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Ein Beispiel für wahre Agape LaRouche in den Universitäten – der wirkliche Begriff von Kraft

Die Internationale LaRouche-Jugendbewegung verfaßte anläßlich des zweiten Todestages von Lyndon H. LaRouche (8. September 1922 – 12. Februar 2019) die folgende Erklärung:

Wir, Jugendliche aus aller Welt und Mitglieder des internationalen Schiller-Instituts, haben die Frage gestellt, ob in der akademischen und moralischen Erziehung der vielen jungen Menschen auf diesem Planeten wirklich das Richtige getan wird. Bei der Beantwortung dieser Frage stoßen wir auf das Paradox, daß, wenn tatsächlich das Richtige getan würde, die schwere internationale Systemkrise, mit der wir es zu tun haben, nicht existierte.

Was durch Erziehung und Bildung in die Köpfe und Herzen unserer Jugend eingeht, gibt ihnen die Mittel an die Hand, um zu entscheiden, was sie mit ihrem Leben anfangen wollen, ob sie eine „Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft“ eingehen, um unser Universum zu verbessern. Wenn sie die Methode hinter Lyndon LaRouches Ideen kennenlernen, wird das Wort „Verpflichtung“ sie nicht erschrecken. Sie werden darin die Verwirklichung ihrer Ideale sehen, wenn sie sich selbst ständig weiterentwickeln und damit auch den Vorteil ihrer Mitmenschen anstreben.

In diesem Sinne haben wir eine Initiative mit dem Titel „LaRouche in den Universitäten – der wirkliche Begriff von Kraft“ gestartet. Mit ihr wollen wir junge Studenten, Professoren und andere Interessierte mit der Methode und den Beiträgen des amerikanischen Ökonomen Lyndon LaRouche vertraut machen. In alle Lehrpläne muß die Geschichte jener Ideen einfließen, die es uns im Laufe der Entwicklung der menschlichen Zivilisation ermöglicht haben, aus existenziellen Krisen gestärkt hervorzugehen und eine Renaissance auf höherem Niveau zu schaffen. Dies sind das agapische Prinzip und die Ideen zur Staatskunst, die LaRouche zu Lebzeiten entwickelt und beigesteuert hat. Deshalb setzen wir heute, wo diese Ideen notwendiger denn je sind, dieses Projekt am zweiten Jahrestag seines Todes, am 12. Februar, in Gang.

Das ist unsere Petition:

Beginnen wir damit, die von Lyndon LaRouche entwickelte Methode in Akademien, Universitäten, Foren, Kursen und Klassenzimmern zu vermitteln, und zwar durch Workshops, Seminare, Leistungskurse, Konferenzen, Wettbewerbe, Experimente, Wissenschafts- und Kunstmessen. Öffnen Sie Ihren Geist, setzen wir uns hin und diskutieren, wie wir zusammenarbeiten können, um die schöpferischen Fähigkeiten und das „spezifische Vermögen kognitiven Erkennens“ im Individuum zu aktivieren und eine Dynamik des sokratischen Dialogs als Antwort auf die Suche nach Lösungen für die Paradoxe der gegenwärtigen Krise zu schaffen.

Wir stellen keine Forderungen. Wir bieten die Möglichkeit, jungen Menschen das zu geben, was ihnen durch das Naturrecht gehört. Das heißt, einen Wendepunkt in der Geschichte zu schaffen – eine Option, die sich von dem Pessimismus der heutigen Zeit unterscheidet.

Es stimmt, daß das, was die jungen Menschen mit ihrer Bildung anfangen, nicht in unserer Hand liegt; aber zumindest sind wir mit uns im Frieden, das Richtige getan zu haben, den Jugendlichen den richtigen Weg gezeigt zu haben, der nicht in ihre Selbstzerstörung führt.

Das ist wahre Liebe zu den Mitmenschen – wahre Agapē. Unsere Petition kommt nicht aus einem Gefühl, daß wir von der Gesellschaft die Nase voll haben, oder aus Wut, Haß oder daß wir uns in einer Opferrolle sehen. Sie ist vielmehr aus der Hoffnung geboren, durch unsere eigenen Anstrengungen ein würdiges Dasein für die Menschheit und alle Bewohner unseres Planeten zu schaffen. Dies sind die Ideen, für die Lyndon LaRouche zu Lebzeiten kämpfte, und wir jungen Menschen haben die Verantwortung übernommen, sie heute mit noch größerer Kraft zu verwirklichen.

Wenn wir die Gegenwart verändern, eröffnet sich eine Zukunft des Wohlergehens, aber auch eine Zukunft voller Paradoxe, die es für unsere zukünftigen Generationen zu lösen gilt – eine Chance, das eigene Glück darin zu suchen, anderen nützlich zu sein, statt nur an sich selbst zu denken.

Der frühere mexikanische Präsident José López Portillo sagte 1998: „Jetzt ist es notwendig, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hört.“ Wir möchten hinzufügen: „Jetzt ist es notwendig, daß LaRouche in allen Bildungseinrichtungen Welt studiert wird.“

Schließen Sie sich unserer Inititative an!!



Die wichtigste und grundlegendste Frage, die sich uns durch die herannahende Katastrophe stellt, ist: In welchem Maße, auf welche Art und Weise und mit welchen Mitteln kann der Mensch prinzipiell vorherige Kenntnis über die Methode erlangen, mit der er die gegenwärtige Richtung des Schicksals seiner Gesellschaft willentlich und gezielt zum Besseren verändern kann? Und so sogar die schlimmste, scheinbar unvermeidliche Katastrophe zu überwinden, wie sie uns gegenwärtig droht?

Aus Gründen, die ich in früheren Schriften ausführlich dargelegt habe, muß sich jede Erörterung dieses Themas sinnvollerweise auf die Ansammlung von Wissen beziehen, die die Menschheit, und im engeren Sinne jede spezifische Kultur, bis zum Zeitpunkt der aktuellen Diskussion besaß. Mit anderen Worten: Die Untersuchung von Sachverhalten, die die eingangs gestellte Methodenfrage betreffen, muß sich empirisch auf die Wirkungsgeschichte der bisher entwickelten Ideen beziehen, so wie Platon den Begriff Ideen und Leibniz die platonische Idee einer Monadologie definiert hat.


 

Das ist der Rahmen, in dem sich eine bestimmte Kultur zu einer bestimmten Zeit mit einer bestimmten Herausforderung für ihre weitere Existenz auseinandersetzen muß. Diese Herausforderung muß von dem Standpunkt betrachtet werden, daß diese Kultur nicht nur im geographischen Kontext der Welt steht, sondern auch dem Erbe der kulturellen Entwicklung dieser Gesellschaft verpflichtet ist, das sich aus der gesamten Menschheitsgeschichte bis zu diesem Zeitpunkt angesammelt hat. Diese retrospektive Sichtweise definiert die breite Bedeutung historischen Spezifität…

Wenn wir den Begriff „Idee“ verwenden, wie es Platon, Kepler oder Leibniz tun würden, meinen wir entweder die Qualität der Idee, die mit einem universellen physikalischen Prinzip verbunden ist, wie z.B. Keplers ursprüngliche Entdeckung des Prinzips der universellen Gravitation, wie Kepler dies in seiner Neuen Astronomie Schritt für Schritt detailliert beschreibt, oder die Idee der Weitergabe einer solchen Idee an eine andere Person. Oder wir meinen die Vorstellung einer Idee, die in Entdeckungen eines universell gültigen physikalischen Prinzips in nicht-lebenden wie in lebenden Prozessen steckt, und auch die Weitergabe von Ideen dieser spezifisch kognitiven Qualität, wie sie von Platon definiert wurden, von einer Person zur anderen.



Das gleiche Prinzip kommt in jeder Aufführung von J.S. Bachs Johannes- und Matthäus-Passion zum Ausdruck, wenn sie so aufgeführt werden, wie Bach die organische Beteiligung zwischen Komponist, Solisten, Chor und Gemeinde beabsichtigte. Die Absicht ist, daß alle – Komponist, Solisten, Chor und Gemeinde – am Wiedererleben dieser Passion innerhalb ihrer eigenen kognitiven Erfahrungen teilhaben können. Mozarts Große Messe, sein späteres Requiem und Beethovens Messen sind Kunstwerke einer Art, die eine wahrhaftige kognitive Erfahrung des Wiedererlebens der Geschichte bewirken, wie sie vom Komponisten, den Ausführenden und den Zuhörern geteilt wird. 

Das ist keine Fiktion und keine bloße Unterhaltung, sondern unterstreicht die kognitive Realität der Geschichte – anstatt nur dümmlich-reduktionistisch die Schatten an der Wand einer schwach vom Feuerschein erleuchteten Höhle wahrzunehmen oder verdunkelt im Spiegel der Sinneswahrnehmung zu sehen. Die höhere Wahrhaftigkeit großer klassischer Kunst besteht in diesem Sinne darin, daß sie eine wesentliche Funktion erfüllt, nämlich dem Publikum die kognitive Erfahrung des historischen Gegenstands zu ermöglichen, auf den sich die Kunst oder eine geeignete Form von Gottesdienst bezieht…

Letzteres werden andere weitergegeben, und zwar in Form von spezifisch kognitiven Wissensqualitäten… Die Bestätigung definiert sich danach, wie sie dazu beiträgt, die Macht der Gesellschaft in und über das Universum physisch zu erhöhen. Typischerweise mißt man dies pro Kopf und pro Quadratkilometer eines normierten Querschnitts der Erdoberfläche.

Auf heute bezogen können wir sagen, daß wir die Absicht eines bestimmten Verfassers kennen, weil er uns derart durch jene spezifische kognitive Erkenntnisfähigkeit zwingt, in unseren eigenen kognitiven Prozessen die Entdeckung einer experimentell überprüfbaren Idee zu replizieren. Dieses Prinzip bestimmt die Art und Weise, wie Ideen, wie Platon sie definiert, unter lebenden Menschen ausgetauscht werden; genauso werden auch Ideen als Ideen von der Vergangenheit in die Gegenwart und in die Zukunft mitgeteilt.

Im Gegensatz zu jenem einzelnen Wahrnehmungsschritt, durch den wir Objekte mit Hilfe von Sinneswahrnehmungen zu erkennen lernen (d.h. die rohe empirische Vorstellung von „Sinnesgewißheit“), erfordert der individuelle Erkenntnisakt einer Idee drei Schritte.

Erstens: Es muß ein wahres ontologisches Paradox erkannt werden.

Zweitens: Es muß in einem Hypotheseschritt ein universelles Wirkprinzip entdeckt werden, wodurch das Paradox aufgelöst wird.

Drittens: Die Entdeckung muß experimentell überprüft werden. Mit anderen Worten, der Test muß zeigen, ob das hypothetische Prinzip universell ist oder nicht. Wenn nicht, ist es kein Prinzip.

Da der erste und der dritte Schritt experimentell überprüfbar ist, erkennt eine zweite Person, die diese Schritte wiederholt, den gelungenen Gedankengang, der die hypothetische Entdeckung im Geist des ursprünglichen Entdeckers hervorgebracht hat, im eigenen Geist wieder. Auf diese Weise läßt sich das Nichtwahrnehmbare erkennen, weil die Existenz dieser Idee effizient ist, um die Schatten an der Wand von Platons Höhle zu lenken. Diese Teilhabe am Akt der Entdeckung eines experimentell gültigen Prinzips definiert eine Idee platonischen Typs. Die Idee eines Prinzips, die auf diese Weise erzeugt und bewiesen wird, stellt somit eine kommunizierbare und auch effiziente Idee für die Praxis dar, auch wenn die Idee selbst nicht für die bloßen Sinne sichtbar ist.

Der Gegenstand von Geschichte, richtig verstanden, ist somit die Geschichte von Ideen, wie man sie entsprechend meiner Zusammenfassung hier definieren muß. Das einzig gültige Konzept von Geschichte ist also eine Geschichte von Ideen.

Anders gesagt, Entdecker der Vergangenheit können geistig mit uns durch die oben beschriebene dreistufige Methode kommunizieren, selbst wenn sie schon lange verstorben sind. So können auch wir geistig mit Personen kommunizieren, die noch lange nach unserem Tod gezeugt und geboren werden. Diese auf Ideen basierende Beziehung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist das Äquivalent der Idee von Geschichte zur Geschichte der Ideen. Nicht durch das Lernen nach Maßgabe der Sinnesgewißheit, sondern nur durch die kognitive Kommunikation von Ideen platonischer Qualität stehen wir in einer effizienten Beziehung zur Menschheit als Ganzes, zu unseren Vorfahren, unseren Zeitgenossen und unserer Nachwelt.

Hieraus ergibt sich die unverzichtbare Rolle einer klassisch-humanistischen Allgemeinbildung für alle Mitglieder unserer Gesellschaft. Das Hauptziel und die Funktion der Bildung muß es sein, vor allem die jungen Menschen in die Lage zu versetzen, die wichtigen kognitiven Erfahrungen vergangener Generationen nachzuerleben, insbesondere die großen Entdeckungen und die großen Krisen früherer Kulturen und Völker. In der Suche nach kognitiven Wahrheiten im Rahmen einer klassisch-humanistisch Ideen-Erziehung der Jugend liegt die Grundlage für die moralische Entwicklung des Charakters junger Menschen und damit auch der Erwachsenen.

Der überlegene moralische Charakter eines Individuums, das die Vorzüge einer klassisch-humanistischen Erziehung genießt, drückt sich – im Gegensatz zu den heute üblichen Praktiken – nicht nur darin aus, daß diese Personen in der Regel moralischer und geistig gesünder sind als andere Teile der Bevölkerung, sondern auch in höheren intellektuellen Leistungen in allen Berufen, die sie ergreifen mögen. Darum läßt eine historisch so definierte allgemeine kognitive Entwicklung auf einen induzierten Geisteszustand schließen, der als Ausdruck eines Prinzips der höheren Hypothese verstanden werden kann – gewöhnlich verdeutlicht durch die Fähigkeit des Individuums, ganze Abfolgen von Entdeckungen hervorzubringen.

Die Fähigkeit, diese kognitiven Entdeckungen universeller Prinzipien aufgabenorientiert mit anderen zu teilen, macht wirkliches Wissen über das physikalische Universum zum bewußten Gegenstand. Die Fähigkeit, eine solche Idee von anderen mit demselben kognitiven Ursprung zu unterscheiden, versetzt uns in die Lage, innerhalb eines sozialen Prozesses eine Idee von einer anderen als eine Existenzform von Ideen zu unterscheiden.

Dieser soziale Aspekt des Prozesses kognitiver Ansammlung gültiger Ideen über aufeinanderfolgende Generationen hinweg definiert das, was man als klassische Prinzipien künstlerischer Komposition und Aufführung bezeichnen kann. Die validierbaren Prinzipien klassischer künstlerischer Komposition bilden auch die Grundlage für das Verständnis von wirklicher Geschichte und Staatskunst.

Die souveräne Form einer modernen nationalstaatlichen Republik zeichnet sich dadurch aus, daß sie die Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr als menschliches Vieh betrachtet. Wenn die Regierung die Wirtschaftspolitik und damit zusammenhängende Angelegenheiten in diesem Sinne gestaltet, übernimmt sie die Verantwortung für: a) die Sicherung der nationalen wirtschaftlichen Entwicklung, gemessen pro Kopf und pro Quadratkilometer; b) die Entwicklung der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur im gesamten nationalen Territorium; und c) die Förderung des wissenschaftlichen Fortschritts und die Nutzung der daraus entstehenden Technologien, um die Weiterentwicklung der produktiven Arbeitskraft aller Haushalte zu unterstützen, aus denen sich die Bevölkerung zusammensetzt.

Die Blüte der klassischen Bildung und ihrer Anwendung in Wissenschaft und Kunst fördert sowohl das produktive Potential der Bevölkerung als auch ihre Bereitschaft, an der Umsetzung entsprechender Verbesserungen der materiellen und kulturellen Lebensbedingungen praktisch mitzuwirken. Das menschliche Individuum ist von Natur aus schöpferisch; das unterscheidet es von den Tieren. Wenn diese Eigenschaft des Individuums geweckt und gefördert wird, ist sie die Quelle ständiger weiterer revolutionärer Verbesserungen in den Lebensbedingungen der Menschheit. Das, was Platon und der Apostel Paulus als das Prinzip der Agapē bezeichnen, ist die Kraft der Menschheit, das Universum zu verändern.



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