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Viermal mehr Selbstmorde von GIs als Gefallene im Kampf

Eine der hervorstechenden Statistiken, die das Watson Institute an der Brown University über die Kriegskosten zusammengestellt hat, besagt, daß seit dem 11. September 2001 mehr als viermal so viele US-Soldaten und Veteranen Selbstmord begangen haben, als im Kampf getötet wurden. Es gab 7.057 Gefallene, sowie 30.177 Selbstmorde, was den furchtbaren Tribut für die Soldaten weiter verdeutlicht, die in sinnlose und illegale Kriege geschickt werden.

Eine Studie des JAMA (Journal of the American Medical Association) aus dem Jahr 2019 über Selbstmorde von US-Soldaten im aktiven Dienst seit 1840 zeigt, daß die niedrigste Zahl solcher Selbstmorde im 20. Jahrhundert in den Jahren 1944-45, den letzten beiden Jahren eines schrecklichen, aber gerechten Krieges, mit 5 pro 100.000 Soldaten zu verzeichnen war. Diese Zahl stieg in den letzten Jahren der Vietnam-Katastrophe auf 18 pro 100.000 an und erreichte im Jahr 2012 während der endlosen Kriege im Irak und in Afghanistan den Rekordwert von 29,7 pro 100.000. Seitdem ist er nicht unter 20 gesunken.

(https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2757484


Russland haucht Witte-Plan für die Entwicklung Sibiriens neues Leben ein

Rußland scheint gewillt zu sein, den Sergej-Witte-Plan für die wirtschaftliche Mobilisierung Sibiriens wieder aufleben zu lassen und ein neues Entwicklungsprogramm für diese Region aufzulegen. Verteidigungsminister General Sergej Schoigu, der selbst aus Sibirien stammt, schlug hierzu den Bau einer neuen Stadt zwischen den sibirischen Städten Krasnojarsk und Bratsk vor. Damit würde jene Art von City-Cluster entstehen, die sich in China als so erfolgreich herausgestellt hat. Schoigu hatte bereits früher den Vorschlag gemacht, die russische Hauptstadt von Moskau nach Sibirien zu verlegen. Darüber hinaus schlug er vor, Siedlern, die bereit sind, in die neue Stadt zu ziehen, „sibirische Hypothekenkredite“ zu gewähren. Insgesamt sollen seiner Vorstellung nach drei bis fünf neue Städte in Sibirien entstehen. Sein Vorschlag wurde vom Kreml akzeptiert und er wurde mit der Ausarbeitung eines Entwicklungsplans beauftragt.


Helga Zepp-LaRouche: Die größte Bedrohung ist nicht Klimawandel, sondern Atomkrieg und Gleichgültigkeit

Von Helga Zepp-LaRouche

Der von der Biden-Administration ins Leben gerufene virtuelle Gipfel zum Klimawandel, an dem über 40 Staatschefs teilgenommen haben, sollte den diplomatischen Druck auf deren Staaten erhöhen, die sogenannten Klimaziele der Reduzierung der Treibhausgase noch schneller zu erreichen. Grundsätzlicher ging es jedoch darum, nach den vier Jahren von Trumps „Amerika Zuerst“-Politik wieder die globale Führungsrolle der USA in einer von ihnen definierten „regelbasierten Weltordnung“ zu etablieren. Weit davon entfernt, alle teilnehmenden Staatchefs mittels einer malthusianisch motivierten Klima-Panik in die Unterwerfung unter diese Weltordnung zwingen zu können, offenbarte sich dagegen, wie stark das Klimathema zu geopolitischen Absichten instrumentalisiert wird.

Der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin erklärte auf der Konferenz: „Die Klimakrise ist ein profund destabilisierender Faktor in unserer Welt. Zu dem Grad, wie die Arktis schmilzt, wächst der Konkurrenzkampf um Ressourcen und Einfluß in der Region. Näher am Äquator sind es steigende Temperaturen und extreme Wetterlagen in Afrika und Zentralamerika die Millionen mit Dürre, Hunger und Vertreibung bedrohen.“

In dieselbe Richtung geht ein Papier, das am gleichen Tag vom Climate Action Team des Pentagon veröffentlicht wurde, in dem dieser geopolitische Wettkampf um Ressourcen hervorgehoben wird. Schon seit einigen Jahren definieren im übrigen die diversen Strategiepapiere des Pentagon die Klimakrise als strategische Priorität, was sich in einer solchen Affinität mit den Zielen der malthusianischen Lobby befindet, daß es selbst die ahnungslosesten Zeitgenossen mißtrauisch machen sollte.

Weder der russischen noch der chinesischen Regierung dürfte entgangen sein, daß nur zwei Tage zuvor das US Strategic Command (StratCom), das für das Nuklearwaffen-Arsenal der USA verantwortlich ist, den folgenden Tweet veröffentlicht hatte: „Das Konfliktspektrum heute ist weder linear noch vorhersagbar. Wir müssen von der Möglichkeit ausgehen, daß ein Konflikt zu Bedingungen führen kann, die einen Gegner sehr schnell dazu bringen könnte, den Einsatz von Atomwaffen als seine letzte schlechte Option zu sehen.“

Der Kommandant von StratCom, Admiral Charles Richard, hatte im Februar bekanntgegeben, daß er das Pentagon instruiert hat, die Wahrscheinlichkeit eines Atomkrieges von „fast unmöglich“ in „sehr reale Möglichkeit“ umzustufen. Wer erwartet hatte, daß eine solch ungeheure Aussage – die ja nicht im luftleeren Raum, sondern im einem Klima der Eskalation, von sich überschlagenden Sanktionen, Ausweisungen von Diplomaten und Militärmanövern gegenüber Rußland und China stattfindet – zu einem internationalen Aufschrei führen würde, wurde enttäuscht. Während Anfang der 80er Jahre während der Mittelstreckenraketen-Krise noch Hunderttausende auf die Straßen gingen, weil sie zu Recht den vielleicht auch nur versehentlichen Ausbruch eines Dritten Weltkrieges befürchteten, scheinen die Menschen heute von einem weitgehenden Taubheitsgefühl betroffen zu sein, was die Kriegsgefahr angeht.

Es kommt eine Umfrage in den Sinn, die vor Jahren unter den Anwohnern unterhalb eines Staudamms gemacht wurde. Diejenigen, die in großer Entfernung vom Staudamm wohnten, fühlten sich nur wenig bedroht von der Möglichkeit, daß der Damm brechen könnte. Diejenigen, die schon näher, aber immer noch in einiger Entfernung wohnten, fühlten sich sehr bedroht. Aber diejenigen, die direkt unter dem Staudamm siedelten, zeigten sich erstaunt, wieso da überhaupt jemand eine Gefahr vermuten könne.

Diese Realitätsverweigerung, von der erstaunlich viele der Bewohner der westlichen Wertegemeinschaft befallen sind, trifft allerdings weder auf Rußland, noch auf China, noch die vielen Länder zu, die der Sanktionspolitik der USA, Großbritanniens oder der EU ausgesetzt sind.

Angesichts dieses strategischen Panoramas präsentierte die Rede von Präsident Xi Jinping, der als Erster den Gipfel adressierte, eine Perspektive, auf die sich eigentlich alle vernünftigen Menschen einigen könnten: „Wir müssen uns auf eine grüne Entwicklung verpflichten“, sagte Xi. „Grüne Berge und Flüsse sind Gold und Silber… Wir müssen Entwicklungsmodelle aufgeben, die die Umwelt beschädigen oder unterminieren, und wir müssen nein sagen zu kurzsichtigen Methoden, die auf kurzfristige Entwicklungserfolge zielen, die auf Kosten der Umwelt gehen.“

Diese Worte haben allerdings eine völlig andere Bedeutung, als sie von den typischen westlichen Lifestyle-Grünen verstanden werden. Denn in China hat sich längst das Bewußtsein durchgesetzt, daß die Umwelt-Fehler, die China in der ersten Phase der Reform- und Öffnungspolitik von den westlichen Multis aufgezwungen wurden, als es in der Schaffung der Sonderzonen und Billigproduktion die einzige Möglichkeit sah, die Unterentwicklung zu überwinden, nicht wiederholt werden dürfen. Inzwischen hat China beispiellose Modernisierungsprogramme für seine Industrie und den Verkehr in Gang gesetzt, um früher entstandene Umweltschäden zu beseitigen und für sauberes Wasser und reine Luft zu sorgen.

Im Unterschied zu den Grünen im Westen besteht China aber auf dem gleichen Recht für alle Entwicklungsländer und vor allem auf „einer nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung weltweit“. Bezeichnend für den Unterschied ist vor allem Xi‘s Formulierung: „Wir müssen mit Verantwortungsbewusstsein und Einheitlichkeit handeln, und zusammenarbeiten für eine Gemeinschaft des Lebens für den Menschen und die Natur.“ Hier werden eben nicht die Natur und die Umwelt auf Kosten des Menschen verherrlicht, sondern es geht um die Harmonie von beidem.

Während des Gipfels präsentierte Xi einen sechs Punkte umfassenden Vorschlag, wie eine solche Gemeinschaft gebaut werden könne, von dem der sechste das Prinzip einer gemeinsamen aber „differenzierten Verantwortung“ beschreibt. Was damit wesentlich gemeint ist, ist der Anspruch der Entwicklungsländer auf wirkliche wirtschaftliche Entwicklung, die nicht auf dem Altar der Klimakrise geopfert werden darf.

Die Global Times ist noch deutlicher, was das bedeutet. Die entwickelten Länder hätten ihre Industrialisierung abgeschlossen, deshalb sei der Klimawandel jetzt eine ihrer Prioritäten. Die Entwicklungsländer hätten diesen Prozess aber gerade erst begonnen, der Lebensstandard sei noch niedrig, deshalb sei ihr Recht auf Versorgung anders als das der entwickelten Länder. Diese Staaten müßten wachsam sein gegen den Versuch Washingtons, seine Position gewaltsam durchsetzen zu wollen. Im extremsten Fall, falls die Welt versuchen sollte, „Carbon-Neutralität“ erzwingen zu wollen, würde die Kluft zwischen entwickelten und unentwickelten Ländern permanent. Die Verschlechterung des internationalen Klimas sei ebenso offensichtlich wie die strategische Intrige der USA, China einzudämmen. Es müsse deshalb darum gehen, das gemeinsame Interesse der ganzen Menschheit zu befördern, anstatt das einer Handvoll von Ländern.

Noch deutlicher war der Präsident des Copenhagen Consensus, Bjorn Lomborg, der in einem Artikel in China Daily warnte, daß das Versprechen der reichen Länder, die Nutzung von fossilen Energieträgern in 29 Jahren zu beenden und die unerträglich werdenden Kosten auf die armen Länder abzuwälzen, nur schlecht enden könne. Die reichen Länder hätten sich aufgrund dieser fossilen Energien unglaublich weit entwickeln können, und sechs Milliarden Menschen wollten nun ebenfalls Zugang zu billiger und reichlicher Energie, um Hunger, Krankheit und Armut zu überwinden. Die Politik des Pariser Klima-Abkommens schade aber dem Entwicklungssektor und würde die Zahl der Armen bis 2030 massiv erhöhen, zu einem enormen Ressentiment gegen die reichen Länder führen, und darüber hinaus die reichen Länder selbst destabilisieren, weil es die soziale Kohärenz in diesen Ländern wegen des Abbau des Lebensstandards zerstören werde.

Angesichts der Warnungen von David Beasley, dem Chef des Welternährungsprogramms, daß allein in diesem Jahr 270 Millionen Menschen vom Hungertod bedroht sind, und von Kardinal Zenari, daß in Syrien 90% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze gefallen sind – von den Auswirkungen der Pandemie gar nicht erst zu reden -, ist es moralischer Schwachsinn, wenn die Anhänger einer globalen Klima-Diktatur ihre mörderischen Ambitionen durchsetzen wollen.

Die horrende Gleichgültigkeit, mit der nicht nur die Lifestyle-Grünen, sondern die Mehrheit der Bevölkerung auf den jetzt schon existierenden Hunger von Hunderten Millionen Menschen reagiert, ist nichts anderes als die implizite Zustimmung zu einem Völkermord, der das Resultat von Politik ist. Die Kosten für eine wissenschaftlich völlig unhaltbare Klima-Politik jetzt noch zusätzlich auf die betroffenen Länder abwälzen zu wollen, läßt sich nur damit erklären, daß das Gewissen dieser Leute schon vor langem abgestorben und deshalb grün geworden ist.

Was schlimmer ist, die Gleichgültigkeit gegenüber der Gefahr eines Atomkriegs, oder die Gleichgültigkeit gegenüber dem Völkermord an den Entwicklungsländern, das ist eine Frage, über die man nachdenken sollte, wenn man an Frau Baerbock als Kanzlerkandidatin denkt.

Internationale Schiller-Institut/ ICLC Internetkonferenz: Der moralische Bankrott der transatlantischen Welt schreit nach einem Neuen Paradigma

Samstag 8. Mai 2021, ab 15.00 UhrZur Anmeldung –>

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China beginnt mit humanitärer Hilfe für Afghanistan

Eine von der chinesischen Regierung bereitgestellte Hilfslieferung, die hauptsächlich aus warmen Materialien wie Decken und Baumwollkleidung besteht, traf am Mittwoch in Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, ein.

„Die erste Lieferung von Hilfsgütern zeigt die tiefe Liebe und Freundschaft des chinesischen Volkes und spiegelt Chinas Rolle als großes Land wider, das seine Versprechen einhält und freundlich zu seinen Nachbarn ist, was einen großen Schritt zum Aufbau einer Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit darstellt“, sagte Luo Zhaohui, Leiter der chinesischen Behörde für internationale Entwicklungszusammenarbeit.

Angesichts der Bedürfnisse des afghanischen Volkes hat China beschlossen, dringend Nahrungsmittel, Materialien für den Winter, COVID-19-Impfstoffe und Medikamente im Wert von 200 Millionen Yuan bereitzustellen, so Außenminister Wang Yi, der sich kürzlich dazu äußerte.

Wenn die Sicherheitslage und andere Bedingungen gegeben sind, sei China bereit, Afghanistan beim Aufbau von Projekten zu helfen, die zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen beitragen und den Frieden und den Wiederaufbau unterstützen.


Indien stellt sich gegen den „Great Reset“ und den „Green New Deal“

Auf einem Treffen der Internationalen Energieagentur (IEA) zum Klimawandel hat der indische Energieminister Raj Kumar Singh ein zweites „Nein“ gesprochen: Eine „Null“-Kohlenstoffemission sei ein „Luftschloß“, egal wie oft man sie verspreche. Bei dem Vorbereitungstreffen zum COP26-Gipfel, der im November in Schottland stattfinden soll, sagte Singh: „Es tut mir leid, dies zu sagen, aber die Idee ist einfach ein Luftschloß. Uns wird gesagt,… bis 2060 ist es noch lange hin und wenn die Menschen in dem Maße emittieren, wie sie es jetzt tun, wird die Welt nicht überleben, also was soll in den nächsten fünf Jahren geschehen?…. Es gibt 800 Millionen Menschen, die keinen Zugang zu Elektrizität haben. Man kann denen nicht sagen, daß sie auf Null zurück gehen müssen. Sie haben das Recht, sich zu entwickeln, sie wollen Wolkenkratzer bauen und einen höheren Lebensstandard haben; das kann man nicht aufhalten.“

Chinas Energieminister Zhang Jianhua sprach ebenfalls auf dem IEA-Treffen, aber als er von Großbritannien zu einem formellen Vorbereitungstreffen für den COP26-Gipfel eingeladen wurde, lehnte China höflich ab.

John Kerry, der Klimabeauftragte der US-Regierung, der zum gleichen Treffen in Neu-Delhi war, traf „zufällig“ den russischen Außenminister Sergej Lawrow, der sich in Indien zu ernsthaften politischen Gesprächen aufhielt. Kerry versuchte wohl in Erfahrung zu bringen, ob Rußland am 22. April an Joe Bidens „Erd“-Gipfel teilnehmen werde. Auf dem IEA-Treffen äußerte sich Kerry abfällig über langfristige Zusagen zu Null-Emissionen, wie z.B. Chinas Zusage für 2060. „Hören Sie mit dem seichten Gerede auf und erkennen Sie, daß diese Herausforderung global ist“, wies Kerry die Anwesenden zurecht.

Wie Minister Singh verdeutlichte, besteht die wirkliche Herausforderung in der Fähigkeit, sich zu entwickeln. Die einzige Energieform, mit der diese globale Herausforderung bewältigt werden kann, ist die Kernspaltung und, so bald wie möglich, die Kernfusion.

https://www.bbc.com/news/science-environment-56596200


Afghanistan-Konferenz des Schiller-Instituts vom 21. August

Wirtschaftliche Projekte vorantreiben und mit der neuen Regierung in Dialog treten

Das Schiller-Institut veranstaltete heute ein internationales Webinar mit dem Titel „Jetzt, dringender denn je: Afghanistan – Chance für eine neue Epoche der Menschheit“, an dem Redner aus sechs Nationen – den Vereinigten Staaten, Deutschland, Pakistan, Kanada und Italien – mit langjähriger Erfahrung teilnahmen. Drei Hauptthemen wurden in dem Dialog wiederholt angesprochen: Das Paradigma der „endlosen Kriege“ muß komplett über Bord geworfen werden, es muß mit der neuen afghanischen Regierung gesprochen werden, die gerade im Entstehen begriffen ist, und es müssen wirtschaftliche Projekte auf den Weg gebracht werden.

„Lasst uns auf eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung drängen“, riet Helga Zepp-LaRouche in ihrer Eröffnungsrede. Was derzeit in Afghanistan geschehe, markiere „das Ende eines Systems“, vielleicht nicht so bedeutend wie der Fall der Mauer und das Ende der Sowjetunion, aber ebenso bezeichnend. Es gebe ein tief verwurzeltes Problem, das darin bestehe, daß endlose geopolitische Kriege geführt werden. Das müsse aufhören, und zwar nicht nur in Afghanistan. Sie unterstrich auch: „Es ist höchste Zeit, die axiomatischen Annahmen über Rußland und China zu ändern.“

Neben Zepp-LaRouche nahmen an der Podiumsdiskussion teil: Oberstleutnant a.D. Ulrich Scholz (Deutschland), Militärexperte mit philosophischem Hintergrund; Pino Arlacchi (Italien), ehemaliger Leiter des UN-Büros für Drogenkontrolle (1997-2002), jetzt Professor an der Universität Sassari; Hassan Daud Butt (Pakistan), Geschäftsführer des Khyber Pakhtunkhwa Province Board of Investment; Ray McGovern (USA), ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der VIPS (Veteran Intelligence Professionals for Sanity), und Nipa Banerjee (Kanada), Professorin an der Universität von Ottawa. Eine Frage wurde auch von Khalid Lattif, Direktor eines Instituts in Pakistan, beantwortet.

Die Co-Moderatoren der Veranstaltung, Dennis Speed und Diane Sare, wiesen darauf hin, daß das Webinar eine Fortsetzung des vom Schiller-Instituts veranstalteten Dialogs vom 31. Juli, „Afghanistan: Ein Wendepunkt in der Geschichte nach der gescheiterten Ära des Regimewechsels“ sei. Das Schiller-Institut leiste damit einen wichtigen Beitrag zur Wiederaufnahme des internationalen Diskussionsprozesses, weil wichtige Kreise heutzutage nicht mehr in der Lage seien, einen Dialog zu führen. Statt dessen herrsche eine ideologische Hysterie, wie sie sich derzeit in der Fixierung auf gegenseitige Schuldzuweisungen im Zusammenhang mit den Evakuierungsanstrengungen am Flughafen Kabul zeige, ohne eine Vision für die Menschen und die Zukunft.

Nur zwei Wochen nach der Afghanistan-Veranstaltung des Schiller-Instituts am 31. Juli war die 20jährige Militäraktion der USA und der NATO abgebrochen worden. Die Taliban übernahmen die Macht in Kabul. Heute trafen sich in Kabul der politische Direktor der Taliban, Abdul Ghani Baradar, der ehemalige afghanische Präsident Hamid Karzai, der Leiter des Hohen Rates für Nationale Versöhnung, Abdullah Abdullah, und andere, um über die Bildung einer neuen Regierung zu beraten, die bekannt gegeben werden soll, wenn die Evakuierungsphase nach dem 31. August abgeschlossen ist.

Was wir jetzt nicht brauchen, so Arlacchi, ist „Talibanologie“ – Spekulationen und Hypothesen über ihre Absichten. Viele andere stimmten ihm zu und wiesen darauf hin, daß man vor allem die Absichten der Großmächte beachten sollte: Wie werden sich die USA und die Europäische Union verhalten? Werden sie beispielsweise mit anderen Großmächten wie Russland, China und Indien sowie den unmittelbaren Nachbarn Afghanistans – Iran und Pakistan – und den zentralasiatischen Staaten im Norden Afghanistans zusammenarbeiten, um humanitäre und wirtschaftliche Hilfe zu leisten? Jeder dritte der 39 Millionen Einwohner Afghanistans ist von Ernährungsunsicherheit betroffen. Es gibt Zehntausende von Vertriebenen und Tausende von Menschen, die aus dem Land fliehen. Und das alles, während die COVID-19-Pandemie anhält.

Arlacchi berichtete von seinen eigenen Erfahrungen mit einer Wollfabrik in der Provinz Kandahar, für deren Wiedereröffnung erfolgreiche Verhandlungen mit dem Taliban-Gouverneur geführt wurden. Bereits auf der Konferenz am 31. Juli hatte Arlacchi berichtet, daß es ihm im Rahmen seines UN-Programms zwischen 1998 und 2000 gelungen sei, in Zusammenarbeit mit den Taliban den Schlafmohnanbau fast vollständig zu unterbinden. Nach der Invasion der USA und der NATO 2001 sei der Opiumanbau jedoch wieder stark angestiegen. Arlacchi sagte heute mit Nachdruck: „Wir sollten jetzt damit beginnen, Pläne zur Beseitigung des Rauschgiftanbaus zu machen“.

Zur Frage der Vertrauenswürdigkeit der neuen Taliban-Regierung wies Ray McGovern darauf hin, daß es einen wirksamen Überwachungsprozess geben sollte, der z.B. von den Vereinten Nationen ausgehen könnte. Er führte das konkrete Beispiel an, wie der vom US-Kongress vor einigen Jahren eingesetzte Sondergeneralinspektor für den afghanischen Wiederaufbau tatsächlich wahrheitsgetreu über die Aktivitäten der USA und der NATO in Afghanistan Buch geführt habe, wodurch belegt sei, daß die USA die ganze Zeit über die Fortschritte in Afghanistan gelogen hätten. Prof. Banerjee stimmte diesem Punkt ausdrücklich zu. Die Dokumente des Generalinspekteurs wurden 2019 von der Washington Post veröffentlicht, was McGovern als „das einzig Nützliche, was die Washington Post in den letzten 20 Jahren getan hat,“ bezeichnete. Von Craig Whitlock, dem Hauptverfasser, ist gerade ein neues Buch mit dem Titel „The Afghanistan Papers; a Secret History of the War“ erschienen.

Hassan Daud, dessen pakistanische Provinz an Afghanistan grenzt, fasste die Schwerpunkte der wirtschaftlichen Entwicklung in der Region zusammen: „Nationale Ressourcen, Mineralien, Wasser, hart arbeitende Menschen.“ Er betonte, daß „die afghanische Regierung, wenn sie stark und stabil ist, China die Hand reichen“ und mit der Belt and Road Initiative sowie der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit kooperieren kann, bei der Afghanistan bereits Beobachterstatus habe. Das Land könne so zu einem „Knotenpunkt der Region“ werden.

Die gesamte Region sei früher einmal als „Land der 1000 Städte“ bezeichnet worden, sagte Zepp-LaRouche zum Abschluß der Diskussion. Die Idee der Neuen Seidenstraße ist es, die Voraussetzungen für den Bau Hunderter und Tausender neuer Städte zu schaffen – Wissenschafts- und Kulturzentren aller Art. Das alte Paradigma zerfalle, nicht nur in Afghanistan. Krieg könne nicht länger ein Mittel zur Lösung von Problemen sein.


Samstag, 21. August – Jetzt dringender als zuvor: In Afghanistan bietet sich die Chance für eine neue Epoche der Menschheit

Einladung zur Webcast des Schiller-Instituts, Samstag 21. August 2021, 18.00 Uhr

Die Webcast wird auf englisch stattfinden.

18. August – Fast alle politischen Entscheidungsträger und strategischen Analysten im transatlantischen Sektor befinden sich in einem Zustand von Ahnungslosigkeit, Chaos und Hysterie über die Entwicklungen in Afghanistan. Deswegen berief die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, spontan für kommenden Samstag, dem 21. August, ein dringendes internationales Seminar ein, das sich mit der einzig möglichen Lösung für die Krise befaßt: Frieden durch Entwicklung. Das Seminar setzt die Afghanistan-Konferenz des Schiller-Instituts vom 31. Juli fort, mit vielen der gleichen und auch neuen Diskussionsteilnehmern.

Helga Zepp-LaRouche hat in einem Webcast-Interview eine klare Lageeinschätzung abgegeben:

„Im Gegensatz zu der Hysterie, die von den Massenmedien verbreitet wird, sehe ich die Entwicklung [in Afghanistan] nicht wie viele als Katastrophe, sondern als Einschnitt, sogar als einen Rieseneinschnitt, und in dem Punkt stimme ich mit CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet überein. Das ist die schlimmste Niederlage der NATO seit ihrer Existenz, und wir befinden uns in einem Epochenwandel…

Die beste Chance, die Situation in Afghanistan zum ersten Mal seit 40 Jahren zu stabilisieren, liegt darin, Afghanistan in die Dynamik der Neuen Seidenstraße zu integrieren, was auch eindeutig der Wunsch und das Angebot der Nachbarn, Rußland, China, der zentralasiatischen Republiken, Pakistan, Iran und aller anderen ist, die ein Interesse daran haben, daß sich die Lage positiv entwickelt. Eigentlich ist Afghanistan das einzige Land, das noch nicht in diese Entwicklung integriert ist, weil die USA und die NATO genau das blockiert haben. Von daher bin ich absolut optimistisch. Es kann ein Epochenwandel sein, vorausgesetzt, die Europäer und die USA besinnen sich darauf, was der Grund dafür war, daß diese Politik so krachend gescheitert ist, und ehrlich darüber nachdenken, was anders gemacht werden muß.“

Zepp-LaRouche richtete einen besonderen Appell an die Vereinigten Staaten: „Die Vereinigten Staaten müssen zu der Außenpolitik ihrer Gründerväter – wie John Quincy Adams – zurückkehren, daß das Ziel der Vereinigten Staaten nicht darin besteht, fremden Monstern nachzujagen, sondern Bündnisse zu schließen. John Quincy Adams sagte, daß die Vereinigten Staaten Bündnisse mit vollkommen souveränen Republiken eingehen sollten, und genau das ist dafür auch heute der richtige Zeitpunkt. Man dürfe sich nicht dagegen wehren, daß China Afghanistan in die Belt and Road Initiative einbindet, sondern man müsse dies als eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit betrachten und die geopolitische Konfrontation beenden, die nur in eine Katastrophe führen kann.“ Sie schloß: „Diese Art Diskussion müssen wir anregen.“

Die archivierte Schiller-Institut-Konferenz vom 31. Juli „Afghanistan nach der gescheiterten Regimewechsel-Ära: Ein Wendepunkt in der Geschichte“ finden Sie hier. Die Redner waren:

  • Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts
  • Pino Arlacchi (Italien), Professor für Soziologie an der Universität Sassari, ehemaliger Exekutivdirektor des UN-Büros für Drogenkontrolle und Verbrechensverhütung und ehemaliger Berichterstatter des Europäischen Parlaments für Afghanistan
  • S.E. Botschafter Hassan Shoroosh (Afghanistan), Botschafter der Islamischen Republik Afghanistan in Kanada
  • I.E. Botschafterin Anna Estigneeva (Russische Föderation), Stellvertretende Ständige Vertreterin der Russischen Mission bei der UN
  • Dr. Wang Jin (China), Fellow, Charhar Institute
  • Ray McGovern (U.S.A.), Analyst, Central Intelligence Agency (CIA-ret.), Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS)
  • Hassan Daud (Pakistan), CEO, Khyber Pakhtunkhwa Province Board of Investment
  • Hussein Askary (Schweden/Irak), Schiller-Institut, Südwestasienkoordinator

CGTN-Dialog mit Zou Yue interviewt Helga Zepp-LaRouche und andere zu Xinjiang

Helga Zepp-LaRouche war einer der Gäste in der CGTN-Sendung „Dialog“, deren Thema die Situation in Xinjiang war. Sie konzentrierte sich auf die enorme Entwicklung Chinas, die sie im Laufe der Jahre gesehen hatte sowie auf den Hintergrund der Destabilisierung Xinjiangs durch Brzezinskis Schaffung von Terrorismus im Krieg der USA gegen die Sowjetunion in Afghanistan. Ebenfalls in der Sendung zu sehen war Sultan Hali, Redner auf der jüngsten Konferenz des Schiller-Instituts.

Sehen Sie hier die Sendung auf englisch.


Beijing begrüßt Helga Zepp-LaRouches „Erklärung von China-Kennern aus der ganzen Welt“

Das Büro der Sprecherin des chinesischen Außenministeriums veröffentlichte heute die folgende Erklärung:

In der Erklärung („Erklärung von China-Kennern aus der ganzen Welt“) des französischen Schiller-Instituts wird die jüngste Anti-China-Bewegung verurteilt.

Die chinesische Sprecherin Hua Chunying erklärte: „Sie [die Erkärung des Schiller-Instituts] spiegelt die rationale und gerechte Stimme scharfsichtiger Menschen der internationalen Gemeinschaft wider.“

Auf der regulären Pressekonferenz des Außenministeriums am 26. März fragte ein Reporter des CCTV Hauptsitzes: „Am 24. März veröffentlichte das Schiller-Institut auf seiner Webseite eine ‚Erklärung von China-Kennern aus der ganzen Welt‘, die von 34 Amtsträgern aus 18 Ländern, darunter ehemaligen Politikern, Diplomaten und Wissenschaftlern, gemeinsam unterzeichnet wurde. Die Erklärung verurteilt die derzeitige internationale Anti-China-Bewegung und ruft den Westen dazu auf, Chinas Entwicklungsleistungen und seine großartige Kultur anzuerkennen und sich auf Kooperation statt Konfrontation mit China einzulassen. Was ist der Kommentar Chinas?“

Hua Chunying: „Wir haben die oben erwähnte Erklärung zur Kenntnis genommen. Sie repräsentiert die rationale und gerechte Stimme weitsichtiger Menschen dieser Welt, verurteilt und weist die verrückten Worte und Taten der westlichen Anti-China-Kräfte zurück, die China mutwillig angreifen, verleumden und sogar Gerüchte gegen China unter Missachtung der Fakten in die Welt setzen.

Die Unterzeichner der Erklärung haben entweder in China gelebt und gearbeitet oder sind regelmäßig für längere Aufenthalte nach China gereist. Sie alle haben Erfahrungen aus erster Hand und eine objektive Beobachtung Chinas. Viele von ihnen haben die bemerkenswerten Erfolge miterlebt, die China seit der Reform und Öffnung erzielt hat. Sie haben miterlebt, wie die Kommunistische Partei Chinas und die chinesische Regierung mit einem auf die Menschen ausgerichteten Ansatz 850 Millionen Chinesen aus der extremen Armut befreit haben. In jüngerer Zeit haben sie gesehen, wie 1,4 Milliarden Chinesen als Einheit verbunden die COVID-19-Epidemie besiegt haben. Ihre Aussage beweist einmal mehr, daß Sehen Glauben bedeutet.

Tatsächlich stellen viele ausländische Freunde, die seit vielen Jahren in China leben oder mit China zu tun haben, fest, daß je näher sie China kommen, sie desto mehr erkennen, daß China in Wirklichkeit weit entfernt oder sogar vollkommen entgegengesetzt zu dem Bild ist, das einige westliche Medien und Politiker zu zeichnen versuchen. Ich habe viele von Ausländern hochgeladene Videoclips gesehen, die sagten, daß sie erst nach ihrer Ankunft in China und nachdem sie das Land so gesehen haben, wie es ist, gemerkt haben, daß sie von ausländischen Medienberichten getäuscht worden waren. China war schon immer offen für die Welt. Wir heißen Menschen aus der ganzen Welt willkommen, um uns näher zu kommen und China zu verstehen. Wir hoffen, daß bestimmte Personen im Westen ihre Voreingenommenheit ablegen, zur Rationalität zurückkehren, ihr Denken befreien, die Wahrheit anhand von Fakten suchen und China aus einer objektiven Perspektive betrachten.“

Deutsche Übersetzung des Schiller-Instituts aus der englischen Übersetzung von:

Spokesperson’s Office of the Ministry of Foreign Affairs
Official release of China’s foreign policy
Authoritative interpretation of China’s position and attitude


Rußland verurteilt Sanktionen gegen Syrien als „Kollektivbestrafung“

In einer Pressekonferenz im Anschluss an das Treffen des Astana-Formats zu Syrien in Kasachstan am 8. Juli verurteilte der russische Sondergesandte des Präsidenten für Syrien Alexander Lawrentjew das, was er die „kollektive Bestrafung“ des syrischen Volkes durch westliche Sanktionen nannte. „Wir glauben, daß die Konsultationen, die wir hier in Nur-Sultan abgehalten haben, Hoffnung dazu geben, daß unser Aufruf an die internationale Gemeinschaft es möglich machen wird, den Fokus der Bemühungen um die Stabilisierung der Situation in Syrien in militärischer Hinsicht auf humanitäre Fragen und Aktivitäten zu verlagern, die darauf abzielen, dem syrischen Volk humanitäre Hilfe zu leisten“, betonte er. „Und definitiv muß die beklagenswerte Praxis der kollektiven Bestrafung des syrischen Volkes enden“, fügte Lawrentjew hinzu.

Humanitäre Hilfe müsse durch die legitimen Behörden des Landes geliefert werden. In diesem Zusammenhang fordere Rußland die Einrichtung eines Mechanismus, der die humanitäre Hilfe für alle Teile Syriens über Damaskus laufen lasse, betonte er.

Etwa 24 Stunden nach Lawrentjews Äußerungen verabschiedete der UN-Sicherheitsrat dann eine Kompromissresolution zur Verlängerung des UN-Mandats für die grenzüberschreitende Lieferung von humanitären Hilfsgütern aus der Türkei in die syrische Provinz Idlib. Die neue Resolution verlängert das bisherige Mandat um sechs Monate bis zum 10. Januar 2022 und wird dann automatisch um nochmal sechs Monate bis zum 10. Juli 2023 weiterverlängert, allerdings dies vorbehaltlich eines Berichts von UN-Generalsekretär Antonio Guterres über die „Transparenz“ der Hilfsaktion und die Fortschritte bei der Lieferung von Hilfsgütern über die Konfliktlinien innerhalb Syriens hinweg, wie von Rußland gewünscht. Die Resolution begrüßt auch „alle Bemühungen und Initiativen zur Ausweitung der humanitären Aktivitäten in Syrien, einschließlich der Versorgung mit Wasser, sanitären Einrichtungen, Gesundheit, Bildung und Unterkünften“ sowie Projekte zur schnellen wirtschaftlichen Erholung.


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