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Internationale Konferenz des Schiller-Instituts am 18. und 19. Juni 2022: „Nur eine Konkurssanierung des sterbenden transatlantischen Finanzsystems kann dauerhaften Frieden schaffen!“

Internationale Konferenz des Schiller-Instituts am 18. und 19. Juni 2022

Nur eine Konkurssanierung des sterbenden transatlantischen Finanzsystems kann dauerhaften Frieden schaffen!

Konferenzprogramm,

I. PANEL: STRATEGISCHE LAGE

(Samstag, 18. Juni, 15:00 Uhr MEZ)

1) Helga Zepp-LaRouche (Deutschland); Gründerin, Schiller-Institut: Grundsatzrede

2) Andrej Kortunow (Rußland); Generaldirektor des Russian International Affairs Council (RIAC): „Rußland und die unteilbare Sicherheit aller Nationen“

3) Oberst a.D. Richard Black (USA); ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Senator des Bundesstaates Virginia: „Die Ukraine hat den Krieg verloren: Aber es droht immer noch ein thermonuklearer Krieg“

4) Dr. Wolfgang Bittner (Deutschland); Autor von mehr als 80 Büchern; Doktor der Rechtswissenschaften: „Der West-Ost-Konflikt – Eine Inszenierung“

5) Sam Pitroda (U.S./Indien); Innovator, Unternehmer und politischer Entscheidungsträger: „Indien und die entstehende neue Weltarchitektur“

7) Dr. Clifford Kiracofe (U.S.); ehemaliger leitender Mitarbeiter des Senatsausschusses für auswärtige Beziehungen: „FDR und die amerikanische Politik gegenüber Rußland und China“

II. PANEL, WIRTSCHAFT

(Samstag, 18. Juni, 19:00 Uhr MEZ)

1) Diane Sare (USA); unabhängige LaRouche-Kandidatin für den Senat von New York: „Der Zusammenbruch des Westens und die dringende Notwendigkeit, sich der Belt and Road Initiative anzuschließen“

2) Daisuke Kotegawa (Japan); ehemaliger Beamter des japanischen Finanzministeriums und ehemaliger Exekutivdirektor Japans beim Internationalen Währungsfonds: „Die Welt darf nicht von dreckigen Zockern zerstört werden, die sich Banker der Wall Street und der City of London nennen“

3) Dr. Uwe Behrens (Deutschland), Logistikmanager und Autor, Berlin: „Die Doktrin der Nicht-Rivalität“.

4) Nino Galloni (Italien); Wirtschaftswissenschaftler; ehemaliger Generaldirektor des italienischen Arbeitsministeriums: „Afrika wieder selbstversorgend machen“.

5) Geoff Young (USA); Kandidat der Demokraten für den 6. Kongressbezirk von Kentucky: „Warum die USA sich der Belt and Road Initiative anschließen müssen“.

6) Leonidas Chrysanthopoulos (Griechenland), Botschafter ad honorem, ehem. Generalsekretär der Organisation für die Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation: „Die Krise im östlichen Mittelmeerraum und die Belt & Road-Initiative“

7) Runder Tisch zur Landwirtschaft mit Bob Baker, Mike Callicrate, Jon Baker, Wilbur, Ken und Kyle Kehrli, Frank Endres, James Moore, James Benham: „Mit Wissenschaft und Kultur zur die Hungersnot beenden – Prinzipien der landwirtschaftlichen Produktivität“.

Diskussion

III. PANEL, WISSENSCHAFT

(Sonntag, 19. Juni, 15:00 Uhr MEZ)

1) Jason Ross (USA); Schatzmeister der LaRouche-Organisation; wissenschaftlicher Berater von Lyndon LaRouche: „Wernadskische Zeit – Zeit für die Menschheit“

2) Francesco („Franco“) Battaglia (Italien); Professor für physikalische Chemie an der Universität von Modena, Italien: „Der Betrug des Klima-/Energiewandels“

3) Dr. Ed Calabrese (USA), Prof. für Umwelthygiene, Universität von Massachusetts, Amherst, Mit-Hg. „Hormesis: A Revolution in Biology, Toxicology and Medicine: „Wirkliche Wissenschaft widerlegt den Mythos des linearen Dosis-Wirkungs- (LNT-)Modells“

4) Prof. Sergej Pulinez (Rußland), Wissenschaftlicher Forschungsleiter desInstituts für Weltraumforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften, Moskau: „Ein Wernadskijscher Ansatz zur Erdbebenvorhersage“

4) William C. Jones, ehem. EIR-Korrespondent im Weißen Haus: „W.I. Wernadskij – Wissenschaftliches Denken als geologische Kraft“

Diskussion

IV. PANEL, KLASSISCHE KULTUR
UND DIALOG DER ZIVILISATIONEN
(Sonntag, 19. Juni, 19.00 Uhr MEZ)

1) Jacques Cheminade (Frankreich); Präsident, Solidarité & Progrès: Grundsatzrede, „Eine Kultur der Neugier und der Ausdauer, das Unmögliche zu erforschen“

2) Felipe Maruf Quintas (Brasilien); Professor für Politikwissenschaften, Fluminense Federal University, Rio de Janeiro; Kolumnist für „Monitor Mercantil“: „Die Rolle Brasiliens in der physischen Weltwirtschaft“

3) Zaher Wahab (Afghanistan); ehemaliger Berater des afghanischen Ministers für Hochschulbildung: „Dialog, nicht Kampf der Kulturen“

4) Dr. George Koo (USA), Unternehmensberater für den amerikanisch-chinesischen Handel i.R., Vorsitzender der Burlingame Foundation: „Die kulturellen Beziehungen zwischen den USA und China sind entscheidend, um einen Krieg zu verhindern.

Mike Robinson, (Großbritannien), Redakteur The UK Column“: Die Entmenschlichung der Meta-Sphäre“

Diskussion

In diesem Jahr 2022, dem 100. Geburtstag von Lyndon LaRouche, ist es an der Zeit, endlich die Richtigkeit seiner jahrzehntelangen Warnung zu erkennen: Daß die Fortsetzung der Finanzspekulationen und der Ausplünderungspolitik der Londoner City und der Wall Street zwangsläufig zum Krieg – und sehr wahrscheinlich zu einem thermonuklearen Krieg – führen würde. Die Weltwirtschaft würde zusammenbrechen mit dem daraus resultierenden Tod von Millionen und sogar Milliarden von Menschen durch Hungersnöte und Pandemien.

Aber es ist auch an der Zeit, sich auf die von Lyndon LaRouche vorgeschlagenen politischen Lösungen zu besinnen, um das sterbende System erfolgreich zu reorganisieren und durch eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu ersetzen, die auf denselben philosophischen Fundamenten der Staatskunst aufbaut, die 1648 zum Westfälischen Frieden führten.

Was die Gefahr eines Atomkriegs betrifft, so haben die Wortführer des bankrotten transatlantischen Systems ihre Absicht deutlich gemacht, Rußland bis an den Abgrund zu treiben, in der Hoffnung, es zum Einlenken und zur Unterwerfung unter das unipolare Imperium zu bewegen. Malcolm Chalmers, stellvertretender Generaldirektor des Royal United Services Institute (RUSI), das seit seiner Gründung im Jahr 1831 die zentrale Denkfabrik für Politikplanung des britischen Empire ist, erklärte offen, daß die Briten vorhätten, „den russischen Frosch zu kochen“ und eine Krimkrise zu provozieren, um Rußland zur strategischen Kapitulation zu zwingen.

Was den realwirtschaftlichen Zusammenbruch anbelangt, so hat die Federal Reserve Bank mit ihrer weltweiten „quantitativen Lockerung“ eine galoppierende Hyperinflation ausgelöst, die sich nun über die 1,9 Billiarden Dollar an unbezahlbaren Derivaten und anderen Finanzanlagen auf die Produktions- und Konsumgütersektoren der Wirtschaft ausbreitet. Infolgedessen kommt es zu einer drastischen und zunehmenden Verknappung von Nahrungsmitteln, Energie und anderen für das Überleben der Menschen wichtigen Gütern. Bis zu 2 Milliarden der fast 8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten leiden bereits in diesem Jahr unter einer unsicheren Ernährungslage, die bis zu einem Viertel der Menschheit erfassen wird, wenn nicht dringend etwas dagegen unternommen wird. Die gegen Rußland verhängten Sanktionen und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine haben die Krise zwar verschärft, insbesondere im Hinblick auf die Nahrungsmittel- und Energieversorgung, aber die Vorstellung, daß der wirtschaftliche Zusammenbruch durch den Krieg verursacht wurde, geht einfach an der Realität vorbei. Die Beendigung des Krieges wird den systemischen Zusammenbruch des gesamten westlichen Finanzsystems nicht beenden.

Es steht außer Frage, daß sich weltweit eine Revolte gegen diese wirtschaftlichen Verhältnisse und die damit verbundene Kriegsgefahr aufbaut. Die meisten Staaten Afrikas, Ibero-Amerikas und Asiens weigern sich, die selbstmörderische Sanktionspolitik gegen Rußland mitzutragen, und selbst die Europäische Union ist uneins, weil sie nicht in der Lage ist, in dieser Frage einen Konsens zu finden.

Ein weiteres starkes Indiz für die zunehmende Besorgnis über die Gefahren, die der Menschheit drohen, ist die Reaktion auf das Interview des Schiller-Instituts mit Oberst a.D. Richard Black vom 26. April 2022, in dem dieser vor der Kriegsgefahr warnt. Bis zum 31. Mai wurde es über 630.000 Mal aufgerufen.

Ein solches Ferment ist eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung, um die erforderliche globale neue Renaissance herbeizuführen. Wie Helga Zepp-LaRouche in der Diskussionsrunde einer Veranstaltung des Schiller-Instituts am 26. Mai sagte:

„Selbst wenn es zu einer Verhandlungslösung für die Ukraine käme, was ich für absolut notwendig halte, selbst wenn dies gelänge, wären wir nicht aus den Schwierigkeiten heraus. Wir befinden uns immer noch in einer hyperinflationären Explosion des Finanzsystems, die der eigentliche Motor für die Kriegsgefahr ist, denn das ist es, was diese Leute motiviert. Denn anstatt sich zu reformieren und zu erkennen, daß das neoliberale System am Ende ist, würden sie lieber in den Krieg ziehen.

Daher glaube ich nicht, daß es eine Lösung geben wird, solange man nicht die eigentliche Ursache angeht, nämlich den Zusammenbruch des Finanzsystems. Ich bin fest davon überzeugt, daß das, was ich in Bezug auf die internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur gesagt habe, der einzige Weg ist. Und das wirft natürlich die große Frage auf: Gibt es irgendeine Hoffnung, die Vereinigten Staaten dazu zu bringen, ihren Kurs zu ändern?“

Das englische Archiv finden Sie hier.


Hunger und Armut in Haiti auf katastrophalem Niveau, während die humanitäre Hilfe zurückgeht

24. März (EIRNS) – Wie im Jemen, in Afghanistan und anderen verarmten Ländern, berichten die UN-Organisationen, daß die Mittel für humanitäre Hilfe in Haiti weit unter dem Bedarf liegen, was zu einem Anstieg von Hunger und Armut führe. Wie in einer Pressemitteilung der Vereinten Nationen vom 22. März berichtet wird, warnten Mitarbeiter des Welternährungsprogramms in Port-au-Prince in einem Briefing für Medienvertreter in Genf, daß die geringer als erwartet ausgefallene humanitäre Nahrungsmittelhilfe in Verbindung mit den Folgen des Erdbebens vom August 2021 zu einer Situation geführt hat, in der „die Hungersnöte unvermindert zunehmen, da die anhaltende politische Instabilität, die wachsende Inflation und die immer wiederkehrenden Katastrophen sich weiterhin gegen die Menschen in Haiti verschwören“. Es wird prognostiziert, daß dieses Jahr zwischen März und Juni 45% der Bevölkerung von schwerem Hunger betroffen sein werden, wovon sich schätzungsweise 1,3 Millionen in der „Notfallphase“ der integrierten Klassifizierung der Ernährungssicherheitsphase (IPC) befinden werden. Am 22. März, dem Weltwassertag, berichtete die Organisation International Action for Human Rights (IAHR), daß 45% der 11 Millionen Einwohner Haitis keinen Zugang zu Trinkwasser haben.

Hintergrund dieser Katastrophe ist die dysfunktionale Regierung des diskreditierten Interimspremierministers Ariel Henry, der nur deshalb im Amt bleibt, weil die Regierung Biden ihn dort haben will, obwohl er in die Ermordung des Präsidenten Jovenel Moise im Juli 2021 verwickelt ist und die Ermittlungen dazu völlig lahmgelegt sind. Henry weigert sich, eine Einigung mit seinen Gegnern in der Zivilgesellschaft zu erzielen, die die Einsetzung einer zweijährigen Übergangsregierung vorschlagen, um dem Land Zeit zur Stabilisierung zu geben. Irrationalerweise beharrt er darauf, in diesem Jahr Wahlen abzuhalten, während die Sicherheitslage außer Kontrolle geraten ist und Entführungen durch bewaffnete Banden Bürger aller Gesellschaftsschichten treffen, die Ärzte aus Krankenhäusern, sowie Lehrer und Schüler aus den Klassenzimmern entführen, und obendrein eine Epidemie, die sich in den letzten Monaten noch verschlimmert hat.

Laut Le Nouvelliste vom 4. März haben die Banden, die wichtige Straßen kontrollieren, vier Departements (Provinzen) des sogenannten Großen Südens vom Rest des Landes abgeschnitten, so daß der Transport von Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern in dieses Gebiet sehr riskant, wenn nicht gar unmöglich wurde. Schon vor der Ukraine/Rußland-Krise grassierte die Inflation, doch inzwischen verschlimmert sie sich weiter durch in die Höhe schnellende Preise für Lebensmittel und Treibstoff, was diese Produkte unerschwinglich macht. Haiti importiert den Großteil seiner Lebensmittel und Düngemittel. Patrick David, Leitender Programmkoordinator der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), wies auf die Auswirkungen der Ukraine-Krise hin, da die höheren Preise für importierte Lebensmittel und Düngemittel aus der Ukraine zu einer noch höheren Inflation beitragen werden. Laut David importiert Haiti Weizen hauptsächlich aus Rußland, aber auch aus Kanada. „Wenn die Preise für Weizenmehl steigen, ist das ein Problem, und der Preis hat sich in zwei Jahren bereits verfünffacht. Und wir müssen befürchten, daß er sich noch einmal vervielfachen wird.“


Der LaRouche-Plan für eine neue internationale Wirtschaftsarchitektur

Mit dem LaRoucheplan aus der globalen Existenzkrise

Als Beitrag zu der dringend notwendigen internationalen Debatte über eine zukünftige Wirtschaftsarchitektur für globale Entwicklung und Fortschritt hat ein Rechercheteam der von Lyndon LaRouche gegründeten Nachrichtenagentur Executive Intelligence Review ein ausführliches programmatisches Papier, basierend auf LaRouches ökonomischen Prinzipien, ausgearbeitet und veröffentlicht. Darin geht es auch um den Wiederaufbau der Ukraine als Teil gesamteurasischer Entwicklung. Der Plan wurde auch in Vorbereitung der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 9. April für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur verfaßt. (Anmeldung hier: https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/03/18/internet-konferenz-am-9-april-2022-die-schaffung-einer-neuen-sicherheits-und-entwicklungsarchitektur-fuer-alle-nationen/)

Eine solche umfassende Diskussion über die neuen Prinzipien einer Wirtschaftspolitik, die den Menschen und nicht den Spekulanten dient und dauerhaft Frieden schafft, ist offensichtlich auch in Deutschland außerordentlich wichtig.

Einleitung: Zusammenfassung des Aktionsplans1

Die bisherigen Entwicklungen des Jahres 2022 haben überdeutlich gemacht, daß Lyndon LaRouches Vorhersagen aus dem letzten halben Jahrhundert über den unvermeidlichen Zusammenbruch des Finanzsystems nach dem Bretton-Woods-Abkommen erschreckend richtig waren. Die Weltproduktion von materiellen Wirtschaftsgütern sinkt rapide, die Hyperinflation der Finanzaggregate hat die Preise für Konsum- und Produktionsgüter in die Höhe schnellen lassen, so daß sie für einen großen Teil der Menschheit unerschwinglich geworden sind, unter dem Deckmantel von Sanktionen sind weltweit Handelskriege ausgebrochen, und Pandemien alter und neuer Krankheiten haben bereits direkt und indirekt etwa 18 Millionen Menschen das Leben gekostet. Es droht eine weltweite Hungersnot.

Die politischen Führer und die Massenmedien im Westen geben Wladimir Putin die Schuld für all dies – und noch mehr. Doch die eigentliche Ursache ist der jahrzehntelange Einbruch der „potentiellen relativen Bevölkerungsdichte“ der gesamten Menschheit – LaRouches Maß für die Fähigkeit einer Gesellschaft, sich auf immer höherem Niveau des Wohlstands, der Wissenschaft und der klassischen Kultur für eine wachsende Bevölkerung zu reproduzieren. Dieser Zusammenbruch ist das Ergebnis der Sparpolitik, die ein halbes Jahrhundert lang von der Londoner City und der Wall Street betrieben wurde.

Der Mechanismus, durch den diese Politik heute zu ihrer „endgültigen Lösung“ geführt wird, ist eine radikale Entkopplung der Weltwirtschaft in zwei erbittert antagonistische Blöcke – einen militarisierten NATO-Dollar-Block und den Belt and Road-Block -, die beide in ein Inferno von Entvölkerung und Krieg, sehr wahrscheinlich einschließlich eines thermonuklearen Krieges, gestürzt werden sollen.

Es ist besonders bezeichnend und schrecklich, daß die florierenden Gürtel- und Straßen-Eisenbahnverbindungen, die sich von China über Rußland bis nach Europa erstrecken, durch die anhaltenden Sanktionen und den Krieg fast vollständig unterbrochen wurden.

Es ist jetzt an der Zeit, daß Lyndon LaRouches programmatische Lösung für diese Krise weltweit klar gemacht und umgesetzt wird – solange noch Zeit dafür ist. Im Gegensatz zu Londons malthusianischer Entkopplung der Weltwirtschaft müssen die Nationen der Welt stattdessen um ein Programm für wirtschaftliches Wachstum und Sicherheit für jeden und alle, eine neue internationale Architektur für Sicherheit und Entwicklung, herum neu verbunden werden.

Die Grundzüge dieser programmatischen Politik hat LaRouche in seinen „Vier neuen Gesetzen“2 von 2014 dargelegt, die heute noch genauso gültig sind wie vor acht Jahren, als sie erstmals formuliert wurden. Unter den heutigen Umständen des offenen „totalen Krieges“, den das Finanzestablishment gegen Rußland (und bald auch gegen China) führt, der im Grunde die gleichen Ergebnisse hervorbringt wie strategische Flächenbombardements auf feindliches Gebiet, ist ein sofortiger Aktionsplan erforderlich, der sich auf diese vier Gesetze stützt:

1. Physische Wirtschaft: Rußland hat bereits kriegswirtschaftliche Maßnahmen ergriffen, um seine grundlegende nationale Kapazität zu verteidigen und die Selbstversorgung mit den wichtigsten wirtschaftlichen Gütern zu gewährleisten. Das „Strategische Dreieck“ aus Rußland, Indien und China (RIC) wird jedoch noch effektiver in der Lage sein, die grundlegenden physisch-wirtschaftlichen Bedürfnisse ihrer Bevölkerung, die zusammen 38% der Weltbevölkerung ausmacht, zu befriedigen, wenn sie zusammenarbeiten. Diese RIC-Kombination – der ursprüngliche Kern der späteren BRICS – produziert 43% des weltweiten Weizens, 23% des Erdgases, 66% des Stahls und enorme Mengen an wichtigen Mineralien. Außerdem verfügt sie über Weltklasse-Fähigkeiten in den Bereichen Kernenergie, Eisenbahnbau und andere Infrastrukturen, Weltraumforschung und andere fortschrittliche Technologien (siehe Tabelle 1).

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Tabelle 1

Rußland-Indien-China (RIC), Realwirtschaft, ausgewählte Parameter

2020EinheitenRußlandIndienChinaRICWeltAnteil RIC
BevölkerungMio.144138014112935776238%
WeizenMio. t8510813432776942%
NPK-Dünger (2019)Mio. t2419529421045%
ErdölMio. Barrel/Tag9,90,63,914,488,416%
ErdgasMrd. m³705271959274.00023%
Kernkraft (Erzeugung)TWh202403455872.55323%
Neue KernkraftkapazitätGWe3,84,216,023,953,645%
SteinkohleMio. t4007573.9025.0597.74265%
Eisenerz (2019)1000 t992103506592.50026%
StahlMio. t721001.0651.2371.87866%
Elektrifiziertes Schienennetz1000 km444510018934455%
WarenhandelssaldoMrd. $94-95515514NANA

(Quellen: FAO, WB, IAEA, Statista)

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Trotz der Defizite in bestimmten Wirtschaftsbereichen (Werkzeugmaschinen und andere Investitionsgüter, Pharmazeutika, Flugzeuge usw.) sind die RICs in Bezug auf die physische Wirtschaft gut positioniert, um einen „regionalen Block zu schaffen, der entweder außerhalb oder parallel zum bestehenden IWF-System operiert“, wie Lyndon LaRouche vor Jahren empfahl. Das Bündnis von Chinas Gürtel- und Straßeninitiative (BRI) mit der von Rußland geführten Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) ist bereits ein operativer Eckpfeiler einer solchen neuen Vereinbarung.

2. Ein System fester Wechselkurse: Der Handel und die produktiven Investitionen innerhalb eines solchen Blocks werden durch die Schaffung eines festen Wechselkursverhältnisses zwischen ihren Währungen erfolgen, mit einem kleinen Währungsband für vorübergehende Schwankungen. Durch diese Regelung wird jedes Eindringen spekulativer Finanzströme in Dollar oder damit zusammenhängende Finanzströme unterbunden. Die Paritäten zwischen ihren jeweiligen Währungen haben dann nichts mehr mit dem spekulativen System des schwankenden Dollars zu tun, sondern werden direkt durch Vereinbarungen zwischen den Regierungen und nicht durch den manipulierten spekulativen „Markt“ festgelegt.

Es wird auch über eine regionale gemeinsame Währung verhandelt werden, um den internationalen Handel, die Investitionen und die Abrechnung zu erleichtern – wobei ein goldgestützter Renminbi eine führende Option ist. Dies wird die „Aushandlung einer Reihe von langfristigen protektionistischen Verträgen über Kredite, Zölle und Handel zwischen einer Reihe führender Nationen“ ermöglichen, wie LaRouche 2004 schrieb.

3. Umfassende Kapital- und Devisenkontrollen sowie gezielte Kreditvergabe: Jedes der Länder wird ein vollständig geschütztes nationales Währungs- und Bankensystem einrichten, das Folgendes erfordert:

– Umfassende Kapital- und Devisenkontrollen,

– einen festen Wechselkurs gegenüber anderen Währungen (wie in Punkt 2 oben angegeben) und

– die Vergabe von gezielten, produktiven Krediten zu niedrigen Zinssätzen für vorrangige Projekte.

Im Falle Rußlands würde ein goldgestützter Rubel (oder ein neuer „schwerer Rubel“) diese Anforderungen in vorbildlicher Weise erfüllen; goldgestützte Währungen könnten auch in China und Indien eingeführt werden, und dies könnte auf die gemeinsame Währung ausgedehnt werden.

Die Ära der hohen Zinsen, mit denen spekulative Finanzströme aus dem Ausland angelockt werden sollen, wird ein jähes Ende finden. In einem Entwicklungsland erfüllt eine solche strikte Trennung zwischen der geschützten produktionsbasierten nationalen Währung und dem spekulativen, von London aus gesteuerten internationalen Dollar die gleiche Funktion wie die Glass-Steagall-Bankentrennung in den Vereinigten Staaten.

Dies ist die Voraussetzung für die Einrichtung einer „Hamiltonischen“ Nationalbank, die die Ausgabe neuer, zinsgünstiger Produktivkredite an die Hochtechnologiesektoren der physischen Wirtschaft des Landes organisiert – „eine massive Ergänzung langfristiger Kredite für die Kapitalbildung, mit anfänglichem Schwerpunkt auf der Kapitalbildung in der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur“, wie LaRouche sagt.

4. RIC+: Die RIC-Nationen werden den Kern einer neuen internationalen Architektur bilden, die allen Nationen offensteht, die bereit sind, sich auf der Grundlage dieser soliden physisch-ökonomischen Prinzipien zu beteiligen. Es besteht kaum ein Zweifel daran, daß die meisten Nationen im Entwicklungssektor diese neue Architektur für ihre eigenen Bedürfnisse als weitaus vorteilhafter empfinden werden als die Verwüstungen, die ihnen derzeit durch das bankrotte transatlantische Finanzsystem auferlegt werden, und daß sie sich schnell an solchen Bemühungen orientieren werden.

Ein möglicher unmittelbarer Baustein ist die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ – Kasachstan, Kirgisistan, Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan, zusätzlich zu Rußland, Indien und China), die von einigen führenden Experten als ausreichend groß eingeschätzt wird, um als Option für die Einführung eines neuen goldgedeckten, nicht auf dem Dollar basierenden Währungssystems zu fungieren, das auf einer vertraglichen Vereinbarung zwischen den Initiatorenländern beruht.

Der massive Export von Investitionsgütern in Entwicklungsländer wird für die produktive Expansion des RIC-Blocks von zentraler Bedeutung sein. Große Infrastrukturprojekte in diesen Ländern werden ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil des weltweiten Wirtschaftsaufschwungs sein. Langfristige, zinsgünstige Kredite für solche Aktivitäten werden in der neuen gemeinsamen RIC-Währung ausgegeben werden, ähnlich wie der Renminbi bereits heute von der BRI verwendet wird, nur in einem viel größeren Maßstab. Kredite, die für produktive Wirtschaftstätigkeiten im Bereich der Spitzentechnologie – im Gegensatz zu spekulativen Tätigkeiten – geschaffen werden, sind nicht inflationär und sind durch die Produktivitätssteigerung, die solche Investitionen nach sich ziehen, leicht rückzahlbar.

5. Die USA und Europa müssen sich dem Gürtel und der Straße-Initiative anschließen: Es wird von besonderer Bedeutung sein, die Vereinigten Staaten selbst sowie die europäischen Nationen in diese neuen internationalen Vereinbarungen einzubeziehen. Den Menschen in den USA und Europa und ihren Volkswirtschaften wird es im Verbund mit der RIC und der Belt and Road Initiative viel besser gehen als unter dem Regime der Deindustrialisierung und Entvölkerung, dem sie unter dem derzeitigen bankrotten System unter britischer Führung ausgesetzt sind.

Lyndon LaRouche bezeichnete diese Politik als ein Vier-Mächte-Bündnis (Rußland, Indien, China und die Vereinigten Staaten), das allein die nötige Macht hätte, das britische Empire ein für alle Mal zu beenden. Voraussetzung dafür ist, daß die USA zu ihren verfassungsmäßigen Zielen zurückkehren, einschließlich des von Alexander Hamilton geschaffenen amerikanischen Wirtschaftssystems, und daß die souveränen Nationen Europas ähnlich handeln.

6. Wiederaufbau der Ukraine durch Ost-West-Kooperation: Der unmittelbare Schwerpunkt einer solchen wirtschaftlichen Zusammenarbeit zum Nutzen aller wird die Ukraine sein. Was heute ein blutiges Schlachtfeld ist, wird zu einem Modell der Ost-West-Kooperation. Die einst mächtige ukrainische Wirtschaft, die nach der Unabhängigkeit durch 20 Jahre Wirtschaftsliberalismus zerstört wurde – was nach dem vom Westen angeführten Putsch auf dem Maidan im Jahr 2014 noch weiter verschärft wurde – und nun vom Krieg verwüstet wird, kann durch gemeinsame Anstrengungen wieder aufgebaut und wiederbelebt werden. Die Ukraine wird zum Knotenpunkt des „Gürtel- und Straßen“-Transits von China nach ganz Europa werden und die einst mächtigen wissenschaftlichen, schwerindustriellen und landwirtschaftlichen Sektoren der Ukraine aufbauen, was der ganzen Welt zugute kommen wird.

Bei den oben genannten sechs Maßnahmen handelt es sich nicht um eine langfristige Strategie und auch nicht um einen mittelfristigen Vorschlag. Sie sind ein kurzfristiger Aktionsplan, der erforderlich ist, um die massive wirtschaftliche Zerstörung, die bereits im Gange ist, zu stoppen, die geopolitisch motivierten Kriege zu beenden und die notwendige Architektur für beschleunigtes Wachstum und Entwicklung aller Nationen zu schaffen.3

II. Sanktionen zerstören die Weltwirtschaft bis zur Unkenntlichkeit

Die physische Wirtschaft des transatlantischen Sektors befindet sich seit etwa einem halben Jahrhundert in einem beschleunigten Niedergang, seit Nixon im August 1971 das Ende der Golddeckung des Dollars verkündete und stattdessen ein spekulatives System freier Wechselkurse einführte. Dann, Anfang 2020, erzeugte die COVID-Pandemie einen weiteren drastischen Einbruch, wobei eine weltweite reale Arbeitslosenquote von 46 % zum Vorschein kam, die mit „informeller Beschäftigung“ überdeckt worden war. Hunderte Millionen Menschen waren so zu dauerhafter Armut und Hunger verdammt. Im November 2021 wurde auf dem Klimazirkus COP26 in Glasgow unter dem Deckmantel des „Great Green Reset“ zur Bekämpfung des „Klimawandels“ ein weiterer Schritt zur Deindustrialisierung durchgesetzt, wodurch die physische Wirtschaft und besonders der Energiesektor zurück ins Mittelalter katapultiert werden wird.
Und jetzt wurden drakonische Sanktionen gegen Rußland und China verhängt, die die physische Wirtschaft des Planeten auf ein Niveau absenken, das unweigerlich zur Reduzierung der Weltbevölkerung um Milliarden Menschen führt, wenn nicht eingegriffen wird. Es muß betont werden, daß der jetzige Zusammenbruch der physischen Weltwirtschaft nicht durch die aktuelle Krise um die Ukraine verursacht wurde – die Gründe liegen Jahrzehnte zurück. Aber die Sanktionspolitik hat das Ziel, die Menschheit auf ein Niveau der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte wie im Mittelalter zu reduzieren.

A) Lebensmittel und Agrarnotstand

Beginnen wir mit den Lebensmitteln – hier wirkt sich die Sanktionspolitik mit besonderer Wucht auf den Entwicklungssektor aus. Liu Zhiqun, ein bekannter chinesischer Wirtschaftswissenschaftler am Chongyang Institute for Financial Studies, brachte es in einem Interview mit CGTN am 23. März auf den Punkt. Auf die Frage nach den Auswirkungen der US-Sanktionen gegen Rußland auf die Weltwirtschaft antwortete Liu: „Es gibt Schätzungen, daß die Ausbreitung von COVID zu Hungersnöten für 200 Millionen Menschen führt. Mit den Folgen der Sanktionen wird diese Zahl auf 1 Milliarde steigen.“
Bereits vor zwei Jahren, noch vor Ausbruch der Pandemie 2020 und der Hyperinflation 2021, gab es eine gravierende Unterproduktion von Nahrungsmitteln, so daß 2019 über 810 Millionen Menschen nicht genügend Nahrung hatten und sich die Hungersnot verschärfte. Zum Jahresende 2021 schätzte das Welternährungsprogramm, daß mehr als 230 Millionen Menschen kurz vor dem Hungertod standen und die landwirtschaftliche Produktion aufgrund von Engpässen bei den Betriebsmitteln und hohen Preisen ins Choas geraten würde. 
Der zusätzliche Schock durch die Sanktionen ist verheerend. Rußland war zusammen mit Weißrußland eine wichtige Quelle von Kunstdünger (Stickstoff, Phosphor, Kalium) für die Welt, die nun nicht mehr zur Verfügung steht. Die Erträge von Weizen, Mais und Reis – den drei Hauptgetreidearten der Welt – werden einbrechen, und die Anbauflächen schrumpfen. Bislang bezog Europa direkt oder indirekt 25 % seines Kunstdüngers aus Rußland. Brasilien und andere große Produzenten können den Bedarf nicht decken. Svein Tore Holsether, Präsident von Yara International, einem der größten Düngemittelhersteller der Welt, kommentierte im März 2022: „Die Hälfte der Weltbevölkerung erhält ihre Nahrung mit Hilfe von Düngemitteln… und wenn diese für einige Kulturen entfallen, sinkt [der Ertrag] um 50 %.“
Die Abbruch der Lieferungen von Getreide und anderen Produkten sowie von Düngemitteln aus dem Agrarbereich der Ukraine, Weißrußlands und Rußlands stellt einen unmittelbaren weltweiten Notfall dar. Rußland und die Ukraine sind zusammen die größten Weizenexporteure der Welt, auf sie entfällt ein Drittel der über 200 Mio. Tonnen Weizen, die jährlich gehandelt werden. Dies trifft vor allem die von Weizenimporten abhängigen Länder der MENA-Region (Naher Osten, Nordafrika), von denen viele zu 70 % oder mehr von der Ukraine und Rußland abhängig sind. Viele europäische Länder bezogen ihr Futtergetreide (Gerste, Mais usw.) aus der Ukraine, was nun unterbrochen ist. Auf die Ukraine entfielen 19 % der jährlichen Maisexporte der Welt. Das Welternährungsprogramm bezog in den letzten Jahren die Hälfte seines Getreides für Nothilfelieferungen aus der Ukraine. Auf die Ukraine und Rußland zusammen entfielen auch 75 % des international gehandelten Sonnenblumenöls, das einen bedeutenden Teil der weltweiten Speiseölausfuhren ausmacht.
Parallel zu den Engpässen sind die Lebensmittelpreise in die Höhe geschnellt, so daß die geringeren Produktionsmengen für Millionen von Menschen unerschwinglich geworden sind. Laut dem Welternährungspreisindex der FAO stiegen die Lebensmittelpreise in der Zeit von Mai 2020 bis Februar 2022 um 54 %.
Neben den Lebensmitteln selbst sind auch Saatgut, Pflanzenschutzmittel und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel für den Erntezyklus 2022-2023 betroffen. Zwei der weltweit größten Saatgutlieferanten, die Bayer AG und Cargill Inc., haben Rußland im Einklang mit der US-Sanktionspolitik einen Lieferstopp für Weizensaatgut für 2023 angedroht.

Es gibt fünf Bereiche, in denen dringend reagiert werden muß.

1. Die nationalen Regierungen müssen ihre souveräne Verantwortung wahrnehmen und die knappen Nahrungsmittelvorräte dorthin lenken, wo sie Leben retten, und ebenso die knappen landwirtschaftlichen Betriebsmittel – Saatgut, Düngemittel, Pflanzenschutzmittel, Treibstoff – in die Agrargebiete lenken, die kurzfristig den größten Ertrag erbringen können. Wenn nötig, bedeutet dies, daß autonome Entscheidungen von Lebensmittel- und Agrarkartellen außer Kraft gesetzt werden müssen.

2. Die Regierungen müssen entsprechend ihren nationalen Plänen Unterstützungsmaßnahmen für unabhängige bäuerliche Familienbetriebe und entsprechende lebensmittelverarbeitende Betriebe umsetzen. Dazu gehören Paritätspreise, Kredite und Infrastruktureinrichtungen, und es bedeutet, die Macht der Kartellsysteme zu brechen, die spezielle Exportregionen und Monokulturen gefördert haben, während Millionen Menschen hungern und verhungern. 

3. Das Ziel ist die Verdoppelung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion, um den Hunger zu bekämpfen. Wenn man von einer halben Tonne Getreide pro Person und Jahr ausgeht (für den direkten und indirekten Verzehr durch tierische Proteine), sollte die Welternte bei 4 Mrd. Tonnen liegen, aber derzeit sind es nur 2,7 Mrd. Tonnen, also zwei Drittel des Bedarfs. 

4. Schluß mit der „Green Reset“-Politik und der Ideologie, menschliche Aktivitäten im Namen des Klimaschutzes einzuschränken. Insbesondere müssen in 60 Ländern alle jene Pläne gestoppt werden, die darauf abzielen, bis 2030 30 % der Land- und Wasserflächen aus der landwirtschaftlichen oder sonstigen wirtschaftlichen Nutzung herauszunehmen. 

5. Die Ukraine ist in Friedenszeiten ein globaler Schwerpunkt für eine hochproduktive Landwirtschaft, wie wir weiter unten ausführen. Mit insgesamt 41,5 Mio. ha landwirtschaftlicher Nutzfläche, das sind 70 % der Gesamtfläche des Landes, steht sie nach Rußland an zweiter Stelle in Europa, was die landwirtschaftliche Nutzfläche angeht. Von der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche der Ukraine gelten 32 Mio. ha als Ackerland. Fast alle Böden sind gut, die Hälfte davon sind sehr fruchtbare Schwarzerdeböden. Flüsse und der Zugang zum Schwarzen Meer für den Seehandel sind wichtige Transportmittel. Das Klima begünstigt die Landwirtschaft. Mit einem gezielten Wiederaufbau- und Wachstumsplan wird die Ukraine nicht nur ein produktiver Mittelpunkt Eurasiens, sondern auch eine Brücke in eine Zukunft mit reichlich Nahrung für alle. 

B) Die europäische Energieversorgung bricht ein

Zeichen einer gesunden Wirtschaft ist die technologisch bedingte steigende Energieflußdichte im Produktionsprozeß, verbunden mit einem steigenden Gesamtenergieverbrauch pro Kopf und pro Quadratkilometer. Doch die Weltenergiesituation entwickelt sich seit Jahrzehnten in die entgegengesetzte Richtung, und die Sanktionspolitik sorgt dafür, daß sich der Zusammenbruch weiter beschleunigt.
Vor allem die europäischen Länder und Menschen sind die Lämmer, die zur Schlachtbank geführt werden. Im Jahr 2020 stammten etwa 40 % des gesamten Energieverbrauchs in Europa aus importiertem Erdöl. In dem Jahr, das im Oktober 2021 endete, lieferte Rußland etwa 25 % des gesamten von der Europäischen Union importierten Erdöls. Wenn man also die Ölimporte aus Rußland stoppt, sinkt der Gesamtenergieverbrauch Europas um 10 %. Ähnliches gilt für Erdgas.
Für Deutschland ist die Lage besonders ernst.


Tabelle 2
Energieverbrauch in Deutschland 2020

(Tausend PJ) %
Gesamt 12.41
Öl 3.97 32%
– Einfuhren 3.89 98%
– aus Rußland 1.32 34%
Erdgas 3.1425%
-Einfuhren 2.98 95%
-Aus Rußland1.64 55%
Insgesamt aus Rußland2.96 24%
Quelle: Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

Ohne russisches Erdgas und Erdöl verfügt Deutschland über 24 % weniger Energie. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß diese Lieferungen ohne weiteres durch andere Quellen ersetzt werden könnten, und schon gar nicht schnell.
Die großen europäischen Regierungen, insbesondere die deutsche, scheuen sich, der Bevölkerung mitzuteilen, daß die (bisher nicht sanktionierten) russischen Energieexporte nach Europa faktisch untersagt sind. Aber sie sind faktisch untersagt, weil alle Unternehmen, die russische Petrochemikalien kaufen möchten, abgeschreckt werden, ganz zu schweigen von den extremen Schwierigkeiten, Finanzierungen und Versicherungen für solche Geschäfte zu erhalten. Das gleiche gilt für Metalle und Düngemittel; Rußland ist ein großer Exporteur von beidem. Es ist möglich, ja sogar wahrscheinlich, daß noch in diesem Frühjahr alle russischen Exporte von Erdgas, Erdöl und Düngemitteln nach Europa und in die Vereinigten Staaten zum Erliegen kommen, selbst wenn ein Friedensabkommen in der Ukraine erreicht werden sollte. Die fast vollständige Unterbrechung der Neuen Seidenstraße, die von China durch Rußland nach Europa führt, ist ebenso bereits eingetreten.
Rußland ist der drittgrößte Ölproduzent der Welt und der Ölexporteur Nummer eins. Im Jahr 2021 produzierte es rund 11,3 Mio. Barrel pro Tag (bpd), von denen etwa 7,2 Mio. bpd exportiert wurden. Von diesen Ausfuhren gingen 1,6 Mio. bpd nach China, das damit der größte Einzelabnehmer von russischem Rohöl ist. Rußland ist gut positioniert, um seine Ölexporte, die derzeit nach Europa (etwa 2,3 Mio. bpd) gehen, in erheblichem Umfang auf China und Indien umzulenken, das derzeit 85 % seines Bedarfs von 4,3 Mio. bpd importiert, wovon jedoch weniger als 3 % aus Rußland stammen.
Außerdem verfügt Rußland mit 47,8 Bio. Kubikmetern über die mit Abstand größten Erdgasreserven der Welt, was fast einem Viertel der weltweiten Gesamtreserven von 205,6 Bio. Kubikmetern entspricht. Im Jahr 2021 produzierte Rußland eine Rekordmenge von 763 Milliarden Kubikmetern (mcm) Gas, von denen 185 mcm (24 %) exportiert wurden. Die beiden größten Abnehmer von russischem Gas sind Deutschland (43 Mrd. m³) und Italien (29 Mrd. m³). China hat im Jahr 2020 nur etwa 9 Mrd. m3 russisches Gas gekauft, aber es ist geplant, diese Käufe auf 38 Mrd. m3 im Jahr 2025 und möglicherweise noch mehr danach zu erhöhen.
Auch die Energiepreise steigen im Zuge der weltweiten Hyperinflation rasant an, ausgelöst durch die globale finanzielle Spekulationsblase. Auch die Erdgaspreise in Europa sind sprunghaft angestiegen – von 2.190 $ pro tausend Kubikmeter auf fast 4.000 $ pro tausend Kubikmeter, ein Anstieg von 85 %. Und der Preis für Kraftwerkskohle zur Stromerzeugung hat sich mehr als verdreifacht und erreichte am 7. März mit 460 $ pro Tonne ein Allzeithoch, gegenüber 134 $ pro Tonne am 21. Dezember. Es wird erwartet, daß diese und ähnliche Rohstoffpreise in den kommenden Monaten noch weiter ansteigen werden.

C) Mineralien und Metalle

Die Sanktionen gegen Rußland werden sich besonders verheerend auf den Zugang der westlichen Länder zu lebenswichtigen Mineralien und Metallen auswirken. Rußland, China und das SCO-Mitgliedsland Kasachstan produzieren zusammen die überwiegende Mehrheit der wichtigsten Mineralien der Welt. Von den 42 wichtigsten Mineralien und Mineralprodukten der Welt produzieren diese drei Länder zusammen zwischen 30 % und 90 % der weltweiten Gesamtmenge, so der U.S. Geological Survey. Diese Mineralien reichen von den elementarsten (wie Bauxit, Graphit, Blei und Kupfer) über solche, die für moderne Verfahren und die Herstellung von Mikrochips benötigt werden (z.B. Seltene Erden, Titan, Silizium und Gallium, das für elektronische Schaltungen, Halbleiter und Leuchtdioden verwendet wird), bis hin zu solchen, die für die Landwirtschaft benötigt werden (z.B. Stickstoff, Ammoniak und Phosphat).
Bei 16 dieser 42 wichtigsten Mineralien entfallen mehr als 70 % der gesamten Weltproduktion auf Rußland, Kasachstan und China. Im Jahr 2021 erzeugten sie 84 % der Weltproduktion an Vanadium (eine Legierung, die Stahl stoß- und vibrationsfest macht und auch in Panzerplatten verwendet wird), 85 % des Graphits, 86 % des Wismuts, 87 % des Wolframs, 87 % des Quecksilbers, 91 % des Asbests und 98 % des Galliums (das in den meisten High-Tech-Bereichen unverzichtbar ist).
Die drei Länder fördern und/oder produzieren 37 % des weltweiten Stickstoffs und Ammoniaks, das in Düngemitteln und Herbiziden verwendet wird, 45 % des weltweiten Phosphatgesteins, das zur Herstellung von Phosphatdünger verwendet wird, und 33 % des weltweiten Kalis, das zur Herstellung von Düngemitteln verwendet wird. 
Neben der Landwirtschaft ist auch die Automobilproduktion direkt betroffen. In einem Artikel in Globe and Mail vom 7. März heißt es: „Der Industrie drohen auch eine Verknappung und Preisanstiege von Rohstoffen aus der Ukraine und Rußland, wie z.B. Neongas, Palladium und Nickel, die alle für verschiedene Zwecke in der Automobilherstellung verwendet werden.“

 D) Sanktionierung wissenschaftlicher Exzellenz

Raumfahrt: Die von Präsident Biden verhängten Sanktionen gegen das russische Raumfahrtprogramm werden sich auch auf viele Raumfahrtprojekte in zahlreichen anderen Ländern auswirken, einschließlich der Länder, die die Sanktionen umsetzen. So ist beispielsweise die Entscheidung der Europäischen Weltraumorganisation, die Zusammenarbeit mit Rußland bei der ExoMars-Mission auszusetzen, die ursprünglich Ende September 2022 vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan starten sollte, ein selbstverschuldetes Desaster.
ExoMars ohne Rußland durchzuführen, bedeutet mehr als nur den Ersatz der von Rußland gebauten Proton-Rakete. Aus Rußland stammt auch die Landeplattform namens Kasatschok, die ersetzt werden muß. Der Rover selbst enthält russische Instrumente und von Rußland gelieferte Radioisotopen-Heizelemente. In der Erklärung der ESA wurde auch die Entscheidung Rußlands vom 26. Februar 2022 aufgegriffen, als Reaktion auf die europäischen Sanktionen die Sojus-Starts vom EU-Startplatz Kourou in Französisch-Guayana einzustellen und sein Personal von dort abzuziehen. Durch diese Entscheidung sind fünf europäische Missionen in Frage gestellt – zwei Starts von Galileo-Navigationssatelliten, das ESA-Weltraumteleskop Euclid und die geowissenschaftlichen EarthCARE-Satelliten sowie ein französischer militärischer Aufklärungssatellit.
Es ist eine bittere Ironie, daß die Ausgrenzung der russischen Weltraumforschung auch ein Schlag gegen die Raumfahrtkapazitäten der Ukraine ist. Seit 1991 haben die USA, Europa und Rußland in der Ukraine zusammengearbeitet, die seit den 1950er Jahren ein wichtiger Akteur in der Weltraumindustrie ist. Es wird nicht oft berichtet, aber die Ukraine ist ein führender Konstrukteur und Hersteller von Trägerraketen (einschließlich russischer), Raketentriebwerken, Raumfahrzeugen und elektronischen Komponenten. Die ukrainische Zenit-Rakete ist sogar die Lieblingsrakete von Elon Musk. Mit 16.000 Mitarbeitern ist die ukrainische Raumfahrtbehörde fast so groß wie die NASA. Der aus der Sowjetära stammenden Behörde unterstehen 20 staatliche Unternehmen, die im ukrainischen Raumfahrtcluster, einer Region zwischen den Städten Dnipro, Charkiw und Kiew, angesiedelt sind.


Kernenergie: Die Kernenergie ist ein weiterer russischer (und ukrainischer) High-Tech-Bereich, der von den Sanktionen betroffen ist. Rußland ist mit 202 TWh der viertgrößte Kernenergieproduzent der Welt, nach den USA, China und Frankreich. Bei den im Bau befindlichen neuen Kernkraftwerken im In- und Ausland ist es jedoch zusammen mit China weltweit führend. 
Derzeit betreibt Rußland 38 Kernkraftreaktoren im Land; weitere 27 sind geplant, und weitere 21 Reaktorblöcke sind beantragt. Rosatom, die staatliche russische Kernenergiegesellschaft, hat sich zum Ziel gesetzt, daß Rußland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts 70 % seiner Elektrizität aus Kernreaktoren gewinnt.
Auch außerhalb Rußlands wird die Kernenergie zielstrebig ausgebaut. In den folgenden Ländern hat Rußland entweder bereits Kernreaktorblöcke gebaut, baut sie oder wird sie bauen: Armenien (1); Bangladesch (2); Bulgarien (2); Weißrußland (2); China (8); Ägypten (4); Finnland (1); Ungarn (4); Indien (4); Iran (3); Slowakei (4); Ukraine (15); Usbekistan (1). In Bolivien errichtet Rußland eine Wissenschaftsstadt, die über einen Forschungsreaktor verfügen wird.
Rußland ist besonders daran interessiert, die Kernenergie nach Afrika zu bringen. Präsident Putin erklärte auf dem BRICS-Gipfel 2018 in Johannesburg (Südafrika):

„Ich möchte besonders darauf hinweisen, daß Rußland plant, seine Unterstützung für die Entwicklung der nationalen Energieversorgung in afrikanischen Staaten zu verstärken. In der Kernkraftindustrie … bieten wir unseren afrikanischen Partnern den Aufbau einer ganzen Industrie auf schlüsselfertiger Basis an. Mit einer Reihe von Ländern der Region wurden Abkommen über die Zusammenarbeit im Bereich ,Atome für den Frieden‘ unterzeichnet, und in einigen von ihnen hat die Arbeit bereits eine praktische Dimension erreicht. Alle diese Projekte sind von strategischer Bedeutung für Afrika, wo nach verschiedenen Schätzungen bis zu 600 Millionen Menschen ohne Strom leben.“

Medizin: Im August 2020 kündigte Rußland als erstes Land die Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs an, den Sputnik V mit zwei Impfungen und etwas später Sputnik Light mit einer Impfung. Die Briten setzten alles daran, daß die Sputnik-Impfstoffe im Westen nicht zugelassen wurden. Der Sputnik-Impfstoff wurde bis Februar 2021 belächelt, als die medizinische Fachzeitschrift Lancet bekanntgab, daß Sputnik V in einer Studie mit 20.000 Teilnehmern eine Wirksamkeitsrate von 91,6 % aufwies. 
Britische und amerikanische Sanktionen hatten noch vor dem Krieg mit der Ukraine Sand ins Getriebe gestreut. Bereits am 1. März 2021 verhängte das Vereinigte Königreich Sanktionen gegen den Russischen Direktinvestitionsfonds (RDIF) und seinen Leiter Kirill Dmitriev. Die Vereinigten Staaten folgten diesem Beispiel. Der RDIF arbeitete mit dem russischen Gamaleya-Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie zusammen, das Sputnik V entwickelt hatte, um die Produktion von Sputnik V zu organisieren und ihn auf ausländischen Märkten zu vermarkten.

III.  Die Sanktionen beschleunigen den transatlantischen Finanzkollaps

Schon vor dem 25. und 27. Februar (dem Datum der russischen Invasion in der Ukraine und der Verhängung drastischer Sanktionen durch die NATO-Staaten) war die Inflation in den USA beim Verbraucherpreisindex von 1,5 % auf 6,9 % und beim Erzeugerpreisindex auf 9,8 % angestiegen. In der EU war die Inflation beim Verbraucherpreisindex von etwa 1 % auf 4,8 % und beim Erzeugerpreisindex auf 16 % gestiegen.
Als somit der große „Sanktions-Inflationsschock“ am 4. März alle Rohstoffe traf und die Verfügbarkeit von wichtigen Nahrungsmitteln, Energie und mineralischen Rohstoffen rückläufig wurde, stand das transatlantische Finanzsystem bereits unter hohem Inflationsdruck, ausgelöst durch die Versuche der westlichen Zentralbanken, die privaten Großbanken vor dem Platzen der gigantischen Derivatblase zu schützen – eine zum Scheitern verurteilte Anstrengung.
Auf einem der größten Felder dieses Inflationsfeuers, dem US-Immobilienmarkt, der den globalen Crash von 2007-08 auslöste, läßt sich die massive Geldentwertung nicht auf die Auswirkungen des Ukraine-Krieges oder die wirtschaftliche Kriegsführung der NATO gegen Rußland zurückführen. Der US-Immobilienmarkt steuert auf einen weiteren Zusammenbruch zu und läßt in der Federal Reserve die Alarmglocken erklingen.
Was die Energiepreise in Europa anbelangt, so wurde die rasante Inflation schon lange vor dem Krieg durch das Gelddrucken der Zentralbanken und die Spekulation mit Derivaten angeheizt.
Die größte Zentralbank, die amerikanische Federal Reserve, ist inzwischen sehr besorgt, die Kontrolle über das verloren zu haben, was einer ihrer Gouverneure, Christopher Waller, am 19. März als „rasende Inflation“ bezeichnete. Drei Gouverneure bzw. Regionalpräsidenten – Rafael Bostic aus Atlanta, James Bullard aus St. Louis und Waller – fordern mehrfache Zinserhöhungen um jeweils 0,5 %, denn sie sind in Panik geraten, weil die derzeit geplanten geringfügigen Zinserhöhungen keine Chance haben, die Inflation zu bremsen. Doch diese Geldverknappung wird ebenso kläglich scheitern wie die gegenteilige „quantitative Lockerung“ – denn die zugrunde liegende Spekulationsblase von Billionen von Dollar ist in jedem Szenario unbezahlbar. 
Vor diesem Hintergrund hat der hyperinflationäre Schock, der sich seit Montag, dem 7. März, verbreitete, den größten Teil der Liquidität aus Produktion, Vertrieb und Handel mit den vielen oben genannten Gütern ausgelöscht. Viele Tausende von Unternehmen in diesen Sektoren sind in Zahlungsschwierigkeiten geraten, wovon auch ihre Banken betroffen sind. Keine geringere Bank als JPMorgan Chase, die größte in den Vereinigten Staaten, äußerte in der darauffolgenden Woche große Besorgnis darüber, daß die Bank das Ausfallrisiko all dieser Unternehmen tragen müsse. Die Kreditvergabe in diesen Bereichen ist praktisch zum Erliegen gekommen. Bloomberg News titelte am 18. März: „Die größten Rohstoffmärkte der Welt beginnen sich festzufressen“. Der Verband europäischer Energiehändler [der größte der Welt] forderte am 16. März die Zentralbanken auf, „zeitlich begrenzte Sofortliquiditätshilfe zu leisten, um sicherzustellen, daß die Großhandelsmärkte für Gas und Strom weiterhin funktionieren“.
Engpässe auf lebenswichtigen Rohstoffmärkten sind allgegenwärtig, und die Engpässe in Folge der Sanktionen zur Zerschlagung der russischen Wirtschaft überschneiden sich mit denjenigen, die sich bereits vor dem 25. Februar aufgrund der steigenden Inflation entwickelt hatten, wie z.B. bei Düngemitteln. Die am stärksten verknappten Rohstoffe steigen hyperinflationär im Preis.
Das Phänomen der „Selbstsanktionierung“ zahlreicher Unternehmen in Europa, Nordamerika und Ozeanien für russische Energieprodukte, die gar keinen staatlichen Sanktionen unterliegen, hat diesen Begriff zu einem geflügelten Wort gemacht. Rohstoffhändler schätzen, daß die russischen Ölexporte nach Europa tatsächlich um 1,5 Mio. Barrel pro Tag (bpd) gesunken sind, obwohl sie nicht sanktioniert sind. Die gesamten russischen Ölexporte weltweit sollen um 2 Mio. Barrel pro Tag gesunken sein. Der IEA zufolge werden es im Laufe des Jahres 2022 3 Mio. bpd sein. 
Bereits am 7. März beschrieb Zoltan Poszar, Analyst bei der Credit Suisse, den durch die Rohstoffe ausgelösten finanziellen Schock sehr treffend. „Wenn der Westen den größten Rohstoffproduzenten der Welt, der praktisch alles verkauft, mit Sanktionen belegt, wird Folgendes passieren: Nicht-russische Rohstoffe werden aufgrund der neuen Knappheit teurer; Händler müssen mehr Kredite aufnehmen, aber gibt es genug Sicherheiten? Es werde in der Branche zu massiven Nachschußforderungen kommen.
Zum 50. Jahrestag des OPEC-Angebotsschocks von 1973 erleben wir etwas Ähnliches, aber wesentlich Schlimmeres – den Rußland-Angebotsschock 2022, der nicht vom Anbieter, sondern vom Verbraucher ausgeht.“
Eine Zahlungsunfähigkeit Rußlands wird auch von seinen westlichen Gläubigern bewußt provoziert, indem etwa 300 Milliarden Dollar der 640 Milliarden Dollar an russischen Währungsreserven eingefroren (d.h. gestohlen) wurden. Ein Zahlungsausfall wird Nachschußforderungen auf Credit Default Swaps auslösen, deren Preis so stark gestiegen ist, daß sie für Rußlands Gläubiger nicht mehr verwendbar sind. Moskau war bisher in der Lage, diese Schulden zu bedienen, wie es durch die Zahlung von 117 Mio. Dollar am 16. März und 66 Mio. Dollar am 21. März aus den eingefrorenen Reserven bewiesen hat – ein Verfahren, das durch ein Schlupfloch des US-Finanzministeriums in den Sanktionen, die Ende Mai 2022 auslaufen, erlaubt ist.
Dieses Schlupfloch wurde gelassen, um internationalen Anleihegläubigern die Möglichkeit zu geben, den russischen Markt sicher zu verlassen, indem sie ihre stark verbilligten russischen Anleihen an Goldman Sachs und andere verkaufen, die wiederum solche „notleidenden Schulden“ an Geierfonds verkaufen. Diese Fonds werden dann hingehen und ihre beträchtlichen finanziellen, rechtlichen und politischen Kapazitäten einsetzen, um Rußland zu zwingen, den vollen Nennwert der Anleihen zu zahlen, die die Geierfonds für einen Bruchteil erworben hatten – so wie es im Krieg gegen Argentinien vor zwei Jahrzehnten bereits praktiziert wurde.
Die Auslandsschulden russischer Unternehmen sind ein Fragezeichen von 75 Milliarden Dollar. Diese Anleihen wurden vom Markt bereits mit einem Abschlag von 70 % neu bewertet, d.h. mit einem Verlust von etwa 50 Mrd. $. Wall Street on Parade schrieb am 7. März: „Die große Frage an der Wall Street ist, welche Banken 41 Milliarden Dollar für Credit Default Swaps auf Rußland schulden.“ 
„Es sind 41 Milliarden Dollar an Credit Default Swaps (CDS) auf russische Schulden bekannt“, heißt es in der bekannten Finanzkolumne. „Darüber hinaus gibt es weitere Milliarden an Credit Default Swaps auf Anleihen staatlicher und nichtstaatlicher russischer Unternehmen…. Es sieht nach einer Wiederholung der Bankenkrise von 2008 aus“, schrieb Wall Street on Parade weiter, „als die Banken die Kreditvergabe an andere Banken einstellten, weil sie nicht wußten, wer als nächstes von den toxischen Subprime-Krediten betroffen sein würde. Das führte zu einer Liquiditätskrise und dem beispiellosen Engagement der Federal Reserve, die heimlich Billionen von Dollar in die Megabanken der Wall Street und ihre ausländischen Derivatpartner pumpte.“
Am 11. März veröffentlichte die Financial Times auf der Grundlage von Daten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich eine Liste der am stärksten exponierten westlichen Banken. Das Gesamtengagement wird mit 121 Mrd. $ angegeben, wovon der größte Teil, 84 Mrd. $, in den Händen europäischer Banken liegt, wobei die Société Générale an der Spitze der Liste steht (21 Mrd. $), gefolgt von Paribas (3 Mrd. $), Credit Suisse (1,7 Mrd. $) und Deutsche Bank (1,5 Mrd. $). Unter den US-Banken ist die Citibank mit 10 Mrd. $ am stärksten exponiert.

IV.  Entwurf eines Plans zum Wiederaufbau und zur Entwicklung der Ukraine

Frieden durch Entwicklung ist die Grundlage der Politik für eine neue weltweite Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, und sie muß am unmittelbarsten auf den Wiederaufbau einer neutralen Ukraine nach dem Krieg angewendet werden.
Auch wenn das Ausmaß der Zerstörung durch den andauernden Krieg kaum abzuschätzen ist, bleibt die Aufgabe bestehen, daß die ukrainische Wirtschaft wiederaufgebaut und in eine moderne wissenschaftlich-technologische Ökonomie umgewandelt werden kann und sollte, um als Drehscheibe zwischen dem östlichen und westlichen Teil Eurasiens zu fungieren. Der Lebensstandard und die Ausbildung der Arbeitskräfte müssen erhöht und gleichzeitig die destruktiven Ratschläge der City of London und des IWF abgelehnt werden, die in drei Jahrzehnten zu einer wirtschaftlichen Verwüstung geführt haben. Das Land kann aus den Trümmern, die der gegenwärtige Krieg hinterläßt, wiederaufgebaut werden. 
Die Ukraine verfügt über ein großes Potential. Sie verfügt seit jeher über qualifizierte und produktive Arbeitskräfte, die in einigen Bereichen Weltspitze sind. Sie verfügt über einen bedeutenden Industriegürtel in der Region zwischen Dnipropetrowsk und der Volksrepublik Donezk (ehemals Region Donezk der Ukraine), wo mehr als ein Drittel der gesamten Industrieproduktion der Ukraine angesiedelt ist. (Für die Zwecke dieser Studie betrachten wir die Donezker Volksrepublik [DVR] und die Lugansker Volksrepublik [LVR], deren genauer Status sich aus den Friedensverhandlungen ergeben wird, sowie die Ukraine als Teil der zu entwickelnden gemeinsamen Region). Die Ukraine verfügt über die Anlagen- und Maschinenbaubetriebe Juschmasch und Juschnoje, die Raumfahrzeuge, Raketen und Schmiedeteile herstellen, sowie über den wissenschaftlich-technischen Komplex für Luftfahrt O. K. Antonow, der sich auf den Bau von Frachtflugzeugen spezialisiert hat. Alle diese Werke könnten für die Herstellung von Raumfahrzeugen ausgebaut, ein Teil auch auf die Herstellung von Laser-Werkzeugmaschinen umgerüstet werden.
Das Land besitzt 20 % der „Schwarzerde“ des Planeten, um ausreichend Weizen, Getreide und viele andere landwirtschaftliche Produkte für den eigenen Bedarf und den Export in die ganze Welt zu produzieren. Das Schienennetz des Landes ist veraltet und an einigen Stellen heruntergekommen, aber es könnte modernisiert werden, so daß elektrifizierte Hochgeschwindigkeitsstrecken oder Magnetschwebebahnen entstehen. So könnte die günstige geografische Lage des Landes genutzt werden, um Waren und Menschen schnell von Norden nach Süden und von Osten nach Westen durch das Herz Eurasiens zu transportieren – ein zentrales Bindeglied in der Belt and Road Initiative. Die Ukraine ist in der Tat der perfekte Dreh- und Angelpunkt, um das derzeitige globale Paradigma von wirtschaftlichem Zusammenbruch und Krieg durch eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu ersetzen, die auf dem Konzept von Frieden durch Entwicklung basiert. 

Dreißig Jahre der Zerstörung

Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 erklärte sich die Ukraine am 24. August 1991 für unabhängig, aber ihre „Unabhängigkeit“ war nur von kurzer Dauer. Augenblicklich machten sich unzählige Ökonomen aus dem Umfeld des IWF, der Wall Street und der Londoner City auf den Weg, um die Privatisierung und Schließung von Fabriken, die Entlassung von Arbeitern usw. durchzusetzen. Dr. Natalia Witrenko, Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei der Ukraine (PSPU), analysierte die Ergebnisse dieser zerstörerischen Politik auf einer Konferenz des Schiller-Instituts am 13. und 14. April 2013, ihre Rede wurde in Neue Solidarität Nr. 20 vom 15. Mai 2013 abgedruckt.. Witrenko berichtete: „Die Werkzeugmaschinenindustrie brach praktisch völlig zusammen, obgleich die Ukraine zuvor über 16 große Werkzeugmaschinenbetriebe verfügte, die 1990 noch 37.000 Werkzeugmaschinen produzierten. Jetzt sind davon nur noch drei übrig, die sich kaum mehr über Wasser halten können, und sie produzieren nur noch 40 Werkzeugmaschinen im Jahr.“
Witrenko stellte weiter fest, daß die Stromerzeugung der Ukraine zwischen 1991 und 2012 um 35 %, die Walzstahlproduktion um 57 % und die Traktorenproduktion um 94,3 % zurückgegangen sei. In den Jahren der monetaristischen „Unabhängigkeit“ hat die Ukraine 12 Millionen Arbeitsplätze verloren, und die Menschen wurden immer ärmer. 
Ende 2013 kam es zu einem Wendepunkt: Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch beschloß am 21. November, das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union nicht zu unterzeichnen, und suchte nach anderen Alternativen für die Entwicklung der Ukraine. Vom 3. bis 6. Dezember hielt sich Janukowitsch zu einem Staatsbesuch in Peking auf. Dort traf er mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zusammen und sagte zu, daß sich die Ukraine der Belt and Road Initiative anschließen würde, deren Gründung Xi erst drei Monate zuvor im September angekündigt hatte. Am 5. Dezember kommentierte das chinesische Außenministerium das Treffen: „Die Ukraine war einst ein wichtiger Verbindungspunkt zwischen der östlichen und der westlichen Zivilisation und liegt auf dem Weg, den die Eurasische Kontinentalbrücke nehmen muß. Die Ukraine ist bereit, sich am Aufbau des ,Wirtschaftsgürtels Seidenstraße‘ zu beteiligen. Die chinesische Seite begrüßt dies und ist bereit, eine entsprechende Zusammenarbeit mit der ukrainischen Seite zu erörtern.“
China und die Ukraine unterzeichneten ein Abkommen über eine strategische Partnerschaft, und China erklärte sich bereit, 8 Milliarden Dollar in die ukrainische Wirtschaft zu investieren, so der Ukraine Monitor vom 6. Dezember 2013.
Auch eine enge Zusammenarbeit mit Rußland stand auf der Tagesordnung. Der damalige stellvertretende russische Ministerpräsident Dmitri Rogosin hatte eine Arbeitsgruppe für die russisch-ukrainische Industriekooperation gebildet, die auch die militärische und die gemeinsame Raumfahrtproduktion umfaßte. Rogosin besuchte vom 1. bis 3. Dezember die Industrieanlagen des Dnjepr-Bogens und traf mit dem damaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Mykola Asarow zusammen.
Diese Entwicklungsperspektiven waren dem britischen und amerikanischen Establishment ein Dorn im Auge, und sie aktivierten seit langem bestehende Kapazitäten in der Ukraine, darunter Victoria Nuland, die damalige stellvertretende US-Außenministerin für europäische und eurasische Angelegenheiten, sowie die Anhänger des Nazi-Kollaborateurs Stepan Bandera, die zur Eskalation von Gewalt und Chaos aufriefen, um die Regierung Janukowitsch zu stürzen – was ihnen am 24. Februar 2014 auch gelang. Der vorab ausgewählte Arsenij Jazenjuk wurde am 27. Februar 2014 auf Drängen von Victoria Nuland als Ministerpräsident eingesetzt, um die Politik der City of London und des Internationalen Währungsfonds (IWF) wieder in Kraft zu setzen, die 21 Jahre lang so viel Zerstörung und Leid in der Ukraine angerichtet hatten.
Der fortschreitende Zerfall der ukrainischen Wirtschaft ist ein deutliches Beispiel für diesen Prozeß, wie die folgende Tabelle der sinkenden Beschäftigungszahlen zeigt.

Tabelle 3
Arbeitskräfte in der Ukraine

Jahr Arbeitskräfte insgesamt (Tausend)LandwirtschaftIndustrieVerarbeitendes Gewerbe
2012 20,354 3,4963,3462,322
201320,4043,5783,2752,276
201418,073 3,0912,8982,022
2015 16,443 2,8702,5741,839
2016 16,2772,8672,4951,792
2017 16,1562,8612,4411,775
2018 16,3612,9382,4261,786
201916,5783,0102,4621,833
Quelle: Staatliches Statistikamt der Ukraine.

Zwischen 2012 und 2019 sank die Gesamtzahl der Arbeitskräfte in der Ukraine um 3,96 Millionen oder 18,6 %; die Zahl der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft sank um 486.000 (13,9 %), die Zahl der Arbeitskräfte in der Industrie um 884.000 (26,4 %) und die Zahl der Arbeitskräfte im verarbeitenden Gewerbe (Teil der Industriearbeiter) um 443.000 (19,5 %).
Im Jahr 1992 hatte die Ukraine eine Gesamtbevölkerung von 51,9 Millionen Menschen. Im Jahr 2012 war sie auf offiziell 45,4 Millionen gesunken, wohingegen die Wirtschaftswissenschaftlerin Witrenko sagte, daß die tatsächliche Zahl damals nur noch 39 Millionen betrug. Im Jahr 2020 lag die offizielle Bevölkerungszahl bei 41,4 Millionen, einschließlich der Bevölkerung des Donbass (nach Witrenkos Berechnung würde sie jedoch eher bei 35 Millionen liegen). Nach offiziellen Maßstäben mußte die Ukraine zwischen 1992 und 2020 den größten Bevölkerungsrückgang aller europäischen Länder hinnehmen, und all dies geschah vor der russischen Militäroperation in der Ukraine am 24. Februar 2022. Inzwischen haben weitere 4 Millionen Ukrainer das Land verlassen, und eine unbekannte Zahl von Menschen ist innerhalb des Landes auf der Flucht.

Umkehrung des Prozesses, Wiederaufbau der Ukraine

Die Ukraine kann im Rahmen einer neuen internationalen Wirtschaftsarchitektur einige entscheidende Schritte unternehmen, wie bereits in diesem Dokument dargelegt. 
Erstens sollte die Ukraine den größten Wert auf den Wiederaufbau und die Entwicklung ihrer produktiven Arbeitskräfte legen. In einem Webcast am 7. Dezember 2012 sagte der Wirtschaftswissenschaftler Lyndon LaRouche:
„Wir haben die Bevölkerung des Planeten, und wir brauchen jedes verdammte Individuum auf diesem Planeten: Wir brauchen sie! Sie haben einen Daseinszweck, denn sie können produktiver werden, und wenn sie produktiver werden, dann werden ihre Kinder produktiver, und so weiter; die Fähigkeit der Menschheit, mit diesen Problemen fertig zu werden, nimmt zu.“
Im Laufe der nächsten zehn Jahre sollte die Ukraine 10 Millionen Arbeitskräfte wieder in den Arbeitsmarkt integrieren, darunter 4 Millionen zusätzliche Industriearbeiter und davon 2 Millionen Arbeiter im verarbeitenden Gewerbe.
Im Jahr 2019 gab es in der Ukraine 118.935 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, einige mit lediglich fünf Beschäftigten. Heute sind es zweifellos weit weniger, aber die Ukraine sollte sich zum Ziel setzen, diese Zahl bis 2032 um etwa 50.000 neue Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zu erhöhen und die Größe und die Zahl der Beschäftigten in den bestehenden Betrieben zu steigern. An vorderster Front sollte dabei der Werkzeugmaschinenbau stehen, und es sollten Werkzeugmaschinenmeister aus China, Deutschland, Italien und der Schweiz geholt werden, die mit ukrainischen Werkzeugmaschinenexperten zusammenarbeiten, um eine neue Generation von Werkzeugmaschinenarbeitern auszubilden.
Die offizielle Jugendarbeitslosigkeit in der Ukraine schwankt zwischen 15 % und 22 %, die tatsächliche Quote dürfte Berichten zufolge viel höher liegen. Die Ukraine sollte ein nach dem Vorbild der von US-Präsident Franklin Roosevelt im März 1933 in den Vereinigten Staaten gegründetes Civilian Conservation Corps einrichten, um arbeitslose Jugendliche zu beschäftigen und auszubilden. Das ukrainische Korps sollte sich auf unterstützende Tätigkeiten im Gesundheitswesen, in Krankenhäusern und auch beim Bau von Krankenhäusern und anderer Infrastruktur konzentrieren, zusammen mit abendlichen Bildungskursen als Teil eines Weltgesundheitssystems, wie es von der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vorgeschlagen wurde.
Zweitens wird die Ukraine viele ihrer Städte wiederaufbauen und ihren Industriegürtel rekonstruieren und modernisieren müssen. Ein großer Teil der Industrie des Landes konzentriert sich auf zwei große Regionen: die Region Dnipropetrowsk im Südosten des Landes und die DVR im Osten, die jeweils etwa 17% der ukrainischen Industrieproduktion der Vorkriegszeit ausmachten.
Die DVR konzentriert sich vor allem auf die Stahlproduktion, die chemische Industrie und den Kohlebergbau. Sie verfügt auch über wissenschaftliche Zentren. Es ist wichtig, daß Donezk und Mariupol die beiden Enden eines gemeinsamen Industriekorridors mit Industrieunternehmen bilden. In Mariupol besitzt das Unternehmen Metinvest, das von dem Milliardär Rinat Achmetow kontrolliert wird, zwei große Stahlwerke sowie weitere Anlagen, die Berichten zufolge zusammen 40.000 Menschen beschäftigen. Die DVR hat unter dem Rückgang der Kohleproduktion gelitten. Im Jahr 2013 produzierte die Ukraine 84 Mio. Tonnen Kohle. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 29 Mio. Tonnen, ein starker Rückgang um zwei Drittel. Ein Großteil der Bergwerke befindet sich in der Donbass-Region. Mehrere Kohlebergwerke in der DVR wurden in den letzten Jahren durch schwere Regenfälle überflutet und unbrauchbar gemacht, und die Zentralregierung in Kiew hat wenig getan, um zu helfen. Dies hat der Stahlproduktion der Ukraine geschadet. Der heilige „Great Reset“-Kreuzzug der britischen Royals gegen die Kohle schadet der Ukraine zusätzlich.
In der Region Dnipropetrowsk, einem Zentrum der Schwerindustrie, gibt es zahlreiche Betriebe, die eine breite Palette von Industrie- und Investitionsgütern herstellen, darunter Gusseisen, Walzgut, Rohre, Maschinen, Bergbaumaschinen, landwirtschaftliche Geräte, Traktoren, Oberleitungsbusse, Kühlschränke und Lebensmittelverarbeitung.
In Kryvyi Rih, der längsten Stadt Europas, die in der Region Dnipro liegt, sind mehrere große Bergbauunternehmen ansässig. ArcelorMittal, der größte Stahlhersteller der Ukraine mit einer Jahresproduktion von 4 bis 6 Mio. Tonnen, hat seinen Sitz in Kryvyi Rih. Juschmasch und Juschnoje, zwei große staatliche Unternehmen, die im Zentrum der sowjetischen Verteidigungs- und Raumfahrtproduktion standen, sind ebenfalls in der Region Dnipro angesiedelt.
In diesen beiden Industrieregionen, die zusammen mehr als ein Drittel der ukrainischen Industrieproduktion erwirtschafteten, ist ein Teil der Fabrikanlagen abgenutzt – einige stammen noch aus der Mitte der Sowjetära – und ein Teil der Infrastruktur ist mangelhaft. Ihr Überleben wird erhebliche Investitionen in die technologische Verbesserung und Modernisierung von Investitionsgütern und Anlagen sowie den Bau vieler neuer Fabriken erfordern. Dies sollte eine gemeinsame Anstrengung der Industrienationen des Westens und des Ostens in der Art des Marshallplans sein, nicht unähnlich dem, was für den Wiederaufbau Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg erforderlich war.


Drittens: Eisenbahnen. Die beigefügte Abbildung mit dem Titel „Railroad and Road Corridors Across Eurasia“ (Eisenbahn- und Straßenkorridore in Eurasien), die zuerst im Bericht „The New Silk Road Becomes the World Land-Bridge“ (Die neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke), Band II, des Schiller-Instituts erschien, zeigt die zentrale Lage der Ukraine für die Weltlandbrücke. Gegenwärtig werden 80-90 % des Güterverkehrs von Asien nach Europa über die Eisenbahnlinien des Nordkorridors abgewickelt, der Rußland durchquert und durch die Sanktionen fast zum Erliegen gekommen ist.



Ein Teil des ukrainischen Schienennetzes ist veraltet und muß dringend erneuert werden. Die Hälfte der 21.640 Kilometer (13.447 Meilen) ist elektrifiziert, aber nur in wenigen Abschnitten für den Hochgeschwindigkeitsverkehr geeignet. Im Jahr 2021 unterzeichnete Krzaliznytsia, die ukrainische Eisenbahngesellschaft, ein Abkommen mit der italienischen Ferrovie Dello Stato Italiane, um eine Vorstudie zur Einführung des Hochgeschwindigkeitsverkehrs in der Ukraine durchzuführen. Im Mittelpunkt des Vorschlags steht der Bau einer Hochgeschwindigkeitsstrecke von Odessa über Kiew nach Lemberg, eine Strecke von 790 Kilometern (489 Meilen). Diese Hochgeschwindigkeitsstrecke sollte erweitert werden, um die Westukraine (wo sich Kiew und Odessa befinden) mit Dnipro und der DVR im Osten zu verbinden. Das System umfasst den Personenverkehr, sollte aber auch für den Güterverkehr ausgebaut werden. Die Chinesen, die weltweit führende Kraft im Eisenbahnbau, sind ebenfalls am Bau von Hochgeschwindigkeitsstrecken in der Ukraine interessiert.
Eine Hochgeschwindigkeitsstrecke für den Personen- und Güterverkehr durch die Ukraine würde etwa 10.000 km (6.200 Meilen) neue Gleise erfordern. 
Viertens verfügt die Ukraine über eine sehr prominente und kompetente Raumfahrtindustrie, deren Kernstück die in Kiew ansässige Antonov Aeronautics sowie die Unternehmen Juschmasch und Juschnoje sind. Sowohl Juschmasch als auch Juschnoje haben ihren Hauptsitz in der südostukrainischen Stadt Dnipro in der Region Dnipropetrowsk, die nach ihrer Raumfahrtindustrie auch „Raketenstadt“ genannt wird. Während der Sowjetära war Dnipro eines der wichtigsten Zentren der Raumfahrt-, Nuklear- und Militärindustrie und spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und Herstellung von ballistischen Raketen für die UdSSR. Eine der leistungsstärksten ballistischen Interkontinentalraketen (ICBM), die während des Kalten Krieges eingesetzt wurde, war die R-36, die später zum Vorbild für die Trägerraketenfamilie Tsyklon wurde. Sowohl die R-36 als auch die Tsyklon wurden von Juschnoje entwickelt und von Juschmasch hergestellt.
Der Weg aus der militärischen Produktion führte über die Raumfahrtindustrie. Beide Unternehmen wurden zum Rückgrat der Raumfahrtindustrie des Landes und bauten über 100 Trägerraketen pro Jahr. Im Westen erlangten sie Aufmerksamkeit durch die Entwicklung und Herstellung der ersten Stufen für die Antares-Rakete, die das Northrop Grumman Cygnus-Frachtfahrzeug zur Internationalen Raumstation befördert. Darüber hinaus stellt Juschnoje auch Triebwerke für die europäischen Vega-Raketen her.
Neben Raumfahrzeugen und Raketen stellt Juschnoje auch Fahrwerke, Gussteile, Schmiedeteile, Traktoren, Werkzeuge und Industrieprodukte her. Diese Unternehmen und andere ukrainische Forschungs- und Produktionseinrichtungen verfügen über riesige Hangars und komplexe Prüfstände, in die Milliarden von Dollar investiert wurden.
Antonov Aeronautics stellt besonders schwere militärische und kommerzielle Transportfahrzeuge sowie Passagierflugzeuge her und ist außerdem weltweit führend bei der Beförderung von Raumfahrtkomponenten auf dem Luftweg und bei der Durchführung von frachtbezogenen Satellitentransporten. Im Jahr 2016 wurde das Unternehmen in die neu gegründete Ukrainian Aircraft Corporation eingegliedert. 
Juschmasch, Juschnoje und Antonow beschäftigen zusammen 40 000 Mitarbeiter, von denen viele Ingenieure, Raumfahrtwissenschaftler usw. sind. Sie und ihre komplexen Komponenten sind ein echtes Juwel, nicht nur für die Weltraumforschung, sondern auch wegen ihrer breit aufgestellten Fähigkeiten, von denen sie u.a. einen Teil der neuen Produkte wie Laserwerkzeugmaschinen und viele andere fortschrittliche Maschinen herstellen könnte, die die Ukraine und andere Länder brauchen werden.
Fünftens: Der reiche schwarze Boden der Ukraine ist ein Segen für die Menschheit. Die Ukraine ist einer der größten Getreideexporteure der Welt und exportiert nach der USDA-Prognose vom März 2022 für den Zeitraum 2021/2022 20 Mio. Tonnen Weizen, 27 Mio. Tonnen Mais und 6 Mio. Tonnen Gerste. Sie ist der weltweit größte Produzent von Sonnenblumensamen und gehört zu den sieben größten Erzeugern von Kartoffeln, Trockenerbsen, Karotten, Gurken, Kürbissen, Kohl, Raps, Zuckerrüben usw. Mit den richtigen internationalen Vereinbarungen könnte es einen guten Teil Afrikas ernähren.
Sechstens: All diese Projekte erfordern eine enorme Menge an Krediten. Die vom IWF, der Londoner City und der Wall Street diktierte Wirtschaftspolitik in der Ukraine muß vollständig und unverzüglich beendet werden. Sie hat dem ukrainischen Volk von 1991 bis heute Zerstörung, Plünderung, Hunger und Krankheit gebracht.
Der Kreditbedarf für den oben beschriebenen programmatischen Entwurf für den Wiederaufbau der Ukraine wird sich auf leicht eine halbe bis eine Billion Dollar belaufen. Das kann nicht durch das spekulative Casino-Weltwährungssystem des IWF und der City of London generiert werden. Die Ukraine sollte das Glass-Steagall-Gesetz anwenden, um ihr Finanzsystem einer sofortigen Konkurssanierung zu unterziehen und eine Hamilton’sche Nationalbank als Ersatz für die Zentralbank einzurichten, um das notwendige Volumen an gezielten Krediten an die produktive Seite der Wirtschaft auszugeben. 
All diese Maßnahmen werden, wie wir im einleitenden Abschnitt dieses Dokuments dargelegt haben, im Rahmen eines neuen Weltkreditsystems umgesetzt, das in Verbindung mit der Gürtel- und Straßeninitiative eine Revolution in der weltweiten Entwicklung auslösen wird. 


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Kasten 1
LaRouches „Vier neue Gesetze“
Am 8. Juni 2014 schrieb Lyndon LaRouche ein Dokument mit dem Titel „Die vier neuen Gesetze zur Rettung der USA jetzt! KeinVorschlag;eine unmittelbare Notwendigkeit“, in dem er die folgenden vier politischen Forderungen aufstellte:
1. Die sofortige Wiedereinführung des Glass-Steagall-Trennbanken-Gesetzes, das von US-Präsident Franklin D. Roosevelt eingeführt wurde, und zwar ohne Änderungen, was das Umsetzungsprinzip betrifft. Dies bedeutet, daß die gesamte spekulative Finanzblase einer Konkurssanierung unterzogen werden muß.
2. Die Rückkehr zu einem top-down gesteuerten und genau definierten System des nationalen Bankwesens, wie es der erste Finanzminister der USA, Alexander Hamilton, festgelegt hat.
3. Der Zweck des Einsatzes eines solchen föderalen Kreditsystems ist es, hochproduktive Trends zur Verbesserung der Beschäftigung zu erzeugen, mit der begleitenden Absicht, die realwirtschaftliche Produktivität und den Lebensstandard der Personen und Haushalte zu erhöhen.
4. Verabschiedung eines „Crash-Programms“ zur Förderung der fundamentalen Durchbrüche in der Wissenschaft, die für unbegrenztes Wirtschaftswachstum und Entwicklung erforderlich sind.


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Kasten 2
LaRouche über Zölle und Handel
Der folgende Auszug stammt aus Lyndon LaRouches Aufsatz vom 12. Januar 2004, „Zum Thema Zölle und Handel“. 
Das gegenwärtige Geld- und Finanzsystem mit frei schwankenden Wechselkursen ist hoffnungslos bankrott. Es muß für die notwendigen Verwaltungs- und Reorganisationsmaßnahmen unter staatliche Aufsicht gestellt werden. Praktisch keines der führenden Bankinstitute Westeuropas und Amerikas (neben anderen Fällen) ist derzeit nicht implizit bankrott. Daher muß das erste, unmittelbarste Ziel der Intervention souveräner Regierungen die Stabilität der normalen Funktionen der Gesellschaft sein; das zweite, kurz- bis mittelfristige Ziel muß eine Steigerung der produktiven Beschäftigung auf ein Niveau sein, das ausreicht, um die Leistungsbilanzen der Nationen ins Gleichgewicht zu bringen; das dritte Ziel muß die Aushandlung einer Reihe langfristiger protektionistischer Vertragsvereinbarungen über Kredite, Zölle und Handel zwischen einer Reihe führender Nationen sein. Die letztgenannten Abkommen sollten eine bis zwei Generationen umfassen, was Kapitalzyklen von fünfundzwanzig bis fünfzig Jahren entspricht.
Die Möglichkeit einer Erholung von dem Zustand, der uns gegenwärtig durch die Kombination des IWF-Systems mit schwankenden Wechselkursen und dem wild ausbrechenden Verhalten der Zentralbanksysteme der Nationen hinterlassen wurde, hängt von einer massiven Aufstockung der langfristigen Kredite für die Kapitalbildung ab, wobei der Schwerpunkt zunächst auf der Kapitalbildung in der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur liegt. Um ein solches Expansionsprogramm über zwei Generationen hinweg aufrechtzuerhalten, wie wir es tun müssen, ist ein System erforderlich, in dem die grundlegenden Kreditkosten nicht höher sein dürfen als 1-2% einfache Zinssätze. Dies kann nur unter Bedingungen erreicht werden, die durch ein monetäres Finanzsystem mit festen Wechselkursen definiert sind. Das bedeutet also ein „Goldreservesystem“, keine Wiederbelebung eines „Ehrliches Geld“-Goldstandardsystems nach britischem Vorbild (oder dem des verrückten Ezra Pound). Es bedeutet auch ein System langfristiger Handels- und Zollvereinbarungen zwischen den Nationen, das mit Zielen wie dem langfristigen Wachstum der Kapitalbildung vereinbar ist.

Anmerkungen:

1. Der Plan wurde ausgearbeitet von einer Arbeitsgruppe des Executive Intelligence Review, der Claudio Celani, Richard Freeman, Paul Gallagher, Marcia Merry-Baker, Dennis Small und Karel Vereycken angehören. Das englische Original finden Sie hier.

2. Die Vier Gesetze von Lyndon LaRouche

3. Der Plan wurde auch in Vorbereitung der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 9. April für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur verfaßt.


Konferenz – Amerikanische und europäische Militär- und Sicherheitsexperten warnen: Irrsinn der Politiker droht einen Atomkrieg auszulösen

Presseinformation:

Schiller-Institut-Expertendialog am 26. Mai: Irrsinn der Politiker droht einen Atomkrieg auszulösen

26. Mai 2022 (EIRNS)–Auf der heutigen Online-Konferenz des Schiller-Instituts mit dem Titel „Amerikanische und europäische Militär- und Sicherheitsexperten warnen: Irrsinn der Politiker droht einen Atomkrieg auszulösen“ waren Vorträge und eine Diskussion zwischen vier Militär- und Strategieexperten aus Frankreich, Italien und den Vereinigten Staaten sowie der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und dem Moderator Dennis Speed zu hören. Innerhalb weniger Stunden nach der Veranstaltung gab es auf YouTube fast 2.000 Aufrufe. Weiterlesen…

Amerikanische und europäische Militär- und Sicherheitsexperten warnen: Irrsinn der Politiker droht einen Atomkrieg auszulösen

Hier finden Sie den archivierten englischen Livestream. Die deutsche Simultanübersetzung finden Sie in der Rednerliste verlinkt.

Redner:

  • Oberst a.D. Richard Black, ehem. Leiter der Strafrechtsabteilung in der Militärgerichtsbarkeit der US-Armee und ehem. Abgeordneter des Landessenats im US-Bundesstaat Virginia
  • General a.D. Leonardo Tricarico, ehemaliger Stabschef der italienischen Luftwaffe
  • Ray McGovern, Analyst, Central Intelligence Agency (CIA-ret.), Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS)
  • Eric Denécé, Direktor des Französischen Zentrums für Geheimdienstforschung (CF2R)
  • Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts

Zwei Artikel, die von bekannten Bastionen des britischen Imperialismus veröffentlicht wurden, sollten Sie bis ins Mark erschüttern. Erstens stellte der stellvertretende Generaldirektor des Royal United Services Institute (RUSI), Malcolm Chalmers, am 20. Mai eine Strategie vor, um Rußland wegen der Krim an den nuklearen Abgrund zu treiben, oder wie er es nannte, eine „Kubakrise auf Steroiden“. Er argumentierte, eine solche gefährliche Provokation könne es „einfacher“ machen, Rußland zu zwingen, den Krieg mit der Ukraine beizulegen. Er deutete an, daß die Ukraine – ermutigt durch die NATO-Strategie, den „russischen Frosch zu kochen“, indem sie diesem Land immer ausgefeiltere Waffen in immer größeren Mengen überläßt – die Krim zurückerobern könnte, wie sie es seit 2014 wünscht. Rußland könnte dies als existentielle Bedrohung betrachten und dies könne Wladimir Putin dazu veranlassen, die russischen Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen und mit deren Einsatz zu drohen. „Es wäre ein Moment extremer Gefahr“, räumte Chalmers ein, „aber gerade wegen der Gefahr, die einer solchen Situation innewohnt, könnte eine solche Nuklearkrise es den Führern erleichtern, schwierige Kompromisse zu schließen.“

Das RUSI ist seit seiner Gründung im Jahr 1831 die wichtigste Denkfabrik der britischen Krone im Bereich Verteidigung. Der Chalmers-Artikel „This War Still Presents Nuclear Risks-Especially in Relation to Crimea“ ist ein Augenöffner.

Die Henry Jackson Society (HJS) in London wirbt nun aggressiv für ihren Bericht aus dem Jahr 2020, in dem eine Strategie skizziert wird, die berüchtigte „Five Eyes“-Allianz aus Großbritannien, den USA, Kanada, Australien und Neuseeland als Instrument zu nutzen, um die vollständige wirtschaftliche Abkopplung des Westens von China durchzusetzen..

Diese neokonservative Denkfabrik, die sich gegen Rußland und China richtet, wird vom britischen Geheimdienst geleitet, u. a. durch den (durch „Russiagate“ berühmt-berüchtigten) ehemaligen MI6-Chef Sir Richard Dearlove, der zu den Gründern der HJS gehörte und heute einer ihrer Leiter ist. Selbst der Versuch, China vom internationalen System abzukoppeln, könnte eine „wirtschaftliche Atombombe“ auf die Weltwirtschaft loslassen, bevor er vollzogen ist. China ist nicht nur die größte Handelsmacht der Welt. Es hat derzeit die höchste wissenschaftlich-technische Entwicklungsrate auf dem Planeten, eine Produktivkraft, die die Länder des Entwicklungssektors und die kollabierenden westlichen Nationen dringend zum Überleben benötigen.

Auch ein echter Atomkrieg könnte die Folge sein. Teil der HJS-Strategie ist der Aufbau von Beziehungen zu Taiwan, die zu dessen Abspaltung von China führen sollen. China hat unmißverständlich klar gemacht, daß es auf jeden Versuch, Taiwan von der chinesischen Nation abzuspalten, mit überwältigender militärischer Gewalt reagieren wird. Dies ist ein ebenso gefährliches Unterfangen wie ein von der NATO unterstützter Versuch der Ukraine, die die Krim zurückzuerobern.

Präsident Joe Biden wirbt derzeit auf seiner Asienreise für genau diese britischen Strategien.

Die Konferenz des Schiller-Instituts am 26. Mai bietet Ihnen die einmalige Gelegenheit, führenden Experten auf dem Gebiet der Sicherheit zuzuhören, die Ihnen Einblicke gewähren, die Sie in den Mainstream-Medien nie erhalten werden.

Diese Experten werden Erkenntnisse mitteilen, die Sie in den Mainstream-Medien nie hören werden.

Hier ist ein Auszug aus einem Interview mit Oberst a.D. Richard Black mit EIR am 6. Mai.

Black: „Ich denke, das wird unter anderem dafür sorgen, daß eine große Zahl unschuldiger ukrainischer Soldaten unnötig sterben wird. Eine Menge russischer Soldaten werden unnötig sterben. Es sind Kinder. Wissen Sie, Kinder ziehen in den Krieg. Ich bin als Kind in den Krieg gezogen. Man denkt, daß das, was das eigene Land tut, in Ordnung ist. Es bricht mir das Herz, wenn ich die Gesichter junger Russen sehe, die – in einigen Fällen auf sehr kriminelle Weise – von ukrainischen Streitkräften niedergeschossen wurden. Und ebenso sehe ich ukrainische junge Männer, die auf dem Schlachtfeld niedergemetzelt werden.

Das kümmert uns nicht! Den Vereinigten Staaten und der NATO ist es egal, wie viele Ukrainer sterben. Nicht die Zivilisten, nicht die Frauen, nicht die Kinder, nicht die Soldaten. Es ist uns egal. Es ist ein großes Fußballspiel geworden. Wir haben unser Team. Sie haben ihr Team. Hurra, hurra. Wir wollen die meisten Punkte holen und die anderen in die Ecke treiben. Und es ist uns egal, wie viele unserer Spieler auf dem Spielfeld verkrüppelt werden, solange wir nur gewinnen. (Videoauszug)

Wir müssen uns über die Schwere unseres Handelns im Klaren sein. Wenn es für die Vereinigten Staaten um Leben und Tod ginge, was in der Ukraine geschieht, wäre das vielleicht eine Sache. Als die Sowjetunion Raketen auf Kuba stationierte, die auf die Vereinigten Staaten gerichtet waren, war es das Risiko wert, weil es direkt an unserer Grenze lag und uns bedrohte. Es war ein Kampf, für den es sich zu kämpfen und ein Risiko einzugehen lohnte. Die Russen befinden sich in einer spiegelbildlichen Situation, denn für sie hängt das Leben Rußlands davon ab, daß die NATO daran gehindert wird, weiter in die Ukraine vorzustoßen, bis an ihre Grenzen. Sie können es sich nicht leisten, diesen Krieg nicht zu führen. Sie können es sich nicht leisten, diesen Krieg nicht zu gewinnen.

Daher denke ich, daß wir mit einer ständigen Eskalation in einem Krieg spielen, der für die Amerikaner eigentlich keine Bedeutung hat – die Ukraine ist für die Amerikaner bedeutungslos; sie hat keinen Einfluß auf unser tägliches Leben. Und doch spielen wir dieses rücksichtslose Spiel, das das Leben aller Menschen in den Vereinigten Staaten und Westeuropa aufs Spiel setzt! Und das für nichts und wieder nichts!“

General a.D. Leonardo Tricarico, ehemaliger Stabschef der italienischen Luftwaffe, erhebt täglich seine Stimme gegen die von der EU, der NATO, den USA und Großbritannien vorangetriebene Eskalation in der Ukraine. In einem Interview mit fanpage.it sagte er: „Die Politiker haben ihren Verstand verloren. Der einzige, der zum Frieden aufruft, ist der Papst, und die EU sollte ihren Strategischen Kompaß und die verrückte Idee aufgeben, den Krieg in der Ukraine zu gewinnen.“

„Der Abbruch der Verhandlungen nach dem sogenannten Butscha-Massaker habe gezeigt: „Viele Menschen haben ihre Klugheit verloren, und einige von ihnen haben ihren Verstand verloren… Ich beziehe mich auf die Akteure, die die ersten sein sollten, ernsthafte und strukturierte Friedensverhandlungen zu fördern, insbesondere die Vereinigten Staaten, die NATO, Polen und die baltischen Länder. Sie sollten versuchen, auf Selenskyj zuzugehen, ihn empfänglicher und gefügiger zu machen, statt dessen stacheln sie ihn an, hetzen ihn auf und bewaffnen ihn.“ Tricarico fuhr fort: „Es ist richtig, den Schwächsten im Ukraine-Konflikt zu helfen… aber das sollte keine Alternative zur Aufnahme von Friedensverhandlungen sein. Es wird oft behauptet, daß die beiden Dinge gegensätzlich sind, während sie statt dessen absolut kompatibel sind: Selenskyj muß die Chance erhalten, aus einer würdigen Position heraus zu verhandeln. Das Problem ist, daß die USA und die NATO die Ukraine aufrüsten, um den Krieg zu Ende zu führen, und nicht, um in den Verhandlungen mit Moskau stärker zu sein.“

VIPS-Gründungsmitglied Ray McGovern warnt:

„Man darf nicht paranoid sein… Paranoia oder nicht, die Wahrscheinlichkeit, daß Atomwaffen eingesetzt werden könnten, wenn Putin den Eindruck hat, daß er in der Ukraine verliert, ist nicht etwas, was man mit Nonchalance behandeln sollte.“

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, setzt sich für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur ein, als einzigem Weg, die Gefahr eines Atomkriegs zu bannen.

Eric Denécé, Direktor des französischen Zentrums für Nachrichtendienstforschung (CF2R), erklärte am 8. Mai 2021 auf einer Videokonferenz des Schiller-Instituts, daß „es unerläßlich ist, daß wir das integrierte Kommando des Atlantischen Bündnisses verlassen und zur Situation vor 2008 zurückkehren [als Frankreich nicht dabei war]. Diese kollektive Organisation, die in der Vergangenheit ihre Rolle in vollem Umfang gespielt hat, hat seit dem Ende des Kalten Krieges keine andere Daseinsberechtigung mehr als die Befriedigung amerikanischer Interessen. Natürlich bringt uns der Austritt aus dem integrierten Kommando nichts, aber der Verbleib darin führt dazu, daß wir kollektive Positionen einnehmen, die unseren Interessen zuwiderlaufen.“


Pakistanisches Fernsehen interviewt Helga Zepp-LaRouche zum Treffen der OIC-Außenminister in Islamabad

23. März (EIRNS). Helga Zepp-LaRouche gehörte zu einer Gruppe Experten, die der pakistanische PTV-Moderator Faisal Rehman gestern über das Außenministertreffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) am 22. März in Islamabad befragte. Es folgen Auszüge des Meinungsaustauschs mit Frau Zepp-LaRouche, der Gründerin und Vorsitzenden des Schiller-Instituts. Das vollständige Interview können Sie sich auf englisch auf Youtube ansehen.

FAISAL REHMAN: Helga, lassen Sie mich eine direkte Frage an Sie stellen: Sagen Sie uns als Europäerin, was genau Sie über den Islam denken. Wie nehmen Sie ihn wahr?

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Ich denke, er ist eine der drei großen monotheistischen Religionen. Er baut auf dem Judentum und dem Christentum auf, und ich denke, daß der ökumenische Dialog zwischen diesen drei Religionen als potentieller Friedensfaktor in der Welt sehr wichtig ist. Premierminister Imran Khan hat kürzlich etwas sehr Wichtiges gesagt: Er sagte, die OIC sollte zusammen mit China maximalen Einfluß und Druck auf die Ukraine und Rußland ausüben sollte, um einen Waffenstillstand und eine Einigung zu erreichen. Ich denke, das ist ein perfektes Beispiel dafür, wie der Islam eine sehr positive Rolle als Instrument des Friedens spielen kann.

Was die negative Seite betrifft, so denke ich, daß ein Problem darin besteht, daß die islamische Welt das Narrativ, das sich nach dem 11. September zu bilden begann, nicht korrigiert hat. Das ist immer noch eine Aufgabe, denn der 11. September und auch der Krieg gegen Afghanistan waren nicht das, wie sie im offiziellen Narrativ dargestellt wurden. Wenn man an die Menschen in Afghanistan denkt, die in diesen Krieg verwickelt waren, sind es nur sehr wenige, wenn überhaupt. Auf jeden Fall ist der Ursprung von 9/11 eine große Frage, die wirklich sehr viel eingehender analysiert werden müßte.

Dann darf man natürlich nicht Samuel Huntington und sein Buch Clash of Civilizations vergessen, der nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sagte, daß man den Ost-West-Konflikt durch einen Nord-Süd-Konflikt ersetzen müsse, und in diesem Zusammenhang begann er über einen sogenannten „unüberwindbaren“ Konflikt zwischen Christentum, Islam, Hinduismus und Konfuzianismus zu sprechen. Ich habe dieses schreckliche Buch gelesen und bin zu dem Schluß gekommen, daß Huntington sehr wenig über all diese Religionen und Kulturen weiß. Aber nichtsdestotrotz wurde dies zum Werkzeug des Britischen Empire, was man im Falle Afghanistans sehr deutlich sehen kann… die terroristischen Organisationen in Afghanistan waren alle Teil des Great Game.

Es ist also wichtig, hinter das zu schauen, was gesagt wird. Ich denke, der Islam hat als Religion einen sehr positiven Einfluß, was auch der Grund ist, warum ich in einer früheren Sendung bei Ihnen zu einer Operation Ibn Sina aufgerufen habe. Die Rückbesinnung auf diesen großen Arzt, der einer der größten Geister der Weltgeschichte war, würde nicht nur helfen, das medizinische Problem in Afghanistan zu lösen und Afghanistan wiederaufzubauen. Wenn die islamischen Länder anfangen würden, über die großen Beiträge in der Geschichte des Islams, wie Ibn Sina, zu diskutieren, dann sollte man nicht nur defensiv sagen, daß die Islamophobie falsch und ungerecht ist, sondern es wäre wichtig, an die stolzesten Perioden der islamischen Tradition anzuknüpfen, wie die Abbasiden-Dynastie, die zu Ibn Sinas Zeit in Bagdad herrschte, der am weitesten entwickelten Stadt der Welt! Dort gab es zahlreiche Bibliotheken mit Büchern, in denen die großen Erfindungen der vorangegangenen Zeit wiederbelebt wurden; die Kalifen bezahlten jeden mit Gold, der eine Erfindung aus Ägypten oder aus Spanien oder von anderen Orten mitbrachte, und ohne den Kontakt zwischen Haroun al Raschid und Karl dem Großen hätten die Europäer ihr eigenes großes Erbe nicht wiederentdeckt.

Anstatt also nur defensiv zu sein und zu sagen, daß dies eine ungerechte Verunglimpfung einer der großen Religionen ist, wäre es meiner Meinung nach sehr sinnvoll, eine positivere und in gewisser Weise offensivere Haltung einzunehmen, indem man die großen islamischen Beiträge zur Weltgeschichte wiederbelebt. Und angesichts der Tatsache, daß es die Abbasiden-Dynastie gab, daß es Ibn Sina gab, der ein großer metaphysischer Philosoph war – wenn ich eine muslimische Frau wäre, würde ich genau das vorschlagen.

REHMAN: Helga, wenn ich eine interessante Frage stellen darf – sie ist mir gerade in den Sinn gekommen. Ich sehe, Sie tragen einen Schal um den Hals. Wenn Sie aber diesen Schal über den Kopf zögen, glauben Sie, daß Ihre Regierung oder Ihre Nachbarn oder sonst jemand ein Problem damit hätten?… Jetzt während der Pandemie bedeckt jeder sein Gesicht bedeckt, so daß nichts sichtbar ist, und das ist akzeptabel. Aber wenn jemand den Kopf mit einem Tuch bedeckt, ist das für die westliche Welt und insbesondere für Nicht-Muslime ein Problem. Ist das Ihrer Meinung nach ein Problem oder eher ein Nicht-Problem?

ZEPP-LAROUCHE: Ich denke, es ist definitiv etwas, das den jeweiligen Religionen überlassen werden sollte. Ich glaube fest an die Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, an die UN-Charta; ich glaube an die Souveränität und Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Länder; ich glaube an die Akzeptanz eines anderen Gesellschaftssystems. Ich denke, die Katastrophe in Afghanistan hat neben vielen anderen Dingen gezeigt, daß man einer anderen Kultur nicht seine Werte aufzwingen kann, ohne Chaos und schreckliche Bedingungen zu verursachen.

Auf der anderen Seite bin ich natürlich eine moderne Frau, und ich denke, daß die Europäer, oder einige Europäer, ein Problem daraus machen, weil sie dies als Zeichen der Unterdrückung der Frauen ansehen. Es muß etwas für die Befreiung der Frauen getan werden, das steht außer Frage, aber ich denke, wenn man in all diesen Fragen die Gründe versteht, warum Vertreter einer anderen Kultur sich so verhalten, und wenn man seine eigene Position erklärt, bin ich sicher, daß man immer zu einem Verständnis und zu einer Lösung kommen kann. Aber für mich ist dieses Thema nicht wirklich eines der dringlichsten.

REHMAN: Glauben Sie, daß die OIC oder die muslimischen Länder jetzt die richtige Richtung eingeschlagen haben? Und werden sich vielleicht die Dinge in ein paar Jahrzehnten wirklich zum Besseren für die Muslime ändern? Wir sind keine Terroristen, wir sind keine Extremisten, ganz allgemein gesagt. Ja, es gibt Radikale in jeder Gesellschaft, in jeder Religion. Wir sollten sie auseinanderhalten. Aber meinen Sie, daß wir uns generell dieses Jahr beispielsweise auf Einheit, Gerechtigkeit und Entwicklung konzentrieren sollten? Ich meine, es gibt jedes Jahr so viele Themen, aber eigentlich sind doch Konzentration, Hingabe, harte Arbeit und Engagement erforderlich. Was meinen Sie?

ZEPP-LAROUCHE: Ich möchte diese Frage im Zusammenhang mit den sich verändernden Zeiten beantworten. Wissen Sie, in Europa findet derzeit eine Militarisierung der EU statt, die ich für sehr beängstigend halte, denn mit dem Krieg in der Ukraine, den Sanktionen gegen Rußland und dem Versuch, China zu unterstellen, daß es Rußland hilft, steuern wir auf die Gefahr einer echten Blockbildung zu, d.h. auf einen NATO-Block mit den Vereinigten Staaten und Europa und vielleicht Australien und Japan, aber auch auf einen Rußland-China-Block. Und mit den verhängten Sanktionen wird praktisch ein anderes Finanzsystem erzwungen. Man kann bereits sehen, daß der Handel teilweise in Renminbi und Rubel abgewickelt wird; andere Länder beginnen sich vom Dollar zu lösen.

Wenn diese Sache schief geht, wird es zwei Blöcke geben, die einander feindlich gegenüberstehen werden. Im Juni wird es einen NATO-Gipfel in Spanien geben, auf dem eine globalisierte NATO auf der Tagesordnung steht. Wenn das durchgeht, und im Moment sieht es leider so aus, dann ist die Gefahr eines Krieges zwischen diesen beiden Blöcken meiner Meinung nach nur eine Frage der Zeit. Und das wäre eine Katastrophe für die gesamte Menschheit. Daher war ich sehr ermutigt, als Imran Khan sagte, daß die OIC mit China zusammenarbeiten und versuchen sollte, zu vermitteln.

Wir brauchen ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen. Ich denke, wenn wir uns im Zeitalter thermonuklearer Waffen auf eine geopolitische Konfrontation einlassen, sehen wir der Vernichtung der Zivilisation entgegen. Auf der anderen Seite erwähnte einer der Redner, ich glaube, es war [Pakistans] Außenminister Qureshi, auch die Notwendigkeit einer neuen Sicherheitsarchitektur in der Region der islamischen Welt; aber ich schlage eine internationale Sicherheitsarchitektur für alle vor: Um jedes einzelne Land muß sich gekümmert werden. Denn Sicherheitspakte oder Sicherheitsallianzen funktionieren nur, wenn die Interessen aller berücksichtigt werden.

Das Schiller-Institut wird deshalb am 9. April eine sehr wichtige Konferenz veranstalten, zu der ich alle Ihre Zuschauer einladen möchte: Wir werden versuchen, die sogenannte Blockfreie Bewegung wiederzubeleben. Wir werden uns bemühen, neue Prinzipien und die Überwindung der Geopolitik auf die internationale Agenda zu setzen. Ich denke, wenn die OIC wirklich geeint und stark wäre, eine der wichtigsten Kräfte in der Welt sein könnte, die nicht versucht, Blockbildung zu betreiben, sondern sich auf ein höheres Prinzip des Zusammenfalls der Gegensätzen, der friedlichen Koexistenz, der Wiederbelebung der Prinzipien der blockfreien Bewegung zu berufen. Viele der OIC-Mitglieder waren früher stark in der Bewegung der blockfreien Staaten aktiv, und ich denke, eine solche Intervention ist heute wieder erforderlich. Denn was derzeit in Europa geschieht, ist wirklich beängstigend: Die EU will eine Militärmacht werden; Deutschland hat sich in ein Kriegskabinett verwandelt. Ich denke, das ist eine sehr gefährliche Entwicklung.

Ich weiß, daß es für jemanden, der in einer bestimmten Kultur lebt, sehr schwierig ist, die Bedeutung dessen, was in anderen Teilen der Welt vor sich geht, vollständig zu verstehen, aber im Moment denke ich, daß diese gefährliche Entwicklung hin zu einem Zusammenstoß mit allen Mitteln vermieden werden muß.

REHMAN: Vielen Dank, Helga, für Ihre Kommentare und Ihre Beteiligung an unserer Sendung.


Helga Zepp-LaRouche im pakistanischen Fernsehen: Wir müssen einen Weg zum Frieden finden, sofort!

10. Mai 2022 (EIRNS) – In der gestrigen Sendung „Views on News“ des pakistanischen öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders PTV prallten zwei diametral entgegengesetzte Ansichten über den Konflikt zwischen Rußland und der Ukraine aufeinander. Die eine, von einem pakistanischen Gastkolumnisten vorgetragen, war die vorherrschende „Narrative“ über Rußland als dem alleinigen Aggressor, der für den Krieg verantwortlich sei, und weil Putin nicht nachgeben wolle, werde der Krieg lange dauern und die Ukraine verwüsten.

Die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, konterte energisch, als sie das Wort erhielt:

„Das Wichtigste ist, einen Weg zu finden, um Frieden zu schaffen, und zwar sofort. Wir dürfen uns nicht mit der Vorstellung abfinden, daß dieser Krieg sehr lange andauern wird, denn wenn das der Fall wäre – es gibt einige Leute, die meinen, dieser Krieg sollte bis zum letzten Ukrainer andauern. Das ist ein sehr zynischer Ansatz, denn die Hauptleidtragenden werden die Ukrainer sein.

In Deutschland ist gerade eine große Debatte ausgebrochen, weil mehrere offene Briefe an Bundeskanzler Scholz gerichtet wurden. Einer davon kam von einer Gruppe von Intellektuellen, die warnten, Deutschland sollte keine schweren Waffen in die Ukraine schicken, weil das die Gefahr berge, daß der Konflikt außer Kontrolle gerät und zum Dritten Weltkrieg führt. Es gebe eine allgemeine Erkenntnis, daß, wenn es zum Dritten Weltkrieg kommt, niemand mehr übrig sein wird – niemand in Deutschland, niemand in Pakistan, niemand in den Vereinigten Staaten! Es gibt also immer mehr Leute, die sagen: Wir brauchen eine diplomatische Lösung auf dem Verhandlungsweg, und zwar sofort.“

Geopolitisches Denken, die Idee, Rußland in die Erschöpfung zu treiben und zu zerschlagen, Putin auszuschalten oder so lange zu kämpfen, bis der Feind völlig vernichtet ist – das wird zum Dritten Weltkrieg führen! Darüber sollten die Menschen wirklich nachdenken, betonte Zepp-LaRouche.

Auch die Entstehung des Krieges sei nicht so einfach, wie der Vorredner es dargestellt habe. Seit 30 Jahren versuche das Schiller-Institut, Einfluß zu nehmen, daß es zu einer neuen Friedensordnung komme. Das Schiller-Institut habe die Entwicklungen nicht nur kommentiert, sondern Ideen wie die Eurasische Landbrücke als Grundlage des Friedens präsentiert. Dieses Friedenspotential wurde durch das Streben nach einer unipolaren Welt zerstört. Mit Farbrevolutionen und Regimewechseln wurde gegen alle Regierungen vorgegangen, die diese unipolare Ordnung nicht akzeptieren wollten. Der Westen trage eine Mitverantwortung für diese Krise, in der wir, wenn Schweden und Finnland der NATO beitreten, erneut mit einer umgekehrten Kubakrise konfrontiert wären.

Auf die Frage des Moderators nach den Folgen des Krieges, wie der weltweit zunehmenden Hungersnot, forderte Zepp-LaRouche die Regierungen auf, gemeinsam die Nahrungsmittelproduktion zu verdoppeln, um die Gefahr zu bannen, daß 20% der Weltbevölkerung – 1,7 Milliarden Menschen – in Ernährungsunsicherheit und Hungersnot geraten könnten.

Sie stellte die beiden Systeme, die sich in der Welt entwickeln, einander gegenüber: den transatlantischen Sektor und die Regierungen mit neoliberalen Wirtschaftssystemen, die zusammenbrechen wie Deutschland 1923, und Rußland und China, die auf die konfrontative Politik des Westens mit dem Handel in nationalen Währungen und der Einrichtung neuer Banken und Kreditmechanismen reagieren. Ein Großteil der übrigen Welt – Indien, Indonesien, Südafrika, sogar Brasilien unter Bolsonaro und Nigeria – weigert sich ebenfalls, die Konfrontationspolitik des Westen mitzumachen.

Wenn der Westen seine aggressive Politik fortsetze, so Zepp-LaRouche, bestehe die Gefahr, daß es zu einem Bruch komme zwischen der westlichen Welt und den Ländern, die sich um Rußland und China scharen, was sehr gefährlich wäre und eine wirtschaftliche Katastrophe, zum Beispiel für Europa, bedeuten würde. Ein anderer Ansatz ist notwendig. Die Regierungen müssen sich darauf einigen, die Nahrungsmittelproduktion zu verdoppeln. Die USA allein könnten den Ausfall des ukrainischen Getreides kompensieren, indem sie einfach die Menge an Getreide, die als Biosprit verbrannt wird, halbieren. Die Regierungen müssen den Landwirten Kredite, Düngemittel und Maschinen zur Verfügung stellen, die sie für die Produktion benötigen, und die Nahrungsmittelproduktion kann verdoppelt werden.

Der „Views on News“-Moderator, der aufmerksam zugehört hatte, antwortete von ganzem Herzen: „Absolut“.


Internet-Konferenz am 9. April 2022: Die Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen

Das internationale Schiller-Institut veröffentlicht dieses Programm für die am 9. April stattfindende Konferenz mit führenden Rednern aus der ganzen Welt, die eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen schaffen soll.

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Unsere Welt steht vor der unmittelbaren Gefahr eines Weltkrieges, im schlimmsten Fall eines Atomkriegs, der die Auslöschung der menschlichen Gattung bedeuten würde. Und es droht eine wirtschaftliche Zerstörung, die Milliarden von Menschen in Mitleidenschaft ziehen würde. Es ist daher von äußerster Dringlichkeit, eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen zu schaffen, die die Interessen jeder einzelnen Nation auf dem Planeten berücksichtigt.

Der gegenwärtige Krieg in Europa, die aufeinanderfolgenden Kriege in Afghanistan, Syrien, Irak, Libyen, Jemen, Somalia und Sudan sowie die Ausbreitung von Hungersnöten und Krankheiten haben bereits Millionen unschuldiger Menschen das Leben gekostet oder ihre Lebensgrundlage und ihre Zukunft zerstört. Die COVID-Krise gemahnt uns, daß das Leben aller Menschen auf der Erde eng miteinander verbunden ist und wir uns auf Nachhaltigkeit und Inklusion konzentrieren müssen, um den Zustand unseres Planeten und der Menschen zu verbessern. Daher besteht unsere Aufgabe nicht nur darin, diese selbstzerstörerische Entwicklung zu stoppen, sondern auch die Grundbedingungen für Frieden und Wohlstand auf der Grundlage der gemeinsamen Ziele der Menschheit zu schaffen. Wir müssen ein neues Paradigma entwerfen, eine neue Ordnung, die das Interesse unseres Planeten und aller Menschen in den Mittelpunkt stellt, um die Menschheit auf die nächste Stufe zu heben.

Hinter der unmittelbaren Kriegsgefahr verbirgt sich die bereits im Gang befindliche Kernschmelze des transatlantischen Finanzsystems. Weltweit hat ein hyperinflationärer Prozeß eingesetzt, der mit einem Zusammenbruch der westlichen Volkswirtschaften einhergeht. Die Londoner City und die Wall Street, die dieses System dominieren, sind darauf aus, jede funktionierende Alternative zu ihrem System zu zerstören, wie sie von Rußland, China, Indien oder anderen Nationen repräsentiert wird. Das Finanzsystem des herrschenden Establishments hat das Ziel, die koloniale Unterentwicklung des Entwicklungssektors mit malthusianischer Politik fortzuführen. Um dieser zu Krieg und Zerstörung führenden Entwicklung Einhalt zu gebieten, ist es daher notwendig, ein völlig neues Finanzparadigma zu schaffen.

Der Westfälische Friede ist dabei unser Bezugspunkt. Darin wurde nicht nur der Vorteil des anderen und das ewige Vergeben und Vergessen aller begangenen Verbrechen festgelegt, sondern er beinhaltete auch eine finanzielle Neuordnung aller beteiligten Länder. Unbezahlbare und illegitime Schulden und finanzielle Forderungen wurden aufgehoben, meist durch Schuldenerlaß oder ausgehandelte Umschuldung. Außerdem wurde die Rolle des Staates beim Wiederaufbau der Nationen nach dem Krieg gestärkt.

Aus dem Westfälischen Frieden entwickelte sich das internationale Völkerrecht, das in der UN-Charta seinen bisher fortschrittlichsten Ausdruck fand und im neuen Paradigma unbedingt beibehalten werden muß. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Zehn Prinzipien von Bandung und die Fünf Prinzipien des Friedlichen Zusammenlebens enthalten universelle Ideen, die für die Förderung von Frieden, Entwicklung und Zusammenarbeit in der Welt gültig bleiben.

Die Weltordnung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg entstand, brachte die UNO, die Weltbank, den IWF, die NATO, die WTO, die WHO und ähnliche Einrichtungen hervor. Diese Einrichtungen waren schwerpunktmäßig auf Demokratie, Menschenrechte, Kapitalismus, Konsum und Militärbündnisse ausgerichtet und haben in den letzten 75 Jahre ihrem Zweck gedient. Ihr größter Mangel bestand darin, daß die von Präsident Roosevelt geplanten Vorgaben für das Bretton-Woods-System nicht erfüllt wurden, nämlich den Lebensstandard der Menschen im Entwicklungssektor zu erhöhen und den Kolonialismus zu beenden. Es ist an der Zeit, die Welt neu zu gestalten, um die Vorteile der neuen Konnektivität und des neuen Paradigmas zu nutzen und sich auf die menschlichen Grundbedürfnisse, Inklusion, ein neues Wirtschaftssystem, dauerhaftes Überleben und Frieden für alle zu konzentrieren.

Wir sind zutiefst davon überzeugt, daß Frieden nur durch eine drastische Umgestaltung des Weltwirtschaftssystems erreicht werden kann, um dieser Anschauung gerecht zu werden. Eine solche neue Vision der Welt, die an den besten Impulsen der Vergangenheit anknüpft, gebietet es, daß Nachhaltigkeit, Inklusivität und Konnektivität an die Stelle von geopolitischer Dominanz und der moralischen Erniedrigung der Schwachen treten.

Wir veranstalten diese Konferenz, um den Führungen unserer Nationen Visionen, Charakter, Fähigkeiten und Engagement zu vermitteln. Nur so können wir gemeinsam Einheit, Gerechtigkeit, Demokratie, Dezentralisierung und menschliche Entwicklung erreichen. Die Regierenden müssen sich an ihre Versprechen halten, anstatt sich der internationalen regelbasierten Ordnung der Finanziers und Oligarchen zu unterwerfen. Es ist eine Frage von Leben und Tod, die „Weltuntergangsuhr“ anzuhalten, bevor die Mitternacht schlägt.

Die neue Vision einer neuen globalen Plattform, die die Menschheit auf eine neue höhere Ebene führen soll, ist in den „vier Gesetzen“ des renommierten amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers Lyndon LaRouche detailliert beschrieben:

– Die sofortige weltweite Inkraftsetzung des unveränderten Glass-Steagall-Trennbankengesetzes von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt aus den 1930er Jahren, um die gigantische spekulative Finanzblase einer Konkurssanierung zu unterziehen und die Ausplünderung menschlicher Arbeit zu unterbinden.

– Rückkehr zu einem dirigistischen nationalen Bankensystem, wie es vom ersten US-Finanzminister Alexander Hamilton eingeführt und später von denjenigen aufgegriffen wurde, die von ihm zu erfolgreichen Entwicklungssystemen angeregt wurden.

– Ein darauf basierendes Kreditsystem, um hohe Produktivitätsraten im Arbeitsprozeß zu erzeugen und die realwirtschaftliche Produktivität und den Lebensstandard von Personen und Haushalten zu erhöhen.

– Ein Crash-Programm zur Entwicklung der Kernfusion als Motor für die Entdeckung neuer physikalischer Prinzipien und grundlegender Durchbrüche in der Wissenschaft, um neue Entwicklungsstufen und Energieflußdichten zu erreichen.

Die Online-Konferenz beginnt mit einer Plenarsitzung, an der führende Redner aus Europa, den USA, Rußland, China, Indien und Afrika teilnehmen: Helga Zepp-LaRouche, Botschafter Anatoli Antonow, Sam Pitroda, Jay Naidoo, Chen Xiaohan, Alessia Ruggeri und Botschafter P.S. Raghavan. Es folgen drei Einzelsitzungen zu den Themen Wirtschaft, Sicherheit und Entwicklung, an denen weitere namhafte Redner aus aller Welt teilnehmen: Prof. Justin Lin, Dr. George Koo, Saeed Naqvi, Princy Mthombeni, Jacques Cheminade, Caleb Maupin, Diogène Senny, Mike Callicrate, und andere.

Unterschreiben und Verbreiten Sie die Petition:

Für eine internationale Konferenz zur Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen!

Zur Petition →

Konferenz für die Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen

9. April 2022, ab 15.00 Uhr (MESZ)

Plenarsitzung (90 min), 15.00 Uhr (MESZ)

Moderator: Dennis Speed (USA), Schiller-Institut

1) Helga Zepp-LaRouche; Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts: Begrüßung und Grundsatzrede, „Die Notwendigkeit eines neuen Paradigmas“

2) Seine Exzellenz Botschafter Anatoly Antonov; Russischer Botschafter in den Vereinigten Staaten: „Aussichten für den Aufbau einer neuen internationalen Sicherheitsarchitektur“

3) Sam Pitroda; Erfinder, Unternehmer und politischer Entscheidungsträger, USA/Indien: „Die Notwendigkeit, die Welt neu zu gestalten“

4) Jay Naidoo; Kabinettsminister unter Präsident Nelson Mandela, Südafrika: „Die afrikanische Perspektive“.

5) Chen Xiaohan; Chinese People’s Association for Peace and Disarmament (Chinesische Volksvereinigung für Frieden und Abrüstung): „Gemeinsame Zukunft der Menschheit“

6) Alessia Ruggeri; Sprecherin des Comitato per la Repubblica und Gewerkschaftsführerin (Italien): „Für ein Europa der Vaterländer mit dem Westfälischen Frieden“

Diskussion unter den Podiumsteilnehmern

1. Sitzung: Wirtschaft , 17.00 Uhr (MESZ)

Moderator: Harley Schlanger (USA), Schiller-Institut

1) Dennis Small; iberoamerikanischer Redakteur, EIR: „Die neue Architektur: Ein Programm zur Verhinderung des Hungertods einer Milliarde Menschen aufgrund der Sanktionen“

2) Prof. Justin Yifu Lin; Dekan des Instituts für Neue Strukturökonomie; Dekan des Instituts für Süd-Süd-Kooperation und Entwicklung; Ehrendekan der Hochschule für Nationale Entwicklung, Universität Peking: „Chinas BRI: Seine Begründung und wahrscheinlichen Auswirkungen“

3) Saeed Naqvi; bekannter indischer Journalist, Fernsehkommentator und Interviewer: „Die Rolle und Verantwortung der Medien“

4.) Dr. George Koo (USA), Vorsitzender der Burlingame-Stiftung und internationaler Unternehmensberater i.R.: „US-Sanktionen gegen Rußland und China sind der Selbstmord für den Dollar.“

5) Fraydique Gaitán, Präsident des kolumbianischen Gewerkschaftsbundes CTU USCTRAB: „IAO-Dreigliedrigkeit, der Schlüsselansatz für einen stabilen und dauerhaften globalen Frieden“; und Pedro Rubio, führendes Mitglied des Gewerkschaftsbundes CTU USCTRAB und Präsident der Vereinigung der Beamten des Allgemeinen Rechnungshofs von Kolumbien: „Südamerika und die neue Entwicklungsarchitektur“.

Offene Diskussion

Pausenzeit: 30 Minuten

2. Sitzung: Sicherheit (90 min), 19.00 Uhe (MESZ)

Moderator: Harley Schlanger (USA), Schiller-Institut

1) Jacques Cheminade; Präsident von Solidarité et Progrès, Frankreich: „Der Westfälische Frieden um der Thukydides-Falle zu entkommen“

2) Diogène Senny; Präsident der Panafrikanischen Liga UMOJA Kongo, Republik Kongo: „Was Afrika von der Welt erwartet“

3.) Caleb Maupin (USA), Gründer und Direktor, Center for Political Innovation: „Die Effekte der unilateralen Sanktionen der USA und des Westens auf die Sicherheit“

3) Mike Callicrate; Viehzüchter aus Kansas, Politischer Berater, Gründer und Inhaber von Ranch Foods Direct: „Die Ära der Kartelle ist vorbei – Mehr souveräne Bauern, Lebensmittel für alle, Verdoppelung der weltweiten Nahrungsmittelproduktion“

Offene Diskussion

3. Sitzung: Entwicklung (90 min.), 20.15 Uhr (MESZ)

Moderator: Jason Ross (USA), Schiller-Institut

1) Dennis Speed; Komitee für die Koinzidenz der Gegensätze, Autor und langjähriger Leiter der LaRouche-Bewegung: „Die dringende Notwendigkeit eines Weltgesundheitssystems“

2) Helga Zepp-LaRouche, „Die Operation Ibn Sina“, Dipl. Ing. Daud Azimi, Board Member Peace National Front of Afghanistan: “Afghanistan: Die dringenden wirtschaftlichen und politischen Erfordernisse heute“

3) Princy Mthombeni; Kommunikationsspezialistin, Gründerin Africa4Nuclear, Südafrika: „Energiesicherheit für Afrika“

Offene Diskussion

Abschließende Bemerkungen: Helga Zepp-LaRouche und Sam Pitroda


Weltweiter Wirtschaftskollaps droht: Neuer Westfälischer Frieden letzte Chance!

von Helga Zepp-LaRouche

Mit einer Kombination von in modernen Zeiten beispiellosen Maßnahmen hat Präsident Putin jetzt auf die verschärften Sanktionen des Westens reagiert, um die russische Wirtschaft gegen den Versuch zu verteidigen, Rußland, Putin und das „russische System zu vernichten“. In einem Treffen mit Premierminister Mischustin und einer Reihe von Entscheidungsträgern, die man zusammen durchaus als Kriegskabinett betrachten kann, gaben Putin, Mischustin und Finanzminister Siluanow Maßnahmen der Nationalisierung und Kapitalkontrollen bekannt.

Wir befinden uns jetzt in unerforschten Gewässern und damit – je nachdem wie der Westen reagiert – am Anfang einer Entwicklung, an deren Ende entweder ein völliger Kollaps des Weltwirtschafts- und Finanzsystems oder sogar ein neuer Weltkrieg steht, oder ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen etabliert wird. Die Veröffentlichung der neuen Petition des Schiller-Instituts, in der für eine neue Konferenz in der Tradition des Westfälischen Friedens aufgerufen wird, hätte nicht zeitgemäßer kommen können.1 Denn jedem denkenden Menschen müßte klar sein, daß das Weiterdrehen der Eskalationsspirale gegenüber Rußland, wie es jetzt von den USA, Großbritannien und der EU exerziert wird, Risiken beinhaltet, die in kürzester Zeit völlig aus dem Ruder laufen können.

Der Kapitalfehler der NATO war und ist es, anzunehmen, die Ostausdehnung und Einkreisung Rußlands unbegrenzt fortsetzen zu können, ohne daß dies zu Gegenmaßnahmen führen würde. Dabei hatte Putin bereits 2007 auf der Münchener Sicherheitskonferenz die Alarmglocken läuten lassen, die jeder außer Gehörlosen hätte vernehmen müssen, nämlich, daß eine unipolare Weltordnung für Rußland nicht akzeptabel sei. Die Forderungen vom 17. Dezember an die USA und die NATO nach rechtlich bindenden Sicherheitsgarantien – nach insgesamt fünf Osterweiterungen der NATO – hatte Putin damit begründet, daß er keinen Raum mehr habe, in den er noch zurückweichen könne. Acht Jahre militärischer Angriffe auf die Republiken in Donezk und Luhansk durch ukrainische Streitkräfte, bei denen 14.000 russisch sprechende Menschen umkamen, fanden in den westlichen Medien so gut wie keine Erwähnung. Auf das Kernstück seiner Forderungen erhielt Putin keine Antwort.

Das Äquivalent auf der wirtschaftlichen Seite, die Sanktionen, sind eine Form der Kriegsführung, die das erklärte Ziel haben nicht nur Putin, sondern auch Rußland und das „russische System“ zu zerstören, wie der französische Außenminister Le Drian in so unverhülltem Haß erklärte, daß er von Macron zurückgepfiffen wurde und seine Aussage zurücknehmen mußte. Ähnliche Aussagen waren schon am 25. Januar und dann noch einmal Ende Februar von zwei namentlich nicht genannten Vertretern des Weißen Hauses veröffentlicht worden. Ziel der amerikanischen Politik sei es, jegliche ökonomische Diversifizierung Rußlands weg von Öl und Gas zu verhindern, und ihm den Zugang zu entwickelten Technologien zu verweigern. Dasselbe äußerte Ursula von der Leyen.

Auf den Beginn der Kriegshandlungen reagierten die westlichen Notenbanken mit der Konfiszierung von über 300 Milliarden russischer Guthaben und die Ankündigung von Sanktionen im gleichen Stil, wie sie gegenüber dem Iran angewandt worden sind, also auch die extraterritoriale Anwendung amerikanischer Sanktionen gegen Drittländer, sowie den Ausschluß Rußlands vom Status einer „meistbegünstigten Nation“. Im Hausorgan der imperialen Fraktion in den USA, dem Blog des Atlantic Coucil, schwelgen die „Experten“ Brian O‘Toole und Daniel Fried unter dem Titel: „What’s left to sanction?“ („Was können wir sonst noch mit Sanktionen belegen?“) in Vorstellungen, wie die Wirtschaftskriegsführung gegen Rußland eskaliert werden könnte. Die amerikanischen und europäischen Sanktionen hätten alle Erwartungen übertroffen, in nur zwei Wochen hätten sie die russische Wirtschaft in die Depression gestürzt, die Isolation bedeute ein Desaster für die russische Bevölkerung, aber weitere Eskalationen bis zu einem vollen finanziellen Embargo und dem völligen Bann aller Transaktionen, Importe und Exporte stünden an. Dies sei der endgültige Schritt des Westens, Rußland von der globalen Wirtschaft abzutrennen.2

Glauben die Autoren dieser Politik wirklich, daß alle Staaten, die nicht zum Westen gehören, also einschließlich China, sich diesem Diktat in gleicher Weise unterwerfen werden, wie dies größtenteils im Falle des Iran der Fall war? Die Absicht ist offensichtlich, soviel wirtschaftliches Chaos in Rußland zu verursachen, daß Putin daran gehindert wird, seine militärischen Aktionen in der Ukraine fortzusetzen, und die russische Bevölkerung in solche Not zu stürzen, daß Personen aus dem Sicherheitsapparat Putin absetzen oder das „russische System“ zerschlagen wird, wie Le Drian es ausdrückte.

Putin hat darauf nun in wirtschaftlicher Weise reagiert, wie es seinem strategischen Denken entspricht. Auf dem besagten Treffen kündigte er ein Maßnahmenpaket zur Verteidigung der russischen Wirtschaft an. Ab sofort werden ausländische Firmen, die sich ohne nachvollziehbaren Grund aus Rußland zurückziehen, von einem „externen (also russischen) Management“ übernommen, es werden strikte Kapital- und Währungskontrollen eingeführt. Ferner werden Verbindlichkeiten gegenüber dem Ausland nur noch in (inzwischen massiv abgewerteten) Rubeln bezahlt, die dann aber nur noch mit den von den westlichen Zentralbanken konfiszierten russischen Guthaben eingetauscht werden können. Durch Exporte erwirtschaftete Devisen müssen der russischen Zentralbank zur Verfügung gestellt werden. Gleichfalls erließ Putin eine Reihe von Maßnahmen zur Verteidigung der Binnenwirtschaft, wie z.B. ein sechsmonatiges Moratorium für alle Zahlungen im Landwirtschaftssektor, um dessen ungestörte Produktion sicherzustellen.

Die amerikanische Regierungssprecherin Jen Psakis tat überrascht, man sei durch diese Maßnahmen wieder bei „1917“, also der russischen Revolution, angelangt. Tatsächlich aber hat der Westen es durch seine Wirtschaftskriegsführung geschafft, die Vertreter der liberalen Wirtschaftstheorie, die seit der Jelzin-Periode noch einen bedeutsamen Einfluß gehabt hatten, schachmatt zu setzen. Es spricht viel dafür, daß sich die Sanktionswut des Westens zu einem absoluten Bumerang für das ohnehin vor der Implosion stehende transatlantische Finanzsystem erweisen und statt dessen die Entstehung eines alternativen Finanzsystems befördern wird.

Sergej Glasjew, ehemaliger Präsidentenberater, Wirtschaftsprofessor und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, äußerte sich zu den Auswirkungen der Sanktionen relativ gelassen. Es werde sich eine neue Wirtschaftsordnung entwickeln, nach dem Zusammenbruch des sowjetischen Systems vollziehe sich jetzt der Kollaps des amerikanischen Systems, der Westen zerstöre sich selbst durch die von ihm verhängten Sanktionen. Man müsse den Dollar loswerden, weil eine Währung, mit der man nicht arbeiten könne und die morgen eingefroren werden könne, schlimmer als nutzlos sei. Die Situation sei nicht einfach, aber die Russen sollten nicht in Panik verfallen, weil Rußland keine Grenzen für das Wirtschaftswachstum habe und mit der richtigen makroökonomischen Politik heute ein Wirtschaftswachstum von mindestens 10% pro Jahr erreichen könne, schon während dieses Jahres. Glasjew hat ein Buch über die Gründe für den Erfolg des chinesischen Wirtschaftsmodells geschrieben und schlägt seit langem vor, daß Rußland eine eigene Version dieses Modells übernehmen soll.

Die Idee, Rußland vollständig zu isolieren und so „das russische System zu zerstören“, ist eher das Produkt arroganter Phantasien des Westens. Eine immer größere Zahl von Staaten weigert sich, sich bei einer neuen Blockbildung zu beteiligen und bieten sich eher als Vermittler an, wie z. B. Pakistan, Indien, die Türkei, Israel, Südafrika, Argentinien, um nur einige zu nennen. Dennoch werden die Folgen des Krieges in der Ukraine und der Sanktionen gegen Rußland und Belarus kurzfristig wegen des Preisanstiegs bei Energie, Dünger, Pestiziden etc. katastrophale Auswirkungen auf die Landwirtschaft und damit den Welthunger haben, von dem etwa 400 Millionen Menschen in diesem Jahr bedroht sind.

Es besteht darüber hinaus die Gefahr, daß sich die Konfrontation zwischen den USA und der NATO, mit der EU als Anhängsel, und Rußland zu einem großen Krieg ausweiten könnte, einschließlich der Möglichkeit eines Nuklearkriegs. Aber selbst wenn es „nur“ zu einem schlimmeren Finanzkollaps als dem von 2008 kommen sollte, kann die Welt in ein Chaos stürzen, das einem großen Teil der Menschheit zum Verhängnis werden kann.

Nur eine vollständige Abkehr von der geopolitischen Konfrontation und statt dessen die Errichtung einer neuen internationalen Sicherheitsarchitektur, die die Interessen eines jeden Staates auf diesem Planeten berücksichtigt, kann diese Gefahr endgültig überwinden. Die diesbezügliche Petition des Schiller-Instituts, die eine neue Konferenz in der Tradition des Westfälischen Friedens vorschlägt, dient dazu, alle Kräfte auf der ganzen Welt zusammen zu bringen, die sich so für ein neues Paradigma in der Politik einsetzen. Wir brauchen dringend ein neues Modell der Beziehungen zwischen den Nationen dieser Welt, das es ermöglicht, gemeinsam die existentiellen Probleme der Menschheit anzugehen, wie die Überwindung des Welthungers, der Pandemie, die Energie- und Rohstoffsicherheit durch die Entwicklung neuer Technologien wie der Kernfusion und der Raumfahrt-Wissenschaft.

Das Beste, was Sie, liebe Bürger und Leser dieser Zeilen, für die Wiedererlangung des Weltfriedens und die Überwindung der Weltwirtschafts- und Finanzkrise tun können, ist Ihre Unterschrift unter diese Petition und Ihre Mithilfe, sie möglichst weit in ihren Bekanntenkreis, den sozialen Medien und in allen erdenklichen Foren zu verbreiten.

Im Unterschied zu dem, was uns die Medien und Mainstream-Politik einzureden versuchen, sind weder Rußland noch China unsere Feinde, sondern wir müssen den Standpunkt der einen Menschheit einnehmen, wenn wir diese Krise überleben wollen.

zepp-larouche@eir.de

Anmerkung:

1. Siehe https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/03/11/internationale-pressemitteilung//

2. Siehe https://www.atlanticcouncil.org/blogs/new-atlanticist/whats-left-to-sanction-in-russia-wallets-stocks-and-foreign-investments/


Internationale Pressemitteilung

Internationale Pressemitteilung

11. März 2022

2 PM (EST) – 20.00 (MEZ)

Der folgende Aufruf – „Für eine internationale Konferenz zur Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Nationen!“ –, der seit dem 23. Februar als Petition in elf Sprachen weltweit vom Schiller-Institut verbreitet wird, wird heute mit einer ersten Auswahl von 127 prominenten Unterzeichnern aus 32 Ländern veröffentlicht, einer repräsentativen Gruppe von Tausenden, die den Aufruf unterstützt haben.

Vor dem Hintergrund der weltweiten strategischen und wirtschaftlichen Krise fordern das Schiller-Institut und die Unterzeichner eine dringende Mobilisierung für „eine internationale Konferenz nach dem Vorbild des Westfälischen Friedens…, daß die zentralen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Interessen sämtlicher Nationen berücksichtigt werden.“

Mit dieser Veröffentlichung will das Schiller-Institut erreichen, daß alle Menschen, die das Gemeinwohl der Menschheit bewahren wollen, die Petition unterstützen, sie verbreiten und sich für eine solche Konferenz einsetzen.

Afrika:

Tse Anye Kevin, Stellvertretender Präsident, Staat55

Argentinien:

Enrique Juan Box, Medienpersönlichkeit

Luis Bragagnolo, Peronist, Tierarzt

Roberto Fritzsche, rofessor, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Universität Buenos Aires

Ruben Darìo Guzzetti, Professor, Argentinisches Institut für geopolitische Studien

Juan Francisco Numa Soto,Verfassungsrechtler

Carlos Perez Galindo, Jurist

Alejandro Yaya, Vizepräsident, Ziviles Institut für Raumfahrttechnik

Australien:

Trudy Campbell, Australische Bürgerpartei

Belgien:

Frans Vandenbosch, Autor von „Staatskunst und Gesellschaft in China“

Bolivien:

Edwin De la Fuente Jeria, Ehemaliger Oberbefehlshaber der bolivianischen Streitkräfte

Max Ibañez, Ehemaliger Sekretär für die Beilegung von Beschwerden, Nationaler Arbeiterverband der Elektro-, Telefon- und Wasserindustrie Boliviens

Sandra Marca Uscamayta, Koordinator für die Integration der bäuerlichen, indigenen und einheimischen Wirtschaftsorganisationen in Bolivien

Brasilien:

Jairo Dias Carvalho, Professor für Technikphilosophie an der Bundesuniversität von Uberlândia

Igor Maquieira, Biologe; Mitglied von CLINTEL

Kanada:

Julian Fell, Biologe, Co-Direktor Bereich F, Regionalregierung von Nanaimo, British Columbia

Faisal Huda, Geschäftsführer, BUNA Capital Inc.

Bill MacPherson, Ehemaliger Präsident, Verband der Technologen und Techniker für angewandte Wissenschaften von British Columbia

John Stone, MChE, Mitglied, Verband der Berufsingenieure, Geologen und Geophysiker von Alberta

Columbien:

Mario Guillermo Acosta Alarcon, Wissenschaftler und Autor, Generaldirektor von CIFRA (Space Lab. City)

Ross Carvajal Journalist

Everardo Hernandez Pardo, Gewerkschafter

Alba Luz Pinilla, Vizepräsident der politischen Bewegung DIGNIDAD, Kolumbien

Pedro Rubio, Präsident der Vereinigung der Beamten des Obersten Rechnungshofs der Republik

Kongo, Demokratische Republik:

Diogène Senny, Vorsitzender der Ligue Panafricaine – UMOJA Congo; Coordination avec les Partis Panafricanistes

Dänemark:

Tom Gillesberg, Direktor, Schiller-Institut, Dänemark; ehemaliger Kandidat für das dänische Parliament

Jelena Nielsen, Direktorin, Russisch-Dänischer Dialog

Jens Jørgen Nielsen, Ehemaliger Moskau-Korrespondent der dänischen Tageszeitung Politiken; Autor von Büchern über Russland und die Ukraine; Ko-Leiter des russisch-dänischen Dialogs

Thomas Vissing, Direktor der China-Nordic Trading Company

Dr. Li Xing, Professor für Entwicklung und internationale Beziehungen, Fachbereich für Politik und Gesellschaft, Universität Aalborg

Dominikanische Republik:

Ramon Emilio Concepcion, Rechtsanwalt, Präsidentschaftskandidat für die Partei PRM (2020)

Ramon Gross, Professor, Katholische Universität Santo Domingo

Dante Ortiz Nunez, Historiker, Professor für Geschichte, Autonome Universität von Santo Domingo

Domingo Reyes, Ehemaliger Professor für Wirtschaftswissenschaften, PhD für Hochschulwesen

Rafael Reyes Jerez, Fernsehproduzent, „Face to Face“ und „Wirtschaft und Politik“ auf Chanel 69 Teleradioamérica

Donetsk,Volksrepublik:

Russell “Texas” Bentley, Journalist, ehemaliger Vizepräsident der Humanitären Hilfe im Donbass

Frankreich:

Jacques Cheminade, Präsident, Solidarité et Progrès, ehemaliger Präsidentschaftskandidat

Alain Corvez, Oberst a.D., Berater für internationale Strategie; ehemaliger Berater des Kommandierenden Generals der UNO-Truppe im Südlibanon (UNIFIL)

Ali Ratsbeen, Präsident der Akademie für Geopolitik in Paris

Deutschland:

Dr. jur. Wolfgang Bittner, Autor

Ole Doering Professor, Hunan Normal University; Außerordentlicher Professor, Dep’t. for Global Health, Peking University; Privatdozent, KIT

Rainer Sandau , Technischer Direktor, Satelliten und Weltraumanwendungen, Internationale Akademie für Astronautik (IAA)

Prof. Wilfried Schreiber, Prof. Dr. sc. oec. et Dr. Phil.,Berlin

Harald Koch , Mitglied des Deutschen Bundestages a.D.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts

Griechenland:

Leonidas Chrysanthopoulos, Botschafter ad Honorem; Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit am Schwarzen Meer (BSEC), 2006-2012

George Tsobanoglou, Professor für Soziologie, Universität der Ägäis

Guinea

Jacques Bacamurwanko, Ehemaliger Botschafter von Burundi in den Vereinigten Staaten

Haiti

Dr. Garnel Michel, Arzt und Autor; fordert in seinem Buch „Bak Lakay“ die Diaspora zur Rückkehr auf, um beim Wiederaufbau Haitis zu helfen

Jhonny Estor, Gründer, Renaissance-Haiti, NYC

Irak:

Mustafa Jabbar Sanad , Mitglied des Repräsentantenrats (Parlament), Basrah

Italien

Mario Agostinelli, Vorsitzender Fondazione Energia Felice

Pino Arlacchi, Ehemaliger Direktor des Drogenkontrollprogramms der Vereinten Nationen; Professor für Soziologie an der Universität von Sassari

Prof. Bruno Brandimarte, Professor für elektronische Messtechnik, Rom

Nino Galloni, Wirtschaftswissenschaftler

Gaetano Santoro, Ausschuss für die Republik, Italien

Luca La Bella, Journalist, Database Italy

Gianmarco Landi, Journalist, Database Italy, Komitee für die Republik, Italien

Liliana Gorini, Vorsitzende von Movisol (Movimento Internacionale per i Diritti Civili Solidarietà)

Prof. Fabio Massimo Parenti, Außerordentlicher Professor für Internationale Studien, CFAU, Beijing

Vincenzo Romanello, Nuklearingenieur, Gründer von Atomi per la Pace (Atome für den Frieden), Lecce, Italien

Alessia Ruggeri, Sprecherin des Comitato per la Repubblica, Rom, Italien

Lebanon:

Basham El Hachem, Professor für politische Soziologie, Doktorandenschule, l’Université du Liban

Malaysia:

Dr. Isharaf Hossain, Präsident und Forschungsbeauftragter, Muslim World Research Center (MWRC), Kuala Lumpur

Mexiko:

Edith Cabrera,Gründerin und Direktorin der „Koalition #24F Leben und Freiheit für Julian Assange“

Oscar Ramon Castro Valdez, Generaldirektor der Internetpublikation „Dossier Político“

Daniel Estulin, Publizist

Simon Levy, Gründer, Cátedra México-China, Nationale Autonome Universität von Mexiko (UNAM)

Enrique Lopez Ochoa, Chirurg, Professor für Angiologie, UNISON School of Medicine

Daniel Marmolejo, Investigativer Journalist, Gewinner des Nationalen Journalistenpreises 2019

Marino Montoya Contreras, Journalist für El Centinela und LGM News

Francisco Quezada, Mathematiker, Professor an der Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM)

Antonio Valdez, Journalist

Jaime Varela Salazar, Chemieingenieur. Ehemaliger Direktor der Fakultät für chemische Wissenschaften der Universität von Sonora (UNISON)

Monaco:

Aleksandar Krainer, Autor, „Große Täuschung: Die Wahrheit über Bill Browder, das Magnitsky-Gesetz und antirussische Sanktionen“; Finanzberater

Mosambik:

Samo Fernando Soares da Manhiça, Geschäftsführender Direktor, Internationale Allianz für Entwicklung, Mosambik

Niederlande:

Guus Berkhout, Professor-Emeritus für Geophysik, Präsident von CLINTEL

Norwegen:

Thore Vestby, Ehemaliger Bürgermeister und Abgeordneter; Mitbegründer der ICHI-Stiftung

Pakistan:

Shakeel Ahmad Ramay, Geschäftsführender Direktor des Asian Institute of Eco-Civilization Research and Development (AIERD), Islamabad

Khalid Latif, Geschäftsführender Direktor, Zentrum für Pakistan und internationale Beziehungen (COPAIR); Programmdirektor (Naher Osten)

Peru

José Antonio Benllochpiquer Castro, Vizepräsident, Christlich-Demokratische Partei

Fernando Fauche, Nationaler Sekretär, Christlich-Demokratische Partei

Adrian Flores Konja, Ehemaliger Dekan für Rechnungswesen, Nationale Universität von San Marcos

Carlos Francisco Gallardo Neyra, Präsident, Christlich-Demokratische Partei

Ruben Rojas, Nuklearphysiker

Milton Vela-Gutierrez , Professor, Universität von Lima

Spanien:

Juan José Torres Núñez, Freiberuflicher Journalist, Dichter

Schweden:

Hussein Askary, Koordinator für Südwestasien, Schiller-Institut

Kjell Lundqvist, Vorsitzender, Europäische Arbeiterpartei

Ulf Sandmark, Vorsitzender, Schiller-Institut, Schweden

Vereinigtes Königreich:

Mike Robinson, Journalist, The UK Column

Vereinigte Staaten:

Dr. Athar Abbasi, Major i.R., U.S. Army

Jon Baker, Kreditberater, Landwirtschaftsbank, Iowa

James Benham, Landespräsident, Indiana Farmers Union; Vorstandsmitglied, National Farmers Union

Fr. Lawrence Bernard, Franziskanerorden (OFM), New Mexico

Mike Callicrate, Callicrate Cattle Co. und Ranch Foods Direct

Marshall Carter-Tripp , Angehöriger des Ausländischen Dienstes (i.R.), ehemaliger Professor für Politikwissenschaft

Victor Chang, US-China Forum, Inc.

Alan Covey, Politischer Aktivist

Joel Dejean, LaRouche Independent Candidate for U.S. Congress – 38th District (Texas)

Dr. Joycelyn Elders, Ehemalige U.S. Surgeon-General

Frank Endres, Farm leader, Kalifornien

Christopher Fogarty, Vorsitzender der Chicago Friends of Irish Freedom; Autor von „Ireland 1845-1850; the Perfect Holocaust, and Who Kept it ‚Perfect'“.

Graham Fuller , Ehemaliger CIA-Offizier und stellvertretender Vorsitzender des National Intelligence Council,

Matthew Griener, Stadtrat, Keota, Iowa

DeWayne Hopkins, Ehemaliger Bürgermeister mit zwei Amtszeiten; derzeit Stadtrat ohne Geschäftsbereich, Muscatine, Iowa

James Jatras, Ehemaliger US-Diplomat und Berater der republikanischen Führung im US-Senat

Dr. Ernest Johnson, Emeritierter Präsident der NAACP von Louisiana; Anwalt für Bürgerrechte

Wilbur Kehrli, Nationaler Vorstand, American Blue Cattle

George Koo,Vorsitzender der Burlingame Foundation; internationaler Unternehmensberater i.R.

Keaten Mansfield, Zentrum für politische Innovation, Leiter des US-Stabs

Caleb Maupin, Gründer und Direktor, Zentrum für politische Innovation

David Meiswinkle, Rechtsanwalt und ehemaliger Präsident des Lawyers‘ Committee for 9/11 Inquiry

John OLoughlin

Jeff Philbin, Nuklearingenieur, technischer Berater, unabhängiger Unternehmer

Sam Pitroda, Erfinder und Unternehmer; Vorsitzender, Indian Overseas Congress

Earl Rasmussen, Geschäftsführender Vizepräsident, Eurasia Center

Diane Sare: LaRouche Independent Candidate for U.S. Senate – New York

Naser Shahalemi, Geschäftsführender Direktor, End Afghan Starvation

John Shanahan, Herausgeber, Website: allaboutenergy.net

Barbara Suhrstedt, Internationale Konzertpianistin

Everett Suttle, Opernsänger

Bruce Todd, Ehemaliger unabhängiger Kandidat für das Amt des stellvertretenden Gouverneurs von New Jersey (NJ); Mühlenbauer i.R., Local 715

Mohammad Ashraf Toor, MD,Vorsitzender des pakistanisch-amerikanischen Kongresses

Bob Van Hee, Beauftragter für Redwood County, Minnesota

Zaher Wahab,Emeritierter Professor für Bildung, ehemaliger Berater des afghanischen Ministeriums für Hochschulbildung

Alan Waltar, Professor i.R., ehemaliger Leiter der Abteilung für Nukleartechnik, Texas A&M University; ehemaliger Präsident der American Nuclear Society

Venezuela:

Emil Guevara Munoz, Abgeordneter des lateinamerikanischen Parlaments (2006-2011)

Edgar Rodriguez Martinez, Alberto Adriani Stiftung

Jemen:

Fouad Al-Ghaffari, Präsident des jemenitischen Jugendparlaments ALBRICS


Weg mit der „regelbasierten“ NATO-Weltordnung! Produziert Nahrungsmittel, um den Hunger zu bekämpfen, nicht Waffen, um den Krieg zu verlängern!

Die LaRouche-Organisation (TLO) in den Vereinigten Staaten veröffentlichte am 25. April die folgende Erklärung.

Es kommt jetzt zum offenen Konflikt zwischen den Ländern und Institutionen, die dafür kämpfen, daß mehr Nahrungsmittel erzeugt werden, um eine weltweite Hungersnot zu verhindern, und den finanziellen und politischen Interessen, insbesondere den transatlantischen, die mit Sanktionen ihre „regelbasierte Ordnung“ durchsetzen wollen und der Ukraine immer mehr Waffen liefern – egal ob das den Konflikt sinnlos verlängert oder verzweifelte Hungersnöte verursacht. Die Gefahr eines Atomkriegs rückt näher.

Wer kämpft für eine Nahrungsmittelmobilisierung? Die inoffizielle Liste reicht von Indien über Argentinien und zahlreiche Länder Afrikas bis hin zu Rußland und China. Sie umfaßt auch alle Landwirte in Europa, den USA und Indien, die seit Jahren für das Recht protestieren, weiter Lebensmittel produzieren zu können. Auch das Schiller-Institut gehört dazu, das in diesem Kampf eine führende Rolle einnimmt.

Zu den Gegnern der erforderlichen wirtschaftlichen Maßnahmen, um mehr Nahrungsmittel zu produzieren, gehören die US-Regierung, die Europäische Kommission, die G7 und die Finanznetzwerke von IWF, Weltbank, Welthandelsorganisation (WTO) und anderen, wobei sie sich gerne hinter Regeln für „freien Handel“, „grüne“ Vorschriften und Bedenken zu „Menschenrechten“ (außer dem auf Nahrung) verstecken. Nun droht 1,7 Milliarden Menschen Hunger, wie UN-Generalsekretär António Guterres warnt.

Indien hat das Problem am 22. April in Washington auf die globale Tagesordnung gesetzt. Zwei hochrangige Vertreter, Finanzministerin Nirmala Sitharaman und der indische Botschafter in den USA, Taranjit Singh Sandhu, gaben dort eine gemeinsame Pressekonferenz. Zum Abschluß des jährlichen Frühjahrsgipfels von IWF und Weltbank erklärte Sitharaman den Gipfelteilnehmern: „Länder wie Indien, die über ein Potential für den Export von Agrarprodukten, insbesondere von Getreide, verfügen, haben Schwierigkeiten mit der WTO.“

Zu diesen „Schwierigkeiten“, wie sie es höflich nannte, gehören WTO-Regeln, die Regierungen ihr souveränes Recht nehmen, ihre Landwirte zu unterstützen, Nahrungsmittelreserven zu lagern, Nahrung zu exportieren oder auch nur zu versuchen, sich mit Essen selbst zu versorgen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1995 betreibt die WTO diese Unterdrückung der Lebensmittelversorgung der Nationen unter dem Vorwand, nur der „Zugang zu den Weltmärkten“ könne die Nahrungsmittelversorgung sichern, nicht die Förderung des Agrarsektors im eigenen Land. Nach den Kriterien der WTO subventioniert Indien seine Landwirte mit mehr als 10% ihrer Kosten und darf deshalb keinen Weizen und Reis exportieren, weil das amerikanische, europäische und andere Landwirte auf dem Weltmarkt benachteiligen würde.

Mobilisierung der Bauern

Diese tödliche Tyrannei muß aufhören! Wir müssen im Gegenteil die Landwirte überall auf der Welt unterstützen und allen Hungernden die notwendigen Nahrungsmittel bringen – von Afghanistan über den Jemen und Afrika bis nach Haiti.

Erstens brauchen wir Sofortmaßnahmen – koordiniert von der Führung der wichtigsten Erzeugerländer –, um die Landwirtschaft mit den jetzt blockierten Düngemitteln, Treibstoff, Saatgut, Chemikalien und Maschinen zu versorgen, damit Landwirte dort, wo sie in der kürzesten Zeit die meisten exportfähigen Erzeugnisse produzieren können, wie in Indien, optimal unterstützt werden. Für Weizen zum Beispiel bedeutet das, daß die bisher jährlich exportierte Menge von 200 Millionen Tonnen gehalten und gesteigert werden muß. Wir müssen sie so schnell wie möglich verdoppeln! Wir müssen den Verlust von 19 Mio. Tonnen jährlichem Weizenexport aus der Ukraine ausgleichen und so schnell wie möglich zurückgewinnen. Die gleichen Vorkehrungen brauchen wir für Reis, Speiseöl und alle anderen Grundnahrungsmittel.

Zweitens muß überall die notwendige Infrastruktur für eine moderne Landwirtschaft aufgebaut werden: Wasser, Strom, Transport, Agrarwissenschaft, agroindustrielle Kapazitäten und Lebensmittelverarbeitung. Das bedeutet nicht zuletzt, daß das monetaristische System, das jetzt unter Spekulation, Bankenrettungen und jahrzehntelangem Investitionsstau zusammenbricht, durch ein neues, produktionsorientiertes System ersetzt werden muß.

Das Ziel ist es, die weltweite Nahrungsmittelproduktion so schnell wie möglich zu verdoppeln und von derzeit 2,7 Mrd.t auf über 4 Mrd.t Getreide (aller Sorten) zu steigern. Schon vor der Pandemie und der Hyperinflation waren mehr als 800 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen, und in diesem Jahr kann einer Milliarde Menschen der Hungertod drohen, wenn wir nicht handeln.

Verbündete für die Produktion

Indiens Premierminister Modi erklärte US-Präsident Biden Anfang April, daß Indien über genug Getreide verfügt, um die durch die Ukrainekrise und die Sanktionen verschärfte weltweite Lücke beim Weizen zu schließen, wenn die WTO ihre Beschränkungen aufhebt. In Argentinien machte Außenminister Santiago Cafiero am 23. April deutlich, daß sein Land alles tun wird, um den Hunger zu bekämpfen, und daß es keine Sanktionen gegen Rußland verhängen wird. Argentinien will die Ernährungssicherheit ganz oben auf die Tagesordnung des kommenden Amerika-Gipfels im Juni in Los Angeles setzen. Rußland liefert Düngemittel an Indien, Brasilien und viele andere Länder.

Diese Zusagen im Kampf gegen die Ernährungskrise sind nur ein Teil der weltweiten Neuordnung, die notwendig ist, um den Vorstoß der „globalen NATO“ für Krieg und Hunger abzuwehren. Der Westen liefert der Ukraine Waffen und lehnt diplomatische Verhandlungen über eine Lösung ab. Er verlangt von uns, daß wir Rußland die Schuld am Hunger geben, während er gleichzeitig die Produktion von Nahrungsmitteln zur Beendigung der Hungersnot verhindert. Das ist verrückt.

Unterstützen Sie die Bemühungen des Schiller-Instituts für die Einberufung einer internationalen Konferenz, um eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur im Interesse aller Nationen zu schaffen!


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