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Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: Afghanistan kann ein Neubeginn werden

Wir erleben die größte Chance, wie wir sie seit der Wiedervereinigung Deutschland keine mehr gab:

Mit dem Truppenabzug der USA aus Afghanistan ist es nun endlich möglich, mit viel Geschick und Feingefühl der angrenzenden Staaten und Russlands, den notwendigen Wiederaufbau und die potenzielle Einbindung Afghanistans in die Neue Seidenstraße in die Wege zu leiten. Doch der Feind ist weiterhin wachsam: Was ist die Absicht hinter dem eiligen Truppenabzug? Werden diese Truppen nur verlagert, um China und Russland mehr unter Druck zu setzen? Beenden wir dieses geopolitische Spiel des Westens und bringen friedliche Kooperation hier her!


Helga Zepp-LaRouche bei „World Today“ auf China Radio International (CRI): „Der neue Name für Frieden heißt Entwicklung!“

Helga Zepp-LaRouche gab heute der Sendung „World Today“ des Radiosenders China Radio International (CRI) auf dessen offizieller englischer Webseite China Plus das nachfolgende Interview.

Das Interview ist das zweite Nachrichtensegment, zu hören ab Minute 12:55.

CRI: Willkommen zurück. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen hat auf seiner 47. Sitzung die chinesische Resolution über den Beitrag der Entwicklung zur Verwirklichung aller Menschenrechte verabschiedet, in der das Recht auf Entwicklung betont wird und daß das Ziel der Entwicklung darin bestehe, das Wohlergehen aller Menschen zu verbessern. Für weitere Informationen haben wir jetzt Helga Zepp-LaRouche in der Leitung, die Gründerin des Schiller-Instituts, einer wirtschaftlichen und politischen Denkfabrik mit Sitz in Deutschland. Danke, daß Sie zu uns gekommen sind, Dr. LaRouche.

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Ja, hallo! Wie geht es Ihnen?

CRI: Mir geht es gut, danke. Also, die Resolution betont, daß Entwicklung und die Verwirklichung von Menschenrechten und Grundfreiheiten voneinander abhängig sind und sich gegenseitig verstärken. Wie ist das zu verstehen?

ZEPP-LAROUCHE: Zunächst einmal möchte ich meine Glückwünsche aussprechen. Ich denke, dies ist eine ausgezeichnete Entwicklung, denn hoffentlich wird dies überall auf der Welt eine sehr produktive Diskussion darüber anregen, was die richtige Definition von Menschenrechten ist. Und ich denke, die Interdependenz zwischen Entwicklung und Menschenrechten und Freiheit kann man sich am besten verdeutlichen, wenn man sich den Mangel an Entwicklung ansieht. Denn dann haben Sie Armut, und Sie haben immer noch auf dem Planeten, 2 Milliarden Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, mehr als 800 Millionen sind [Tonausfall, arm – ed.] und Sie haben keine Freiheit, wenn Sie den ganzen Tag versuchen müssen, zur Lebenserhaltung ein bisschen Wasser und ein bisschen zu essen zu bekommen, also haben Sie keine Freiheit unter diesen Bedingungen. Deshalb denke ich, daß Entwicklung ganz klar die Voraussetzung für beides ist, Menschenrechte und Freiheit.

CRI: Ja, aber das ist ganz anders als die westliche Definition der Menschenrechte, die mit der Wahlurne beginnt und wo alles auf die individuelle Freiheit abzielt. Wie kommt es zu den unterschiedlichen Prioritäten, wenn es um die Frage der Menschenrechte geht?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, zunächst einmal, denke ich, muss man sehen, daß das Etikett nicht immer mit dem Inhalt übereinstimmt. Viele Dinge, die das Etikett „Demokratie“ und „Menschenrechte“ tragen, haben einen ganz anderen Inhalt, und im Falle des westlichen parlamentarischen Systems, oder leider auch des präsidialen Systems in einigen Ländern, handelt es sich eher um eine Plutokratie, wo das Geld der multinationalen Konzerne und der großen Banken bestimmt, wer einen Sitz bekommt. Außerdem denke ich, wenn man sich die Überbetonung der individuellen Freiheit anschaut, ist sie zu einer Vorstellung verkommen, alles sei erlaubt, und das Gemeinwohl wird als eine Unterdrückung dieser individuellen Freiheiten betrachtet.

Wenn man nun eine Krise hat, wie im Fall von COVID-19, kann man sehen, welche Folgen das hat. China und einige andere asiatische Nationen haben strenge Maßnahmen zum Wohle der Allgemeinheit ergriffen, und es hat gut funktioniert, und dann haben auch die Individuen profitiert, weil sie die Pandemie früher losgeworden sind; während man im Westen ein Hin und Her hatte, die Leute haben sogar dagegen protestiert, daß sie Masken tragen mussten, weil sie das als einen Eingriff in ihre persönliche Freiheit angesehen haben, und sie mussten einen viel, viel höheren Preis zahlen.

CRI: Nun, Vertreter von Ländern wie Venezuela, Kuba und Pakistan hielten ebenfalls Reden, in denen sie China dafür dankten, daß es diese Resolutionsentwürfe vorgelegt hat, und betonten, daß die Entwicklung im Fokus eines jeden Landes stehen sollte, insbesondere der Entwicklungsländer. Aber warum bekommt die Resolution Unterstützung von diesen Ländern?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, das ist sehr einfach: Weil in der gesamten Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die Konditionalitäten des IWF eine wirkliche Entwicklung im Entwicklungssektor verhindert haben. Ihnen wurde gesagt, ihr müsst zuerst eure Schulden bezahlen, bevor ihr in Infrastruktur oder Gesundheit investieren könnt; und das Ergebnis war eine eklatante Unterentwicklung und unglaubliche Armut. China hat also schon vor der Belt and Road Initiative in Eisenbahnen in Afrika und andere Infrastruktur investiert, aber besonders mit der Belt and Road Initiative und der COVID-Krise wurde sehr deutlich, daß diese Entwicklungsländer die Hilfe Chinas – die von einigen westlichen Medien als „Impfdiplomatie“ gebrandmarkt wurde – als Lebensretter für sich ansahen. Es ist also keine Überraschung, wenn diese die Resolution unterstützen.

CRI: Und ich denke, Sie haben vorhin bereits erwähnt, was die richtige Definition von Menschenrechten sein sollte. Eine andere Frage geht dahin, wer auswählen darf, was die grundlegendsten Menschenrechte sein sollten. Haben Sie hierbei das Gefühl, daß dies stark von einer kleinen Anzahl meist westlicher Nationen gesteuert wurde, was zu einer allgemeinen Voreingenommenheit zugunsten der bürgerlichen, politischen Freiheiten gegenüber den wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten geführt hat?

ZEPP-LAROUCHE: Ja. Das sieht man im Moment sehr deutlich bei der sogenannten „Identitätspolitik“. Zum Beispiel gibt es momentan zwischen der EU-Kommission und Ländern wie Ungarn, Polen und Slowenien große Spannungen, weil man im Osten [Europas] den Versuch der EU-Kommission, die Werte des westlich-liberalen Systems allen europäischen Ländern aufzuzwingen, abgelehnt hat.

Ich denke also, was wieder in den Vordergrund gerückt werden muss, sind die fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz und die Idee der Nichteinmischung in die verschiedenen Gesellschaftssysteme, denn sie sind aufgrund von Bräuchen, Traditionen, kulturellem Erbe entstanden und müssen respektiert werden.

CRI: 2019 erklärte eine Studie des Center for New American Security – das ist eine Denkfabrik mit Sitz in Washington – daß Chinas Aktionen in der UNO Teil seiner Bemühungen seien, die Art und Weise, wie solche Institutionen geführt werden sollten, neu zu definieren und sich von den westlichen Konzepten von Demokratie und Menschenrechten zu entfernen. Was ist Ihre Meinung dazu?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, China war jahrhundertelang die führende Nation, und nur im 18. und 19. Jahrhundert, wegen der kolonialistischen Angriffe und Opiumkriege durch die Briten, wissen Sie, wurde das geschmälert. Aber jetzt ist China wieder die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt. Die Beseitigung der Armut von 850 Millionen Menschen stellt einen enormen zivilisatorischen Beitrag dar, und deshalb, denke ich, ist es absolut richtig, daß China in dieser Diskussion eine große Rolle spielen sollte.

CRI: OK, aber haben Sie das Gefühl, daß das weit verbreitete Hin und Her um Menschenrechtsfragen auf der ganzen Welt derzeit stark politisiert wurde? Und teilweise wurde es sogar als Werkzeug für politische Zwecke und manchmal gar als Vorwand benutzt, um Druck auf andere Länder auszuüben oder sogar in andere Länder einzumarschieren?

ZEPP-LAROUCHE: Ja. Die Begriffe Menschenrechte und Demokratie sind wie ein Totschlagargument geworden: man kann alles damit in den Boden stampfen. Ich denke also, daß diese Doppelmoral korrigiert werden muss. Jene Leute im Westen, die unter den Bedingungen der COVID-19-Krise Sanktionen gegen Länder wie Syrien, Jemen, Iran, Venezuela – ich glaube, insgesamt 30 Länder – unterstützen, ich meine, das ist die Verletzung der Menschenrechte schlechthin. Oder, wenn man sich anschaut, wie Assange behandelt wird, oder was mit Snowden passiert ist, all diese Leute haben einfach das Richtige getan, und sie wurden auf eine absolut niederträchtige Art behandelt. Diese Doppelmoral sollte also gestoppt werden.

CRI: Was sind die Konsequenzen einer solchen Doppelmoral oder der Politisierung solcher Menschenrechtsfragen? Wird damit unser Fokus von den wirklichen Menschenrechtsproblemen abgelenkt?

ZEPP-LAROUCHE: Ja, es vergiftet die Atmosphäre und entleert die Idee der Menschenrechte, die ja eigentlich eine schöne Idee darstellen, und macht sie zum Opfer geopolitischer Motive.

Nun, das Schiller-Institut betont das Konzept: „Der neue Name für Frieden ist Entwicklung“. Dies stammt ursprünglich von Papst Paul VI. aus dem Jahr 1967 in seiner Enzyklika Populorum Progressio, wo er diesen Gedanken geprägt hat, daß der „neue Name für Frieden Entwicklung heißt.“

Und das ist gerade jetzt sehr wichtig; ganz konkret in Afghanistan. Schauen Sie, zum Beispiel hat die NATO dort 20 Jahre verbracht und absolut nichts erreicht, und jetzt ist die Frage: Was soll aus Afghanistan werden? Wird man den geopolitischen Krieg fortsetzen? Oder wird es eine Vereinbarung zwischen allen Nachbarn geben, wie Rußland, China, Indien, Pakistan, Iran, und eine echte Entwicklung? Die wirkliche Entwicklung würde bedeuten, die Neue Seidenstraße, die Belt and Road Initiative, nach Afghanistan zu verlängern, aber auch in den Irak, nach Syrien, in den Jemen, in die ganze Region. Dann wird es Frieden geben. Dies ist also kein abstrakter akademischer Gedanke, sondern ein sehr aktuelles Thema, die Idee nämlich, daß wirklicher Frieden Entwicklung voraussetzt, eine Voraussetzung, ohne die nichts funktionieren wird.

CRI: OK, vielen Dank, Dr. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, einer politischen und wirtschaftlichen Denkfabrik in Deutschland.


Sen. Richard Black: US-Angriffe in Syrien helfen nur dem IS

Der ehemalige Senator des US-Bundesstaates Virginia, Oberst a.D. Richard Black, sagte in einem Interview mit PressTV, daß der von Präsident Biden angeordnete Luftangriff auf irakische, in Syrien operierende Volksmobilmachungseinheiten (PMF) in Wirklichkeit eine US-Unterstützung des IS darstellt. Black sagte, er habe schon zuvor den Verdacht geäußert, der IS sei für den zweiten der drei jüngsten Raketenangriffe auf den US-Luftwaffenstützpunkt Balad verantwortlich gewesen, da irakische Militärkräfte zu diesem Zeitpunkt an einer Operation gegen IS-Zellen nördlich von Bagdad beteiligt waren. Ansonsten, so bemerkte er, werde sehr wenig über die Möglichkeit gesprochen, daß der IS als „dritte Kraft“ im Irak agiert, um einen Konflikt zwischen Amerika und dem Iran zu provozieren.

„Die (irakischen) PMF-Kräfte haben hauptsächlich gegen Daesh (IS) gekämpft, und sie waren dabei sehr effektiv. Wenn die USA also die PMF angreifen, unterstützen sie die Daesh-Terroristen im Irak und in Syrien“, sagte Sen. Black. „Die Biden-Administration nahm die Raketenangriffe auf die Grüne Zone als Vorwand, um gegen irakische (Antiterror-)Kräfte vorzugehen, die die Daesh-Kämpfer sehr wirksam daran hinderten, entlang der syrisch-irakischen Grenze zu operieren. Die US-Angriffe zielten auf souveränes syrisches Territorium und waren eine klare Verletzung des Völkerrechts“, sagte Sen. Black. Er stellte fest: „Es ist unwahrscheinlich, daß die USA wirklich wissen, wer die Raketen abgefeuert hat.“

Es sei angemerkt, daß Sen. Blacks Interview auch von Sputnik aufgegriffen wurde, das vor allem seine Bemerkungen über die Notwendigkeit eines US-Militärrückzugs aus der Region herausstellte. „Es liegt in der Macht des US-Präsidenten, diese Kriege zu beenden. Das läßt sich jedoch nicht erreichen, ohne die Streitkräfte vollständig aus der Region abzuziehen. Die USA haben wiederholt Angriffe auf ihre Streitkräfte als Rechtfertigung für neue Truppenverstärkungen benutzt. Wenn Joe Biden sich dauerhafte, positive Verdienste erwerben wollte, würde er den Abzug aller US-Truppen aus dem Nahen Osten innerhalb von 90 Tagen anordnen. Ich erwarte jedoch nicht, daß dies geschieht“, schloß Black.


Zepp-LaRouche zu Afghanistan: Der neue Name für Frieden ist Entwicklung

Die dramatischen Entwicklungen der letzten Tage unterstreichen, daß die Welt am Scheideweg steht. Zwei klar zu trennende Ideen über die Natur des Menschen kämpfen um die Zukunft der menschlichen Gattung. Die erste, die sehr wohl durch einen Atomkrieg zur Zerstörung der Menschheit führen könnte, steht auf Seiten des aristotelischen Menschenbildes des Britischen Imperiums und geht davon aus, daß einige Menschen zum Herrschen und andere wiederum zum Dienen geboren seien. Demnach stünden Menschen, wie es Thomas Hobbes zum Ausdruck bringt, im Kampf „jeder gegen jeden“, wobei Nationen der gleichen Logik folgten und Gefangene der Geopolitik des Nullsummenspiels und des „Überlebens des Stärksten“ seien. Die andere Idee geht davon aus, daß Entwicklung der Schlüssel zum Wohlergehen der Völker sei, wobei kein Land davon ausgeschlossen sein sollte. Alle Nationen hätten dieser Logik zufolge das gleiche Recht auf Entwicklung(-smöglichkeiten). Obwohl es zu verstehen wäre, wenn einige Menschen vielleicht dächten, daß diese Aussage von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt und seiner Nachkriegsvision der Vereinten Nationen stamme, sind dies tatsächlich die Worte von Xi Jinping in seiner Rede vom 6. Juli 2021 vor Delegierten von 500 Parteien und Institutionen aus 160 Ländern. Diese repräsentieren tatsächlich dreiviertel der Menschheit, die das Prinzip „Frieden durch Entwicklung“ unterstützen und sich seiner Verwirklichung im Rahmen von Chinas Gürtel- und Straßeninitiative anschließen. 

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, veröffentlichte eine Erklärung mit dem Titel „Afghanistan am Scheideweg: ‚Totenacker für Imperien‘ oder Beginn einer neuen Ära?“, worin sie erklärt, daß die politischen Entscheidungen, die von Nationen auf der ganzen Welt über die Zukunft Afghanistans getroffen würden, nicht nur die Menschen aller Nationen unmittelbar durch die Gefahr des internationalen Terrorismus und der Ausbreitung von Drogen beträfen, sondern daß diese Entscheidungen auch das Schicksal der ganzen Menschheit bestimmen könnten. Sie schreibt, daß die einzige Lösung zur Überwindung des Afghanistan-Debakels die Zusammenarbeit großer Nationen und aller Nationen der Region an einem „Großprojekt“ zur Entwicklung Afghanistans sei. 

Ist dies überhaupt möglich? Oder stimmt die Sichtweise der Geopolitiker des Britischen Imperiums und ihrer verqueren Idee der „menschlichen Natur“, die immer nur auf ihren persönlichen Vorteil bedacht sei? Werden die Menschen den britischen Vorgaben des imperialen „teile und herrsche“ folgen, oder werden sie sich an den universellen Geist der US-Unabhängigkeitserklärung erinnern: „Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: daß alle Menschen gleich geschaffen sind; daß sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; daß dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit gehören…“?War die Unabhängigkeitserklärung nur für Menschen gedacht, die den sogenannten „westlichen Werten“ und der „regelbasierten Ordnung“ folgen, oder ist sie tatsächlich für die gesamte Menschheit bestimmt?


China: Raumstation soll bis 2022 fertig werden

Chinas National Space Administration (CNSA) hat angekündigt, daß bis zum Jahr 2023 11 Starts mit 12 Astronauten erfolgen sollen und bis 2022 die Raumstation eingerichtet sein wird. Diese Ziele wurden am Rande einer Konferenz von dem ehemaligen Astronauten und derzeitigen stellvertretenden Chefingenieur des bemannten Raumfahrtprogramms, Yang Liwei, bekannt gegeben.

Laut Tass und Sputnik rief Yang die Jugend dazu auf, sich aktiv an der Erforschung des Weltraums zu beteiligen. Die CNSA hat im vergangenen Oktober ihre dritte Rekrutierungsrunde von Astronauten abgeschlossen, darunter befinden sich 17 Männer und eine Frau. Frühere Rekrutierungen konzentrierten sich nur auf Militärangehörige, aber jetzt werden auch Zivilisten ausgewählt, da der ehrgeizige Plan, bis 2022 eine Raumstation zu eröffnen, eine Vielzahl von Disziplinen wie Ingenieure und Baufachleute erfordert.


Amerikanische Wissenschaftler wehren sich gegen die antichinesische Hexenjagd des FBI

Hunderte führende amerikanische Wissenschaftler, darunter sechs Nobelpreisträger in Chemie, Physik und Medizin, haben sich eindringlich gegen die strafrechtliche Verfolgung Hunderter chinesischer Wissenschaftler in den Vereinigten Staaten durch das FBI ausgesprochen. Unter den Verfolgten sind auch amerikanische Staatsbürger chinesischer Herkunft sowie Amerikaner, die mit chinesischen Institutionen im Interesse des wissenschaftlichen Fortschritts zusammengearbeitet haben. Diese juristischen Attacken gehen von FBI-Direktor Christopher Wray aus und folgen den bizarren Angriffen auf China von Präsident Trumps Außenminister Mike Pompeo, wie sie bereits in dem EIR-Sonderbericht Stoppt die McCarthy-Hetzjagd gegen China und Präsident Trump vom 22. November 2019 angeprangert wurden. Jetzt haben Professoren von führenden US-Universitäten zwei Briefe – einer von Harvard und einer vom MIT – zur Verteidigung der Beschuldigten veröffentlicht. Darin machen sie deutlich, daß die Anschuldigungen falsch und politisch motiviert sind und im Grunde nichts mit der Tätigkeit dieser Wissenschaftler zu tun haben; in Wirklichkeit seien dies direkte Angriffe auf die Wissenschaft selbst und auf Amerikas führende Rolle in der internationalen Forschung.

Die Hauptzielpersonen des FBI sind Prof. Charles Lieber, Vorsitzender des Instituts für Chemie an der Universität Harvard und weltweit führender Nanotechnologieforscher, sowie Professor Gang Chen, der die Maschinenbauabteilung am MIT leitet und ebenfalls führend in der Nanotechnologie ist. Lieber, der von den 42 Unterzeichnern des Briefes vom 1. März als „einer der großen Wissenschaftler seiner Generation“ beschrieben wird, wurde im Januar 2020 wegen Verstoßes gegen die Meldepflicht bezüglich seiner Teilnahme an Chinas Thousand-Talents-Programm verhaftet. Das Programm hat zum Ziel, Wissenschaftler aus aller Welt anzuwerben, um in China zu arbeiten oder mit chinesischen Forschungszentren zusammenzuarbeiten. Es ging dabei um keinerlei wissenschaftliche Geheimnisse, sondern nur um technische Verstöße, die normalerweise einfach richtig gestellt werden könnten, jetzt aber durch ein „unsinniges staatliches Vorgehen“ kriminalisiert werden, das „ein grundlegendes Mißverständnis moderner Wissenschaft widerspiegelt“, schreiben die Professoren zu Liebers Verteidigung. Dieses Vorgehen, fügen sie hinzu, „bedroht nicht nur die Position der Vereinigten Staaten als Weltführer in der akademischen Forschung, sondern die Wissenschaft selbst“. Lieber sei nur der prominenteste Wissenschaftler, der vom FBI ins Visier genommen wurde, fügen sie hinzu, denn „diese Strafverfolgungen sind weit verbreitet“. Hier der Text des Briefes auf englisch: https://beta.documentcloud.org/documents/20493785-read-the-full-letter-from-harvard-scientists-calling-to-save-professor-charles-lieber-and-scientific-collaboration

Über 170 Mitglieder der MIT-Fakultät unterzeichneten einen ähnlichen Brief zur Verteidigung von Prof. Gang Chen, der am 14. Januar diesen Jahres verhaftet wurde. Ihm werden ähnlich fadenscheinige Vorwürfe gemacht, die ihm bis zu 30 Jahre Gefängnis und eine hohe Geldstrafe einbringen könnten. „Uns beunruhigt, daß die Anklage gegen Professor Chen etwas verunglimpft, was als normale akademische Forschungsaktivität gilt, darunter auch die Förderung der globalen Mission des MIT“, heißt es in dem Brief. Weiter heißt es darin: „Da Amerikas Wettbewerbsfähigkeit stark von wissenschaftlichen und technologischen Talenten aus dem Ausland abhängt, wird dessen nationale Sicherheit durch die Botschaft in Mitleidenschaft gezogen, daß die US-Regierung die Loyalität ausländischer Wissenschaftler in Frage stellt.“


LaRouche Legacy Foundation veranstaltet Internetseminar: Sind Sie endlich bereit, etwas über Wirtschaft zu lernen?

Sind Sie endlich bereit, etwas über Wirtschaft zu lernen?

Zum 50. Jahrestag von LaRouches visionärer Vorhersage vom 15. August 1971

Ist die Welt endlich bereit, auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche zu hören?

Kann die menschliche Gattung die Krise überleben, die die Menschheit jetzt bedroht? Werden wir als Gattung den Abstieg in einen globalen Atomkrieg, eine außer Kontrolle geratene Pandemie, eine hyperinflationäre Zerstörung der Lebensgrundlagen, einen kulturellen Zusammenbruch in ein neues dunkles Zeitalter fortsetzen? Oder kann diese existentielle Krise als Funke menschlicher Kreativität in genügend Bürgern der Welt dienen, um sowohl den Wahnsinn zu beenden, der uns an diesen Punkt gebracht hat, als auch ein neues Paradigma in Gang zu setzen, das die Nationen der Welt vereint, um die gemeinsamen Ziele der Menschheit zu erreichen – Frieden durch Entwicklung?

Die Antwort liegt nicht nur darin, was die Menschen denken, sondern wie sie denken. Können wir Kreativität in einer Bevölkerung wecken, die durch Wissenschaftsbetrug, Drogen, Pornographie, ständige Kriege und wirtschaftlichen Verfall verdummt und erniedrigt wird?

Das war das Thema der ersten Konferenz der Stiftung für das geistige Erbe Lyndon LaRouches, die LaRouche Legacy Foundation (LLF).

Lyndon H. LaRouche: „Ich mußte etwas tun, also tat ich es“

Panel 1: „Über LaRouches Entdeckung“

Moderator: Dennis Small (USA), LaRouche Legacy Foundation

  1. Helga Zepp-LaRouche (Deutschland), Vorstand, LaRouche Legacy Foundation: „Die LaRouche-Methode“
  2. Ding Yifan (China), Stellvertretender Direktor, Forschungsinstitut für Weltentwicklung, China Development Research Center (DRC) „Die Wichtigkeit der physischen Wirtschaft in der heutige Welt“
  3. Jozef Mikloško (Slowakei), ehemaliger Stellv. Premierminister der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik
  4. Dr. Natalia Witrenko (Ukraine), Doktor der Wirtschaftswissenschaft, Vorsitzende der Progressiven Sozialistischen Partei, ehemalige Abgeordnete (1995-2002): „Die Menschheit zu retten, ist eine ‚machbare Mission‘“
  5. Dr. Kirk Meighoo (Trinidad und Tobago), Politikanalyst, Moderator, Autor, ehemaliger Senator (unabhängig) von Trinidad und Tobago
  6. Yekaterina Fyodorovna Shamayeva (Rußland), Kandidatin der Ingenieurwissenschaften, Dozentin: Design und Management der nachhaltigen Entwicklung und eine interdisziplinäre Synthese der grundlegenden Ideen der Schulen von Lyndon LaRouche und Pobisk Kuznetsov
  7. Paul Gallagher (USA), Redaktion EIR: „LaRouches frühe Wirtschaftsprognosen“
  8. LaRouche auf der Weltbühne – in den Worten von Ramsey Clark (USA, ehemaliger Justizminister), Dr. Enéas Carneiro (Brasilien, ehemaliges Parlamentsmitglied und Präsidentschaftskandidat) und José López Portillo (Mexiko, ehemaliger Präsident)
  9. Diskussion

Panel 2: „Die kommenden 50 Jahre der Welt“

Moderatorin: Megan Dobrodt (USA), Vorstand, LaRouche Legacy Foundation

  1. Jacques Cheminade (Frankreich), Gründer und Präsident der französischen Partei Solidarité et Progrès, ehemaliger Präsidentschaftskandidat: „Lyndon LaRouches Methode der physischen Wirtschaft fällt mit Frankreichs republikanischem Humanismus zusammen“
  2. Roberto Fritzsche and Eduardo Fernández (Argentinien): „Anmerkungen zur potentiellen relativen Bevölkerungsdichte in den Schriften von Lyndon LaRouche“
  3. Harley Schlanger (USA), Schiller-Institut: „Nixons Entscheidung im August 1971: Ein Augenzeugenbericht“
  4. Fred Huenefeld, Jr. (USA), Vorstandsmitglied, Schiller-Institut, ehemaliger Präsident der Louisiana Association of Soil Districts; ehemaliger Präsident der NORM (National Association of Raw Materials); ehemaliger Schatzmeister der Demokratischen Partei im Bundesstaat Louisiana
  5. Theo Mitchell (USA), ehemaliger Landtagsabgeordneter, South Carolina
  6. LaRouche in den Universitäten: Gretchen Small (USA), LaRouche Legacy Foundation: „LaRouche in den Bibliotheken“; Carlos „Itos“ Valdes (Philippinen), Philippinische LaRouche-Society; Carolina Dominguez (Mexiko), LaRouche-Jugendbewegung; José Vega (USA), LaRouche-Jugendbewegung
  7. Diskussion

Helga Zepp-LaRouche bei „World Today“

Helga Zepp-LaRouche wurde am 6. Juni in der Sendung „World Today“ auf ChinaPlus, der

englischen Website von China Radio International, interviewt.

Sie können den ganzen Podcast auf englisch hier anhören.

CHINAPLUS: Der chinesische Präsident Xi Jinping ruft China und die europäischen Länder auf, den Konsens und die Zusammenarbeit zu erweitern, um gemeinsam die globalen Herausforderungen zu bewältigen. Er machte diese Bemerkungen bei einem virtuellen Gipfel mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Das chinesische Staatsoberhaupt sagt, was die Welt braucht, ist gegenseitiger Respekt und eine aufrichtige Zusammenarbeit zwischen den Nationen.

XI JINPING [durch Übersetzer]: Derzeit bleibt die globale Pandemie-Situation ernst. Die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung sind ungewiss, und es ist noch ein langer Weg zu gehen. Die Welt braucht mehr denn je gegenseitigen Respekt und enge Zusammenarbeit statt Misstrauen oder ein Nullsummenspiel.

CHINAPLUS: Während des Treffens drückten die deutschen und französischen Regierungschefs ihre Unterstützung für den Abschluß des EU-China-Investitionsabkommens aus und fügten hinzu, daß sie hoffen, daß der 23. EU-China-Gipfel so bald wie möglich stattfinden wird. Mehr dazu hören wir von Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts, einer globalen politischen und wirtschaftlichen Denkfabrik mit Sitz in Deutschland. Danke, daß Sie heute bei uns sind, Helga.

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Ja, hallo; guten Tag.

CHINAPLUS: Was ist Ihr wichtigstes Fazit dieses virtuellen Gipfels, und wie beurteilen Sie den allgemeinen Tenor des Treffens?

ZEPP-LAROUCHE: Ich denke, zusammenfassend kann man sagen, daß das Treffen sehr konstruktiv und auch dringend notwendig war, denn es gab in letzter Zeit einige Schwierigkeiten, nachdem das Europäische Parlament das Investitionsabkommen zwischen der EU und China blockiert hatte. Daher denke ich, daß es sehr positiv ist, daß die Möglichkeit diskutiert wurde, es wiederzubeleben. Frau Merkel hat gesagt, daß sie das Abkommen so schnell wie möglich wieder aufleben lassen möchte. Und Präsident Macron sagte, daß er den Abschluss des Investitionsabkommens zwischen China und der EU unterstützt. Also, ich denke, es war sehr nützlich und produktiv.

CHINAPLUS: In Anbetracht der jüngsten Sanktionen der EU gegen China und deren Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes findet das Gipfeltreffen zu einem zunehmend angespannten Zeitpunkt in den Beziehungen zwischen der EU und China statt. Wird dieser Aufruf also zu einer Veränderung der EU-Beziehungen zu China führen? Und möglicherweise zu einer Entschärfung der Konfrontation zwischen den beiden Seiten?

ZEPP-LAROUCHE: Ja, ich denke, das wird er, und ich denke, es ist auch wichtig, daß dies nur vier Tage nach den hysterischen Äußerungen des litauischen Außenministers Landsbergis geschieht, der am Freitag letzter Woche ein Ende der deutsch-französischen Dominanz in der EU gefordert hatte. Er wolle eine einheitliche EU-Politik gegenüber China, was in seinen Worten gegen China bedeutet. Er sagte sogar, er wolle Büros in Taiwan einrichten. Dies war also eine klare Absage an die Position von Landsbergis, und deshalb war das sehr nützlich.

CHINAPLUS: Wie ist Ihre Einschätzung der aktuellen EU-Politik gegenüber China im allgemeinen? Denken Sie, daß sich die harte Haltung, die die EU in letzter Zeit gegenüber China eingenommen hat, ändern muß? Wie wir wissen, ist China im vergangenen Jahr zum weltweit größten Handelspartner der EU geworden und hat damit die USA überholt. Europäische Wirtschaftsunternehmen haben ihre Hoffnung geäußert, daß die EU die Zusammenarbeit mit China verstärken wird, anstatt sie abzulehnen und sich abzukoppeln.

ZEPP-LAROUCHE: Ja, ich denke, eine solche Veränderung ist wirklich sehr dringend, denn, wie von Präsident Xi Jinping erwähnt, hat es die Welt mit einer sehr ernsten Pandemie zu tun; wir haben eine Welthungersnot biblischen Ausmaßes, wie der Leiter des Welternährungsprogramms, Beasley, es nennt; wir haben eine Hyperinflationsgefahr in den westlichen Ländern. Wie Sie an der Situation in Afghanistan sehen können, braucht es eine dringende Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung in der gesamten Region Südwestasien, denn sonst besteht die Gefahr einer neuen Explosion des Terrorismus, und auch das Drogenproblem ist sehr groß.

Es gibt somit viele gemeinsame Ziele der Menschheit in einer Welt, die sehr zerbrechlich ist, und deshalb denke ich, daß es im Interesse der gesamten Menschheit nur zu begrüßen ist, wenn diese drei wichtigen Länder – China, Frankreich und Deutschland – Schritte unternehmen, um die Gräben zu überwinden und enger zusammenzuarbeiten.

CHINAPLUS: Wir sehen, daß viele europäische Politiker die Differenzen zwischen China und der EU hervorheben, aber Präsident Xi ruft China und die EU auf, sich an die Normen des gegenseitigen Respekts zu halten und mit Differenzen angemessen umzugehen. Wurden die Differenzen zwischen den beiden Seiten bei den Gesprächen also angesprochen? Und wie können die beiden Seiten ihre Differenzen ausräumen?

ZEPP-LAROUCHE: Ich denke, einige der Unterschiede wurden deutlich angesprochen. Zum Beispiel betont China immer die Notwendigkeit, sich an die UN-Charta und das Völkerrecht zu halten, während einige westliche Politiker immer von einer regelbasierten Ordnung sprechen, die sich bei näherer Betrachtung als eine ziemlich willkürliche Definition zur Verfolgung der Interessen einiger Gruppen herausgestellt hat. Ich denke, das wurde angesprochen – zumindest läßt sich das aus dem Protokoll herauslesen. Von chinesischer Seite wurde ebenfalls betont, daß es nicht die Absicht Chinas ist, irgendjemand anderen zu verdrängen, sondern sich auf seine eigene Entwicklung zu konzentrieren. Es gab dabei einen Aspekt in den Diskussionen, den ich für besonders vielversprechend hielt. Nämlich, daß man anscheinend eine gemeinsame Mission ins Auge gefaßt hat, um Ländern und Menschen dabei zu helfen, bilaterale oder trilaterale Differenzen zu überwinden. In diesem Fall lag der Fokus auf Afrika, wobei China und Deutschland und Frankreich zusammenarbeiten würden. Deutschland hat zum Beispiel geäußert, daß man überlege, der Partnerschaftsinitiative für die Entwicklung Afrikas beizutreten. Präsident Xi hat nicht nur auf die ernste Situation Afrikas aufgrund der Pandemie und der daraus resultierenden wirtschaftlichen Nöte hingewiesen, sondern er hat auch gesagt, daß Afrika das größte Entwicklungspotential hat. Er hat das auch bei früheren Gipfeltreffen mit afrikanischen Staatsoberhäuptern betont, und ich denke, das ist absolut richtig. Der afrikanische Kontinent hat eine sehr junge Durchschnittsbevölkerung, was bedeutet, daß Afrika ein Wirtschaftsmotor für die nächsten Generationen werden kann, wenn Arbeitsplätze und wirtschaftliche Möglichkeiten geschaffen werden. Dieser positive Blick auf Afrika fehlt im allgemeinen in Europa, und ich denke daher, daß die Bevölkerungen in Deutschland und Frankreich und anderen europäischen Ländern von der optimistischen Perspektive, die China gegenüber Afrika einnimmt, nur profitieren können. Das kann nur einen positiven Effekt haben.

CHINAPLUS: Ein weiterer zentraler Faktor, der für die Beziehungen zu China heutzutage entscheidend ist, sind die USA. Wir haben festgestellt, dass es immer häufiger zu einem Wechselspiel zwischen den USA und der EU kommt, wobei Washington versucht, seine europäischen Verbündeten gegen China aufzuhetzen. Glauben Sie, daß der vom Gipfel ausgehende Ruf ein Signal von Frankreich und Deutschland ist, daß man sich nicht auf die bipolare Konfrontation mit den USA einlassen will?

ZEPP-LAROUCHE: Ich würde das denken, denn wie Sie wissen, hat gerade der G7-Gipfel stattgefunden, zu dem Biden nach England gereist war, und wo versucht wurde, die Verbündeten auf eine Haltung gegen Rußland und China einzuschwören. Aber Bundeskanzlerin Merkel hatte in der letzten Zeit immer betont, daß sie nicht in die eine oder andere Richtung gedrängt werden wolle oder sich für eine Seite entscheiden zu müssen. Sie tritt für eine multilaterale Weltordnung ein. Ich denke also, daß dies definitiv ein positives Signal ist. Man würde hoffen, dass die Europäer wirklich verstehen, daß es in ihrem Eigeninteresse liegt, eine solch ausgewogene Sichtweise zu verfolgen, um es mal so auszudrücken.

CHINAPLUS: Einige Beobachter glauben, daß die USA mehr Macht über die EU haben als Deutschland und Frankreich zusammen, so daß die Änderung der Haltung Deutschlands und Frankreichs keinen großen Unterschied in der China-Politik der EU machen wird. Wie sehen Sie das?

ZEPP-LAROUCHE: Die EU ist im Moment sehr uneinig. So will der niederländische Regierungschef Rutte Orban und Ungarn aus der EU rauswerfen. Dann hat Slowenien gerade die EU-Ratspräsidentschaft für die nächsten sechs Monate übernommen, und es unterstützt eindeutig Ungarn und die ungarische Ansicht, keine kulturellen Interventionen, keine Einmischung in ihre Werteordnung zu dulden, denn die westeuropäischen Länder wollen nur ihre liberalen Ansichten durchzusetzen, während die osteuropäischen Länder traditioneller sind. Frau von der Leyen hat auch Slowenien angegriffen, und dann gibt es noch die uneinigen baltischen Staaten und Polen. Ich denke, die EU ist im Moment überhaupt nicht in einer starken Position. Ich bin ich mir ziemlich sicher, in Zukunft werden die Eigeninteressen dieser Länder dominieren. Für Deutschland, für Frankreich und auch für die anderen europäischen Länder sind die Beziehungen zu China und das wirtschaftliche Interesse in einer Welt, die in Aufruhr ist, eindeutig ein Stabilitätsfaktor. Das hat auch die deutsche Industrie zum größten Teil ausgedrückt. Ich gehe davon aus, daß sich auch die Vereinigten Staaten ändern könnten.

Die Vereinigten Staaten haben in den letzten 20 Jahren eine Politik verfolgt, die nicht wirklich im Interesse der Vereinigten Staaten selbst war, wie man an den Geschehnissen in Afghanistan sehen kann, wo 20 Jahre lang ein Krieg geführt wurde und absolut nichts dabei herauskam, außer Elend, Tod und eine Menge Kosten. Vielleicht können also auch die Vereinigten Staaten anfangen, sich zu ändern und erkennen, daß Kooperation mehr in ihrem Interesse ist als Konfrontation. Ich weiß, daß dies im Moment nicht die dominierende Politik ist, aber die Dinge ändern sich sehr schnell. Ich würde wirklich hoffen, daß das Neue Paradigma der internationalen Beziehungen in den Köpfen der politischen Führer ankommt, denn Konfrontation kann nur zu einer Katastrophe führen.

Jedenfalls glaube ich, daß wir uns in einem Wandel befinden; wir befinden uns in einem historischen Moment des dramatischen Wandels. Vieles hängt von guten Initiativen ab, die Menschen haben, um die Situation zum Besseren zu beeinflussen.

CHINAPLUS: OK, vielen Dank, Helga. Das war Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, einer globalen politischen und wirtschaftlichen Denkfabrik mit Sitz in Deutschland.


Brzezinskis Alptraum: ein `Khyber-Pass-Entwicklungskorridor‘

Die Besetzung Afghanistans durch die Vereinigten Staaten/NATO, die letzte, lange Spur der nutzlosen Verschwendung von Blut und Schätzen in diesem leidenden Land, geht jetzt zu Ende. Es ist jedoch auch ein alternativer Ansatz zum Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung denkbar, der jetzt gelingen könnte, wenn die conditio sine qua non, die Lyndon LaRouche vor Jahren deutlich machte, in die Tat umgesetzt würde. Die Großmächte in der Region – China, Rußland und Indien – sollten mit den Vereinigten Staaten in Kontakt treten, und zwar nicht mit ihren Spezialeinheiten, sondern mit ihren Ingenieuren und ihren Krediten, um diesen Erfolg zu unterstützen.

Dies wurde von LaRouches Executive Intelligence Review bereits 1997 in Sonderberichten vorgeschlagen. Es wurde durch Regimewechsel-Kriege in der gesamten Region sabotiert. 2014 wurde es erneut von Rußland vorgeschlagen – ein Konzept zur Entwicklung der afghanischen Region, über das EIR in seinem Sonderbericht „Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“ von 2014 berichtete – wurde aber wiederum durch Rußlands Ausschluß aus der G8 nach dem Ukraine-Putsch verhindert. Dahinter verbirgt sich der Plan des britischen Geheimdienstes unter Federführung Bernard Lewis‘, der von Zbigniew Brzezinski in seiner Funktion als Nationaler Sicherheitsberater unter Jimmy Carter übernommen wurde, diese Region als „Krisenbogen“, als permanente Kriegs- und Terrorwaffe gegen Rußland und China einzusetzen.

Wenn wichtige Nationen in der Region zusammenarbeiten, bietet die Belt and Road Initiative, die ursprünglich als von China initiiertes Landbrücken-Infrastrukturprojekt quer durch Eurasien konzipiert wurde, an dem aber inzwischen mehr als 100 Länder beteiligt sind, dem Land Afghanistan, einschließlich der Taliban, wirtschaftliche Entwicklungsvorteile und -perspektiven.

Die offensichtliche Frage ist, warum die U.S./NATO-Besatzung so lange darauf beharrte, die Regierung Afghanistans zu blockieren und Verhandlungen zur Belt and Road Initiative aufzunehmen, wo das Land sich doch eindeutig offen dafür zeigt und der dringende Bedarf an Entwicklung besteht, wie wir hier ausführen werden.

Railway-technology.com, Belt and Road News und The Diplomat haben alle kürzlich über die im Februar 2021 von den Außenministern Pakistans, Afghanistans und Usbekistans getroffene Vereinbarung berichtet, eine Eisenbahnlinie für geschätzte 4,8 Milliarden US-Dollar von Taschkent, Usbekistans nördlichster Groß- und Hauptstadt, über Mazar-e-Sharif und Kabul in Afghanistan, nach Peshawar in Pakistan zu bauen. Usbekistan – laut The Diplomat der Initiator des Plans – schlug vor, die Weltbank um die Finanzierung zu bitten, und dieser Antrag wurde im April gestellt.

Außerdem wurde vor kurzem zwischen Vertretern Pakistans und Afghanistans ein Autobahnprojekt Peshawar-Kabul-Dushanbe vereinbart. Dieses von Pakistan unter dem Namen Khyber-Pass-Wirtschaftskorridor geplante Projekt, das als Ableger des China-Pakistan-Wirtschaftskorridors (CPEC) konzipiert ist, geht auf eine Machbarkeitsstudie vom März 2015 zurück.

Wenn die Schienen- und Straßenentwicklungen kombiniert werden, ist das ein wirksamer Beginn eines Nord-Süd-Transport- und Wirtschaftsentwicklungskorridors, der von der eurasischen Hauptlandbrücke im Norden bis zum Indischen Ozean im Süden verläuft. Dies gilt, obwohl die Kernstrecke Kabul-Peshawar durch den Khyber-Pass in Ost-West-Richtung verläuft. Taschkent wird den Korridor im Norden über sekundäre Eisenbahnlinien mit dem Güterumschlagplatz in Khorgos in Kasachstan verbinden, der an der Hauptstrecke der Eurasischen Landbrücke zwischen dem Hafen Lanzhou in China und Rußland bzw. Europa liegt. Peshawar wird über den China-Pakistan-Wirtschaftskorridor (CPEC) direkt mit Pakistans wachsendem Hafen Gwadar am Indischen Ozean verbunden – und natürlich wieder mit Chinas südlichem industriellen Kernland. Mazar-e-Sharif im äußersten Norden Afghanistans ist derzeit die einzige afghanische Stadt mit einem Bahnanschluß, hauptsächlilch nach Usbekistan.

Innerhalb Afghanistans selbst würde dieser Schienen-Straßen-Korridor den nordöstlichen Quadranten der Afghanistan-Ringstraße zu einem geschützten Teil dieses internationalen Korridors machen; und über Mazar-e-Sharif würde er die tadschikische Hauptstadt Duschanbe anbinden, die östlich dieses Korridors liegt.

Die großen Wirtschaftsmächte müssen sich von Spannungen, Anklagen und Konfrontationen abwenden und zusammenarbeiten, damit dieses Potential endlich Frieden und Entwicklung in Afghanistan ermöglicht. Die Eisenbahnlinie von Peschawar nach Taschkent und möglicherweise nordwärts nach Rußland wird ernstzunehmende logistisch-technische Herausforderungen stellen, die nur die chinesischen Eisenbahnbauunternehmen lösen können. Das Darlehen der Weltbank wird nur gewährt werden, wenn die Vereinigten Staaten zustimmen, den Plan zu unterstützen, und dann kann sich die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank (AIIB) an der Bereitstellung weiterer Kredite beteiligen. Die Entwicklung entlang des Korridors wird umfangreiche zusätzliche Stromerzeugungskapazitäten erfordern, die am besten in Form von Kernkraftwerken von Rußlands weltweit führendem Atomexporteur Rosatom bereitgestellt werden könnten.

Das sind lediglich die Anfänge des Bedarfs an Strom, Wassermanagement, Transport und der jetzt dringend notwendigen Gesundheitsversorgung. Dies ist der Ausweg aus der ständigen Kriegsführung entlang des „Krisenbogens“, den LaRouche erstmals 1998 in seiner viel beachteten Videoproduktion Sturm über Asien aufzeigte.

Helga Zepp-LaRouche schreibt in der Einleitung zu dem 2010 von der Bürgerrechtsbewegung Solidarität veröffentlichten Weißbuch Afghanistan: Totenacker der Imperien: „Es gibt keinen einzigen Grund, warum auch nur ein einziger Bundeswehrsoldat auch nur einen Tag länger in Afghanistan eingesetzt bleiben sollte. Denn dieser Krieg, der überhaupt nie hätte angefangen werden dürfen und von dessen angeblichen Kriegszielen nach neun langen Jahren niemand mehr spricht, ist nichts weiter als eine Falle für 42 der 43 am Einsatz beteiligten Nationen – ein Konflikt, der nicht zuletzt dazu dient, den dritten Opiumkrieg des britischen Empires zu unterstützen.“


Um zum Mars zu gelangen, brauchen wir nuklearbetriebene Raketen

National Public Radio (NPR) berichtete gestern über Kommentare von Roger Myers, einem unabhängigen Berater der Luft- und Raumfahrtindustrie und Co-Vorsitzenden eines Gremiums der Nationalen Akademien der USA zur Erforschung nuklearer Antriebe. „Wenn wir uns entscheiden, Menschen zum Mars zu schicken,“ so Myers, „dann wird ein nuklearer Antrieb vermutlich eine zentrale Rolle dabei spielen.“ Ein neuer Bericht, der gerade von Myers und Kollegen veröffentlicht wurde, weist darauf hin, daß die Ausgaben der NASA für eine nuklearbetriebene Mission „deutlich erhöht werden müssen, wenn wir das Jahr 2039 ins Auge fassen“.


NPR zum Hintergrund: „Die Idee, Kernreaktoren für den Antrieb zu verwenden, reicht bis in die frühesten Tage des US-Raumfahrtprogramms zurück. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelten Wissenschaftler der damaligen Atomenergiebehörde eine Reihe von Atomraketen. Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit der NASA durchgeführt und entwickelte funktionierende Prototypen. Aber es wurde in den frühen 1970er Jahren eingestellt, nachdem es sich abzeichnete, daß die Missionen, für die es benötigt wurde, nämlich Reisen zum Mars und zum Mond, vermutlich nicht zustandekommen würden.

„Atomgetriebene Raketen werden sowohl dazu benötigt, um die Reisezeit zum Mars zu minimieren, als auch, um die Aufenthaltszeit der Astronauten dort zu verkürzen, bevor sie zurückkehren können. Mit normalem Treibstoff müssten die Astronauten 500 Tage auf dem Mars bleiben, während sie auf die nächste Planetenkonstellation zur Rückkehr auf die Erde warten würden, die so wenig Treibstoff wie möglich verbraucht. Kernenergie hingegen könnte es ermöglichen, die Mission mit weniger Treibstoff und in kürzerer Zeit zu absolvieren. Aufgrund des zusätzlichen Schubs, den Atomraketenmotoren liefern, könnten die Astronauten eine Abkürzung zurück zur Erde nehmen, indem sie spiralförmig um die Sonne und die Venus kreisen. Die Mission würde dann auch einen kürzeren ersten Aufenthalt von nur etwa einem Monat auf dem Mars bedeuten, statt von 500 Tagen.“


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