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60 prominente Unterzeichner für den Aufruf„Statt Aufrüstung für den großen Krieg:Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“

Das Schiller-Institut hat am 25. April eine Liste mit 60 Namen prominenter Persönlichkeiten aus zwanzig Ländern veröffentlicht, die den Aufruf der Gründerin des Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vom 8. März 2025 „Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“ unterstützt haben. Europa steht an einem historischen Scheideweg, und es muß dringend eine Alternative vorgelegt werden, um eine Katastrophe abzuwenden.

Die Erklärung beginnt: „Die EU und die meisten europäischen Regierungen sind gegenwärtig von einer Kriegshysterie erfaßt, die nur mit dem kriegslüsternen Wahnsinn zu vergleichen ist, der vor dem Ersten Weltkrieg ausgebrochen war.“

Sie schließt:

„Europa hat auf die plötzlichen Signale Trumps für eine Beendigung des Ukraine-Krieges und eine Wiederaufnahme von Diplomatie mit Rußland mit großer Kopflosigkeit – und Kriegsgeschrei – reagiert. Aber noch ist Zeit für eine Korrektur dieser potentiell fatalen Richtung. Wenn Europa aus der gegenwärtigen wirtschaftlichen Malaise herauskommen will, dann liegt der Ausweg in der Kooperation mit den Nationen des Globalen Südens, der längst zur Globalen Mehrheit geworden ist.

Die Menschheit ist an dem Punkt angekommen, an dem sie die alten Denkmuster der Geopolitik und des Kalten Krieges überwinden und durch eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die die Interessen aller Nationen auf diesem Planeten berücksichtigt, ersetzen muß. Der Westfälische Frieden kann dafür ein positives Beispiel sein, der zustande kam, weil die kriegsteilnehmenden Parteien zu dem Schluß gekommen waren, daß sich bei der Fortführung des Krieges niemand über einen Sieg würde freuen können, weil es keine Überlebende geben würde. Um wieviel mehr sollte uns dieses Argument in Zeiten thermonuklearer Waffen überzeugen, die bei ihrem Einsatz zu Auslöschung der ganzen Menschheit führen würden!“ Den vollständigen Text der Erklärung, die von vielen weiteren Menschen weltweit unterstützt wird, finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts. Die Seite enthält auch einen Link für neue Unterstützer, und das Schiller-Institut ruft alle, die mit der Erklärung übereinstimmen, dazu auf, ihren Namen hinzuzufügen und sie soweit wie möglich zu verbreiten.

Die Liste der Unterzeichner

Liste prominenter Unterstützer (Stand: 24. April), alphabetisch geordnet nach Ländern und innerhalb der Länder nach Nachnamen. Zugehörigkeit/Hintergrund nur zu Identifikationszwecken.

Mariano Nguema Esono Medja, Äquatorialguinea, Ansprechpartner in Äquatorialguinea, Regionalzentrum der Vereinten Nationen für Frieden und Abrüstung in Afrika

Daud Azimi, Afghanistan/Deutschland, Ingenieur; Vorstandsmitglied, Peace National Front of Afghanistan

Gen. Edwin Alfonso De La Fuente Jeria, Bolivien, ehemaliger Oberbefehlshaber der bolivianischen Streitkräfte

Tom Gillesberg, Dänemark, Präsident des Schiller-Instituts in Dänemark; ehemaliger unabhängiger Kandidat für das Parlament

Dr. Jur. Wolfgang Bittner, Deutschland, Autor

Joachim Bonatz, Deutschland, Vizepräsident, Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e.V., Berlin

Margret Bonin, Deutschland, Global Women for Peace united against NATO

Frank Bornschein, Deutschland, Stadtrat, Schwedt; Friedensfreunde Schwedt e.V.

Prof. (em.) Dr. Karl Cammann, Deutschland

Holger Hüttel, Deutschland, Vorsitzender Ortsverband Die Linke, Sangerhausen

Dr. (med.) Helmut Käss, Deutschland, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)

Harald Koch, Deutschland, ehemaliges Mitglied des Bundestages; Gründungsmitglied Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

Wolfgang Lieberknecht, Deutschland, Internationale FriedensFabrik Wanfried (IFFW)

Ulrich Leonhardt, Deutschland, Aufstehen Schwerin

Dr. Cornelia Nenz, Deutschland

Stephan Ossenkopp, Deutschland, stellvertretender Vorsitzender der BüSo; Journalist, „Die Multipolare Welt“

Karin Pflug, Deutschland, Ehrenstadträtin, Quedlinburg

Dr. Andrey Redlich, Deutschland, Gründungsmitglied der Gesellschaft für Menschenrechte (GFM/IGFM, deutsche Sektion)

Thomas Rehm, Deutschland, Betriebsratsvorsitzender Saale Energie GmbH

Dr. Rainer Sandau, Deutschland, Technischer Direktor, Satelliten und Weltraumanwendungen, Internationale Akademie der Luft- und Raumfahrt (IAA)

Jan Veil, Deutschland, Freie Linke, Südhessen

Ramón Emilio Concepción, Dominikanische Republik, Rechtsanwalt; Präsidentschaftskandidat, Vorwahlkandidat der PRM-Partei (2020)

Jacques Cheminade, Frankreich, Präsident von Solidarité et Progrès; ehemaliger Präsidentschaftskandidat

Oberst a. D. Alain Corvez, Frankreich, Berater für internationale strategische Angelegenheiten

Oberst a. D. Jacques Hogard, Frankreich, INF-LE, Landarmee

Jérôme Ravenet, Frankreich, Doktor der Literaturwissenschaften und außerordentlicher Professor für Philosophie

Ali Rastbeen, Frankreich, Präsident, Académie de Géopolitique de Paris

Leonidas Chrysanthopoulos, Griechenland, Ehrenbotschafter; Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Schwarzmeerraum (BSEC) 2006-12

Raúl Aníbal Marroquín Casasola, Guatemala, Koordinator Bürgerbeobachtungsstelle für Frieden „La Pupila del Cielo“, San Cristóbal

Maurizio Abbate, Italien, Vorsitzender ENAC (Italienisches Institut für kulturelle Aktivitäten)

Vincenzo Romanello, Ph.D., Italien/Tschechische Republik, Nuklearingenieur; Gründer der italienischen Sektion von Atoms for Peace.

Bruno Romano, Italien, Movisol

Alessia Ruggeri, Italien, Gewerkschaftsführerin

Marino Savina, Italien, Nationaler Präsident, ANDICOSI (Nationaler Verband der Sicherheitsangestellten)

Daisuke Kotegawa, Japan, ehemaliger Exekutivdirektor des IWF für Japan; ehemaliger Beamter des japanischen Finanzministeriums

Pigbin Odimwengu, Kenia, Partei für Rechenschaftspflicht und Transparenz, Präsidentschaftskandidat 2022

Prof. Driss Larafi, Marokko, Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Universität Ibn Tofail

Rafael Nava y Uribe, Mexiko, Präsident der Handelskammer Mexiko-Kolumbien

Celeste Sáenz de Miera, Mexiko, Direktorin des Journalistenclubs von Mexiko A.C.

Alberto Vizcarra Osuna, Mexiko, Mitglied des Koordinierungsausschusses der Nationalen Front zur Rettung der mexikanischen Landwirtschaft

Kees le Pair, Ph.D., Niederlande, Physiker, Universität Leiden; ehemaliger Assistenzprofessor an der American University of Beirut; wissenschaftlicher Berater des niederländischen Militärs

Adewale Aiyedun, Ph.D., Nigeria, forensischer Ermittler, Audit- und Sicherheitsberater

David Ajetunmobi, Nigeria, Gewerkschaftsführer im Automobilsektor

Adeshola Kukoyi, Nigeria, Gründer, Equilibrium Perspectives, Universität Lagos

Ute Kollies, Österreich, ehemalige stellvertretende Regionaldirektorin für Westafrika UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)

Julia Vellila Laconich, Paraguay, ehemalige Botschafterin Paraguays in Bolivien, Uruguay, Peru und bei der UNESCO (Paris)

Kjell Lundqvist, Schweden, Vorsitzender der Europäischen Arbeiterpartei

Ulf Sandmark, Schweden, Vorsitzender des Schiller-Instituts in Schweden

Pater Harry Bury, Vereinigte Staaten, Minneapolis/St. Paul Non-Violent; U.S. Priests Association

Carroll Childers, Vereinigte Staaten, Generalmajor (a. D.), U.S. Army; pensionierter Waffenentwickler, U.S. Department of the Navy und U.S. Marine Corps

Graham Fuller, Vereinigte Staaten/Kanada, ehemaliger US-Diplomat und CIA-Beamter; ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des National Intelligence Council

Jack Gilroy, Vereinigte Staaten, Veteranen für den Frieden; Pax Christi-Upstate New York; Pax Christi International

Martin Melkonian, Vereinigte Staaten, Schatzmeister, Long Island (NY) Alliance for Peace and Justice

Lorin Peters, Vereinigte Staaten, Pax Christi, Ortsgruppe Nordkalifornien

Earl Rasmussen, Vereinigte Staaten, Oberstleutnant (a. D.), US-Armee; internationaler Berater

John Shanahan, Vereinigte Staaten, Bauingenieur; Präsident, Go Nuclear Inc.; Herausgeber der Website allaboutenergy.net

Steven Starr, Vereinigte Staaten, Professor, Universität von Missouri; Experte für nukleare Kriegsführung

John Steinbach, Vereinigte Staaten, Hiroshima Nagasaki Peace Committee, National Capital Area

J. Kirk Wiebe, Vereinigte Staaten, pensionierter Analyst, Nationale Sicherheitsbehörde NSA, Whistleblower

Jim Wohlgemuth, Vereinigte Staaten, Veterans for Peace, Ortsgruppe Nashville; Radiomoderator


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Frieden stiften statt Krieg schüren! (30. April 2025, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Nach ihrer Rückkehr aus China, wo sie an einer internationalen Konferenz in Qufu, dem Geburtsort von Konfuzius, teilnahm (Bericht folgt), fasste Helga Zepp-LaRouche die globale Lage und die notwendige Mobilisierung der internationalen LaRouche-Bewegung folgenderweise zusammen:

„Wenn man die Welt als Ganzes betrachtet, gibt es im Wesentlichen zwei Bewegungen: die Bewegung in Richtung Zerstörung, das oligarchische Prinzip, Krieg, Sparpolitik, Entwürdigung der Menschen und ihres sogenannten kulturellen Geschmacks. Aber das ist eine entropische Bewegung. Auf der anderen Seite gibt es jene Kräfte in der Welt, die sich auf irgendeine Art und Weise aus ihrer kulturellen Tradition heraus in einem konstruktiven Modus befinden: Sie bauen auf und fördern die Sache der Menschheit. Und in gewissem Sinne kann ich das Potenzial sehr deutlich erkennen, dass die Kräfte in der Welt, die mit den Gesetzen des Universums in Einklang stehen, immer stärker und stärker werden. Und was wir im Moment sehen, ist nur ein Endkampf eines sterbenden Systems, das offensichtlich nicht in der Lage ist, sich zu reformieren, weil seine Befürworter so absolut auf ihr eigenes Privileg fixiert sind, dass sie nicht einmal das Interesse ihrer Nation sehen können.

Und ich denke, was wir tun müssen, ist, den Menschen das Gefühl zu geben, dass die Menschheit in gewissem Sinne erwachsen wird, und es ist ganz natürlich, dass sie sich an vielen Stellen der Welt Lyndon LaRouches Ideen zuwenden, denn von all den Denkern, von Konfuzius, Leibniz, Kepler, wer auch immer – ich meine, Lyndon LaRouche hat all diese Tendenzen einen Schritt nach vorne gebracht, und er hat in seinem gesamten Lebenswerk der Welt einen Weg gezeigt, kohärenter zu werden. Und ich denke, es ist ganz klar, dass alle Kräfte, die danach streben, das letztendlich erkennen. Und ich denke, was das bedeutet, ist, dass wir in den Vereinigten Staaten und in Europa die Menschen dafür sensibilisieren müssen, und eigentlich müssen nur die Menschen, die es gut meinen, einen wirklich relativ kleinen Schritt machen: nämlich bewusst die Idee zurückweisen, dass man einen Feind braucht, dass Konfrontation der richtige Weg ist, und stattdessen den Schritt zur Kooperation machen. Und dann wird sich alles fügen.“

Weiterhin betonte Zepp-LaRouche, zwei Aufgaben, die allen Freunden der Menschheit bevorstehen: Erstens, die Eskalation der Kriegsführung zu stoppen. Zweitens, das Scheitern der Politik hinter der Kriegsführung anzuerkennen und eine neue, richtige Politik auf den Weg zu bringen. Den beiden bevorstehenden internationalen Konferenzen des Schiller-Instituts – eine in Europa und eine vom 24. bis 25. Mai im Großraum New York (online und vor Ort) – kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung zu.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Gerechtigkeit ist nicht Rache

Bericht vom 99. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Am 25. April fand die 99. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC, IFK) mit Teilnehmern aus über 50 Ländern statt. Da die IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche nicht persönlich teilnehmen konnte, begann die Veranstaltung mit Vorträgen von Dennis Speed und Dennis Small vom amerikanischen Schiller-Institut, weitere Redner waren u.a. der Pax-Christi-Aktivist Pater Harry Bury, der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern und der ehemalige Kongreßabgeordnete Dennis Kucinich. (Es gab einige humorvolle Bemerkungen darüber, daß so viele Sprecher denselben Vornamen Dennis hatten.)

Wiederkehrende Themen waren der Tod von Papst Franziskus zu Ostern und das sich rasch wandelnde Umfeld der Weltpolitik. Dennis Speed zitierte den russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei den orthodoxen Christen gebe es die Überzeugung, wenn ein Mensch in der Karwoche stirbt, bestätige Gott damit, daß er sein Leben gut gelebt hat. Man könne zwar gewisse Ideen und Maßnahmen von Franziskus kritisieren, aber zweifellos sei er ein ausgesprochener Verfechter des Friedens gewesen. Dabei gehe es nicht nur um Franziskus als Person, sondern um das Papsttum als Institution. Beispielhaft dafür sei die Enzyklika Pacem in Terris von Papst Johannes XXIII., in der alle Menschen aufgerufen werden, sich für den Weltfrieden einzusetzen.

Speed wies darauf hin, daß nicht nur die Verhandlungen zwischen den USA und Rußland, sondern auch die Gespräche mit dem Iran vorankommen. Irans Außenminister Araghchi habe die USA aufgerufen, sich am Ausbau des friedlichen Atomprogramms seines Landes zu beteiligen, das einst im Rahmen von Präsident Eisenhowers Programm „Atome für den Frieden“ begonnen hat.

Dennis Small erinnerte daran, daß das erste IPC-Treffen vor 98 Wochen die Fortsetzung eines Offenen Briefs führender IPC-Mitglieder an Papst Franziskus war, in dem sie dessen Aufruf zu einer internationalen Konferenz zur Beendigung aller Kriege unterstützten. Die Verhandlungen zum Ukrainekrieg seien wegen des Widerstands der Europäer und des Präsidenten Selenskyj ins Stocken geraten, aber die noch wichtigere Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den Atommächten USA und Rußland schreite voran. Small warnte, die Feinde des Dialogs zwischen Trump und Putin seien zu allem bereit und könnten einen Vorfall in der Art des Reichstagsbrands oder des 11. September 2001 inszenieren.

Des weiteren befaßte er sich mit den weltweiten Turbulenzen durch Präsident Trumps Zollpolitik. Über hundert Ökonomen – darunter zwei Nobelpreisträger und der Ex-Kongreßabgeordnete Phil Gramm – hätten in einem Offenen Brief zwar zutreffende Kritik an der Zollpolitik geübt, aber ihre Behauptung, die Zölle seien schuld an der gegenwärtigen globalen Finanzkrise, sei völlig falsch. Man dürfe nicht „die Zündschnur mit der Bombe verwechseln“. Die Zölle seien nur einer von vielen möglichen Auslösern für ein Platzen der gigantischen Schuldenblase, darunter zwei Billiarden Dollar Derivatschulden, die das westliche Finanzsystem zum Einsturz bringt. Gramm sei bekannt als Autor des Gramm-Leach-Bliley-Gesetzes, mit dem die Glass-Steagall-Bankentrennung beendet wurde, und das sei für die Schuldenblase verantwortlich. Präsident Clinton habe eigentlich eine andere Finanzreform vorgehabt, habe aber unter dem Druck des Lewinsky-Skandals dieses Gesetz unterzeichnet.

Der ehemalige Abgeordnete und Präsidentschaftskandidat Dennis Kucinich grüßte die IPC und bekundete seine volle Unterstützung für ihre Bemühungen um den Aufbau einer Weltbewegung für Frieden und Gerechtigkeit. Weil Politiker und Medien in den USA gekauft seien, sei die Bevölkerung wie taub gegenüber den Greueltaten auf der ganzen Welt. Man brauche heute dringend wieder Massenaktionen auf der Straße wie die, die dazu beitrugen, den Vietnamkrieg zu beenden, aber auch einen allgemeinen Bewußtseinswandel in der Bevölkerung.

Ray McGovern, ein Freund von Kucinich, dankte den „drei Dennissen“, die gesprochen hatten, kritisierte jedoch, daß Papst Franziskus nur „fromme Erklärungen“ gegen den Gazakrieg abgegeben, aber nicht genug gegen den Völkermord getan habe, ähnlich wie Papst Pius XII. im Zweiten Weltkrieg nicht genug getan habe, um die Nazis zu stoppen. Im Endergebnis müßten wir erkennen: „Es liegt an jedem von uns.“ Er zitierte Kains Wort in der Bibel: „Bin ich der Hüter meines Bruders?“ als negatives Beispiel, und für das Gegenteil den Friedensaktivisten Rabbi Abraham Heschel: „Wir sind nicht alle schuld am Bösen auf der Welt, aber wir sind alle verantwortlich.“ Der Prophet Jesaja sei nackt herumgezogen mit dem Argument, er habe nur die Kleider ausgezogen, aber die Menschen hätten ihre Gerechtigkeit und ihren „Schalom“ (Frieden) ausgezogen. McGovern betonte, wir müßten bei unseren Aktivitäten auch den Sinn für Humor bewahren und Spaß haben.

Zum Schluß kündigte er an, daß er jetzt zusammen mit dem Filmemacher Oliver Stone nach Rußland reist, um dort den 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg mitzufeiern.

Pater Harry Bury, ein lebenslanger Friedensaktivist und führender Vertreter von Pax Christi, lobte Helga Zepp-LaRouches Prinzip, daß „der Mensch von seinem Wesen her gut ist“. Daran habe auch Franziskus geglaubt. Man schaffe Gerechtigkeit nicht durch Rache, sondern Gewalt erzeuge Rache. Der Oasenplan des Schiller-Instituts sei die notwendige Antwort auf die Ungerechtigkeit in Palästina. Bury berichtete über einen Besuch in einem Gefängnis in Brasilien, in dem die Rückfallquote nur 7,5% beträgt, während sie gewöhnlich bei über 80% liegt. Auf seine Frage nach dem Grund dafür antwortete man ihm, die Gefangenen würden dort mit Respekt behandelt – z.B. tragen alle Gefangenen und Wärter gewöhnliche zivile Kleidung – und man biete ihnen Musik und Bildung an.

Speed berichtete, daß Pater Bury während des Vietnamkriegs Kriegsdienstverweigerer unterstützte, sich an den Zaun der US-Botschaft in Saigon kettete und später in Gaza an einem menschlichen Schutzschild gegen Massaker der israelischen Armee mitwirkte.

Berichte über Aktivitäten

Carolina Dominguez beschrieb die Kampagne in Mexiko und ganz Iberoamerika, junge Menschen für die LaRouche-Bewegung zu gewinnen. Man müsse die jungen Leute über die richtige Wirtschaftspolitik informieren, und sie müßten lernen, daß man eine gewisse Spannung schaffen muß, um die Dringlichkeit gewaltfreier Aktionen verständlich zu machen. Dazu würden sie Martin Luther Kings Buch Warum wir nicht warten können als Leitfaden verwenden.

Temer Mansour aus Ägypten veröffentlicht derzeit eine Artikelserie über das Leben und das ökonomische Werk von Lyndon LaRouche. Er erinnerte an die Suezkrise 1956 als Beweis dafür, daß selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges die USA und die UdSSR zusammenarbeiten konnten, um die Besetzung des Suezkanals durch Großbritannien, Frankreich und Israel, nachdem Ägypten ihn verstaatlicht hatte, zu beenden. Er verwies auf die Goldene Regel – behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden willst – in ihrer christlichen wie auch in ihrer islamischen Form. Small dankte Mansour für seine Studien und Schriften über LaRouche. Diese seien besonders wichtig, weil LaRouche und mehrere seiner Mitarbeiter, darunter Small selbst, unschuldig ins Gefängnis geworfen wurden von Menschen, die nie ein Wort von LaRouche gelesen hatten.

Mansour fügte hinzu, wenn ein Land immer wieder als „böse“ verleumdet wird (wie der Iran), müsse man mit einem entsprechenden Ergebnis rechnen. Ägypten, der Iran, die Türkei und Afghanistan seien allesamt alte Nationen, die zu einem Dialog der Kulturen beitragen könnten.

Ein Unterstützer, der an mehreren IPC-Treffen teilgenommen und betont hatte, daß er die Kernenergie ablehnt, sagte, er habe inzwischen mehrere Mitglieder des Schiller-Instituts getroffen und viel diskutiert und er sei „zu Veränderung fähig“.

Es gab einen Vorschlag, ein Geschichtsbuch für Kinder zu schreiben, besonders über den Kampf für Gerechtigkeit. Speed sagte, man könne ein Team zusammenstellen, das an einem solchen Projekt arbeitet. Ein weiterer Vorschlag war ein Projekt zu der Schwierigkeit, Menschen dazu zu bringen, sich mit Fragen von Krieg und Frieden auseinanderzusetzen, obwohl sie nicht darüber nachdenken wollen. Ein Vorbild könnten Präsident Roosevelts CCC-Lager (Civilian Conservation Corps) sein. In solchen Einrichtungen könnte man Jugendliche, Gefangene und andere in konstruktive Arbeit einbinden und ihnen Bildung vermitteln.

Schließlich lautete eine Frage, ob es angemessen ist, „Spaß zu haben“, wenn es in Kriegen schreckliches Morden gibt. Small ging auf die Rolle von Humor und Kreativität ein und riet u.a., Don Quichotte zu lesen. Scholem Aleichem habe Humor benutzt, um die brutale Unterdrückung der Juden anzusprechen. Lyndon LaRouche habe oft betont, daß Humor notwendig sei, um ernste, kreative Probleme zu lösen. Und die britische Geopolitik könne man im Gegenteil in dem Satz zusammenfassen: „Niemand soll Spaß haben.“

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Internationale Friedenskoalition #99, 25.04.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Wie lenken wir die Geschichte in Richtung Gerechtigkeit?

99. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Wie lenken wir die Geschichte in Richtung Gerechtigkeit?

25.4.25

17.00 Uhr

Schließen Sie sich diesen Freitag der Internationalen Friedenskoalition gemeinsam mit Friedensführern und Organisatoren aus aller Welt an. Schicken Sie Berichte und Initiativen für die Agenda ein.

Zur Anmeldung

Werden die politischen Akteure von heute pflichtbewusst ihre zugewiesenen Rollen spielen, oder werden wir unserer eigenen, heutigen Tragödie entkommen?

Viele Faktoren tragen dazu bei, dass dies möglich ist. Die zusammenbrechenden Finanzsysteme des transatlantischen Raums drohen zu zerfallen; sie erfordern einen neuen wirtschaftlichen Ansatz. Der spektakuläre wirtschaftliche Erfolg Chinas und seine wachsenden wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten zeigen der Welt, dass Fortschritt, ja sogar sehr schneller Fortschritt, möglich ist. Die Neigung von US-Präsident Trump zu einer friedlichen Lösung sowohl des NATO-Russland-Konflikts in der Ukraine als auch der Iran-Krise ist eine Chance, auf der aufgebaut werden kann. Die antidemokratische Annullierung von Wahlen und die zunehmende Einschränkungen der Meinungs- und Gedankenfreiheit in Europa stärken andere Nationen der Welt, alternative Ansätze in Betracht zu ziehen.

Eine weltweite Anstrengung zur Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die auf einem Verständnis der menschlichen Spezies und ihrer Geschichte basiert und im Einklang mit unserer Identität als einzige bekannte kreative Spezies steht – das ist das notwendige Heilmittel.

Die Sitzung der Internationalen Friedenskoalition am Freitag wird sich mit den verheerenden heutigen Krisen befassen, denen wir gegenüberstehen, und zwar aus der Perspektive einer Welt, wie sie in fünfzig Jahren existieren sollte. Mutiges Handeln, geleitet von einer leidenschaftlichen, legitimen Zukunftsvision, kann den Lauf der Geschichte verändern.


Internationale Friedenskoalition #98, 18.04.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Das geopolitische Schachbrett umstürzen!

98. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das geopolitische Schachbrett umstürzen!

18.4.25

17.00 Uhr

Wir können den Zusammenbruch des Finanzsystems nicht getrennt von der Gefahr eines Krieges betrachten. Seien Sie diesen Freitag bei der Internationalen Friedenskoalition mit dem Experten und Autor von “Grand Deception: The Truth about Bill Browder, the Magnitsky Act, and Anti-Russian Sanctions” Alex Krainer dabei. Desweiteren wird es Berichte über die Arbeit von und mit Jugendlichen geben, sowie weitere Redner, die noch bekannt gegeben werden.

Zur Anmeldung

Während die neue Trump-Regierung in ihren vierten Monat stolpert und alle konventionellen Ansätze rigoros über den Haufen wirft, versucht die Welt, mit den Aktionen des neuen Präsidenten klarzukommen. Die wild schwankenden Aussagen zum Iran beispielsweise geben verständlicherweise Anlass zur Sorge. Der Nahost-Beauftragte Steve Witkoff erklärte am 14. April, dass ein iranisches Atomprogramm mit einer Anreicherung von bis zu 3,6 Prozent für zivile Zwecke akzeptabel sei – eine Aussage, die er nur einen Tag später widerrief, als er sagte: „Der Iran muss sein Atomprogramm und seine Waffenproduktion einstellen und vollständig aufgeben.“ Eine ähnliche Situation ergibt sich in Bezug auf die Zollpolitik, wo Unternehmen und ganze Nationen durch die damit verbundene Unsicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden.

Chaos ist kein Wegbereiter von Wohlstand – weder in der Wirtschaft noch in internationalen Beziehungen. Und Präsident Trump tut sich eindeutig keinen Gefallen, wenn er eine derart widersprüchliche und unberechenbare Politik verfolgt. Aber auch wenn diese Überlegungen wichtig sind, dürfen wir angesichts der rasanten Entwicklungen nicht den Blick für die eigentlichen Probleme nicht verlieren.

Betrachten Sie aus dieser Perspektive die heftige Debatte in Deutschland über die Lieferung von Langstreckenraketen vom Typ Taurus an die Ukraine, wie sie der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz vorgeschlagen hat. Was würde gerade jetzt, wo die Lage zwischen den USA und Russland vielversprechender aussieht und die Welt vom Rand eines Dritten Weltkriegs zurückgetreten ist, passieren, wenn Deutschland plötzlich die Ukraine dabei unterstützen würde, Raketen tief in russisches Territorium zu schießen? Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes hat gerade am 15. April festgestellt: „Im Falle einer Aggression der Nordatlantischen Allianz gegen die Union [Russland und Weißrussland] wird dem gesamten NATO-Block mit Sicherheit Schaden zugefügt werden. …“ Ist sich Trump dieser Gefahr bewusst?

Oder nehmen wir China und den eskalierenden Zollstreit. Über welche physischen und wirtschaftlichen Kapazitäten verfügt die USA tatsächlich, um einen umfassenden Handelskrieg mit der größten Volkswirtschaft der Welt zu führen? Chinas Entscheidung, die Ausfuhr von Seltenerdmetallen und Magneten zu beschränken, dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein und für die stark importabhängige US-Wirtschaft ein viel größeres Problem bedeuten. Das erklärte Interesse Vietnams, das Angebot zum Beitritt zur BRICS-Gruppe anzunehmen und die Zusammenarbeit mit China auszubauen, könnte ein erster Hinweis auf die massiven Gegenreaktionen sein, die Trumps Politik weltweit auslösen wird. Der Versuch, sich von China abzukoppeln, dürfte genauso wenig Erfolg haben wie die Bemühungen, Russland zu isolieren, wobei die „Entdollarisierung“ möglicherweise bald das geringste Problem der Vereinigten Staaten sein könnte. Was sind das für Quacksalber, die Trump raten, dieses Risiko einzugehen?

Und last, but not least: Welche Auswirkungen wird dieses Chaos auf das aufgeblähte und überschuldete Finanzsystem haben, das seit 2008 durch die Liquidität der Federal Reserve krampfhaft am Leben erhalten wird? Wie kürzlich der rasante Anstieg der US-Anleihemarktzinsen gezeigt hat, ist dieses System höchst instabil. Außerdem steht die 2 Billionen Dollar schwere Derivateblase kurz davor, zu platzen. Wie viel Turbulenzen kann dieses Finanzsystem noch verkraften, bevor es in einen irreversiblen Zusammenbruch stürzt?

Diese Faktoren beeinflussen die reale Welt, nicht die Tagesereignisse, die in den Medien als Nachrichten präsentiert werden. Man täusche sich nicht: Diejenigen, die Präsident Trump eine „Liz-Truss-Behandlung“ zukommen lassen und die USA wieder in ihren Status als dummer Riese und Vollstrecker des westlichen imperialen Systems zurückversetzen wollen, wissen das sehr gut. Keine noch so raffinierten Manöver oder „3D-Schachzüge“ können die grundlegenden Realitäten verdrängen, mit denen die USA und die Welt konfrontiert sind – und jeder Versuch, dies zu ignorieren, wird die Situation nur verschlimmern. Patrioten und Weltbürger von heute werden sich für eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen den Großmächten einsetzen, um ihre Nationen zu entwickeln und die Produktivkräfte der Arbeit weltweit zu steigern. Nur so lassen sich Handelsungleichgewichte korrigieren und eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen – und dabei gleichzeitig einer britischen geopolitischen Falle entgehen. Darum geht es auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. Mai – melden Sie sich an.

Wir können den Zusammenbruch des Finanzsystems nicht getrennt von der Gefahr eines Krieges betrachten. Seien Sie diesen Freitag bei der Internationalen Friedenskoalition mit dem Experten und Autor von “Grand Deception: The Truth about Bill Browder, the Magnitsky Act, and Anti-Russian Sanctions” Alex Krainer dabei. Desweiteren wird es Berichte über die Arbeit von und mit Jugendlichen geben, sowie weitere Redner, die noch bekannt gegeben werden.


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Jetzt ein neues Weltwirtschaftssystem – mit Hamilton und LaRouche! (16.04.,18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Heute befindet sich die Welt in einem Meer der Ungewissheit, schwebt zwischen mehreren Krisen und steht gleichzeitig kurz vor einem Durchbruch. Das wachsende Potenzial einer Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland schreitet weiter voran, obwohl einer sinnvollen Lösung nach Jahren der antirussischen Hysterie noch viele Hindernisse im Wege stehen. Präsident Trump erinnerte in einem Beitrag auf seinem Truth-Social-Account am 14. April daran, dass er den gedankenlosen Marsch der Biden-Regierung in den Atomkrieg ablehnt, und schrieb: „Präsident Selensky und der verschlagene Joe Biden haben absolut schreckliche Arbeit geleistet, indem sie zugelassen haben, dass diese Farce beginnt. Es gab so viele Möglichkeiten, zu verhindern, dass sie jemals beginnt.“

Trotzdem sollten wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Bestimmte europäische Nationen drängen verzweifelt darauf, ihre „Koalition der Willigen“ zu schaffen, um den Krieg gegen Russland am Laufen zu halten – sogar bis hin zum Einsatz eigener Truppen in der Ukraine. Der designierte deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigte seine Absicht, Taurus-Langstreckenraketen an die Ukraine zu liefern, und ging sogar so weit, die russische Krim-Brücke als Angriffsziel zu nennen. Die Reaktion auf den jüngsten russischen Angriff in Sumy scheint ein weiteres Beispiel dafür zu sein, da Kiew und westliche Medien gebetsmühlenartig wiederholen, es seien keine Gespräche mit Russland möglich.

In Südwestasien waren die indirekten Gespräche zwischen dem US-Gesandten Witkoff und dem iranischen Außenminister Aragchi am vergangenen Wochenende ein hoffnungsvolles Zeichen dafür, dass Diplomatie den Krieg noch besiegen könnte. Berichte von beiden Seiten betonen, dass die Gespräche positiv und respektvoll waren, und die Entscheidung, sich am 19. April erneut zu treffen, ist vielversprechend. Obwohl nicht bekannt ist, wohin das alles letztendlich führen wird, ist es eindeutig eine Abkehr von dem, was die Kriegstreiber bevorzugen würden. Sowohl die Israelis als auch eingefleischte Neokonservative wie Elliott Abrams und der Atlantic Council haben deutlich gemacht, dass sie glauben, die Verhandlungen sollten so schnell wie möglich scheitern, damit Militärschläge gegen den Iran beginnen können.

Aber in der Zoll- und Handelspolitik war Trump nicht so erfolgreich – und wird es auch nicht sein, wenn er seinen Kurs nicht ändert. Die Welle von Zoll Anhebungen und die Eskalation der Zölle zwischen den USA und China in der vergangenen Woche haben zu einer Situation extremer Spannungen geführt. Wie in der Erklärung des Schiller-Instituts zu dieser Situation gesagt wurde: „Präsident Trump hat offenbar die Absicht, das Weltfinanzsystem von den spekulativen Aspekten der Globalisierung zu befreien, was völlig berechtigt wäre. Aber die Behauptung, die ganze Welt hätte die USA ausgebeutet, stellt die Wahrheit auf den Kopf: Es war das neoliberale Finanzsystem der Wall Street und der Londoner City – das sich entwickelte, seit Präsident Nixon 1971 das Bretton-Woods-System abschaffte und freie Wechselkurse einführte –, welches einen Mechanismus schuf, die Produktionskapazitäten in allen Ländern einschließlich der USA auszuschlachten.“

Ohne den allgemeinen Einbruch der physischen Produktivität rückgängig zu machen, werden Zölle und Handels Anpassungen nur störende und zerstörerische Auswirkungen haben. Tatsächlich meldete Vizion, eine Website zur Verfolgung von Lieferungen, in der ersten Aprilwoche einen Rückgang der Sendungs Buchungen für US-Importe aus China um 64 % und einen Rückgang der US-Exporte nach China um 34 %. Am 11. April erließ China dann ein Verbot für den Verkauf von Seltenerdmetallen und Seltenerdmagneten an die USA – Materialien, die für viele Aspekte der Wirtschaft, insbesondere für High-Tech-Produkte und Produkte mit Elektromotoren, absolut unverzichtbar sind. Die Annahme, die USA könnten den Rückstand nach Jahrzehnten des Abbaus ihres Industriesektors über Nacht aufholen, ist eine gefährliche Fantasievorstellung und birgt die Gefahr, dass das gesamte bankrotte Finanzsystem noch viel stärker in Mitleidenschaft gezogen wird.

Im Gegensatz dazu hat der (ehemalige) rumänische Präsidentschaftskandidat Calin Georgescu eine ganz andere Idee ins Spiel gebracht. Georgescu, der auf dem besten Weg war, Präsident seines Landes zu werden, bis die Demokratie in Rumänien abgeschafft wurde und er an der Kandidatur gehindert wurde, wurde am 10. April in der Tucker Carlson Show interviewt, wo er sagte, seine Vision sei ein „Hamiltonsches Rumänien“, das „Freiheit und Würde“ anstelle von „Technokratie und Schulden“ bietet. „Und einer der Besten“, sagte Georgescu, „ist der Gründungsvater der Vereinigten Staaten, Alexander Hamilton.“

Georgescus Identifizierung von Hamilton, dem Hauptschöpfer des ursprünglichen, antiimperialistischen Wirtschaftssystems Amerikas, hat eine sehr wichtige Bedeutung für die heutige Zeit. Würde Trump oder ein anderes westliches Land Hamiltons Wirtschaftsprinzipien umsetzen, wie es China getan hat, wäre dies der beste Ansatz, um die Welt aus der Asche des sterbenden britischen liberalen Systems wieder aufzubauen. Ein solcher Win-Win-Ansatz für die globale Wirtschaftsentwicklung und den Frieden, eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die wie Hamilton erkennt, dass der wahre Wert nicht im Geld liegt, sondern in der physischen und mentalen kreativen Fähigkeit, die Menschheit voranzubringen – das ist der Weg, um die Zukunft wirklich zu sichern.

Der einzige Ökonom, der Hamiltons Prinzipien in der jüngeren Geschichte gründlich verstanden und weiterentwickelt hat, ist Lyndon LaRouche. Deshalb sollten Sie die Konferenz des Schiller-Instituts am 25. und 26. Mai nicht verpassen.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Helga Zepp-LaRouche im Interview mit Botschafter Jack Matlock

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, sprach eine Stunde lang mit dem ehemaligen US-Botschafter in der Sowjetunion, Jack Matlock. Botschafter Matlock war ein Beamter des Auswärtigen Dienstes und diente als US-Botschafter in Moskau während der turbulenten Jahre von 1987 bis 1991, die der friedlichen Auflösung der Sowjetunion vorausgingen.

Die umfassende Diskussion befasste sich mit den Turbulenzen auf den Weltmärkten im Zuge der Zollpolitik Trumps, den Ursachen des Krieges in der Ukraine und der aktuellen Aufrüstungspolitik Europas, dem Völkermord in Gaza, der angeblichen militärischen Bedrohung durch China und vielen anderen Themen.

Matlock sagte: „Ich denke, dass viele Dinge geschehen, die nicht gut ausgehen werden. Aber ich würde auch sagen, dass es ziemlich schnell zu unerwarteten Wendungen kommen kann. Als ich Präsident Reagan beriet, wie man den Kalten Krieg beenden könnte, haben wir eine sehr angespannte Situation innerhalb von drei Jahren zum Guten gewendet. Ich denke also, dass unerwartete Dinge geschehen können. Aber eines möchte ich sagen: Die Vorstellung, dass es eine Lösung sein könnte, die Welt zwischen Ost und West aufzuteilen und militärische Mittel einzusetzen, wäre meiner Meinung nach für alle katastrophal. Je schneller wir davon abkommen, desto besser für alle.“


Die Hoffnung der Menschheit hängt vom Mut einzelner ab

Bericht vom 97. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Zu Beginn des 97. wöchentlichen Internettreffens der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 11. April erklärte die Moderatorin Anastasia Battle, zur Zeit seien bei den Treffen regelmäßig über tausend Teilnehmer aus etwa 55 Ländern live dabei.

Die Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche sagte in ihrem Überblick über die Weltlage, Präsident Trumps Zollpolitik sei ein neuer großer Schock, der den Zusammenbruch der gesamten Weltwirtschaft auslösen könnte. Das sei aber nur der Auslöser, denn das Schiller-Institut betone seit Jahrzehnten, daß das System bankrott ist. Wir bräuchten ein neues System, auch um die Unterentwicklung des Globalen Südens durch gezielte Kreditvergabe und technologieintensive Investitionen zu überwinden. Dazu sollte die neue Erklärung der LaRouche-Bewegung „Was jedes Land jetzt tun muß“ (siehe Seite 1) weithin verbreitet werden.

Bei dem Handelsstreit der USA mit China sei noch offen, ob er zu Verhandlungen oder einem großen Handelskrieg führt. Zepp-LaRouche zitierte einen führenden chinesischen Experten, China habe Amerika zwar nie als Feind betrachtet, China sei aber heute militärisch so stark, daß die USA es nicht mehr besiegen könnten.

Angesichts der globalen Kriegshysterie – von der Ukraine über Südwestasien bis hin zu der zunehmenden Zensur in Europa – sei klar, daß eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur erforderlich ist, die die Interessen aller berücksichtigt, schloß Zepp-LaRouche.

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, ging auf die Debatte über den drohenden Krieg mit dem Iran ein. Derzeit würden im Indo-Pazifik massive US-Streitkräfte aufgebaut, die verheerende Angriffe führen könnten, wenn das entschieden wird, die aber auch der Einschüchterung dienen. Viele Beobachter hielten einen Krieg der USA und Israels gegen den Iran für wahrscheinlich, weil die iranischen Verbündeten Hisbollah und Hamas geschwächt seien, der US-Kongreß zu schwach sei, ihn zu verhindern, und weil Israels Regierungschef Netanjahu seit Jahren davon träume und Trump um den Finger gewickelt habe. Das Verhältnis zwischen Netanjahu und Trump sei aber komplizierter, sagte Fuller, und ein Irankrieg würde die Ukraine-Verhandlungen zum Scheitern bringen, was Trump nicht wolle. Fuller vermutet, daß die Faktoren, die gegen einen Krieg sprechen, stärker sind, und die Diplomatie siegen wird.

Geoffrey Roberts, emeritierter Geschichtsprofessor am University College Cork in Irland und Mitglied der Royal Irish Academy, erörterte die allgemeinen strategischen Grundlagen der heutigen Beziehungen zwischen den Großmächten. Er erinnerte daran, daß sich die Konferenz von Jalta zum 80. Mal jährt, auf der nach gängiger Ansicht die Großmächte ihre „Einflußsphären“ geltend machten, was zur Entstehung des Kalten Krieges beitrug. Tatsächlich sei es in Jalta eher um die Einheit dieser Großmächte gegangen, mit der Absicht, eine neue Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die dauerhaft Frieden schafft. Davon hätten alle Länder profitieren sollen, aber dieses Potential sei mit dem Kalten Krieg zusammengebrochen.

Entscheidend sei auch heute der politische Wille der Großmächte, einen dauerhaften Frieden zu fördern. Trumps Bemühungen um Entspannung mit Rußland zeigten, daß eine solche Einigkeit wieder möglich sei. Es stehe mehr auf dem Spiel als die einzelnen Konflikte – Ukraine, Südwestasien, Differenzen zwischen den USA und China -, es gehe um das Potential für eine friedliche, stabile Welt.

Der Finanzexperte Daisuke Kotegawa, ehemaliger Exekutivdirektor für Japan beim IWF, kritisierte in einer Videobotschaft das Mißmanagement und die Doppelmoral des Westens in Bezug auf das Finanzsystem. In der Krise der 1980er Jahre habe der Westen Japan im Namen der Rettung des Finanzsystems „Lösungen“ aufgezwungen, die der Realwirtschaft enorm schadeten. Aber beim Finanzkollaps 2008 hätten dieselben Stellen ihre eigenen Regeln gebrochen und das genaue Gegenteil getan, sie retteten das System und die Spekulanten mit Staatsgeldern. Dann habe die „Quantitative Lockerung“ begonnen, in dem Versuch, die Zahlungsunfähigkeit zu verbergen. Aber das habe nicht funktioniert, weil es im Westen keine Industrie mehr gibt, und es trieb nur die Aktienkurse in die Höhe, ohne der Realwirtschaft zu helfen. Unternehmen wie BlackRock nutzten dies aus, und die Finanzwetten hätten weiter zugenommen, was die Schere zwischen Arm und Reich vergrößert habe.

Daniel Burke vom Schiller-Instituts berichtete über die Aktivitäten, um junge Menschen zu erreichen. Ihr Team mobilisiert Studenten an einem halben Dutzend Universitäten im Raum New York für die kommende Konferenz des Schiller-Instituts am letzten Maiwochenende. Das Ziel sei, die Jugend auf die Bühne der Geschichte zu holen: „Werdet ihr daran mitarbeiten, ein Zeitalter der Vernunft herbeizuführen?“ Sie stellen den Studenten grundsätzliche Fragen wie: „Was ist die Natur des Menschen: ewiger Krieg oder, in Harmonie zu leben?“ Dazu könne man das Konzept der Weltlandbrücke des Schiller-Instituts einbringen und zeigen, wie ein neues Zeitalter möglich ist, wenn der Westen mit den BRICS-Staaten für weltweite wirtschaftliche Entwicklung zusammenarbeitet. Die Bewegung wolle eine „Avantgarde der Jugend“ zu schaffen, die dieses Potential freisetzt, so Burke. Alle Teilnehmer sollten die jüngeren Menschen in ihrem Bekanntenkreis bewegen, sich jetzt mit uns zu engagieren.

Diskussion

Zepp-LaRouche sagte zu den Ausführungen von Professor Roberts zur neuen Sicherheitsarchitektur, wir bräuchten heute etwas besseres als Jalta, nämlich eine Welt ohne oligarchische Systeme. Man müsse über die Prinzipien einer solchen neuen Architektur nachdenken, um eine Grundlage in universellen Gesetzmäßigkeiten zu haben, nicht nur die Meinung einzelner. Roberts stimmte zu und ergänzte, man müsse dafür eine institutionelle Basis schaffen.

Co-Moderator Dennis Small verwies zur Finanzkrise auf einen Artikel im Londoner Economist, in dem zugegeben wurde, daß am Dienstag, dem 8. April, das gesamte System wegen Trumps Zollschock kurz vor dem Zusammenbruch stand. Wäre es so weit gekommen, hätte die Federal Reserve eingegriffen und Milliarden oder mehr an Rettungsgeldern ausgegeben. Auch die enormen Ausgaben für die Aufrüstung dienten der Rettung des Systems. Jeder kleine Auslöser könne das System zum Einsturz bringen, nicht wegen Trump, sondern weil das ganze Finanzsystem ein Pulverfaß sei. Das habe Lyndon LaRouche schon vor Jahren vorhergesagt, und darum gehe es in Zepp-LaRouches „Zehn Prinzipien“. Die einzige Lösung bestehe in einer Konkurssanierung des Systems und einer realwirtschaftlichen Erholung mit Großprojekten zur Steigerung der physischen Produktivität aller Länder. Dies sei dann auch eine Grundlage für internationale Beziehungen auf einer neuen Ebene.

Auf eine Frage, ob Trumps Zollpolitik dem Amerikanischen System von Lincoln und Franklin Roosevelt ähnelt und die Produktivität der USA steigern wird, antwortete Small, Zölle seien ein Element des Hamiltonischen Amerikanischen Systems, aber nur als Teil einer übergeordneten Absicht, die Produktivkräfte zu erhöhen, um die Macht des Menschen über die Natur zu vergrößern. Dazu brauche man auch eine gezielte nationale Kreditvergabe. Trump müsse etwas gegen die 2 Billiarden Dollar schwere Blase der Finanzderivate tun, die das System dominieren, sonst wäre alles andere zwecklos.

Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß es heute sehr wohl große Mengen an Krediten gibt, die aber nur in einen beispiellosen Rüstungswettlauf fließen. Trump wolle jetzt ein Verteidigungsbudget von einer Billion Dollar und eine überlegene Weltraum-Streitmacht, aber all das sei völlig unproduktiv und habe mit einer Volkswirtschaft im Sinne Hamiltons nichts zu tun. Zum Abschluß ermutigte sie alle, die neuen Erklärungen der LaRouche-Bewegung zu verbreiten, denn sie könnten viel bewirken, wenn entschlossen gehandelt wird. Dazu seien besonders auch die Ostermärsche an vielen Orten geeignet. Wir seien an einem Punkt angelangt, an dem die Hoffnungen der Menschheit vom Mut einzelner abhängen, die aus ihrem gewohnten Leben ausbrechen und Verantwortung für die Zukunft übernehmen. „Darum geht es bei der IPC, und darum bitte ich Sie“, sagte Zepp-LaRouche. Wir müßten in diese kritische Lage eingreifen, in dem Bewußtsein, daß wir wissen, was zu tun ist, und das sei eine enorme Verantwortung.


Handelskrieg, Aufrüstung, Weltkrieg? Oder neue Sicherheitsarchitektur?

Von Helga Zepp-LaRouche

Präsident Trump hat mit dem einseitigen Erlaß von Zöllen gegen die ganze Welt, dann deren Rücknahme, dann der Eskalation der Zölle gegen China auf 145% einen Prozeß nicht verursacht, aber angestoßen, der relativ kurzfristig zur Desintegration des ohnehin am Rande des Kollaps‘ stehenden globalen Finanzsystems führen kann. Diese Eskalation bewegt sich hin zu „unbekannten Gewässern“ und droht zu einem „totalen Finanzkrieg“ zu führen – so der internationale Chef für Devisenforschung der Deutschen Bank, George Saravelos. Als Konsequenz droht eine Systemkrise des globalen Finanzsystems mit der akuten Gefahr der Eskalation der bestehenden Kriegsherde zum Dritten Weltkrieg!

Aber auch ohne diese jüngste Verschärfung der strategischen Lage waren wir hier in Deutschland auf Kriegskurs. Wegen des sog. „unprovozierten russischen Angriffskrieges“ sollen wir „kriegstüchtig“ werden, angeblich wird Rußland Deutschland und andere europäische Nationen spätestens 2029 militärisch angreifen, deshalb sollen wir hunderte von Milliarden in die Aufrüstung stecken. Die Bundeswehr kommt zum Rekrutieren in die Schulen, Schüler sollen sich mit der Kriegsvorbereitung beschäftigen, sagt das Innenministerium. Ein Generalleutnant André Bodemann erklärt uns zu dem „Operationsplan Deutschland“, die Menschen müßten sich daran gewöhnen, bald wieder die Transporte von vielen Toten und Verletzten auf der Straße zu sehen, VW produziert wieder Rüstungsgüter wie vor 80 Jahren, die wieder gegen Rußland eingesetzt werden sollen. Die ganze Welt blickt voller Entsetzen auf Deutschland und fragt sich, wie das angesichts der Geschichte unseres Landes möglich ist. Wie um alles in der Welt sind wir nur 35 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung an diesen Punkt gekommen?

Die große historische Chance Deutschlands und der Welt von 1989, den Fall der Mauer und das nachfolgende Ende des Kalten Krieges zu nutzen, um eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu errichten, wurde vertan. Während die russische Führung angesichts der deutschen Geschichte in großzügiger Weise der Wiedervereinigung Deutschlands und dessen Mitgliedschaft in der NATO zustimmte, intrigierten die Neokonservativen in Washington und London bereits für die Etablierung einer unipolaren Welt.

Inzwischen freigegebene amerikanische, russische, deutsche, britische und französische Dokumente, die jetzt im US-Nationalarchiv, Außenministerium, Pentagon, Bibliotheken der Präsidenten und diversen nationalen Archiven und Universitätsbibliotheken einsehbar sind, beweisen eine wahre Flut von Sicherheitsversprechungen gegen eine NATO-Ostausweitung, die gegenüber Gorbatschow und Schewardnadse von Baker, Bush, Genscher, Kohl, Gates, Mitterrand, Thatcher, Hurd, Major und Wörner gegeben worden sind.

Diese Dokumente zeigen eindeutig, daß die russischen Beschwerden, getäuscht geworden zu sein, absolut begründet sind. Der frühere CIA-Direktor Robert Gates gibt unmißverständlich zu, daß man Gorbatschow und andere bewußt zu der Annahme verleitete, daß die NATO nicht nach Osten ausgedehnt würde.

Die sechsfache Osterweiterung der NATO und die Stationierung offensiver Waffensysteme an der Grenze Rußlands, die de facto eine umgekehrte Kubakrise für Rußland bedeuten, soll keine Provokation gewesen sein? Und nun hat die New York Times in einem 13.000 Worte langen Artikel am 31. März das Ergebnis einer einjährigen Recherche auf der Grundlage von 300 Interviews veröffentlicht, welches dokumentiert, daß die USA seit spätestens Mitte April 2022 im Ukraine-Krieg von der Clay-Kaserne in Wiesbaden aus das Kommando geführt haben. Ist damit nicht vollends bestätigt, daß es sich bei dem Krieg in der Ukraine um einen klassischen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Rußland handelt? Militärexperten aus vielen Ländern legen zudem überzeugend dar, daß Rußland weder die Intention noch die personellen und militärischen Kapazitäten für einen Angriffskrieg gegen Europa hat.

Wenn Trump – ungeachtet seiner Zollpolitik – jetzt versucht, diesen Krieg und damit das Sterben in der Ukraine zu beenden – sollten Deutschland und Europa dies nicht hundertprozentig unterstützen, anstatt in einer „Koalition der Willigen“ diesen Krieg fortzuführen zu wollen?

Ursula von der Leyen will ein Militärbudget für die EU von 800 Milliarden Euro, Friedrich Merz hat sein Wahlversprechen sofort nach seiner Wahl gebrochen, eine Änderung des Grundgesetzes durchgesetzt und wird ein Militärbudget von zunächst 400 Milliarden Euro, aber potentiell ohne Begrenzung nach oben umsetzen. Diese gigantische Aufrüstung wird ebenso enorme Kürzungen bei den Sozialleistungen zur Folge haben. Dabei sollen die Sparer in Deutschland überredet werden, ihre Spareinlagen in Rüstungsanleihen zu investieren – eine moderne Form von Mefo-Wechseln. Angesichts von Trumps Zollpolitik, die die Gefahr beinhaltet, das gesamte Finanzsystem mit seiner Blase von zwei Billiarden Dollar ausstehender Derivatkontrakte unfreiwillig „abzuwickeln“, wäre selbst ein solcher Raubbau nur ein Blätterflug im Wind. Wenn man eines aus der Geschichte lernen kann, dann ist es die Gewißheit, daß am Ende eines solchen Aufrüstungsrausches immer der Krieg steht, immer nach den Motto: Erst wollen sie dein Geld, dann wollen sie deine Kinder.

Wenn Trump bei seinem Zollkrieg bleibt, droht kurzfristig eine Welle von Insolvenzen bei Staaten des Globalen Südens sowie US-Firmen und -Farmen, ein Anstieg von Inflation und dadurch ausgelösten Privatinsolvenzen. Besitzer von US-Staatsanleihen könnten gezwungen werden, diese in Hundertjahres-Anleihen umzuwandeln, wie Trumps Wirtschaftsberater Steve Miran es vorschlägt. Man könnte auch Enteignung dazu sagen.

Was also ist zu tun? Es ist offensichtlich, daß in dieser doppelten existentiellen Krise – drohender Finanzkollaps und Kriegsgefahr – kosmetische Pflaster nicht helfen. Wir brauchen ein völlig neues Paradigma in den internationalen Beziehungen, eine Rückkehr zur Diplomatie als Mittel der Konfliktlösung und die Überwindung der Geopolitik durch eine Besinnung auf die gemeinsamen Interessen der Menschheit.

1. Deutschland und die anderen europäischen Nationen müssen sich dafür stark machen, daß sofort eine internationale Konferenz auf die Tagesordnung gesetzt wird, die eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur beschließt. Diese Konferenz muß sich zuerst auf gemeinsame Prinzipien einigen, wie sie in den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz und der UN-Charta niedergelegt worden sind. In diesem Geist muß dann ein neues Bretton-Woods-System geschaffen werden, das vor allem die Unterentwicklung der Länder des Globalen Südens durch ein gerechtes Kreditsystem überwindet. Ein Trennbankensystem in der Tradition des Glass-Steagall-Gesetzes, wie Präsident Roosevelt es 1933 eingeführt hat, muß die kontinuierliche Versorgung von Industrie, Landwirtschaft und Handel mit notwendigem Kredit gewährleisten. Die Kreditschöpfung muß durch die Einrichtung von Nationalbanken unter die Kontrolle souveräner Regierungen gebracht werden. In Deutschland kann die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) der Ära nach dem Zweiten Weltkrieg ein Referenzpunkt sein.

2. Diese Konferenz muß dann weiter im Geiste der Prinzipien des Westfälischen Frieden alle Kriege auf der Welt beenden und durch eine gerechte Nachkriegsordnung den Wiederaufbau der bisherigen Kriegsgebiete in Gang setzen.

3. Es müssen umgehend neue Rüstungskontrollverträge ausgehandelt werden, und die umfassende Umrüstung der industriellen Kapazitäten des Militärisch-Industriellen Komplexes in nützliche industrielle Produktion muß beginnen.

4. Die gemeinsamen Herausforderungen der Menschheit, wie die Überwindung von Hunger und Armut, die Schaffung eines modernen Gesundheitssystems für alle Nationen, universelle Bildung für alle Menschen und andere existentielle Fragen, müssen in Kooperation mit den BRICS-Staaten und Nationen des Globalen Südens gelöst werden.

5. Die Konferenz setzt sich zum Ziel, den Dialog zwischen den Kulturen zu befördern, basierend auf der Tatsache, daß die Identität der Menschheit in unserer gemeinsamen Fähigkeit der Vernunft liegt, die uns in die Lage versetzt, für alle Probleme eine Lösung auf einer höheren Ebene als der, auf der sie entstanden sind, zu finden.

Werden Sie Teil der Internationalen Friedenskoalition (IPC), die seit 98 Wochen jeden Freitag um 17 Uhr eine Zoom-Konferenz abhält!

Nehmt teil an allen Ostermärschen und Friedensdemonstrationen!

Wir dürfen unsere Zukunft nicht den Kriegstreibern überlassen!


Was jetzt jedes Land tun muß

Die Wall Street hat uns diese Krise beschert – LaRouche hat die Lösung


„Was heute zusammenbricht, ist keine Wirtschaft, sondern eine riesige Finanzblase, eine Blase, deren wichtigster wirtschaftlicher Ausdruck die Rolle des US-Finanzsystems als ,Importeur der letzten Instanz‘ für die Welt insgesamt ist… Tatsächlich hat die Welt bis jetzt eine riesige, auf US-Dollar lautende Finanzblase unterstützt, und zwar hauptsächlich zu dem Zweck, die Rolle einer aufgeblähten, im Grunde bankrotten US-Wirtschaft als ,Importeur der letzten Instanz‘ für einen Großteil der Welt zu stützen. Was passiert, wenn diese Finanzblase in ihre unvermeidliche Phase des kettenreaktionsartigen Zusammenbruchs übergeht? Genau das passiert jetzt.“

Lyndon LaRouche in: „Das Schicksal des Importeurs der letzten Instanz“1

Das westliche Finanzsystem steht am Rande eines allgemeinen, systemischen Zusammenbruchs, der eine neue globale Große Depression einleitet, die weitaus schlimmer sein wird als die der 1930er Jahre. Der räuberische Handelskrieg, den die leichtgläubige Trump-Regierung auf Anraten von in Harvard ausgebildeten Quacksalbern und Hedgefonds-Managern wie Steve Miran gegen die ganze Welt, vor allem aber gegen China entfesselt hat, bringt jetzt alles ins Rutschen.

Präsident Trump hat offenbar die Absicht, das Weltfinanzsystem von den spekulativen Aspekten der Globalisierung zu befreien, was völlig berechtigt wäre. Aber die Behauptung, die ganze Welt hätte die USA ausgebeutet, stellt die Wahrheit auf den Kopf: Es war das neoliberale Finanzsystem der Wall Street und der Londoner City – das sich entwickelte, seit Präsident Nixon 1971 das Bretton-Woods-System abschaffte und freie Wechselkurse einführte -, welches einen Mechanismus schuf, die Produktionskapazitäten in allen Ländern einschließlich der USA auszuschlachten. Die Bemühungen der Länder des Globalen Südens, ein Wirtschaftssystem aufzubauen, das ihnen wirtschaftliche Entwicklung ermöglicht, sind ein Aufstand gegen die Konditionalitäten-Politik des IWF und der Weltbank.

Insofern hat Trump Recht: Die USA wurden ausgeraubt – aber eben auch die Länder des Globalen Südens und andere auf der ganzen Welt. Deshalb sitzen wir alle in einem Boot und müssen auch gemeinsam die Fehler des Systems korrigieren.

Die Wall Street und die City haben eine 2 Billiarden [= 2000 Billionen] Dollar große Spekulationsblase geschaffen, die unbezahlbar ist, egal wie viele Kriege sie vom Zaun brechen und wie sehr sie die Staatshaushalte kürzen. Sie haben – verpackt in postindustriellem Kauderwelsch – die produktiven Volkswirtschaften Europas und der USA zerstört. Sie haben die Nationen des Globalen Südens durch Schuldknechtschaft und damit verbundene Kolonialpolitik geplündert.

Schließlich haben sie ihr Krebsgeschwür der Spekulation sogar in den Markt für US-Staatsanleihen hineingetragen und untergraben damit das Fundament des transatlantischen Finanzsystems der Nachkriegszeit. Und sie schlagen vor, den Tag ihres unvermeidlichen Bankrotts hinauszuschieben, indem sie das System mit wertlosen Kryptowährungen wie „Stablecoins“ vollpumpen, und gleichzeitig fordern, daß die Fed zum unbegrenzten Pumpen von zinsfreiem Geld („Quantitative Lockerung“) zurückkehrt – nur diesmal in noch weit größerem Ausmaß.

Aber es wäre keine Lösung, all das einfach nur zum Einsturz zu bringen – durch eine moderne Variante der „kontrollierten Desintegration“ der Trilateralen Kommission und Paul Volckers oder Schumpeters „kreativer Zerstörung“ -, wie es viele von Trumps Beratern wollen.

Die Frage an jeden Bürger ist: Womit sollen wir das alte, hoffnungslos bankrotte System ersetzen?

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hat diese Frage direkt beantwortet. Sie besteht darauf, daß wir ein neues Paradigma etablieren müssen, eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,2 die die Interessen jeder Nation auf dem Planeten berücksichtigen muß und auf den bewährten Prinzipien ihres verstorbenen Ehemanns und renommierten Ökonomen Lyndon LaRouche beruht – ausgehend von dem zentralen Konzept, daß der Mensch kein Tier ist.

Präsident Trump sollte seinem ursprünglichen, gesunden Instinkt folgen und sich eingehend mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping beraten und gemeinsam eine internationale Konferenz einberufen, um ein neues Bretton-Woods-System zu schaffen. Bei einem solchen Treffen würde man sowohl die Grundprinzipien als auch die konkreten Maßnahmen erörtern, die für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die den Interessen jeder einzelnen Nation gerecht wird, beschlossen werden sollen. Wo es Schwierigkeiten und Meinungsverschiedenheiten gibt, werden diese nach dem westfälischen (jüdisch-christlichen) Prinzip des „Gemeinwohls“ gelöst – statt durch aggressive Äußerungen und Drohungen gegen andere, die ohnehin nicht einmal die eigentliche Ursache der Krise treffen.

Lyndon LaRouche hat schon vor Jahrzehnten die erforderlichen politischen Maßnahmen dargelegt, um „an einem einzigen Tag die Depression zu überwinden“, nämlich in seinem 2014 veröffentlichten Dokument „Vier neue Gesetze, um die USA zu retten – Keine Option, sondern unmittelbare Notwendigkeit”.3

EIR

Abb. 1: Finanzaggregate weltweit (in Billiarden US-Dollar)

1. Das Krebsgeschwür der Spekulation in Höhe von 2 Billiarden Dollar muß verschwinden (Abbildung 1); diesen Schlag müssen die Wall Street und die City hinnehmen. Das Glass-Steagall-Gesetz von 1933 sollte wieder in Kraft gesetzt werden, womit das Bankensystem in zwei Teile geteilt wird: auf der einen Seite die Geschäftsbanken, die produktive Kredite vergeben, und daher die volle Unterstützung der Regierung und der staatlichen Einlagenversicherung erhalten, und auf der anderen Seite das „Investmentbanking“, d.h. die reine Spekulation, die aufgerollt, eingefroren und nicht staatlich gestützt wird. Keine Rettungsaktionen mehr für das Krebsgeschwür! Das wird auch für den Ausgleich des Staatshaushalts Wunder wirken.

EIR

Abb. 2: LaRouches berühmte „Tripelkurse“: die Typische Kollapsfunktion

2. Der produktive Sektor der Wirtschaft – der seit 1971 genauso schnell zusammengebrochen ist, wie die Spekulationsblase gewachsen ist, wie aus LaRouches berühmter „Tripelkurve“ (Abbildung 2) hervorgeht – muß mit neuen produktiven Krediten wiederbelebt werden, um die Infrastruktur-Großprojekte und die notwendige Reindustrialisierung zu finanzieren. Dazu gehört auch die Umstellung des Militärisch-Industriell-Finanziellen-Komplexes, der heute die produktive Wirtschaft belastet, auf nützliche Produktion.

Eine praktikable Möglichkeit, solche produktiven Kreditflüsse zu schaffen – wie es der erste US-Finanzminister Alexander Hamilton mit der Ersten Nationalbank der Vereinigten Staaten tat -, ist die Verstaatlichung der Federal Reserve, statt sie zur Rettung der bankrotten Banken mit zigbillionen Dollar zu verwenden.4 Man könnte damit anfangen, unter dem Dach der New Yorker Federal Reserve Bank eine Nationalbank für Infrastruktur zu gründen, die Kredite für Strom-, Wasser- und andere Infrastrukturprojekte im Inland sowie internationale Darlehen für Entwicklungsprojekte vergibt. Die Bank würde zunächst durch den Tausch von Staatsanleihen gegen Eigenkapital der Bank finanziert.

EIR

Abb. 3: Der Aufbau des globalen Infrastrukturnetzwerks der Weltlandbrücke schafft den Rahmen für eine globale Zusammenarbeit zum Wohl der Menschheit.

3. Es müssen Abkommen zwischen ähnlich gesinnten Nationen geschlossen werden, um ein internationales Finanzsystem mit festen Wechselkursen wie bis 1971 wiederherzustellen, das einen günstigen und berechenbaren Rahmen für Infrastruktur- und andere Investitionsprojekte weltweit schafft (Abbildung 3). Die Vereinigten Staaten und Europa müssen sich der chinesischen Neuen Seidenstraße (Gürtel- und Straßen-Initiative, BRI) anschließen und mit den BRICS-Staaten, die inzwischen weit über die Hälfte der Menschheit repräsentieren, bei dieser globalen Entwicklungsoffensive zusammenarbeiten. Dann hat der Globale Süden auch nicht mehr das dringende Bedürfnis, sich von der sinkenden Finanz-Titanic der Wall Street und der Londoner City zu distanzieren und aus dem Dollar auszusteigen. Diese Länder werden Angebote zur Zusammenarbeit bei solchen Projekten gerne annehmen.

4. Die Zukunft der Menschheit erfordert es, sich unablässig auf Fortschritte in Wissenschaft und Technik zu konzentrieren, besonders in den Pionierbereichen Fusionsenergie und Raumfahrt. Das sind genau die Bereiche, in denen die USA, Europa, China, Rußland, Indien und die BRICS-Staaten zum Vorteil aller zusammenarbeiten können. Eine solche Förderung des kreativen menschlichen Geistes ist die Quelle allen wahren wirtschaftlichen Wertes.

LaRouche „Über Zölle und Handel“

Lyndon LaRouche hat dieses prinzipielle Thema in seiner buchlangen Studie „Über Zölle und Handel“ aufgegriffen, die im Februar 2004 im EIR-Magazin erschien.5 Es folgt ein ausführlicher Auszug.

„Heute befinden wir uns im Würgegriff der Endphase des allgemeinen Zusammenbruchs des Weltwährungs- und Finanzsystems, und zugleich droht die Gefahr einer allgemeinen faschistischen Machtergreifung. Typisch dafür ist US-Vizepräsident Cheneys Wiederbelebung der Strategie des ,vorbeugenden Atomkriegs‘ und die Ablösung der traditionellen Streitkräfte im Rahmen einer Militärdoktrin, die an die Legionen des Römischen Reiches und die Pläne der Nazis für eine Weltherrschaft mit einer internationalen Waffen-SS erinnert…

Das nationale wirtschaftliche Interesse der USA besteht darin, einen bestimmten Entwicklungsstand der Arbeitsproduktivkraft zu erreichen, der nötig ist, um eine angemessen geplante Verbesserung der erhaltbaren potentiellen relativen Bevölkerungsdichte unserer Nation zu erreichen.

Das bedeutet im wesentlichen eine Weiterentwicklung des Gebrauchs jener ,Kräfte‘ im platonischen Sinne, wie sie in der Ansammlung experimentell bestätigter universeller Naturprinzipien oder vergleichbarer kultureller Prinzipien zum Ausdruck kommen.

Diese Kräfte praktisch zu entwickeln, zu erhalten und uns in dieser Hinsicht weiter verbessern zu können, verdanken wir zum großen Teil unterschiedlichen Arten von Kapitalinvestitionen in das physische Kapital der grundlegenden wirtschaftlichen Infrastruktur, der öffentlichen Infrastruktur, Kapitalverbesserungen der Unternehmen und Anhebung des physischen und kulturellen Lebensstandards der Familienhaushalte unserer Arbeitskräfte.

Im Rahmen eines Weltwährungssystems mit festen Wechselkursen und unter den Vorgaben einer protektionistischen Zoll- und Handelspolitik läßt sich ein Spektrum ,gerechter Preise‘ von Gütern an der Import-Export-Schnittstelle unserer Volkswirtschaft mit den Weltmärkten festlegen. In diesem Falle können die Preise für unsere Waren sinken, wenn technische Fortschritte, die die Qualität der Waren nicht verschlechtern, dies möglich machen – nur darf man nicht ständig Lohnsenkungen als Mittel benutzen, die Preise von Gütern zu senken. Der Handel (Import, Export oder beides) läßt sich als zusätzliches Instrument zur Regulierung stabiler Preise einsetzen, um den relativen physischen Wert des eingesetzten Kapitals zu schützen. Im allgemeinen wäre es praktisch verboten, den Lebensstandard der Haushalte zu senken, um Waren wettbewerbsfähiger zu machen.

Betrachten wir das eben Gesagte vor dem Hintergrund eines bestimmten Aspekts der Zerstörung der amerikanischen Volkswirtschaft nach 1977: der Deregulierung des Güter- und Personenverkehrs. Die Folge hiervon war, daß sich der Verkehr auf eine begrenzte Anzahl von Angelpunkten konzentrierte, während die Infrastruktur in entlegeneren Landesteilen zusammenbrach und diese oft sogar entvölkert wurden. Damit stürzte die durchschnittliche Produktivität der USA insgesamt je km2 genauso ab wie das von der Gesamtbevölkerung erzeugte Nettoprodukt. Wahnsinn? Ja, ein Wahnsinn, an dem die Verbreitung des absurden Freihandelsdogmas schuld ist.

Das Ziel muß sein, den tatsächlichen Güterausstoß pro Kopf und pro km2 zu steigern. Dabei helfen standardisierte Frachtkosten und geeignete Massenverkehrsmittel für den Personenverkehr in den großen städtischen Verkehrszentren und regionalen Zentren, so daß das Potential der gesamten Bevölkerung und der gesamten Landmasse der Nation voll ausgeschöpft wird.

Vergleichbare Vorteile aus der Regulierung von Zöllen und Handel sollte man zwischen Nationen mehr oder weniger weltweit anstreben. Wir müssen also die entsprechende Bildung physischen Kapitals auf der ganzen Welt fördern, um die Wachstumsrate des Brutto- und Nettoausstoßes pro Kopf und pro km2 zu optimieren.

Das allgemeine Prinzip für Zölle und Handel, das diese Fälle veranschaulichen, besteht darin, daß wir bei den Begriffen ,Kosten‘ und ,Gewinn‘ dringend von der Idee kleiner physischer Kapitalkosten für Produktion und Verteilung wegkommen müssen und statt dessen zu der Idee wechseln müssen, Wachstum pro Kopf zu erreichen, indem man den objektiven Lebensstandard und die relative Intensität der Kapitalbildung steigert.

Der Schwerpunkt liegt am Anfang auf umfassenden, massiven Investitionen in die grundlegende Infrastruktur, um eine dringend notwendige qualitative Verbesserung des Umfelds der Produktion und des Familienlebens herbeizuführen. Das ist das einzige dauerhafte Mittel, um für ein allgemeines Wiedererstarken einer lebensfähigen Privatwirtschaft zu sorgen.

Allerdings kann man keines dieser Ziele erreichen, wenn man sich nicht darauf zurückbezieht, wie Präsident Franklin Roosevelt die Vereinigten Staaten aus der Depression führte und von der Gefahr eines Nazi-Weltreiches befreite. Dazu müssen wir Adam Smith und alles, was danach riecht, über Bord werfen und zu den Verfassungsprinzipien des Amerikanischen Systems der politischen Ökonomie, wie sie Finanzminister Alexander Hamilton und andere beschrieben haben, zurückkehren. Die Politik der Regulierungen und des Protektionismus, die wir mit der Roosevelt-Revolution der 30er Jahre verbinden, muß wieder in Kraft gesetzt werden.“

Anmerkungen:

1. Eine deutsche Übersetzung erschien in der Neuen Solidarität, 3/2001.

2. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur

3. „4 Gesetze“ von Lyndon LaRouche

4. Why the New President and Congress Must Nationalize the Federal Reserve

5. Eine deutsche Übersetzung erschien als Serie in der Neuen Solidarität, 19-24, 27/2004.


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