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Ray McGovern: „Metanoia: Die US-Mentalität über Krieg ändern“

Ray McGovern (U.S.A.), Analyst, Central Intelligence Agency (CIA-ret.), Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) hielt folgende Rede auf der internationalen Schiller-Institut Konferenz Afghanistan nach der gescheiterten Regimewechsel-Ära: Ein Wendepunkt in der Geschichte

Ich möchte ein wenig über die Haltung der USA gegenüber Ländern wie Vietnam sprechen. Eine Haltung, die natürlich darin besteht, dass wir das unentbehrliche Land sind und dass andere weniger wert sind. Das hat einen deutlichen rassistischen Beigeschmack, und ich wage zu behaupten, mehr als einen Beigeschmack.

Ich habe eine Reihe von Folien, die ich hier durchgehen werde, aber ich möchte auch damit beginnen, dass mein Gewissen durch einen Mann namens General Westmoreland geweckt wurde, der unsere Truppen in Vietnam anführte. Nach der Schlacht hielt er es für angebracht zu sagen: „Wissen Sie, die Orientalen legen nicht denselben Wert auf das Leben. Wissen Sie, im Orient ist das Leben billig, das müssen Sie doch verstehen, oder?“ Was ein Rückfall in das Jahr 1945 ist. Westmoreland stammt aus South Carolina, ebenso wie Jimmy Burns, der damalige Außenminister. Es waren nur Jimmy Burns und Harry Truman – der selbst ein Rassist war – die den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki genehmigten und anordneten. Rassismus spielt also bei all dem eine große Rolle. Und in Vietnam war natürlich die Rede von diesen barfüßigen Menschen, die sich nicht mit dem messen konnten, was die Elitären in unserer Regierung als Herausforderung von den USA erwartet hatten.

Also, die erste Folie, bitte. Ich denke, das spricht Bände. Leclerc war ein Kriegsheld des Zweiten Weltkriegs. Gleich nach dem Ende des Krieges im Pazifik wurde er nach Indochina geschickt, um zu sagen: „Hey, wie viele, wie viele Schuhe brauchen wir, um Indochina für Frankreich zurückzugewinnen?“ Sie sehen hier seine Antwort. „Wir bräuchten 500.000 Mann, und selbst mit 500.000 Mann könnte Frankreich nicht gewinnen.“ Das war 1946. Spulen wir in die 1960er Jahre vor: Die USA setzen mehr als 500.000 Soldaten ein und können nicht gewinnen. Wie kamen wir auf die Idee, dass wir siegen könnten?

Nächste Folie, bitte. Ah! Noch eine Warnung. Diesmal an Präsident John Kennedy, ein bisschen später. MacArthur: „Jeder, der amerikanische Bodentruppen auf dem asiatischen Festland einsetzen will, sollte seinen Kopf untersuchen lassen.“ Ich möchte hier eine kleine Fußnote hinzufügen: Die Leute, die den Krieg in Afghanistan führten, einschließlich Bobby Gates, dem Verteidigungsminister, wussten, was sie taten. Sie wussten, wie untauglich diese Operation war. Und dann hatte Gates die Frechheit, kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt in West Point zu sagen: „Wissen Sie, wenn ich US-Präsidenten beraten würde, würde ich ihnen sagen, was MacArthur ihnen sagte. Lasst euch niemals in einen Bodenkrieg in Asien verwickeln.“ Obwohl er verantwortlich war, weitgehend verantwortlich. Er und Hillary und die Generäle haben Obama dazu angestiftet, die Truppen zu verstärken, die Aufstockung. Und hier sind wir nun, 20 Jahre nach dem Beginn des Krieges.

Nächste Folie, bitte. Wow! Hier ist der Marineminister Ray Mabus. Er prahlte damit, dass seine Truppen und insbesondere seine Marinesoldaten Benzin über den Khyber-Pass liefern könnten, über alle, über ein paar dieser Pässe. Sie würden von den Taliban Verluste erleiden, sie müssten einen Haufen Leute auszahlen. Aber sie würden das Benzin zu diesen Panzern bringen. Und raten Sie mal, wie viel es kosten würde? Nur 400 Dollar pro Gallone. Wow! OK, was fällt mir jetzt ein, einem alten Infanterie-Nachrichtenoffizier? Nun, ich muss Ihnen sagen, dass man uns sowohl im ROTC-Camp als auch im Orientierungskurs für Infanterieoffiziere beigebracht hat, dass man vor einem Einsatz eine Einschätzung der Lage vornehmen muss. Klingt ziemlich offensichtlich, oder nicht? Und was bedeutete das? Dazu gehörte, dass man den Feind kennen musste: wie viele es waren, wo sie sich aufhielten, was sie für Waffen hatten. Dann hatte es etwas mit dem Gelände zu tun. Es hatte mit dem Wetter zu tun, und es hatte mit Absperrungen (engl. locks) zu tun. Also, nicht die Art von Lachs mit den Bagels oben in New York City, sondern LOCS – Lines of Communication and Supply. Haben sich Ray Mabus und die beteiligten Generäle nicht daran erinnert, dass sie eine Einschätzung der Lage in Afghanistan vornehmen mussten? Ganz zu schweigen vom Scheitern des Imperialismus im Vorfeld, wie den Briten und den Indern und den Russen und all den anderen, die vor ihnen kamen und scheiterten. Nun, sie scheiterten bei der Eroberung dieses wirklich bizarren Landes, in dem die Menschen keine fremden Eindringlinge mögen und es an ihnen auslassen würden.

Nächste Folie, bitte. Oh, James Conway, der Chef des Marine Corps, hat das Gleiche gesagt. Wir haben ein paar unsichere, unsichere. Warum waren sie unsicher? Nun, schauen Sie sich eine Karte an, um Himmels willen, und schauen Sie sich das Gelände an; und schauen Sie sich die Reliefkarte an. Wir hatten ein paar unsichere Nachschublinien quer durch Pakistan, die uns eine Menge US-Opfer gekostet haben, und sie sind sehr gefährlich. Quer durch Pakistan. Haben die Pakistaner mit uns kooperiert? Nein, sie hatten genau das gegenteilige Ziel. Sie wollten Indien aus Afghanistan heraushalten, das war ihre Priorität. Also förderten sie sogar die Leute, die unsere Truppen in Afghanistan bekämpften. Die Behauptung, dass unsere Generäle das nicht wussten, nun, ich überlasse es Ihrer eigenen Vorstellungskraft, ob das wahr ist.

Nächste Folie, bitte. Ah! General McChrystal. Er weiß, wie man Sachen anpackt. Er werde etwas ins Rollen bringen… erinnern Sie sich? Eine Regierung in einer Box. Das ist jetzt gerade mal ein Jahrzehnt her, aber einige von Ihnen waren noch nicht alt genug, um … Hören Sie, er prahlte mit dieser Regierung in einer Box; er werde sie in die südafghanische Stadt Marjah bringen, sobald die Militäroperationen vorbei seien. Unh-hunh. Wir schreiben den Februar 2010. Aber viele Experten bezweifeln, ob das funktionieren kann. Nun, hallo! Ich bin stolz darauf, einer dieser Experten zu sein, gewesen zu sein! Nächste Folie, bitte. Wie können wir das alles schaffen? Nun, wir wissen ja, dass wir das unverzichtbare Land sind. Das hat Madeleine Albright gesagt, lange vor all dem hier. Wenn wir Gewalt anwenden müssen, dann deshalb, weil wir Amerika sind. Wir sind die unverzichtbare Nation; wir stehen aufrecht und sehen weiter in die Zukunft als andere Länder. Wow! Das unverzichtbare Land also. Was macht das dann aus anderen Ländern? Nun, wenn ich diese Frage einem Hochschulpublikum stelle, sagen sie: „Nun, entbehrlich?“ Ja, das ist richtig, ja. Das Antonym für unentbehrlich ist entbehrlich. Ich muss an dieser Stelle anmerken, dass sogar Wladimir Putin Präsident Obama in dieser Hinsicht in die Schranken verwies, indem er in einem Kommentar in der {New York Times} schrieb, dass er der Vorstellung, dass es ein unentbehrliches Land in der Welt gebe, entschiedenst widerspreche, nicht entschiedenst; er widerspreche sehr deutlich dieser Vorstellung. Und ich muss sagen, da stimme ich mit Wladimir Putin überein. Nächste Folie, bitte. Ah! Petraeus! Nun, der göttliche Petraeus, der von unserer Presse so gelobt wird. Ausnahmsweise ging der {Washington Post} mal ein Licht auf, und das ist, was sie berichteten: „Zum Entsetzen der Berater von Präsident Karzai [Petraeus war auf dem Weg zu einem Treffen mit Karzai] deutete Petraeus am Sonntag im Präsidentenpalast an, dass die Afghanen, [die] in einen Angriff der Koalition im Nordosten Afghanistans verwickelt sind, ihre eigenen Kinder verbrannt haben könnten, um die Zahl der zivilen Opfer zu übertreiben.“ Ihre eigenen Kinder verbrannt. Was sind das für Menschen, die ihre eigenen Kinder verbrennen? Ich meine, das müssen Untermenschen sein. Das muss die Art von Menschen sein, die entbehrlich sind.

Nächste Folie, bitte. Dies ist etwas, das die meisten Amerikaner wahrscheinlich noch nie gehört haben. Das war während des Vietnamkriegs, und Angela Davis war gerade gefangen genommen worden. Sie war eine Kriegsgegnerin und wurde auf der Titelseite von {Newsweek} in Ketten abgebildet. James Baldwin schrieb ihr einen Brief aus Frankreich, wo er Zuflucht gesucht hatte, und schrieb Folgendes: „Solange weiße Amerikaner sich in ihr Weißsein flüchten, werden sie zulassen, dass Millionen anderer Menschen abgeschlachtet werden. Solange ihr Weißsein eine so unheilvolle Distanz zwischen ihrer eigenen Erfahrung und der Erfahrung anderer schafft, werden sie sich niemals als wertvoll genug empfinden, um für sich selbst verantwortlich zu werden. Wie wir in unserer schwarzen Kirche einmal sagten: ‚Sie werden in ihren Sünden untergehen‘. Das heißt, in ihren Wahnvorstellungen.“ Diesen Brief schrieb James Baldwin am 19. November 1970 an Angela Davis. Und ich wage zu behaupten, dass, wenn man sich das mit einem unvoreingenommenen Blick ansieht und zum Beispiel darüber nachdenkt, ob unsere Kinder die Wahrheit über unsere rassistische Geschichte erfahren sollten, über das, was wir den Ureinwohnern Amerikas und den Schwarzen in diesem Land angetan haben, es eine große Debatte darüber gab, ob unsere Kinder dieser Wahrheit ausgesetzt werden sollten. Nun, wie es aussieht, hat James Baldwin den Nagel auf den Kopf getroffen, und wir haben noch einen weiten Weg vor uns, bevor wir mit dieser Wahrheit Frieden schließen werden. Nächste Folie, falls es eine gibt: Es gibt keine. OK, lassen Sie mich hier noch hinzufügen, dass die Situation nicht hoffnungslos ist. Man muss stets Hoffnung haben. Und die Hoffnung besteht wirklich darin, dass diese Denkweise, die diese überlegene, rassistische, unentbehrliche Haltung der USA kennzeichnet, allmählich vor dem Licht des Tages und der Erfahrung echter Tatsachen verblasst. Was braucht es nun, damit die Amerikaner erkennen, was hinter diesem Verhalten steckt? Nun, Information natürlich, und das ist es, was wir hier tun. Wir tun alles, ich tue alles, was ich kann, um Zugang zu den Amerikanern zu bekommen, die offen gesagt nicht wissen, wie sie zwischen Wahrheit und Unwahrheit in den großen Medien unterscheiden können. Wir hoffen auch, dass die Europäer – ich sage das jetzt schon seit vielen Jahren, also zögere ich, es noch einmal zu sagen. Aber dieses Mal gibt es gewisse Indizien dafür. Wie lange ist es her, 76 Jahre seit dem Ende des Krieges? Die Europäer müssen endlich erwachsen werden. Sie müssen sich nicht mehr wie kleine Kinder oder Heranwachsende verhalten. Sie müssen nicht mehr tun, was Big Daddy sagt. Und {mirabile dictu}, welch Wunder, Angela Merkel hat sich den Vereinigten Staaten in Sachen Nord Stream 2 gestellt. Die Gaspipeline, die von Russland nach Deutschland führt, ist fast fertig. Das ist eine große Sache. Das ist ungewöhnlich, ich würde sagen, fast beispiellos, und wir brauchen ein solches Verhalten von unseren Verbündeten. Wir brauchen sie nicht als Kriecher und Vasallen. Sie müssen für die Wahrheit und für die Realität eintreten. Und dann müssen wir Amerikaner etwas tun, was ich ein Umdenken nenne. Der altgriechische Begriff dafür war metanoia. Nous, noia, das Gehirn; meta, das Hinzufügen von Kraft. Das bedeutet eine Änderung der Sichtweise. Hey, schau dir diese Dinge an, OK? Und wenn man die reale Welt erkennt, dann hat diese Hybris, die wiederum eine griechische tragische Schwäche ist, eine Chance, abgebaut zu werden. Die Hoffnung, die ich hier sehe, ist also, dass unsere Verbündeten, die sich das Beste von uns wünschen, nicht blindlings salutieren und unserem Diktat folgen werden. Und dass die Amerikaner selbst endlich erkennen, dass diese Art von Petraeus-Typ, diese Art von McChrystal-Typ, diese Art von Albright-Typ, von Super, nun ja, so etwas wie „Übermensch“ ist, nicht wahr? Deutschland Deutschland, Über… Deutschland Deutschland, Über Alles. Nun, wissen Sie, es ist die gleiche Mentalität. Über alles – über alles andere. Hoffen wir also, beten wir, und arbeiten wir hart daran, diese Art von Metanoia unter den Amerikanern, die immer noch denkende Menschen sind, hervorzurufen. Vielen Dank fürs Zuhören.


Rußland organisiert am 11. August ein Treffen mit den USA, China und Pakistan über Afghanistan

Rußland bereitet ein Treffen der „Erweiterten Troika“ vor, die 2019 erstmals tagte. Die „Erweiterte Troika“ besteht aus China, den Vereinigten Staaten und Rußland – der „Troika“ – sowie Pakistan. Sie trifft sich, um über Afghanistan zu beraten (dies ist unabhängig vom „Moskauer Format“, auf das der russische Außenminister Sergej Lawrow im Juli in Taschkent verwies und das Gespräche zur Schaffung von Bedingungen für eine nationale Aussöhnung in Afghanistan leitet). Das Treffen wird am 11. August in Katar stattfinden. Pakistan betonte gegenüber den Vereinigten Staaten die Wichtigkeit der Teilnahme der USA. Moeed Yusuf, der Sonderbeauftragte des pakistanischen Premierministers für nationale Sicherheit, sowie Generalleutnant Faiz Hameed, Generaldirektor des pakistanischen Geheimdienstes Inter-Services Intelligence, trafen sich mit dem nationalen Sicherheitsberater der USA Jake Sullivan und erklärten, daß sie sich an dem Versuch einer friedlichen Lösung beteiligen würden. Sie betonten, sie hofften auch weiterhin auf die Beteiligung der USA bei der Suche nach einer politischen Lösung.

Der chinesische Außenminister Wang-Yi hatte kürzlich auf dem Treffen der SCO-Außenminister die SCO-Länder aufgefordert, auf die USA einzuwirken, damit diese sich weiterhin für eine friedliche Lösung einsetzten. Die pakistanische Zeitung Express Tribune erklärte dazu: „In Pakistan ist man besorgt, daß die USA Afghanistan ganz aufgeben und die Länder der Region den Folgen eines möglichen Bürgerkriegs aussetzen könnten… Aus diesem Grund arbeitet Pakistan mit regionalen Ländern zusammen, darunter Rußland und China…“

Gleichzeitig betonte der stellvertretende Sprecher des russischen Außenministeriums Alexander Bikantov am Donnerstag, daß die „Taliban keine Ressourcen haben, um die großen Städte, einschließlich der Hauptstadt Kabul, einzunehmen und zu halten. Ihrer Offensive geht allmählich die Luft aus“. Er verwies auch darauf, daß Regierungstruppen einige Bezirke in einigen Provinzen zurückerobern konnten. Am Freitag gelang es den Taliban jedoch, die erste Provinzhauptstadt einzunehmen, die Stadt Zaranj in der westlichen Provinz Nimroz, da die Regierung nicht in der Lage war, rechtzeitig Verstärkung dorthin zu entsenden.

Das russische Verteidigungsministerium teilte am Donnerstag mit, daß es bei gemeinsamen Übungen mit Usbekistan an der afghanischen Grenze Tu-22M3-Bomber einsetzen werde: „Vier mit Überschallraketen bestückte Tu-22M3-Bomber sind auf einen Einsatzflugplatz in der Region Saratow verlegt worden, um an den gemeinsamen russisch-usbekischen Übungen teilzunehmen, die Anfang August auf dem Übungsplatz Termez in der Region Surkhandarya stattfinden werden.“ Die Bomber werden Mehrfachangriffe auf fiktive getarnte Lager und Munitionsdepots von Aufständischen üben.


Katholischer Kardinal in Syrien erklärt der Welt: ‚Die Zeit läuft ab‘ für den Wiederaufbau Syriens

Mario Zenari, römisch-katholischer Kardinal und seit Beginn des Syrienkrieges Vertreter des Vatikans in Syrien, veröffentlichte einen Appell zur internationalen Unterstützung des Wiederaufbaus des Landes, da die Zeit ablaufe. „Frieden, ich wiederhole es, wird es in Syrien ohne Wiederaufbau und ohne wirtschaftlichen Aufschwung nicht geben“, sagte Zenari am 23. März. „Aber wie lange werden die Syrer noch warten müssen? Die Zeit läuft ab. Viele Menschen haben die Hoffnung verloren. Es werden dringende und durchgreifende Lösungen benötigt.“

Zenari betonte, daß der „gegenwärtige politische Stillstand“ zwischen den Parteien im syrischen Konflikt durch „gemeinsame und gegenseitige Schritte der syrischen Regierung und der Opposition sowie den wichtigsten internationalen Akteuren Schritt für Schritt überwunden werden muss.“ Er erklärte weiter: „Während der Friedensprozess momentan in einer vollkommenen Sackgasse steckt, breitet sich im Gegensatz dazu die Armut sehr schnell aus.“

Zenari sprach via Zoom aus Damaskus bei einer virtuellen Veranstaltung, die von der katholischen Hilfsorganisation Caritas Internationalis organisiert wurde.

Zenari sagte, daß etwa 90% der Bevölkerung Syriens unterhalb der Armutsgrenze lebe, was nach UN-Angaben „der höchste Prozentsatz der Welt ist.“ Er führte die libanesische Finanzkrise, die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, interne Korruption, sowie ausländische Sanktionen als Gründe zur Vertiefung der Armut an, die durch zehn Jahre Krieg verursacht worden sei.

„Das syrische Pfund hat viel von seinem Wert gegenüber dem US-Dollar verloren. Die Preise für Lebensmittel sind deutlich gestiegen. In den Bäckereien stehen die Menschen Schlange, um das wenige subventionierte Brot zu bekommen, das es gibt. Das gleiche gilt für Benzin im ganzen Land. … Die Menschen nennen diese schwierige Zeit einen ‚Wirtschaftskrieg‘, schlimmer als derjenige der vergangenen Jahre“, sagte er.

Die Weltbank schätzt, daß das Land während des Krieges Infrastrukturschäden in Höhe von mindestens 197 Milliarden Dollar erlitten hat.

Papst Franziskus erinnerte an den 10. Jahrestag des Kriegsbeginns in Syrien, indem er am Ende seines Angelusgebets am 14. März für ein Ende des Krieges und ein erneutes Engagement der internationalen Gemeinschaft für den Wiederaufbau betete. Zenari kam erstmals 2008 als apostolischer Nuntius nach Syrien und wurde 2016 von Papst Franziskus zum Kardinal ernannt, als Zeichen der Verbundenheit des Papstes mit Syrien, sagte Kardinal Pietro Parolin damals gegenüber Catholic News Agency (CNA).

Schauen Sie sich auch das Video „Das Phönix-Projekt: Aleppo, die ewige Stadt“ an. Das Video wurde für die internationale Konferenz des Schiller-Instituts „Für eine gemeinsame Zukunft der Menschheit und eine Renaissance der klassischen Kulturen“ am 25. und 26. juni 2016 produziert


Blinken greift China an; Wang Yi sagt, daß keine der ASEAN-Nationen zustimmen

An der letzten Konferenz der ASEAN-Treffen, dem Ostasien-Gipfel auf Ministerebene, nahm auch eine größere Gruppe aus dem asiatisch-pazifischen Raum teil, darunter die Vereinigten Staaten, Japan und Australien. US-Außenminister Blinken beschloß, wie das Stinktier beim Picknick eine Art Wiederholung von Anchorage [das erste US-China-Treffen der neuen US-Regierung in Anchorage, Alaska, zu Beginn des Jahres; ed.] zu veranstalten und Chinas angebliche Menschenrechtsverletzungen in Tibet, Xinjiang und Hongkong anzusprechen. Es gibt zwar kein Protokoll des Treffens, aber wie es scheint, könnten auch Japan und Australien ihren Teil dazu beigetragen haben. Wang Yi erbat sich ein zweites Mal das Rederecht, um auf die Angriffe zu reagieren.

Er hob hervor, daß die Vereinigten Staaten und andere Länder erwartungsgemäß die multilaterale Plattform nutzen würden, um China und seine inneren Angelegenheiten anzugreifen und zu verleumden. „Diese Klischees sind es nicht wert, widerlegt zu werden, und keines der ASEAN-Länder stimmt mit Ihnen überein, aber aus dem Prinzip der Gegenseitigkeit heraus hat China natürlich das Recht, sie zu widerlegen. Wir werden solch einem abscheulichen Verhalten jedes Mal entschlossen widersprechen, wenn es auftaucht“, versicherte Wang.


Rosatom will weitere schwimmende KKWs bauen

Rußlands staatlicher Atomkonzern Rosatom hat sich dazu verpflichtet, in den nächsten sechs Jahren vier neue schwimmende Kernkraftwerke zu bauen, um Bergbauunternehmungen im äußersten Nordosten Sibiriens mit Strom zu versorgen. Die neuen schwimmenden Anlagen werden der Akademik Lomonosov ähneln, dem außergewöhnlichen schwimmenden Atomkraftwerk, das Rosatom 2019 nach mehr als einem Jahrzehnt Bauzeit an den abgelegenen Hafen Pevek in Tschukotka angeschlossen hat.

Im Rahmen der neuen Projekte werden die vier Anlagen bis Ende 2026 in dem im Entstehen begriffenen Kupferbergbauprojekt Baimsky, ebenfalls in Tschukotka, in Betrieb genommen. Im Rahmen des 2-Milliarden-Dollar-Projekts plant Rosatom, die vier schwimmenden Anlagen auf der St. Petersburger Ostseewerft zu bauen, jeweils mit einem Paar der 55-MW-RITM-200-Reaktoren ausgestattet, die auch in Rußlands neuer Generation nuklearer Eisbrecher eingesetzt werden.

Drei davon sollen die Bergwerke mit Strom versorgen. Das vierte Kraftwerk soll als Reserve bereitgehalten und in Betrieb genommen werden, wenn eines der anderen drei Kraftwerke wiederbefüllt oder gewartet werden muss, erklärte Rosatom-Chef Aleskei Lichatschow letzte Woche gegenüber TASS. Er sagte auch, daß diese vierte Anlage auch als Reserveeinheit für die Akademik Lomonosov dienen könnte, deren ältere KLT-40-Reaktoren alle 12 Jahre nachgefüllt werden müssen.

Die ersten beiden neuen schwimmenden Kernkraftwerke sollen bis 2026 an ihrem Einsatzort in der Chaunskaya-Bucht in der Ostsibirischen See in Betrieb genommen werden. Dort angekommen, sollen sie an die 400 km langen Stromleitungen zum Bergwerk Baimskaya angeschlossen werden. Der dritte Block soll Ende 2027 angeschlossen werden, wodurch sich die Gesamtleistung auf etwa 330 MW erhöhe.


Zentralasiatische Staatschefs treffen sich in Turkmenistan zu Energie-, Transitkorridoren- und Pandemiebekämpfungs-Fragen

Vor wenigen Tagen fand im Badeort Avaza am Kaspischen Meer in Turkmenistan das dritte Konsultationstreffen der Staatschefs Zentralasiens statt, an dem die Präsidenten Turkmenistans, Kasachstans, Usbekistans, Tadschikistans und Kirgisistans sowie weitere Personen teilnahmen, darunter Natalia Gherman, die Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs für Zentralasien. Es fanden zahlreiche Sitzungen parallel statt, darunter das Wirtschaftsforum der zentralasiatischen Nationen. Turkmenistans Präsident Gurbanguly Berdimuhamedov sagte in seiner Rede: „Laut UN-Dokumenten bewegen wir uns in Zentralasien auf die Schaffung günstiger politisch-rechtlicher und wirtschaftlicher Bedingungen für eine sichere, nachhaltige Energiepartnerschaft zu, die auf die Deckung des regionalen Energiebedarfs und den Zugang zu den Weltmärkten durch internationale Transitkorridore ausgerichtet ist.“ Ein weiterer Schwerpunkt war die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. Dazu gehörte auch der Fortschritt bei der gemeinsamen Forschung über Mutationen, sowie Methoden zur Behandlung und Prävention von Infektionskrankheiten. Die Staatschefs gaben eine Erklärung ab.


China kündigt an, daß es dieses Jahr zwei Milliarden COVID-19-Impfstoffe exportieren will

Präsident Xi Jinping kündigte am 6. August an, daß China im Jahr 2021 insgesamt zwei Milliarden COVID-19-Impfstoffe exportieren werde. Der massive Ausbau der Produktionskapazitäten in diesem Jahr habe es China ermöglicht, bisher zwischen 600 und 750 Millionen Dosen zu exportieren und gleichzeitig über 1,7 Milliarden Dosen innerhalb Chinas zu verimpfen. Die bisherige Produktionsbilanz von Sinovac und Sinopharm deutet darauf hin, daß sie dieses Jahr annähernd 5 Milliarden Dosen produzieren dürften, was auch von dem Impfstoffexperten Tao Lina in Shanghai bekräftigt wird. Derzeit impft China seine Bevölkerung im Übrigen mit 17,9 Millionen Impfungen pro Tag, was der siebenfachen Menge der Europäischen Union und der 30-fachen der Vereinigten Staaten entspricht.

Xi richtete eine schriftliche Botschaft an das Internationale Forum für die Zusammenarbeit bei Impfstoffen gegen Covid-19, das vom chinesischen Zentralfernsehen und dem chinesischen Außenminister Wang Yi ausgerichtet wurde. Er bezeichnete den Impfstoff als „globales öffentliches Gut“ und betonte das gemeinsame Handeln auf dem Feld der Weltgesundheit als Teil des Aufbaus einer Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit. Er wies auf das Problem des Wiederanstiegs der Corona-Verbreitung hin, welches die Ausbreitung von Mutationen und abweichenden Stämmen erleichtere. Neben dem Export von Impfstoffen beschrieb er Chinas Zusammenarbeit mit anderen Ländern bei der Entwicklung und Herstellung von Impfstoffen, wobei die gemeinsame Produktion in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Indonesien, Malaysia, Ägypten, Brasilien, der Türkei, Pakistan und Mexiko bereits begonnen habe – und dadurch eine neue Kapazität von über 200 Millionen Dosen schaffe, die weiter ausgebaut werden müsse.


Beijing begrüßt Helga Zepp-LaRouches „Erklärung von China-Kennern aus der ganzen Welt“

Das Büro der Sprecherin des chinesischen Außenministeriums veröffentlichte heute die folgende Erklärung:

In der Erklärung („Erklärung von China-Kennern aus der ganzen Welt“) des französischen Schiller-Instituts wird die jüngste Anti-China-Bewegung verurteilt.

Die chinesische Sprecherin Hua Chunying erklärte: „Sie [die Erkärung des Schiller-Instituts] spiegelt die rationale und gerechte Stimme scharfsichtiger Menschen der internationalen Gemeinschaft wider.“

Auf der regulären Pressekonferenz des Außenministeriums am 26. März fragte ein Reporter des CCTV Hauptsitzes: „Am 24. März veröffentlichte das Schiller-Institut auf seiner Webseite eine ‚Erklärung von China-Kennern aus der ganzen Welt‘, die von 34 Amtsträgern aus 18 Ländern, darunter ehemaligen Politikern, Diplomaten und Wissenschaftlern, gemeinsam unterzeichnet wurde. Die Erklärung verurteilt die derzeitige internationale Anti-China-Bewegung und ruft den Westen dazu auf, Chinas Entwicklungsleistungen und seine großartige Kultur anzuerkennen und sich auf Kooperation statt Konfrontation mit China einzulassen. Was ist der Kommentar Chinas?“

Hua Chunying: „Wir haben die oben erwähnte Erklärung zur Kenntnis genommen. Sie repräsentiert die rationale und gerechte Stimme weitsichtiger Menschen dieser Welt, verurteilt und weist die verrückten Worte und Taten der westlichen Anti-China-Kräfte zurück, die China mutwillig angreifen, verleumden und sogar Gerüchte gegen China unter Missachtung der Fakten in die Welt setzen.

Die Unterzeichner der Erklärung haben entweder in China gelebt und gearbeitet oder sind regelmäßig für längere Aufenthalte nach China gereist. Sie alle haben Erfahrungen aus erster Hand und eine objektive Beobachtung Chinas. Viele von ihnen haben die bemerkenswerten Erfolge miterlebt, die China seit der Reform und Öffnung erzielt hat. Sie haben miterlebt, wie die Kommunistische Partei Chinas und die chinesische Regierung mit einem auf die Menschen ausgerichteten Ansatz 850 Millionen Chinesen aus der extremen Armut befreit haben. In jüngerer Zeit haben sie gesehen, wie 1,4 Milliarden Chinesen als Einheit verbunden die COVID-19-Epidemie besiegt haben. Ihre Aussage beweist einmal mehr, daß Sehen Glauben bedeutet.

Tatsächlich stellen viele ausländische Freunde, die seit vielen Jahren in China leben oder mit China zu tun haben, fest, daß je näher sie China kommen, sie desto mehr erkennen, daß China in Wirklichkeit weit entfernt oder sogar vollkommen entgegengesetzt zu dem Bild ist, das einige westliche Medien und Politiker zu zeichnen versuchen. Ich habe viele von Ausländern hochgeladene Videoclips gesehen, die sagten, daß sie erst nach ihrer Ankunft in China und nachdem sie das Land so gesehen haben, wie es ist, gemerkt haben, daß sie von ausländischen Medienberichten getäuscht worden waren. China war schon immer offen für die Welt. Wir heißen Menschen aus der ganzen Welt willkommen, um uns näher zu kommen und China zu verstehen. Wir hoffen, daß bestimmte Personen im Westen ihre Voreingenommenheit ablegen, zur Rationalität zurückkehren, ihr Denken befreien, die Wahrheit anhand von Fakten suchen und China aus einer objektiven Perspektive betrachten.“

Deutsche Übersetzung des Schiller-Instituts aus der englischen Übersetzung von:

Spokesperson’s Office of the Ministry of Foreign Affairs
Official release of China’s foreign policy
Authoritative interpretation of China’s position and attitude


Video – Dr. William Happer: CO2 ist kein Problem

Rede von Dr. William Happer, Professor Emeritus, Princeton University (Atomphysik), ehemaliges Mitglied des US National Security Council (NSC), US Dept. of Energy, Office of Science während der internationalen Internetkonferenz des Schiller-Institus Die Welt am Scheideweg: Zwei Monate unter der Neuen US-Regierung


UN-Sicherheitsrat drängt einmütig auf eine politische Lösung für Afghanistan

Laut Berichten der Associated Press hat der UN-Sicherheitsrat hat am 3. August in New York einmütig eine Presseerklärung verbreitet, in der vorsätzliche Angriffe auf Zivilisten in Afghanistan und alle Fälle von Terrorismus „aufs Schärfste“ verurteilt werden. Gleichzeitig sprach sich der Sicherheitsrat gegen die Wiederherstellung der Herrschaft der Taliban aus. Die afghanische Regierung und die Taliban werden dazu aufgerufen, „sich gebührend an einem inklusiven Friedensprozeß unter afghanischer Führung und in afghanischer Verantwortung zu beteiligen, um dringende Fortschritte auf dem Weg zu einer politischen Lösung und einem Waffenstillstand zu erzielen“. In der Erklärung des Rates wird auch „tiefe Besorgnis“ über das hohe Maß an Gewalt und die gemeldeten schweren Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan nach der Offensive der Taliban ausgedrückt. Es wird ein sofortiges Nachlassen der Gewalt gefordert.

Es ist bemerkenswert, daß sich die USA, China und Rußland (sowie Großbritannien und Frankreich) alle dieser Sichtweise angeschlossen haben.

US-Außenminister Antony Blinken hat gestern auch mit dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani telefoniert, um auf eine politische Lösung zu drängen und Ghani über Demokratie und Menschenrechte zu belehren.

Der afghanische Außenminister Mohammad Hanif Atmar sagte in einem Interview mit TOLOnews am 2. August, daß die Taliban von ausländischen Terroristen unterstützt würden. „Die Taliban sind auf die Unterstützung ausländischer Terroristen angewiesen und planen hauptsächlich Angriffe auf Städte,“ sagte er. „Die internationalen Verbündeten Afghanistans sind derselben Meinung.“

„In den kommenden Tagen werden in Doha (Katar) zwei wichtige Treffen stattfinden: Eines mit unseren regionalen Verbündeten und das andere mit internationalen Verbündeten im Format der Erweiterten Troika“, die aus Rußland, den Vereinigten Staaten, China und Pakistan besteht, so Atmar weiter. „Wir wenden uns an die internationale Gemeinschaft mit der Bitte, Druck auf die Taliban auszuüben, damit diese Bewegung die Menschenrechte einhält. Bislang gehen die Taliban brutal gegen Zivilisten vor“.

Vor Ort wird berichtet, daß sowohl in Herat im Westen Afghanistans als auch in der südlichen Provinz Helmand weiterhin schwere Kämpfe stattfinden. Afghanische und US-amerikanische Luftstreitkräfte sollen seit dem 3. August mehrere Luftangriffe geflogen haben, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Der Kommandeur des 215. Maiwand-Korps der Armee, General Sami Sadat, rief die Bewohner von Lashkar Gah, der Provinzhauptstadt von Helmand, auf, ihre Häuser zu verlassen, da die Armee eine großangelegte Operation zur Räumung der Stadt von den Taliban vorbereite. Jüngsten Berichten zufolge hat die Armee jedoch außer der Kontrolle von Regierungsgebäuden keine großen Fortschritte gemacht.


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