neues Paradigma zu schaffen, das das sterbende System auf der Grundlage der britischen Geopolitik ersetzt“, erklärte sie. Das ist die einzige gangbare Politik zur Vermeidung von Kriegen.

M. K. Bhadrakumar schlug vor, die gesamte Frage der Urananreicherung – die angebliche Grundlage für Israels illegalen Angriffskrieg gegen den Iran – durch die Schaffung eines regionalen Konsortiums von Ländern zu lösen, das Uran anreichert und allen Ländern, einschließlich des Iran, Zugang zur friedlichen Nutzung der Kerntechnologie gewährt. Dies könnte unter strenger internationaler Kontrolle geschehen, um sicherzustellen, dass keine waffenfähige Anreicherung stattfindet. Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Vermittlung seines Landes angeboten, um eine solche Vereinbarung zu erleichtern. Tatsächlich bot Putin am 4. Juni, auf dem Höhepunkt der durch den provokativen Drohnenangriff der Ukraine auf die strategische Bomberflotte Russlands ausgelösten Krise, Trump an, ihm bei der Suche nach einer Verhandlungslösung für die Iran-Krise zu helfen.

Wenn Trump und Putin gemeinsam daran arbeiten würden, wäre es laut Bhadrakumar noch möglich, ein „Weltuntergangsszenario“ im Nahen Osten zu vermeiden.

Zepp-LaRouche fügte hinzu, dass, wenn Chinas Präsident Xi Jinping durch seine Gespräche mit Präsident Trump ebenfalls in ein solches Projekt einbezogen würde, eine breitere Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten und regionalen Mächten wie Saudi-Arabien zustande kommen könnte, um Verkehrs-, Wasser- und andere Energieinfrastrukturprojekte hinzuzufügen. Auf diese Weise würden die ersten Schritte für die notwendige neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für die Region getan.

Zepp-LaRouche stellte in ihren Ausführungen den größeren Zusammenhang der Krise und ihrer Lösung heraus.

„Wir stehen derzeit am Rande eines Dritten Weltkriegs. Er hat möglicherweise bereits begonnen, und das ist keine Übertreibung, denn wir befinden uns derzeit in einer Eskalationsspirale, die, wenn sie nicht durch ein Eingreifen von außen gestoppt wird, relativ kurzfristig zu einem globalen Atomkrieg führen könnte, in dem die gesamte Menschheit ausgelöscht würde …

In einer solchen Situation ist ein völlig anderer Ansatz erforderlich. Betrachtet man den größeren Zusammenhang, so hat man in der letzten Zeit massive Angriffe auf den Globalen Süden beobachtet, nämlich auf die BRICS-Staaten, die versuchen, ein neues Wirtschaftssystem zu etablieren, das auf wirtschaftlicher Gerechtigkeit und gleichen Entwicklungschancen für alle Länder basiert. Wir haben Angriffe auf Südafrika, Ägypten, Brasilien, Argentinien – das ist wahrscheinlich der am weitesten fortgeschrittene Fall – und natürlich auf Russland und China gesehen. Das zugrunde liegende Problem ist, dass der globale Süden versucht, ein neues Wirtschaftssystem zu etablieren.

Ich denke, das Motiv hinter vielen dieser Krisen ist der Versuch, den Aufstieg eines neuen Systems – der BRICS+ und so weiter – zu verhindern. Ich bin mir absolut sicher, dass, wenn es nicht die Ukraine ist, dann wird es der Iran oder Israel oder morgen Taiwan oder China sein. Dies wird so lange weitergehen, solange wir den zugrunde liegenden Konflikt nicht lösen und nicht auf die Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur hinarbeiten, die in der Tradition des Westfälischen Friedens die Interessen jedes einzelnen Landes berücksichtigt.“

HANDELN SIE JETZT, um einen Atomkrieg zu verhindern und „Frieden durch Entwicklung“ in den Nahen Osten zu bringen

Die folgenden Forderungen stellt das Schiller-Institut an den amerikanischen Kongress und das Weiße Haus, und fordert alle amerikanischen Bürger auf, sich dieser Mobilisierung anzuschliessen:

1. Lösen Sie die Nuklearfrage mit dem Iran, mit regionaler Anreicherung zur friedlichen Nutzung der Kernenergie, wie es Russland angeboten hat. Der Iran hat bereits zugestimmt, keine Atomwaffen zu haben, wird aber nicht akzeptieren, dass ihm der Zugang zur friedlichen Nutzung der  Atomtechnologie verwehrt wird

2. Stoppen Sie Israels Krieg gegen den Iran und den Völkermord in Gaza, indem Sie die US-Waffenlieferungen an Israel stoppen. Unter der Führung von Netanjahu wird  Israel  als Handgranate  für britische Geopolitik und für von Großbritannien orchestrierte Kriegspläne missbraucht.

3. Einberufung einer internationalen Friedenskonferenz unter der Schirmherrschaft der UN oder unter direkter Schirmherrschaft der USA, Russlands, Chinas, Indiens und Brasiliens, wie von Oberst a.D. Douglas Macgregor gefordert.

4. Bringen Sie Infrastrukturentwicklung in die Region, wie in LaRouches Oasenplan beschrieben. Fordern Sie Gespräche zwischen Trump und Xi Jinping, bei denen  Chinas „Belt and Road“ Initiative und weitere globale Friedensinitiativen einbezogen werden: Entwicklung ist der neue Name für Frieden.

5. Fördern Sie auf alle mögliche Weise eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur. Das Feuer auszulöschen, ist wichtig, aber die Brandstifter müssen ein für alle Mal gestoppt werden.


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