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Bekämpfung der globalen Pandemie, Teil III:
Industrie, Infrastruktur und politische Bedingungen

Dies ist der dritte Teil einer dreiteiligen Serie. In Teil I haben wir einen Fahrplan für den Umgang mit der COVID-19-Pandemie aus globaler Sicht vorgestellt. In Teil II erörterten wir die notwendigen Gesundheitsmaßnahmen ausführlicher.

Um die in Kapitel 1 dargestellten Gesundheitsmaßnahmen umzusetzen, sind umfangreiche Investitionen in die Produktion und in die grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur nötig. In Teil III sprechen wir jetzt von den erforderlichen physischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen Veränderungen, um diese Maßnahmen auf globaler Ebene zu ermöglichen. Der verheerende Zustand der Welt, in dem auch im Jahr 2020 noch Armut herrscht, muß behoben werden. Dies ist durchaus möglich, wie die Erfahrungen Chinas bei der Beseitigung der Armut in den letzten vier Jahrzehnten gezeigt haben.

Infrastruktur

Die physischen Verbesserungen, die wir in unserer Umwelt vornehmen, erzeugen für die Menschheit eine eigene, schützende Umgebung, die der „natürlichen“ Umwelt, die wir mit den Affen teilen, weit überlegen ist. Durch die Kontrolle von Flüssen, die Trockenlegung von Sümpfen, die Bewässerung von Feldern, den Bau von Kanälen, Eisenbahnen und Straßen, die Entwicklung von Wasser- und Abwassersystemen, den Bau von Strom- und Kommunikationsnetzen und die Verbesserung der Flora und Fauna verfügt die menschliche Spezies über die einzigartige Fähigkeit, diese Erde zu einem Garten zu machen. Zu dieser Infrastruktur gehört auch eine „weiche Infrastruktur“, die sich in einer gebildeten und kulturell hochstehenden Bevölkerung ausdrückt. Um die Armut zu überwinden, muß ein großer Teil der Investitionen in den Aufbau der wirtschaftlichen Basisinfrastruktur fließen. Und die aktuelle Corona-Pandemie bedingt aber auch eine besondere Dringlichkeit für den Aufbau der Gesundheitsinfrastruktur. Aber kann ein Krankenhaus überhaupt dort gebaut werden, wo es keine Straßen oder Elektrizität gibt? Was sind die Voraussetzungen, damit die Gesundheitsversorgung gewährleistet werden kann?

Anforderungen an die Produktion

Medizinische Ausrüstung

Zahlreiche Unternehmen haben ihr Interesse an einer Umrüstung für die Produktion von Beatmungsgeräten bekundet, von Automobilherstellern bis hin zu Luft- und Raumfahrtunternehmen. Die Liste umfaßt:

Die Automobilhersteller General Motors (will zusammen mit Ventec Life Systems 10.000 Einheiten pro Woche produzieren), Ford Motor Company (hat zusammen mit General Electric vor, bis 4. Juli 50.000 Einheiten zu produzieren), McLaren, Jaguar Land Rover und die VW-Gruppe.

Luft- und Raumfahrtunternehmen wie das brasilianische Unternehmen Embraer, die europäischen Unternehmen Rolls Royce und Airbus sowie die amerikanische Firma SpaceX.

Aktuelle Hersteller fahren ihre Produktion hoch:

Philips verdoppelt die Produktion auf 2.000 pro Woche, und Getinge will die Produktion auf 3.750 pro Woche erhöhen. Dräger, Vyaire und die Smiths Group arbeiten alle daran, zusätzliche Beatmungsgeräte herzustellen.

Wenn alles nach den Prognosen verläuft, werden die oben genannten Unternehmen bis Juli mindestens 300.000 Beatmungsgeräte liefern. In einem Artikel in Politico vom 9. April wird geschätzt, daß der Bedarf allein in den Vereinigten Staaten und mehreren westeuropäischen Ländern bei einer Million Beatmungsgeräten liegt; der Bedarf der gesamten Welt liegt noch deutlich höher.

Atemschutzmasken

3M beabsichtigt, seine internationale Produktion im Laufe des nächsten Jahres auf 2 Milliarden N95-Atemschutzmasken zu verdoppeln, und produziert derzeit etwa 100 Millionen Atemschutzmasken pro Monat.

Honeywell Industries hat seine Anlage in Rhode Island ausgebaut und rüstet seine Luft- und Raumfahrteinrichtung in Phoenix um, um so eine Produktionssteigerung auf 120 Millionen pro Jahr zu erreichen.

 

Globale politische Änderungen

Internationale Zusammenarbeit

Das Coronavirus, das jetzt die Welt heimsucht, ist nur eines der tödlichen Viren, mit denen wir es zu tun haben. Das Finanzvirus, das sich vor allem in der Londoner City und an der Wall Street breit macht, hat sich in den letzten Jahrzehnten als nicht weniger tödlich erwiesen. Das kulturelle Virus, das betonköpfige Politiker infiziert, die noch immer den Kalten Krieg kämpfen, droht das Potential für genau die Zusammenarbeit zu zerstören, die erforderlich ist, um die beiden anderen Viren zu besiegen.

Ein Gipfelgespräch zwischen Präsident Donald Trump, Präsident Wladimir Putin, Präsident Xi Jinping und Premierminister Narendra Modi ist vordringlich, um die Zusammenarbeit zu erreichen, die kurzfristig zur Bewältigung der bedrohlichen Gesundheitskrise erforderlich ist. Ein solcher Gipfel ist auch das Mittel, um eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, für die sich Lyndon LaRouche sein ganzes Leben lang eingesetzt hat.

Die Welt muß ihre Kräfte als die eine Menschheit bündeln, um das durch das Coronavirus drohende Massensterben insbesondere in Afrika zu stoppen. Brigaden von Ingenieuren, Sanitätern und anderem Fachpersonal aus zahlreichen Nationen müssen unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union und unter voller Achtung der Souveränität aller Nationen mobilisiert, eingesetzt und koordiniert werden. Der Aufbau der Gesundheits- und Sanitärinfrastruktur, Unterstützung bei der Lieferung notwendiger medizinischer und Schutzausrüstung und Unterstützung beim Aufbau der Gesundheitssysteme gehören zu den dringendsten Aufgaben.

Afrikanischen Nationen müssen zudem ihre Auslandsschulden erlassen werden; die Welt muß sich für das Leben statt für Schulden entscheiden.

Ebenso müssen alle Sanktionen, bewaffneten Konflikte, Grenzstreitigkeiten und anderen Kontroversen international beendet werden. Alle Ressourcen müssen für den gemeinsamen Kampf gegen das Coronavirus verfügbar sein.

 

Ein Paradigmenwechsel

Lyndon LaRouche warnte vor fast fünfzig Jahren davor, daß die Abschaffung des Bretton-Woods-Systems durch Präsident Nixon am 15. August 1971 verheerende wirtschaftliche Auswirkungen hätte, die am Ende in Faschismus münden würden. Dies zeigt sich heute u.a. in der grünen Sichtweise, in der Leute, die sich angeblich über unsere Zukunft sorgen, der Welt den Ausbau der Energieversorgung verweigern und Millionen so zu einem frühen Tod verurteilen. Einige Jahre später, 1974 und 1975, warnte LaRouche davor, daß die sich verschlechternde Wirtschaftslage die Voraussetzungen für eine rasche Ausbreitung von Krankheiten, einschließlich neuer Krankheiten, schaffen und die Menschheit mit einem biologischen Holocaust bedrohen würden. Auch wenn es China und den wichtigsten Industrieländern gelingen sollte, die gegenwärtige Pandemie in irgendeiner Form unter Kontrolle bringen, was werden die nächsten Monate für die Entwicklungsländer bringen, wenn es nicht zu einem radikalen und plötzlichen Wandel kommt?
Um eine Wirtschaft zu schaffen, die gegen solche Krisen und gegen das Auftreten neuer Krankheiten gewappnet ist, sind enorme Investitionen in die grundlegende wirtschaftliche Infrastruktur sowie eine wirtschaftliche Neuorientierung erforderlich.

Lyndon LaRouche betonte nachdrücklich, daß es in der Wirtschaft nicht um Geld geht oder um Werte, die sich in Geldwerten ausdrücken lassen. Vielmehr liegt die Quelle des Wirtschaftswachstums in der Fähigkeit des kreativen menschlichen Geistes, neue physikalische Prinzipien zu entdecken und anzuwenden, welche die Fähigkeiten der menschlichen Spezies erweitern. Als grobes Maß für den Wert einer Entdeckung oder einer kulturellen Anschauung verwendete Lyndon LaRouche als Metrik die Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte – ein Maß dafür, wie hoch die Bevölkerungsdichte im Verhältnis zur Qualität der verfügbaren Landfläche und der an ihr vorgenommenen Verbesserungen sein kann. Das heißt, wie viele Menschen pro Quadratkilometer könnten auf der Grundlage einer bestimmten Stufe an Entdeckungen, Technologien und Kultur unterstützt werden? Und welche Art von Kultur könnte dazu beitragen, diesen Wert zu steigern? Das definiert den eigentlichen wirtschaftlichen Wert.

In einem seiner letzten Grundsatzpapiere forderte Lyndon LaRouche die sofortige Umsetzung von vier Gesetzen, die seiner Meinung nach für die Welt notwendig sind. Erstens, eine Bankenreform nach den Prinzipien des Glass-Steagall-Trennbankengesetzes von 1933, um spekulative Investitionen dem Schutz der Regierung zu entziehen und gleichzeitig sicherzustellen, daß die Geschäftsbanken ihre nützliche Rolle spielen können. Zweitens, Nationalbankvereinbarungen, durch die Regierungen langfristige Kredite für realwirtschaftliche Zwecke zur Verfügung stellen können, anstatt Gelder in die Stabilisierung der Finanzmärkte zu pumpen, wie es die Federal Reserve und die Europäische Zentralbank praktizieren. Drittens, Maßgaben für die Vergabe benötigter Kredite, die nicht auf finanziellem Gewinn, sondern auf physischem Wirtschaftswachstum basieren. Viertens, die für das Wachstum der Welt in den nächsten fünfzig bis hundert Jahren erforderlichen neuen Entdeckungen: Kernfusion, Weltraumforschung und grundlegende Durchbrüche in der Biophysik, um drei der wichtigsten Beispiele zu nennen.

Wenn wir das wahre wirtschaftliche Potential unseres derzeitigen Schatzes an wissenschaftlichen Entdeckungen weiter ausbauen, können Armut und Hunger auf der Welt innerhalb einer Generation oder sogar innerhalb eines Jahrzehnts vollständig beseitigt werden. Die Kernfusionsenergie wird unsere Beziehung zu Energie, Wasser und Ressourcen grundlegend verändern. Fusionsraketen werden uns vor Kometen und Asteroiden schützen, die die Erde bedrohen. Biologische Fortschritte werden uns vor Krankheiten schützen und die rasche Bekämpfung neu auftretender Bedrohungen ermöglichen. Und, was am wichtigsten ist, die Angst vor großen internationalen Konflikten kann überwunden werden, wenn wir hier auf der Erde und darüber hinaus unsere gemeinsamen Ziele verwirklichen!

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