Top Left Link Buttons
  • Deutsch

Mit vereinten Kräften gegen Pandemie und Hungersnot

Mit vereinten Kräften gegen Pandemie und Hungersnot

Komitee für die Coincidentia Oppositorum

von Lynne Speed

11. April – Die Welt hat nun einen neuen, schrecklichen Meilenstein erreicht: weltweit mehr als drei Millionen Todesfälle durch COVID-19. Da die Infektionsraten in vielen Ländern ansteigen und sich neue Virus-Varianten durchsetzen, ist es so offensichtlich wie nie zuvor, daß konzertierte und koordinierte Schritte der wichtigsten Regierungen dringend notwendig sind. Eine noch größere Zahl von Menschenleben ist nun vom Hungertod bedroht. Der Direktor des UN-Welternährungsprogramms David Beasley warnt, daß bis zu 270 Millionen Menschen aufgrund der verschärften Bedingungen durch Kriege, der Pandemie, Heuschreckenplagen und anderen Katastrophen akut gefährdet sind. Zeitgleich sind Bauern in Ländern mit der höchsten Produktivität der Welt – Frankreich, Deutschland, Indien – mit ihren Traktoren auf den Straßen, um gegen niedrige Preise und neue Agrardiktate zu protestieren, die sie ruinieren und zu einer weltweiten Nahrungsmittelknappheit führen. Die US-Landwirte kämpfen um die nackte Existenz ihrer unabhängigen Familienbetriebe.

Genau diesen schmerzlichen Ausblick will das Komitee für die Coincidentia Oppositorum ändern. Das Komitee wurde im Sommer 2020 von der Gründerin und Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und Dr. Joycelyn Elders, der ehemaligen Surgeon General der Vereinigten Staaten, ins Leben gerufen. Bislang waren die von den führenden Regierungen ergriffenen Maßnahmen, mit einigen bemerkenswerten Ausnahmen und der Arbeit internationaler Hilfsorganisationen, völlig unzureichend, um diese Krise zu bewältigen. Wenn wir die Probleme der Menschheit lösen wollen – Pandemien, Hunger und Armut beseitigen – brauchen wir eine neue Art des Denkens. Helga Zepp-LaRouche betonte die Notwendigkeit, auf der Ebene des Zusammenfalls der Gegensätze (Coincidentia Oppositorum) zu denken. Diese Methode wurde von dem Theologen und Wissenschaftler Kardinal Nikolaus von Kues (1401-1464) entwickelt und von Mahatma Gandhi und Dr. Martin Luther King, Jr. in ihrer Herangehensweise für den gewaltfreien Widerstand eingesetzt. Es ist entscheidend, daß Regierungen zusammenarbeiten, um 1. umfangreiche Nothilfeprogramme in Gang zu setzen; 2. moderne Gesundheitssysteme in jedem Land aufzubauen, einschließlich einer vollständigen Infrastruktur und geschultem Personal; und 3. überall unabhängige landwirtschaftliche Familienbetriebe zu schützen und auszubauen.

Das Komitee bringt Menschen guten Willens unterschiedlicher Herkunft zusammen, insbesondere Jugendliche, soziale Aktivisten, Religionsvertreter, Landwirte, medizinisches Personal und andere, die sich nicht nur um ihre eigenen Probleme, sondern um die Krise der gesamten Menschheit kümmern wollen. Es verfolgt die Idee, in einigen, zu Beginn kleinen, aber wohl durchdachten Pilotprojekten zu demonstrieren, daß sich tragische Umstände abmildern lassen und notwendige großangelegte Maßnahmen durch Regierungen und andere Institutionen angeregt werden können.

Das erste Projekt betrifft die Community Health Workers, ein Projekt in der Hauptstadt Washington, D.C. für das sich die ehemalige Surgeon General und Leiterin des Komitees, Dr. Jocelyn Elders, seit langem einsetzt. Das zweite Projekt umfasst die Lieferung von medizinischem Material, Nahrungsmitteln und Saatgut nach Mosambik.

Zwei Pilotprojekte

Washington, D.C. Der 8. Stadtbezirk im District of Columbia (D.C.) hat derzeit die höchste COVID-19-Infektions- und Todesrate in ganz Washington, D.C. Hier kämpfte das Schiller-Institut vor 20 Jahren um den Erhalt des D.C. General Hospitals, des ehemaligen großen öffentlichen Krankenhauses mit Vollversorgung für die meist armen, überwiegend schwarzen Bewohner der Gegend. Dr. Walter L. Faggett, ehemaliger Medizinischer Chefkoordinator für den District of Columbia, wurde kürzlich zum Vorsitzenden der Pandemie-Notarbeitsgruppe für den 8. Stadtbezirk ernannt. Er berichtete auf der jüngsten internationalen Konferenz des Schiller-Instituts (weitere Informationen siehe unten), daß die Arbeitsgruppe nun das von Dr. Elders vertretene Konzept der Jugendbrigaden als kommunale Gesundheitshelfer nutzt. Sie klären ihre Mitbürger über Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und zur Überwindung von Impfängsten auf; sie vereinbaren Termine, sorgen für den Transport usw. Studenten aus den Bereichen Medizin und Krankenpflege, aber auch aus anderen Studienrichtungen, werden an den Hochschulen im Großraum Washington, D.C. zur Unterstützung rekrutiert. Es beteiligen sich u.a. die University of the District of Columbia, die Howard University und die Morgan State University in Baltimore.

Das Ziel ist es, die Impfbereitschaft bei allen über 16-Jährigen bis zum 1. Mai zu erhöhen, sodaß der Impfstoff, sobald dieser verfügbar ist, so vielen wie möglich verabreicht werden kann. Washington D.C. als Hauptstadt der Nation wäre ideal dafür geeignet, als Ausgangspunkt für die Ausbreitung eines solchen Programms auf Städte und Bezirke im ganzen Land und sogar auf der ganzen Welt zu dienen. Ähnliche Programme werden derzeit in East St. Louis, Illinois, Natchez, Mississippi, Detroit, Michigan, und anderen Orten diskutiert oder initiiert. Es sind bereits Telefonkonferenzen mit Studenten aus den Vereinigten Staaten und ihren Kollegen in Afrika geplant.

Mosambik. Das Komitee für die Coincidentia Oppositorum hat in Zusammenarbeit mit der Golden State Medical Association, dem kalifornischen Zweig der National Medical Association (NMA), eine große Aktion für die Lieferung von medizinischen Hilfsgütern, Lebensmitteln und Saatgut nach Mosambik im Südosten Afrikas gestartet. Mit 31 Millionen Einwohnern ist es eines der ärmsten Länder und jüngsten Bevölkerungen der Welt (das Durchschnittsalter liegt bei 17 Jahren). Terroranschläge in der nördlichen Provinz Cabo Delgado haben mehr als 670.000 Menschen zu Binnenflüchtlingen gemacht. Es herrscht chronischer Hunger; über die Hälfte der Kinder ist unterernährt. Wirbelstürme haben vor kurzem große Schäden angerichtet. In den überfüllten Notunterkünften und Lagern fehlt es an elementarsten Dingen wie Seife, was zum Ausbruch von Cholera, Malaria und COVID-19 beiträgt. Die Störung der Aprilernte und der Neuaussaat hat schwerwiegende Folgen.

Das Ziel des Komitees ist es, so schnell wie möglich eine Lieferung von Lebensmitteln, medizinischen Hilfsgütern und Saatgütern nach Mosambik zu organisieren und gleichzeitig in den USA und international die Notwendigkeit einer weltweiten Mobilisierung von Regierungen und Institutionen zur Sicherung der Gesundheit aller Menschen in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken. Mehrere führende Agrar- und Militärexperten schließen sich uns an, um diese Mission zu unterstützen und bekannter zu machen.

Das Komitee beabsichtigt, Nahrungsmittel (Mais- und Sojamehl, getrockneten Fisch usw.), Saatgut, Wasserreinigungstabletten und medizinische Hilfsgüter (Schutzausrüstungen, Medikamente, Verbandsmaterial usw.) zu liefern, die sowohl in den USA als auch direkt in Afrika beschafft werden, um die Transportkosten zu minimieren.

Pressemitteilung des Komitees für die Coincidentia Oppositorum: Das Mosambik-Projekt – Medizinische Versorgung, Nahrungsmittelhilfe und Saatgut für die Zukunft

Unsere Mission

Dr. Khadijah Lang, Präsidentin der Golden State Medical Association und Vorsitzende des NMA-Rates für internationale Angelegenheiten, hat in ihrem Schlußwort während der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 21. März sehr schön den Geist erfasst, mit dem wir an die Verantwortung herangehen sollten, die jeder von uns in der aktuellen Krise trägt. Sie erklärte:

„Alles, was wir heute gesagt haben, ist verbunden mit der Herausforderung an uns, einen Weg zu finden, wie wir etwas bewirken können; sei es in einem kleinen Dorf oder in einer kleinen Provinz, um damit der Welt zu zeigen, was getan werden kann. Wie wir helfen können, indem wir zusammenkommen und mit unseren Ressourcen zusammenarbeiten, um vor Ort etwas zu verbessern. Hoffentlich werden andere dadurch inspiriert und motiviert, dasselbe anderswo zu tun. So oft denken die Leute, wenn sie nicht die volle Kontrolle über eine Situation haben, daß es nichts gibt, was sie tun können. Aber ich denke, es ist wichtig für uns alle zu erkennen, daß wir alle eine Menge tun können. Es muß nicht unbedingt etwas sein, wo man die volle Kontrolle hat. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Gemeinsam können wir das schaffen.“

Dr. Khadijah Lang


Weitere Informationen über das Komitee für die Coincidentia Oppositorum:

Kontakt: Lynne Speed lynnespeed@schillerinstitute.org

Schauen Sie sich die Konferenz „Die Welt am Scheideweg: Zwei Monate unter der Neuen US-Regierung“ an.

Leave a Reply

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.