Helga Zepp-LaRouche betont die Dringlichkeit, die sogenannten Caesar-Sanktionen gegen das syrische Volk aufzuheben und zitiert in diesem Zusammenhang den Appell des syrischen Kardinals Mario Zenari, die Sanktionen zu beenden. Sie erklärte, es gebe nichts „Humanitäres“ an der Tatsache, daß Kinder (aufgrund der Sanktionen) verhungern und Krankenhäuser und medizinische Versorgung auf Basis eines weiteren, von britischen und US-amerikanischen Regimewechsel-Netzwerken erfundenen, betrügerischen Narrativs geschlossen werden. Wir müssen darauf bestehen, daß jeder politische Entscheidungsträger, der sich nicht gegen diesen Betrug ausspricht, mitschuldig an jedem Tod in Syrien und im Jemen ist.
In ihrem wöchentlichen Dialog kritisierte Helga Zepp-LaRouche das AUKUS-Abkommen, bei dem Großbritannien und die USA vereinbarten, Australien in eine neue strategische Allianz einzubinden, die auf dem Verkauf von Atom-U-Booten an das Land beruht. Sie sagte, daß behauptet werden würde, diese „Partnerschaft“ richte sich gegen kein Land, aber die Chinesen wüßten das anders und reagierten scharf – ebenso wie die Franzosen, die mit dem neuen Abkommen eine Vereinbarung über den Verkauf von U-Booten an Australien zunichte machten.
Sie berichtete über die humanitäre Katastrophe, die sich in Afghanistan abspielt, und verglich die Vorgehensweise der USA und der NATO, die vor einer durch ihren Krieg verursachten Katastrophe davonlaufen, mit der der Nachbarländer Afghanistans, die Entwicklungshilfe mobilisieren. Das Problem des Westens sei die britische Geopolitik, die diesem neuen Abkommen zugrunde liege, das sie als „No Good Deal“ bezeichnete. Stattdessen ist ein grundlegender Wandel in der westlichen Einstellung und Denkweise erforderlich.
Angesichts der akuten humanitären Krise für die afghanische Bevölkerung und der Notwendigkeit umfassender wirtschaftlicher Entwicklung nach 20 Jahren US-NATO-Krieg veranstaltete das dänische Schiller-Institut am 11.10. eine kombinierte Präsenz- und Livestream-Konferenz mit dem Titel „Afghanistan: Was nun? Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung“. Die Redner, die persönlich nach Kopenhagen anreisten, waren Hussein Askary, Südwestasien-Koordinator des Schiller-Instituts, Professor Pino Arlacchi aus Italien, der über umfangreiche Erfahrungen in Afghanistan verfügt, und S.E. Ahmad Farooq, Botschafter Pakistans in Dänemark.
Die Botschaften Chinas und des Iran in Dänemark sowie die afghanische Botschaft aus Norwegen sandten dem Seminar Erklärungen und einen eigenen Bericht. Unter den internationalen Gästen waren Vertreter aus Südwestasien, Asien, Afrika und europäischen Ländern. Die Vorsitzende des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, kündigte in ihrer Botschaft an die Konferenz den internationalen Aktionstag am 14.10. an, um die Freigabe afghanischer Guthaben aus westlichen (vor allem US-) Banken zu fordern.
Askary, der auch Vorstandsmitglied des schwedischen Belt and Road Institute (BRIX) ist, beschrieb das Potential des Programms des Schiller-Instituts für „Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung“, das nach dem Zusammenbruch des Systems der permanenten Kriege für Afghanistan und weit darüber hinaus Wirklichkeit werden könnte. Es wäre katastrophal, wenn westliche Regierungen weiter das Vermögen Afghanistans einfrieren und Entwicklungshilfe zurückhalten, nur um zu beweisen, daß die Taliban unfähig sind, das Land zu regieren. Vielmehr sei es jetzt an der Zeit, Afghanistan in die beeindruckende wirtschaftliche Entwicklung der Region mit Chinas Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) einzubinden.
Prof. Arlacchi, 1997-2002 Exekutivdirektor des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), ehemaliges Mitglied und Afghanistan-Berichterstatter des Europaparlaments, ist derzeit Professor für Soziologie an der Universität Sassari in Italien. Helga Zepp-LaRouche wirbt dafür, Arlacchi mit der Leitung einer globalen Hilfs- und Entwicklungsmobilisierung für Afghanistan zu beauftragen.
Er gab einen Insiderbericht darüber, wie er während seines UN-Mandats vor 2001 erfolgreich über die Unterbindung der Opiumproduktion in Afghanistan verhandelt hatte, wie die USA und Großbritannien diese Politik nach Kriegsbeginn aufgaben, und wie man die Opiumproduktion heute beenden kann. Arlacchi betonte, die westlichen Länder sollten die neue Regierung anerkennen, da diese die Kontrolle über das Land übernommen habe. Wenn man sie als Sieger des Konflikts respektvoll behandele, könne man über alle wichtigen Fragen verhandeln, angefangen bei den Frauenrechten.
Ahmad Farooq sprach über die komplexen Beziehungen zwischen Pakistan und Afghanistan und stellte fest, es sei seit langem klar gewesen, daß die von den USA geführte militärische Option scheitern würde. Man brauche eine geoökonomische Strategie, wie sie Pakistans Ministerpräsident Imran Khan fordere, um Afghanistan zu entwickeln und es mit den umliegenden Ländern zu verbinden.
Die Reden, Botschaften sowie Auszüge aus der Diskussion erscheinen im englischen Original in der kommenden Ausgabe von EIR Online (https://larouchepub.com).
In ihrem wöchentlichen Dialog richtete Helga Zepp-LaRouche einen leidenschaftlichen Appell an die Zuschauer, sich mit ihr gemeinsam gegen den gefährlichen moralischen Zusammenbruch zu wenden, der praktisch jede westliche Regierung kennzeichnet, auch die der Vereinigten Staaten. Dieser Zusammenbruch stellt eine Bedrohung für alle dar, da sich die Krise in der Ukraine weiter auf einen Krieg zwischen Rußland und den Streitkräften der USA und der NATO zubewegt. Die Möglichkeit eines Biden-Putin-Gipfels ist eine positive Entwicklung, aber zeitgleich mit seiner Ankündigung äußerte Bidens außenpolitisches Team volle Unterstützung für den fanatisch- extremistischen Flügel innerhalb der Ukraine, der darauf drängt, die vor Jahren von Moskau angekündigte „rote Linie“ zu überschreiten, nämlich NATO-Truppen an der russischen Grenze der Ukraine zu stationieren.
Zepp-LaRouche betonte ebenfalls die Dringlichkeit, die sogenannten Caesar-Sanktionen gegen das syrische Volk aufzuheben und zitierte in diesem Zusammenhang den Appell des syrischen Kardinals Mario Zenari, die Sanktionen zu beenden. Sie erklärte, es gebe nichts „Humanitäres“ an der Tatsache, daß Kinder (aufgrund der Sanktionen) verhungern und Krankenhäuser und medizinische Versorgung auf Basis eines weiteren, von britischen und US-amerikanischen Regimewechsel-Netzwerken erfundenen, betrügerischen Narrativs geschlossen werden. Wir müssen darauf bestehen, daß jeder politische Entscheidungsträger, der sich nicht gegen diesen Betrug ausspricht, mitschuldig an jedem Tod in Syrien und im Jemen ist.
Anläßlich des Welternährungstages am 15. Oktober twitterte David Beasley, der Direktor des UN-Welternährungsprogramms, ein Video, in dem er betonte, daß man sich darauf konzentriere, „was getan werden muß, um unsere globalen Nahrungsmittelsysteme zu stärken“, damit sie in der Lage seien, „jeden Menschen auf dem Planeten zu ernähren“.
Dies sei von entscheidender Bedeutung, weil wir überall auf der Welt mit Nahrungsmittelknappheit konfrontiert seien. Allein im vergangenen Jahr seien 300 Millionen weitere Menschen in eine unsichere Ernährungslage geraten; Menschen, die von chronischer Nahrungsmittelknappheit betroffen sind, sei um etwa 150 Millionen gestiegen; die Anzahl von schwerem Hunger betroffener Menschen habe sich von 135 Millionen auf 270 Millionen verdoppelt.
Davon seien 42 Millionen Menschen in 43 Ländern nur einen kleinen Schritt von einer Hungersnot entfernt. „Wenn wir nicht bald etwas tun – und das kostet etwa 6,6 Milliarden Dollar –, wird die Welt eine Hungersnot biblischen Ausmaßes erleben, viele Länder destabilisiert werden und zwangsläufig eine Massenmigrationen nach sich ziehen.“
Eine Delegation der usbekischen Regierung unter Leitung des Ministers für Investitionen und Außenhandel, Sardor Umursakow, traf am 16. Oktober in Termes (im Süden Usbekistans) zu einer eintägigen Konferenz mit einer afghanischen Delegation unter Leitung von Abdul Salam Hanafi, dem stellvertretenden Premierminister der provisorischen Regierung der Taliban, zusammen.
Der Sprecher des usbekischen Außenministeriums, Yusup Kabulschanow, erklärte gegenüber TASS: „Bei dem Treffen haben Vertreter mehrerer Ministerien und Behörden über Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Grenzsicherheit, Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, internationaler Transport und Transit gesprochen.“
Die Gespräche haben sich auf die Umsetzung von Infrastrukturprojekten konzentriert, zu denen der Bau der Überlandleitung Surkhan-Puli-Khumri und der Bahnstrecke Termes-Mazar-i-Sharif-Kabul-Peschawar gehören, berichtete TASS.
Die afghanische englischsprachige Online-Tageszeitung 8AM berichtete außerdem: „Bei dem Treffen haben die beiden Seiten ein gemeinsames technisches Team ernannt, das Anleitungen für die Umsetzung der Projekte geben soll. Nach 10 Tagen soll das Team eine Strategie und Anweisungen für die Umsetzung dieser Projekte fertigstellen und sie den zuständigen Stellen beider Seiten vorlegen.“
Termes entwickelt sich zu einer Drehscheibe für humanitäre Hilfe. Das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) teilte diese Woche mit, daß in naher Zukunft drei Sendungen mit humanitärer Hilfe per Flugzeug nach Termes gebracht werden, von wo sie per LKW nach Afghanistan gelangen.
Am Sonntag, den 12. September 2021 organisierte das Schiller-Institut in Bayonne, New Jersey, unterstützt durch die Botschaft der Russischen Föderation in Washington, D.C. und das russische Konsulat in New York City eine Gedenkfeier anläßlich des 20. Jahrestages der Terroranschläge auf die Vereinigten Staaten. Die Gedenkfeier fand am hoch emporragenden „Tear of Grief“-Denkmal statt, das sich auf der gegenüberliegenden Seite des Hudson River in unmittelbarer Nähe des Anschlagsortes auf die Zwillingstürme in Manhattan befindet. Das vom russischen Bildhauer Zurab Tsereteli entworfene Denkmal „Tear of Grief“ wurde 2005 von der russischen Regierung und dem russischen Volk als Zeichen des Mitgefühls und der Unterstützung für die Familien und Überlebenden des Anschlags vom 11. September dem amerikanischen Volk als Geschenk übergeben.
Zeremonienmeister war der Feuerwehrmann Michael Pelliccio vom City of Bayonne Fire Department, das eine Ehrengarde stellte, die von der Polizei der Stadt Bayonne und der New York City Police Department Ceremonial Unit Color Guard unterstützt wurde. Beeindruckende Musikstücke, darunter die Nationalhymnen der Vereinigten Staaten und Rußlands, wurde vom New Yorker Chor des Schiller-Instituts sowie von den Solisten Kevin Maynor und dem New Yorker Polizeibeamten Kevin Shaw dargeboten.
Zu den zahlreichen Rednern gehörten Terry Strada, nationale Vorsitzende der 9/11 Families and Survivors United for Justice Against Terrorism (Vereinte Familien und Überlebende von 9/11 für Gerechtigkeit gegenüber Terrorismus), Generalkonsul Sergey Ovsyannikov vom russischen Konsulat in New York, Bayonnes Bürgermeister James M. Davis, Bayonnes Feuerwehrchef Keith Weaver und Kirk Wiebe, ehemaliger leitender Analyst der National Security Agency (NSA). Es wurden Botschaften der Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und des Präsidenten der Russischen Akademie der Künste, Zurab Tsereteli – dem Schöpfer des „Tear of Grief“-Denkmals – verlesen.
Eine wichtige Botschaft wurde vom Botschafter der Russischen Föderation in den Vereinigten Staaten, Seiner Exzellenz Anatoly Antonov, übermittelt. Sie lautet wie folgt:
„Die Tragödie vom 11. September hat gezeigt, daß der Terrorismus eine gemeinsame globale Bedrohung darstellt. Alle Versuche, isolierte ‚Inseln der Sicherheit‘ in der modernen, vernetzten Welt zu schaffen, sind vergänglich und zum Scheitern verurteilt. Der Sieg über die Terroristen kann nur durch gemeinsame Anstrengungen der gesamten internationalen Gemeinschaft erreicht werden. In dieser Hinsicht ist kein Platz für Nachlässigkeit und Doppelmoral. Es ist inakzeptabel, Terroristen in Gute und Böse zu unterteilen.
Sowohl [der Präsident der Russischen Föderation] Wladimir Putin als auch [der russische] Außenminister Sergej Lawrow haben mehrfach erklärt, daß die Zusammenarbeit bei der Terrorismusbekämpfung den Interessen sowohl Moskaus als auch Washingtons entspricht. Die Zusammenarbeit in diesem Bereich kann das Leben hunderter Menschen retten.
Das Denkmal „Träne der Trauer“ zeugt von der Einheit unserer Völker angesichts der globalen terroristischen Bedrohung. Dieses Denkmal verkörpert die Trauer, die die Russen mit den Amerikanern teilen.“
Bayonne Feuerwehrchef Keith Weaver ging in seinen Ausführungen auf die gemeinsamen Werte des amerikanischen und des russischen Volkes angesichts großer Herausforderungen ein und schloß mit den Worten: „Gott segne die Russische Föderation und Gott segne Amerika.“
Die russische UN-Mission veröffentlichte Tweets mit Videos von der Veranstaltung:
Anläßlich der Grundsteinlegung zur Modernisierung des ungarischen Abschnitt der Eisenbahnlinie Budapest-Belgrad am 15. Oktober in Kiskunhalas sagte der ungarische Minister für Innovation und Technologie, László Palkovics: „Eisenbahnen werden in den nächsten 10-15 Jahren eindeutig im Mittelpunkt der ungarischen Verkehrsentwicklung stehen, wobei die Modernisierung und Kapazitätserweiterung der Strecke Budapest-Belgrad eine der vorrangigen Investitionen darstellt.“ Palkovics nahm an der Zeremonie teil, ebenso wie der serbische Minister für Bau, Verkehr und Infrastruktur, Tomislav Momirovic, und der chinesische Botschafter in Ungarn, Qi Dayu, sowie per Video der stellvertretende Vorsitzende der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission, Ning Jizhe.
Palkovics erläuterte, daß Ungarn mit der Modernisierung der Eisenbahnlinie Budapest-Belgrad die schnellste Transportroute für chinesische Waren zwischen Mittel- und Südosteuropa bieten werde, die von Budapest über Belgrad und Skopje in Nordmazedonien bis nach Athen reicht. Er dankte den Chinesen auch für ihre Hilfe bei der Lieferung von medizinischer und anderer Ausrüstung während der Covid-19-Pandemie.
Xinhua berichtete heute: „Das Eisenbahnprojekt werde die Verbindungen zwischen Ungarn und Serbien und anderen europäischen Ländern fördern, den beiden Ländern beim Aufbau eines regionalen Verkehrs- und Logistikknotens helfen, die europäische Infrastruktur und das Wirtschaftswachstum entlang der Strecke stark ankurbeln und das Wohlergehen der europäischen Bevölkerung steigern. Das Projekt ist auch von großer Bedeutung für die Verbindung der Gürtel- und Straßeninitiative (BRI) mit europäischen Entwicklungsstrategien und die Vertiefung der für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit zwischen China und Europa“, so Ning weiter. „Man kann sagen, daß die Eisenbahn für unsere drei Länder, für die mittel- und osteuropäischen Länder und für ganz Europa von Nutzen ist“, sagte er.“
Komitee für die Coincidentia Oppositorum
von Lynne Speed
11. April – Die Welt hat nun einen neuen, schrecklichen Meilenstein erreicht: weltweit mehr als drei Millionen Todesfälle durch COVID-19. Da die Infektionsraten in vielen Ländern ansteigen und sich neue Virus-Varianten durchsetzen, ist es so offensichtlich wie nie zuvor, daß konzertierte und koordinierte Schritte der wichtigsten Regierungen dringend notwendig sind. Eine noch größere Zahl von Menschenleben ist nun vom Hungertod bedroht. Der Direktor des UN-Welternährungsprogramms David Beasley warnt, daß bis zu 270 Millionen Menschen aufgrund der verschärften Bedingungen durch Kriege, der Pandemie, Heuschreckenplagen und anderen Katastrophen akut gefährdet sind. Zeitgleich sind Bauern in Ländern mit der höchsten Produktivität der Welt – Frankreich, Deutschland, Indien – mit ihren Traktoren auf den Straßen, um gegen niedrige Preise und neue Agrardiktate zu protestieren, die sie ruinieren und zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit führen. Die US-Landwirte kämpfen um die nackte Existenz ihrer unabhängigen Familienbetriebe.
Genau diesen schmerzlichen Ausblick will das Komitee für die Coincidentia Oppositorum ändern. Das Komitee wurde im Sommer 2020 von der Gründerin und Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und Dr. Joycelyn Elders, der ehemaligen Surgeon General der Vereinigten Staaten, ins Leben gerufen. Bislang waren die von den führenden Regierungen ergriffenen Maßnahmen, mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen und der Arbeit internationaler Hilfsorganisationen, völlig unzureichend, um diese Krise zu bewältigen. Wenn wir die Probleme der Menschheit lösen wollen – Pandemien, Hunger und Armut beseitigen – brauchen wir eine neue Art des Denkens. Helga Zepp-LaRouche betonte die Notwendigkeit, auf der Ebene des Zusammenfalls der Gegensätze (Coincidentia Oppositorum) zu denken. Diese Methode wurde von dem Theologen und Wissenschaftler Kardinal Nikolaus von Kues (1401-1464) entwickelt und von Mahatma Gandhi und Dr. Martin Luther King, Jr. in ihrer Herangehensweise für den gewaltfreien Widerstand eingesetzt. Es ist entscheidend, daß Regierungen zusammenarbeiten, um 1. umfangreiche Nothilfeprogramme in Gang zu setzen; 2. moderne Gesundheitssysteme in jedem Land aufzubauen, einschließlich einer vollständigen Infrastruktur und geschultem Personal; und 3. überall unabhängige landwirtschaftliche Familienbetriebe zu schützen und auszubauen.
Das Komitee bringt Menschen guten Willens unterschiedlicher Herkunft zusammen, insbesondere Jugendliche, soziale Aktivisten, Religionsvertreter, Landwirte, medizinisches Personal und andere, die sich nicht nur um ihre eigenen Probleme, sondern um die Krise der gesamten Menschheit kümmern wollen. Es verfolgt die Idee, in einigen, zu Beginn kleinen, aber wohl durchdachten Pilotprojekten zu demonstrieren, daß sich tragische Umstände abmildern lassen und notwendige großangelegte Maßnahmen durch Regierungen und andere Institutionen angeregt werden können.
Das erste Projekt betrifft die Community Health Workers, ein Projekt in der Hauptstadt Washington, D.C. für das sich die ehemalige Surgeon General und Leiterin des Komitees, Dr. Jocelyn Elders, seit langem einsetzt. Das zweite Projekt umfasst die Lieferung von medizinischem Material, Nahrungsmitteln und Saatgut nach Mosambik.
Zwei Pilotprojekte
Washington, D.C. Der 8. Stadtbezirk im District of Columbia (D.C.) hat derzeit die höchste COVID-19-Infektions- und Todesrate in ganz Washington, D.C. Hier kämpfte das Schiller-Institut vor 20 Jahren um den Erhalt des D.C. General Hospitals, des ehemaligen großen öffentlichen Krankenhauses mit Vollversorgung für die meist armen, überwiegend schwarzen Bewohner der Gegend. Dr. Walter L. Faggett, ehemaliger Medizinischer Chefkoordinator für den District of Columbia, wurde kürzlich zum Vorsitzenden der Pandemie-Notarbeitsgruppe für den 8. Stadtbezirk ernannt. Er berichtete auf der jüngsten internationalen Konferenz des Schiller-Instituts (weitere Informationen siehe unten), daß die Arbeitsgruppe nun das von Dr. Elders vertretene Konzept der Jugendbrigaden als kommunale Gesundheitshelfer nutzt. Sie klären ihre Mitbürger über Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Überwindung von Impfängsten auf; sie vereinbaren Termine, sorgen für den Transport usw. Studenten aus den Bereichen Medizin und Krankenpflege, aber auch aus anderen Studienrichtungen, werden an den Hochschulen im Großraum Washington, D.C. zur Unterstützung rekrutiert. Es beteiligen sich u.a. die University of the District of Columbia, die Howard University und die Morgan State University in Baltimore.
Das Ziel ist es, die Impfbereitschaft bei allen über 16-Jährigen bis zum 1. Mai zu erhöhen, sodaß der Impfstoff, sobald dieser verfügbar ist, so vielen wie möglich verabreicht werden kann. Washington D.C. als Hauptstadt der Nation wäre ideal dafür geeignet, als Ausgangspunkt für die Ausbreitung eines solchen Programms auf Städte und Bezirke im ganzen Land und sogar auf der ganzen Welt zu dienen. Ähnliche Programme werden derzeit in East St. Louis, Illinois, Natchez, Mississippi, Detroit, Michigan, und anderen Orten diskutiert oder initiiert. Es sind bereits Telefonkonferenzen mit Studenten aus den Vereinigten Staaten und ihren Kollegen in Afrika geplant.
Mosambik. Das Komitee für die Coincidentia Oppositorum hat in Zusammenarbeit mit der Golden State Medical Association, dem kalifornischen Zweig der National Medical Association (NMA), eine große Aktion für die Lieferung von medizinischen Hilfsgütern, Lebensmitteln und Saatgut nach Mosambik im Südosten Afrikas gestartet. Mit 31 Millionen Einwohnern ist es eines der ärmsten Länder und jüngsten Bevölkerungen der Welt (das Durchschnittsalter liegt bei 17 Jahren). Terroranschläge in der nördlichen Provinz Cabo Delgado haben mehr als 670.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht. Es herrscht chronischer Hunger; über die Hälfte der Kinder ist unterernährt. Wirbelstürme haben vor kurzem große Schäden angerichtet. In den überfüllten Notunterkünften und Lagern fehlt es an elementarsten Dingen wie Seife, was zum Ausbruch von Cholera, Malaria und COVID-19 beiträgt. Die Störung der Aprilernte und der Neuaussaat hat schwerwiegende Folgen.
Das Ziel des Komitees ist es, so schnell wie möglich eine Lieferung von Lebensmitteln, medizinischen Hilfsgütern und Saatgütern nach Mosambik zu organisieren und gleichzeitig in den USA und international die Notwendigkeit einer weltweiten Mobilisierung von Regierungen und Institutionen zur Sicherung der Gesundheit aller Menschen in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Mehrere führende Agrar- und Militärexperten schließen sich uns an, um diese Mission zu unterstützen und bekannter zu machen.
Das Komitee beabsichtigt, Nahrungsmittel (Mais- und Sojamehl, getrockneten Fisch usw.), Saatgut, Wasserreinigungstabletten und medizinische Hilfsgüter (Schutzausrüstungen, Medikamente, Verbandsmaterial usw.) zu liefern, die sowohl in den USA als auch direkt in Afrika beschafft werden, um die Transportkosten zu minimieren.
Unsere Mission
Dr. Khadijah Lang, Präsidentin der Golden State Medical Association und Vorsitzende des NMA-Rates für internationale Angelegenheiten, hat in ihrem Schlußwort während der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 21. März sehr schön den Geist erfasst, mit dem wir an die Verantwortung herangehen sollten, die jeder von uns in der aktuellen Krise trägt. Sie erklärte:
„Alles, was wir heute gesagt haben, ist verbunden mit der Herausforderung an uns, einen Weg zu finden, wie wir etwas bewirken können; sei es in einem kleinen Dorf oder in einer kleinen Provinz, um damit der Welt zu zeigen, was getan werden kann. Wie wir helfen können, indem wir zusammenkommen und mit unseren Ressourcen zusammenarbeiten, um vor Ort etwas zu verbessern. Hoffentlich werden andere dadurch inspiriert und motiviert, dasselbe anderswo zu tun. So oft denken die Leute, wenn sie nicht die volle Kontrolle über eine Situation haben, daß es nichts gibt, was sie tun können. Aber ich denke, es ist wichtig für uns alle zu erkennen, daß wir alle eine Menge tun können. Es muß nicht unbedingt etwas sein, wo man die volle Kontrolle hat. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Gemeinsam können wir das schaffen.“
Weitere Informationen über das Komitee für die Coincidentia Oppositorum:
Kontakt: Lynne Speed lynnespeed@schillerinstitute.org
Schauen Sie sich die Konferenz „Die Welt am Scheideweg: Zwei Monate unter der Neuen US-Regierung“ an.
Von Helga Zepp-LaRouche
Das Ende des Militäreinsatzes der USA und NATO in Afghanistan bedeutet, wie Präsident Biden sagte, das „Ende einer Ära“, einer Ära der sogenannten humanitären Interventionskriege. Betrachtet man die Bilanz dieser 20 Jahre andauernden Kriege, so ist sie verheerend: mehr als eine Million Menschen wurden getötet, mehr als 8 Billionen Dollar wurden ausgegeben, bis zu 70 Millionen Menschen wurden zu Flüchtlingen. Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und Jemen wurden verwüstet, mehr als 70 Prozent der Menschen in Afghanistan, 90 Prozent in Syrien und noch mehr in Jemen leben heute unterhalb der extremen Armutsgrenze. In all diesen Ländern gibt es jetzt eine gigantische humanitäre Krise, die das Leben von vielen weiteren Millionen Menschen bedroht.
Oberste Priorität muß es sein, das Leben der Menschen in den Ländern zu retten, die Ziel der „endlosen Kriege“ waren, und die internationale Gemeinschaft ist aufgerufen, sich gemeinsam für eine echte wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region einzusetzen, angefangen mit der Schaffung eines modernen Gesundheitssystems in jedem einzelnen Land, das in Zeiten dieser Pandemie und der Gefahr künftiger Pandemien die Voraussetzung ist, um diesen Fluch, der auf Menschheit lastet, zu besiegen. Dazu braucht man sauberes Wasser, das in dem von Dürren heimgesuchten Afghanistan knapp ist, und man braucht Strom, von dem Afghanistan im ganzen Land nur 600 MW produziert, was dem Verbrauch einer mittleren bis großen Fabrik in den USA entspricht. 18 Millionen Menschen sind von Ernährungsunsicherheit betroffen, und 4 Millionen sind im kommenden Winter vom Hungertod bedroht.
Präsident Biden wird für den Truppenabzug kritisiert, aber er hat das Richtige getan, und sein Versprechen vom „Ende der Ära der endlosen Kriege“ muß auch bedeuten, das Einfrieren der finanziellen Mittel für Afghanistan zu beenden, es muß das Ende der Ceasars-Sanktionen gegen Syrien und das Ende jeglicher Sanktionen in Zeiten der Pandemie bedeuten. Es ist an der Zeit, sich wieder die Hände zu reichen, insbesondere zwischen den USA und Rußland, denn es gab in der Geschichte der beiden Nationen mehrere Perioden, in denen eine solche Zusammenarbeit zum Wohle der gesamten Menschheit bestand.
Lassen Sie uns daher das Zusammentreffen des Endes eines zwanzigjährigen Krieges und des Gedenkens an den 20. Jahrestag des 11. Septembers nutzen, um uns feierlich zu verpflichten, nicht uns untereinander, sondern den Terrorismus, den Hunger und die Unterentwicklung als die Feinde der Menschheit zu betrachten. Lassen Sie uns die Ära der Geopolitik durch eine Ära der Verwirklichung der gemeinsamen Ziele der Menschheit ersetzen. Es ist keine leere Hoffnung, daß die menschliche Gattung, die als einzige in ihrer Existenz bewiesen hat, daß Kreativität diejenige Eigenschaft ist, die alle scheinbaren Grenzen überwinden kann, bald Konflikte, Aggressionen und Kriege überwinden wahrhaft menschlich werden wird. Lassen wir uns von dem erhabenen Ideal des Menschen, wie es in der großen Kunst der Komponisten, Dichter, Maler, Architekten und Bildhauer, wie dem Schöpfer dieses Tränen-Denkmals, um das wir heute versammelt sind, zum Ausdruck kommt, inspirieren.
Diese letzten 20 Jahre sind hoffentlich das letzte Kapitel in der Adoleszenz der Menschheit, gefolgt vom Erwachsensein, in dem Menschen und Nationen auf Grundlage des schöpferischen Potentials des anderen in Beziehung zueinander treten und so das Beste in ihnen zum Vorschein bringen, was sie sein können. Um zu lernen, so zu denken, brauchen wir alle einen höheren Geisteszustand, um die Dinge von oben zu betrachten, von jenem höheren Standpunkt der einen Menschheit, der uns den Weg in eine Zukunft weist, in der alle Nationen und alle Menschen gemeinsam Frieden auf der Erde schaffen und die Sterne besiedeln werden.