Trotz der grünen Psychose, die Südafrika überrollt hat, nahmen mehr als 400 Südafrikaner an den jährlichen „Stand Up for Nuclear“-Veranstaltungen am 18. September in Pretoria und Kapstadt sowie am geplanten Atomstandort Thyspunt teil.
Trotz der Forderungen der internationalen Banken, aus der Kohle auszusteigen – obwohl Südafrika bei der Stromerzeugung überwiegend auf Kohle angewiesen ist – ist die öffentliche Meinung in Südafrika gegenüber der Kernenergie bestenfalls ambivalent. „Stand Up for Nuclear South Africa“ und ähnliche Bemühungen wollen das ändern.
Zu den Teilnehmern der Veranstaltungen am 18. September gehörten Fachleute aus der Atomindustrie, Politiker, Pädagogen und Studenten.
Die Hauptveranstaltung war ein drei Meilen langer Marsch durch das Township Atteridgeville in Pretoria zur Phatudi Comprehensive School, wo Zizamele Mbambo, stellvertretender Generaldirektor für Nuklearfragen im Ministerium für Bodenschätze und Energie, die Hauptrede hielt.
Auf der Straße forderten die Aktivisten – ausgerüstet mit Lautsprechern, Bannern und Plakaten – daß die Regierung die Kernenergie in die Taxonomie der grünen Finanzen aufnehmen solle. Sie informierten die umliegenden Gemeinden über die Vorzüge der Kernenergie, einschließlich ihres enormen Potenzials zur Beendigung von Lastabwürfen (Stromabschaltungen, die derzeit 25 % der Zeit betragen) und zur Senkung der Stromkosten.
Die Koordinatorin von Stand Up for Nuclear South Africa, Princess Mthombeni, erklärte gegenüber Executive Intelligence Review, dass „wir weitere Initiativen wie die bevorstehende Energiedebatte sowie Outreach-Programme planen, die darauf abzielen, Gemeinden und andere Interessengruppen wie Gewerkschaften einzubeziehen.“
Stand Up For Nuclear SA ist ein Programm des Professionals Technical Committee der Gewerkschaft NEHAWU in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wie der South African Young Nuclear Professionals Society und Women in Nuclear South Africa. NEHAWU ist die National Education, Health and Allied Workers‘ Union (Nationale Gewerkschaft für Bildung, Gesundheit und verwandte Berufe).
Stand Up for Nuclear wird jährlich in mehr als 80 Städten auf der ganzen Welt veranstaltet, darunter New York, Seattle, Paris und London, und es werden immer mehr. Die südafrikanischen Organisatoren betonen, daß sie seit 2016 von Environmental Progress, einer US-amerikanischen Umweltbewegung unter der Leitung von Michael Schellenberger, angeführt wird, um die Gesellschaft über die schädlichen Auswirkungen des wahllosen Ausbaus erneuerbarer Energien und die Notwendigkeit der Kernkraft zu informieren.