David Beasley, Direktor des Welternährungsprogramms (WFP), hat die humanitäre Katastrophe im Jemen „menschengemacht“ genannt. In einem Interview mit Associated Press am 9. März bezeichnete er die Zustände in dem vom Krieg verwüsteten Land als „Hölle…, der schlimmste Ort auf Erden“. Nach einer Reise durch den Jemen, die ihn auch in die Hauptstadt Sana’a führte, äußerte sich Beasley per Videotelefonkonferenz aus Addis Abeba. Er sagte, das WFP benötige in den nächsten sechs Monaten mindestens 815 Millionen Dollar an Hilfsgelder für den Jemen, habe aber nur 300 Millionen Dollar zur Verfügung. Für das gesamte Jahr bräuchte seine Organisation insgesamt 1,9 Milliarden Dollar.
In einer Krankenhausstation für unterernährte Kinder in Sana’a habe er Kinder gesehen, so Beasley, die aus Mangel an Nahrung dahinsiechten. Viele seien aus völlig vermeidbaren und behandelbaren Ursachen dem Tode geweiht, und sie wären noch die Glücklichen, die medizinisch versorgt werden könnten.
„In der Kinderstation eines Krankenhauses hört man normalerweise Weinen und Lachen. Hier gibt es kein Weinen, kein Lachen, es herrscht Totenstille“, sagte er. „Ich ging von Zimmer zu Zimmer und sah Kinder, denen es an jedem anderen Ort der Welt gut gehen würde, sie wären vielleicht ein wenig krank, aber sie würden wieder gesund werden, aber das passiert hier nicht.“
„Das ist die Hölle“, sagte Beasley. „Es ist der schlimmste Ort der Welt und komplett menschengemacht.“ Jemen ist das Opfer saudischer Aggressionen und einer erbarmungslosen Blockade – politisch eingefädelt unter britischer Regie und mit amerikanischer Unterstützung.
Beasley betonte, daß die Houthis entgegen allen Bezichtigungen ihre Beschränkungen für humanitäre Hilfsorganisationen tatsächlich gelockert haben. „Die Houthis haben eine Wende vollzogen… in Bezug auf Kooperation und Zusammenarbeit“, sagte er. Das einzige Hindernis sei jetzt der Mangel an Finanzmitteln.