Bis zum Ende der Angebotsfrist am 6. April für den Bau eines neuen, riesigen Containerterminals im portugiesischen Hafen von Sines war kein einziges Angebot eingegangen. Die Hafenbehörden führten das Fiasko auf den pandemiebedingten Rückgang der weltweiten Schifffahrt zurück und sprachen davon, ein weiteres Angebot mit „flexibleren“ Bedingungen zu unterbreiten, wenn die „Marktbedingungen“ sich verbessert hätten. Der Vorsitzende des Hafenvorstands José Luís Cacho versicherte, daß die Hafenerweiterung stattfinden werde und nannte die Möglichkeit einer zweijährigen Verzögerung „beinahe irrelevant“.
Wahrscheinlich war mehr im Spiel als nur die Auswirkungen der Pandemie. Portugal und China arbeiten seit mehreren Jahren daran, den geplanten „Vasco da Gama“-Terminal im hervorragenden Tiefwasserhafen von Sines, südlich von Lissabon an der Atlantikküste, als wichtigen Knotenpunkt der Gürtel-und-Straßen-Initiative zu nutzen, um den westlichsten Punkt des eurasischen Schienennetzes mit der maritimen Seidenstraße im Atlantik zu verbinden und so Handelsverbindungen mit Nord- und Südamerika und der Westküste Afrikas zu ermöglichen. Das Schiller-Institut unterstützte den Plan als Schlüssel für die Weiterentwicklung Amerikas, und Portugal knüpfte seine eigene industrielle Expansion an das Projekt, wobei es sich stolz auf die Rückkehr zu seiner historischen Rolle als führendes Zentrum der maritimen Entwicklung zu beziehen gedachte. Ende 2018 unterzeichnete Portugal eine Absichtserklärung mit China in Bezug auf die Seidenstraße und wurde damit zu einem der wenigen Länder Europas, die bereit sind, dem Druck aus Washington und der EU zu begegnen.
Die anglo-amerikanischen Strippenzieher intervenierten. Die US-Botschaft organisierte mehrere Besuche von US-Gasunternehmen, die große Investitionen für den Aufbau der LNG-Anlagen in Sines versprachen. Die portugiesische Regierung begrüßte die Investitionen aller ernsthaften Bieter, aber im September 2020 erklärte der US-Botschafter George Glass gegenüber der portugiesischen Tageszeitung Expresso, daß Portugal unweigerlich „Teil des europäischen Schlachtfeldes zwischen den Vereinigten Staaten und China“ sei und Portugal sich nun zwischen seinen amerikanischen „Freunden und Verbündeten“ und seinem „Wirtschaftspartner“ China entscheiden müsse. Neben anderen Drohungen erklärte Glass, daß sich die USA aus ihren LNG-Investitionen zurückziehen würden, wenn Portugal den Vertrag für das Sines-Terminal an China vergeben würde.
Um den Druck aufrechtzuerhalten, veröffentlichte der ehemalige britische Diplomat John Dobson am 5. Dezember 2020 einen Artikel im Sunday Guardian, der in Portugal aufgegriffen wurde, worin er erklärte, daß der Streit um Sines ein „wirtschaftlicher Krisenherd“ zwischen China und den USA sei, ähnlich dem militärischen Krisenherd, der sich im Südchinesischen Meer aufbaue. „Wird es also Amerikas riesiges LNG-Terminal oder Chinas riesiger Containerhafen sein?“, schrieb er. „Wer auch immer der Gewinner ist, die geopolitischen Konsequenzen werden massiv sein.“
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Im Oktober 1973 organisierten die Finanzinteressen der Londoner City und der Wall Street durch Manipulation des arabisch-israelischen Konfliktes und ein von den Ölproduzenten verhängtes Embargo einen gigantischen Anstieg des Ölpreises um fast 300%. Die Weltwirtschaftskrise, die auf diesen Betrug folgte, ist noch heute als der „Ölpreisschock“ bekannt.
Heute, fünf Jahrzehnte später im Oktober 2021, haben dieselben Finanzinteressen künstlich einen „Gaspreisschock“ ausgelöst, der die Gaspreise in diesem Jahr in Europa um 280% und in den USA um über 100% in die Höhe getrieben hat.1
Die Zentralbanken und die Milliardäre von Davos erzählen Ihnen, an der Hyperinflation der Energiepreise sei der Aufschwung nach der Pandemie schuld. In Wirklichkeit ist es die Schuld ihrer eigenen Politik von Finanzspekulation, Klimaschwindel und hyperinflationärem Gelddrucken! Und während Rußland Europa Gas zu niedrigeren Preisen in jeder benötigten Menge anbietet, heißt es, der „böse Putin“ wolle die EU erpressen!
Der sprunghafte Anstieg des Gaspreises wurde durch die irrsinnige Entscheidung der EU für die Erhöhung der CO2-Preise ausgelöst. Dies wurde durch Finanzspekulation noch verstärkt. Finanzhändler kaufen und verkaufen mehrmals täglich Milliarden Kubikmeter Gas, das sie gar nicht brauchen, nur um den Preis in die Höhe treiben. Das gleiche gilt für Baumaterialien, Seefrachtpreise und sogar Mikrochips.2

Der große Wirtschaftsdenker Lyndon LaRouche (1922-2019) hatte in seiner berühmten „Kollapsfunktion“ vorausgesagt, daß die Hyperinflation der Finanzanlagen (Aktien, Anleihen usw.) früher oder später auf die Realwirtschaft übergreifen würde.
Indem man die ganze Welt in ein „globales Enron“3 verwandelt und fossile Brennstoffe unbezahlbar macht, werden riesige Vermögensverwalter wie BlackRock, Bloomberg und andere Finanzhaie natürlich gigantische Gewinne erzielen – die Sie mit astronomisch hohen Heizungs- und Stromrechnungen bezahlen werden.
Der gegenwärtige „Gaspreisschock“ wird aber nicht nur Ihre Ersparnisse aufzehren, er wird auch eine Schockwelle auslösen, die die physische Wirtschaft zerstört, von der das Überleben der Menschheit abhängt. Zink und Aluminium, deren Herstellung viel Energie erfordert, können plötzlich nur noch mit Verlust produziert werden. Schlimmer noch, die Produktion von Düngemitteln, deren Preise sich in Europa und den USA verdoppelt und sogar verdreifacht haben, kommt zum Stillstand. Die Landwirte suchen verzweifelt nach den Produktionsmitteln, die sie für die nächste Weizenernte benötigen, und müssen astronomische Preise zahlen. Ohne Dünger werden die Erträge um schätzungsweise 40% schrumpfen, und die Qualität des Getreides könnte auf das Niveau von Tierfutter sinken!
Diese Zerstörung der Landwirtschaft zuzulassen in einem Augenblick, in dem das Welternährungsprogramm (WFP) vor Hungersnöten „biblischen Ausmaßes“ warnt, wo in Afghanistan 23 Millionen Menschen und weltweit hunderte Millionen Menschen akut vom Hungertod bedroht sind – das bedeutet, Völkermord tatenlos hinzunehmen! Die Regierungen müssen die „Märkte“ unter Kontrolle bringen!
Machen Sie sich darauf gefaßt, nächstes Jahr zu hungern, wenn Sie den Winter ohne Heizung überlebt haben.
Oder schließen Sie sich uns an, um jetzt den politischen Willen zu mobilisieren, die konkreten Lösungen umzusetzen:
1. Sofortige Genehmigung der Pipeline Nord Stream 2, um 55 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich aus Rußland nach Europa zu liefern.
2. Ausschluß aller Finanzhändler vom Energie- und Lebensmittelmarkt und Festlegung einer Obergrenze für Preisschwankungen, ähnlich wie es China erfolgreich getan hat.
3. Einstellung aller staatlichen Hilfen für Banken, die spekulieren. Genau wie beim amerikanischen Glass-Steagall-Gesetz zur Bankentrennung 1933 müssen diese streng von den „normalen“ Banken getrennt werden, die Einlagen, Ersparnisse und Kredite für die Realwirtschaft verwalten.
4. Ersetzen der Spotmarktmechanismen durch langfristige Verträge zwischen den Nationen. Lebensmittel- und Energiepreise sollten nicht von Spekulanten und „Märkten“ festgesetzt werden, sondern zwischen Nationalstaaten, die sich in langfristigen Rahmenvereinbarungen für eine gemeinsame Entwicklung engagieren. Das war die ursprüngliche Absicht von Franklin Roosevelt für die Bretton-Woods-Abkommen, aber auch die von Mattei in Italien oder de Gaulle in Frankreich.
5. Schaffung eines „Neuen Bretton-Woods-Abkommens“, das zwischen den Großmächten und der G20 ausgehandelt wird, um Kredite für den Wiederaufbau der physischen Wirtschaft zu vergeben, wobei der Schwerpunkt auf der Basisinfrastruktur und dem Gesundheitswesen liegt und vorrangige Aufbaugebiete wie das krisengeschüttelte Afghanistan, Haiti und andere ausgewählt werden.
- 1. Quelle: Reuters: https://www.reuters.com/business/energy/global-markets-gas-2021-09-20/
- 2. Quelle: https://time.com/6102879/semiconductor-chip-shortage-tsmc/
- 3. Der ENRON-Konzern löste durch seine Spekulationen 2000-2001 die Elektrizitätskrise in Kalifornien aus, vgl. https://www.solidaritaet.com/neuesol/2001/7/energie.htm
Syria Times veröffentlichte am 7. Mai zusammen mit einem netten Bild ein Interview mit Helga Zepp-LaRouche. In den Antworten auf drei Hauptfragen konnte sie ihre Gründe für die Gründung des Schiller-Instituts erläutern und die Rolle, die es bei der Entwicklung von Programmen für eine gerechte, neue Weltwirtschaftsordnung und bei der Förderung einer weltweiten Renaissance der klassischen Kultur auf Grundlage eines Dialogs der Kulturen gespielt hat. In diesem Zusammenhang habe das Institut Konzepte für verschiedene Teile der Welt entwickelt, darunter auch für Südwestasien. Sie unterstrich den ursprünglichen „Oasen-Plan“ ihres Mannes und den jüngeren „Phoenix-Plan“ zum Wiederaufbau Syriens. Sie griff auch die US-Nahostpolitik seit der Bush-Regierung an. Sie hob die bevorstehende Konferenz am Samstag hervor, bei der auch Dr. Bouthaini Shaaban aus Syrien, eine enge Beraterin des Präsidenten Assad, gesprochen hat.
Prinz Charles hat auf dem COP26-Gipfel in Glasgow gefordert, Regierungen durch ein globales System privater Interessen zu ersetzen, was nur durch „einen umfassenden militärischen Feldzug“ erreicht werden könne. Er bestand zweimal darauf, „in eine Art Kriegsmodus“ überzugehen. „Der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt… stellen eine noch größere existentielle Bedrohung dar als die COVID-19-Pandemie, und zwar in einem Maße, daß wir uns in eine Art Kriegszustand versetzen müssen“, erklärte der Prinz. „Wir wissen, was wir tun müssen. Angesichts einer wachsenden Weltbevölkerung, die die endlichen Ressourcen unseres Planeten immer stärker beansprucht, müssen wir die Emissionen dringend reduzieren und Maßnahmen ergreifen, um den Kohlenstoff, der sich bereits aus Kohlekraftwerken in der Atmosphäre befindet, zu bekämpfen…
Das Ausmaß und die Tragweite der Bedrohung, mit der wir konfrontiert sind, erfordern eine globale Lösung auf systemischer Ebene, die auf einer radikalen Umstellung unserer derzeitigen, auf fossilen Brennstoffen basierenden Wirtschaft auf eine wirklich erneuerbare und nachhaltige Wirtschaft beruht…
Wir wissen, daß dies Billionen, nicht Milliarden von Dollar kosten wird. Wir wissen auch, daß die Länder, von denen viele mit immer höheren Schulden belastet sind, es sich einfach nicht leisten können, grün zu werden. Was wir brauchen, ist ein großangelegter militärischer Feldzug, um die Kraft des globalen Privatsektors zu bündeln. Mit Billionen zur Verfügung, die weit über das globale BIP hinausgehen, und mit der größten Achtung sogar vor den führenden Regierungen der Welt, bietet er [der Privatsektor] die einzige reale Aussicht auf einen grundlegenden wirtschaftlichen Wandel“, schloß er.
Der Verweis Seiner Durchlaucht auf einen militärischen Ansatz ist keine bloße Metapher. Wie EIR in seinem Daily Alert vom 1. Oktober 2021 berichtete, hat die wichtigste politische Denkfabrik der britischen Krone, das Royal Institute for International Affairs (RIIA) – bekannt als Chatham House – gerade ein Papier mit dem Titel „Building Global Climate Security“ veröffentlicht, in dem argumentiert wird, daß der Klimawandel eine so ernste Bedrohung für die globale Sicherheit darstelle, daß nun „traditionelle Sicherheitskonzepte“ überdacht werden müßten, weil der Klimawandel „die ernsthafteste Bedrohung für die globale Sicherheit ist, der wir gegenüberstehen“, und die „Sicherheitsgemeinschaft“ eine wichtige Rolle bei der Durchsetzung des grünen Faschismus und der Entvölkerung spielen wird. So wird in dem RIIA-Papier festgestellt, daß die Streitkräfte „immer wahrscheinlicher“ zur Verteidigung gegen den Ökozid herangezogen werden, da immer mehr Forderungen laut werden, „Ökozid“ als Verbrechen im Rahmen des Internationalen Strafgerichtshofs (ICC) zu definieren.
Die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hat in einer prominenten Gesprächsrunde im pakistanischen Fernsehsender PTV am 29. Oktober eine vom Schiller-Institut vorgeschlagene Lösung für Afghanistan vorgestellt, die sie „Operation Ibn Sina“ nannte.
An der von Omar Khalid Butt moderierten Sendung Views on News nahmen weitere Gäste teil, darunter Dr. Andrej Kortunow, Vorsitzender des Russian International Affairs Council (RIAC) in Moskau und Dr. Farah Naz, Expertin für Außenpolitik aus Pakistan.
Zepp-LaRouche betonte zu Beginn ihres Beitrags, daß wir uns an einem Wendepunkt befänden und die Vereinigten Staaten und andere bisher zögerliche Nationen sofort eng mit der afghanischen Regierung, also den Taliban, zusammenarbeiten müßten. Alle bisher vom Westen einbehaltenen Gelder der afghanischen Regierung müßten freigegeben und die Zukunft des Landes stabilisiert werden. Die Alternative sei Chaos, mehr Opiumproduktion, Massensterben und Terrorismus.
Sie erläuterte auch, warum sie den Namen Ibn Sina für das afghanische Wiederaufbauprojekt gewählt hat: „Ibn Sina war der berühmteste Arzt bis zum 17. Jahrhundert, der wahrscheinlich im heutigen Afghanistan geboren wurde, er schrieb Bücher, die in ganz Europa studiert wurden. Er ist also ein Held in der Geschichte Afghanistans, und gerade jetzt herrscht dort es eine schwere Krise der Gesundheitsversorgung, u.a. auch wegen COVID-19. Mehr als 2000 Krankenhäuser wurden geschlossen… Die internationale Gemeinschaft – alle, die Teil der Lösung sein wollen – [müssen] als ersten Schritt zur Stabilisierung der Situation mithelfen, ein modernes Gesundheitssystem in Afghanistan aufzubauen, [deshalb] geben wir der Operation den Namen Ibn Sina. Er kann alle verschiedenen ethnischen Gruppen in Afghanistan zusammenbringen, denn er ist eine Leitfigur der nationalen Geschichte, er ist ein Held, er kann der afghanischen Bevölkerung wieder Stolz und Hoffnung auf eine gute Zukunft geben. Der Aufbau eines modernen Gesundheitssystems kann ein erster Schritt sein, denn zu dessen Aufbau braucht man Energie, Wasser und Infrastruktur…“
Tödliches großes Spiel
Einleitend hatte Butt seine Gäste aufgefordert, alle Aspekte der Krisensituation in Afghanistan anzusprechen, einschließlich „der geopolitischen und strategischen“. Zur Eröffnung der Diskussion zeigte er ein Videoclip des russischen Außenministers Sergej Lawrow, der Anfang der Woche auf einer Konferenz in Teheran (per Video) die Nachbarländer Afghanistans dazu aufgerufen hatte, „[bei sich] keine Militärpräsenz von US- und NATO-Truppen zuzulassen, die nach dem Abzug aus Afghanistan planen, sich dort hinzubewegen.“
Zepp-LaRouche verurteilte ein solches Vorhaben als eine Fortsetzung des britischen Great Game, das inakzeptabel sei. Dr. Naz erklärte, das Chaos in Afghanistan könnte durchaus „das größere Ziel“ westlicher Kreise sein, die den Aufstieg Chinas als eine Bedrohung ansehen, den es zu stoppen gelte, und die in der Region Afghanistan „absichtlich“ großen Schaden anrichteten. Zepp-LaRouche fügte hinzu, daß die Lage in den westlichen Ländern „eine echte Zusammenbruchskrise“ sei, weswegen der Westen sich lieber auf die Zusammenarbeit mit Chinas Belt and Road Initiative (BRI) konzentrieren sollte. Kurzfristig müsse massive Hilfe für Afghanistan geleistet werden, um ein Massensterben zu verhindern.
Dr. Kortunov nannte in seinem Beitrag drei grundlegende Punkte: Sofortige Lieferung von Nahrungsmitteln, Maßnahmen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung, insbesondere für COVID-19, und Versorgung der Bevölkerung mit Treibstoff. Im weiteren Verlauf des Dialogs wies er darauf hin, daß Afghanistan, dieses wunderschöne Gebirgsland, mit der richtigen Politik und konsequenter Umsetzung „die Schweiz“ Zentralasiens werden könnte. Das Land habe fruchtbare Böden, Wasser, die Lage, die Ressourcen, die Jugend und viele andere Vorzüge.
Die PTV-Sendung (engl)
„Diplomatie wird durch Sanktionen ersetzt“, warnte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, gestern in einem Interview mit dem Fernsehsender RT, und dies „untergräbt das gegenseitige Vertrauen und verfinstert die Aussichten, die Beziehungen“ zwischen Rußland und dem kollektiven Westen „zu normalisieren“.
„Das boshafte Verfahren, unilaterale politische und wirtschaftliche Beschränkungen aufzuerlegen, insbesondere die extraterritoriale Anwendung solcher Maßnahmen, ist eine Verletzung der Souveränität der Staaten und eine Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten, die darauf abzielt, um jeden Preis die dominierende Position [der Sanktionierer – ed.] in der Weltwirtschaft und der internationalen Politik aufrechtzuerhalten, die sie allmählich verlieren“, mahnte sie.
Sie erörterte verschiedene Maßnahmen, die Rußland ergreife, um sich zu verteidigen: Konsolidierung des nationalen Finanzsystems, Suche nach neuen internationalen Partnern, Diversifizierung der außenwirtschaftlichen Beziehungen bei gleichzeitiger Entwicklung fortschrittlicher, wettbewerbsfähiger einheimischer Industrien, die die Grundlage für den Ersatz der bisher importierten Produkte durch einheimische schafften. Es werde an neuen rechtlichen Mechanismen gearbeitet, und es würden Gesetze ausgearbeitet, die „Maßnahmen gegen neue potentielle unilaterale Schritte der USA und anderer Länder vorsehen“.
RT stellte mehrere Fragen über Möglichkeiten, wie Rußland sich vor Einschränkungen seines Zugangs zu westlichen Finanzsystemen schützen könnte. Zakharova merkte an, daß der Ausschluß Rußlands vom SWIFT-System der internationalen Zahlungsabwicklung „bisher als ein rein hypothetisches Szenario betrachtet wird.“ Dennoch werde daran gearbeitet, die Abhängigkeit Rußlands vom Dollar zu verringern; eine Diskussion, wie sie anmerkte, die bereits seit mindestens einem Jahrzehnt geführt werde. In diesem Zusammenhang verwies sie darauf, daß die Krise von 2007-2008 „die Nachhaltigkeit des Weltwährungssystems, das auf der Vorherrschaft einer einzigen nationalen Währungseinheit basiert, in Zweifel gezogen hat.“
Zakharova machte deutlich, daß solche Diskussionen nicht nur in Rußland stattfänden, da die Suche nach Möglichkeiten, „die Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit des Finanzsystems gegenüber externen Bedrohungen zu sichern, zunehmend zu einer Priorität für jeden Staat wird.“ Rußland werde sich nicht von der „feindseligen Außenpolitik“ anderer dazu treiben lassen, sich von der Außenwelt abzuschotten; es diskutiere Maßnahmen, die mit regionalen Nachbarn, den BRICS und anderen ergriffen werden könnten.
Erneut schlug Zakharova vor, wie dies auch andere hochrangige russische Beamte zum wiederholten Male getan haben, daß die westlichen Nationen ihren Kurs ändern und an den Tisch zurückkehren sollten, um Vereinbarungen zu treffen, die die Interessen aller verteidigen:
„Wir haben wiederholt deutlich gemacht, daß wir diesen Sanktionskrieg nicht begonnen haben, sind aber trotz allem jederzeit bereit, unseren Teil dazu beizutragen, um diese sinnlose Konfrontation zu beenden, bei der es keine Gewinner geben wird und kann…. Wir unterstützen nachdrücklich eine breite internationale Diskussion über Möglichkeiten, den illegitimen unilateralen Maßnahmen entgegenzuwirken. Wir sind zuversichtlich, daß ein systematischer Dialog dazu beitragen wird, die Sorgen der Wirtschaft über die Unsicherheit und Instabilität in globalen Angelegenheiten zu verringern, die durch die einseitige und inkonsequente Politik des Westens hervorgerufen werden.“
Das Außenministerium veröffentlichte das Transkript des Interviews auf seiner Website.
Der UN-Welternährungsgipfel vom 23. September 2021 war ein 13-stündiger Marathon mit mehr als 215 größtenteils vorab aufgezeichneten Reden und kurzen Videos zu Themen, wie die Lebensmittel- und Agrarherstellung „naturpositiver“ gemacht werden könne (als ob die Menschheit unnatürlich wäre). Dutzende von nationalen Vertretern kamen zu Wort, ebenso wie NGOs und Stiftungen, z.B. Melinda Gates von der Bill & Melinda Gates Foundation. Die Leiter aller wichtigen UN-Organisationen sprachen, von der Weltgesundheitsorganisation bis zur Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation. Viele verbreiteten bedrohliche Aussichten. So sagte Lord Goldsmith, der britische Minister für Pazifik und Umwelt: „Wir müssen unser Leben und unsere Wirtschaft mit der natürlichen Welt in Einklang bringen“ und die Erde mit „naturbasierten Lösungen“ schützen. Er rief dazu auf, Wälder auszuweiten und Anbauflächen zu reduzieren.
David Beasley, Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), betonte nachdrücklich, daß es unsere Aufgabe sei, Konflikte und Hunger zu beenden. In den vergangenen 18 Monaten seien 4,7 Millionen Menschen an COVID-19 gestorben, aber 16 Millionen an Hunger. „Wir haben das Fachwissen. Wir haben die Entschlossenheit,“ aber die Frage sei: „Was werden wir tun?“ Er sagte, die Milliardäre auf der Welt hätten im vergangenen Jahr jeden Tag ihren Reichtum um 5,2 Milliarden Dollar vergrößert, während 24.000 Menschen pro Tag verhungerten. Das bedeutet, die Milliardäre vergrößerten ihren Reichtum pro Stunde um 216 Millionen Dollar, während 1.000 Menschen pro Stunde starben. Nach seiner Schätzung gebe es 400 Billionen Dollar Reichtum auf der Welt gibt, und nur ein paar Milliarden würden benötigt, um das Leben all jener zu retten, die jetzt in Gefahr sind. Zweimal rief er aus: „Schande über uns“.
Er benutzte nicht die Worte „Resilienz … Inklusivität… Stärkung der Frauen… Rechte der Ureinwohner… Änderung der Ernährungsgewohnheiten… Aufwertung der Natur… Artenvielfalt.“ Er sagte, die erforderlichen Lebensmittel müßten produziert und verteilt, und die Konflikte müßten beendet werden. Es müsse gehandelt werden, wozu Gipfel eigentlich da sei, betonte er. „Liebe deinen Nächsten als gleichwertig… Ein Kind in Niger ist gleich einem Kind in New York… Kinder können keine leeren Versprechen essen. Es liegt an uns, Lebensmittel und Nahrung zu einer Realität zu machen.“
In seinem Leitartikel vom 1. Mai schrieb der Economist mit Genugtuung über die gefährliche strategische Lage, die in Bezug auf Taiwan entstanden sei. Der scheidende Chef des US-Pazifik-Kommandos, Admiral Phil Davidson, hatte dem US-Kongress im März gesagt, daß er sich Sorgen mache, daß China Taiwan bereits 2027 angreifen könnte. Der Economist verweist auf die herausragende Position der Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC), die weltweit führend in der Produktion fortschrittlicher Halbleiterchips sei, mit Technologien und Produktionsprozessen, die denen der USA oder Chinas um Jahre voraus seien. Das britische Blatt frohlockt auch über die jüngsten Änderungen gegenüber dem Status quo der zweideutigen Unterstützung der USA für eine Ein-China-Politik, während sie faktisch die taiwanesische Unabhängigkeit garantierten. Wird China angesichts einer wachsenden Unabhängigkeitsbewegung in Taiwan, die noch durch die Berichterstattung über Hongkong unterstützt werde, so zurückhaltend bleiben?
„Niemand in Amerika kann wirklich wissen, was Herr Xi heute beabsichtigt, geschweige denn, was er oder sein Nachfolger in der Zukunft wollen…. Mr. Xis Appetit auf Risiko könnte sich steigern, insbesondere wenn er sein Vermächtnis durch die Vereinigung mit Taiwan krönen will.“ Um dies zu verhindern, ruft der Economist zum Handeln auf: „Amerika braucht Waffen, um China davon abzuhalten, eine amphibische Invasion zu starten…. China muß davon abgehalten werden, zu versuchen, Taiwans Status mit Gewalt zu ändern, auch wenn ihm erneut zugesichert wurde, daß Amerika einen Vorstoß Taiwans in die formale Unabhängigkeit nicht unterstützen wird.“ Anstatt eine tatsächliche Lösung des Streits durch echte Entspannung und Dialog zu erreichen, schlägt das britische Magazin vor, sich um eine „Aufrechterhaltung der Ambiguität“ zu bemühen und den Konfliktzustand aufrechtzuerhalten, während man anerkennt, daß „das Risiko eines Wettrüstens der Supermächte hoch ist.“ Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Frau Zepp-LaRouche und ihre Mitdenker mobilisieren die wahren Führungspersönlichkeiten auf allen Kontinenten – diejenigen, die nach dem Erkennen von universellen Prinzipien dürsten, wie Ärzte, klassische Künstler, Wissenschaftler, Staatsmänner und, vielleicht am wichtigsten, die JUGEND – um durch die erfolgreiche Transformation Afghanistans und Haitis ein Zeitalter der Vernunft einzuleiten. Die Menschen in Afghanistan und Haiti und in so vielen anderen Ländern der Welt sind mit Hunger, Krankheit und Krieg konfrontiert – aber was noch schlimmer ist, sie sind mit der „niederträchtigen Gleichgültigkeit“ der Regierungen und Menschen in den Vereinigten Staaten, den europäischen Ländern und vielen anderen konfrontiert, die die bekannten Lösungen für das grausame Leiden und den Tod ignorieren, die den Erfolg Chinas bei der Befreiung von 850 Millionen Menschen aus extremer Armut ignorieren, die die fünfzigjährigen Wirtschaftsprognosen des verstorbenen amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers und Staatsmannes Lyndon H. LaRouche ignorieren. Laßt uns gemeinsam eine Kraft leidenschaftlicher Menschen aufstellen, die sich dafür einsetzt, dieses Unrecht ein für alle Mal zu korrigieren, so daß wir wirklich sagen können: „Nie wieder!“
Nehmen Sie an der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 13. und 14. November teil.
Verbreiten Sie diese Erklärung so weit Sie können: „Weckruf: Die Gefahr für die Menschheit liegt nicht im Klima, sondern in der Duldung einer hinterhältigen Politik, die das Klima nutzt, um uns zu zerstören!“
In ihrem Rückblick auf die Entwicklungen der letzten Tage sagte Helga Zepp-LaRouche, der Kampf zwischen zwei unvereinbaren Weltanschauungen eskaliere. Dies zeigt sich in der verrohten Gleichgültigkeit der USA, Großbritanniens und ihrer NATO-Verbündeten gegenüber der humanitären Krise in Afghanistan, die sie selbst verursacht haben. Im Gegensatz dazu stehen die Bemühungen der Nachbarländer Afghanistans, durch gemeinsame Projekte innerhalb der SCO, den BRICS- Staaten und der Belt and Road Initiative (BRI) die wirtschaftliche Entwicklung des kriegszerstörten Landes voranzutreiben. Die Gleichgültigkeit zeigt sich in der widerlichen Abschiebung haitianischer Flüchtlinge, die aufgrund einer Reihe von Naturkatastrophen in jüngster Zeit in ein Land zurückgeschickt werden, das nicht über die Mittel verfügt, sie zu versorgen. Der Unterschied wird auch sichtbar, wenn man die Reden von Biden und Xi Jinping auf der UN-Vollversammlung vergleicht. Und man kann es an der Eskalation der Regimewechsel-Operationen erkennen, die der britische Geheimdienst gegen Rußland und China führt.








