Der UN-Welternährungsgipfel vom 23. September 2021 war ein 13-stündiger Marathon mit mehr als 215 größtenteils vorab aufgezeichneten Reden und kurzen Videos zu Themen, wie die Lebensmittel- und Agrarherstellung „naturpositiver“ gemacht werden könne (als ob die Menschheit unnatürlich wäre). Dutzende von nationalen Vertretern kamen zu Wort, ebenso wie NGOs und Stiftungen, z.B. Melinda Gates von der Bill & Melinda Gates Foundation. Die Leiter aller wichtigen UN-Organisationen sprachen, von der Weltgesundheitsorganisation bis zur Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation. Viele verbreiteten bedrohliche Aussichten. So sagte Lord Goldsmith, der britische Minister für Pazifik und Umwelt: „Wir müssen unser Leben und unsere Wirtschaft mit der natürlichen Welt in Einklang bringen“ und die Erde mit „naturbasierten Lösungen“ schützen. Er rief dazu auf, Wälder auszuweiten und Anbauflächen zu reduzieren.
David Beasley, Exekutivdirektor des Welternährungsprogramms (WFP), betonte nachdrücklich, daß es unsere Aufgabe sei, Konflikte und Hunger zu beenden. In den vergangenen 18 Monaten seien 4,7 Millionen Menschen an COVID-19 gestorben, aber 16 Millionen an Hunger. „Wir haben das Fachwissen. Wir haben die Entschlossenheit,“ aber die Frage sei: „Was werden wir tun?“ Er sagte, die Milliardäre auf der Welt hätten im vergangenen Jahr jeden Tag ihren Reichtum um 5,2 Milliarden Dollar vergrößert, während 24.000 Menschen pro Tag verhungerten. Das bedeutet, die Milliardäre vergrößerten ihren Reichtum pro Stunde um 216 Millionen Dollar, während 1.000 Menschen pro Stunde starben. Nach seiner Schätzung gebe es 400 Billionen Dollar Reichtum auf der Welt gibt, und nur ein paar Milliarden würden benötigt, um das Leben all jener zu retten, die jetzt in Gefahr sind. Zweimal rief er aus: „Schande über uns“.
Er benutzte nicht die Worte „Resilienz … Inklusivität… Stärkung der Frauen… Rechte der Ureinwohner… Änderung der Ernährungsgewohnheiten… Aufwertung der Natur… Artenvielfalt.“ Er sagte, die erforderlichen Lebensmittel müßten produziert und verteilt, und die Konflikte müßten beendet werden. Es müsse gehandelt werden, wozu Gipfel eigentlich da sei, betonte er. „Liebe deinen Nächsten als gleichwertig… Ein Kind in Niger ist gleich einem Kind in New York… Kinder können keine leeren Versprechen essen. Es liegt an uns, Lebensmittel und Nahrung zu einer Realität zu machen.“