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Helga Zepp-LaRouche

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„Operation Ibn Sina“ – dringende Hilfe für Afghanistan

Die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hat in einer prominenten Gesprächsrunde im pakistanischen Fernsehsender PTV am 29. Oktober eine vom Schiller-Institut vorgeschlagene Lösung für Afghanistan vorgestellt, die sie „Operation Ibn Sina“ nannte.

An der von Omar Khalid Butt moderierten Sendung Views on News nahmen weitere Gäste teil, darunter Dr. Andrej Kortunow, Vorsitzender des Russian International Affairs Council (RIAC) in Moskau und Dr. Farah Naz, Expertin für Außenpolitik aus Pakistan.

Zepp-LaRouche betonte zu Beginn ihres Beitrags, daß wir uns an einem Wendepunkt befänden und die Vereinigten Staaten und andere bisher zögerliche Nationen sofort eng mit der afghanischen Regierung, also den Taliban, zusammenarbeiten müßten. Alle bisher vom Westen einbehaltenen Gelder der afghanischen Regierung müßten freigegeben und die Zukunft des Landes stabilisiert werden. Die Alternative sei Chaos, mehr Opiumproduktion, Massensterben und Terrorismus.

Sie erläuterte auch, warum sie den Namen Ibn Sina für das afghanische Wiederaufbauprojekt gewählt hat: „Ibn Sina war der berühmteste Arzt bis zum 17. Jahrhundert, der wahrscheinlich im heutigen Afghanistan geboren wurde, er schrieb Bücher, die in ganz Europa studiert wurden. Er ist also ein Held in der Geschichte Afghanistans, und gerade jetzt herrscht dort es eine schwere Krise der Gesundheitsversorgung, u.a. auch wegen COVID-19. Mehr als 2000 Krankenhäuser wurden geschlossen… Die internationale Gemeinschaft – alle, die Teil der Lösung sein wollen – [müssen] als ersten Schritt zur Stabilisierung der Situation mithelfen, ein modernes Gesundheitssystem in Afghanistan aufzubauen, [deshalb] geben wir der Operation den Namen Ibn Sina. Er kann alle verschiedenen ethnischen Gruppen in Afghanistan zusammenbringen, denn er ist eine Leitfigur der nationalen Geschichte, er ist ein Held, er kann der afghanischen Bevölkerung wieder Stolz und Hoffnung auf eine gute Zukunft geben. Der Aufbau eines modernen Gesundheitssystems kann ein erster Schritt sein, denn zu dessen Aufbau braucht man Energie, Wasser und Infrastruktur…“

Tödliches großes Spiel

Einleitend hatte Butt seine Gäste aufgefordert, alle Aspekte der Krisensituation in Afghanistan anzusprechen, einschließlich „der geopolitischen und strategischen“. Zur Eröffnung der Diskussion zeigte er ein Videoclip des russischen Außenministers Sergej Lawrow, der Anfang der Woche auf einer Konferenz in Teheran (per Video) die Nachbarländer Afghanistans dazu aufgerufen hatte, „[bei sich] keine Militärpräsenz von US- und NATO-Truppen zuzulassen, die nach dem Abzug aus Afghanistan planen, sich dort hinzubewegen.“

Zepp-LaRouche verurteilte ein solches Vorhaben als eine Fortsetzung des britischen Great Game, das inakzeptabel sei. Dr. Naz erklärte, das Chaos in Afghanistan könnte durchaus „das größere Ziel“ westlicher Kreise sein, die den Aufstieg Chinas als eine Bedrohung ansehen, den es zu stoppen gelte, und die in der Region Afghanistan „absichtlich“ großen Schaden anrichteten. Zepp-LaRouche fügte hinzu, daß die Lage in den westlichen Ländern „eine echte Zusammenbruchskrise“ sei, weswegen der Westen sich lieber auf die Zusammenarbeit mit Chinas Belt and Road Initiative (BRI) konzentrieren sollte. Kurzfristig müsse massive Hilfe für Afghanistan geleistet werden, um ein Massensterben zu verhindern.

Dr. Kortunov nannte in seinem Beitrag drei grundlegende Punkte: Sofortige Lieferung von Nahrungsmitteln, Maßnahmen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung, insbesondere für COVID-19, und Versorgung der Bevölkerung mit Treibstoff. Im weiteren Verlauf des Dialogs wies er darauf hin, daß Afghanistan, dieses wunderschöne Gebirgsland, mit der richtigen Politik und konsequenter Umsetzung „die Schweiz“ Zentralasiens werden könnte. Das Land habe fruchtbare Böden, Wasser, die Lage, die Ressourcen, die Jugend und viele andere Vorzüge.

Die PTV-Sendung (engl)


Der kommende Fall des Gaja-Kults – Hauptrede von Helga Zepp-LaRouche

Frau Zepp-LaRouche und ihre Mitdenker mobilisieren die wahren Führungspersönlichkeiten auf allen Kontinenten – diejenigen, die nach dem Erkennen von universellen Prinzipien dürsten, wie Ärzte, klassische Künstler, Wissenschaftler, Staatsmänner und, vielleicht am wichtigsten, die JUGEND – um durch die erfolgreiche Transformation Afghanistans und Haitis ein Zeitalter der Vernunft einzuleiten. Die Menschen in Afghanistan und Haiti und in so vielen anderen Ländern der Welt sind mit Hunger, Krankheit und Krieg konfrontiert – aber was noch schlimmer ist, sie sind mit der „niederträchtigen Gleichgültigkeit“ der Regierungen und Menschen in den Vereinigten Staaten, den europäischen Ländern und vielen anderen konfrontiert, die die bekannten Lösungen für das grausame Leiden und den Tod ignorieren, die den Erfolg Chinas bei der Befreiung von 850 Millionen Menschen aus extremer Armut ignorieren, die die fünfzigjährigen Wirtschaftsprognosen des verstorbenen amerikanischen Wirtschaftswissenschaftlers und Staatsmannes Lyndon H. LaRouche ignorieren. Laßt uns gemeinsam eine Kraft leidenschaftlicher Menschen aufstellen, die sich dafür einsetzt, dieses Unrecht ein für alle Mal zu korrigieren, so daß wir wirklich sagen können: „Nie wieder!“

Nehmen Sie an der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 13. und 14. November teil.

Verbreiten Sie diese Erklärung so weit Sie können: „Weckruf: Die Gefahr für die Menschheit liegt nicht im Klima, sondern in der Duldung einer hinterhältigen Politik, die das Klima nutzt, um uns zu zerstören!“


Westliche niederträchtige Gleichgültigkeit durch Weltentwicklung überwinden!

In ihrem Rückblick auf die Entwicklungen der letzten Tage sagte Helga Zepp-LaRouche, der Kampf zwischen zwei unvereinbaren Weltanschauungen eskaliere. Dies zeigt sich in der verrohten Gleichgültigkeit der USA, Großbritanniens und ihrer NATO-Verbündeten gegenüber der humanitären Krise in Afghanistan, die sie selbst verursacht haben. Im Gegensatz dazu stehen die Bemühungen der Nachbarländer Afghanistans, durch gemeinsame Projekte innerhalb der SCO, den BRICS- Staaten und der Belt and Road Initiative (BRI) die wirtschaftliche Entwicklung des kriegszerstörten Landes voranzutreiben. Die Gleichgültigkeit zeigt sich in der widerlichen Abschiebung haitianischer Flüchtlinge, die aufgrund einer Reihe von Naturkatastrophen in jüngster Zeit in ein Land zurückgeschickt werden, das nicht über die Mittel verfügt, sie zu versorgen. Der Unterschied wird auch sichtbar, wenn man die Reden von Biden und Xi Jinping auf der UN-Vollversammlung vergleicht. Und man kann es an der Eskalation der Regimewechsel-Operationen erkennen, die der britische Geheimdienst gegen Rußland und China führt.


Der Ibykus ist wieder da!

von Helga Zepp-LaRouche


Nach einer Unterbrechung von 14 Jahren sind wir hocherfreut, unsere Kulturzeitschrift Ibykus wieder neu herausgeben zu können, die bereits 25 Jahre lang von 1981 bis 2006 erschienen war. Damit bieten wir unseren Lesern ein Magazin, das sich mit den Prinzipien der klassischen Kunst auseinandersetzt und die Hochphasen der Kultur in den verschiedenen Epochen der Universalgeschichte behandelt – also auch in sehr unterschiedlichen Kulturkreisen.

Die nunmehr einjährige Erfahrung mit der Coronavirus-Pandemie läßt die Beschreibungen Boccaccios im Decameron über die Schrecken des 14. Jahrhunderts in einem neuen Licht erscheinen. Rückblickend kann es für die Gegenwart zuversichtlich stimmen, daß damals auf das dunkle Zeitalter der Pest und des Aberglaubens die Goldene Renaissance des 15. Jahrhunderts folgte, die das Fundament für die folgenden 600 Jahre der europäischen Zivilisation legte.

In der italienischen Renaissance waren mehrere Aspekte aufeinander getroffen, die eine völlig neuartige Blüte in Kunst und Wissenschaft hervorriefen, und genau aus diesem Beispiel können wir Inspirationen für uns heute gewinnen. Einer dieser Aspekte war die von den damaligen Humanisten um Petrarca erhobene Forderung nach einer Rückkehr zu den ursprünglichen Quellen, also den Originalschriften der großen Denker, und ein anderer die Berührung mit der griechischen Antike und dem Werk Platons, das von der Delegation der griechisch-orthodoxen Kirche bei den Konzilien von Ferrara und Florenz mitgebracht wurde. Platons Schriften waren nach dem Untergang des antiken Griechenlands in Europa rund 1700 Jahre lang so gut wie verschollen gewesen, und ihre Verbreitung traf mit den revolutionären neuen Ideen des Nikolaus von Kues und anderer Denker der Renaissance, wie Filippo Brunelleschi, dem Architekten der berühmten Kuppel des Florenzer Doms, oder Leonardo da Vinci zusammen. In diesem Sinn gehen wir davon aus, daß die heute dringend notwendige Renaissance der klassischen Kultur nur möglich sein wird, wenn wir uns die größten Kunstwerke in der Dichtung, Musik und den bildenden Künsten wieder neu erschließen.

Es ist allerdings nicht zu leugnen, daß sich die westliche Kultur schon vor Ausbruch der heutigen Pandemie seit langem im Niedergang befindet. Ohne hier auf alle Phasen dieser Entwicklung seit dem Angriff der Romantik auf die deutsche Klassik eingehen zu wollen, sei nur auf die von den USA in den 1980er Jahren ausgehende gezielte political correctness verwiesen, die die Weichen für die Verbreitung eines gähnenden Mittelmaßes stellte und so jegliche Originalität und Kreativität einebnete und nivellierte.

Inzwischen ist die Machtausweitung der neuen Gedankenpolizei soweit fortgeschritten, daß die Vorstandschefs einer Handvoll von IT-Giganten des Silicon Valley eigenmächtig unliebsame politische Strömungen zensieren und damit die Redefreiheit einschränken können.

Das Gerechtigkeitsprinzip Ibykus

Nicht zuletzt deshalb halten wir für unsere Zeitschrift an dem Namen Ibykus fest, der Schillers Gedicht Die Kraniche des Ibykus entlehnt ist und der auf das naturrechtliche, verborgen wirkende Prinzip der Gerechtigkeit hinweist.

Friedrich Schiller hatte auf das Scheitern der Französischen Revolution mit seiner Theorie der ästhetischen Erziehung reagiert, die davon ausging, daß jegliche Verbesserung im Politischen nur durch die Veredlung des Individuums möglich sein würde. Er betrachtete die Ausbildung des Empfindungsvermögens, die Erziehung der Emotionen auf die gleiche Ebene wie die der Vernunft, als das dringlichste Erfordernis seiner Zeit.

Da diese Verbesserung seiner Ansicht nach weder von den korrupten, erschlafften Regierungen noch von den verwilderten Massen ausgehen konnte, wies er der klassischen Kunst diese Aufgabe zu. Damit die Kunst diesen Effekt haben kann, muß sie das Kriterium der Schönheit erfüllen. Nur so kann sie eine versöhnende Rolle zwischen der Vernunft und dem Reich der Sinne spielen.

Schiller lehnte die Sichtweise Kants ab, der einen objektiven Schönheitsbegriff bestritt und das Schöne nur im wahrnehmenden Subjekt lokalisierte. Er setzte dieser einen Schönheitsbegriff aus der Vernunft entgegen, der durch die Erfahrung zwar bestätigt werden konnte, aber ihrer nicht bedurfte, um seine Gültigkeit zu beweisen. „Schönheit ist also nichts anderes als Freiheit in der Erscheinung“, schrieb er am 8. Februar 1793 an seinen Freund Körner, und später: „Die große Idee der Selbstbestimmung strahlt uns aus gewissen Eigenschaften der Natur zurück, und diese nennen wir Schönheit.“ Kunst, wenn sie diesen Namen verdienen soll, muß schön sein, weil sie nur so den gesetzmäßigen Effekt auf den Menschen hat. In der Vorrede zur Braut von Messina mit dem Titel „Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie“ schreibt er:


„Die wahre Kunst aber hat es nicht bloß auf ein vorübergehendes Spiel abgesehen; es ist ihr Ernst damit, den Menschen nicht bloß in einen augenblicklichen Traum von Freiheit zu versetzen, sondern ihn wirklich und in der Tat frei zu machen, und dieses dadurch, daß sie eine Kraft in ihm erweckt, übt und ausbildet, die sinnliche Welt, die sonst nur als ein roher Stoff auf uns lastet, als eine blinde Macht auf uns drückt, in eine objektive Ferne zu rücken, in ein freies Werk unseres Geistes zu verwandeln und das Materielle durch Ideen zu beherrschen.“

Es ist diese unbestreitbare Wirkung der Kunst, die gegen die geistigen Verrenkungen des Zeitgeists wie dem Regietheater oder z. B. der Atonalität verteidigt werden muß. Und deshalb lag auch Kant mit seiner Theorie, daß eine zufällig an die Wand geworfene Arabeske schöner sei als ein Kunstwerk, bei dem man den Plan des Künstlers entdecken könne, vollkommen daneben.

Wir widmen die erste Ausgabe der Neuauflage des Ibykus Beethoven – nicht nur, weil das Beethoven-Jahr wegen COVID-19 verlängert werden sollte, bis die vielen abgesagten Konzerte und Feierlichkeiten nachgeholt werden können, sondern weil Beethoven wie kein anderer klassischer Komponist die von Schiller erwähnte Kraft im Menschen freisetzt, die ihn wirklich frei macht. Seine Werke eröffnen dem Zuhörer den direkten Zugang zu jener Fakultät seines eigenen Geistes, aus der die Kreativität entsteht, und sie haben zudem jene erhebende Wirkung, die wir angesichts der beispiellosen Herausforderungen unserer Gegenwart so sehr bedürfen.

Natürlich ist es vor allem das Spielen und Hören von Beethovens Musik, die diesen wohltuenden Effekt hat. Aber auch die intellektuelle Beschäftigung mit den musikalischen Ideen, den historischen Hintergründen der Kompositionen und der außergewöhnlichen Persönlichkeit Beethovens erschließen ein tieferes Verständnis der Musik und steigern so das geistige Vergnügen. Im Raum steht das Urteil Norbert Brainins, Primgeiger des berühmten Amadeus-Quartetts, der Beethoven als den größten Künstler aller Zeiten ansah. Beethoven hat nicht nur in seinen verschiedenen Werken, Sonaten, Klavierkonzerten, seinem Violinkonzert, den Sinfonien, der Oper Fidelio, den Liedern meist Unerreichtes komponiert; besonders aber repräsentieren seine späten Streichquartette mit ihrer stringenten vierstimmigen Motivführung eine im Grunde nicht mehr zu steigernde Klasse für sich.

Beethoven an die Seite gestellt werden muß allerdings Friedrich Schiller, der – wie Wilhelm von Humboldt richtig erkannte – eine eigene einzigartige Kategorie repräsentiert, die Dichtung und Philosophie zu einem höheren Ganzen verwebt. In der Schrift Über Schiller und den Gang seiner Geistesentwicklung urteilte Humboldt:


„Über den Begriff der Schönheit, über das Ästhetische im Schaffen und Handeln, also über die Grundlagen aller Kunst so wie über die Kunst selbst, enthalten diese Arbeiten alles Wesentliche auf eine Weise, über die niemals möglich sein wird, hinauszugehen… Niemals vorher sind diese Materien so rein, so vollständig und lichtvoll abgehandelt worden. Es war aber damit unendlich viel nicht bloß für die sichere Scheidung der Begriffe, sondern auch für die ästhetische und sittliche Bildung gewonnen. Kunst und Dichtung waren unmittelbar an das Edelste im Menschen geknüpft, dargestellt als dasjenige, woran er erst zum Bewußtsein der ihm innewohnenden, über die Endlichkeit hinaus strebenden Natur erwacht.“

Wie der geneigte Leser an diesen Ausführungen und ausgewählten Zitaten erkennen kann, vertritt Ibykus einen Blickpunkt, der sich ganz bewußt an Ideen orientiert, von denen sich der heutige Zeitgeist meilenweit entfernt hat. Aber wenn wir von der Italienischen Renaissance lernen können, an vergangene Hochphasen der Kultur anzuknüpfen, wenn man ein dunkles Zeitalter überwinden will, dann tun wir in Corona-Zeiten gut daran, uns auf die klassischen Perioden unserer eigenen und der Universalgeschichte zu beziehen, in der Hoffnung, daß dadurch neue Visionen und eine neue Renaissance inspiriert werden.

Sie können den Artikel auch auf der Webseite Ibykuszeit lesen. Der Ibykus wird zwei Mal im Jahr erscheinen, durch ein Abonnement können Sie alle Artikel online oder in der Print-Ausgabe lesen. Als Mitglied des Schiller-Instituts wird Ihnen der Ibykus zugesendet.


PTV World interviewt Helga Zepp-LaRouche

In dem pakistanischen Fernsehprogramm PTV World mit Moderator Faisal Rehman wurden am 20. September Helga Zepp-LaRouche vom Schiller-Institut und der pakistanische Botschafter in Italien, Jauhar Saleem, interviewt. Rehman begrüßte „unseren Gast, Frau Helga!“ sehr freundlich, und seine erste Frage lautete, ob in der Welt ein neuer Kampf der Kulturen ausgebrochen sei. Zepp-LaRouche antwortete, sie habe Samuel Huntingtons Buch „Kampf der Kulturen“ gelesen, wobei man allerdings feststellen müsse, daß er sehr wenig über die Kulturen wisse, über die er schreibt.

Außerdem gehe es in der Welt nicht um „Geopolitik, sondern um Geoökonomie“, was auf die Formulierung anspielt, die der pakistanische Präsident Imran Khan kürzlich benutzt hat. Das AUKUS-Abkommen entspräche nicht dem Geist der Zeit, und es könne sogar eine Reaktion wie de Gaulles Distanzierung von der NATO im Jahr 1958 hervorrufen. Die Entscheidung habe das Vertrauen in Biden zerstört. Gerade erst hatte er beim Abzug der Truppen aus Afghanistan gesagt, dies sei das Ende der Ära der ewigen Kriege. Aber hat er das wirklich ernst gemeint? Oder ging es ihm nur darum, die militärischen Kräfte gegen China zu konzentrieren?

Nach einer Frage an Botschafter Saleem wandte sich Rehman wieder an Zepp-LaRouche und fragte: Wie werden die USA und China angesichts der derzeitigen gegensätzlichen Positionen vorgehen? Zepp-LaRouche erklärte, daß objektiv gesehen weder China noch Rußland eine Bedrohung darstellen. Von Putin habe es viele Angebote zur Entmilitarisierung gegeben – auch an Deutschland, als er in deutscher Sprache vor dem Bundestag sprach. Und China habe 850 Millionen seiner Bürger aus der Armut geholt. Die Belt and Road Initiative (BRI) sei keine Bedrohung, sondern ein Angebot an die Entwicklungsländer, die Armut zu besiegen.

Derzeit gebe es zwei Milliarden Menschen auf der Welt, die keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. In jedem Land müsse es einen modernen Gesundheitssektor geben. „Wenn wir das nicht tun, wird es mehr Mutationen und eine Unwirksamkeit der Impfstoffe geben. Es ist klar, daß diese Krise ein neues Paradigma erfordert,“ sagte Zepp-LaRouche. Afghanistan könne ein neues Element sein. Die menschliche Gattung sei die einzige mit kreativer Vernunft ausgestattete Spezies. Es sei an der Zeit, daß wir erwachsene werden.


Was kommt nach #FLOP26?

Während die COP26-Klimakonferenz auf ein wahrscheinliches Desaster zusteuert, verstärken die dahinter stehenden Oligarchen ihr Bestreben, an allen Fronten eine globale Diktatur zu errichten.  In ihrem heutigen wöchentlichen Dialog wies Frau Zepp-LaRouche auf die Notwendigkeit hin, sich dringend mit der katastrophalen humanitären Krise in Afghanistan, Haiti und anderen Ländern zu befassen, die von derselben globalen Oligarchie, die hinter dem Sparplan von COP26 steht, mit tödlichen Sanktionen belegt werden, um angeblich eine nicht existierende Klimakrise zu bekämpfen.  Sie warnte auch vor der zunehmenden Kriegslust der USA und der NATO gegenüber Russland und China sowie vor den Auswirkungen der Hyperinflation bei Energie, Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern, die sich aus deren Politik ergibt, insbesondere aufgrund der von den Zentralbanken ausgelösten Liquiditätsflut und der Einstellung von Investitionen in die physische Wirtschaft. 

Abschließend wies sie auf die Bedeutung des Weckrufs hin, den sie in Zusammenarbeit mit CLINTEL, einer Organisation echter Klimawissenschaftler, herausgegeben hat, und forderte die Zuschauer auf, sich uns anzuschließen und ihn zu verbreiten.

Weckruf lesen, unterzeichnen und verbreiten

Melden Sie sich zur kommenden internationalen Konferenz des Schiller-Instits/ ICLC am 13. und 14. November an.

Zur Anmeldung


Ramsey Clark: Ein Mann mit Courage

In memoriam William Ramsey Clark (1927-2021), ein Repräsentant des amerikanischen Ideals

Von Helga Zepp-LaRouche

Mein verstorbener Mann Lyndon LaRouche und Ramsey Clark hatten beide einen grenzenlosen Respekt füreinander und erkannten in dem jeweils anderen jene spezifische Charakterqualität, die unfähig ist, Falschheit zu begehen oder irgendeinen Kompromiss mit der Wahrheit zum persönlichen Vorteil einzugehen. Beide hatten den Charakter der Generation des Zweiten Weltkriegs, von der der bessere Teil die moralische Anschauung von Franklin D. Roosevelt teilte: daß es die moralische Verpflichtung der Vereinigten Staaten sei, den Entwicklungsländern bei der Überwindung der Relikte kolonialer Unterentwicklung zu helfen. Die besseren Menschen dieser Generation hatten ein wahrhaft republikanisches Wertesystem im Sinne der amerikanischen Revolution und waren nicht durch einen der zahlreichen Paradigmenwechsel der Nachkriegsgenerationen befleckt.

Ramsey Clark wurde aus eigenem Antrieb Anwalt meines Mannes bei den Berufungen nach seiner Verurteilung 1989. Er war entsetzt über die juristischen Grausamkeiten der Verurteilung vor dem „Schnellgericht“ in Alexandria, Virginia. Die kurze Zeit, die für die Vorbereitung eines sehr komplexen Prozesses zur Verfügung stand, nur drei Wochen, und die Eile bei der Auswahl der Geschworenen, die garantierte, daß es keine Möglichkeit geben würde, mögliche Vorurteile bei den angehenden Geschworenen zu untersuchen, bedeutete, daß Gerechtigkeit nicht stattfinden konnte.

Clark sagte bei den unabhängigen Anhörungen aus, die vom 31. August bis 1. September 1995 einberufen wurden, um Vorwürfe über grobes Fehlverhalten des US-Justizministeriums (DOJ) zu untersuchen:

„Aber was die komplexe und umfassende Ausnutzung von Polizei, Staatsanwaltschaft, Medien und Nichtregierungsorganisationen angeht, die sich auf die Zerstörung eines Feindes konzentrierten, muß dieser Fall an erster Stelle stehen. Es gibt einige Fälle, bei denen die Regierung selbst im Laufe der Zeit mehr getan und auch mehr Unrecht getan haben mag, aber in Bezug auf das enge Zusammenspiel und die Kombination von Bundes-, Landes- und lokalen Behörden, von Exekutive und sogar einigen Zweigen der Legislative und der Judikative, von großen Medien und kleinen lokalen Medien und von einflußreichen Lobbyisten, insbesondere der ADL [Anti-Defamation League], steht dieser Fall an der Spitze.

Als Zweck kann nur angesehen werden, sie völlig zu zerstören – nicht bloß eine politische Bewegung, mehr als eine politische Figur, das sind sie beides; aber vor allem sind sie ein fruchtbarer Motor von Ideen, ein gemeinsames Unternehmen des Denkens und Studierens und Analysierens zur Lösung von Problemen, unabhängig von den Auswirkungen auf den Status quo oder auf die eigenen Interessen. Es war eine bewußte Absicht, das um jeden Preis zu zerstören…“

In den Jahren, in denen Lyn, ein unschuldiger Mann, im Gefängnis saß, stand ich in Kontakt mit Ramsey Clark. Er gab mir unschätzbare Ratschläge, die dazu beitrugen, daß wir als Organisation diese sehr schwierige Zeit überstehen konnten. Später, nachdem Lyn unter anderem dank der Intervention von Hunderten von Parlamentariern aus aller Welt, Kardinälen, Bischöfen, dekorierten Militärs, Regierungsmitgliedern und Künstlern freigelassen wurde, nahm Ramsey an vielen Veranstaltungen des Schiller-Instituts teil. Er besuchte uns regelmäßig, sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten.

In diesen Jahren wurde er uns beiden sehr vertraut. Obwohl wir aus unterschiedlichen politischen Richtungen kamen, drehten sich unsere Diskussionen um Themen von universeller Bedeutung, um verfassungsrechtliche Prinzipien, um das Verhältnis von individueller Freiheit und dem Wohlergehen des Staates, um den Kampf gegen Unterdrückung in bestimmten historischen Epochen oder um die Bedeutung persönlicher Integrität für die schöpferische Fähigkeit des einzelnen. Es liegt in der Natur solcher Diskussionen, daß sie dazu neigen, die Grenzen bestimmter politischer Zugehörigkeiten zu überschreiten und das Gemeinsame der Menschheit festzustellen. In diesem Sinne wurde Ramsey ein sehr wichtiger Freund.

Gerade in diesen extrem herausfordernden Zeiten müssen wir die Erinnerung an diese überragende Persönlichkeit hochhalten. Es gibt leider zu wenige Menschen wie ihn, die die Hoffnung verkörpern, dass die Welt die USA nicht aufgibt und dass die Menschen in den USA an die besseren Engel ihrer Geschichte erinnert werden.

Petition: LaRouche rehabilitieren

Internationale Schiller-Institut/ ICLC Internetkonferenz: Der moralische Bankrott der transatlantischen Welt schreit nach einem Neuen Paradigma

Samstag 8. Mai 2021, ab 15.00 UhrZur Anmeldung –>

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Die Zivilisation an sich steht auf dem Spiel:

Werden wir uns der Herausforderung stellen?

Die eskalierenden Spannungen gegenüber Rußland, die durch das selbstmörderische ukrainische und von den USA unterstützte Streben nach einer NATO-Mitgliedschaft, sowie durch das US-Militär selbst forciert werden, drohen – trotz Präsident Bidens Absicht, einen persönlichen Gipfel mit Präsident Putin abzuhalten – zu einem Krieg, einem Atomkrieg, zu eskalieren. Ein provokativer Besuch ehemaliger US-Regierungsvertreter in Taiwan gießt weiteres Öl ins Feuer der Beziehungen zwischen China und Taiwan. Die Kreditvergabe der US-Banken an die Realwirtschaft versiegt, obwohl diese Banken mit Geld überflutet werden. Die Inflation beschleunigt sich, und ein Zusammenbruch des transatlantischen Finanzsystems ist unvermeidlich. Der Hungertod sucht die verarmten Bewohner der Kriegsgebiete in Syrien und Jemen heim.

Werden diese Krisen in einem atomaren Konflikt kulminieren, der die Menschheit vernichten wird, oder wird ein neues Paradigma jene oligarchischen Strukturen stürzen, die den Konflikt antreiben? Welche Flanken kann man schaffen, um diesen glücklicheren Ausgang zu erreichen?

In ihrem wöchentlichen Webcast des Schiller-Instituts ging Helga Zepp-LaRouche auf den dringenden Appell Kardinal Mario Zenaris in Syrien ein, der die Welt dazu aufrief, dem syrischen Volk zu Hilfe zu kommen. Mehr als 90 Prozent der Syrer leben unter der Grenze extremer Armut, und viele sind in akuter Gefahr, an Hunger zu sterben. Das letzte Jahrzehnt des Krieges, die ungerechten Sanktionen und die Covid-Pandemie haben einen absolut unerträglichen Zustand des Leidens für das syrische Volk geschaffen.

Mit ähnlichen Schrecken ist der Jemen konfrontiert, wo die quälende Realität des Hungers in dem eindringlichen Dokumentarfilm Hunger Ward vermittelt wird, den der Leiter des Welternährungsprogramms, David Beasley, empfiehlt, da er selbst Kinder im Krankenhaus vor seinen eigenen Augen sterben sah, denen er nicht helfen konnte.

Diese Kriege werden unter dem Deckmantel geführt, die jeweilige Bevölkerung gegen mörderische Regierungen zu verteidigen. Sowohl in Syrien als auch im Jemen stellen die Ergebnisse der angeblichen „humanitären Interventionskriege“ jedoch Völkermord dar. Daran ist nichts Humanitäres! War der Grund für die militärische Intervention der USA in Syrien die Ermordung des dortigen Volkes durch Assad mit chemischen Waffen? Nein, das war nicht der Grund, und die vorgebrachten Begründungen zu den Angriffen waren nicht wahr. Wie Oberst (a.D.) Richard Black (USA) erklärt hat, wurde der Plan für den Regimewechsel in Syrien zehn Jahre vor der Destabilisierung 2011 entwickelt. Der Plan ist Teil einer Politik der Regimewechsel in der gesamten Region, die Afghanistan, Irak, Iran, Syrien und Libyen umfasst.

Das Narrativ über die Ursachen des Krieges ist völlig falsch.

Aber selbst wenn man dies beiseite läßt, sollte man laut Helga Zepp-LaRouche bei der aktuellen humanitären Situation anfangen: „Wenn Sie ein Volk haben, das kurz davor ist zu sterben, und die Welt absolut nichts tut, dann bedeutet das, daß die Menschen, die dies beobachten, moralisch unfähig zum Überleben sind. Und ich richte einen dramatischen Appell an Sie, uns bei einer Mobilisierung zu helfen, um die „Caesar“-Sanktionen loszuwerden und den sofortigen Wiederaufbau Syriens zu erreichen.“

Im Gegensatz zur Herangehensweise des Schiller-Instituts brachte die sogenannte Geberkonferenz in Brüssel zwar ein paar Milliarden Dollar ein, war aber eine absolute Farce, denn die Gelder gehen nicht an die syrische Regierung, sondern an Nachbarländer, die Flüchtlinge aufgenommen haben, an NGOs und an Oppositionsgruppen. Aber, wie Kardinal Zenari betont, ohne einen Wiederaufbau wird es kein Ende des Elends geben. Frieden durch Entwicklung ist der einzige Ausweg aus der Krise.

Und wir wissen, wie man das macht! Das Schiller-Institut arbeitet seit einem halben Jahrhundert an Plänen für die Entwicklung Südwestasiens, die auf Lyndon LaRouches Vorschlag des „Oasenplans“ von 1975 zurückgehen. Seitdem hat die LaRouche-Bewegung einen Plan für Syrien („Projekt Phoenix“) und einen Plan für den Jemen („Operation Felix“) mit der Zielrichtung entwickelt, Südwestasien in das Entwicklungsparadigma der Neuen Seidenstraße / Belt and Road Initiative einzubinden.

Diesem Potential stehen die „Caesar“-Sanktionen gegenüber, die auf einer Lüge beruhen. Photos, die angeblich Folteropfer der Assad-Regierung zeigen, wurden als Beweismittel benutzt, um diese brutale Sanktionspolitik durchzusetzen. Aber diese Photos waren hauptsächlich Photos von syrischen Soldaten, die von Al-Qaida-Verbündeten getötet wurden! Dies ist nicht das erste Mal, daß derartige Fälschungen präsentiert werden. Saddam Husseins Streitkräfte wurden beschuldigt, in Kuwait Babys aus Brutkästen gerissen zu haben. Dies wurde benutzt, um den Irakkrieg 1989 zu beginnen. Dann hatten wir den „Yellow Cake“ und andere angebliche Beweise für Saddam Husseins Programm zur Herstellung von Massenvernichtungswaffen – wieder alles Lügen. Dann hatten wir die Lügen der Weißhelme über den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen durch Assad.

Zepp-LaRouche forderte:

„Das muß aufhören, und die „Caesar“-Sanktionen müssen aufgehoben werden. Und alle Kongreßmitglieder, die diese Sanktionen nicht aufheben, machen sich mitschuldig an jedem Tod in der Region… Wir haben einen Punkt erreicht, an dem die Welt entweder aufwacht und wir anfangen, Abhilfe zu schaffen, oder wir werden, auf Grund unseres eigenen moralischen Versagens, als menschliche Gattung nicht überleben.

Ich rufe Sie auf: Machen Sie beim Schiller-Institut mit. Arbeiten Sie mit unserem Komitee für die Coincidentia Oppositorum zusammen, das sich für Hilfsprogramme und Wiederaufbau einsetzt.

Ich appelliere an Sie: Nehmen Sie Kontakt mit dem Schiller-Institut auf und folgen Sie dem Aufruf von Kardinal Zenari, über den die westliche Presse kaum berichtet hat, was allein schon die Einseitigkeit der Medien zeigen sollte, die wir überwinden müssen.“

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Die Zitate von Helga Zepp-LaRouche sind ihrem englischen Webcast entnommen.


Helga Zepp-LaRouche sprach auf dem „Internationalen Akademischen Forum in China 2021“

Helga Zepp-LaRouche hat an dem hochrangigen „Internationalen Akademischen Forum in China 2021“ zum Thema „Ein neuer und einzigartiger chinesischer Weg zur Modernisierung“ teilgenommen, das am 14. und 15. Oktober in Beijing stattfand. Veranstalter des Forums war die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften (CASS).

Die Konferenz wurde mit einer Rede von Huang Kunming, Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der KPCh, eröffnet. Er sagte: „In den vergangenen 100 Jahren hat die KPCh dem Volk den Weg zu einem neuen und einzigartigen chinesischen Modell der Modernisierung geebnet und ein neues Vorbild für den menschlichen Fortschritt geschaffen… China wird seinen eigenen Weg gehen, den Austausch und das gegenseitige Lernen mit anderen Ländern verstärken und mit den neuen Errungenschaften der Modernisierung einen größeren Beitrag für die Welt leisten.“

Er wies darauf hin, daß das Forum eine wichtige Plattform für die Förderung des Austauschs in den Bereichen Philosophie und Sozialwissenschaften zwischen China und der Welt sei. Mehr als 100 Wissenschaftler verschiedener Universitäten, Thinktanks und akademischer Einrichtungen aus zwanzig Ländern nahmen daran teil.

Helga Zepp-LaRouche, die als Präsidentin des Schiller-Instituts eingeladen war, gab ihrem Vortrag den Titel „Ein chinesischer Beitrag zur Weltgeschichte, aus der Zukunft betrachtet“. Sie stellte die große Leistung Chinas dar, das sich von einem armen, vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Land zu einer der führenden Nationen der Welt in Wissenschaft, Industrie und Kultur entwickelt hat. Ihr Aufruf zu einem Dialog auf höchster kultureller Ebene löste eine sehr positive Reaktion des Moderators aus, der betonte, daß die Gegenüberstellung der größten Dichter und Denker des Westens mit denen Chinas zeige, daß sie zwar sehr unterschiedliche Kulturen repräsentierten, der Dialog zwischen ihnen aber wirklich universelle Werte darstelle. Dieser Gedanke komme in der Hymne der Europäischen Union (EU), in Schillers und Beethovens „Ode an die Freude“ zum Ausdruck.

Auch andere wichtige Fragen wurden angesprochen: Welche Schritte müssen unternommen werden, um die Welt in eine gemeinsamen Zukunft zu führen, und wie kann das in China produzierte Wissen direkter Teil des Weltwissens werden?

Ein chinesischer Beitrag zur Weltgeschichte, aus der Zukunft betrachtet

Von Helga Zepp-LaRouche

China ist gegenwärtig das einzige Land, das eine klare und begeisternde Vision für die Zukunft hat, namentlich, daß China bis zum 100. Jahrestag der Volksrepublik China ein „modernes sozialistisches Land werden will, das wohlhabend, stark, demokratisch, kulturell fortgeschritten, harmonisch und schön ist“. Aufgrund seiner unglaublichen Erfolgsbilanz, insbesondere in den letzten 40 Jahren, gibt es hinreichenden Grund anzunehmen, daß dieses Ziel eine überwältigende Chance hat, erreicht zu werden.

Der Erfolg der KPCh [Kommunistische Partei Chinas], China zu vereinigen und es von einem Land, das unter Aggression, Besetzung und Ausplünderung durch imperiale Mächte gelitten hat, in den heutigen Motor der Weltwirtschaft zu verwandeln, ist eine der größten zivilisatorischen Leistungen der Geschichte! Nach den Erfahrungen des Jahrhunderts der Demütigung und der arroganten Ungerechtigkeit des Versailler Vertrags, der China sein eigenes Territorium verweigerte, brachte die Gründung der KPCh China auf den Weg, seine Souveränität zu erlangen, was nach Jahrzehnten weiterer Kriege und Bürgerkriege zur Gründung der Volksrepublik China führte. Doch mit Deng Xiaopings Reform- und Öffnungspolitik, die 1978 begann, kam es zu einem in der Geschichte beispiellosen Wandel. Deng war der erste, der den Begriff „Xiaokang“ (einer mäßig wohlhabenden Gesellschaft) verwendete, um dem chinesischen Traum von der Modernisierung einen Namen zu geben.

Von einem vorwiegend ländlichen, auf Handarbeit basierenden Land entwickelte sich China zu einem Land mit dem größten Hochgeschwindigkeitsbahnsystem der Welt, und, obwohl es relativ spät mit seinem Raumfahrtprogramm begann, war China das erste Land, das mit der Mission Chang’e-4 auf der erdabgewandten Seite des Mondes landete. Im Februar brachte die Marssonde Tianwen-1 den Rover Zhurong für Erkundungszwecke zum Mars. Der Wukong-Satellit zur Erforschung dunkler Materie ist auf dem neuesten Stand der Technik, und chinesische Nuklearwissenschaftler haben Kernreaktoren der dritten Generation, den Kugelhaufenreaktor, entwickelt und erforschen die Technologie der Kernfusion.

Zu diesen Erfolgen kommt hinzu, daß 850 Millionen Chinesen aus der Armut befreit wurden, die Lebenserwartung erheblich gestiegen ist und sich der Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung verbessert hat. Mit der Neuen Seidenstraße, der BRI, arbeitet China am größten Infrastrukturprogramm der Geschichte und bietet damit zum ersten Mal vielen Entwicklungsländern die Hoffnung, die von den Kolonialmächten hinterlassene Armut und Unterentwicklung zu überwinden. Xi Jinpings Vision einer Gemeinschaft für die gemeinsame Zukunft der Menschheit ist die bei weitem entwickeltste Konzeption für eine völlig neue Ära in der Geschichte der Menschheit, die zum ersten Mal ein Modell für eine Welt ohne Krieg bietet.

China war das erste Land, das das Coronavirus durch strenge pandemische Maßnahmen, den Bau neuer Krankenhäuser mit Tausenden Betten und die solidarische Mobilisierung des ganzen Landes eindämmen konnte, während es gleichzeitig medizinische Hilfsgüter und später Impfstoffe in viele Länder der Welt exportierte und spendete. Mit dem Konzept der Gesundheits-Seidenstraße hat China auch einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines weltweiten Gesundheitssystems geleistet, ohne das weder diese Pandemie noch künftige Pandemien bewältigt werden können.

Eines der beeindruckendsten Merkmale der Entwicklungen in China ist die Konzentration auf die kulturelle Verbesserung der Bevölkerung. Überall im Land wurden enorme Anstrengungen unternommen, um die im Laufe von 5.000 Jahren Geschichte entstandenen Kulturschätze zu bewahren und sie in digitaler Form möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und so die kulturelle Identität der Bevölkerung zu stärken und ihr eine anregende Freizeitbeschäftigung zu bieten. Negative kulturelle Einflüsse werden bekämpft, wie Rap, Hip Hop und die Zeit, die Jugendliche mit destruktiven Internet-Spielen verschwenden.

Auf der positiven Seite werden die großen klassischen Traditionen der chinesischen Kultur wie klassische Poesie, Malerei, Kalligrafie, Musik und Tanz wiederbelebt. Auch die chinesische Oper, die schönen Volkslieder und die Instrumentalmusik werden von der chinesischen Jugend immer mehr geschätzt.

Präsident Xi Jinping hat sich eindeutig die Sichtweise des ersten Bildungsministers der Republik China, Cai Yuanpei, der auch Präsident der Beijing-Universität war, zu eigen gemacht, das heißt, daß die ästhetische Erziehung der Menschen sowohl die Kreativität als auch den moralischen Charakter fördert. Er sagte ausdrücklich, daß so Studenten mit einem schönen Geist hervorgebracht werden, was die Quelle für neue große Kunstwerke ist. Die Absicht, 10% des BIP in die kulturelle Entwicklung der breiten Bevölkerung zu investieren, ist absolut revolutionär.

In Anbetracht der Entwicklung Chinas, insbesondere der letzten 40 Jahre, und der Betonung der eben beschriebenen kulturellen Werte gibt es also allen Grund zu der Annahme, daß China sein Ziel, die Art von Gesellschaft, die es bis Mitte des 21. Jahrhunderts sein möchte, erreichen wird, denn jene Entscheidungen, die heute mit Blick auf bestimmte kulturelle Werte getroffen werden, werden bestimmen, welche Gesellschaft in zwei Generationen existiert.

Das Hauptproblem ist jedoch, daß die Anhänger des liberalen westlichen Systems das chinesische Modell als Rivalen, ja sogar als Gegner betrachten und entschlossen sind, den weiteren Aufstieg Chinas einzudämmen, wofür die Gründung des AUKUS nur das jüngste Beispiel ist. Auch wenn diese Beschreibung nicht in die offizielle diplomatische Sprache von heute paßt, handelt es sich im wesentlichen um dasselbe System wie das Britische Empire, das mit dem Vertrag von Paris 1763 gegründet wurde und das die Britische Ostindiengesellschaft zur Ausbeutung Indiens und vieler anderer Entwicklungsländer einsetzte und die Opiumkriege gegen China führte.

Heute existiert dieses Imperium in Form einer ausbeuterischen Oligarchie mit Sitz in der Londoner City und der Wall Street. Nachdem Amerika seinen Unabhängigkeitskrieg erfolgreich gegen dieses Imperium führte, erkannten die Briten nach dem Sieg Lincolns über die Konföderation (die mit dem Britischen Empire verbündet war), daß die amerikanische Kolonie militärisch nicht zurückerobert werden konnte. Also konzentrierten sich die Kräfte des Imperiums darauf, das amerikanische Establishment für die Idee zu gewinnen, die Welt als ein Imperium zu regieren, das auf einer Sonderbeziehung zwischen Großbritannien und den USA beruht.

Betrachtet man den kulturellen Zustand des „Westens“, so ist es offensichtlich, daß es keine solche Bestrebungen nach einer kulturellen und moralischen Verbesserung der Bevölkerung gibt. Im Gegenteil, das allgemeine kulturelle Leben wird von einer Gegenkultur beherrscht, die dem Grundsatz folgt: „Alles ist erlaubt!“ Je verrückter und entarteter eine „künstlerische“ Idee ist, desto größer ist die Chance, daß sie in den Massenmedien vorgestellt wird. In den Medien wird sogar eingeräumt, daß eine Bevölkerung, die von niederen Impulsen beherrscht wird, politisch leichter zu kontrollieren sei. Aus dieser liberalen Sichtweise heraus wird der Vorwurf abgeleitet, China sei eine „autokratische Gesellschaft“, die ihrer Bevölkerung kulturelle Werte aufzwinge und die „Freiheit“ der individuellen Meinungsäußerung unterdrücke.

Wer hat nun Recht? Ist das nur eine Ansichtssache, bei der jede Meinung gleichermaßen gültig ist?

Die Menschheit ist die einzige Spezies, die ihre eigene Zukunft gestalten kann, indem sie eine schöne Vision davon entwickelt, wie die Zukunft aussehen kann, und dann daran arbeitet, dieses Ziel zu erreichen. Heruntergekommene Kulturen, wie z.B. solche, die von Empirismus, Sophisterei und Relativismus beherrscht werden, nehmen dem einzelnen jedoch die Fähigkeit, kreative Hypothesen über die Zukunft zu formulieren, da dies voraussetzen würde, sich über die Ebene der Sinnesbefriedigung zu erheben. Daher setzt das Imperium auf Konfrontation, Aggression und die Projektion der eigenen Motive auf den gewählten Gegner.

Das Problem ist nicht, daß China autokratisch ist, das Problem ist, daß sich der Westen von seinen eigenen besten kulturellen Traditionen wie der italienischen Renaissance, der deutschen Klassik und den Idealen der Amerikanischen Revolution entfernt hat. Diese Werte sind zwar noch vorhanden, aber nicht genügend aktiv.

Das Beste, was China daher tun kann, ist, mit den europäischen Nationen und den USA einen Dialog über die klassische Kultur zu führen, in dem jede Seite die besten und edelsten Vorstellungen hervorhebt. Es ist die pädagogische Wirkung der klassischen Kultur, die den Menschen über die Ebene der Sinneswahrnehmung erhebt und ihm ein Verständnis für die potentielle Unsterblichkeit der menschlichen Gattung eröffnet. Durch einen lebhaften Dialog zwischen Konfuzius, Platon, Archimedes, Zhu Xi, Wang Yangming, Nikolaus von Kues, Leibniz, Du Fu und Schiller, um nur einige zu nennen, können die Menschen eine Vorstellung von der Gleichzeitigkeit der Ewigkeit entwickeln, wie es beispielsweise in dem Fresko Die Schule von Athen von Raffaello Sanzio da Urbino zum Ausdruck kommt.

Der beste Weg für China, sein Ziel für 2049 zu erreichen, besteht darin, die Bemühungen um die kulturelle Neue Seidenstraße zu verstärken, denn je mehr Länder auf dem Planeten auch für sich selbst das Ziel entwickeln, eine kulturell fortschrittliche, harmonische und schöne Gesellschaft zu schaffen, desto größer sind die Chancen, daß alle die zugrundeliegenden universellen Prinzipien entdecken, die uns menschlich machen und die Grundlage für die gemeinsame Zukunft der Menschheit darstellen.


Video: Kardinal Zenari — Uns läuft die Zeit davon, um die Sanktionen gegen Syrien zu beenden!

Helga Zepp-LaRouche betont die Dringlichkeit, die sogenannten Caesar-Sanktionen gegen das syrische Volk aufzuheben und zitiert in diesem Zusammenhang den Appell des syrischen Kardinals Mario Zenari, die Sanktionen zu beenden. Sie erklärte, es gebe nichts „Humanitäres“ an der Tatsache, daß Kinder (aufgrund der Sanktionen) verhungern und Krankenhäuser und medizinische Versorgung auf Basis eines weiteren, von britischen und US-amerikanischen Regimewechsel-Netzwerken erfundenen, betrügerischen Narrativs geschlossen werden. Wir müssen darauf bestehen, daß jeder politische Entscheidungsträger, der sich nicht gegen diesen Betrug ausspricht, mitschuldig an jedem Tod in Syrien und im Jemen ist.


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