Sebastien Perimony vom Afrika-Referat des Schiller-Instituts in Frankreich war der einzige Vertreter einer westlichen Organisation, der am historischen Rußland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg am 27. und 28. Juli 2023 teilnahm. Sein Video, das jetzt ins Englische, Spanische, Russische und Deutsche übersetzt wurde, ist ein faszinierender und aufschlußreicher 18-minütiger Bericht aus erster Hand über diese Konferenz.
Dieses wichtige Gipfeltreffen wurde in den meisten westlichen Ländern entweder ignoriert, verheimlicht oder mit Lügen überzogen, also hören Sie es sich bitte an und verbreiten Sie es.
Laßt uns gemeinsam mit der globalen Mehrheit ein neues Kapitel der Weltgeschichte aufschlagen!
Internationale Internetkonferenz, 9. September 2023.
Der gescheiterte Besuch von Bundeskanzler Scholz in Brasilien wurde von Helga Zepp-LaRouche als ein Paradebeispiel dafür beschrieben, wie er jeglichen Bezug zu dem „epochalen Zeitenwandel“, der sich weltweit abspielt, verpaßt hat. Präsident Lula lehnte nicht nur sein Ersuchen ab, Munition an die Ukraine zu liefern, sondern war auch mit ihm uneins über den Beitritt in den „Grünen Club“ und die gescheiterte Wirtschaftspolitik der EU. Stattdessen rief Lula zur Gründung eines „Friedensclubs“ auf und nannte die führenden Nationen des globalen Südens als Schlüssel zu dessen Erfolg.
Scholz ist mit seinen Halluzinationen nicht allein. Das MICIMATT im Bereich der NATO drängt nicht nur auf einen längeren Krieg mit Rußland, sondern auch auf den Einsatz der „Global NATO“ gegen China. Diesbezüglich warnen einige Netzwerke, daß ein längerer Krieg mit Rußland nicht im Interesse der USA liege. Eine weitere wichtige Stimme, die eine Alternative forderte, war die des Papstes bei seinem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo, wo er diejenigen anprangerte, die Afrika weiterhin wegen des „Reichtums“ an Rohstoffen ausplünderten und dabei den wirklichen Reichtum des Kontinents, seine Menschen, ignorierten! Zepp-LaRouche sagte, dies seien Beispiele für das neue Paradigma, das sich, entsprechend ihrer Forderung nach einer neuen strategischen und Entwicklungsarchitektur, abzeichne. Sie lud die Zuhörer ein, sich dieser Mobilisierung anzuschließen, indem sie sich für die Konferenz des Schiller-Instituts am Samstag anmelden und aktiv an der internationalen Diskussion teilnehmen.
Von Richard A. Black, Vertreter des Schiller-Instituts bei den Vereinten Nationen
Eine Konferenz des russischen Nationalen Komitees für BRICS-Forschung befaßte sich mit Wissenschaft, Technologie und Innovation.
Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, und Richard A. Black, Vertreter des Schiller-Instituts bei den Vereinten Nationen in New York, hielten am 25. Oktober Online-Vorträge auf einer großen internationalen Konferenz, die vom Nationalen Komitee für BRICS-Forschung in Rußland organisiert wurde. Bei der Veranstaltung handelte es sich um die „Internationale wissenschaftlich-praktische Konferenz: wissenschaftlich-technische und innovative Zusammenarbeit der BRICS-Länder“. (Die BRICS-Staaten sind Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika, mehrere große Entwicklungsländer sind derzeit dabei, sich dieser multinationalen Gruppe anzuschließen.) Die Konferenz wurde für ein Fachpublikum im Institut für wissenschaftliche Informationen über Sozialwissenschaften (INION RAS) abgehalten, einer Einrichtung der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau; die Teilnahme war sowohl persönlich als auch online möglich.
Mehrere Institute, die neben INION RAS als Mitveranstalter der Konferenz fungierten, repräsentieren eine Elite russischer forschungspolitischer Einrichtungen in den Bereichen Wissenschaft und Technik. Es handelt sich um das Internationale Zentrum für Innovationen in Wissenschaft, Technologie und Bildung, die Union Öffentlicher Vereinigungen für Wissenschaft und Ingenieurwesen, das Eurasische Informations- und Analyse-Konsortium, das Internationale Institut für Energiepolitik und Diplomatie, das Moskauer Staatliche Institut für Internationale Beziehungen des russischen Außenministeriums sowie die Russische Technische Universität (MIREA).
Vize-Außenminister Sergej Rjabkow eröffnete die zweitägige Konferenz mit einem Grußwort. Rjabkow beschrieb die historische Bedeutung der BRICS und betonte deren Aufgabe des Technologietransfers in den Globalen Süden bis zum Jahr 2030 sowie die fortlaufende positive, integrative Zusammenarbeit der BRICS. Dabei hob er insbesondere die Rolle junger Wissenschaftler hervor. Er erinnerte daran, daß Rußland das Jahrzehnt 2021-2031 offiziell zum Jahrzehnt des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erklärt hat.
Eine neue Vision der Welt
Ein sehr polemisches Grußwort – besser könnte man es als einen strategischen Überblick der Weltlage beschrieben – lieferte Wjatscheslaw Nikonow, Erster Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Staatsduma. Dr. Nikonow ist auch Vorsitzender der Russischen Weltföderation und Dekan der Fakultät für öffentliche Verwaltung an der Staatlichen Universität Moskau. Er skizzierte die wichtige Rolle der BRICS „bei Entscheidungen über die Zukunft der Welt…, eine neue Vision der Welt“, und er fügte hinzu: „Die Zukunft der Menschheit wird auf den Schlachtfeldern der Ukraine entschieden.“
Nikonow verurteilte die derzeitige Politik der Globalen NATO als „Nationalismus, Chauvinismus, Rassismus, Nazismus und Kolonialismus“ und stellte unverblümt fest, die sogenannten westlichen Werte „taugen nichts“. Als Gegensatz dazu beschrieb er das sich abzeichnende neue Paradigma der Beziehungen zwischen den BRICS-Staaten: eine Partnerschaft der Zivilisationen, in der kein Land die Absicht hat, zu dominieren. Länder müßten sich „intellektuell entkolonialisieren“ und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen den BRICS, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), der ASEAN und den Nationen Afrikas und Lateinamerikas ausbauen. Entscheidende Bedeutung habe insbesondere der Ausbau der Kernenergie.
Wenn Dr. Nikonow wiederholt das Prinzip der nationalen Souveränität aller Länder betonte, klang für das große russische und chinesische Fachpublikum der Konferenz sicherlich ein bedeutender historischer Aspekt mit an, denn er ist bekannt als Enkel und Biograph von Wjatscheslaw Molotow, der von 1939-49 Außenminister der Sowjetunion unter Marschall Stalin war.
Referate des Schiller-Instituts werden gut aufgenommen
Helga Zepp-LaRouche und der Verfasser hatten die Ehre, in dem zweitägigen dichtgedrängten Programm, an dem zahlreiche Experten aus vielen Ländern teilnahmen, als vierte und fünfte Redner aufzutreten.
Zepp-LaRouches Rede trug den Titel „Ein neues Kreditsystem für die kommende wissenschaftliche Revolution“
Blacks Vortrag lautete „Aussichten für eine auf Fusionsenergie basierende Wirtschaft für die BRICS-Staaten und ihre Partner“.
Zepp-LaRouche stellte in ihrem Beitrag in knappen Worten das einzigartige Konzept der physischen Ökonomie vor, das ihr verstorbener Mann Lyndon LaRouche entwickelt hat. Angesichts der Turbulenzen im gegenwärtigen Finanzsystem und der zunehmenden Bemühungen um eine Alternative zum Dollarsystem müsse „eine repräsentative Gruppe von Regierungen“, wie die BRICS, „sich darauf vorbereiten, ein neues Kreditsystem einzurichten, das die Länder des Entwicklungssektors vor den Folgen eines chaotischen Zusammenbruchs des bisher dominierenden Finanzsystems der westlichen Zentralbanken schützt“.
Der optimale Weg zur Sicherung realen Wirtschaftswachstums wäre es, wenn die BRICS alle verfügbaren Ressourcen für ein koordiniertes „Wissenschaftsförderungsprogramm“ mobilisieren. Vorrang sollten wissenschaftliche Durchbrüche haben, die auf „tendenziell höheren Energieflußdichten beruhen, die daher höhere relative potentielle Bevölkerungsdichten ermöglichen – ein Zusammenhang, der einer der wichtigsten Aspekte der Wissenschaft der physischen Ökonomie ist und sie völlig vom Monetarismus unterscheidet“. Das Thema wurde vom Verfasser in seinem Beitrag weiter ausgeführt.
Eine der Organisatorinnen der Konferenz, Dr. Irina Jarygina, Forschungsdirektorin des russischen Nationalen Komitees für BRICS-Forschung und Leiterin der Abteilung für Wirtschaft und Bankwesen des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen im Außenministerium, reagierte sofort positiv auf diese Reden. Dr. Jarygina antwortete Zepp-LaRouche:
„Wir wissen die Teilnahme der Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts an unserer Konferenz wirklich sehr zu schätzen. Und trotz der politischen Spannungen gibt es eine große Möglichkeit für eine Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Technologie und Innovation, und wir freuen uns auf eine gemeinsame Arbeit. Es wird äußerst wichtig sein, daß Sie alle Ihre Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Probleme und Herausforderungen richten, mit denen wir derzeit konfrontiert sind.“
Im Anschluß an Blacks Vortrag über die Zukunft der Energie für die Menschheit sagte Dr. Jarygina:
„Ich danke Ihnen sehr für Ihren profunden Vortrag. Ich habe das Interesse unserer Wissenschaftler bemerkt, und wenn Sie nichts dagegen haben, werden wir Ihren Vortrag an unsere Kollegen weiterleiten und dabei berücksichtigen, daß uns einige äußerst interessante Aspekte aufgefallen sind, die als eine Art Hintergrund für weitere Beratungen, Diskussionen usw. dienen können.
Gleichzeitig möchte ich Ihnen dafür danken, daß sie das richtige Verständnis der Rolle der Fusionsenergie haben – der Kernfusion innerhalb der Koordinaten der BRICS-Länder –, und ich danke Ihnen für Ihre Teilnahme an unseren Diskussionen, die bereits begonnen haben, aber noch weitergehen werden. Ich danke Ihnen sehr.“
Richard A. Black ist der Vertreter des Schiller-Instituts bei den Vereinten Nationen in New York. Die folgende Rede hielt er auf der „Internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenz: Wissenschaftlich-technologische und innovative Zusammenarbeit der BRICS-Länder“, die am 25. und 26. Oktober 2022 vom Nationalen Komitee für BRICS-Forschung aus Moskau ausgerichtet wurde. Der Text wurde leicht überarbeitet und aus dem Englischen übersetzt. Das Video des Vortrags ist hier verfügbar.
Ich möchte dem Nationalen Komitee für BRICS-Forschung in Rußland für die Einladung des Schiller-Instituts zur Teilnahme an dieser historischen Konferenz danken.
Auf einem Technologieseminar im September 2022 in Peking sagte Prof. Peng Xianjue von der Chinesischen Akademie für Technische Physik:
„Die Fusionszündung ist das Juwel in der Krone der Wissenschaft und Technologie in der heutigen Welt. Die Freisetzung von Fusionsenergie im Energiemaßstab wird der wichtigste Meilenstein sein auf dem Weg zur Fusionsenergie für die Menschheit.“
Professor Peng kündigte an, daß China bis 2028 kontinuierliche Fusionsenergie zur Verwendung in einem hybriden Spaltungs-/Fusions-Kraftwerk erzeugen wird. Schätzungen zufolge werden die Reaktoren bis 2035 in der Lage sein, aus dem Fusionsprozeß direkt Energie für das Stromnetz zu erzeugen.
In einer Rede vor 3300 hochrangigen russischen Unternehmensvertretern und internationalen Delegierten auf einem russischen Industrialisierungsgipfel im Jahr 2019 berichtete Präsident Putin:
„Die thermonukleare Fusionsenergie, die tatsächlich der Art und Weise ähnelt, wie Wärme und Licht tief im Inneren unseres Sterns, der Sonne, erzeugt werden, ist ein Beispiel für eine solche naturähnliche Technologie. Potentiell können wir damit eine riesige, unerschöpfliche und sichere Energiequelle erschließen.“
Präsident Putin betonte, daß Rußland bereit ist, eine „expansive und gleichberechtigte Zusammenarbeit“ mit Nationen auf der ganzen Welt einzugehen, um die Durchbrüche in Wissenschaft und Technik zu erzielen, die erforderlich sind, um riesige Mengen an Strom für den weltweiten Bedarf zu erzeugen.
Das globale Energiedefizit
Die laufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, die darauf abzielen, die Kernfusion in naher Zukunft in Betrieb zu nehmen – durch und für die BRICS-Staaten und -Partner –, machen diesen Bereich zu einem zentralen Thema der heutigen Konferenz: wissenschaftliche, technische und innovative Zusammenarbeit. Nimmt man die führende Arbeit Indiens bei der Entwicklung eines mit Thorium betriebenen Reaktors und die historische Rolle Südafrikas bei der Entwicklung von Spaltreaktoren hinzu, so wird deutlich, daß die BRICS und der Globale Süden heute an der Spitze der weltweiten Wissenschaft stehen, um die globale Energiearmut zu bekämpfen.
In diesem Bericht werde ich kurz das Ausmaß der weltweiten Energiedefizite erörtern, einige Schlüsselprinzipien der physikalischen Ökonomie des amerikanischen Wissenschaftlers Lyndon LaRouche vorstellen, das Wesen und die Herkunft des Fusionsbrennstoffs erörtern und schließlich den verlogenen Charakter der in der akademischen Welt und bei den Regierungen des Westens verbreiteten Ideologie der „Grenzen des Wachstums“ oder der angeblichen „Ressourcenknappheit“ entlarven.
Mein Kollege bei Executive Intelligence Review, der physische Ökonom Richard Freeman, hat berechnet, wie hoch die immensen aktuellen Energiedefizite im Globalen Süden sind, und was erforderlich ist, um diese Teile der Welt rasch auf den Standard des Pro-Kopf-Energieverbrauchs in den USA zu bringen.
Betrachten Sie Tabelle 1: Der derzeitige Pro-Kopf-Energieverbrauch in Asien (ohne Japan) ist nur ein Viertel so hoch wie in den USA, in Lateinamerika ein Fünftel und in Afrika ein Zwanzigstel. Dieses technologische Defizit ist die Ursache für Hungersnöte, unkontrollierte Krankheiten und Pandemien sowie sozialen Zerfall.
Tab. 1: Enormes Defizit des Stromverbrauchs in den Entwicklungsländern (Stromverbrauch in kWh pro Person und Jahr)
Vorgeschlagener Standard: USA
11.731
Derzeitiger Verbrauch: Afrika
559
– Mali
153
– Sierra Leone
42
– Tschad
12
Derzeitiger Verbrauch: Iberoamerika
2096
– Peru
1398
– Guatemala
589
– Haiti
37
Derzeitiger Verbrauch: Asien (ohne Japan)
2540
– Indonesien
799
– Myanmar
269
– Jemen
123
Quelle: EIR, US Department of Energy, Energy Information Agency, International Energy Agency (IEA)
Grundlegende Prinzipien der physischen Ökonomie
In Tabelle 2 sehen wir den tatsächlichen, modernen Energiebedarf der Entwicklungsländer. Die Entwicklungsländer als Ganzes benötigen 57,4 PWh jährlich an zusätzlichem Stromverbrauch. Ein Blick auf die untere Zeile dieses Diagramms zeigt, daß der unterentwickelte Sektor seine Stromproduktion verfünffachen muß.
Tabelle 2: Die Entwicklungsländer benötigen 57,4 PWh Wattstunden an erhöhtem Elektrizitätsverbrauch
Kontinent
Derzeitiger Netto-Stromverbrauch (TWh)
Notwendige Steigerung des Netto-Stromverbrauchs zum Erreichen des US-Standards (TWh)
Afrika
638
13.768
Iberoamerika
1315
6108
Asien (ohne Japan)
10.219
37.485
Entwicklungs- länder insg.
12.217
57.361
Quelle: EIR, US Dept. of Energy, Energy Information Agency, Nationales Statistisches Amt-China, International Energy Agency
Betrachten wir nur zwei Prinzipien der physischen Ökonomie im Hinblick auf die Energieerzeugung und ihren Einsatz in der Gesellschaft: 1. die Energieflußdichte und 2. den Energieverbrauch im Verhältnis zum BIP pro Kopf. Die Energieflußdichte wird nach der Definition des amerikanischen Wissenschaftlers und Ökonomen Lyndon LaRouche als die Intensität der Energie gemessen, die am Ort der Erzeugung oder Anwendung eingesetzt wird. Man denke an die Energie, die in einem Laserstrahl für die Metallzerspanung konzentriert ist, verglichen mit der Energie, die eine Wassermühle des 18. Jahrhunderts erzeugt. Betrachten Sie dazu die vergleichende Energiedichte verschiedener Brennstoffe in Tabelle 3.
Tabelle 3: Die Energiedichte von Brennstoffen
Energiequelle
Energiedichte (Joules/Gramm)
Steinkohle
2,7 x 104
Typischer Kernbrennstoff
3,7 x 109
Deuterium-Tritium-Fusion
3,2 x 1011
Quelle: EIR, 21st Century Science & Technology
Man beachte, daß die verfügbare Energie aus der Deuterium-Tritium-Fusionsreaktion im Vergleich zur modernen Kohleverbrennung nicht nur um ein Vielfaches höher ist, sondern sogar um sieben Größenordnungen zunimmt.
In allen Ländern korreliert der Anstieg des Pro-Kopf-Stromverbrauchs eng mit dem Anstieg des BIP. Die stark ausgeweitete Stromproduktion einer auf Kernspaltung basierenden Wirtschaft ist eine Voraussetzung für moderne Arbeitskräfte, die den Fortschritt einer Nation ermöglichen. Doch obwohl die massive Ausweitung der Energieerzeugung auf der Grundlage von Kohlenwasserstoffen und Kernspaltung von entscheidender Bedeutung ist – und das für den Globalen Süden sofort, bis innerhalb von etwa 15 Jahren die Fusionsenergie in Betrieb genommen wird –, liefert nur die Fusionsenergie die gesamte Energiemenge, die erforderlich ist, um die Weltgemeinschaft, einschließlich ganz Afrikas, langfristig auf das erforderliche höhere Niveau zu bringen. Historiker werden feststellen, daß der senegalesische Kernchemiker, Historiker und politische Visionär Cheikh Anta Diop bereits 1960 eine solche Energiepolitik für den afrikanischen Kontinent vorgab, er sprach von der „effektiven Kontrolle thermonuklearer Reaktionen … in Anlagen, die Tokamaks genannt werden“.
Der derzeitige Bau des Kernspaltungskomplexes der Generation III+ mit vier Blöcken im ägyptischen El Dabaa – eine Kooperation zwischen der Russischen Föderation und Ägypten – ist ein Beispiel dafür, was erforderlich ist. Welche Aussichten hätte dann erst der von China entworfene Spaltungs-/Fusions-Hybridreaktor als Brücke zur fusionsbasierten Energieversorgung in Afrika?
Abbildung 1 zeigt die Korrelation zwischen dem Stromverbrauch und dem Pro-Kopf-BIP in den einzelnen Ländern.
Quelle: EIRNS/Jason Ross, Daten der World DataBank (2010)
Abb. 1: Stromverbrauch im Vergleich zum Pro-Kopf-BIP. Die Korrelation zwischen dem Pro-Kopf-Stromverbrauch und dem BIP ist bemerkenswert deutlich. Wer darauf besteht, daß Entwicklungsländer „angepaßte Technologien“ einsetzen, der besteht darauf, daß sie auf ewig arm bleiben.
Der Mond: Eine praktische Quelle für Fusionsbrennstoff
Aus Zeitgründen können wir nicht ausführlich darauf eingehen, aber der beste Fusionsbrennstoff ist das Heliumisotop He3. Auf der Erde kommt es äußerst selten vor, aber eine nahegelegene Quelle, der Mond, enthält enorme Mengen dieses Brennstoffs in seinem Boden, dem Regolith. In einer echten Demonstration der „Sonnenenergie“ produziert die Sonne He3 als einen der Bestandteile des „Sonnenwindes“, den sie ständig in unser Sonnensystem ausstrahlt. Da der Mond nicht über das schützende Magnetfeld der Erde verfügt, speichert er große Mengen an He3 von der Sonne. Gegenwärtig schätzt man, daß der Mondboden zwischen einer und fünf Millionen Tonnen He3 enthält.
Prof. Ouyang Ziyuan, renommierter Geochemiker und Kosmochemiker und leitender Wissenschaftler des chinesischen Monderkundungsprogramms (CLEP), sagte dazu, der Mond sei so reich an He3, daß diese Quelle „den Energiebedarf der Menschheit für mindestens 10.000 Jahre decken“ könne. Ein Teil der Mission von Chinas Chang’e-Mondsonden besteht darin, He3-Vorkommen auf dem Mond aufzuspüren. Professor Ouyang plädiert seit langem dafür, daß dieses Großprojekt eine Zusammenarbeit vieler Nationen sein sollte, um „den Energiebedarf der Menschheit zu lösen“.
W.I. Wernadskij und die Zukunft der Menschheit
Die Ansichten und Arbeiten von Professor Ouyang spiegeln heute in beispielhafter Weise die immensen konzeptionellen Beiträge des Biogeochemikers Wladimir I. Wernadskij aus dem 20. Jahrhunderts wider. Wernadskijs Beiträge definierten Prinzipien des menschlichen Fortschritts im Universum, die uns ein tieferes Verständnis der natürlichen Entwicklung ermöglichen, die in allen aktuellen Arbeiten auf dem Weg zu einer auf Fusionsenergie basierenden Wirtschaft zum Ausdruck kommt. 1938 schrieb Wernadskij in seinem Werk Probleme der Biogeochemie II: Über die grundlegende materiell-energetische Unterscheidung zwischen lebenden und nicht lebenden natürlichen Körpern der Biosphäre:
„Wir leben in einer ganz neuen, strahlenden geologischen Epoche. Der Mensch verändert durch seine Arbeit – und seine bewußte Beziehung zum Leben – die Hülle der Erde, die geologische Region des Lebens, die Biosphäre. Der Mensch versetzt sie in einen neuen geologischen Zustand: Durch seine Arbeit und sein Bewußtsein befindet sich die Biosphäre in einem Prozeß des Übergangs zur Noosphäre. Der Mensch schafft neue biogeochemische Prozesse, die es vorher nicht gab…
Das Gesicht der Erde verändert sich tiefgreifend. Das Stadium der Noosphäre ist im Entstehen begriffen. In der Biosphäre der Erde ist eine intensive Blüte im Gange, deren weitere Geschichte, so scheint es uns, grandios sein wird. In diesem geologischen Prozeß – der im wesentlichen biogeochemisch ist – kann eine einzelne individuelle Einheit aus der Gesamtheit der Menschheit – eine große Persönlichkeit, sei es ein Wissenschaftler, ein Erfinder oder ein Staatsmann – von grundlegender, entscheidender, lenkender Bedeutung sein und sich als geologische Kraft manifestieren. Diese Art der Manifestation von Individualität in Prozessen von enormer biogeochemischer Bedeutung ist ein neues planetarisches Phänomen.“
So wurde der Betrug des „neomalthusianischen Wirtschaftsliberalismus“, wie LaRouche ihn nannte, der in den letzten Jahrzehnten vom Club of Rome von David Rockefeller und Aurelio Peccei mit ihrem vielgelesenen Buch Die Grenzen des Wachstums verbreitet wurde, von Wernadskij schon Jahrzehnte vor dessen Veröffentlichung diskreditiert. Wernadskij hat durch rigorose wissenschaftliche Arbeit gezeigt, daß das Universum – wie es im klassischen Griechenland verstanden wurde – ein axiomatisch hylozoisches Universum ist.
Die Intensivierung der BRICS-Aktivitäten und ihre Erweiterung um neue Mitglieder und Partner sowie ähnliche Prozesse, an denen die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), die Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) und andere für alle offene multinationale Organisationen beteiligt sind, bringen die Aussichten auf eine fusionsbasierte Wirtschaft sowie auch für ein neues Paradigma der schnellen, gerechten und fortschrittlichen Entwicklung für alle Nationen auf eine neue, hoffnungsvolle Ebene.
Ich schließe mit einer Grafik, die das Schiller-Institut 2018 veröffentlicht hat (Abbildung 2). Links sehen Sie eine aktuelle Satellitenaufnahme des energiearmen Afrikas bei Nacht; rechts sehen Sie eine künstlerische Projektion eines „elektrifizierten“ Afrikas bei Nacht im Jahr 2058.
Wir danken Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Kommentare und Fragen sind willkommen; senden Sie sie an das Schiller-Institut unter richardblack1776@gmail.com.
Quellen
1. Lyndon H. LaRouche, Jr.: Was Sie schon immer über Wirtschaft wissen wollten, 1984.
2. Lyndon H. LaRouche, Jr., „The Legacy of Mendeleyev and Vernadsky: The Spirit of Russia’s Science” (Das Vermächtnis von Mendelejew und Wernadskij: Der Geist der russischen Wissenschaft), Executive Intelligence Review, Bd. 28, Nr. 47, 7. Dezember 2001, S. 23-45.
3. Richard Freeman, „Clean Coal Can Electrify the World“ (Saubere Kohle kann die Welt elektrisieren), Executive Intelligence Review, Bd. 48, Nr. 31, 6. August 2021, S. 38-44.
4. EIR-Sonderbericht, The New Silk Road Becomes the World Land-Bridge (Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke), 2014.
5. Hussein Askary und Jason Ross: Extending the New Silk Road to West Asia and Africa, Schiller Institute Strategic Report, Nov. 2017.
Die folgende Rede hielt die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts auf der „Internationalen wissenschaftlichen und praktischen Konferenz: Wissenschaftlich-technologische und innovative Zusammenarbeit der BRICS-Länder“, die am 25.-26. Oktober 2022 vom russischen Nationalen Komitee für BRICS-Forschung ausgerichtet wurde. Die Text wurde leicht bearbeitet und aus dem Englischen übersetzt. Das Video des Vortrags ist hier verfügbar.
Ich danke dem Nationalen Komitee für BRICS-Forschung von ganzem Herzen für die Einladung zu dieser unverzichtbaren Konferenz!
Ich beginne mit einem Zitat von Sir Peter Westmacott, ehemaliger britischer Botschafter in den Vereinigten Staaten (2012-2016), der kürzlich beklagte, Großbritannien sei „im Ausland zu einem Objekt von Belustigung, Unglauben, Mitleid und Schadenfreude geworden. Es ist beschämend für ein Land, das so lange ein Musterbeispiel für eine funktionierende Demokratie war.“
Einmal abgesehen von der Bemerkung über das Vereinigte Königreich als „funktionierende Demokratie“ hat es einen gewissen Nutzen, sich die panische Achterbahnfahrt der Bank of England anzusehen, die von Quantitativer Lockerung [QE, Liquiditätspumpen] zu Quantitativer Straffung [QT, Liquiditätsdrosselung] wechselte, nur um dann schnellstens wieder zu QE zurückzukehren – mit einem ähnlichem Tempo wie dem, mit dem Liz Truss in die Downing Street 10 einzog und wieder hinausflog. Auch wenn so mancher Schadenfreude über den Untergang Großbritanniens empfinden mag, ist eine nüchternere Betrachtung angebracht, denn es ist das systemische Versagen des neoliberalen Systems, das die eigentliche Dynamik hinter der angelsächsischen geopolitischen Konfrontation mit Rußland und China darstellt.
Das britische Establishment rauft sich über diese Fragen die Haare – etwa, wie sich diese Anzeichen von Unregierbarkeit auf die britische Unterstützung für den NATO-Krieg in der Ukraine oder auf die Sonderbeziehung zu den Vereinigten Staaten auswirken werden –, doch der Aufruhr im Vereinigten Königreich weist auf eine größere Bedeutung dieser Entwicklungen für die BRICS und den gesamten Rest der Welt hin.
Die globale Systemkrise
Die Ereignisse in London signalisieren die endgültige Ankunft der globalen Systemkrise, vor der mein verstorbener Mann, Lyndon LaRouche, bereits vor 51 Jahren warnte, als US-Präsident Richard Nixon anstelle der festen Wechselkurse des Bretton-Woods-Systems freie Wechselkurse einführte. LaRouche warnte damals, eine Fortsetzung dieses monetaristischen Systems, das auf Profitmaximierung für die Spekulanten ausgerichtet ist, müsse zwangsläufig zu einer neuen Wirtschaftsdepression, einem neuen Faschismus und der Gefahr eines neuen Weltkriegs führen – oder zu einem völlig neuen Weltwirtschaftssystem.
Der Prozeß der Entdollarisierung ist bereits im Gange – immer mehr Handel zwischen den BRICS-Staaten und einigen Ländern des Globalen Südens wird in ihren Landeswährungen abgewickelt, und die Vorbereitungen für die Einführung einer neuen internationalen Währung auf der Grundlage eines Warenkorbs laufen. Doch diese Länder sind nicht ausreichend geschützt vor dem Ausstrahlungseffekt eines Ausbruchs von Hyperinflation im transatlantischen Finanzsystem als Folge der fortgesetzten QE oder eines Wirtschaftszusammenbruchs durch eine Kettenreaktion von Insolvenzen als Folge der Bemühungen, mit QT die Inflation einzudämmen.
Vorbereitungen für ein neues Kreditsystem
Eine repräsentative Gruppe von Regierungen wie die BRICS, die SCO [Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit] und andere, die im Interesse der Mehrheit der Menschheit handeln, müssen sich rasch darauf vorbereiten, ein neues Kreditsystem einzurichten, das die Länder des Entwicklungssektors vor den Auswirkungen eines chaotischen Zusammenbruchs des bisher dominierenden Finanzsystems der westlichen Zentralbanken schützt.
Eine weitere starke Motivation ergibt sich aus der unverhohlenen und offensichtlich völlig undurchführbaren Absicht führender Kreise in den USA, Großbritannien und der EU, sich von Rußland und China und damit implizit von allen Ländern, die sich an der Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) beteiligen, wirtschaftlich komplett abzukoppeln.
Eine Rückkehr zum alten Bretton-Woods-System wird zwar von den Entwicklungsländern verständlicherweise abgelehnt, weil es unter der Dominanz des imperialen Denkens von Churchill und Truman eingerichtet wurde und weil Präsident Roosevelts Vorhaben, ein Kreditsystem zu schaffen, das den Kolonialismus beendet und vor allem den Lebensstandard der Menschen in der sog. Dritten Welt erhöht, nicht einmal annähernd verwirklicht hat. Es ist aber dennoch ein nützlicher Hinweis darauf, daß Finanzsysteme kein gottgegebenes Phänomen sind, sondern von Regierungen gestaltet werden können.
Wie Lyndon LaRouche immer wieder betont hat, muß ein neues Kreditsystem unbedingt folgendes beinhalten:
ein System fester Wechselkurse für die nationalen Währungen, die von Zeit zu Zeit angepaßt werden können;
ein kooperierendes System von Nationalbanken auf der Grundlage der souveränen Befugnisse der Regierungen;
begrenzte Konvertierbarkeit der Währungen;
Kapitalverkehrskontrollen, die im wesentlichen die gleiche Wirkung haben wie eine internationale Glass-Steagall-Bankentrennung;
Schutzzölle und Handelsbestimmungen, die vor allem die aufstrebenden Volkswirtschaften der Entwicklungsländer schützen; und
das Verbot jeglicher Form von Spekulation.
Die Bemühungen, „Rußland zu ruinieren“ und „China zu stoppen“, sind gescheitert
Die beispiellosen Sanktionen gegen Rußland, die ausdrücklich darauf abzielen, „Rußland zu ruinieren“ – indem man Rußland den Zugang zu allen modernen Spitzentechnologien verwehrt und die Diversifizierung von Öl- und Gasexporten verhindert, wie ungenannte Vertreter des Weißen Hauses in einem Pressegespräch am 25. Januar erklärten –, ist eindeutig gescheitert und wird nun als Rückschlag die Wirtschaft Europas und insbesondere Deutschlands ruinieren.
In ähnlicher Weise wird nun versucht, China den Zugang zu den Chip- und Halbleitertechnologien zu verwehren. Durch die Auswirkungen der hyperinflationären Explosion der Lebensmittel- und Energiepreise auf die Entwicklungsländer droht eine weltgeschichtliche Tragödie von beispiellosem Ausmaß. Alle diese Faktoren tragen dazu bei, daß die derzeitigen Industriekapazitäten sowohl des „Westens“ als auch der BRICS-Staaten und des Globalen Südens weit unter dem liegen, was erforderlich wäre, um die derzeitige Weltbevölkerung zu versorgen.
Mobilisierung eines koordinierten Programms als „Wissenschaftsmotor“
Wenn die BRICS-Länder und ihre Partner diesem Zustand abhelfen wollen, besteht die einzige verläßliche und nicht-inflationäre Option darin, alle verfügbaren Ressourcen dieser Gruppe von Nationen für ein koordiniertes „Wissenschaftsförderungsprogramm“ zu mobilisieren. Es ist entscheidend, denjenigen neuen wissenschaftlichen Durchbrüchen Vorrang einzuräumen, die auf tendenziell höheren Energieflußdichten beruhen und die somit eine höhere relative potentielle Bevölkerungsdichten ermöglichen – ein Zusammenhang, der einer der wichtigsten Aspekte der Wissenschaft der physischen Ökonomie ist, der sie völlig vom Monetarismus unterscheidet. Bei dieser Notwendigkeit, die Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte als Maßstab für den Wert einer Investition zu nehmen, geht es um die langfristige Überlebensfähigkeit der menschlichen Gattung.
Angesichts der Tatsache, daß Rußland, China und Indien zu den führenden Raumfahrtnationen gehören, gehören wissenschaftliche Raumfahrtprogramme zu den vielversprechendsten Bereichen, in denen der Spillover-Effekt neuer revolutionärer Technologien auf andere Bereiche der Wirtschaft die höchste Produktivitätssteigerung des gesamten Produktionsprozesses mit der größtmöglichen Rate verspricht. Das gleiche gilt im Prinzip auch für andere Avantgarde-Technologien wie die Kernfusion, die Biophysik und Biochemie, die kognitiven Wissenschaften, usw. Die bedeutenden wissenschaftlichen Traditionen und Kapazitäten Rußlands, Chinas, Indiens und Südafrikas im Bereich der Kernforschung und verwandten Wissenschaftszweigen sind bereits vorhanden und können die wissenschaftliche Grundlage für einen wachsenden Sektor von „Wissensexport“ für umfangreiche Technologietransfer- und Ausbildungsprogramme für andere Nationen des Globalen Südens bilden, die es ihnen ermöglichen, ein deutlich höheres Produktivitätsniveau zu erreichen. Eine künstlerische Darstellung von Phase 3 der Internationalen Mondforschungsstation China-Rußland (ILRS), die von Roskosmos und der Nationalen Raumfahrtbehörde Chinas entwickelt wird. Die ILRS ist ein wunderbares Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Länder zusammenarbeiten, um Wissenschaft und Technik voranzubringen. Das Projekt steht allen interessierten Ländern und internationalen Partnern zur Teilnahme offen.
Während man sich bemühen muß, alle verfügbaren personellen Kapazitäten zu nutzen und ihr technologisches Leistungsniveau auf das höchstmögliche Niveau zu heben, müssen gleichzeitig kostengünstige Kredite und Steuererleichterungen für Investitionen für jeden „Spillover“ bereitgestellt werden, der sich aus den Programmen zur Wissenschaftsförderung ergibt und der dann die Lösung entscheidender Probleme der Wirtschaft ermöglicht.
Der Transfer des wissenschaftlichen Fortschritts in potentiell alle Sektoren der Wirtschaft erfolgt im Wesentlichen über zwei Kanäle, die Bildungssysteme und den Werkzeugmaschinensektor, und von dort aus in die Produktionsgüter, Haushaltsgüter, die Infrastrukturentwicklung und den Agrarsektor.
Der sich derzeit abzeichnende systemische Zusammenbruch des Finanzsystems stellt natürlich eine große Herausforderung dar, bedeutet aber auch eine willkommene Chance, den größten Teil der Weltwirtschaft endlich auf Prinzipien zu stellen, die mit denen unseres physikalischen Universums übereinstimmen.
Nur ein Dummkopf sieht es nicht: Die Sanktionen gegen Rußland schaden Rußland nur marginal, aber sie drohen, ganze Schlüsselbereiche der Industrie und Landwirtschaft in Deutschland und ganz Europa dauerhaft zu zerstören! In vielen Ländern gehen deshalb die Bauern mit ihren Traktoren auf die Straße, unterstützt von Taxi- und LKW-Fahrern, weil sie wissen, daß wir auch in Europa sehr bald nicht mehr genug zu essen haben werden. Unsere Ersparnisse werden von der Inflation, die durch die Sanktionen noch verschärft wird, aufgefressen. Der Absturz ins soziale Chaos steht unmittelbar bevor! Und für die Entwicklungsländer bedeuten die Sanktionen den Hungertod für Hunderte von Millionen Menschen!
Und warum das alles? Der serbische Präsident Vucic hat Recht: Der Ukraine-Konflikt ist kein lokaler oder regionaler Krieg, der gesamte Westen führt über die Ukraine bereits einen Weltkrieg gegen Rußland, um „Rußland zu ruinieren“, wie Frau Baerbock sagt. Die Ukraine ist nur das Mittel, mit dem Rußland aus geopolitischen Gründen zerschlagen werden soll, wie kürzlich von US-Kongreßabgeordneten offen gefordert wurde. Und als nächstes soll dann China „abgekoppelt“ werden, dessen wirtschaftlicher Aufstieg um jeden Preis eingedämmt werden soll.
Und wer profitiert von dieser irrsinnigen Politik, die nur im Dritten Weltkrieg enden kann?
– Erstens: Die NATO und die Militärindustrie, die immer neue Kriege brauchen, um die gut geölte Profitmaschine am Laufen zu halten.
– Zweitens: die Spekulanten der Londoner City, der Wall Street und anderer Finanzzentren, deren Spekulationen die Lebensmittel- und Energiepreise explodieren lassen und denen es egal ist, ob Millionen Menschen ihre Megaprofite mit dem Tod bezahlen.
– Drittens: die grünen Malthusianer, die der Meinung sind, daß weniger Menschen einen geringeren Kohlenstoff-Fußabdruck bedeuten und daß dies ohnehin besser für „das Klima“ wäre. Oder Leute wie Davos-Chef Klaus Schwab, der meint, das Hauptproblem für das Klima sei der Impuls der Menschen, die Armut überwinden zu wollen!
– Und viertens ein politisches Establishment, das sich aus einer Mischung dieser ersten drei Elemente zusammensetzt und sich als völlig unfähig erwiesen hat, irgend etwas hinzukriegen, egal, ob es um den Kampf gegen die Pandemie, um das Eisenbahnnetz oder die Sicherung des Fachkräftebedarfs der Industrie geht. Statt darüber nachzudenken, daß es ihre ideologiegetriebene Politik ist, die uns an den Rand des vollständigen wirtschaftlichen Kollapses gebracht hat, stricken sie schon wieder ein neues Narrativ, daß entweder Putin an allem schuld sei oder daß rechte oder populistische Kreise jetzt die Krise ausnutzen, blahblahblah.
Aber in ihrer anscheinend grenzenlosen Arroganz übersehen diese selbstgerechten Verfechter der „regelbasierten Ordnung“, daß der Rest der Welt nicht so blöde ist und merkt, daß es hier nur um die Aufrechterhaltung einer letztlich immer noch kolonialistischen Weltordnung geht, die die Privilegien der Milliardäre und Millionäre auf Kosten der Mehrheit der menschlichen Gattung verteidigt. Der Präsident von Sri Lanka, Ranil Wickremesinghe, hat die Sanktionen gegen Rußland verurteilt und erklärt, ihr eigentliches Ziel sei, die Dritte Welt in den Abgrund zu stürzen und in die Knie zu zwingen. Diese Ansicht wird inzwischen von der Mehrheit der Menschheit – dem Globalen Süden, der bei den Sanktionen gegen Rußland nicht mitmacht – geteilt.
Die EU, die USA und Großbritannien haben es mit ihrer mörderischen Sanktionspolitik erst einmal geschafft, sich selbst ins Knie zu schießen. Unsere Industrie und Landwirtschaft drohen unwiderruflich zerstört zu werden, während Rußland, China und die allermeisten Länder des Globalen Südens keine andere Wahl haben, als sich zusammenzuschließen und ein neues Finanz-, Wirtschafts- und Währungssystem zu schaffen, das ihre Interessen verteidigt. Dieses neue System ist im Entstehen begriffen, es schließt Spekulationen ausdrücklich aus und fördert die Realwirtschaft, das Wachstum und die Überwindung der Armut durch Investitionen in den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt.
China, und nicht die „regelbasierten Demokratien“, reagiert auf die Tatsache, daß nach Angaben der UNO 1,7 Milliarden Menschen nicht genug zu essen haben. China wird zusammen mit dem Welternährungsprogramm einen globalen humanitären Notvorrat anlegen, aus dem die Nahrungsmittelreserven der Welt und deren Verteilung über sieben strategisch platzierte Zentren mobilisiert werden, um die Welthungerkatastrophe mit aller Kraft zu bekämpfen und zu überwinden.
Es gibt einen offensichtlichen Weg, wie der gordische Knoten mit einem Hieb durchschlagen werden kann, so daß Gas und Öl wieder fließen, Dünger und Pestizide wieder geliefert werden und Lebensmittel wieder dorthin gelangen können, wo sie dringend gebraucht werden!
Die Sanktionen gegen Rußland, aber auch gegen alle anderen Länder, gegen die seit Jahren aus geopolitischen Gründen vorgegangen wird – Iran, Venezuela, Kuba, Afghanistan, Syrien, Jemen – müssen sofort beendet werden! Sanktionen bedeuten unter den Bedingungen von Welthunger, Pandemie und Hyperinflation Völkermord für die Entwicklungsländer und Selbstmord für unsere Industrie und Landwirtschaft!
Sanktionen sind nicht die gerechte Strafe von moralisch höherstehenden „Demokratien“ für die Vergehen der „Autokratien“, sie sind eine brutale Form der Kriegsführung gegen die jeweilige Bevölkerung der sanktionierten Staaten mit dem Ziel, deren Lebensbedingungen so unerträglich zu machen, daß sie sich gegen die jeweilige Führung erhebt und diese stürzt. Die Opfer sind aber immer die Menschen, egal ob in Rußland, Afghanistan, Jemen, Ukraine oder Deutschland!
Deshalb:
– Sofortige Beendigung aller Sanktionen, die nicht vom UN-Sicherheitsrat unterstützt werden!
– Für eine umfassende Kooperation aller Nationen dieser Welt für eine neue, gerechte Weltwirtschaftsordnung!
– Nicht Konfrontation, sondern Kooperation!
– Für die Verdoppelung der Nahrungsmittelproduktion weltweit!
Die Präsidenten von Rußland und China, Wladimir Putin und Xi Jinping, haben gestern in einer Videokonferenzschaltung gemeinsam den Startschuss für den Bau von vier neuen, auf russischer Technologie basierenden Kernkraftwerken in China gegeben. Dabei handelt es sich um je zwei Blöcke in den Kernkraftwerken Tianwan in der Stadt Lianyungang und Xudapu im Bezirk Huludao im Nordosten Chinas.
Die beiden Präsidenten beschlossen, dies zu einem wichtigen Ereignis für die politische Ausrichtung sowohl ihrer beiden Länder als auch weltweit zu machen und um die Rolle von Innovation und wissenschaftlicher und technologischer Zusammenarbeit hervorzuheben, die zur allgemeinen Entwicklung erforderlich ist. „Es ist notwendig, eine innovationsbasierte Entwicklung anzustreben und die wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit im Nuklearbereich zu stärken“, erklärte Xi Jinping und bekräftigte, daß beide Länder vereinbart hätten, „einen beträchtlichen intellektuellen Beitrag zur innovationsgetriebenen Entwicklung des globalen Nuklearsektors zu leisten.“ Der chinesische Präsident versicherte, daß „unsere Länder sich gegenseitig substanziell unterstützen und in vielen Bereichen eng und effektiv zusammenarbeiten“, und daß „die Energie immer der größte und erfolgreichste Zweig unserer praktischen Zusammenarbeit war, wobei die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie eine strategische Priorität darstellt. Wir bauen unsere Zusammenarbeit in diesem Bereich gemeinsam aus und haben bereits eine Reihe von Großprojekten in Betrieb genommen.“
Durch ihre gemeinsame Arbeit werden Rußland und China „einen beträchtlichen Beitrag zur globalen Entwicklung der Kernenergie leisten“, erklärte Xi.
Putin grüßte daraufhin überschwänglich „Präsident Xi Jinping, meinen lieben Freund“ und betonte, daß „russische und chinesische Spezialisten an diesem gemeinsamen Vorzeigeprojekt arbeiten, das wahrlich ein Meilenstein ist. Sie bauen leistungsstarke, moderne Kernreaktoren russischer Bauart, die alle Sicherheits- und Umweltstandards erfüllen. Es ist geplant, daß sie bereits 2026-2028 in Betrieb genommen werden, was, wie Präsident Xi gerade sagte, ein solider Beitrag zu Chinas Energiesicherheit sein wird.“
Putin betonte „Rußlands einzigartige hochtechnologische Fähigkeiten in der industriellen Produktion“ und fügte hinzu: „Präsident Xi und ich haben während meines Staatsbesuchs in China im Jahr 2018 die Hauptbereiche unserer wirklich engen Partnerschaft, die Zusammenarbeit zwischen Rußland und China in der Nukleartechnologie, festgelegt… Man kann sagen, daß die russisch-chinesischen Beziehungen das bisher höchste Niveau in der Geschichte erreicht haben.“
Dann erklärte der russische Präsident: „Um auf das Thema der Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie zurückzukommen, möchte ich mit großer Genugtuung feststellen, daß alle Vereinbarungen, die auf höchster Ebene getroffen wurden, konsequent und unfehlbar erfüllt werden. Neben dem Bau der neuen Kraftwerksblöcke der Kernkraftwerke Tianwan und Xudapu gibt es viele weitere umfangreiche russisch-chinesische Initiativen, die umgesetzt wurden und werden. Zu diesen Initiativen gehört ein experimenteller Schnellneutronenreaktor, der in China mit russischer Beteiligung gebaut wurde… Rußland hat China auch mit Radionuklid-Heizblöcken für das Raumschiff beliefert, das 2019 als erstes in der Geschichte auf der erdabgewandten Seite des Mondes gelandet ist. Wir haben uns riesig über Ihren Erfolg gefreut, liebe chinesische Freunde.“
„Ich bin davon überzeugt, daß Rußland und China noch viele weitere ehrgeizige und erfolgreiche gemeinsame Projekte haben werden. Wir sind bereit, unsere Zusammenarbeit beim Bau von Kernkraftwerken und eine innovative Partnerschaft bei der Entwicklung und Umsetzung von kohlenstoffarmen und anderen Technologien weiterzuentwickeln.“
Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Zhao Lijian, betonte, daß dieses Projekt das bisher größte chinesisch-russische Kooperationsprojekt im Bereich der Kernenergie sei.
Überall auf der Welt beginnen Nationen zu erkennen, daß eine Alternative zur sterbenden alten Ordnung der Geopolitik, des Kolonialismus und des Wuchers entsteht, bei der sich souveräne Nationen für eine gemeinsame Entwicklung zusammenschließen. Zentralamerika ist keine Ausnahme in diesem Prozess.
„Wir sind sehr begeistert darüber, unsere Beziehungen zu Rußland zu vertiefen. Wir befinden uns in einer Welt mit neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, und wir wollen diese Möglichkeiten nutzen“, sagte der salvadorianische Präsident Nayib Bukele gestern dem russischen Botschafter Alexander Khokholikov, als er die Akkreditierung des neuen Botschafters entgegennahm. Bukele sagte, daß El Salvador „die Bedeutung Rußlands in der Welt“ anerkenne. Khokholikow antwortete im gleichen Sinne und versicherte ihm, daß auch die russische Regierung die Zusammenarbeit verstärken wolle. „Wir werden bilateral und multilateral arbeiten“, sagte er, „denn so sollte es sein, um den gegenseitigen Vorteil zu maximieren, sowohl für Rußland, als auch für El Salvador.“
Unterdessen veröffentlichte die chinesische Botschaft in El Salvador heute ein wichtiges Kommuniqué, in dem wiederholt wird, daß China die Kosten für vier Entwicklungsprojekte, für die China nach einem Abkommen mit El Salvador die Bauaufsicht hat, übernehmen werde. Präsident Bukele postete das Kommuniqué sofort auf seinem Twitter-Konto, dem viele Menschen aus anderen Regionen und Salvadorianer im In- und Ausland folgen.
Die Biden-Administration, die weder Impfstoffe noch wirtschaftliche Entwicklungshilfe in die Region geliefert hat, droht öffentlich damit, die Regierungen von El Salvador, Guatemala und Honduras zu stürzen, wenn sie mit der alten Ordnung brechen.
Dies geschieht im Namen der „Korruptionsbekämpfung“ in Zentralamerika. Das US State Department hat in seiner am Dienstag veröffentlichten Liste korrupter Beamter in diesen Ländern zum Beispiel zwei Spitzenbeamte der Regierung Bukele aufgeführt: die Kabinettschefin des Präsidenten, Carolina Recinos, und den Minister für Sicherheit und Justiz, Rogelio Rivas. Die Anschuldigungen sind absurd: Recinos wird vorgeworfen, während ihrer Amtszeit „erhebliche Tatbestände der Korruption“ begangen zu haben (ohne weitere Details), während Rivas‘ angebliche „erhebliche Tatbestände der Korruption“ darin bestanden haben sollen, daß er „seiner eigenen privaten Baufirma mehrere nicht dem Wettbewerb unterworfene und nicht ausgeschriebene Aufträge zum Bau von Polizeistationen und anderen Gebäuden, die unter seine offizielle Funktion fallen, erteilt und die Materialkosten aufgebläht hat.“
Die demokratische Kongressabgeordnete Norma Torres, Vorsitzende des Ausschusses für Zentralamerika im US-Kongress und enge Verbündete von Vizepräsidentin Kamala Harris, verkündete am Dienstag, als sie die Liste veröffentlichte: „Ich werde unnachgiebig sein, wenn es darum geht, Rechenschaft von unserer Regierung einzufordern – wenn wir wissen, daß jemand korrupt ist, erwarte ich, daß unsere Regierung alle Hebel in Bewegung setzt, die uns zur Verfügung stehen, einschließlich Sanktionen, Visabeschränkungen, Vorenthaltung von Unterstützung, um künftige Korruptionshandlungen zu verhindern, sowie die Demontage der Systeme, die Korruption ermöglichen.“
Die Legitimität einer Regierung, ihr „Mandat des Himmels“, bedeutet vor den Augen der Geschichte, das Gemeinwohl der eigenen Bevölkerung und der Menschheit im allgemeinen zu fördern. Von welchen Regierungen in der heutigen Welt kann man sagen, daß sie diese Anerkennung verdienen?
Präsident Putin hat bei der Begrüßung von Botschaftern aus zwei Dutzend Ländern in Rußland auf seine eigene Art und Weise das Grundprinzip benannt, das die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, als Voraussetzung für das Überleben der Menschheit herausgestellt hat – Agapē: „Die Epidemie hat sich als ein echter Test für universelle menschliche Werte wie Solidarität, gegenseitige Hilfe und Liebe zur Menschheit erwiesen… Nur durch die Anstrengungen der gesamten internationalen Gemeinschaft ist es möglich, Frieden, Stabilität und eine nachhaltige globale Entwicklung zu gewährleisten… Wir sind überzeugt, daß alles getan werden muß, um zu verhindern, daß sich die Tragödie des Zweiten Weltkriegs wiederholt. Ihre Lehren sollen nicht vergessen werden. Wir alle müssen die unschätzbare Erfahrung und den Geist der alliierten Beziehungen im Kampf gegen gemeinsame Herausforderungen und Bedrohungen hochhalten… Wir müssen das Wohlergehen und den Wohlstand aller Menschen sicherstellen.“
Das Komitee für den Zusammenfall der Gegensätze, das von Helga Zepp-LaRouche mitbegründet wurde, hat in einer jüngsten Erklärung festgestellt: „Eine wirksame Gesundheitsversorgung ist nur möglich, wenn überall eine ausreichende öffentliche Gesundheitsinfrastruktur und medizinische Behandlungskapazitäten zur Verfügung stehen. Dies wiederum hängt direkt vom Ausbau der Wasser-, Strom- und Nahrungsmittelversorgung ab, was den Aufbau von Industriekapazitäten bedingt, wofür wiederum ausreichende Transportmittel, Wohnungen und andere Anforderungen erfüllt sein müssen.“
Gegen diese humanistische Sichtweise steht das imperiale, malthusianische Gesellschaftsmodell. Es ist historisch durch die Londoner City und die Wall Street vertreten, deren zunehmende Macht über die Regierungen der transatlantischen Welt daran erinnert, wie damals die britische Regierung unter der Britischen Ostindiengesellschaft „privatisiert“ wurde. Es sind neue Erscheinungsformen hinzugekommen: die „synthetische Linke“ fordert das Ende der Entwicklung und eine Neudefinition von Fortschritt nach Umweltmaßstäben. Die „Progressiven“ denken, daß es weniger Menschen geben sollte; sie greifen aus dem Kontext gerissene Appelle auf, um de facto eine faschistische Politik unter dem Deckmantel der Menschenrechte zu unterstützen.
Dieses malthusianische Monstrum versucht einen weltweiten „Great Reset“ durchzusetzen, der die Weltbevölkerung reduziert: Der „Great Reset“ erhöht dramatisch die physischen Kosten für Energie durch eine drastische Reduzierung von fossilen Brennstoffen, während gleichzeitig der Bergbau stark erweitert werden soll, um seltene Erden zu produzieren, die man für Batterien und E-Autos braucht. Parallel dazu wird ein sinnloser und gefährlicher militärischer Konflikt mit Rußland und China geschürt, um zu verhindern, daß sich ein alternatives Paradigma durchsetzt. Anstatt sich für die Entwicklung der einkommensschwachen Nationen in Afrika einzusetzen, versucht das malthusianische Monstrum, diesen Nationen Geld zuzuschieben, damit sie sich nicht entwickeln. Den entwickelten Nationen soll erlaubt werden, „carbon offsets“ zu kaufen, die den armen Nationen überlassen werden, damit sie ihre Rohstoffe (zumindest die für den eigenen Verbrauch und nicht für den Export) im Boden lassen.
Aber der Mensch kann Rohstoffe erschaffen, nicht nur verbrauchen. Der heute als neue säkulare (oder satanische?) Religion propagierte Klimawandel-Alarmismus stützt sich wie frühere Studien – z.B. der Global 2000 Report von 1980 – auf dieselbe alte diskreditierte malthusianische Theorie, deren erschreckenden Prognosen immer bald von der Realität überholt wurden.
Der Mensch ist ein kreatives Wesen, und jeder neue „zu fütternde Mund“ bedeutet auch einen neuen „schöpferischen Geist“. Jedes menschliche Individuum ist potentiell fähig, bleibende Beiträge zur Menschheitsgeschichte zu leisten, weswegen Frieden und Entwicklung in der ganzen Welt erforderlich sind.
Um der vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Menschheit willen muß die Politik von dieser Sichtweise des menschlichen Individuums geleitet werden. Wir dürfen nicht die grüne Politik der Zerstörung der Produktivität und das Bestreben tolerieren, die Vereinigten Staaten in einen Krieg mit Rußland und China hineinzuziehen.
Bei der Begrüßung der neuen Botschafter aus 23 Ländern am 18. Mai in Moskau ging der russische Präsident Wladimir Putin auf die instabile internationale Lage ein, die seiner Ansicht nach „noch komplizierter“ zu werden drohe. Er nannte die Krisen, denen sich die Welt konfrontiert sieht: die Coronavirus-Pandemie, der Zerfall der Kontrollinstanzen für strategische Stabilität und Rüstungskontrolle, der Terrorismus, der „wieder einmal sein häßliches Gesicht zeigt“, die wachsenden Probleme der internationalen Informationssicherheit, die Bedrohung durch den Drogenhandel und das organisierte Verbrechen, die Verschärfung jahrzehntealter regionaler Konflikte in Afghanistan und Libyen und nun die dramatische Eskalation im Nahen Osten.
Putin berief sich dann in seiner Weise auf das Prinzip der Agapē, ohne das, wie die Gründerin des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche neulich betonte, die Menschheit als Gattung nicht überleben könne. Putin sagte vor den Botschaftern:
„Die Epidemie hat sich als ein echter Test für universelle menschliche Werte wie Solidarität, gegenseitige Hilfe und Liebe zur Menschheit erwiesen…
Ich wiederhole noch einmal: Nur durch die Anstrengungen der gesamten internationalen Gemeinschaft ist es möglich, Frieden, Stabilität und eine nachhaltige globale Entwicklung zu gewährleisten… Wir rufen zu einer wohl koordinierten Arbeit von Staaten, der ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und aller beteiligten Länder auf. Wie Sie wissen, hat Rußland kürzlich den Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg gefeiert, der vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, begann, als die Nazis unser Mutterland heimtückisch angriffen…
Wir sind überzeugt, daß alles getan werden muß, um zu verhindern, daß sich die Tragödie des Zweiten Weltkriegs wiederholt. Ihre Lehren sollen nicht vergessen werden. Wir alle müssen die unschätzbare Erfahrung und den Geist der alliierten Beziehungen im Kampf gegen gemeinsame Herausforderungen und Bedrohungen hochhalten. Wir müssen uns der Folgen einer Politik bewußt sein, die Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit begünstigt, und wir müssen gemeinsam eine positive und verbindende Agenda entwickeln, um eine gerechtere und demokratischere multipolare Weltordnung zu formen. Wir müssen das Wohlergehen und den Wohlstand aller Menschen sicherstellen.“