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Helga Zepp-LaRouche

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Helga Zepp-LaRouche: „Biden ließ Nord Stream sprengen – Bundesregierung muss sofort handeln!“

Internationale Presseerklärung

Ein vom bekannten US-Enthüllungsjournalisten Seymour Hersh gerade veröffentlichter Artikel schildert mit akribischer Genauigkeit, wie US-Präsident Joe Biden die Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee sprengen ließ. Dieser Artikel muss jeden normalen Menschen fassungslos machen angesichts der völligen Rechtlosigkeit der amerikanischen Regierung gegenüber seinen „Partnern“. Wenn die deutsche Bundesregierung angesichts dieser überaus skandalösen Enthüllung nicht tätig wird, hat sie keine Rechtfertigung mehr, im Amt zu bleiben. 

Seymour Hersh weist in seinem Artikel unter Zuhilfenahme sowohl öffentlicher als auch privater Quellen nach, dass Präsident Biden bereits 2021 über seinen Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan die Zerstörung der Pipelines prüfen ließ und später grünes Licht für die Operation gab. Ebenfalls verwickelt waren Mitglieder der Vereinigten Generalstäbe, des CIA, der US-Außen- und Finanzministerien, und der Regierungen von Norwegen und Dänemark. 

Der Sprengstoff wurde im Juni 2022 während des Militärmanövers Baltops22 über ein spezielles Taucherteam angebracht und wurde dann am 26. September 2022 per Signal ferngezündet. Deutschlands Bezug von günstigem Erdgas aus Russland sei der US-Regierung schon lange ein Dorn im Auge gewesen, so Hersh. 

Dies bestätigt den bereits kursierenden Tatverdacht und ergänzt ihn gleichzeitig durch minutiöse Details. Hersh weist nach, dass die Architekten dieses Zerstörungsaktes wussten, dass es eine „Kriegshandlung“ sei und deshalb absolute Geheimhaltungsstufe verlangten. 

Angesichts dieser Ungeheuerlichkeit muss Deutschland sofort handeln!  Ich fordere, dass es eine umfassende Untersuchung zu den Enthüllungen Seymours Hershs im Bundestag gibt! Ich fordere gleichzeitig die Bundesregierung auf, von der US-Regierung Rechenschaft zu verlangen. Die Bundesregierung hat die verfassungsmäßige Aufgabe, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden. Die Zerstörung von Energieinfrastruktur trifft das Fundament unseres Lebensstandards und unserer wirtschaftlichen Stabilität. 

Der Bundesregierung darf es nicht gleichgültig sein, dass Deutschland und seine Menschen die Opfer der Geopolitik einer besessenen Kriegsfraktion sind, die nicht nur die Zerstörung ihrer „Alliierten“, sondern sogar einen dritten Weltkrieg und die potenzielle Auslöschung der Menschheit in Kauf nimmt. 

Helga Zepp-LaRouche ist  Vorsitzende und Gründerin des Schiller-Instituts sowie Bundesvorsitzende der Bürgerrechtsbewegung Solidarität (BüSo).


Diese Tragödie als Chance nutzen, alle Sanktionen gegen Syrien aufzuheben

von Helga Zepp-LaRouche

Das jüngste Doppelerdbeben in der Südtürkei und im Nordwesten Syriens ist eine schreckliche Katastrophe, die weltweit eine Welle von Emotionen und Empathie auslöst. Die Situation wird sich wahrscheinlich noch verschlimmern, da für die gesamte Region extrem niedrige Temperaturen vorhergesagt werden, was zum Einsturz von geschwächten Gebäuden aufgrund von Kälte und Frost führen wird, ganz zu schweigen von den unmittelbaren Folgen für Kinder, Frauen und Männer, die alles verloren haben.

Die Zeit ist von entscheidender Bedeutung. Wir begrüßen eine internationale Reaktion; in der Tat haben bereits mehrere Länder ihre Hilfe für die von den Erdbeben betroffene Bevölkerung angeboten. Dennoch ist es schwer zu akzeptieren, daß dieselbe Katastrophe auf beiden Seiten der Grenzen der Türkei und Syriens sehr unterschiedliche Auswirkungen auf die Menschen hat. Auf der syrischen Seite trifft diese Tragödie auf eine Bevölkerung, die bereits durch den jahrelangen Krieg und die von den Vereinigten Staaten und anderen Nationen verhängten Sanktionen schwer betroffen ist.

Diese Situation konfrontiert uns als westliche Nationen mit unserer Verantwortung, die Werte, die wir zu verkörpern behaupten, aufrechtzuerhalten. Werden wir weiterhin die Maßnahmen anwenden, von denen wir sehr wohl wissen, daß sie zu unvorstellbarem Leid, Unglück und Tod unschuldiger Menschen geführt haben? Oder werden wir endlich den Beschluß fassen, diese kriminellen Sanktionen aufzuheben? Wissen wir nicht nach so vielen Jahren des Einsatzes, daß die Waffe der Sanktionen den Menschen nur schadet?

Es ist an der Zeit, daß die westlichen Staats- und Regierungschefs ein Mindestmaß an Moral zurückgewinnen, indem sie diese Tragödie zum Anlaß nehmen, alle Sanktionen gegen Syrien endgültig aufzuheben und den Wiederaufbau des Landes mit denjenigen zu organisieren, die entschlossen sind, dazu beizutragen.


Ein Schritt weg von der nuklearen Vernichtung der Menschheit!

An Vertreter aller Religionen, gewählte Amtsträger, zivilgesellschaftliche Organisationen und Menschen guten Willens weltweit.

Das internationale Schiller-Institut unterstützt das Angebot von Papst Franziskus, den Vatikan als Ort für Verhandlungen zwischen Rußland und der Ukraine zur diplomatischen Beilegung des Krieges in der Ukraine zu nutzen. Die Konfrontation zwischen den USA, der NATO und Rußland ist so weit eskaliert, daß nur ein Schritt mehr und selbst ein unbeabsichtigter Fehler, eine Fehleinschätzung der einen oder anderen Seite, den Abschuß der gesamten Kernwaffenarsenale beider Seiten in einem globalen Atomkrieg auslösen kann, gefolgt von einem etwa zehn Jahre langen nuklearen Winter – was aller Wahrscheinlichkeit nach bedeuten würde, daß kein menschliches Wesen überlebt.

Die amerikanische Arms Control Association berichtet unter Berufung auf hochrangige US-Beamte: „Präsident Biden hat entschieden, sein Versprechen aus dem Jahr 2020 nicht einzulösen, wonach der einzige Zweck von Atomwaffen die Abschreckung eines nuklearen Angriffs gegen die Vereinigten Staaten oder ihre Verbündeten ist. Stattdessen billigte er eine Variante einer Strategie der Obama-Regierung, die die Option offen läßt, Atomwaffen nicht nur als Vergeltung für einen nuklearen Angriff einzusetzen, sondern auch, um auf nichtnukleare Bedrohungen zu antworten.“

Als Reaktion auf diese Änderung erklärte der russische Präsident Putin am 9. Dezember auf einer Pressekonferenz in Bischkek (Kirgisistan), daß Rußland seine Nukleardoktrin, Atomwaffen nur einzusetzen, wenn die Existenz des russischen Staates bedroht ist, überdenken wird und auf die US-Doktrin des Präventivschlags mit der gleichen Präventivschlagstrategie reagieren könnte. Das bedeutet, daß wir nur einen Schritt von einer thermonuklearen Katastrophe entfernt sind.

Wir rufen alle Menschen guten Willens auf, das Angebot von Papst Franziskus, das vom vatikanischen Staatssekretär Pietro Parolin bekräftigt wurde, zu unterstützen, den Vatikan als Ort für die sofortige Aufnahme von Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen zu nutzen.

Es handelt sich hier nicht mehr um eine Frage zwischen Rußland und der Ukraine, und das war es im Grunde nie. Das ukrainische Volk ebenso wie das russische Volk sind die Opfer, und ihr Leiden muß sofort aufhören. Dies ist zu einer Existenzfrage der gesamten Menschheit geworden, denn wenn es zu einem solchen Atomkrieg kommt, wird es keine Überlebenden geben.

Wir rufen Sie auf, sich unserer Forderung nach einer diplomatischen Lösung anzuschließen. Schließen Sie sich auch unserer Kampagne an, daß die Chöre in aller Welt den Friedens-Kanon Dona Nobis Pacem singen. Mögen die Stimmen für den Frieden die Herzen und Köpfe der Verantwortlichen bewegen.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin, Schiller-Institut, 12. Dezember 2022

Weitere Informationen erhalten über fragen@schiller-institut.de.


Mexikos Journalistenclub ehrt Schiller-Institut mit Preis für Meinungsfreiheit

Von Gerardo Castilleja Chávez und Gretchen Small

Der Journalistenclub von Mexiko hat die Ergebnisse seines prestigeträchtigen 70. nationalen und internationalen Journalistenwettbewerbs bekanntgegeben, bei dem 46 Auszeichnungen an mexikanische und internationale Journalisten, Medien und Institutionen vergeben wurden, die von einer 20-köpfigen unabhängigen Jury für ihren vorbildlichen Journalismus und ihren Einsatz für die Meinungsfreiheit ausgewählt wurden. Der jährlich stattfindende Wettbewerb ist zu einer Institution im Land geworden, die auch international immer mehr Beachtung findet. Julian Assange zum Beispiel wurde 2019 mit dem Preis für Meinungsfreiheit ausgezeichnet.

An der großen Preisverleihung am 7. Dezember im schönen Gebäude der Vereinigung in der Altstadt von Mexiko-Stadt nahmen mehr als 300 Personen teil. Unter ihnen waren der Pressesprecher von Präsident Andrés Manuel López Obrador, Jesús Ramírez Cuevas, Vertreter des Kongresses, Diplomaten aus verschiedenen Ländern sowie viele Journalisten und Medienvertreter und deren Familien und Freunde.

Trotz der großen Bedrohungen und Gefahren, denen ehrliche Journalisten weltweit ausgesetzt sind, herrschte im Saal ein Geist der Begeisterung, der Kameradschaft unter denjenigen, die bereit sind, sich gegen die Angriffe auf Journalisten weltweit durch westliche Mächte zu wehren, die entschlossen sind, jede Idee von Journalismus als Mittel zur Förderung der Diskussion von Ideen und Wahrheit zu zerstören.

Auch das Schiller-Institut war anwesend. Der Journalistenclub verlieh dem Institut und seiner Gründerin einen Preis für die „Förderung der freien Meinungsäußerung im akademischen Bereich“. Das Schiller-Institut erhielt diese Auszeichnung, wie der Zeremonienmeister verkündete, „für seine Beiträge zur historischen und geopolitischen Analyse, um globale Veränderungen zu verstehen, indem es eine multidisziplinäre Methodik mit kritischem Denken anwendet und vor den Folgen der Gewalt und des Ungleichgewichts warnt, die das Konzert der Nationen beeinflussen und den Weltfrieden beeinträchtigen.“

Eine kurze Dankes- und Grußbotschaft der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, wurde den Anwesenden (mit spanischen Untertiteln) gezeigt. Der Vertreter des Instituts in Mexiko, EIR-Korrespondent Gerardo Castilleja Chávez, nahm den Preis im Namen des Instituts entgegen.

In ihrer vorab aufgezeichneten Botschaft erklärte Zepp-LaRouche, sie könne nicht persönlich anwesend sein, um den Preis entgegenzunehmen, da sie auf einer ukrainischen Abschußliste stehe (dem CCD, dem Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation der ukrainischen Regierung). Sie bedankte sich für die ihr zuteil gewordene Ehre und für die internationale Führungsrolle, die Mexiko spielt und spielen kann, um die Welt gegen den Atomkrieg und für den Frieden zu mobilisieren.

Eine Tradition des Patriotismus…

Der Club ist seit seiner Gründung im Jahr 1952 eine Institution, die mit den patriotischen Strömungen Mexikos verbunden ist. Sein Gründer – Antonio Sáenz de Miera, der Vater der heutigen Generalsekretärin des Clubs, Celeste Sáenz de Miera – war ein sehr bekannter Journalist, der in den frühen 1980er Jahren unter anderem als Presseberater von Präsident José López Portillo tätig war. Die Führung des Clubs ist dafür bekannt, daß sie sich gegen die neoliberalen Regierungen der 1990er Jahre gestellt hat, die versuchten, den Club zu schließen. Dieser Kampf kostete sie Mitglieder des „Establishments“, stärkte sie aber, wie die Geschichte des Clubs stolz berichtet. In Fortführung dieser Tradition hat sich der Club den Ruf erworben, ein „Tempel der Freiheit“ für Journalisten zu sein.

Daher wurde es sehr geschätzt, daß der Sprecher des mexikanischen Präsidenten während der gesamten Zeremonie anwesend war und mit vielen der anwesenden Journalisten persönlich sprach. Ramírez Cuevas wurde mit Ovationen begrüßt, als er das Podium betrat, um die Grußworte von Präsident Andrés Manuel López Obrador zu überbringen. „Journalismus ist ein wesentlicher Beruf für den Aufbau einer besseren Gesellschaft“, betonte Ramírez Cuevas. Dieser nationale Journalistenwettbewerb bekräftige die Notwendigkeit, guten Journalismus anzuerkennen, der sich für das Wohl aller einsetzt.

…und des weltweiten Kampfes für die Menschlichkeit

Den Ton für das lebhafte Treffen gab die Generalsekretärin des Clubs, Celeste Sáenz de Miera, an, die als „Magnet“ vorgestellt wurde, der die Vereinigung leitet. In ihrer Eröffnungsrede rief sie im Namen aller Anwesenden leidenschaftlich dazu auf, den Kampf gegen die gravierenden Bedrohungen der Meinungsfreiheit in der Welt zu verstärken:

„Der Journalismus befindet sich weltweit in einer Krise, in der es um sein ethisches und wirtschaftliches Überleben, vor allem aber um seine Glaubwürdigkeit und damit um seinen wirklichen sozialen Dienst geht…

Neue Machtmonopole… versuchen, die Köpfe und das Leben der Bürger in einer einzigen Richtung zu kontrollieren… Heute sind wir täglich mit einem Medienkrieg konfrontiert, der von den oberen Rängen der großen internationalen neoliberalen Medienmächte orchestriert wird.

Wir sind mit einem echten Krieg konfrontiert, weil die Konflikte in der Welt Tausende von unschuldigen Opfern unter der Zivilbevölkerung hinterlassen. Und wir Journalisten leiden natürlich auch unter den Folgen dieses Krieges, unter den Schikanen, denen die Korrespondenten ausgesetzt sind, wenn sie [über die Ereignisse] berichten, wenn sie ihre Berichte an ihre Medien und Agenturen senden. Oder die Schikanen, denen unabhängige Journalisten ausgesetzt sind, die keinen Zugang zu den traditionellen Medien haben und ihre eigenen Kanäle eröffnet haben, um zu senden oder zu veröffentlichen, um nicht vor Interessen zu kapitulieren, die gegen die Wahrheit, gegen die Ethik, gegen die Wahrheit der Ereignisse sind.

Die Wahrheit ist etwas Philosophisches, könnte man sagen, aber es gibt nur eine Wahrheit der Ereignisse. Ausgehend von diesen Tatsachen kann jeder einen Dialog führen und unterschiedliche Auffassungen vertreten, aber ausgehend von der wahren Realität.“

Auch Journalisten werden im Kreuzfeuer der Auseinandersetzungen getötet – oder absichtlich, stellte sie fest. Sie führte aus:

„Wie im Fall der Ukraine, wo sogar Journalisten und Akademiker, die auf dem Gebiet der sozialen Konflikte spezialisiert sind, von westlichen Spionage- und Geheimdiensten auf eine Abschußliste gesetzt wurden, um gezielt ermordet zu werden. Sie werden ermordet, und auf einer Website wird eine Liste veröffentlicht, auf der durchgestrichen steht, daß sie hingerichtet worden sind. Das ist eine Schande. So etwas haben wir noch nicht erlebt; wir dachten, daß wir nach den Weltkriegen nie wieder zu einer solchen Grausamkeit zurückkehren würden.“

Sáenz nannte den Fall der russischen Journalistin Darja Dugina, die am 20. August letzten Jahres in Moskau durch eine Autobombe getötet wurde, als Beispiel dafür, wie selbst terroristische Akte zur Unterdrückung der Redefreiheit eingesetzt werden. Aus diesem Grund werde der Journalistenclub Dugina eine posthume Ehrung zukommen lassen und im weiteren Verlauf der Veranstaltung eine kurze Videobotschaft ihres Vaters, Alexander Dugin, abspielen.

Sáenz fuhr fort:

„Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind Zeugen eines schwindelerregenden globalen Wandels. Wir stehen vor enormen Herausforderungen…. Die Zensur wurde mit dem Begriff ,Meinungsfreiheit‘ verherrlicht. Und wozu? Um sich hinter Lügen zu verstecken, um sie zu benutzen, sogar für Söldner, die sagen, daß sie ein Zentrum für die Bekämpfung von Desinformation schaffen, was nichts anderes ist, als die Vielfalt zu entführen, die es bei den Analysen geben sollte, die sich aus der Wahrheit über die Ereignisse ergeben…

Wir müssen effizient, präzise und vor allem ethisch sein, wenn wir unsere Aufgabe als Journalisten und Kommunikatoren in diesen Zeiten des schnellen, globalen Wandels wahrnehmen.“

„Der Journalistenclub ist ein Zufluchtsort für Sie“, betonte sie abschließend, „und wir hoffen, daß diese Anerkennung, die wir Ihnen heute überreichen, Ihren Mut und Ihren Enthusiasmus steigert und Ihnen den Weg öffnet, um zu entdecken, was wir noch nicht gesehen haben, was noch zu berichten und zu erzählen ist, um den Bürgern, Männern und Frauen jeden Alters, zu helfen, sich ihres historischen Augenblicks bewusst zu werden.“

Die Preise

Es wurden nur fünf internationale Preise verliehen, wobei die Preisträger jeweils eine kurze Ansprache hielten, entweder persönlich oder per Videoaufnahme, wie Zepp-LaRouche es tat. Den posthum verliehenen Preis für Darja Dugina nahm der russische Botschafter in Mexiko, Wiktor Koronelli, im Namen ihres Vaters entgegen, der sich in einer aufgezeichneten Botschaft für die Ehrung seiner Tochter bedankte.

Das russische Außenministerium nahm die Auszeichnung und die Bedeutung des mexikanischen Journalismuswettbewerbs zur Kenntnis. In einem Kommentar, der am 9. Dezember auf der spanischsprachigen Website des Ministeriums veröffentlicht wurde, erklärte Sprecherin Maria Sacharowa:

„Wir schätzen den Bürgersinn unserer mexikanischen Partner, die trotz ausländischen Drucks, auch im Informationsbereich, ihrer beruflichen Pflicht treu geblieben sind und den unabhängigen Charakter des Journalismus bekräftigt haben.

Wir betrachten diese hohe Auszeichnung als Anerkennung für die Arbeit von Darja Dugina und ihren besonderen Beitrag zum Journalismus sowie als Zeichen der Solidarität Mexikos mit Rußland im Kampf gegen Extremismus und Neonazismus.“

Der spanische Journalist Guillermo Rocafort wurde für seine Arbeit geehrt, in der er die Ausplünderung Spaniens und anderer Länder durch Steuerparadiese aufdeckt. Fabián Cardozo, Präsident sowohl des uruguayischen Presseverbandes als auch des Verbandes lateinamerikanischer und karibischer Journalisten, erhielt den internationalen Preis für „Nationalen Journalismus“. Beide waren persönlich anwesend. Der fünfte internationale Preis ging an Liu Sivaya, eine unabhängige spanisch-russische Journalistin, die seit dem Maidan-Putsch 2014 aus dem Donbaß über die ukrainischen Übergriffe auf die dortige Bevölkerung berichtet. Sie übermittelte eine aufgezeichnete Botschaft, in der sie ihre Wertschätzung zum Ausdruck brachte und über die Realität der Kämpfe dort berichtete.

Auf mexikanischer Seite reichten die Auszeichnungen von unabhängigen Journalisten, deren Kanäle zu wichtigen Quellen unabhängiger Nachrichten geworden sind, über alteingesessene Medien und ihre Journalisten, die an ihrer Aufgabe festhalten, über Nachrichten zu berichten, über die sonst nicht berichtet wird, bis hin zum Nachrichtensender des mexikanischen Kongresses für die Übertragung der Debatte über die vom Präsidenten vorgeschlagene Energiereform, die von ausländischen Energie- und Finanzinteressen bekämpft wurde, die die Reform ablehnten, weil sie nationale Interessen über ihre eigenen stellten, und zu den anderen, darunter ein Wissenschaftsreporter und mutige Kameraleute. Die mexikanischen Kanäle von RT und Sputnik News wurden dafür gewürdigt, daß sie die Zensur durchbrochen haben, die die internationale Kriegspartei bei wichtigen Weltereignissen durchzusetzen versucht.


Brasiliens Lula verblüfft Kanzler Scholz mit Friedens-Offensive

Der gescheiterte Besuch von Bundeskanzler Scholz in Brasilien wurde von Helga Zepp-LaRouche als ein Paradebeispiel dafür beschrieben, wie er jeglichen Bezug zu dem „epochalen Zeitenwandel“, der sich weltweit abspielt, verpaßt hat.  Präsident Lula lehnte nicht nur sein Ersuchen ab, Munition an die Ukraine zu liefern, sondern war auch mit ihm uneins über den Beitritt in den „Grünen Club“ und die gescheiterte Wirtschaftspolitik der EU.  Stattdessen rief Lula zur Gründung eines „Friedensclubs“ auf und nannte die führenden Nationen des globalen Südens als Schlüssel zu dessen Erfolg.


Scholz ist mit seinen Halluzinationen nicht allein.  Das MICIMATT im Bereich der NATO drängt nicht nur auf einen längeren Krieg mit Rußland, sondern auch auf den Einsatz der „Global NATO“ gegen China. Diesbezüglich warnen einige Netzwerke, daß ein längerer Krieg mit Rußland nicht im Interesse der USA liege.  Eine weitere wichtige Stimme, die eine Alternative forderte, war die des Papstes bei seinem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo, wo er diejenigen anprangerte, die Afrika weiterhin wegen des „Reichtums“ an Rohstoffen ausplünderten und dabei den wirklichen Reichtum des Kontinents, seine Menschen, ignorierten!  Zepp-LaRouche sagte, dies seien Beispiele für das neue Paradigma, das sich, entsprechend ihrer Forderung nach einer neuen strategischen und Entwicklungsarchitektur, abzeichne.  Sie lud die Zuhörer ein, sich dieser Mobilisierung anzuschließen, indem sie sich für die Konferenz des Schiller-Instituts am Samstag anmelden und aktiv an der internationalen Diskussion teilnehmen.


Webcast: Neue Seidenstraße weitet sich nach Saudi-Arabien aus

Der Besuch von Chinas Präsident Xi Jinping in Saudi-Arabien sei „Teil einer neuen strategischen Ausrichtung“, sagte Helga Zepp-LaRouche heute in ihrem Webcast. „Die Araber wenden sich nach Osten“, und es wurden Geschäfte in Höhe von mehr als 30 Milliarden Dollar abgeschlossen. Dies ist Teil einer neuen Dynamik, zu der auch das explosive Wachstum der BRICS-Allianz gehört. Dies sei keine Bedrohung für den Westen, sondern der Westen solle „“die Geopolitik aufgeben … und kooperieren“, anstatt an der gescheiterten Politik der Vergangenheit festzuhalten.

Zepp-LaRouche, die diese Woche von der führenden russischen Fernsehpersönlichkeit Wladimir Solowojew interviewt wurde und vom mexikanischen Journalistenclub den Preis für Meinungsfreiheit für sich und das Schiller-Institut erhielt, sagte, sie sei ermutigt von der Reaktion auf die von ihr vorgeschlagenen Zehn Prinzipien für eine neue strategische und finanzielle Architektur. Ein neuer Chor von Weltbürgern kommt zusammen, was angesichts der anhaltenden Kriegstreiberei der NATO die beste Hoffnung für die Menschheit ist.


Helga Zepp-LaRouche zur Verleihung des Preises des mexikanischen Journalistenclubs

7. Dezember 2022 (EIRNS)–{Im Folgenden der Text einer kurzen Videobotschaft von Helga Zepp-LaRouche mit spanischen Untertiteln, die bei der Preisverleihung des mexikanischen Journalistenclubs am 7. Dezember 2022 abgespielt wurde.}

Mein herzlichster Dank und meine Grüße gehen an Sie, den mexikanischen Journalistenclub, die internationale Jury, Frau Celeste Sáenz de Miera und Herrn Mouris Salloum.

Ich fühle mich zutiefst geehrt, daß Sie beschlossen haben, mich für den Preis für Meinungsfreiheit auszuwählen, und wie gerne wäre ich in das schöne Land Mexiko gereist, an das ich viele schöne und wertvolle Erinnerungen habe, um den Preis persönlich entgegenzunehmen.

Ich muß Sie um Verständnis bitten, daß ich dies vorerst nicht tun kann, da ich auf einer ukrainischen Liste stehe, die von vielen Experten als Abschußliste bezeichnet wurde und auf der mehrere Menschen getötet wurden. Ich bin sogar die Nummer eins auf der Liste des CCD.

Wir befinden uns in einem unglaublich entscheidenden Moment der Weltgeschichte; einerseits durch die Bedrohung durch einen möglichen globalen Atomkrieg, andererseits durch das rasche Entstehen einer neuen gerechten Weltwirtschaftsordnung. Vor kurzem waren es mexikanische Kongressabgeordnete, die dazu beitrugen, eine Bewegung von Menschen auf der ganzen Welt zu mobilisieren, die angesichts der Gefahr der Auslöschung der gesamten menschlichen Spezies beschlossen, sich als Weltbürger zu engagieren.

In diesem Sinne denke ich, kann Mexiko eine einzigartige Rolle spielen, nicht nur, um ganz Lateinamerika zur Mitarbeit an der Gürtel- und Straßeninitiative zu bewegen, sondern angesichts seiner historischen und geografischen Lage auch etwas zu tun, wovon die Existenz der Menschheit abhängen könnte: die USA und China, die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, dazu zu bringen, bei der gemeinsamen Entwicklung des iberoamerikanischen Kontinents und des gesamten globalen Südens zusammenzuarbeiten.

Ich danke Ihnen sehr, sehr herzlich.


Mexikos Journalistenclub ehrt Schiller-Institut mit Preis für Meinungsfreiheit

7. Dez. 2022 (EIRNS)–Der mexikanische Journalistenclub gab heute die Ergebnisse seines 70. nationalen und internationalen Journalistenwettbewerbs bekannt und zeichnete mexikanische und internationale Journalisten, Medien und Institutionen aus, die von einer 20-köpfigen unabhängigen Jury für ihre Arbeit in über 20 Bereichen des Journalismus und der Meinungsfreiheit ausgewählt wurden. Der jährlich stattfindende Wettbewerb ist zu einer Institution im Land geworden, die auch international immer mehr Beachtung findet. Julian Assange zum Beispiel wurde 2019 mit dem Preis für „Meinungsfreiheit“ ausgezeichnet.

Heute erhielt das Schiller-Institut den Preis des Clubs für die „Förderung der freien Meinungsäußerung im akademischen Bereich“, für seine Beiträge zur historischen und geopolitischen Analyse des Verständnisses globaler Veränderungen aus einem multidisziplinären Blickwinkel kritischen Denkens, der vor den Folgen von Gewalt und Ungleichgewicht warnt, die das Konzert der Nationen und den Weltfrieden beeinträchtigen“, erklärte der Laudator der Preisverleihung. Dies war eine von lediglich fünf internationalen Auszeichnungen, die der Journalistenclub vergab. Weitere etwa 30 Preise wurden an nationale Journalisten in verschiedenen Bereichen verliehen.

An der feierlichen Preisverleihung im historischen Hauptsitz der Vereinigung in Mexiko-Stadt nahmen der Pressesprecher des mexikanischen Präsidenten, Jesús Ramírez Cuevas, und Diplomaten aus verschiedenen Ländern sowie zahlreiche Journalisten und Medienvertreter mit ihren Familien und Freunden teil. Ramírez Cuevas wurde bei seiner Ankündigung mit Ovationen begrüßt und überbrachte die Grüße von Präsident López Obrador.

Nach der Bekanntgabe des Preises an das Schiller-Institut wurde eine kurze Videobotschaft der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, mit spanischen Untertiteln abgespielt, während der Vertreter des Schiller-Instituts in Mexiko, EIR-Korrespondent Gerardo Castilleja, den Preis in ihrem Namen entgegennahm. Zepp-LaRouche erklärte, sie könne den Preis nicht persönlich entgegennehmen, da sie an erster Stelle auf der ukrainischen Abschußliste stehe. Sie bedankte sich für die ihr zuteil gewordene Ehre und sprach von der internationalen Führungsrolle, die Mexiko spielt und spielen kann, um die Welt gegen den Atomkrieg und für den Frieden zu mobilisieren.

Die Generalsekretärin des Clubs, Celeste Sáenz, gab in ihrer Eröffnungsrede den Ton für das lebhafte Treffen an. Sie rief eindringlich dazu auf, den Kampf gegen die schwerwiegenden Bedrohungen der Meinungsfreiheit in der Welt zu verstärken. Gegen den wahrheitsgetreuen Journalismus werde ein Krieg geführt, der von den großen Medienanstalten und den neoliberalen internationalen Mächten organisiert werde, kritisierte sie. Unabhängige Journalisten, die sich weigerten, sich deren Forderungen zu unterwerfen, würden ausgeschlossen, hätten jedoch begonnen, ihre eigenen Medien zu gründen (von denen einige später ausgezeichnet wurden).

Dies sei „ein realer Krieg … mit realen Opfern“. Journalisten würden getötet, einige gerieten in das Kreuzfeuer der Konflikte auf der Welt — aber einige würden auch absichtlich ermordet, wie es in der Ukraine der Fall sei, sagte sie. Journalisten und Akademiker würden „von der ukrainischen Regierung und westlichen Geheimdiensten und Spionageagenturen“ auf eine schwarze Liste gesetzt, „um sie zu ermorden“. Wenn die ausgewählten Zielpersonen ermordet seien, würden ihre Fotos auf der Liste gestrichen, präzisierte sie. „Das ist eine Schande. Nach dem Zweiten Weltkrieg dachten wir, daß wir so etwas nicht mehr erleben würden.“

Als Beispiel für diese Politik nannte sie die terroristische Ermordung der Russin Darya Dugina am 20. August dieses Jahres und kritisierte die Zensurpolitik im Namen der „Meinungsfreiheit“, wie sie in den „Zentren für die Desinformationsbekämpfung“ betrieben werde, die diese Politik durchsetzten.

Anschließend verlieh der Club eine posthume Auszeichnung an Dugina, die der russische Botschafter in Mexiko, Viktor Koronelli, im Namen ihres Vaters Alexander Dugin entgegennahm. Anschließend wurde eine kurze Videobotschaft von Dugin gezeigt.


Leopard 2 auf dem Weg in den 3. Weltkrieg

Die Entscheidung der deutschen Regierung, sich dem „massiven Druck von außen“ zu beugen und Leopard-2-Panzer in die Ukraine zu schicken, ist beispielhaft für die Tragödie, daß Deutschland wie ein besetztes Land agiert. Die heute in Berlin verkündete Entscheidung, die unter massivem Druck der USA, Großbritanniens und der NATO zustande gekommen ist, ist ein weiteres Beispiel für die tragischen Folgen, wenn es keine Verpflichtung zu ernsthaften Verhandlungen gibt. Hinzu kommen die anhaltenden Bestrebungen, die NATO zu einer globalen Militärmacht zu entwickeln, um eine Wirtschaftspolitik zu unterstützen, die die Fähigkeit der Staaten, für ihre Bürger zu sorgen, zerstört, indem sie ihre Realwirtschaft in dem vergeblichen Bemühen, ein kollabierendes System zu retten, degradiert.

Das Schiller-Institut beruft für den 4. Februar eine Konferenz ein, um eine Bewegung von Weltbürgern zusammenzubringen, die sich gegen den Wettlauf der Zerstörung wehren kann. Helga Zepp-LaRouche betonte, daß unsere einzigartige Rolle darin besteht, den Menschen einen Überblick zu verschaffen, der durch die Zensur derjenigen verdeckt wird, die wollen, daß dieser Krieg weitergeht, ohne Rücksicht auf die Folgen für die Ukraine, Rußland, Deutschland oder andere Länder. Sie rief die Zuschauer auf, sich unserer Mobilisierung anzuschließen, sowohl für die Konferenz am 4. Februar als auch für die Demonstrationen am 19. Februar.


„Soloviev Live“ interviewt Helga Zepp-LaRouche zu zehn Prinzipien

7. Dezember 2022 (EIRNS)-Wladimir Solowojew hat am 7. Dezember ein 21-minütiges Interview mit Helga Zepp-LaRouche gesendet. Das Interview im englischen Original finden Sie hier.

WLADIMIR SOLOWOJEW: Nun, leider war es das mit meinem Deutsch, wenn Sie also nichts dagegen haben, versuchen wir es auf Englisch. Es tut mir leid, daß ich mich ein paar Minuten verspätet habe. Wissen Sie, diese Russen, die sind nie pünktlich. Es gibt immer ein Problem damit, daß Russen pünktlich sind! (Gelächter)

Ich muß schon sagen: Ich war ziemlich beeindruckt von Ihrem so kompromisslosen Standpunkt, darf ich das so sagen? Sehr revolutionär. Definitiv nicht der Mainstream der aktuellen europäischen politischen Ideen. Wie kommt das? Es sieht so aus, als ob das Buch Dawn of Europe, das vor mehr als 100 Jahren geschrieben wurde, plötzlich wahr wird. Womit sind wir derzeit konfrontiert? Und was sollte getan werden, um die Welt zu retten?

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Nun, ich denke, das Problem ist, daß wir uns, wie einige russische Offizielle kürzlich bereits erklärt haben, bereits in einem Kriegszustand zwischen der NATO und Rußland befinden, und viele Menschen in vielen Ländern sind äußerst besorgt, daß dies zu einem Atomkrieg führen könnte. Und wenn es dazu käme, glaube ich nicht, daß es sich um einen begrenzten Atomkrieg handeln würde. Ich denke, ein regionaler Krieg mit begrenztem Einsatz taktischer Nuklearwaffen, ich denke, das ist alles ausgeschlossen. Und wenn es zum Einsatz einer einzigen Nuklearwaffe käme, bestünde die Gefahr eines globalen Atomkrieges, und das würde die Vernichtung der Zivilisation bedeuten.

Und ich denke, damit sollte man anfangen: Deshalb habe ich Prinzipien vorgeschlagen, 10 Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die sich sehr stark am Beispiel des Westfälischen Friedens orientieren, der 150 Jahre währende Religionskriege in Europa beendet hat. Und ich kämpfe wirklich sehr hart dafür, dies auf die Tagesordnung zu setzen, bevor es zu spät ist.

SOLOWOJEW: Wie lauten nun diese 10 Prinzipien? Und was läßt Sie glauben, daß die derzeitigen politischen Machthaber in Deutschland, aber im Grunde eigentlich in den USA – wir sind uns dessen bewußt; was auch immer im Moment in Deutschland geschieht, ist nur ein Spiegelbild, es ist nur eine weitere Projektion der amerikanischen Sichtweise – daß man Ihnen zuhören wird? Daß Sie für ihren Standpunkt nicht hart bestraft werden? Denn derzeit ist es nicht – ist es unmöglich, über Redefreiheit und die Freiheit philosophischer Ideen in Europa zu sprechen.

ZEPP-LAROUCHE: Ich weiß, daß es nicht erlaubt ist, und daß man sofort geächtet wird, und noch schlimmer. Aber ich denke, wir befinden uns in einer Situation – ich meine, dies ist eine unhaltbare Situation. Deutschland zum Beispiel hat mit der jetzigen Regierung seine ganze Souveränität verloren, zumindest was bestimmte Minister betrifft. Wir laufen in Deutschland Richtung Zusammenbruch: Die wirtschaftliche Lage ist absolut verheerend. Das Ergebnis der Sanktionen, die Deutschland praktisch auf Anweisung der Vereinigten Staaten gegen Rußland verhängt hat, schlägt wie ein Bumerang zurück und bedroht die Existenz Deutschlands als Industrienation. Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

Und ich denke, wir befinden uns in einem epochalen Umbruch: Es ist nicht nur ein Krieg zwischen dem Westen und Rußland; sondern das Ergebnis der Politik, die vor allem gegen Rußland geführt wird, hat zu einer Gegenreaktion geführt: Der gesamte Globale Süden ist in einem revolutionären Geist, um eine gerechte neue Wirtschaftsordnung zu errichten. Dies ist eine Wiederbelebung der Blockfreien Bewegung, die bereits in den 1970er Jahren auf diesem Weg war, und ich denke, jetzt ist sie nicht mehr aufzuhalten. Es entsteht ein völlig neues System: die BRICS, die SCO (Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit), die Eurasische Wirtschaftsunion — all diese Länder reagieren auf die Politik, die vor allem von Großbritannien und den Vereinigten Staaten ausgeht, und bilden eine neue Weltwirtschaftsordnung.

Manche mögen denken, dass eine multipolare Welt ausreicht; die unipolare Welt ist definitiv vorbei. Aber ich bin der Meinung, daß selbst die Multipolarität nicht ausreicht, denn sie birgt immer noch das Potential einer geopolitischen Konfrontation. Deshalb denke ich, daß der fortschrittlichste Vorschlag zur Überwindung dieses Problems in der heutigen Welt von Präsident Xi Jinping stammt, der von der „Gemeinschaft für eine gemeinsame Zukunft der Menschheit“ spricht. Meine 10 Prinzipien sind im Grunde ein Versuch, Prinzipien zu erarbeiten, wie wir den Menschen verständlich machen können, was das neue Paradigma ist, in das wir uns bewegen müssen. Das ist ein sehr tiefgreifendes philosophisches Konzept: Ich habe mit meinem verstorbenen Ehemann, Lyndon LaRouche, den größten Teil der letzten 50 Jahre daran gearbeitet. Ich bin also überzeugt, daß dies mit dem übereinstimmt, was die Welt jetzt dringend braucht, nämlich eine neue Konzeption – die Frage ist wirklich, ob wir uns als menschlicher Zivilisation eine Ordnung geben können, die das langfristige Überleben unserer Spezies ermöglicht. Dies ist demnach die größte Herausforderung an unsere Intelligenz, die man haben kann. Und da ich – und das ist das 10. Prinzip meiner 10 Prinzipien – davon überzeugt bin, daß der Mensch grundsätzlich gut ist und daß das Böse in der Welt das Ergebnis einer mangelnden Entwicklung ist.

Ich bin also zuversichtlich. Ich denke, die Gefahr ist unglaublich groß, aber gleichzeitig bin ich auch äußerst optimistisch, daß eine Lösung für diese gegenwärtige Katastrophe gefunden werden kann.

SOLOWOJEW: Wie lauten nun diese 10 Grundsätze? Wie lauten sie? Wie können Sie es wagen, diese 10 Prinzipien in die Welt von Schwab zu bringen! Der sagt, daß die Menschheit eine Krankheit ist, und daß es für die Welt besser wäre, ohne die Menschheit zu sein! Wie kommt es also, daß Sie gerade jetzt mit einer, sagen wir mal, „humanitären Tradition“ des Menschenbildes daherkommen? Anstelle der modernen liberalen, nazistischen Sichtweise, in der die Menschheit im Grunde genommen vernichtet werden sollte?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, ich denke, die gegenwärtige Weltordnung leidet zu einem großen Teil unter dem Problem des Oligarchismus: Das ist kein neues Phänomen. Es gab Imperien, das Römische Reich, das Byzantinische Reich, das Venezianische Imperium, das Britische Imperium, das in gewisser Weise immer noch existiert; diese Regierungsformen basierten auf der Idee, daß es eine kleine, mächtige Elite gibt, manchmal die Aristokraten, manchmal die Finanzelite, und daß diese alle Privilegien hat und über die rückständigen Massen der Menschen herrscht. Dieses System ist der Ursprung dessen, was der frühere Präsident der Tschechischen Republik, Vaclav Klaus, als „grünes Delirium“ bezeichnet, d.h. die Vorstellung, daß wir in einer Welt mit endlichen Ressourcen leben, daß man mit der Knappheit umgehen muß und all das.

Aber das ist nicht das wahre Universum. Das Gute daran ist, daß der Mensch sich von den Tieren unterscheidet, denn wir sind in der Lage, universelle Prinzipien über das physikalische Universum zu entdecken. Das nennt man wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt, und wenn wir diesen Fortschritt im Produktionsprozeß anwenden, dann führt das zu einem Anstieg des Lebensstandards und der Lebenserwartung der Menschen. Ich denke also, wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem die Evolution der Menschheit ein Stadium erreicht hat, in dem wir die politische und wirtschaftliche Ordnung an die tatsächliche Gesetzmäßigkeit des physikalischen Universums anpassen müssen, wenn wir überleben wollen. Das ist keine neue Idee: Das war eigentlich eine philosophische Vorstellung in Europa, man nannte sie „Naturrecht“. Die gleiche Idee gibt es auch in anderen Kulturen. In Indien zum Beispiel nennt man das „Kosmologie“, wo die Politik im Grunde die Gesetzmäßigkeit des Kosmos umsetzen soll. Die gleiche Idee findet sich in der chinesischen Philosophie mit dem „Mandat des Himmels“. In allen großen Kulturen gibt es also die Vorstellung, daß es eine höhere Gesetzmäßigkeit gibt, die wir respektieren müssen, oder sie führt zur Zerstörung.

Ich denke also, wir befinden uns in einem sehr optimistischen Epochenwechsel. Ich würde es so nennen, daß die Menschheit dabei ist, das Alter des Erwachsenseins zu erreichen.

SOLOWOJEW: [lacht] Das ist sehr optimistisch, muß ich sagen! Aber mit dem Erreichen des Erwachsenenalters müssen wir uns ganz neuen Herausforderungen stellen. Eine davon ist, daß Europa im Grunde in einen Eisernen Vorhang gesteckt wird, indem es versucht, Rußland als „staatlicher Sponsor des Terrorismus“ zu bezeichnen, und damit alle möglichen Verbindungen kappt, die es noch gibt, und das führt uns zu einem völlig neuen Szenario. Europa ohne Rußland ist im Grunde ein sehr kleiner Fleck!

ZEPP-LAROUCHE: Im Moment sind die Mainstream-Medien und die großen politischen Parteien, wie sie im Europäischen Parlament vertreten sind, die diese Resolution über Rußland als terroristischen Staat verabschiedet haben, das ist die Oberfläche. Und wenn man sich nur die Massenmedien anschaut, bekommt man den Eindruck, daß das alles ist, was es gibt. Aber wir organisieren die Menschen: Schauen Sie, es gibt Demonstrationen in allen europäischen Ländern, um den Krieg zu beenden, um friedliche Verhandlungen zu führen, um die Diplomatie zu nutzen, und viele Menschen demonstrieren in Ostdeutschland, in Belgien, in Frankreich, in Italien, sogar in Großbritannien. Ich denke also, daß dies ein sehr gefährlicher Moment ist, aber ich denke, daß wir mit der Verschärfung der Krise, der Hyperinflation, den Energiepreisen und den Lebensmittelpreisen auf einen sehr wichtigen Moment der Entscheidung zusteuern. Das Schiller-Institut versucht, internationale Konferenzen zu veranstalten, die wegen der noch immer bestehenden Pandemie virtuell sein müssen, und wir versuchen, Menschen aus der ganzen Welt zusammenzubringen.

Ich habe etwas initiiert, das sich – das sollte ich erklären – Friedrich Schiller, nach dem das Schiller-Institut benannt ist, hatte die Idee, daß es keinen Widerspruch zwischen Patrioten und Weltbürgern geben darf. Also, angesichts der Tatsache, daß die Gefahr eines Atomkrieges jeden sofort zum Weltbürger macht, weil die ganze Welt gefordert ist, habe ich zu einer Weltbürgerbewegung aufgerufen. Und da ich in Trier geboren bin – manche erkennen vielleicht, wie wichtig das in diesem Zusammenhang ist – sage ich „Weltbürger aller Länder, vereinigt euch!“ [lacht], worin ich eine gewisse Ironie sehe.

Aber viele Menschen haben darauf reagiert. Wir hatten bereits drei Konferenzen mit vielen amtierenden und ehemaligen Parlamentariern sowie ehemaligen Ministern und Präsidenten aus Lateinamerika, die einen Aufruf an alle Parlamentarier und gewählten Vertreter der Welt gerichtet haben, sich dieser Bewegung anzuschließen und im Wesentlichen für diese zehn Prinzipien und eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu kämpfen.

SOLOWOJEW: Sie sind also immer noch ein Optimist? Glauben Sie immer noch, daß die Menschheit überleben wird?

ZEPP-LAROUCHE: Oh, ja! Wissen Sie, die Gefahr ist natürlich enorm, denn wenn es zu einem Atomkrieg kommt, wird es nicht einmal mehr einen Historiker geben, der die Gründe erforschen kann, warum es zu diesem Punkt gekommen ist. Ich bin mir also der unglaublichen Gefahr nicht unbewußt. Aber ich glaube, daß die Mehrheit der Welt bereits dabei ist, ein neues System zu schaffen: Die BRICS-Länder haben bereits ein BIP, das höher ist als das der G7. Und Sie haben auf dem jüngsten G20-Treffen gesehen, daß die Mehrheit der Länder des globalen Südens trotz unglaublichen Drucks nicht die Seiten wechseln will! Sogar die Trilaterale Kommission, die eigentlich nicht gerade meine Art von Organisation ist – der japanische Vertreter der Trilateralen Kommission sagte erst kürzlich zu den Vereinigten Staaten und Großbritannien, daß sie nicht gezwungen werden sollten, sich zwischen China und den Vereinigten Staaten zu entscheiden, denn dann würden sie sich für China entscheiden. Dies kam von japanischen Mitgliedern der Trilateralen Kommission!

Die Denkweise ist also wirklich nicht – die Menschen wollen diese geopolitische Konfrontation nicht mehr. Und ich denke, es gibt eine enorme Chance – sehen Sie, Modi, der im kommenden Jahr den Vorsitz der G20 innehaben wird, hat gerade eine sehr schöne Erklärung verfaßt, in der er im Wesentlichen das wiedergibt, was ich sage, daß es Menschen gibt, die sagen, daß der Mensch böse sei, aber er sagt, nein, die Tatsache, daß es so viele Bestrebungen in Religion und Philosophie gibt, zeige, daß der Mensch grundsätzlich gut sei. Und ich denke, daß mit der Führung Indiens in der G20 der globale Süden eine viel größere Stimme haben wird.

Und wir versuchen, die Menschen in den Vereinigten Staaten und in Europa davon zu überzeugen, sich diesem neuen System anzuschließen, anstatt sich ihm zu widersetzen. Und, OK, vielleicht wird das nicht funktionieren, aber ich bin optimistisch, daß es die einzige Möglichkeit ist: Denn wir müssen die Vereinigten Staaten und Europa dazu bringen, mit den Ländern des Globalen Südens und China zusammenzuarbeiten. Wenn die Vereinigten Staaten und China, die beiden größten Volkswirtschaften der Welt, nicht zusammenarbeiten, dann kann kein Problem der Welt gelöst werden. Andererseits, wenn es uns gelingt zu zeigen, daß es einen Vorteil für alle gibt, die Armut zu lösen – ich meine, die Armut sollte beseitigt werden! Sie ist die größte Verletzung der Menschenrechte, die man sich vorstellen kann. Alles, was ich damit sagen will, ist, daß das, was wir vorschlagen, tatsächlich mit den Wünschen und Sehnsüchten der Weltbevölkerung übereinstimmt.

SOLOWOJEW: Nun ja! Aber wie können Sie sich vorstellen, daß die Leute in den USA, in Großbritannien, in Deutschland ihren Überlegenheitskomplex aufgeben, wo sie den anderen Teil der Menschheit immer noch als – nach Kipling – halb Tier, halb Mensch betrachten, als die Last des weißen Mannes? Wie können Sie sich also vorstellen, daß die Amerikaner plötzlich erkennen, daß sie nicht das auserwählte Volk sind? Sie wollen es nicht wahrhaben! Sie wollen es nicht tun! Niemand hat jemals den Komplex der Überlegenheit aufgegeben, bevor er besiegt wurde. Es gibt kein Gehirn, an das man sich richten könnte: Schauen Sie sich Biden an! Es gibt kein Gehirn, an das man sich richten könnte! Es gibt eine Reihe von Stereotypen! Und das war’s dann auch schon.

ZEPP-LAROUCHE: Ja, aber sehen Sie, Josep Borrell von der EU hat diese unglaubliche Aussage gemacht, daß die EU ein schöner Garten ist…

SOLOWOJEW: Ja, umgeben von Dschungel.

ZEPP-LAROUCHE: Und damit hat er sich zum Gespött der ganzen Welt gemacht!

SOLOWOJEW: Aber er ist ein Idiot! Und er repräsentiert die Diplomatie der EU! Was für ein Idiot vertritt denn hiermit die EU als Spitzendiplomat? Das ist ärgerlich!

ZEPP-LAROUCHE: Ja. Aber in gewisser Weise muß man darüber lachen, wie es viele Länder des globalen Südens tun.

Die Länder des Entwicklungssektors sind gerade in einer Stimmung, in der sie erkennen, daß dies der Versuch ist, die koloniale Ordnung zu erhalten. Aber das ist nicht – sehen Sie, alle diese Länder haben eine andere Tradition. Die Vereinigten Staaten zum Beispiel haben ihre Unabhängigkeit im Unabhängigkeitskrieg gegen das britische Empire erlangt. Und die Verfassung der Vereinigten Staaten war die erste wirkliche Republik in der Geschichte der Menschheit, und wenn man sich die Grundsätze von Benjamin Franklin, George Washington und John Quincy Adams ansieht – John Quincy Adams sagte genau das, was wir heute sagen, nämlich daß man eine Partnerschaft vollkommen souveräner Republiken braucht und daß die Vereinigten Staaten sich nicht auf die Suche nach ausländischen Monstern machen sollten. Und dann hatte Lincoln die gleiche Idee. Franklin D. Roosevelt wollte mit dem Bretton-Woods-System in erster Linie die Unterentwicklung der Entwicklungsländer überwinden. Sogar Kennedy hatte eine wunderbare Idee über die Rolle der Technologie, die alle Armut in der Dritten Welt lösen würde. Es gibt also eine Tradition in den Vereinigten Staaten, die völlig anders ist. Das Problem mit den Vereinigten Staaten ist, daß sie das Modell des Britischen Empires als Grundlage für die Beherrschung der Welt in einer unipolaren Welt, in einem unipolaren Stil übernommen haben. Aber das sind nicht die ganzen Vereinigten Staaten! Die Menschen in den Vereinigten Staaten sind im Wesentlichen gut. Es ist das, was einige Leute als „MICIMATT“ bezeichnen – Sie wissen schon, Ray McGovern-

SOLOWOJEW: Richtig.

ZEPP-LAROUCHE: Es ist der militärisch-industrielle Komplex, plus der Kongreß, plus die Medien, plus Silicon Valley, aber das ist eine kleine Minderheit. Sie scheinen im Moment die allmächtige Kraft zu sein, aber ich denke, daß es diese andere Tradition Amerikas gibt, und wir versuchen sehr stark, die besten Traditionen der Vereinigten Staaten wiederzubeleben.

SOLOWOJEW: Ich hoffe, daß Sie erfolgreich sind. Ich hoffe, Sie haben Erfolg! Leider läuft unsere Zeit ab. Und entschuldigen Sie mein Lächeln: Der Grund dafür ist, daß meine Frau Olga Sepp [ph] heißt, wenn ich also Helga Zepp sehe, habe ich das Gefühl, mit einer Verwandten zu sprechen, sollte ich sagen! (Gelächter)

ZEPP-LAROUCHE: Das ist lustig!

SOLOWOJEW: Ja, das ist ziemlich ungewöhnlich. Und ich liebe, was Sie sagen! Und ich liebe Ihren sehr süßen, idealistischen, aber sehr durchdachten Ansatz, der auf dem Glauben basiert, daß die Menschen besser sind als sie sind.

Die einzige Kleinigkeit ist: Den Gründervätern der Vereinigten Staaten ging es schließlich um Demokratie und „Menschenrechte“, sagen wir mal so, aber sie besaßen alle Sklaven. Ihre Definition von freien Menschen galt also nur für WASPs, und das ist es, was uns Russen so vorsichtig werden läßt, wenn wir es mit dem Westen zu tun haben – die Definition jedes Wortes. Man muß sicher sein, daß man die Wörter auf dieselbe Weise versteht. In jedem anderen Fall haben wir ständig Probleme.

Es war mir ein Vergnügen, und ich freue mich auf die Fortsetzung unserer Gespräche in der kommenden Zeit.


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