4. März 2023 (EIRNS) – Im Anschluß an das G20-Außenministertreffen in Indien veröffentlichte Sputnik Interviews mit verschiedenen indischen Experten, die sich zu den Ergebnissen des Treffens äußerten. „Während seiner Pressekonferenz nach dem Gipfel sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow, Rußland werde sich weiterhin ,auf die Bildung zuverlässiger Transportkorridore, unabhängiger Zahlungssysteme und die Ausweitung von Zahlungen in nationalen Währungen im Rahmen der BRICS, der SCO und der Eurasischen Wirtschaftsunion konzentrieren‘,“ hieß es dort. Eine Expertin, die Sputnik um einen Kommentar zu diesen Fragen bat, war Manjeet Kripalani, Gründerin und Geschäftsführerin von The Gateway House: Indian Council on Global Relations, einer in Mumbai ansässigen Denkfabrik, die ursprünglich dem New Yorker Council of Foreign Relations nachempfunden war. Sie sagte, das Ergebnis des G20-Treffens sei „eigentlich sehr spannend“, weil es die Möglichkeit eröffne, eine gerechtere Welt zu schaffen.
„Früher waren es immer die westlichen Banken, die das Sagen hatten. Das wird jetzt nicht mehr der Fall sein. Es wird Banken und Finanzintermediäre aus verschiedenen Teilen der Welt geben. Tatsächlich wird die Welt in finanzieller Hinsicht gleichberechtigter werden. Was die Logistik anbelangt, so ist dies sogar sehr gut, denn auch hier sind die bestehenden Systeme gestört. Aber wir werden sehen, daß die eurasischen Systeme und die Zollunionen usw. wieder in Gang kommen werden. Der internationale Nord-Süd-Verkehrskorridor beispielsweise, der von Zentralasien bis hinunter in den Iran führt, wird jetzt wieder in Betracht gezogen, weil es sich dabei um Verbindungsprojekte handelt, die näher an Westasien, Südasien, Zentralasien, vielleicht Rußland und China liegen. Und in Asien wird es verschiedene Arten von Konnektivität geben, vielleicht auch maritime Konnektivitätsprojekte, da bin ich mir nicht sicher. Aber auf jeden Fall werden diese multimodalen Verkehrskorridore jetzt mit großem Interesse betrachtet werden“, sagte Kripalani.