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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, 4. Dezember 2024, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Neuen Paradigma für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Ignoriert die „Experten“ – Frieden ist gut!

Es wäre eine Untertreibung zu behaupten, dass die menschliche Zivilisation in tödlicher Gefahr schwebt. Kreise des „kollektiven Westens“ verbreiten Lügen, setzen auf militärische Gewalt und Provokationen, sogar bis hin zum Auslösen eines nuklearen Holocaust, und führen gleichzeitig einen finanziellen Krieg mit Praktiken, die den wirtschaftlichen Zusammenbruch fördern, auch für ihre eigene Bevölkerung.

„Wir brauchen eine Mobilisierung, wie es sie noch nie gegeben hat“, so der Aufruf der Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, die zwar über die Aktivierung der Bürger in Deutschland, ihrem eigenen Land, sprach, was aber auch anderswo gilt. Die globale Kriegstreiberei der NATO muss ein Ende haben, die Zusammenarbeit zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden muss beginnen.

Heute kam in New York der neue Bericht des Schiller-Instituts in einer Auflage von 5000 Exemplaren für die Massenverteilung aus der Druckerei. Der Titel lautet: „Weltweite Entwicklungsoffensive bedeutet: Milliarden neue Arbeitsplätze, keine Flüchtlinge, kein Krieg“. (Teile des Berichts finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Neuen Solidarität)

Die Verbreitung dieses Diskussionspapiers des Schiller-Instituts ist Teil der Vorbereitungen für die internationale (Online-)Konferenz „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!“ am 7. und 8. Dezember.

Heute vor genau zehn Jahren, am 2. Dezember 2014, stellte EIR die Studie „Die neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“ vor. Sie enthält einen Plan für Megaprojekte zur integrierten Entwicklung der Welt. Helga Zepp-LaRouche sprach auf einem EIR-Seminar in Washington D.C. vor etwa 100 Diplomaten, Politikexperten und Bürgern. Der Titel ihrer Grundsatzrede lautete: „Die Welt am Scheideweg: BRICS-Paradigma oder ein Krieg der Auslöschung“.

Zepp-LaRouches Worte vor einem Jahrzehnt klingen auch heute noch wie ein Aufruf zum Handeln: „Ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass das künftige Schicksal der Menschheit davon abhängen wird, ob die Vereinigten Staaten und, in zweiter Linie, Europa, das Angebot annehmen werden, das Präsident Xi Jinping Präsident Obama auf der Pressekonferenz während der APEC-Konferenz [im November 2014 in Peking] unterbreitet hat, wo Xi die Vereinigten Staaten und andere große Nationen einlud, bei einer ganzen Reihe von politischen Maßnahmen, die von China und auch den BRICS-Staaten gefördert werden, zusammenzuarbeiten.“

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„Wir brauchen einen Durchbruch, wir sind in tödlicher Gefahr“

Bericht vom 78. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 78. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 29. November begann mit einem Lageüberblick der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Sie konstatierte „eine seltsame Diskrepanz in der Wahrnehmung der Realität“ zwischen Chinesen, Russen und der Globalen Mehrheit auf der einen Seite und der Führung der Anglosphäre auf der anderen. Rußlands neue Rakete Oreschnik fliege mit Mach 10, habe einen Feststoffantrieb und sei auf mobilen Abschußrampen installiert und damit unerreichbar für einen präventiven „Enthauptungsschlag“. Dennoch hätten westliche Kommentatoren sie als Lappalie abgetan. Der Krieg der NATO gegen Rußland könne so weit eskalieren, daß es für Donald Trump fast unmöglich wird, ihn zu entschärfen, wenn er ins Weiße Haus einzieht.

Eine neue Broschüre des Schiller-Instituts (vgl. Neue Studie des Schiller-Instituts zur Lösung der Migrationskrise in dieser Ausgabe) beschreibe, wie Europa und die USA zusammen mit den BRICS ein Crashprogramm zur Elektrifizierung Afrikas und Industrialisierung des Globalen Südens starten, damit das Migrantenproblem lösen und einen Weltkrieg verhindern können.1 Die kommende Konferenz des Schiller-Instituts am 7. und 8. Dezember (siehe Einladung zur Internationalen Online-Konferenz) werde eine wichtige Plattform zu Beratungen darüber sein, wie man diese Vision voranbringen kann.2

Ein neuer Krieg in Syrien

Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Landessenator in Virgina, berichtete, daß am 27. November eine neue Front im Nahostkonflikt eröffnet wurde. Al-Kaida (auch Al-Nusra o.ä.) habe – wahrscheinlich in Zusammenarbeit mit der Türkei und der CIA – den Waffenstillstand gebrochen und den syrischen Staat angegriffen. „Die Türkei ist ständig auf der Suche nach Gelegenheiten, Territorium von Syrien zu erobern“, sagte Black, und „Israel hat schon lange ein Auge auf syrisches Territorium geworfen“. Der EIR-Militärexperte Carl Osgood fügte später hinzu, Trump habe als Präsident 2018 den Befehl zum Abzug der US-Truppen aus Syrien erteilt, aber das habe eine Revolte von Militärführern und dem US-Senat ausgelöst, die das verhinderten. Israel führe seit vielen Jahren einen „Krieg light“ gegen Syrien.

Oreschnik und die Ukraine

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (Geheimdienstveteranen für Vernunft, VIPS), berichtete, Geheimdienstspezialisten seien überzeugt, daß Rußland erfolgreich eine ganz neue Waffengattung entwickelt hat: Oreschnik habe die Kraft einer Atombombe, jedoch ohne deren radioaktiven Niederschlag, aber bei der NATO sei man taub und blind und weigere sich, das ernst zu nehmen. Das Biden-Team könnte versucht sein, in letzter Minute vor dem Ausscheiden aus dem Amt eine Atomwaffe einzusetzen, um eine extreme Demütigung in der Ukraine zu vermeiden. „Beten wir, daß Putin soviel kaltes Blut hat, solche irrationalen Aktionen zu verhindern.“

Osgood berichtete, als Reaktion auf die Angriffe mit ATACMS auf russisches Gebiet hätten die Russen am 25. November NATO-Raketenwerfer in der Ukraine angriffen und dabei ausländische Spezialisten getötet, darunter 40 US-amerikanische und 9 französische Techniker, die sie bedienten. Die Oreschnik („Haselnuß“) habe bei ihrem Angriff einige Tage zuvor keinen Sprengkopf getragen, ihre enorme Zerstörungskraft beruhe allein auf der kinetischen Energie des Aufpralls bei zehnfacher Schallgeschwindigkeit.

Zepp-LaRouche antwortete: „Das Leugnen der offiziellen Stellen des Westens ist wirklich das Beängstigendste.“ Es handele sich hier praktisch um eine Form klinischen Wahnsinns. „Wir brauchen einen Durchbruch, wir sind in tödlicher Gefahr.“

Was ist von Trump zu erwarten?

Co-Moderator Dennis Speed zitierte wichtige Aussagen von Präsident Putin über Donald Trump vom Donnerstag, darunter die Warnung, daß Trumps Leben weiter in Gefahr sei – viele Amerikaner hätten das wegen ihrer Gelage zu Thanksgiving (US-Erntedankfest am 28.11.) gar nicht mitbekommen. Putin „kommentierte die ,völlig unzivilisierten Methoden, mit denen gegen Trump vorgegangen wird, bis hin zum Attentat – und das mehr als einmal‘“. Putin habe auch gesagt: „Übrigens ist er meiner Meinung nach auch jetzt nicht sicher… Leider hat es in der Geschichte der Vereinigten Staaten verschiedene Vorfälle gegeben. Ich denke, er ist intelligent, und ich hoffe, er ist vorsichtig und versteht das.“

Der ehemalige Präsident von Guyana, Donald Ramotar, fragte: „Trauen wir Trump zuviel zu?“ Trump habe offen gesagt, die USA seien in Syrien, um sich das Öl zu holen, er wolle auch über Syrien herrschen. Auch ein deutscher Teilnehmer war in Bezug auf Trump pessimistisch, denn der habe den INF-Vertrag aufgekündigt, Jerusalem zur Hauptstadt Israels erklärt und die NordStream-Pipeline blockiert. Ray McGovern antwortete: „Vielleicht wachen Trumps Leute auf…, vielleicht auch nicht.“

Kriegsverhütung und der neue Bericht des Schiller-Instituts

Ex-Präsident Ramotar stimmte Zepp-LaRouches Sicht voll und ganz zu, daß Entwicklung und Frieden eins sind. Die große Gefahr gehe vom kollektiven Westen aus, der die Hegemonie über die Welt wolle; Rußland betrachte die westlichen Pläne für die Ukraine als extreme rote Linie, eine existentielle Bedrohung seiner Sicherheit. In Bezug auf die kürzlich angekündigte Waffenruhe im Libanon fragte Ramotar, ob die Israelis damit nur Zeit gewinnen wollen, damit seine Soldaten ausruhen und es seine Vorräte auffüllen könne. Israel könne den Krieg jederzeit wiederaufnehmen, das sei kein echter Waffenstillstand.

Die ehemalige US-Senatskandidatin Diane Sare sagte, die Amerikaner seien gleichermaßen blind für die Gefahr eines neuen Weltkriegs wie für die enormen Chancen, die das Neue Paradigma der BRICS und des Globalen Südens biete. „Wir haben im Westen ein wirklich verkommenes Menschenbild…, unsere Identität ist die des Britischen Empire.“ Kulturelle Interventionen wie die neue Broschüre des Schiller-Instituts seien von entscheidender Bedeutung, um das zu ändern.

Co-Moderator Dennis Small, ein Mitglied der transatlantischen Arbeitsgruppe, die Zepp-LaRouche mit der Erstellung der Broschüre beauftragt hatte, erklärte, die westliche Reaktion auf Oreschnik sei nur wieder Eskalation. Ein neues Argument im Westen, u.a. von Admiral Bauer von der NATO, laute: „Statt auf Pfeile zu schießen, müssen wir den Bogenschützen loswerden“, d.h. statt Raketenabwehr brauche man direkte Angriffe auf Rußland – praktisch eine Einladung zum Dritten Weltkrieg. Der republikanische Senator Mike Lee habe kommentiert, das sei schlicht verrückt, und den Austritt der USA aus der NATO gefordert. Small dazu: „Das ist mal ein vernünftiger Kommentar.“

Small sagte weiter, die neue Broschüre zeige einen Weg auf, die Spaltung der Welt in antagonistische Blöcke zu überwinden, indem man sich auf die wirtschaftliche Entwicklung konzentriert, um Kriege zu vermeiden und das Migrationsproblem zu lösen. Die meisten aufgegriffenen und eingesperrten illegalen Migranten in Europa seien Kriegsflüchtlinge aus Ländern wie Syrien, Guinea und Afghanistan. In Amerika sei die größte Ursache für die Migration die Politik des IWF, der Wall Street und der City, die Volkswirtschaften armer Länder zu ruinieren, um sie zu entvölkern und auszuplündern. Mit dem Bau des neuen Mega-Hafens Chancay in Peru werde ein kontinentales Infrastrukturnetz möglich, und wenn man das aufbaut, würden die Menschen in ihren Heimatländern bleiben.

Diskussion

Eine rumänische Teilnehmerin berichtete, daß ihr Land, „eine Super-Super-Super-Kolonie“, bei der jüngsten Wahl mehrheitlich für das „schwarze Schaf“ Georgescu gestimmt hat, einen Kandidaten, der für nationale Souveränität und Frieden steht, was „in der Presse nicht diskutiert werden darf“. Dieses Ergebnis sei fast ein Wunder, er ziehe nun in die Stichwahl gegen eine Pro-NATO-Kandidatin ein. Die amtierende Regierung fordere eine Überprüfung des Wahlergebnisses. Zepp-LaRouche sagte hierzu: „Das entspricht dem, was wir in vielen osteuropäischen Ländern sehen.“ So habe Georgien entschieden, die Frage eines EU-Beitritts zu verschieben. Alle diese Länder seien Nachbarn der Ukraine und seien nicht blind für das, was dort passiert.

Zepp-LaRouche sagte abschließend, wir müßten Millionen Menschen auf die Straße bringen und Netzwerke aufbauen, damit das Neue Paradigma Wirklichkeit wird. Sie unterstützte den Aufruf des früheren UN-Waffeninspekteurs und Friedensaktivisten Scott Ritter zu Mobilisierungen und Kundgebungen am 7. Dezember und betonte die zentrale Bedeutung der kommenden Konferenz des Schiller-Instituts am 7. und 8. Dezember. Sie versprach, alle würden „überrascht“ sein von der Qualität der Redner und der Bedeutung der Überlegungen bei dieser Konferenz.

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Anmerkungen

1. Den 28seitigen Bericht mit zahlreichen farbigen Grafiken finden Sie in englischer Sprache auf der Internetseite des Schiller-Instituts. In Kürze wird er auch mit einigen Ergänzungen und Anpassungen in anderen Sprachen verfügbar sein.

2. Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!,
    Einladung zur Internationalen Online-Konferenz des Schiller-Instituts am 7.-8. Dezember 2024.


Alle Menschen werden Brüder!

78. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Freitag, 29. November 2024

17.00 Uhr (MEZ)

Schließen Sie sich diesen Freitag 17.00 Uhr MEZ der Internationalen Friedenskoalition an und diskutieren Sie mit Friedensaktivisten aus der ganzen Welt.

Zur Anmeldung

Als Russland am 21. November seine neue ballistische Hyperschall-Mittelstreckenrakete abfeuerte und dabei einen ukrainischen Rüstungskomplex in Dnipro zerstörte, war dies praktisch eine Antwort an den Westen, dass Russland es ernst meint. Der Angriff erfolgte, nachdem die Vereinigten Staaten am 17. November die Beschränkungen für den Einsatz von Langstreckenraketen durch die Ukraine aufgehoben hatten, um Russland anzugreifen. Der anschließende Einsatz solcher Raketen durch die Ukraine überschritt eine rote Linie, die die USA in einen direkten, offenen Konflikt mit Russland brachte. Die Botschaft hätte nicht klarer sein können: Eine weitere Eskalation bedeutet, dass nun alle Optionen auf dem Tisch liegen.

Die Reaktion westlicher Regierungsvertreter scheint aber bis jetzt eher zu lauten: „Leck mich doch…“. Die Ukraine (sprich: das Pentagon) startete zwei weitere Angriffe mit Langstrecken-ATACMS auf die russische Region Kursk – einen am Samstag, dem 23. November, auf ein russisches S-400-System und einen weiteren am frühen Montagmorgen auf einen Flughafen, wobei Personal verletzt wurde. Das russische Verteidigungsministerium fügte seiner Lagebeschreibung den drohenden Kommentar hinzu: „Vergeltungsmaßnahmen werden vorbereitet“.

Inzwischen signalisieren auch die europäischen NATO-Führer ihre Absicht, die Situation zu eskalieren. Der Ukraine-NATO-Rat berief für Dienstag, den 26. November, eine Dringlichkeitssitzung ein und schwor, man werde nicht zulassen, dass Oreschnik „den Verlauf des Konflikts ändert“. Am 25. November trafen sich die europäischen Verteidigungsminister in Berlin, um über die Fortsetzung ihrer militärischen Unterstützung für die Ukraine unabhängig von einem möglichen Politikwechsel unter Trump zu beraten. Unterdessen häufen sich Gerüchte über die Entsendung von NATO-Truppen in die Ukraine, darunter ein Bericht von Bloomberg, wonach Großbritannien bereits vor Wochen Dutzende seiner Langstreckenraketen vom Typ Storm Shadow in die Ukraine geschickt habe, als Vorbereitung auf die aktuelle Angriffswelle.

Die Absichten wurden noch deutlicher, als der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Admiral Rob Bauer, ankündigte, die Allianz werde sich von einem reinen „Verteidigungsbündnis“ zu einem Bündnis entwickeln, das bereit sei, „den Schützen zu erschießen“, also Russland. Zu diesem Zweck, so Bauer, arbeite die NATO nun an der Entwicklung von „tiefen Präzisionsschlägen“, was den russischen Außenminister Sergej Lawrow zu der Schlussfolgerung veranlasste, dass die NATO offen über Präventivschläge diskutiere und dass „jeglicher Anstand über Bord geworfen wurde und die wahren Absichten bereits öffentlich verkündet werden.“

Diese Entwicklungen zeigen mehr denn je, dass die Welt an einem Punkt angelangt ist, an dem es keine Leitplanken mehr gibt und selbst der kleinste Fehltritt eine unumkehrbare Kettenreaktion von Ereignissen auslösen könnte, die schnell zu einem thermonuklearen Schlagabtausch führen. Die NATO will nun den letzten Auslöser betätigen.

Das Problem bei einer solchen Konfrontation mit Russland ist, wie Donald Trump in seiner Debatte mit Kamala Harris im September sagte, als er gefragt wurde, ob er wolle, dass die Ukraine „gewinnt“: „Er [Putin] hat etwas, das andere nicht haben: Er hat Atomwaffen.“ Trump hat Recht, und selbst dieser Funke Vernunft veranlasst die angloamerikanischen Kriegstreiber dazu, eine Situation herbeizuführen, in der Frieden unmöglich ist. Was Trump jedoch bisher versäumt hat, ist, eine wirkliche Lösung für diese Krise vorzuschlagen. In einem soeben erschienenen Bericht des Schiller-Instituts wird genau diese Frage aufgegriffen und dargestellt, wie die globale Krise – das Ende der vorherrschenden „regelbasierten Ordnung“ – zum Beginn einer neuen Ära verwandelt werden kann, in der souveräne, aber kooperierende Nationalstaaten gemeinsam die Aufgabe einer wirtschaftlichen Entwicklung angehen, die allen gemeinsam ist und allen zugute kommt.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, stellt in der Einleitung des Berichts fest: „Man stelle sich nur einmal das Potenzial vor, das sich ergeben würde, wenn die USA und Europa mit den BRICS-Staaten und mit Chinas Belt and Road Initiative (BRI) zusammenarbeiten würden, um eine wissenschaftsgetriebene Industrialisierung weltweit in Gang zu setzen. Inzwischen haben sich 151 Staaten aus allen Kontinenten der BRI angeschlossen. Der offensichtliche und einfache Weg, die Gefahr von Krieg und Konfrontation zu überwinden, besteht darin, die Länder des kollektiven Westens – die europäischen Nationen und sogar die USA – davon zu überzeugen, die Konfrontation zu beenden und eine Form der Zusammenarbeit mit dieser wachsenden globalen Mehrheit zu finden.“

Dies wird auch das Thema der bevorstehenden Konferenz des Schiller-Instituts vom 7. bis 8. Dezember sein: „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen, werden Brüder!“. Die Konferenz ist eine entscheidende Möglichkeit, um diese historische Gelegenheit zu nutzen.

78. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Freitag, 29. November 2024

17.00 Uhr (MEZ)

Schließen Sie sich diesen Freitag 17.00 Uhr MEZ der Internationalen Friedenskoalition an und diskutieren Sie mit Friedensaktivisten aus der ganzen Welt.

Zur Anmeldung


Engagement für den Frieden: Im Globalen Süden wird Geschichte geschrieben

Von Tobias Faku

Eine Delegation des Schiller-Instituts besuchte anläßlich des Internationalen Tags des Friedens China.

Vom 19. bis 21. September veranstaltete die Chinesische Gesellschaft für Frieden und Abrüstung auf Einladung der Volksregierung der Provinz Shandong in Jinan und Weifang eine hochrangige Veranstaltung zum Internationalen Tag des Friedens mit dem Titel „Eine gemeinsame Zukunft für eine Welt des friedlichen Zusammenlebens“.

Unter den Teilnehmern war auch eine vierköpfige Delegation des Schiller-Instituts aus Deutschland und Frankreich unter der Leitung von Helga Zepp-LaRouche (darunter der Verfasser), um sicherzustellen, daß Westeuropa im Chor der 80 Länder vertreten war, die zu dieser besonderen Veranstaltung zusammenkamen.

Das offizielle Konzept der Konferenz bezog sich auf die Beobachtung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping, daß die Welt „Veränderungen durchläuft, wie wir sie seit hundert Jahren nicht mehr gesehen haben“, und forderte die Delegierten auf, sich für ein gemeinsames Schicksal der Menschheit einzusetzen.

Unter den zahlreichen Teilnehmern der Veranstaltung befanden sich wichtige politische und akademische Führungspersönlich­keiten aus aller Welt, darunter der Vizepräsident der Volksrepublik China Han Zheng, Südafrikas ehemaliger Präsident Kgalema Motlanthe, Kolumbiens ehemaliger Präsident Ernesto Samper Pizano, der ehemalige Präsident der Schweiz Ueli Maurer sowie zahlreiche internationale Vertreter akademischer Institutionen und Friedensbewegungen. Der Globale Süden war gut vertreten.

Die Grundsatzrede von Han Zheng gab den Ton und das Ziel der Konferenz vor, die sich in einer Zeit, in der die Welt zu einem „globalen Dorf“ geworden ist, zusammenfassen läßt als „Aufbau einer Welt des friedlichen Zusammenlebens“ anstelle geopolitischer Konkurrenz. Daher müsse die Welt als eine „Gemeinschaft mit gemeinsamer Zukunft“ verstanden werden, die wir durch die Förderung einer soliden Entwicklung aufbauen müssen. In dieser Hinsicht müsse man „Frieden als Grundlage für Entwicklung und Entwicklung als Grundlage für Frieden“ betrachten.

Kgalema Motlanthe bezog sich auf Zhou Enlais Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz sowie auf die Notwendigkeit eines „gerechten und integrativen Wachstums“. Vor allem aber sprach er angesichts der gegenwärtigen Gefahr einer nuklearen Konfrontation das Thema des Atomwaffensperrvertrags an und betonte, es sei dringend notwendig, sich zu diesem Vertrag als solchem, zur nuklearen Nichtverbreitung und zum Frieden zu bekennen. Frieden bedeute „weit mehr als die Abwesenheit von Kriegen und Konflikten“.

Aus einem kriegsverrückten Europa kommend, wo unsere Politiker sich gegenseitig in ihrer militaristischen Rhetorik zu übertreffen suchen, war es eine Wohltat, Politiker über die gemeinsamen Ziele der Menschheit diskutieren zu hören.

In Gesprächen mit Teilnehmern aus aller Welt wurde deutlich, daß in unserer Zeit ein monumentaler Umbruch stattfindet. Die westlichen Regierungen haben aufgrund ihrer selektiven Mißachtung der Menschenrechte und jetzt ihrer völligen Mißachtung der zunehmenden Zahl von Toten unter der Zivilbevölkerung in Gaza wirklich jegliches Ansehen verloren.

Das Forum diskutierte ausführlich die drei Initiativen von Präsident Xi Jinping – die Globale Entwicklungsinitiative, die Globale Sicherheitsinitiative und die Globale Zivilisationsinitiative –, die einen sehr ganzheitlichen Ansatz verfolgen, der darauf abzielt, die geopolitischen Rivalitäten zu überwinden und, wie Xi es nennt, eine Schicksalsgemeinschaft für die Menschheit zu schaffen.

Geschichtenerzählen und Kunstperformance

Die Gedenkfeier zum Internationalen Friedenstag umfaßte zur großen Freude der internationalen Delegationen auch ein farbenfrohes, multikulturelles Musikprogramm mit Choraufführungen und schönen Geschichten aus dem wahren Leben über Chinas internationale Bemühungen um Frieden und Armutsbekämpfung. Es war eine schöne Kombination aus Musik, Tanz und Akrobatik in Kombination mit Videopräsentationen, die alle die Geschichte des chinesischen Beitrags zum Weltfrieden und zur Armutsbekämpfung erzählten.

Die erste Rednerin war Lin Dongmei, die Tochter von Lin Zhanxi, dem Erfinder der „Juncao-Technologie“, einem protein- und zuckerreichen Riesen-Napier-Hybridgras, das als Substrat für die Pilzzucht, als Tierfutter und zur Bekämpfung der Wüstenbildung verwendet wird. Sie hat mit ihrem Vater auf der ganzen Welt, insbesondere in Afrika, zusammengearbeitet, um Bildungsein­richtungen aufzubauen, in denen die örtlichen Landwirte lernen, wie man Juncao anbaut. Präsident Xi Jinping half in den 1990er Jahren als Gouverneur der Provinz Fujian beim Aufbau des Juncao-Wissenschaftslabors.

Ein chinesischer Arzt stellte die Arbeit seines Teams in Tansania vor, das unter widrigsten Umständen komplexe Operationen ermöglichte. Es sprach auch ein chinesischer Lehrer, der junge Erwachsene in Tonga (einem Inselstaat in Polynesien) in landwirtschaftlichen Techniken unterrichtete.

Besuche in Fabriken

Die Konferenzteilnehmer konnten sich auch selbst ein Bild vom unglaublichen technologischen Wandel in China machen, als sie ein Motorenwerk von Weichai, Chinas führendem Industrieausrüstungskonzern, besuchten. Dort wurde die automatisierte Fertigung vorgestellt, in der China heute weltweit führend ist und in der die Hälfte aller neuen Roboter installiert wird. Laut dem Critical Technology Tracker des Australian Strategic Policy Institute ist China in 37 von 44 Pionierbereichen weltweit führend; zum Beispiel: fortschrittliche Robotik, kontinuierliche chemische Synthese, intelligente Materialien sowie Superkondensatoren und optische Sensoren. Letztere waren für unseren nächsten Besuch im Goertek-Technologiezentrum von Bedeutung. Goertek ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich der Mikroelektronik für Akustiktechnologie und Sensoren sowie für Virtual- und Augmented-Reality-Technologie, in der es bis zu 80% des Weltmarkts abdeckt.

Unser dritter Besuch galt dem Ausstellungsgelände für moderne Landwirtschaft in Weifang, wo wir ein intelligentes Gewächshaus besichtigten, das folgendes bietet: Substratanbau, ein computergestütztes System zur Überwachung und Regulierung der Umwelt und Hummelbestäubung. Die Ausstellung steht unter der Leitung der Weifang Academy of Agriculture Science, die sich zum Ziel gesetzt hat, neue Standards in der intelligenten Landwirtschaft zu setzen. Das Weifang-Modell wurde von Präsident Xi für die Integration von Handel, Industrie und Landwirtschaft sowie die Industrialisierung der Landwirtschaft gelobt. Die Region verzeichnet auch einen positiven Trend bei der Verringerung des Einkommensgefälles zwischen Stadt und Land.

Chinas Engagement für eine qualitativ hochwertige Entwicklung und eine wissensbasierte Wirtschaft steht im krassen Gegensatz zu den Darstellungen in westlichen Medien, die China als „Sklavenwirtschaft“ oder als „Dieb geistigen Eigentums“ verleumden. Der stellvertretende US-Außenminister Kurt M. Campbell hat sich mit seiner Aussage selbst bloßgestellt: „Ehrlich gesagt verblaßt der Kalte Krieg im Vergleich zu den vielfältigen Herausforderungen, die China darstellt. Es geht nicht nur um militärische Herausforderungen. Es geht um alle Bereiche. Es geht um den Globalen Süden. Es geht um Technologie.“

Westliche Eliten sind entsetzt über das neue Selbstbewußtsein des Globalen Südens und seine Weigerung, sich vom Westen schikanieren und wirtschaftlich ausbeuten zu lassen. Dies war in allen Diskussionen auf der diesjährigen Konferenz zum Internationalen Tag des Friedens deutlich zu spüren. Das Diktum des verstorbenen Henry Kissinger, daß „nichts Wichtiges aus dem Süden kommen kann – Geschichte wird nicht im Süden gemacht“, hat sich als völlig falsch erwiesen. China und die Nationen des Globalen Südens im allgemeinen sind eindeutig auf dem besten Weg, den Traum der Bandung-Konferenz von 1955 zu verwirklichen, eine Welt ohne Kolonialismus und wirtschaftliche Ausbeutung zu schaffen.


Konferenz: Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!

Das 40-jährige Bestehen des Schiller-Instituts feiern

Die gemeldete Entscheidung der Regierung des scheidenden Präsidenten Biden, der Ukraine die Nutzung amerikanischer ballistischer ATACMS-Raketen für Angriffe auf russisches Territorium zu gestatten, beginnend mit dem Ziel der Region Kursk, bringt die Welt in unmittelbare Gefahr, möglicherweise nur noch wenige Tage von einer strategischen, unaufhaltsamen Eskalation entfernt zu sein. Da diese Raketen, wie die deutschen Taurus- und die britischen Storm-Shadow-Raketen, technisch nicht von den Ukrainern bedient werden können, sondern von Spezialisten aus NATO-Ländern unterstützt werden müssen, bedeutet dies, dass wir uns in dem Moment, in dem sie eingesetzt werden, in einem vollständigen Krieg der NATO gegen Russland befinden.

Als Reaktion auf genau solche Eskalationen, einschließlich des Einsatzes immer leistungsfähigerer Waffen durch die Nationen des kollektiven Westens in der Ukraine, kündigte der russische Präsident Putin im September 2024 an, dass er Änderungen an der „Nukleardoktrin“ Moskaus vorschlagen werde, um den möglichen Einsatz von Atomwaffen als Reaktion auf einen Angriff, der eine kritische Bedrohung für die Souveränität Russlands darstellt, einzubeziehen, einschließlich Angriffe eines nicht-nuklearen Staates, wenn dieser von einem nuklearen Staat unterstützt wird. Putin erklärte diese Änderung auf folgende, sehr präzise Weise:

„… Die aktualisierte Version des Dokuments [Grundprinzipien] soll  eine Aggression gegen Russland durch einen beliebigen nichtnuklearen  Staat, an der jedoch ein beliebiger Nuklearstaat beteiligt ist oder die  von einem solchen unterstützt wird, als gemeinsamen Angriff gegen die  Russische Föderation betrachten…

Wir werden eine solche  Möglichkeit in Betracht ziehen, sobald wir zuverlässige Informationen  über einen massiven Einsatz von Luft- und Weltraumangriffswaffen und  deren Überschreiten unserer Staatsgrenze erhalten.“

Er fügte hinzu:

„Ich meine strategische und taktische Flugzeuge, Marschflugkörper, unbemannte Luftfahrzeuge, Hyperschallflugzeuge und andere Flugzeuge. Wir behalten uns das Recht vor, im Falle einer Aggression Atomwaffen einzusetzen … auch dann, wenn der Feind mit konventionellen Waffen eine kritische Bedrohung für unsere Souveränität darstellt.“

Die weithin berichtete Ankündigung der ATACMS-Entscheidung der Biden-Regierung überschreitet eindeutig diese rote Linie. Dennoch ignorieren westliche Politiker und sogenannte Militärexperten die russische Warnung weiterhin und reden ständig davon, dass „Russland blufft“, „Russland militärisch besiegt“ werden könne usw. In einer Art Wahnvorstellung ignorieren sie die Tatsache, dass Russland derzeit die stärkste Atommacht ist und daher nicht auf dem Schlachtfeld besiegt werden kann. Was stattdessen sehr wohl kurzfristig passieren kann, ist, dass alles Leben auf dem Planeten in einem globalen thermonuklearen Krieg vernichtet werden könnte.

Gleichzeitig eskaliert die Krise in Südwestasien. Die Militäraktion Israels in Gaza, die vom Internationalen Gerichtshof (IGH) und vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) als andauernder Völkermord bezeichnet wurde, hat zu einer Hungerkatastrophe geführt, die das Leben von 400.000 Palästinensern bedroht. Die internationale Gemeinschaft hat im Wesentlichen tatenlos zugesehen. Der Libanon erlebt nun ein ähnliches Schicksal. Wenn dieser Krieg auf den Iran übergreifen und dessen Nuklearanlagen ins Visier nehmen würde, würde dieser Krieg schnell größere Mächte mit hineinziehen. Wir stünden dann auch hier an der Schwelle zu einem globalen Atomkrieg.

Die zuvor vorherrschende unipolare Welt ist zerfallen, und der Versuch, die Entstehung einer multipolaren Welt zu verhindern, ist zwecklos. Das ist der Hauptgrund für die strategische Krise.

Im Oktober dieses Jahres fand in Kasan, Russland, das jährliche Gipfeltreffen der BRICS-Staaten statt, an dem die neun BRICS-Mitgliedstaaten und 13 neue Partnerstaaten (sowie weitere Gäste) teilnahmen, die 4,7 Milliarden Menschen oder 57 Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren. Diese Länder sind entschlossen, 500 Jahre Kolonialismus zu überwinden und eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung, neue Entwicklungsplattformen sowie ein neues Kreditsystem und einen neuen Handelsmechanismus zu etablieren, um nicht länger Rohstoff exportierende Länder zu sein, die gesamte Wertschöpfungskette in ihren eigenen Ländern zu entwickeln und Armut und Unterentwicklung für immer zu überwinden.

Warum freuen sich die Mächte im Westen nicht über diese fantastische Perspektive? Weil der Westen eine tiefgreifende kulturelle Krise durchlebt, der Westen ist vom Weg abgekommen; und weil das westliche Finanzsystem unter einer tödlichen Spekulationsblase von 2 Billiarden Dollar leidet, die einen globalen Völkermord fordert.

Wenn wir das Übel der Geopolitik nicht überwinden, das im 20. Jahrhundert zu zwei Weltkriegen geführt hat, besteht die Gefahr, dass sich die Welt in zwei getrennte Blöcke teilt: eine globale NATO auf der einen Seite und eine globale BRICS-Plus-Mehrheit auf der anderen Seite. In diesem Fall werden wir nicht nur mit wirtschaftlichem Chaos konfrontiert sein, sondern auch mit der unmittelbaren Gefahr eines globalen nuklearen Flächenbrands.

Die offensichtliche und einfache Möglichkeit, die Gefahr eines Krieges und einer Konfrontation zu überwinden, besteht darin, die Länder des kollektiven Westens – die europäischen Nationen und sogar die USA – davon zu überzeugen, die Konfrontation zu beenden und eine Form der Zusammenarbeit mit dieser wachsenden globalen Mehrheit zu finden. Wenn der Westen mit den BRICS-Staaten zusammenarbeiten und dem globalen Süden bei der Industrialisierung helfen würde, könnten wir nicht nur den geopolitischen Wettbewerb stoppen, sondern auch die Flüchtlingskrise auf die einzig mögliche menschliche Weise überwinden: indem wir Bedingungen schaffen, unter denen die Menschen, die jetzt Flüchtlinge sind, die Perspektive haben, sich am Aufbau ihrer eigenen Heimatländer zu beteiligen.

Anstatt Millionen von Menschen dazu zu verdammen, sich auf einen Todesmarsch durch die Sahara zu begeben, um dann in Massengräbern im Mittelmeer zu ertrinken oder in Flüchtlingslagern zu landen, die Papst Franziskus als Konzentrationslager bezeichnet hat, oder viele Länder zu durchqueren und dabei Hunger, Drogenbanden und Terrorismus ausgesetzt zu sein, um dann an der mexikanisch-amerikanischen Grenze zurückgeschoben zu werden, müssen wir ihnen helfen, ihre Nationen zu industrialisieren.

Wir fordern die Vereinten Nationen oder die BRICS auf, einen funktionierenden Dialog zwischen den BRICS und den Ländern des Westens zu initiieren (da die G20 diese dringende Herausforderung vernachlässigt) und ihre Absicht zu erklären, kurzfristig 1,5 bis 2 Milliarden neue produktive Arbeitsplätze in den Ländern des globalen Südens zu schaffen und bis 2050 insgesamt 3 Milliarden neue produktive Arbeitsplätze zu schaffen. Eine solche Ankündigung, gefolgt von konkreten Schritten zur Sicherstellung der vollständigen Elektrifizierung aller Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas sowie dem sofortigen Beginn der Umsetzung bahnbrechender Infrastruktur- und anderer Entwicklungsprojekte, wäre eine starke Botschaft, um ein Zeitalter der Hoffnung einzuläuten.

Der Bau des größten Tiefwasserhafens in Lateinamerika, des Hafens von Chancay in Peru, mit der Aussicht auf den Bau einer bi-ozeanischen Eisenbahn, die den Atlantik und den Pazifik verbindet, ist ein solches Projekt, ebenso der Bau des Grand Inga Dam und das Transaqua-Projekt, die zur Bewässerung und Industrialisierung mehrerer Länder im Herzen Afrikas beitragen werden.

Um die Gefahr eines Krieges endgültig zu überwinden, müssen wir eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigt. Dies sollte in der Tradition des Westfälischen Friedens geschehen, der 150 Jahre Religionskriege in Europa beendete, weil die Kriegsparteien erkannten, dass es niemanden mehr geben würde, der am Leben bliebe, wenn die Kämpfe fortgesetzt würden. Wieviel mehr gilt das im Zeitalter der thermonuklearen Waffen!

Um der Menschheit eine solche neue Architektur vorzustellen, plant das Schiller-Institut, am 7. und 8. Dezember eine internationale Online-Konferenz mit führenden Vertretern und Experten des kollektiven Westens und des globalen Südens einzuberufen, um die Prinzipien zu erörtern, auf denen eine solche neue Architektur basieren muss. Wir werden auch ein Beispiel für den Dialog der Kulturen und Zivilisationen geben, mit wunderschönen Beispielen großer Kunst aus verschiedenen Nationen, um den Weg zu einer Zivilisation aufzuzeigen, die nicht auf Hass, sondern auf Liebe basiert.

Vorläufiges Konferenzprogramm des Schiller-Instituts

Samstag, 7. Dezember

Panel 1 (15:00–18:00 Uhr): „Die strategische Krise: Neuer und letzter Weltkrieg oder ein neues Paradigma der einen Menschheit?“

Moderator: Dennis Speed (USA), Schiller-Institut: Begrüßung und Einführung

  1. Hauptredner: Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Gründerin des Schiller-Instituts
  2. I.E. Naledi Pandor (Südafrika), ehemalige Ministerin für Internationale Beziehungen und Zusammenarbeit, Südafrika; „Wie sollte der Süden reagieren?“
  3. Dmitri Trenin (Russland), Professor, Akademischer Leiter des Instituts für Weltmilitärwirtschaft und -strategie an der Hochschule für Wirtschaft (Moskau)
  4. S.E. Donald Ramotar (Guyana), ehemaliger Präsident von Guyana
  5. S.E. Ján Čarnogurský (Slowakei), ehemaliger Premierminister der Slowakei
  6. Botschafter Chas W. Freeman, Jr. (USA), ehemaliger stellvertretender US-Verteidigungsminister für internationale Sicherheitsangelegenheiten, 1993–1994
  7. Ehemaliger Beamter des US-Außenministeriums (USA)

Diskussion

Panel 2 (13:00-16:00 Uhr): „Die großen Projekte zur Überwindung der Migrantenkrise; Die neuen, hochwertigen Produktivkräfte; Eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung“

Moderator: Stephan Ossenkopp (Deutschland), Schiller-Institut: Begrüßung und Einführung

  1. Grundsatzrede: Dennis Small (USA), Leiter des Ibero-Amerika-Referats, Schiller-Institut
  2. Chinesischer Ökonom (China)
  3. S.E. Prof. Dr. Manuel Hassassian (Palästina), palästinensischer Botschafter in Dänemark
  4. Alexander K. Bobrov (Russland), außerordentlicher Professor am Fachbereich für Diplomatie, MGIMO-Universität, Moskau
  5. Chandra Muzaffar (Malaysia), Gründer und Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST)
  6. Glenn Diesen (Norwegen), Professor und Autor
  7. Deutscher Ökonom (Deutschland)
  8. Bob Baker (USA), Schiller-Institut und führende US-Bauernaktivisten (USA)

Diskussion

Sonntag, 8. Dezember

Panel 3 (9:00–12:00 Uhr): „Die wissenschaftlichen Triebkräfte der physischen Wirtschaft heute“

Moderator: Jason Ross (USA), Wissenschaftsberater des Schiller-Instituts: Begrüßung und Einführung

  1. Hauptredner: Jacques Cheminade (Frankreich), ehemaliger Präsidentschaftskandidat, Präsident von Solidarité et Progrès
  2. Theodore Postol (USA), emeritierter Professor für Wissenschaft, Technologie und nationale Sicherheit am Massachusetts Institute of Technology
  3. Michael Limburg (Deutschland), Diplom-Ingenieur, Vizepräsident des EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
  4. Michele Geraci (Italien), ehemaliger Staatssekretär im Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung
  5. Chinesischer Experte (China)
  6. Sergey Pulinets (Russland), Forschungsleiter, Weltraumforschungsinstitut, Russische Akademie der Wissenschaften, Moskau
  7. Jürgen Schöttle (Deutschland), Diplom-Ingenieur, Kraftwerksbau
  8. Weltraumhistoriker (Europa)

Diskussion

Panel 4 (13:00–16:00 Uhr): „Die Schönheit der Kulturen der Welt: Ein Dialog zwischen den Zivilisationen“

Moderator: Harley Schlanger (USA), Schiller-Institut: Begrüßung und Einführung

  1. Hauptrednerin: Diane Sare (USA), ehemalige Kandidatin für den US-Senat aus New York, Präsidentin der LaRouche-Organisation
  2. Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Gründerin, Schiller-Institut
  3. William Ferguson (USA), Schiller-Institut
  4. Paul Gallagher (USA), Schiller-Institut
  5. John Sigerson (USA), Musikdirektor, Schiller-Institut
  6. Liliana Gorini (Italien), Vorsitzende von Movisol, und Sebastiano Brusco (Italien), Pianist
  7. Nader Majd (Iran/USA), Musiker, Zentrum für persische Kultur

Diskussion

Es wird eine Simultanübersetzung in Deutsch, Spanisch und Französisch (über Zoom) angeboten, hierfür ist eine Anmeldung erforderlich. Die Konferenz wird ebenfalls auf englisch live im Internet übertragen.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 6. November 2024, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Neuen Paradigma für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Nach den US-Wahlen: Eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen

Die Gründerin und Leiterin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, erklärte bei der Betrachtung der heutigen strategischen Weltlage: „Unser Moment in der Geschichte ist gekommen!“ Wir können sicher sein, dass sie sich nicht auf die US-Wahlen am Dienstag bezieht – weder auf das Wahlergebnis noch auf die Folgen. Vielmehr bezieht sich Zepp-LaRouche auf die unbestreitbare Tatsache, dass „das alte System zerfällt“, und das bedeutet, dass „dies die Chance für ein neues System ist“.

Das westliche, neokolonialistische Finanz-/Wirtschaftssystem hat die Phase seines eigenen Niedergangs erreicht, und zwar so weit, dass seine einst führenden Nationen selbst in einem wirtschaftlichen und sozialen Zusammenbruch stecken. Ihre eigenen Eliten reagieren mit globaler NATO-Kriegsführung und Brutalität, um ihre Vorherrschaft aufrechtzuerhalten.

Die einzig menschliche Antwort auf die Verschlechterung im globalen Norden ist jedoch, dass der kollektive Westen bei der Entwicklung des globalen Südens zusammenarbeitet. Nur so kann eine humane Lösung für die Krise gefunden werden: Volkswirtschaften aufbauen, Milliarden von Arbeitsplätzen schaffen, mit der globalen Mehrheit zusammenarbeiten, deren Führungsdynamik stark ist und zunimmt.

Die Diskussion darüber wird im Mittelpunkt einer internationalen (Online-)Konferenz stehen, die vom Schiller-Institut am 7. und 8. Dezember zum Thema „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!“ veranstaltet wird.

Dieser transatlantische Verfall geht Hand in Hand mit der NATO-Erweiterung und der Kriegsführung. Im Gegensatz dazu stehen die konkreten Beispiele für die Unterstützung der Entwicklungsgrundsätze durch die globale Mehrheit, insbesondere die Belt and Road Initiative.

Aber das „Wunder“, das vollbracht werden muss, besteht darin, das noch vorhandene Potenzial des Guten unter den Menschen im globalen Norden zu mobilisieren, um eine Perspektive der Zusammenarbeit zu schaffen und weltweit zusammenzuarbeiten, für eine Zukunft zum gemeinsamen Nutzen. Das muss der Inhalt der Antikriegs Mobilisierung sein.

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Neuen Paradigma für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.


Ungeachtet des Ausgangs der US-Wahlen …

74. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Freitag, 1. November 2024

16.00 Uhr (MEZ)

Mit Jeremy Loffredo von der Gray Zone, Dr. James Cobey vom Vorstand des Palästinensischen Hauses der Freiheit in Washington DC und der „Stimmen aus dem Heiligen Land“, Dr. Chandra Muzaffar, Gründer und Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST) und andere

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Eine Woche nach dem historischen BRICS-Gipfel vom 22. bis 24. Oktober im russischen Kasan und weniger als eine Woche vor den US-Wahlen am 5. November besteht in den verbleibenden Tagen vor dieser Wahl die große Gefahr, dass die Welt an zwei verschiedenen Schauplätzen an den Rand eines thermonuklearen Krieges der Supermächte gebracht wird, deshalb müssen jetzt Maßnahmen ergriffen werden, um dies zu verhindern, indem mit der Globalen Mehrheit zusammengearbeitet wird, um ein neues Paradigma für Sicherheit und Entwicklung für alle zu schaffen. Wählen allein reicht nicht aus.

Zunächst zu Südwestasien: Sowohl in der Öffentlichkeit als auch hinter den Kulissen wird über die Möglichkeit eines erneuten israelischen Angriffs auf den Iran diskutiert, mit oder ohne iranischer Vergeltung, diesmal mit Angriffen auf wichtige wirtschaftliche Infrastruktur (wie Ölfelder) und möglicherweise sogar auf das gut geschützte Atomprogramm des Iran. Herzi Halevi, Generalstabschef der israelischen Streitkräfte (IDF), sagte am 29. Oktober vor Piloten der Luftwaffe, dass der Iran „mit Fähigkeiten getroffen werden könnte, die wir dieses Mal nicht eingesetzt haben … und an Orten, die wir dieses Mal verschont haben“. Neokonservative Kriegstreiber in den USA stacheln Israel an, wie der ehemalige Geheimdienstoffizier der US-Armee, Jon Sweet, der am 30. Oktober in The Hill schrieb: „Israel braucht eine anhaltende Luftkampagne, um die Bedingungen für die Niederlage der Islamischen Republik Iran zu schaffen“, und dass „die Luftangriffe vom Freitag wahrscheinlich nur der Anfang waren … Israel ist der Entfernung des Kopfes der iranischen Hydra einen Schritt näher gekommen.“

Dann die Ukraine: Der russische Inlandsgeheimdienst FSB gab bekannt, dass eine ukrainische Sabotage- und Aufklärungsgruppe, der auch Söldner angehörten, am 27. Oktober erfolglos versucht hatte, die russische Grenze in der Region Brjansk zu durchbrechen. Der FSB-Bericht enthielt Bilder einiger Söldner, darunter eine Tätowierung auf dem Oberarm von einem, die einen Engel mit einem Gewehr in der Hand zeigte, mit einem Banner mit der Aufschrift „Ranger“ und „2d Bn“ – offenbar ein Hinweis auf das 2. Bataillon des 75. Ranger-Regiments der US-Armee. Am 30. Oktober zitierte die russische Nachrichtenagentur Sputnik einen Sicherheitsexperten, der zu dem Schluss kam, dass der Angriff auf Brjansk das eigentliche Ziel verfolge, „den Boden für einen weiteren, größeren Versuch zu bereiten, in diese russische Region einzudringen, auch mit NATO-Streitkräften“. Die in den Medien weit verbreitete Geschichte, dass Tausende nordkoreanischer Truppen in Russland ausgebildet würden und bald gegen die Ukraine eingesetzt werden sollten, lieferte bereits die durch nichts belegte Rechtfertigung für eine solche geplante Eskalation der NATO direkt gegen Russland.

Unabhängig vom Ausgang der US-Wahlen wird diese Realität der unmittelbaren Perspektive eines thermonuklearen Krieges auf der globalen Agenda bleiben. Aber auch das Ergebnis des BRICS-Gipfels in Kasan, der die dringende Forderung der Mehrheit der Weltbevölkerung nach einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur in den Mittelpunkt der globalen Agenda gerückt hat – mit einer offenen Einladung an die kooperativen Nationen der EU und sogar der NATO, sich diesen Bemühungen anzuschließen.

Wie die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, in ihrer wöchentlichen „Live-Dialog“ am 30. Oktober erklärte:

Das Treffen in Kasan bietet ein neues System der Beziehungen zwischen den Nationen, das auf den fünf Prinzipien des friedlichen Zusammenlebens beruht. … Das ist natürlich auch in der UN-Charta verankert. Wenn der Westen sich an die UN-Charta halten würde, hätte er kein Problem damit, sich dem anzuschließen….

Was dem im Wege steht, sind die Überreste der Geopolitik, die aus der Zeit der Imperien stammen, insbesondere des britischen Empires. Es ist bekannt, dass diese immer gerne Staaten manipulieren – indem sie sich mit dem schwächeren Staat gegen den stärkeren verbünden oder eine Art Landkarte schaffen, die Raum für die Manipulation von Grenzen und ethnischen Konflikten bietet….

Es ist wirklich eine Chance für die Menschheit, eine Katastrophe zu vermeiden, nämlich in einen Atomkrieg zu geraten, der alles Leben auf dem Planeten beenden würde – wenn wir uns dieser neuen Situation rechtzeitig anschließen können.“

Nehmen Sie diesen Freitag um 16.00 Uhr MEZ an dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition teil. Mit dabei sind Jeremy Loffredo von der Gray Zone, Dr. James Cobey vom Vorstand des Palästinensischen Hauses der Freiheit in Washington DC und der „Stimmen aus dem Heiligen Land“, Dr. Chandra Muzaffar, Gründer und Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST) und andere.

Bitte beachten Sie, daß die USA noch nicht zur Winterzeit gewechselt sind, deshalb findet das Treffen der Internationalen Friedenskoalition diese Woche16.00 Uhr MEZ statt.

74. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Freitag, 1. November 2024

16.00 Uhr (MEZ)

Mit Jeremy Loffredo von der Gray Zone, Dr. James Cobey vom Vorstand des Palästinensischen Hauses der Freiheit in Washington DC und der „Stimmen aus dem Heiligen Land“, Dr. Chandra Muzaffar, Gründer und Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST) und andere

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Ein weltweiter Westfälischer Frieden muß auf die Tagesordnung

Bericht vom 72. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Zur Eröffnung des 72. wöchentlichen Onlinetreffens der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 18. Oktober betonte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, nach der Ermordung des Hamas-Führers Sinwar drohe, anders als einige führende US-Vertreter behaupten, eine weitere Eskalation des Krieges in Südwestasien. Israels Regierungschef Netanjahu beabsichtige einen Angriff auf den Iran, und Rußland warne Israel davor, die iranischen Atomanlagen anzugreifen. Der Iran habe von Rußland fortschrittliche Raketensysteme erhalten, deren Betrieb russische Spezialisten erfordert, gleichzeitig seien hundert US-Soldaten in Israel für den Betrieb des Raketensystems THAAD. Es könnte also zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Rußland kommen. Unterdessen gehe die ethnische Säuberung in Palästina weiter, Israel habe 400.000 Menschen im nördlichen Gazastreifen zu „Kämpfern“, d.h. zu Freiwild erklärt.

Gleichzeitig „gibt es keine Chance der Welt, daß die Ukraine gegen Rußland gewinnt“. Dennoch fordere Präsident Selenskyj, dem die Realität völlig egal sei, die sofortige Aufnahme der Ukraine in die NATO oder ihre Ausstattung mit Atomwaffen, und beides würde unausweichlich zum Dritten Weltkrieg führen.

Zepp-LaRouche sagte, sie sei ermutigt, daß der Generaldirektor für Rüstungskontrolle im chinesischen Außenministerium, Sun Xiaobo, einen ähnlichen Aufruf wie ihren Aufruf zu einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur gemacht hat.1 Da die bestehenden Sicherheitsstrukturen nicht ausreichen, um einen Atomkrieg zu verhindern, müßten wir unseren Vorschlag in der Tradition des Westfälischen Friedens auf die internationale Tagesordnung setzen.

Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der israelischen Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger Fallschirmjäger, sagte: „Es ist ganz klar, daß es sich hier um einen Konflikt zwischen mehr als zwei Parteien handelt… Er ist zu einem globalen Krieg geworden, den wir beenden müssen.“ Friedensaktivisten in Palästina und Israel forderten dasselbe: die Geiseln auf beiden Seiten freilassen, die Feindseligkeiten beenden und eine Zwei-Staaten-Lösung einleiten. Raz berichtete positiv über das Gespräch zwischen Papst Franziskus, dem ehemaligen israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert und dem ehemaligen palästinensischen Außenminister Nasser Al-Kidwa am 17. Oktober im Vatikan, bei dem ein israelisch-palästinensischer Friedensvorschlag gemacht wurde.

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, warnte, Israels Vorgehen in der Großregion Nahost sei ein Brandbeschleuniger in der gesamten Region. Er beklagte die „verblüffende westliche Untätigkeit“ dem gegenüber. Er sei jedoch ermutigt durch die Friedensaktionen der amerikanischen Studenten und weil die Außenpolitik nun auch eine gewisse Rolle im US-Präsidentschaftswahlkampf spiele.

Israel strebe nicht mehr nur nach Rache für den 7. Oktober, sondern nutze dies als Vorwand für umfassendere ethnische Säuberungen und territorialen Expansionismus. Gleichzeitig legten andere Staaten in der Region ihre Differenzen beiseite, wie es noch vor einem Jahr undenkbar gewesen wäre. „Der geopolitische Schwerpunkt verlagert sich vom Westen weg.“

Zepp-LaRouche sagte daraufhin, man müsse das Streben nach einem „Eretz Israel“ – Großisrael – beenden und zu einer Politik übergehen, die im gemeinsamen Interesse aller in der Region liegt. Das Treffen im Vatikan sei hoffnungsvoll, aber nicht ausreichend. Daraus entwickelte sich ein fruchtbarer Austausch zwischen ihr und Raz. Sie sagte: „Solche Teillösungen sind sehr, sehr wichtig, wenn sie in eine neue Gesamt-Sicherheitsarchitektur eingebettet sind, wie es mit dem Westfälischen Frieden gelungen ist.“ Das müsse heute Rußland, China, die USA und die BRICS einschließen. Raz antwortete: „Ich stimme voll und ganz zu.“ Die Vorschläge von Nasser Al-Kidwa und Ehud Olmert seien wichtig und Grund zur Hoffnung, besonders wenn sie von Menschen mit ihrer Erfahrung und ihrem Ansehen kommen. Dieser Vorschlag könne zusammen mit dem Vorschlag der Arabischen Liga im Zusammenhang mit dem umfassenderen „Oasenplan“ des Schiller-Instituts für die Region funktionieren.

Der New Yorker Kongreßkandidat José Vega las aus neu veröffentlichten Briefen von Leah Rabin, der Witwe des israelischen Ministerpräsidenten, der die Osloer Abkommen aushandelte und vor fast 29 Jahren ermordet wurde. Er bat Raz um einen Kommentar, der antwortete, er stimme mit Leah Rabin überein, das Problem seien jedoch nicht einzelne Personen wie Netanjahu oder wie Sinwar bei der Hamas. Die Mehrheit der Israelis sei für den Krieg. Wenn es entsprechende Führungspersönlichkeiten gebe, die für ein Friedensabkommen mobilisieren, könnten wir es vielleicht schaffen.

Es folgte ein Ausschnitt aus einem Videointerview mit Prof. Jeffrey Sachs, amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler, Politikanalyst und Professor an der New Yorker Columbia-Universität.2 Er beschrieb die Verhaftung von Studenten, die Frieden in Palästina fordern, und die Schikanen des US-Kongresses gegen die Universitätsleitungen. Die Universitäten hätten „vergessen, daß sie Universitäten sind“.

Sachs äußerte sich auch zu der bevorstehenden Sare-Vega-Friedensveranstaltung mit klassischer Musik in New York am 26. Oktober:3 Dies erinnere ihn an ein Konzert mit führenden Vertretern der G20, dem er beiwohnte und wo er sah, wie sie von der Aufführung des Finales von Beethovens neunter Symphonie berührt waren. Hinter dem Konflikt zwischen Israel und Palästina stecke ein grundlegenderes Problem, das der US-Sicherheitsstaat, der „tiefe Staat“, schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in Gang setzte, das sich aber im Laufe dieses Jahrhunderts vervielfacht habe: Der außergewöhnliche Anspruch, die „einzige Supermacht“ zu sein, müsse dringend überdacht werden.

Diane Sare, unabhängige Senatskandidatin der LaRouche-Bewegung in New York, sagte: „Wir müssen den Kurs der Vereinigten Staaten irgendwie ändern.“ Die Feinde der Zivilisation hätten ein falsches Verständnis von Macht, weil sie glauben, Macht entstehe durch Gewalt. Martin Luther King habe ein anderes, besseres Verständnis gehabt. Den anderen Kandidaten außer ihr und José nach zu urteilen, werde diese Wahl Amerikas Probleme nicht lösen.

Während der Diskussion wurden Videoaufnahmen von einer Friedensdemonstration in Deutschland gezeigt.4 Zepp-LaRouche betonte, die Russen hätten den Konflikt nicht verursacht. Auf eine Frage nach einem Dialog zwischen den Kulturen antwortete Zepp-LaRouche, wenn sich Menschen aus verschiedenen Kulturen informell zusammensetzen und sich von Angesicht zu Angesicht treffen, kämen sie freundschaftlich miteinander aus. Das liege daran, daß die Menschen grundsätzlich gut sind. Konflikte und Elend würden von mächtigen Interessen verursacht, die ihre eigenen Motive verfolgen. Sie begrüßte den Vorschlag eines Teilnehmers, eine Veranstaltung zu organisieren, bei der Kinder aus aller Welt im Interesse des Friedens kulturelle Beiträge aus ihren Ländern präsentieren.

Zepp-LaRouche wurde um einen Kommentar zur Rolle der Briten gebeten. Sie antwortete, es seien die Briten, die ständig die Vereinigten Staaten „anstacheln“. Dahinter stecke das alte Prinzip des Britischen Empire: „teile und herrsche – immer Mißtrauen säen, um zu manipulieren“. Sie erinnerte an die Konferenz von Bandung 1955, wo die Führer des Globalen Südens die USA daran erinnerten, daß die Amerikanische Revolution die erste antikoloniale Revolution war. Das Britische Empire existiere in getarnter Form noch immer, und die USA hätten sich leider dazu überreden lassen, es zum Vorbild für ihre Außenpolitik zu nehmen. Die internationale „grüne“ Bewegung sei ein Ausdruck der malthusianischen Doktrin des Empire.

In ihren Schlußbemerkungen erwähnte Zepp-LaRouche, es gebe massive Versuche, die BRICS-Staaten zu destabilisieren, und in einem Fall – Argentinien – sei es gelungen, die Entscheidung des Landes, den BRICS beizutreten, rückgängig zu machen. „Viele Führer der BRICS-Staaten sind unglaublich weise und reife Staatsmänner.“ Früher hätten wir in Europa Staatsmänner wie Adenauer und De Gaulle gehabt, aber die heutigen führenden Politiker „haben eine Statur wie Zwerge“. Wir müßten die Geopolitik überwinden, denn das Bestreben, die Welt in zwei Blöcke zu spalten, sei der Hauptgrund für die Weltkriegsgefahr.

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Anmerkungen

1. https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/11/30/zehn-prinzipien-fuer-eine-neue-internationale-sicherheits-und-entwicklungsarchitektur/

2. https://www.youtube.com/watch?v=m1mV_XEmaLs

3. https://www.vegasarepeacefund.org/

4. https://www.youtube.com/watch?v=8DxRiaeLn4c


Wo sind die mutigen Führungspersönlichkeiten? Greifen Sie mit Schönheit in die Geschichte ein

72. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Freitag, 18. Oktober 2024

17.00 Uhr (MESZ)

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger Fallschirmjäger der IDF, und andere werden sich der Diskussion anschließen.

Zur Anmeldung

Während der US-Kongress in seinen Wahlkreisen Wahlkampf betreibt und die Medien die Menschen im Vorfeld der US-Wahlen am 5. November mit emotionsgeladenen Nachrichten bombardieren, läuft die Welt auf einer ganz anderen Zeitachse. Südwestasien steht kurz vor der Explosion, da Israel seine barbarischen Aktionen auf Gaza, das Westjordanland und den Libanon ausweitet und mit einem umfassenden Angriff auf den Iran droht. Der iranische Präsident und der Außenminister sind in diplomatische Aktivitäten verwickelt, um dies zu verhindern. Präsident Peseschkian sprach mit dem französischen Präsidenten Macron, und der iranische Außenminister Araghchi reiste in den Irak, nachdem er in etwas mehr als einer Woche Beirut, Damaskus, Riad und Doha besucht hatte.

Dennoch droht Israel nach dem Angriff des Iran Anfang des Monats weiterhin mit Vergeltung und droht damit, die gesamte Region in Flammen aufgehen zu lassen. Ein Konflikt zwischen Israel, einer geheimen Atommacht mit voller Unterstützung der USA, und dem Iran, der kürzlich seine Verteidigungs Beziehungen zu Russland ausgebaut hat und angeblich in der Lage ist, die Produktion einer einfachen Atombombe innerhalb weniger Tage zu einzurichten, zeigt, wie leicht dies zu einem globalen Atomkonflikt werden könnte.

Die Vorstellung, dass der „liberale“ und „demokratische“ Westen in Zukunft auch nur eine bescheidene Glaubwürdigkeit haben wird, hat sich im Wesentlichen zerschlagen, da nun Berichte eingehen, dass Israel eine vollständige „Kapitulation oder Hungerkampagne“ für den nördlichen Teil des Gazastreifens – Heimat von etwa 300.000 Menschen – anstrebt. Hinzu kommen die zunehmenden Berichte über Scharfschützen Geschosse, die in palästinensischen Kindern gefunden wurden, und der jüngste Angriff auf das Al-Aqsa-Krankenhaus in Gaza, bei dem Patienten bei lebendigem Leib verbrannten. Währenddessen stehen die USA weiterhin „an der Seite Israels“ und haben nun angekündigt, ein fortschrittliches THAAD-Raketenabwehrsystem – zusammen mit amerikanischen Truppen – nach Israel zu schicken. Diese Situation erreicht einen absoluten Bruchpunkt und darf so nicht weitergehen.

In der Ukraine sieht es nicht besser aus. Obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass auf einen Politikwechsel hin gearbeitet wird, da immer mehr zugeben, dass ein Sieg der Ukraine über Russland unmöglich ist, gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass sich die Gesamtstrategie des Westens, die strategische Niederlage Russlands anzustreben, geändert hat. Präsident Biden wird nun im Laufe dieser Woche nach Deutschland reisen, wobei abzuwarten bleibt, ob er mehr als nur Plattitüden und sein Mitgefühl für die Ukraine verlauten lassen wird. Nach der Abreise des russischen Botschafters in den USA in der vergangenen Woche gibt es nun keine Kommunikation mehr zwischen den beiden Supermächten – eine absolut katastrophale Situation angesichts der Tatsache, dass sich die USA praktisch im Krieg mit Russland befinden.

Die Welt steht jetzt am gefährlichsten Moment in der bekannten Geschichte. Gleichzeitig steht sie am größten Moment des Wandels und des Potenzials, da die „Ordnung“ der Nachkriegszeit um uns herum zusammenbricht.

„,Aber für wen soll ich denn stimmen?‘, will der sture Dummkopf wissen. ‚Du musst dich doch für einen entscheiden!‘ Tatsächlich garantiert die Aufrechterhaltung dieser Täuschung, die durch den Wahlpragmatismus der Amerikaner veranschaulicht wird, nur, dass der Moment für echte, wirkliche Veränderungen verpasst wird. Die eigentliche Frage lautet: „Was verlangt die Geschichte von mir?“

Sich dieser Frage ehrlich zu nähern, ist der erste Schritt zur Lösung der heutigen Krise. Nach der Betrachtung dieser ersten Frage taucht jedoch schnell eine zweite auf: „Wie ist es um die Welt bestellt, wenn ein kleiner Fehler zum Aussterben der Menschheit führen könnte – und was muss getan werden, um das zu ändern?“ So unpraktisch es auch für diejenigen erscheinen mag, die an die Routinen des Nachrichtenzyklus gewöhnt sind, die wichtigste Entscheidung, die Sie treffen werden, ist nicht, wen Sie wählen, sondern welche Art von Veränderung Sie umsetzen wollen.

Diese Frage wurde in einem Artikel der Redaktion der halb offiziellen chinesischen Global Times Sunday aufgegriffen, als Reaktion auf den Aufruf des Generaldirektors der Abteilung für Rüstungskontrolle des chinesischen Außenministeriums, Sun Xiaobo. Wir müssen „eine Welt frei von Atomwaffen“ schaffen, sagte Sun am Donnerstag vor einem UN-Ausschuss für Abrüstung und internationale Sicherheit. Die Global Times führt dies weiter aus: „Die internationale Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg, einschließlich der nuklearen Abschreckungsstrategie des Kalten Krieges, hat die grundlegenden Fragen im Zusammenhang mit Atomwaffen nicht angemessen behandelt. Das Konzept der gegenseitig zugesicherten Zerstörung mag zwar direkte Konflikte zwischen Atommächten verhindert haben, aber es hat die Welt in einem ständigen Schatten der nuklearen Bedrohung leben lassen… Wir brauchen ein nuanciertes Verständnis der globalen Sicherheits Dynamik, das über vereinfachende „Wir gegen sie“-Erzählungen hinausgeht… Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Herangehensweise an die globale Sicherheit, eine Herangehensweise, die anerkennt, dass in einer vernetzten Welt die Sicherheit einer Nation untrennbar mit der Sicherheit aller verbunden ist.“

Mit anderen Worten: eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, wie sie Helga Zepp-LaRouche seit dem Frühjahr 2022 fordert. Nur ein solches neues System kann zu diesem späten Zeitpunkt eine Chance haben, das Überleben der Menschheit zu garantieren. Dies, und nichts weniger, ist die Frage, die heute die Geschichte bestimmt.

Nehmen Sie an dieser wichtigen Diskussion am Freitag um 17.00 Uhr MEZ mit der International Peace Coalition teil. Mit dabei sind Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger Fallschirmjäger der IDF, und andere.

72. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Freitag, 18. Oktober 2024

17.00 Uhr (MESZ)

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger Fallschirmjäger der IDF, und andere werden sich der Diskussion anschließen.

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Lieber schlaflose Nächte haben und nachdenken, als sterben

Bericht vom 71. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 71. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 11. Oktober begann mit einem strategischen Lageüberblick von Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts. Sie erinnerte die Teilnehmer daran, daß zwei regionale Krisen – die Ukraine und Südwestasien – das Potential haben, zu einem Atomkrieg zu eskalieren. Sie äußerte die Vermutung, eine „private Demarche“ des russischen Präsidenten Putin könnte US-Präsident Biden dazu veranlaßt haben, keine ukrainischen Raketenangriffe auf Rußland zu erlauben. Rußlands Einwände gegen offensive Waffensysteme unmittelbar an seiner Grenze seien jahrelang nicht berücksichtigt worden. Da sich der Krieg in der Ukraine rasch dem Ende zuneigt, müsse die NATO entscheiden, ob sie Rußland eine annehmbare Friedensformel anbietet oder ob sie eskalieren will. Gleichzeitig warte die Welt nun darauf, wie Israel Vergeltung gegen den Iran übt. Die unterirdischen Atomanlagen anzugreifen, wie es Donald Trump vorschlug, sei nur mit Atomwaffen möglich. (Video auf englisch)

Interview mit Mahathir bin Mohammad

Mike Billington, Mitglied der EIR-Redaktion, zeigte einen Auszug aus seinem jüngsten Videointerview mit dem 99-jährigen ehemaligen Premierminister von Malaysia, Mahathir bin Mohamad. Mahathir beschreibt darin, wie er während der Asienkrise in den 1990er Jahren sein Land mit Hilfe von Währungskontrollen erfolgreich gegen den IWF, gegen Hedgefonds und George Soros verteidigte. „Das hat natürlich die Finanzoligarchen wütend gemacht.“

Mahathir erklärte, wie die USA heute versuchten, die ASEAN-Länder zur Konfrontation mit China zu bewegen. Die Länder des Globalen Südens würden unter Druck gesetzt, in einer Ost-West-Blockkonfrontation Partei zu ergreifen, aber sie selbst wollten eine stabile Welt, in der sie durch Handel wachsen können. Die Aufteilung der Welt in Blöcke sei kontraproduktiv. Der Globale Süden würde Probleme lieber über die Vereinten Nationen lösen, aber da das aufgrund des Vetorechts im Sicherheitsrat nicht funktioniere, sei BRICS notwendig. Wenn sich ein Land wie Israel widerspenstig verhalte, müsse die Welt etwas unternehmen.

Billington erinnerte daran, daß es im Wall Street Journal Asia hieß, Mahathirs Widerstand gegen Soros sei von Lyndon LaRouche beeinflußt worden. Mahathir antwortete: „Es war Soros, der für die Veränderung der Werte von Währungen verantwortlich war.“ Soros habe damals vorausgesagt, daß Mahathir Malaysias Wirtschaft ruinieren würde, aber die Devisenkontrollen waren im Gegenteil ein Erfolg.

Südwestasien: Grund zur Angst

Der ehemalige UN-Waffeninspekteur Scott Ritter versprach bei dem Online-Treffen, er werde „weiter Angst verbreiten“, denn „die Welt ist nicht sicherer als bei meiner letzten Rede“. Wenn die Politik so weitergehe wie bisher, sei ein Atomkrieg unausweichlich. Er schockierte die Teilnehmer dann mit der Aussage, der Iran sei bereits eine Atommacht. Das Land verfüge über die notwendige Technologie, um eine einfache Atomwaffe herzustellen, und das iranische Parlament habe empfohlen, daß es aus dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) austritt. „Der Iran macht die ganze Welt darauf aufmerksam, daß er über Atomwaffen verfügt.“ (Videoausschnitt auf englisch)

Ritter untersuchte einige der Auswirkungen dieser Entwicklung. Der Iran sei jetzt Mitglied der BRICS: Wie werde Rußland reagieren, wenn Israel den Iran angreift? „Rußland wird dem Iran den Rücken stärken.“ Ritter stimmte mit Zepp-LaRouches Einschätzung überein, daß die Atomanlagen nicht angegriffen werden können, ohne Atomwaffen einzusetzen, d.h. Trump ermutige Israel faktisch zu einem Atomschlag gegen den Iran. „Die Wahl am 5. November ist wichtig, aber nur, wenn wir die Kandidaten dazu bringen können, den Einsatz von Atomwaffen abzulehnen.“

Zepp-LaRouche antwortete: „Scott, es ist Ihnen gelungen, mich zu Tode zu erschrecken.“ Ritter stellte klar, daß der Iran nicht formell erklärt habe, eine Atombombe zu besitzen, aber wenn er aus dem Atomwaffensperrvertrag aussteige, könne er in weniger als einer Woche eine entwickeln. „Dieses Problem hat Israel selbst geschaffen…, und das letzte, was die USA wollen, ist, daß im UN-Sicherheitsrat über Israels Atomwaffen diskutiert wird.“ Ritter fragte: Warum hat der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen seine Haltung zu zwei UN-Resolutionen zum Gazastreifen geändert? Israels Ministerpräsident Netanjahu habe Bidens Rat mißachtet, und jetzt „läßt Biden ihn dafür bezahlen“. Aber so wie es aussieht, seien die USA nicht mehr in der Lage, Druck auf Israel auszuüben.

Bassam El Hachem vom Exekutivausschuß der Gruppe „Unabhängige für den Libanon“ vertrat die Sichtweise der Libanesen, daß hinter dem Iran Mächte wie Rußland und China und hinter Israel die Vereinigten Staaten stehen. Nach den Anschlägen der Hamas vom 7. Oktober 2023 hätten die Medien falsche Geschichten über Massenvergewaltigungen und Kindermorde verbreitet. Er schätzte die Zahl der Opfer der Vergeltungsmaßnahmen Israels auf 150.000, trotzdem habe es nach einem Jahr keines seiner Ziele erreicht. Sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon führe es einen Vernichtungskrieg unter dem Deckmantel einer Militäroperation durch. Westliche Staatsführer seien nach Tel Aviv geeilt, um Netanjahu zu umarmen und ihm zu erlauben, alle möglichen Gräueltaten zu begehen, während sie ständig wiederholten, Israel habe „das Recht, sich zu verteidigen“.

In einem Punkt stimmte El-Hachem nicht mit Ritter überein: Die USA seien nicht unfähig, Israel zu bremsen, sie seien mitschuldig. Er erinnerte an das historische Oslo-Abkommen 1993, das auch die Gründung eines palästinensischen Staates vorsah. Doch zwei Jahre später wurde Rabin ermordet, und der Hauptschuldige sei Netanjahu gewesen. Im Juli letzten Jahres habe die Knesset den palästinensischen Staat für null und nichtig erklärt und dann das „Nationalstaatsgesetz“ verabschiedet, das die Apartheid formalisiere. Die Absicht sei, die Palästinenser nach Ägypten, Jordanien und in den Libanon zu vertreiben. All dies seien Hintergründe der Angriffe vom 7. Oktober.

Layla Elabed, Mitbegründerin und Co-Direktorin des Uncommitted National Movement – eine Protestbewegung gegen die US-Unterstützung für Israels Vorgehen, besonders innerhalb der Demokratischen Partei –, beschrieb ihre Rolle als Leiterin des Projekts „Listen to Michigan“ (Hört auf Michigan). In Michigan hätten sie bei Vorwahlen über 10% erhalten, und das nicht nur bei arabisch-amerikanischen oder muslimisch-amerikanischen Wählern. Das Projekt breitete sich auf die Staaten Minnesota, Washington und Wisconsin aus und stellte für den Nationalkonvent der Demokraten 30 Anti-Kriegs-Delegierte auf. Aber die Präsidentschaftskampagne von Kamala Harris habe signalisiert, daß sie in Kauf nimmt, die Wahl in Michigan zu verlieren und die Stimmen der Jungwähler zu opfern, um den Völkermord weiter zu unterstützen. Nichtsdestotrotz ist Elabeds Gruppe zu der Einschätzung gelangt, der beste Weg zur Beeinflussung der Politik sei, sich gegen Trump zu stellen und Harris den Einzug ins Weiße Haus zu ermöglichen, ohne Harris aktiv zu unterstützen.

Diskussion

In der Diskussionsrunde warnte Zepp-LaRouche vor einer Fixierung auf die US-Wahlen und sagte: „Wir müssen den gesamten kollektiven Westen komplett verändern.“

Der unabhängige New Yorker Kongreßkandidat José Vega forderte die Teilnehmer zu öffentlichen Interventionen auf, wie er und seine Kollegen sie machen. Er fragte, wie der einzelne sicher sein könne, daß er etwas bewirkt? Zepp-LaRouche antwortete mit einem Ausspruch Schillers:

Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes

Werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an.

Die IPC biete dafür das nötige Vehikel. „Es ist besser, wenn die Leute schlaflose Nächte haben und anfangen zu denken.“

Ein Teilnehmer brachte erneut das Problem zur Sprache, daß die UNO durch das Vetorecht im Sicherheitsrat gelähmt sei. Zepp-LaRouche betonte, die Bürger in allen Ländern müßten mobilisiert werden. Mehrere Teilnehmer beschrieben ihre Aktivitäten. Ein Vertreter einer pro-palästinensischen Organisation in Costa Rica verlas eine scharfe Proklamation seiner Gruppe gegen den Völkermord in Gaza. Ein Vertreter der amerikanischen „Veteranen für den Frieden“ verlas ein Schreiben seiner Organisation, in dem eine Untersuchung gegen Außenminister Blinken wegen seiner Lügen im Kongreß und anderer Vergehen gefordert wird.

Abschließend erklärte Zepp-LaRouche, Scott Ritter liege mit seiner Einschätzung zu mindestens 90, wenn nicht 100 Prozent richtig, und sie stimmte Moderator Dennis Speed zu, die US-Präsidentschaftswahl am 5. November sei völlig unwichtig, wenn wir vorher alle tot sind. Deshalb müsse die IPC weiter mobilisieren.


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