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SCO-Eröffnung in Tadschikistan: Pakistans Imran Khan ruft dazu auf, die Geopolitik durch Geoökonomie zu ersetzen

Die Staatsoberhäupter der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) kamen in Tadschikistans Hauptstadt Duschanbe zusammen, um über die Krise in Afghanistan zu beraten, die die größte unmittelbare Herausforderung in ihrer bisherigen 20-jährigen Mission darstellt. Die acht SCO-Länder – China, Indien, Kasachstan, Kirgisistan, Rußland, Pakistan, Tadschikistan und Usbekistan – sind zusammen mit der inzwischen ratifizierten Vollmitgliedschaft des Iran nun zu neunt. (Afghanistan, Weißrußland und die Mongolei sind „Beobachterstaaten“, Armenien, Aserbaidschan, Kambodscha, Nepal, Sri Lanka und die Türkei sind „Dialogpartner“).

Ersten Berichten zufolge fanden mehrere Treffen der Staats- und Regierungschefs verschiedener Länder am Rande der Konferenz statt. Insbesondere der pakistanische Premierminister Imran Khan war am Donnerstag sehr beschäftigt und traf am Rande der Konferenz mit dem weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev zusammen. Mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokajew hatte er ein ausführlicheres bilaterales Gespräch über Handel, Investitionen und Verkehrsverbindungen.

Auf dem Flughafen von Duschanbe wurde er von Tadschikistans Präsident Emomali Rahmon empfangen. Laut der von der pakistanischen Regierung veröffentlichten Erklärung beschrieb er eine Aufwertung des Engagements der beiden Länder – was er als seine „Vision Zentralasien“ bezeichnete – und betonte die Konnektivität und Pakistans „zentrale Position bei der Bereitstellung der kürzesten Zugangsroute zum Meer“. Als wichtigstes Beispiel dieser Konnektivität nannte er das transafghanische Eisenbahnprojekt, das Termez/Mazar-i-Sharif/Kabul/Jalalabad/Peshawar verbinden soll. In seiner Erklärung wiederholte er die Notwendigkeit, von der „Geopolitik“ zur „Geoökonomie“ überzugehen.

Er sprach auch vor dem neuen pakistanisch-tadschikischen Wirtschaftsforum über die Ausweitung des „winzigen“ Handelsvolumens von 80 Millionen Dollar. Er erklärte, Pakistan werde die Arbeiten an der CASA-1000-Stromübertragungsleitung vorantreiben, um von „Ihrer [Tadschikistans, ed.] sauberen und billigen Energie [wie] der Wasserkraft“ zu profitieren, an der es in Pakistan zu sehr mangele. Darüber hinaus erklärte er, daß er mit Präsident Rahmon zusammenarbeiten werde, um Afghanistan zu stabilisieren: „Wir werden unser Bestes tun, um sicherzustellen, daß sie [Afghanen, ed.] zusammenkommen und es eine inklusive Regierung gibt.“


Skandinavien und Europa über Pakistan an die BRI anbinden

Das Zoom-Treffen, das das Belt and Road Institute in Schweden (BRIX) zusammen mit der chinesischen und pakistanischen Botschaft in Schweden am 29. April veranstaltete, war ein außerordentlicher Erfolg. Mehr als 130 Teilnehmer waren daran beteiligt. Moderator des ersten Teils des Programms war der Handelsrat Pakistans für Schweden, Norwegen, Dänemark und Finnland. Das Schwerpunktthema war der China-Pakistan-Wirtschaftskorridor (CPEC) und das enorme Potential für europäische und skandinavische Geschäftsinteressen, in die Sonderwirtschaftszonen (SEZ) zu investieren, die im Zuge der aktuellen Industrialisierungsphase des CPEC entstehen.

Begrüßungsworte kamen von den Botschaftern Pakistans in Schweden und Dänemark sowie vom Botschafter Chinas in Schweden. Die chinesischsprachige Webseite des Außenministeriums berichtete am nächsten Tag über die BRIX-Veranstaltung und druckte die Grußworte des chinesischen Botschafters Gui Congyou ab.

Der zweite Teil des Webinars konzentrierte sich auf die Bedeutung der Belt and Road Initiative (BRI) und darauf, wie die Arbeit des Belt and Road Institute in Schweden dazu beiträgt, wahrheitsgemäße und genaue Informationen über die BRI zu verbreiten, trotz vorsätzlicher Verzerrungen durch westliche Medien und andere Institutionen.

Dieser Abschnitt wurde von Stephen Brawer moderiert, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Belt and Road Institute in Schweden. In seinen einleitenden Bemerkungen faßte er die drei wichtigsten Ziele der BRI als globaler Entwicklungspolitik zusammen, die allen Nationen offen steht. Der Westfälische Frieden von 1648 sei das Prinzip für Zusammenarbeit im Interesse aller Beteiligten, im Gegensatz zu einer Politik, die nur dem eigenen Interessen diente, d.h. der Geopolitik.

In der Nachmittagssitzung sprachen vier Redner. Professor Michele Geraci aus Italien verwies auf das Primat der Handelsbeziehungen hinter den viel diskutierten und dramatischen geopolitischen Kontroversen. Henry Tillman aus Großbritannien berichtete aus eigenen Untersuchungen über den kometenhaften Aufstieg der chinesischen Pharmaindustrie in nur einem Jahr und zeigte auf, wie China und Indien inzwischen die Hauptlieferanten von Covid-Impfstoffen für die Welt sind, da die USA und Europa ihre Lieferungen auf ihre heimischen Märkte beschränkt haben.

Dr. Maria Sultan aus Pakistan sprach über den CPEC im globalen Kontext des Containerhandels und digitaler Übertragungen, um das enorme Wachstumspotential der Asien-Europa- und Asien-Pazifik-Korridore mit den pakistanischen Häfen Karatschi und Gwadar im Schnittpunkt zu verdeutlichen. Hussein Askary von der BRIX hob die Gesundheits-Seidenstraße als einzig möglichen Ansatz hervor, um der aktuellen und zukünftigen Pandemien zu begegnen und die notwendige Infrastruktur für ein modernes Gesundheitssystem zu schaffen.

Internationale Schiller-Institut/ ICLC Internetkonferenz: Der moralische Bankrott der transatlantischen Welt schreit nach einem Neuen Paradigma

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India's Permanent Representative to the U.N., T S Tirumurti

„Caesar-Sanktionen“ der USA von Indien bei U.N. kritisiert

Am 16. März sprach sich der Ständige Vertreter Indiens bei den Vereinten Nationen, Botschafter T.S. Tirumarti, gegen die humanitäre Katastrophe aus, die u.a. aus den von den USA verhängten sogenannten „Caesar-Sanktionen“ gegen Syrien, resultiert. Tirumarti sagte, die Sanktionen sollten „gelockert“ werden und forderte die internationale Gemeinschaft auf, „mit einem Gefühl der Dringlichkeit“ zu handeln, um dem syrischen Volk zu helfen. Er sagte, es sei „dringend notwendig, die humanitäre Hilfe für alle Syrer im ganzen Land zu erhöhen, ohne Diskriminierung, Politisierung und ohne Vorbedingungen.“

Die „Caesar-Sanktionen“ sind Teil des National Defense Authorization Act 2020 und traten am 17. Juni 2020 in Kraft. Sie haben mehr als 90% aller Syrer unter die Armutsgrenze gedrückt. In seiner Erklärung zeigte James Jeffrey, der US-Sondergesandte für Syrien, die unter voller Rückendeckung des damaligen US-Außenministers Pompeo vorangetriebene Heuchelei der US-Politik und die tatsächliche Absicht des Gesetzes auf. Während er darauf bestand, daß die USA nicht den totalen Sieg fordern und nicht sagen würden, „daß Assad gegen muß“, sagte Jeffrey, daß es das Ziel des Gesetzes sei, „jedem Beteiligtem klarzumachen, daß der Wiederaufbau von Assads Syrien nicht ohne Caesar-Sanktionen ablaufen wird“, d.h. solange es in Damaskus keine Regierung gebe, die die US-Forderungen mit „echtem Eifer“ ausführen würde (er meinte vorauseilenden Gehorsam). Später stellte er klar, daß jede Einzelperson oder jede Nation, die sich in Syrien wirtschaftlich engagiert, „ein potenzielles Sanktionsziel ist.“

Die Sanktionen resultierten aus einer Sammlung von Photos, die von einem Überläufer zusammengestellt wurde und angeblich Opfer der brutalen Assad-Regierung zeigen. Sie wurde der Oppositionsgruppe „Syrian National Movement“ zugespielt, die sie an Human Rights Watch (HRW) weiterleitete, die sie dann wiederum in einem 86-seitigen Bericht mit dem Titel: „Wenn Tote sprechen könnten: Massentötungen und Folter in Syriens Hafteinrichtungen“ veröffentlichten. Kritiker des Berichts weisen darauf hin, daß von den mehr als 28.000 enthaltenen Photos nur ein „paar Dutzend“ von HRW-Aktivisten bestätigt werden konnten, die behaupteten, „Dutzende von Geschichten“ von Menschen, die in syrischen Haftanstalten starben, akribisch überprüft zu haben. Viele der anderen Photos zeigten syrische Soldaten, die von Terroristen ermordet wurden oder Opfer von terroristischen Attentaten und Bombenanschlägen wurden.

Bei der Verabschiedung des Gesetzes im US-Kongress wurde kein Wort über die Opfer der US-Folter im Irak oder in Afghanistan, die zivilen Opfer des „Kriegs gegen den Terror“ und die Millionen, deren Leben durch die Sanktionen gefährdet ist, verloren. In diesem Zusammenhang ist ebenso bemerkenswert, das Julian Assange, der als Herausgeber von Wikileaks geheime US-Dokumente über Folter und andere Gräueltaten der US-Militärs und Sicherheitskräfte im Irak und in Afghanistan veröffentlichte, in einem Londoner Gefängnis verrotten und auf seine Abschiebung in die USA warten muß. Er wird nicht, wie der syrische Überläufer und die HRW-Aktivisten, als Held gefeiert.

Das Schiller-Institut fordert die sofortige Aufhebung der Sanktionen.


Rufe zur Freigabe afghanischer Gelder durch die USA verstärken sich

Nachdem die afghanische Handels- und Investitionskammer (ACCI) am 13. September davor gewarnt hatte, daß das Land in eine Wirtschaftskrise stürzen würde, wenn das US-Finanzministerium die eingefrorenen internationalen Reserven nicht freigeben werde, mehren sich die Stimmen, die die USA auffordern, genau dies zu tun. Diese Stimmen von Vertretern des Privatsektors warfen dem US-Finanzministerium vor, daß das Einfrieren der Reserven Kabuls eine Verletzung der Menschenrechte darstelle, und berichteten, daß seit dem Einfrieren der Reserven alle Transaktionen zwischen afghanischen und internationalen Banken gestoppt worden seien.

Wenn die Situation nicht geändert werde, werde das Land eine tiefe Rezession nicht vermeiden können, warnten die Vertreter laut TOLOnews aus Afghanistan. „Wir fordern die Vereinigten Staaten und die Welt auf, das Problem mit den eingefrorenen Guthaben zu lösen, denn dieses Geld gehört den Bürgern von Afghanistan. Wenn es politische Probleme mit der Regierung oder einigen Leuten gebe, dürfte nicht das Geld der Bevölkerung dafür als Geisel genommen werden“, sagte der amtierende ACCI-Direktor Mohammad Yunus Mohmand. Ein weiteres Vorstandsmitglied, Khan Jan Alokozay, sagte, daß die meisten Fabriken mit einem ernsthaften Mangel an finanziellen Mitteln und Rohstoffen zu kämpfen hätten, weil sie kein Geld abheben könnten, und daß im letzten Monat über eine Million Arbeiter nicht hätten bezahlt werden können.

Außerdem könnten der Verlust der humanitären Hilfe und die sich abzeichnende vierte Welle des Coronavirus das Land verwüsten. Der afghanische Gesundheitsminister Wahid Majrooh, der aus der vorherigen Regierung übernommen wurde, sagte, das Gesundheitssystem des Landes stehe kurz vor dem Zusammenbruch: „Wir verlieren Personal, wir verlieren Menschenleben, wir verlieren die Moral und die Dynamik, die wir hatten“, sagte Majrooh. „Die Krise ist sehr, sehr umfangreich.“

Der Druck auf die USA, die Mittel freizugeben, wächst. Bei der Pressekonferenz des chinesischen Außenministeriums am 15. Sept. nahm sich dessen Sprecher Zhao Lijian dieses Themas an, indem er eine Frage von The Paper beantwortete, die den Taliban-Sprecher Suhail Shaheen mit den Worten zitiert hatte: „Die USA sollten das Einfrieren der Gelder aufheben, da es sich um das Geld der afghanischen Bevölkerung handelt. Afghanistan hat deshalb viele wirtschaftliche Probleme. Dieses Einfrieren richtet sich gegen das afghanische Volk. Es besteht Handlungsbedarf. Die neue Regierung wird alle möglichen rechtlichen Schritte einleiten.“ Zhao Antwort lautete: „Shaheen hat Recht. Das Vermögen gehört Afghanistan und sollte für das afghanische Volk verwendet werden. Die USA sollten es nicht ungerechtfertigt einfrieren. Die USA sollten sich der legitimen Forderung Afghanistans stellen, den Druck und die Sanktionen aufheben und aufhören, Hindernisse für die Wirtschaft, den Lebensunterhalt sowie den Frieden und den Wiederaufbau in Afghanistan zu schaffen.“

Es ist anzunehmen, daß der Gipfel der Staats- und Regierungschefs der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) am 16. und 17. September eine klare Stellungnahme veröffentlichen wird, da sowohl Rußland als auch China darauf hingewiesen haben, daß die USA, die für die Verschlechterung der Lage in Afghanistan verantwortlich seien, auch die Hauptverantwortung für die Lösung der Krise übernehmen müßten. Ein erster Schritt in diese Richtung wäre die Freigabe der Mittel für die derzeitige Übergangsregierung, bevor es zu spät ist.


China startet das Kernmodul seiner Raumstation

Mit dem heutigen erfolgreichen Start des Tianhe-Kernmoduls seiner Raumstation beginnt China die dritte Phase seines auf 30 Jahre angelegten bemannten Raumfahrtprogramms.

Die erste Phase hatte das Ziel zu zeigen, daß die bemannte Raumfahrt sicher ist. Dieses Ziel wurde 2003 erreicht. In der zweiten bis heute andauernden Phase wurden viele Technologien erprobt, die für längere Aufenthalte im Weltraum benötigt werden, wie z.B. Außenbordaktivitäten und Betankung.

Für den Bau der Raumstation sind elf Starts von Transportraketen geplant. Mitte bis Ende Mai soll das Tianzhou-2-Frachtraumschiff an Tianhe andocken, danach werden drei Astronauten der Shenzhou-12-Mission im Juni auf der Station ankommen. Als erstes werden auf der Raumstation neun Experimente aus 17 Ländern durchgeführt. Außerdem arbeitet China eng mit den Vereinten Nationen zusammen, um Experimente zu ermöglichen, die den Entwicklungsländern dienen.

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Unnötige Gesundheitskatastrophe in Afghanistan

Der amtierende Gesundheitsminister Afghanistans, Dr. Wahid Majrooh, erläuterte die wahren Auswirkungen der finanziellen Maßnahmen des Westens, die dazu führen, daß die Finanzierung des afghanischen Gesundheitssystems unmöglich wird: „Wenn wir Nachrichten von der Weltbank oder den Gebern des Treuhandfonds für den Wiederaufbau Afghanistans hören – ob sie nun sagen, daß sie unsere Mittel gestoppt oder eingefroren haben – bedeutet das für mich, daß 3.700 Gesundheitseinrichtungen zusammenbrechen werden. Daß die Gesundheit von 35 Millionen Menschen zusammenbrechen wird.“

Die UNO schätzt, daß etwa 90 % der Gesundheitseinrichtungen geschlossen wurden, da die internationalen Geber offensichtlich besorgter über den Missbrauch der Mittel durch die Taliban sind, als über die Folgen für das Leben der Menschen dort.

In Interviews mit New Humanitarian und Business Insider erklärte Majrooh in der vergangenen Woche, daß Lebensmittel und Treibstoff fehlten, daß es keine Gehälter gebe, daß die Impfteams für Pocken und COVID-19 aufgelöst seien und daß drei Millionen Impfdosen, die kurz vor dem Verfall stünden, nicht verimpft werden könnten.

Das von der Weltbank verwaltete Programm für den Gesundheitssektor, Sehalmandi, wurde eingestellt, was zum Tod von Schwangeren und zu schwerer Unterernährung bei Kindern geführt hat. Außerdem erklärte Majrooh, daß es für die Länder nicht schwierig sein dürfte, die Hilfe zu leisten, selbst wenn sie Bedenken gegenüber den Taliban hätten, da die meisten Hilfsleistungen über die UNO abgewickelt werden könnten. In 31 der 34 Provinzen wurden NGOs mit der Durchführung der medizinischen Grundversorgung beauftragt, so daß der Weg der Finanzierung verfügbar sei. Er sehe in dieser gegenwärtigen sorglosen Missachtung die eigentliche Wahrheit hinter der über viele Jahre hinweg geäußerten angeblichen Besorgnis.

Majrooh sagte, er habe am 15. August beschlossen, auf seinem Posten zu bleiben. „Als die Taliban kamen, war ich am nächsten Tag im Büro. Und um ehrlich zu sein, waren sie überrascht. Im Laufe der Zeit bereite ich mich auf eine reibungslose Ablösung vor, um die meisten Angelegenheiten zu übergeben. Die Koordinierung zwischen mir und ihrer Gesundheitskommission ist gut“. Sie haben sich zwar bereit erklärt, ihre Gesundheitsbehörden in den Provinzen zu informieren, die Covid-19-Impfungen fortzusetzen, aber die Logistik ist nicht vorhanden. Die afghanischen Krankenhäuser haben nicht einmal den Treibstoff zum Betrieb der Kühlschränke, um die Impfstoffe zu lagern.


Ehemaliger britischer Außenminister will globales faschistisches System zur Bekämpfung von CO2

In einem Artikel in der Erstausgabe der neuen britischen Zeitschrift Environmental Affairs schlägt der ehemalige britische Außenminister William Hague vor, britische Streitkräfte sollten eingesetzt werden, nicht um die Rohstoffversorgung der britischen Inseln zu sichern, wie es bisher praktiziert wurde, sondern um zu verhindern, daß sie überhaupt genutzt werden. „In der Vergangenheit war Großbritannien bereit, seine gesamte Feuerkraft einzusetzen, sowohl militärisch als auch diplomatisch, um fossile Brennstoffe zu sichern und zu fördern“, schrieb Hague. „Aber in der Zukunft wird das Vereinigte Königreich all seine diplomatischen Fähigkeiten einsetzen müssen, um sicherzustellen, daß diese Ressourcen nicht genutzt werden und die natürliche Umwelt geschützt wird.“

„Das könnte zu unangenehmen Situationen führen, in denen die notwendige Koordinierung internationaler Maßnahmen gegen den Klimawandel unseren anderen außenpolitischen Prioritäten zuwiderläuft.“

Hagues Kommentare über Rohstoffe machten Schlagzeilen in Publikationen wie der Daily Mail und sind tatsächlich eine Blaupause für ein globales faschistisches System, mit dem produktive Wirtschaftsaktivitäten stillgelegt werden könnten, indem die Abholzung in anderen Ländern sanktioniert wird, „bestimmte kohlenstoffreiche Produkte“ international besteuert und Produkte „mit dem Risiko hoher Umweltschäden, wie Lebensmittel und Kleidung…“ obligatorisch gekennzeichnet werden.

Hague gibt offen zu, daß der Übergang zu einer CO2-freien Wirtschaft zu mehr, statt weniger globaler Instabilität führen werde. Abgesehen von den offensichtlichen Härten, die viele Länder treffen werden – er nennt Nigeria und Libyen als zwei offensichtliche Beispiele –, wird der Übergang auch den „strategischen Wettbewerb“ zwischen den großen Blöcken verschärfen, insbesondere in der Arktis. Dabei ist für Hague keineswegs Rußland der größte strategische Konkurrent in diesem Zusammenhang, sondern China. Großbritannien müsse mit China beim Klimawandel kooperieren, auch wenn es mit China in anderen Fragen nicht übereinstimme. Gleichzeitig müsse sich Großbritannien von der Abhängigkeit von China bei grünen Technologien und den dafür benötigten Rohstoffen, wie Kobalt, lösen, allerdings seine geopolitische Politik mit den USA fortsetzen.

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Lyle Goldstein stellt eine „unbequeme Frage“: Warum bedrohen die USA das nukleare Rußland an so vielen Fronten?

Der Analyst des U.S. Naval War College, Lyle J. Goldstein, schlug heute erneut Alarm wegen des Irrsinns, mit dem die Vereinigten Staaten die Atommächte China und Rußland als Gegner behandelten. Unter dem Titel „Putins Rote Linien analysieren“ warnt Goldstein in seinem Artikel, der auf dem Blog American Committee for U.S.-Russia Accord gepostet wurde, daß die Menschen es versäumt hätten, die volle Bedeutung von Wladimir Putins Warnung der letzten Woche zu registrieren, die an die Vereinigten Staaten und andere gerichtet war, Rußlands rote Linien nicht zu überschreiten. Insbesondere sei ihnen Putins eigene Betonung der Tatsache entgangen, daß Rußland „selbst, je nach den Begleitumständen der jeweiligen Situation, bestimmen wird, wo diese roten Linien sind.“

Goldstein schrieb in seiner persönlichen Eigenschaft als qualifizierter Militärstratege:

„Wenn es um voll aufgerüstete Nuklearmächte wie China und insbesondere Russland geht, ist die Angelegenheit absolut ernst, denn wir reden über Länder, die die USA ggfs. innerhalb weniger Stunden ‚auslöschen‘ können, selbst wenn wir uns den Trost einreden können, daß unsere Gegner mit uns in Flammen untergehen würden….

„Die Amerikaner sollten sich die unangenehme Frage stellen: Warum sieht es so aus, als ob die USA und ihre Verbündeten zu so vielen verschiedenen „roten Linien“ Rußlands bei so vielen „Gelegenheiten“ gleichzeitig vordringen? In der Tat sind die russischen Interessen jetzt direkt gegen die Interessen der USA oder unserer Verbündeten ausgerichtet, in einem Nullsummenspiel an einer riesigen Front, die sich von der Arktis über das Baltikum, Weißrußland, den Donbass und die Krim bis hinunter zum Kaukasus und darüber hinaus erstreckt.

„Ein vernünftiger Begriff von Frieden, ja von Überleben für das 21. Jahrhundert muß Begrenzungen und vor allem das Prinzip des Realismus und der Zurückhaltung beinhalten. Wir sollten nicht täglich die roten Linien anderer großer, nuklear bewaffneter Mächte antasten. Die Tatsache, daß westliche Strategen versuchen, Rußlands rote Linien in Osteuropa auszutesten, ist an sich schon eine massive Anklage gegen die US-Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges….

„Wir müssen lernen, freundschaftlich mit Rußland zu leben, oder wir riskieren ein sich fortsetzendes Muster von Showdowns nach Art der Kubakrise – jedoch diesmal vor Russlands Haustür und mit einem Kreml, der im Vergleich zu den frühen 1960er Jahren über ein unendlich viel leistungsfähigeres Atomwaffenarsenal verfügt. In einem solch unglückseligen Fall könnten uns wieder einige Lektionen über rote Linien erteilt werden.“

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Rosatom startet „Atome für die Menschheit“

Laut Nuclear Engineering International wird am 30. April diese Initiative für ein „Globales Nukleares Bewusstsein“ von Rosatom gestartet. Das Thema ist, daß moderne Nukleartechnologie sauber und zuverlässig ist, aber viel mehr als nur grünen Strom bedeutet. Sie ist ein vielseitiges Werkzeug, um die dringendsten Herausforderungen zu lösen.

„Rosatom glaubt, daß es höchste Zeit ist, den Menschen in den Mittelpunkt der Nukleardebatte zu stellen. Atome für die Menschheit ist eine einzigartige Sammlung von Geschichten, in denen ganz normale Menschen aus aller Welt erzählen, wie die Kernenergie ihr Leben verändert und hilft, große und kleine Träume zu erfüllen“, so die Agentur in einer Mitteilung.

Die Auftaktveranstaltung zum Projekt „Warum die Menschheit Kernenergie braucht“ findet am 30. April statt. Kirsty Gogan, eine international gefragte Expertin mit mehr als 15 Jahren Erfahrung bei der Beratung der Regierung in Klima- und Energiefragen, wird die Diskussion moderieren. Zu den weiteren Rednern gehören Führungskräfte von Rosatom und der World Nuclear Association, Umweltexperten und „Helden der Atome für die Menschheit“-Dokumentationen.

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Helga Zepp-LaRouche sprach auf dem „Internationalen Akademischen Forum in China 2021“

Helga Zepp-LaRouche hat an dem hochrangigen „Internationalen Akademischen Forum in China 2021“ zum Thema „Ein neuer und einzigartiger chinesischer Weg zur Modernisierung“ teilgenommen, das am 14. und 15. Oktober in Beijing stattfand. Veranstalter des Forums war die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften (CASS).

Die Konferenz wurde mit einer Rede von Huang Kunming, Mitglied des Politbüros der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit der KPCh, eröffnet. Er sagte: „In den vergangenen 100 Jahren hat die KPCh dem Volk den Weg zu einem neuen und einzigartigen chinesischen Modell der Modernisierung geebnet und ein neues Vorbild für den menschlichen Fortschritt geschaffen… China wird seinen eigenen Weg gehen, den Austausch und das gegenseitige Lernen mit anderen Ländern verstärken und mit den neuen Errungenschaften der Modernisierung einen größeren Beitrag für die Welt leisten.“

Er wies darauf hin, daß das Forum eine wichtige Plattform für die Förderung des Austauschs in den Bereichen Philosophie und Sozialwissenschaften zwischen China und der Welt sei. Mehr als 100 Wissenschaftler verschiedener Universitäten, Thinktanks und akademischer Einrichtungen aus zwanzig Ländern nahmen daran teil.

Helga Zepp-LaRouche, die als Präsidentin des Schiller-Instituts eingeladen war, gab ihrem Vortrag den Titel „Ein chinesischer Beitrag zur Weltgeschichte, aus der Zukunft betrachtet“. Sie stellte die große Leistung Chinas dar, das sich von einem armen, vorwiegend landwirtschaftlich geprägten Land zu einer der führenden Nationen der Welt in Wissenschaft, Industrie und Kultur entwickelt hat. Ihr Aufruf zu einem Dialog auf höchster kultureller Ebene löste eine sehr positive Reaktion des Moderators aus, der betonte, daß die Gegenüberstellung der größten Dichter und Denker des Westens mit denen Chinas zeige, daß sie zwar sehr unterschiedliche Kulturen repräsentierten, der Dialog zwischen ihnen aber wirklich universelle Werte darstelle. Dieser Gedanke komme in der Hymne der Europäischen Union (EU), in Schillers und Beethovens „Ode an die Freude“ zum Ausdruck.

Auch andere wichtige Fragen wurden angesprochen: Welche Schritte müssen unternommen werden, um die Welt in eine gemeinsamen Zukunft zu führen, und wie kann das in China produzierte Wissen direkter Teil des Weltwissens werden?

Ein chinesischer Beitrag zur Weltgeschichte, aus der Zukunft betrachtet

Von Helga Zepp-LaRouche

China ist gegenwärtig das einzige Land, das eine klare und begeisternde Vision für die Zukunft hat, namentlich, daß China bis zum 100. Jahrestag der Volksrepublik China ein „modernes sozialistisches Land werden will, das wohlhabend, stark, demokratisch, kulturell fortgeschritten, harmonisch und schön ist“. Aufgrund seiner unglaublichen Erfolgsbilanz, insbesondere in den letzten 40 Jahren, gibt es hinreichenden Grund anzunehmen, daß dieses Ziel eine überwältigende Chance hat, erreicht zu werden.

Der Erfolg der KPCh [Kommunistische Partei Chinas], China zu vereinigen und es von einem Land, das unter Aggression, Besetzung und Ausplünderung durch imperiale Mächte gelitten hat, in den heutigen Motor der Weltwirtschaft zu verwandeln, ist eine der größten zivilisatorischen Leistungen der Geschichte! Nach den Erfahrungen des Jahrhunderts der Demütigung und der arroganten Ungerechtigkeit des Versailler Vertrags, der China sein eigenes Territorium verweigerte, brachte die Gründung der KPCh China auf den Weg, seine Souveränität zu erlangen, was nach Jahrzehnten weiterer Kriege und Bürgerkriege zur Gründung der Volksrepublik China führte. Doch mit Deng Xiaopings Reform- und Öffnungspolitik, die 1978 begann, kam es zu einem in der Geschichte beispiellosen Wandel. Deng war der erste, der den Begriff „Xiaokang“ (einer mäßig wohlhabenden Gesellschaft) verwendete, um dem chinesischen Traum von der Modernisierung einen Namen zu geben.

Von einem vorwiegend ländlichen, auf Handarbeit basierenden Land entwickelte sich China zu einem Land mit dem größten Hochgeschwindigkeitsbahnsystem der Welt, und, obwohl es relativ spät mit seinem Raumfahrtprogramm begann, war China das erste Land, das mit der Mission Chang’e-4 auf der erdabgewandten Seite des Mondes landete. Im Februar brachte die Marssonde Tianwen-1 den Rover Zhurong für Erkundungszwecke zum Mars. Der Wukong-Satellit zur Erforschung dunkler Materie ist auf dem neuesten Stand der Technik, und chinesische Nuklearwissenschaftler haben Kernreaktoren der dritten Generation, den Kugelhaufenreaktor, entwickelt und erforschen die Technologie der Kernfusion.

Zu diesen Erfolgen kommt hinzu, daß 850 Millionen Chinesen aus der Armut befreit wurden, die Lebenserwartung erheblich gestiegen ist und sich der Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung verbessert hat. Mit der Neuen Seidenstraße, der BRI, arbeitet China am größten Infrastrukturprogramm der Geschichte und bietet damit zum ersten Mal vielen Entwicklungsländern die Hoffnung, die von den Kolonialmächten hinterlassene Armut und Unterentwicklung zu überwinden. Xi Jinpings Vision einer Gemeinschaft für die gemeinsame Zukunft der Menschheit ist die bei weitem entwickeltste Konzeption für eine völlig neue Ära in der Geschichte der Menschheit, die zum ersten Mal ein Modell für eine Welt ohne Krieg bietet.

China war das erste Land, das das Coronavirus durch strenge pandemische Maßnahmen, den Bau neuer Krankenhäuser mit Tausenden Betten und die solidarische Mobilisierung des ganzen Landes eindämmen konnte, während es gleichzeitig medizinische Hilfsgüter und später Impfstoffe in viele Länder der Welt exportierte und spendete. Mit dem Konzept der Gesundheits-Seidenstraße hat China auch einen wichtigen Beitrag zum Aufbau eines weltweiten Gesundheitssystems geleistet, ohne das weder diese Pandemie noch künftige Pandemien bewältigt werden können.

Eines der beeindruckendsten Merkmale der Entwicklungen in China ist die Konzentration auf die kulturelle Verbesserung der Bevölkerung. Überall im Land wurden enorme Anstrengungen unternommen, um die im Laufe von 5.000 Jahren Geschichte entstandenen Kulturschätze zu bewahren und sie in digitaler Form möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und so die kulturelle Identität der Bevölkerung zu stärken und ihr eine anregende Freizeitbeschäftigung zu bieten. Negative kulturelle Einflüsse werden bekämpft, wie Rap, Hip Hop und die Zeit, die Jugendliche mit destruktiven Internet-Spielen verschwenden.

Auf der positiven Seite werden die großen klassischen Traditionen der chinesischen Kultur wie klassische Poesie, Malerei, Kalligrafie, Musik und Tanz wiederbelebt. Auch die chinesische Oper, die schönen Volkslieder und die Instrumentalmusik werden von der chinesischen Jugend immer mehr geschätzt.

Präsident Xi Jinping hat sich eindeutig die Sichtweise des ersten Bildungsministers der Republik China, Cai Yuanpei, der auch Präsident der Beijing-Universität war, zu eigen gemacht, das heißt, daß die ästhetische Erziehung der Menschen sowohl die Kreativität als auch den moralischen Charakter fördert. Er sagte ausdrücklich, daß so Studenten mit einem schönen Geist hervorgebracht werden, was die Quelle für neue große Kunstwerke ist. Die Absicht, 10% des BIP in die kulturelle Entwicklung der breiten Bevölkerung zu investieren, ist absolut revolutionär.

In Anbetracht der Entwicklung Chinas, insbesondere der letzten 40 Jahre, und der Betonung der eben beschriebenen kulturellen Werte gibt es also allen Grund zu der Annahme, daß China sein Ziel, die Art von Gesellschaft, die es bis Mitte des 21. Jahrhunderts sein möchte, erreichen wird, denn jene Entscheidungen, die heute mit Blick auf bestimmte kulturelle Werte getroffen werden, werden bestimmen, welche Gesellschaft in zwei Generationen existiert.

Das Hauptproblem ist jedoch, daß die Anhänger des liberalen westlichen Systems das chinesische Modell als Rivalen, ja sogar als Gegner betrachten und entschlossen sind, den weiteren Aufstieg Chinas einzudämmen, wofür die Gründung des AUKUS nur das jüngste Beispiel ist. Auch wenn diese Beschreibung nicht in die offizielle diplomatische Sprache von heute paßt, handelt es sich im wesentlichen um dasselbe System wie das Britische Empire, das mit dem Vertrag von Paris 1763 gegründet wurde und das die Britische Ostindiengesellschaft zur Ausbeutung Indiens und vieler anderer Entwicklungsländer einsetzte und die Opiumkriege gegen China führte.

Heute existiert dieses Imperium in Form einer ausbeuterischen Oligarchie mit Sitz in der Londoner City und der Wall Street. Nachdem Amerika seinen Unabhängigkeitskrieg erfolgreich gegen dieses Imperium führte, erkannten die Briten nach dem Sieg Lincolns über die Konföderation (die mit dem Britischen Empire verbündet war), daß die amerikanische Kolonie militärisch nicht zurückerobert werden konnte. Also konzentrierten sich die Kräfte des Imperiums darauf, das amerikanische Establishment für die Idee zu gewinnen, die Welt als ein Imperium zu regieren, das auf einer Sonderbeziehung zwischen Großbritannien und den USA beruht.

Betrachtet man den kulturellen Zustand des „Westens“, so ist es offensichtlich, daß es keine solche Bestrebungen nach einer kulturellen und moralischen Verbesserung der Bevölkerung gibt. Im Gegenteil, das allgemeine kulturelle Leben wird von einer Gegenkultur beherrscht, die dem Grundsatz folgt: „Alles ist erlaubt!“ Je verrückter und entarteter eine „künstlerische“ Idee ist, desto größer ist die Chance, daß sie in den Massenmedien vorgestellt wird. In den Medien wird sogar eingeräumt, daß eine Bevölkerung, die von niederen Impulsen beherrscht wird, politisch leichter zu kontrollieren sei. Aus dieser liberalen Sichtweise heraus wird der Vorwurf abgeleitet, China sei eine „autokratische Gesellschaft“, die ihrer Bevölkerung kulturelle Werte aufzwinge und die „Freiheit“ der individuellen Meinungsäußerung unterdrücke.

Wer hat nun Recht? Ist das nur eine Ansichtssache, bei der jede Meinung gleichermaßen gültig ist?

Die Menschheit ist die einzige Spezies, die ihre eigene Zukunft gestalten kann, indem sie eine schöne Vision davon entwickelt, wie die Zukunft aussehen kann, und dann daran arbeitet, dieses Ziel zu erreichen. Heruntergekommene Kulturen, wie z.B. solche, die von Empirismus, Sophisterei und Relativismus beherrscht werden, nehmen dem einzelnen jedoch die Fähigkeit, kreative Hypothesen über die Zukunft zu formulieren, da dies voraussetzen würde, sich über die Ebene der Sinnesbefriedigung zu erheben. Daher setzt das Imperium auf Konfrontation, Aggression und die Projektion der eigenen Motive auf den gewählten Gegner.

Das Problem ist nicht, daß China autokratisch ist, das Problem ist, daß sich der Westen von seinen eigenen besten kulturellen Traditionen wie der italienischen Renaissance, der deutschen Klassik und den Idealen der Amerikanischen Revolution entfernt hat. Diese Werte sind zwar noch vorhanden, aber nicht genügend aktiv.

Das Beste, was China daher tun kann, ist, mit den europäischen Nationen und den USA einen Dialog über die klassische Kultur zu führen, in dem jede Seite die besten und edelsten Vorstellungen hervorhebt. Es ist die pädagogische Wirkung der klassischen Kultur, die den Menschen über die Ebene der Sinneswahrnehmung erhebt und ihm ein Verständnis für die potentielle Unsterblichkeit der menschlichen Gattung eröffnet. Durch einen lebhaften Dialog zwischen Konfuzius, Platon, Archimedes, Zhu Xi, Wang Yangming, Nikolaus von Kues, Leibniz, Du Fu und Schiller, um nur einige zu nennen, können die Menschen eine Vorstellung von der Gleichzeitigkeit der Ewigkeit entwickeln, wie es beispielsweise in dem Fresko Die Schule von Athen von Raffaello Sanzio da Urbino zum Ausdruck kommt.

Der beste Weg für China, sein Ziel für 2049 zu erreichen, besteht darin, die Bemühungen um die kulturelle Neue Seidenstraße zu verstärken, denn je mehr Länder auf dem Planeten auch für sich selbst das Ziel entwickeln, eine kulturell fortschrittliche, harmonische und schöne Gesellschaft zu schaffen, desto größer sind die Chancen, daß alle die zugrundeliegenden universellen Prinzipien entdecken, die uns menschlich machen und die Grundlage für die gemeinsame Zukunft der Menschheit darstellen.


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