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Pakistan TV interviewt Helga Zepp-LaRouche zu den wirtschaftlichen Folgen der Ukraine-Krise

Der pakistanische Fernsehsender PTV führte Interviews mit der Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, und dem bekannten pakistanischen Wirtschaftswissenschaftler Amer Zafar Durrani, der über 30 Jahre Erfahrung mit der wirtschaftlichen Entwicklung armer oder kriegszerstörter Staaten hat. Unter dem Titel „Wirtschaftliche Folgen der Ukraine-Krise“ wurde die Sendung von Faisal Rehman moderiert, der Frau Zepp-LaRouche bereits mehrfach interviewt hat. Nach den von Rehman an Frau Zepp-LaRouche gerichteten Fragen versicherte Herr Durrani abschließend: „Ich denke, Sie sollten hören, was Helga sagt. Ich glaube, sie hat recht“ in der Frage, warum der Krieg überhaupt begonnen hat und wie man ihn beenden kann.

Die Sendung fand auf englisch statt.


Zepp-LaRouche erläutert im chinesischen Fernsehen das Konzept einer neuen Sicherheitsarchitektur

CGTN-Sendung „Dialogue“ am 7.3. die Notwendigkeit einer ganz neuen Weltsicherheits- und Entwicklungsarchitektur. Die beiden anderen Gäste der von Li Quiyuan moderierten Live-Podiumsdiskussion waren Prof. Victor Gau Zhikai von der Soochow-Universität und Peter Kuznick von der American University. Sie betonten ebenfalls die Dringlichkeit eines neuen Kurses für die Welt, insbesondere um die Gefahr eines Atomkrieges abzuwenden.

Zepp-LaRouche unterstützte voll und ganz Wang Yis Rat, Probleme durch Diplomatie und Zusammenarbeit zu lösen – das sei „eine frische Brise“ nach dem, was man derzeit in den westlichen Mainstream-Medien höre. Wang Yi hatte betont, wenn man die Geopolitik der Vergangenheit fortsetze, werde dies in einer Katastrophe und möglicherweise sogar der nuklearen Auslöschung enden.

Zepp-LaRouches Vorschlag, der mit Chinas Ansatz einer „Zukunftsgemeinschaft der einen Menschheit“ kohärent ist, beinhaltet die Einberufung einer „internationalen Konferenz, die die Sicherheitsinteressen jedes Landes der Welt berücksichtigt“. Dafür gebe es ein Modell in der europäischen Geschichte: „Der Westfälische Frieden beendete 150 Jahre Religionskriege, die im Dreißigjährigen Krieg gipfelten, und er beruhte auf der Erkenntnis aller Kriegsparteien, daß bei einer Fortsetzung des Krieges niemand mehr übrig bliebe, der dessen Ausgang genießen könnte. Und das ist in gewissem Sinne eine Parallele zu der Situation, mit der wir heute konfrontiert sind, denn wenn es zu einem Atomkrieg kommt, wird es keinen Gewinner geben, es wird niemand mehr übrig sein, der den Ausgang auch nur kommentieren könnte.“

In ihrer Antwort auf eine andere Frage betonte Zepp-LaRouche die Notwendigkeit eines neuen Paradigmas, unter dem sich alle Nationen darauf einigen, gemeinsam an der Lösung der „Hauptprobleme der Menschheit“ zu arbeiten, wie Pandemien, Hungersnöte, Armut und die zunehmende Gefahr einer galoppierenden Inflation bei lebenswichtigen Gütern. Dazu hätten Wang Yi und Präsident Xi vorgeschlagen, daß die Gürtel- und Straßen-Initiative mit den Initiativen „Build Back Better“ der USA und „Global Gateway“ der EU kooperiert. Diese Initiativen stünden nicht in Konkurrenz zueinander, sondern könnten im Geiste der Zusammenarbeit dem gegenseitigen Nutzen dienen.

Angesichts des Zusammenbruchs des transatlantischen Finanzsystems erklärte sie: „Wir brauchen dringend ein neues Finanzsystem, ein Neues Bretton-Woods-System, ein neues Kreditsystem, das Kredite für die Entwicklung aller Entwicklungsländer bereitstellt. Das sind einige der Punkte, die die Menschheit wirklich auf die Probe stellen werden. Können wir uns angesichts so fundamentaler Herausforderungen eine Ordnung geben, die das Überleben und das Glück aller Menschen auf diesem Planeten ermöglicht?“


Beijing Review berichtet über Konferenz des Schiller-Instituts vom 9. April und Zepp-LaRouches Initiative

24. April (EIRNS) – Beijing Review, die nationale englischsprachige Wochenzeitung in China, berichtete ausführlich über die Konferenz des Schiller-Instituts vom 9. April unter der Überschrift: „Internationaler Aufruf für eine neue Sicherheitsarchitektur zur Bewältigung globaler Probleme“. Der Artikel wurde am 18. April veröffentlicht und erschien sowohl in der Print- als auch in der Online-Ausgabe.

Der Artikel zitierte mehrere relevante Kommentare von Helga Zepp-LaRouche, Sam Pitroda, Botschafter Anatoly Antonov, Justin Yifu Lin und Jay Naidoo, wobei alle Redner eindeutig identifiziert wurden.

Darin heißt es: „Trotz unterschiedlicher Auffassungen in einzelnen Fragen waren sich alle Redner einig, daß nur eine internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die sich von der bestehenden völlig unterscheidet, den notwendigen Prozeß in Gang bringen kann.“

Es wurde ebenfalls folgende Beobachtung von Helga Zepp-LaRouche erwähnt: „Der Vorschlag Chinas, die Belt and Road Initiative, das amerikanische Build Back Better World-Programm und das Global Gateway-Programm der EU aufeinander abzustimmen, kann die eigentliche Entwicklung werden, die die globale Sicherheitsarchitektur untermauert. Die Ukraine kann, anstatt Kanonenfutter in einer geopolitischen Konfrontation zu sein, die Brücke zwischen Europa und den eurasischen Nationen werden.

Selbst eine multipolare Welt birgt immer noch die Gefahr einer geopolitischen Konfrontation. Wir brauchen eine dramatische, plötzliche Veränderung in der Art und Weise, wie wir unsere Angelegenheiten organisieren. Am Anfang muß die ehrliche und klare Einsicht stehen, daß eine Fortsetzung der derzeitigen Politik einen Konflikt riskiert, bei dem es keinen Gewinner gibt“, schloß sie.

Der vollständige Artikel kann hier gelesen werden.


Helga Zepp-LaRouche bei CGTN: Die Gefahr eines Nuklearkrieges und die Dringlichkeit einer neuen Weltsicherheitsarchitektur

Helga Zepp-LaRouche wurde am 26. Februar 2022 in der CGTN-Sendung The Hub von Moderator Wang Guan interviewt.

WANG GUAN: Und jetzt ist auch Helga Zepp-LaRouche aus Deutschland, Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, zugeschaltet. Madame LaRouche, willkommen zurück bei CGTN. Ich freue mich, Sie wieder begrüßen zu können. Zunächst möchte ich mehr über Ihre Einschätzung des aktuellen Rußland-Ukraine-Konflikts erfahren: Glauben Sie, daß er hätte vermieden werden können?

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Präsident Putin hatte sehr deutlich gemacht, daß rote Linien überschritten wurden. Er hat einmal gesagt, daß er keinen Ort mehr sehe, auf den er sich zurückziehen könne, und der Westen hat nicht auf ihn gehört. Dann, am 17. Dezember, forderte er von der NATO und den Vereinigten Staaten rechtsverbindliche Sicherheitsgarantien, daß die NATO nicht weiter nach Osten expandieren würde, daß keine Offensivwaffen an die russische Grenze gebracht würden und daß die Ukraine niemals Mitglied der NATO werden dürfe. Darauf hat er keine Antwort erhalten. Er hat keine Antwort auf die Kernfragen erhalten, sondern nur auf Nebenaspekte.

Ich denke also, daß der Westen einen großen Fehler gemacht hat, indem er nicht auf die legitimen, Sicherheitsbedenken Rußlands gehört hat, und jetzt stehen wir am Rande einer Situation, die völlig außer Kontrolle geraten könnte.

WANG: Frau LaRouche, die USA und die NATO haben eine neue Runde von Sanktionen gegen Rußland angekündigt, die sich gegen Präsident Putin, Außenminister Lawrow und andere richten. Glauben Sie, daß dies Rußland von seinen derzeitigen Plänen, seinen Operationen in der Ukraine, abhalten wird?

ZEPP-LAROUCHE: Das glaube ich nicht. Präsident Putin hat dies bereits abgelehnt. Er hat schon vor einigen Jahren gesagt, daß der Westen einen anderen Vorwand, wenn nicht die Ukraine, gefunden hätte, um Rußland einzudämmen und zu demontieren. Kürzlich sagte er, das eigentliche Ziel all dessen sei es, die wirtschaftliche Entwicklung Rußlands zu verhindern. Am 25. Januar hatten zwei ungenannte Beamte des Weißen Hauses gesagt, daß die Sanktionen darauf abzielen, Rußland daran zu hindern, sich von der Abhängigkeit von Öl und Gas zu lösen, was bedeutet, daß sie Rußland das Recht auf Entwicklung verweigern!

Dies ist eine Kriegshandlung. Sanktionen sind eine Kriegshandlung, und ich denke, daß Putin sie bereits einkalkuliert hat. Es wird für Rußland schmerzhaft sein, aber ich denke, der Westen fügt sich selbst einen viel größeren Schaden zu. Und das muß auf das Schärfste verurteilt werden.

WANG: Lassen Sie uns auch über die Vereinten Nationen sprechen, über die Rolle der UN-Resolutionen, die nicht angenommen wurden. Überrascht Sie das überhaupt? Daß wir wieder einen gespaltenen Sicherheitsrat bei den Vereinten Nationen erlebt haben, wo doch so viel auf dem Spiel steht?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, der UN-Sicherheitsrat wurde von der NATO bereits 2011 praktisch obsolet gemacht, als im Fall von Libyen gelogen wurde. Sie hat sich die Zustimmung Rußlands und Chinas für eine begrenzte Aktion in Libyen geholt, die sich dann als vollwertiger Militärschlag entpuppte. Seitdem spielen Lügen eine große Rolle, und es überrascht mich überhaupt nicht, daß das Ziel von all dem inzwischen darin besteht, die unipolare Weltordnung zu erhalten. Natürlich können Rußland und China dem nicht zustimmen, es ist also überhaupt keine Überraschung.

WANG: Frau LaRouche, seit Jahren und Jahrzehnten fordern Sie eine neue Sicherheitsarchitektur, und jetzt fordern Sie eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa. Wie sieht diese neue Sicherheitsarchitektur aus?

ZEPP-LAROUCHE: Nein, ich fordere eine internationale Sicherheitsarchitektur, die die Sicherheitsinteressen aller Nationen auf diesem Planeten, einschließlich Rußlands und Chinas, berücksichtigt. Ich denke, der historische Präzedenzfall hierfür ist der Westfälische Friede, denn nach 150 Jahren Religionskrieg in Europa und den ungeheuren Zerstörungen kamen alle beteiligten Mächte zu dem Schluß, daß eine Fortsetzung des Krieges für niemanden von Vorteil wäre, weil niemand da sein würde, um diesen zu genießen. Heute befinden wir uns in einer ähnlichen Situation: Genau betrachtet, besteht die Gefahr in der nuklearen Vernichtung der gesamten menschlichen Spezies. Das ist es, was in das Bewußtsein aller eindringen muß. Wir brauchen erneut einen Prozeß wie den Westfälischen Frieden, wobei das Prinzip gilt, daß eine Lösung des Konflikts das Interesse aller anderen berücksichtigen muß. Das bedeutet das Sicherheitsinteresse Rußlands, das Sicherheitsinteresse Chinas, der Vereinigten Staaten, der Europäer und aller anderen Nationen. Das zweite Prinzip des Westfälischen Friedens war, daß um des Friedens willen alle Verbrechen, die von der einen oder der anderen Seite begangen wurden, vergessen werden müssen; und drittens, daß die Rolle des Staates beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Krieg wichtig ist. Das Äquivalent dazu bedeutet heute, daß alle Mächte sich mit dem wirklichen, entscheidenden Problem auseinandersetzen müssen: Dem Grund dafür, warum es den Konflikt überhaupt gibt – der Tatsache, daß das neoliberale System des Westens zusammenbricht. Deshalb muß der erste Akt einer solchen neuen Architektur eine globale Glass-Steagall-Bankentrennung sein, bei der die Kasinowirtschaft, d.h. der Grund für die verzweifelte Lage des Westens, ein Ende haben muß. Dann brauchen wir ein nationales Bankensystem für jedes einzelne Land und ein neues Kreditsystem in der Tradition des Bretton-Woods-Systems, das billige Kredite für die Entwicklung der Entwicklungsländer bereitstellt. Wenn man sich auf diese Maßnahmen einigte, wäre ein dauerhafter Frieden möglich.

WANG: Frau LaRouche, ein renommierter Politikwissenschaftler in Asien sagte heute, Rußlands Endziel könnte darin bestehen, eine „Art Mini-Sowjetunion“ zu schaffen. Sehen Sie das auch so?

ZEPP-LAROUCHE: Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube, die einzigen, die derzeit geopolitische Blöcke vorantreiben, sind diejenigen hinter Präsident Biden, die versuchen, eine „Allianz der Demokratien“ gegen sogenannte autokratische Regierungen zu schaffen. Ich denke, daß die Vereinbarung zwischen Präsident Xi Jinping und Putin vom 4. Februar, in der sie ein strategisches Bündnis zwischen Rußland und China auf der Grundlage der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz geschlossen haben, für alle offen ist. Und ich denke, jede neue Ordnung, die zum Frieden führen soll, muß alle einbeziehen, muß die Geopolitik überwinden und im Grunde zu dem Prinzip übergehen, daß Frieden nur durch Entwicklung möglich ist und diese für alle zugänglich sein muss.

WANG: Schließlich, Frau LaRouche, glauben Sie, daß sich die USA und der Westen in irgendeiner Weise im Niedergang befinden, wenn man ihre Haltung z.B. in Jugoslawien vor 20 Jahren vergleicht, als sie entschieden militärisch intervenierten, und jetzt in der Ukraine mit einem ebenso entschiedenen „no boots on the ground“-Prinzip auftreten?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, wir haben in Afghanistan gesehen, daß die NATO und die Vereinigten Staaten – angeblich die mächtigste Militärmaschinerie der Welt – nicht in der Lage waren, lediglich 65.000 Taliban-Kämpfer zu besiegen. Die militärische Macht des Westens ist also in Frage gestellt.

Das Problem ist, daß irgendwann nur noch Nuklearwaffen übrig bleiben, und wenn man sich die Nukleardoktrinen ansieht – die Prompt Global Strike Doktrin oder das jüngste Manöver Global Lightning, das die Idee eines langanhaltenden Nuklearkrieges verfolgte –, dann ist das die wahre Gefahr. Daher muß das nukleare Spiel mit dem Feuer, das wir derzeit erleben, unterlassen und dringend ersetzt werden. Die Menschen müssen sich darüber bewußt sein, was geschieht, wenn es zum Einsatz einer einzigen Atomwaffe kommt. Die Logik der nuklearen Kriegsführung im Vergleich zur konventionellen Kriegsführung darin besteht, dass letztlich alle Atomwaffen eingesetzt werden, und das würde die vollständige Vernichtung der Zivilisation bedeuten. Und genau das steht auf dem Spiel.

Mehr Menschen sollten das verstehen und eine andere Weltordnung, eine neue Sicherheitsarchitektur fordern, die zum Beispiel auf der Zusammenarbeit zum Aufbau eines Weltgesundheitssystem basieren könnte. Wir haben immer noch eine Pandemie. Es herrscht eine Hungersnot, die von David Beasley als eine Hungersnot „biblischen Ausmaßes“ bezeichnet wird, die das Leben von 300 Millionen Menschen bedroht, die sterben könnten. Diese Dinge müssen angegangen werden. Das ist die einzige Chance für die Menschheit…

WANG: In der Tat, es gibt dort viele Herausforderungen. Mehr Zeit haben wir leider nicht – entschuldigen Sie die Unterbrechung. Ich würde mich freuen, Sie wieder in unserer Sendung begrüßen zu dürfen. Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, vielen Dank, daß Sie heute bei uns waren.


Christlich-Demokratischen Partei Peru richtet Beitrittserklärung an das Schiller-Institut

Die Christlich-Demokratische Partei Perus hat am 23. Januar über ihren Präsidenten Carlos Gallardo das folgende Beitrittsschreiben an das Schiller-Institut gerichtet:

Frau Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts: Am Jahrestag der Christlich-Demokratischen Partei Perus, deren Präsidentin zu sein ich die Ehre habe, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um persönlich zum Ausdruck zu bringen, daß wir und das Schiller-Institut durch die Übereinstimmung der philosophischen Prinzipien und der Wirtschaftspolitik, die Sie so leidenschaftlich und mutig weltweit vertreten, verbunden sind. Aus diesem Grund erkläre ich als Vorsitzender der Partei und im Namen unserer Mitglieder unseren Beitritt zum Schiller-Institut.

Die Welt befindet sich in einer der akutesten und dramatischsten Krisen der modernen Geschichte. Seuchen, Krieg, Hunger und Armut bedrohen die Existenz von Menschen und Völkern. Alles scheint verloren. Doch wie wir bereits gezeigt haben, sind wir die einzige Spezies, die nach dem Ebenbild und der Ähnlichkeit Gottes geschaffen wurde und die Fähigkeit besitzt, diesen Prozeß, der nun fatal zu sein scheint, vollständig umzukehren. Die Krise ist das Ergebnis dessen, was die Welt in den letzten Jahrzehnten beherrscht hat: eine Politik der Konfrontation, eine Geopolitik der Ausbeutung, ein krasser Neoliberalismus, der den Wucher legitimiert hat, und die Durchsetzung der Interessen von Minderheiten gegenüber den Interessen der großen Mehrheit und dem Gemeinwohl. Der Klassenkampf, den die linken und rechten Eliten zu erzwingen versuchen, wird diese Situation noch verschlimmern.

Die Hoffnung liegt in der Rückbesinnung auf die von Kardinal Nikolaus von Kues so schön dargestellten Ideen des Gemeinwohls, der Erarbeitung und Umsetzung von Lösungen, die allen zugute kommen. Dies sind die Grundsätze, die das Schiller-Institut und die Christdemokratische Partei von Peru teilen.

Wie aus Chinas Vorschlag für die Belt and Road Initiative hervorgeht, ist es möglich, ein Programm zur Entwicklung der physischen Infrastruktur zu entwickeln und umzusetzen und der ganzen Welt wissenschaftliche und technologische Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen. Es ist möglich, „Entwicklung im Namen des Friedens“ zu einer universellen Initiative zu machen, der sich die westlichen Mächte, insbesondere die Vereinigten Staaten, anschließen sollten. So könnten Glückseligkeit und Freude für die große Mehrheit, die leidet, insbesondere für unsere Jugend, zugänglich gemacht werden.

Unser Optimismus rührt daher, daß wir in der Lage sind, rasch ein weltweites politisches Bündnis für diese Initiativen zu schmieden, das gemeinsamen Nutzen und Entwicklung bringen wird.

Ich möchte unseren Mitgliedern ankündigen, daß unsere Partei ein Seminar über die Christliche Wissenschaft der physischen Ökonomie beginnen wird, ein Ansatz, den der verstorbene große Denker Lyndon LaRouche so brillant zusammengefaßt hat und der die unverzichtbare Grundlage für die Formulierung unseres wirtschaftlichen und politischen Programms für unser Peru sein wird, um unser Ziel zu beschleunigen, die Politik zu einem Erziehungsprozeß für unsere Nation zu machen und damit zur wahren Bedeutung der politischen Tätigkeit zurückzukehren – nämlich dem Streben nach dem Gemeinwohl.


Christlich-demokratische Partei Perus erklärt ihren Beitritt zum Schiller-Institut

Anläßlich der Feierlichkeiten zum 66. Jahrestag der Gründung und Wiederbelebung der Christlich-Demokratischen Partei Perus (PDC) fand am Samstag, den 22. Januar, in Lima eine nationale Versammlung der Partei statt, bei der das Schiller-Institut Ehrengast war. Bei dieser Gelegenheit gab die PDC bekannt, daß sie offiziell dem internationalen Schiller-Institut beitritt (den vollständigen Text finden Sie hier).

Die Eröffnungsrede auf der Samstagssitzung hielt die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vor rund 160 Teilnehmern, darunter der gesamte Vorstand des PDC, 20 delegierte Vertreter der 40 Bezirkskomitees, andere führende Mitglieder und etwa 30 Jugendliche. Viele der Anwesenden waren trotz der Pandemie aus dem Landesinneren nach Lima gereist. Zepp-LaRouches ausführliche strategische Bewertung wurde von einem sehr hoffnungsvollen und optimistischen Blick in die Zukunft gekrönt, wenn dieses Jahr das Lyndon LaRouche Jahr wird, in dem LaRouches “Vier Gesetze“ als Pfeiler eines wirtschaftlichen Aufschwungs umgesetzt werden, der das allgemeine Gemeinwohl herbeiführen wird. Zepp-LaRouches Rede, die als Video vorab aufgezeichnet wurde, wurde mit lang anhaltendem Applaus bedacht.

Am Sonntag, dem 23. Januar, fand eine parteiinterne Sitzung mit den Delegierten statt, die aus dem ganzen Land nach Lima gekommen waren. Der PDC-Vorsitzende Carlos Gallardo wandte sich an Helga Zepp-LaRouche, die per Videokonferenz zugeschaltet war, um offiziell den Beitritt des PDC zum Schiller-Institut zu verkünden, da es eine tiefgreifende epistemologische und programmatische Übereinstimmung gebe. Gallardo kündigte außerdem an, daß das PDC in Kürze mit Hilfe von Lehrern des Schiller-Instituts eine Reihe von Kursen über die Wissenschaft der christlichen Ökonomie von Lyndon LaRouche abhalten werde, wobei dieses Buch als Leitfaden für die Entwicklung der Parteiplattform für die Entwicklung des Wirtschaftsprogramms dienen solle. (Link EIR Shop Christentum und Wirtschaft)

Zepp-LaRouche begrüßte die Zusammenarbeit des PDC mit dem Schiller-Institut und beantwortete 45 Minuten lang Fragen der Teilnehmer.


Helga Zepp-LaRouche wirbt in Pakistan für „Operation Ibn Sina“

Die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, nahm am 18. Januar in der Sendung „Views on News“ des öffentlichen pakistanischen Fernsehsenders PTV World an einer Podiumsdiskussion teil. In ihrem kurzen, prägnanten Redebeitrag stellte sie dar, wie der globale Kampf gegen den Kriegskurs des militärisch-industriellen Komplexes gewonnen werden kann, wobei im Mittelpunkt stehen müsse, die afghanische Bevölkerung mit einer „Operation Ibn Sina“ vor dem Hungertod zu bewahren.

In der Sendung kam auch das gestrige Telefongespräch zwischen Wladimir Putin und dem pakistanischen Premierminister Imran Khan zur Sprache, in dem mehrere Bereiche der Zusammenarbeit erörtert wurden. Khan nutzte dabei die Gelegenheit, um Präsident Putin für seine Äußerungen vom 23. Dezember zu danken, in denen er die in der westlichen Welt weit verbreitete Islamfeindlichkeit und insbesondere die Mohammed-Karikaturen anprangerte.

Zepp-LaRouches Vorschlag für eine „Operation Ibn Sina“ – (im Westen als Avicenna bekannt), dem großen islamischen Philosophen und Arzt, der das Mittel der Quarantäne zur Bekämpfung von Epidemien entdeckte – traf in diesem emotionalen Umfeld auf sofortige Unterstützung. Der ehemalige pakistanische Verteidigungsminister, Generalleutnant a.D. Naeem Khalid Lodhi, der ebenfalls zu den Rednern auf dem Podium gehörte, reagierte begeistert auf die Idee und dankte Frau Zepp-LaRouche dafür, die Erinnerung an diese große geschichtliche Persönlichkeit aufgefrischt zu haben, und für ihren Vorschlag, den Namen Ibn Sina für die Bemühungen zur Rettung des afghanischen Volkes zu verwenden.


TASS interviewt Richard Black vom Schiller-Institut zur Erklärung: „Kein Atomkrieg“ der P5

Im Folgenden finden Sie den Text eines Artikels, der heute von TASS veröffentlicht wurde und auf einem Interview mit Richard Black vom Schiller-Institut basiert.

Experte: Die Erklärung der nuklearen „Fünf“ bedeutet, dass die Länder gemeinsame Herausforderungen bewältigen können

Richard Black, [ein] Sprecher des Schiller-Instituts, glaubt, daß die Länder zusammenarbeiten können, um einen Atomkrieg zu vermeiden und eine stabile Entwicklung zu gewährleisten

NEW YORK, 6. Januar. / TASS Grigory Sapozhnikov

Die Erklärung der Staats- und Regierungschefs der „Fünf“ Nuklear[-mächte] (Rußland, Großbritannien, China, die Vereinigten Staaten und Frankreich) weist darauf hin, daß die Länder zusammenarbeiten könnten, um strategische Probleme und Krisen von außergewöhnlichem und unerwartetem Charakter zu lösen. Diese Meinung wurde in einem Interview gegenüber einem TASS-Korrespondenten von Richard Black geäußert, einem Vertreter des Schiller-Instituts in New York.

Die Erklärung der „fünf“ Länder [d.h. die fünf permanenten Mitglieder P5] des UN-Sicherheitsrates sei in zweierlei Hinsicht positiv. Erstens bestätigten alle fünf Länder die frühere gemeinsame Erklärung von Michail Gorbatschow und Ronald Reagan, daß ein Atomkrieg nicht gewonnen werden könne und niemals geführt werden dürfe, wie dies auch in jüngerer Zeit von den Präsidenten Joe Biden und Wladimir Putin erklärt wurde. Zweitens zeige die Erklärung der „Fünf“ des Sicherheitsrates, daß es für diese Länder möglich ist, gemeinsam zu handeln, um auch andere dringende und komplizierte strategische Probleme zu lösen, die das Überleben der Zivilisation betreffen.

Dem Sprecher des Instituts zufolge hat der russische Präsident Putin die Notwendigkeit auf die aktuell dringende Tagesordnung gesetzt, „das gegenwärtige Abgleiten in eine nukleare Konfrontation zwischen den USA und der NATO auf der einen, sowie Russland auf der anderen Seite zu stoppen“. Black betonte die Bedeutung der von Präsident Putin geforderten Unterzeichnung von Vertragsentwürfen über rechtsverbindliche Sicherheitsgarantien durch die USA und das Nordatlantische Bündnis. „Die vom russischen Präsidenten vorgeschlagenen Vertragsentwürfe sind eine Aufforderung zum unmittelbaren Handeln innerhalb der nächsten Tage“, sagte Black.

Black wertete die Erklärung der „Fünf“ generell als einen Schritt in die richtige Richtung. Die „Fünf“ könnten nun „an besonderen, außergewöhnlichen Problemen arbeiten, wie der Situation in Afghanistan und dem Kampf gegen die Pandemie“, sagte er. Die Länder könnten sowohl zusammenarbeiten, um einen Atomkrieg zu verhindern, als auch um eine stabile Entwicklung zu gewährleisten. Die Frage sei nur: „Werden sie kooperieren?“

Hier finden Sie den Artikel im russischen Original.


Podcast-Interview von CGTN World Today mit Helga Zepp-LaRouche über Litauens Haltung zur Ein-China-Politik

Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des Schiller-Instituts, war am Mittwoch, dem 5. Januar 2022, zu Gast im CGTN-Podcast „World Today“. Es folgt ein Transkript von EIR.

CGTN: Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums sagte, Litauen habe zu Recht seinen Fehler in Bezug auf Taiwan zugegeben und China habe Litauen aufgefordert, zur Ein-China-Politik zurückzukehren. Der Sprecher Wang Wenbin reagierte damit auf die Rüge des litauischen Präsidenten Gitanas Nausėda gegen die Entscheidung seiner Regierung, die Eröffnung einer Taiwan-Vertretung in seinem Land zuzulassen. Präsident Nausėda sagte am Dienstag, es sei ein Fehler gewesen, der chinesischen Region Taiwan zu erlauben, ein Büro in Vilnius unter eigenem Namen zu eröffnen. Gegenüber einem lokalen Radiosender sagte er: „Der Name des Büros ist zum Schlüsselfaktor geworden, der jetzt unsere Beziehungen zu China stark beeinflusst.“

China hatte scharfen Protest gegen die Genehmigung der Einrichtung des sogenannten „Taiwan-Vertretungsbüros“ in Litauen erhoben und im November die diplomatischen Beziehungen zu Litauen herabgestuft.

Mehr dazu erfahren wir jetzt von Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts, einer politischen und wirtschaftlichen Denkfabrik in Deutschland.

Vielen Dank, Helga, daß Sie wieder mit uns sprechen.

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Ja, hallo.

CGTN: Zunächst einmal: Bedeuten die Äußerungen des litauischen Präsidenten, daß die Spannungen in dieser Frage nachgelassen haben?

ZEPP-LAROUCHE: Es ist auf jeden Fall gut, daß er die Genehmigung des Namens zurückgenommen hat, aber es geht hier nicht um Nominalismus. Die Frage ist nicht die Bezeichnung, die Frage ist die Ein-China-Politik, die seit 1971 international anerkannt ist. Die Frage ist, ob die Vereinigten Staaten, die Briten und andere ein kleines Land mit drei Millionen Einwohnern als Spielball in ihrer geopolitischen Konfrontation benutzen können. US-Außenminister Blinken versucht, all die kleinen (baltischen) Länder in eine sogenannte „Allianz der Demokratien“ zu drängen. Aber ich denke, das ist nicht gut für die Menschen in Litauen. Es ist nicht in ihrem Interesse.

CGTN: Sie haben richtig darauf hingewiesen, daß es nicht nur um den Namen geht, vielmehr geht es um das Prinzip der Ein-China-Politik. Aber was hat der Unterschied zwischen den Äußerungen des litauischen Präsidenten und den gegenläufige Maßnahmen der litauischen Regierung mit der Art des Regierens und mit der Innenpolitik im Lande zu tun? Denn ich glaube, der litauische Ministerpräsident, der das Kabinett führt, wurde bei den Wahlen 2019 vom Präsidenten geschlagen.

ZEPP-LAROUCHE: Laut den litauischen Medien ist die Unterstützung für die Regierung stark rückläufig. Nur 17,3 % der Menschen gaben in einer Umfrage an, daß sie der Regierung vertrauen, während 47,8 % sagten, sie mißtrauen der Regierung. Man kann jetzt sehen, wie Litauen im Zusammenhang mit der NATO-Erweiterung zur Einkreisung Rußlands betrachtet werden muß. Ich meine, man sollte sich die Dokumentation ansehen, die das Schiller-Institut gerade erstellt hat: Absolut authentische Dokumente beweisen inzwischen, daß US-Außenminister [James] Baker am 9. Februar 1990 versprochen hat, daß sich die NATO keinen Zentimeter nach Osten bewegen würde. Aber wie wir jetzt wissen, sind seither 14 Länder der NATO beigetreten, so daß Präsident Putin jetzt die Unterzeichnung von zwei Verträgen fordert, damit dies aufhört, weil es die Sicherheitsinteressen Rußlands beeinträchtigt. Litauen ist ein Opfer der NATO-Osterweiterung, und es wurden Milliarden von Dollar in die Finanzierung von Nichtregierungsorganisationen gesteckt, um die Bevölkerung der osteuropäischen Länder davon zu überzeugen, daß sie den „westlichen Werten“ folgen sollten.

CGTN: Um noch einmal auf die Taiwan-Frage zurückzukommen: Was für ein schlechtes Beispiel ist Litauens Entscheidung, die Eröffnung dieses Büros zuzulassen – in dem Sinne, daß dadurch die Taiwan-Frage, die eigentlich eine innere Angelegenheit Chinas sein sollte, gewissermaßen internationalisiert wird?

ZEPP-LAROUCHE: Natürlich ist es schlimm, weil Litauen aufgrund dieser Politik auch aus der 17+1-Gruppe ausgetreten ist – das sind die mittel- und osteuropäischen Länder, die mit der Belt and Road Initiative zusammenarbeiten. Allerdings ist es wiederum nicht wirklich so bedeutend, weil es viele Länder in Europa gibt, die an der Ein-China-Politik festhalten und die es in ihrem eigenen Interesse sehen, mit der Belt and Road Initiative zusammenzuarbeiten. Es ist zwar schlecht, aber nicht dramatisch.

CGTN: Litauen hat sich einmal an die Europäische Union wegen seiner Spannungen mit China um Hilfe gewandt. Welchen Standpunkt vertritt die EU in dieser Frage, denn der chinesische Außenminister Wang Yi sagte kürzlich in einem Presseinterview, in Europa herrsche eine „kognitive Spaltung“ gegenüber China, da es versuche, sowohl ein Partner zu sein, als auch China als Gegner zu sehen. Stimmen Sie mit Wang Yi überein? Wie steht die EU in dieser Hinsicht da?

ZEPP-LAROUCHE: Ich halte Wang Yi für einen sehr guten Diplomaten. Ich könnte leicht noch viel schärfere Worte für eine Person finden, deren Denken gespalten ist. Ich denke also, daß er sich sehr diplomatisch ausgedrückt hat.

Ich meine, es gibt viele Menschen in Europa, die es als ihr Eigeninteresse ansehen, gute Beziehungen zu China zu haben. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Leute, die sozusagen nur NATO-Vertreter innerhalb der EU sind. Ich denke also, daß viele nicht das Rückgrat haben, sich dem Druck der USA und Großbritanniens zu widersetzen, aber es ist zunehmend eine Frage der Glaubwürdigkeit des Westens im allgemeinen. Das gilt zum Beispiel auch für die Politik gegenüber Afghanistan, die absolut widerlich ist.

Der Inhalt der Politik wird somit immer wichtiger, und ich denke, Europa wird sich entscheiden müssen, ob es seinem Eigeninteresse folgt oder nicht.

CGTN: Das ist in der Tat die Eigenständigkeit, von der führende Politiker der Europäischen Union seit langem sprechen. Ich danke Ihnen.

Den ganzen Podcast (engl.) finden Sie hier. Das Segment mit Helga Zepp-LaRouche beginnt bei Min. 26.06


Helga Zepp-LaRouche und Hussein Askary im pakistanischen Fernsehen (PTV)

Helga Zepp-LaRouche und Hussein Askary traten am 17. Dezember in der pakistanischen Fernsehsendung PTV World auf und kommentierten live das Treffen der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC), das Afghanistan gewidmet ist [die übersetzte Transkription der Bemerkungen von Frau Zepp-LaRouche und Askary s.u.].

Zepp-LaRouche lobte in ihrem Beitrag Pakistan für die Ausrichtung der OIC-Konferenz zu Afghanistan, da der Westen es versäumt habe, Verantwortung für die enorme Gefahr für das Leben von Millionen Menschen in Afghanistan zu übernehmen. Die Zurückhaltung von Afghanistans Geldern durch westliche Banken sei beschämend. Sie stellte die „Operation Ibn Sina“ als einen Weg voran bei der Schaffung eines Gesundheits- und Entwicklungswegs für Afghanistan vor und hoffte, daß die OIC sie in ihre Vorschläge einbeziehen würde.

Die Niederlage der USA und der NATO gegen die Taliban war eine demütigende Erfahrung, aber die Verantwortung für das Wohl des afghanischen Volkes endet damit nicht. Als Grund für die Zurückhaltung der Gelder werde die Mißhandlung von Frauen und Kindern durch die Taliban genannt, aber die Bedingungen für Massenhungern zu schaffen, sei im Grunde Völkermord, und genau das erzeuge die Wirtschaftsblockade. Das Zurückhalten von Geldern könne auch dazu führen, daß Afghanistan sich der Drogenproduktion zuwendet, was die Taliban ablehnen. Sie appellierte an die ganze Welt, die Seite der Menschlichkeit der Barbarei vorzuziehen.

Auf eine weitere Frage zur Afghanistan-Diskussion und zum OIC-Treffen im Westen betonte Zepp-LaRouche, daß der menschliche Impuls zum Guten die Geopolitik überwinden könne. Als Beispiel nannte sie die Koordination zwischen Indien und Pakistan von indischen Lieferungen, die über Pakistan nach Afghanistan gehen. Ein weiteres Beispiel ist die Zusammenarbeit der zentralasiatischen Republiken mit Rußland und China. Könnte man die USA dazu bewegen, einen positiven Beitrag zu leisten, wäre dies von absoluter weltgeschichtlicher Bedeutung für den weltweiten Paradigmenwechsel: „Ich glaube, das ganze Schicksal der Menschheit ist wie ein Laser darauf konzentriert, was in Afghanistan passiert.“ Es müsse ein Thema der ganzen Welt werden – ist die Menschheit überlebensfähig? „In gewisser Weise denke ich, daß das Schicksal Afghanistans und der gesamten Menschheit enger mit einander verknüpft sind, als sich die meisten Menschen vorstellen können.“

Askary lobte Pakistans Bemühungen, das afghanische Volk zu unterstützen, sowohl die Milliarden US-Dollar im Besitz amerikanischer und europäischer Finanzinstitute freizugeben als auch die Sanktionen zu beenden. Pakistans Außenminister Qureshi hat dafür lobenswerte Anstrengungen unternommen.

Die Freigabe von Mitteln sei unerläßlich, aberes müsse mehr getan werden. Die Krise in Afghanistan sei nicht von den Taliban verursacht worden, sondern von zwanzig Jahren gescheiterter westlicher Militärintervention. Die gegenwärtige Situation in Afghanistan werde den Terrorismus und die Flüchtlingskrise verstärken, Ergebnisse, die westliche Nationen angeblich ablehnen. Das geopolitische Spiel müsse beendet und durch das neue Paradigma der Belt and Road Initiative ersetzt werden.

Die unmittelbare Krise müsse angegangen werden, aber der Weg für eine langfristige Lösung bestehe darin, den Weg für den Aufbau der Infrastruktur, einschließlich der Gesundheitsinfrastruktur, zu ebnen. Die Operation Ibn Sina des Schiller-Instituts ist ein Vorschlag, der eine internationale Zusammenarbeit über die geopolitische Kluft hinweg ermöglicht, um für das gemeinsame Wohlergehen der Menschen in der Welt zu sorgen. Dies ist die Chance, die sich in der gegenwärtigen Krise bietet, ist eine Chance, für die gekämpft werden muß.

Askary erklärte, daß Afghanistan auch in Skandinavien aus den Medien verschwunden sei. Obwohl es viele nordische Organisationen gibt, die auf humanitäre Hilfe für Afghanistan drängen, wird dies kaum in den Medien berichtet. Aber durch die Absicht in den verschiedenen Institutionen, sich China und Rußland entgegenzusetzen, gibt es wenig Raum, um nützliche Bemühungen zu unterstützen.

Er betonte, daß muslimische Nationen durch britische Geopolitik gegeneinander ausgespielt worden seien, wie es in Libyen, Syrien und im Jemen geschehen sei. Aber das Zeitalter der Geopolitik sei mit dem Scheitern in Afghanistan zu Ende und es winke ein neues Paradigma, basierend auf wirtschaftlicher Kooperation. Muslimische Nationen sollten sich diesem neuen Paradigma anschließen. Er sprach auch davon, wie wichtig es sei, daß Indien seine rechtmäßige Position als asiatische Nation und nicht als atlantische Nation einnimmt und mit Pakistan und anderen Nachbarn Afghanistans wie China zusammenarbeitet.

Er schloß mit der Betonung, daß Erzählungen zwar eine gewisse Macht zu haben scheinen, aber letztendlich die Realität die Oberhand hat.

Sehen Sie sich den ganzen Beitrag (englisch) hier an.

Sondersendung des pakistanischen Fernsehens zum außerordentlichen Treffen der OIC zu Afghanistan erhält Briefing von Helga Zepp-LaRouche, Hussein Askary

FAISAL REHMAN: Assalamualaikum, Sie sehen PTV World, und ich bin Faisal Rehman mit einer Sonderberichterstattung zu der sehr wichtigen OIC-Konferenz, die in Islamabad stattfand. Und wie wir alle wissen, ist die Krise in Afghanistan das Hauptthema. Dies ist in der Tat die größte Versammlung seit dem 15. August, als die Taliban das Regime in Afghanistan übernahmen. Wie wir alle wissen, naht der Winter, es gibt viele Krisen, egal ob wir über die dortigen wirtschaftlichen Turbulenzen sprechen oder über den Bankenkollaps; es fehlt an Geld, so daß die Regierung in Afghanistan derzeit nicht einmal die Gehälter der Staatsbediensteten zahlen kann. Abgesehen davon wird vermutet, daß aufgrund der Krise etwa 60% der Gesamtbevölkerung Afghanistans am Rande des Hungertods stehen. Es gibt keine eigentlichen medizinischen Einrichtungen und die Menschen sind wirklich abhängig von den Nachbarländern, wie etwa Pakistan oder dem Iran, sowie im Norden auch die zentralasiatischen Länder.

Aber jetzt ist das Thema so dringend geworden, daß Pakistan tatsächlich die Initiative ergriff und die OIC-Mitglieder aufrief, an diesem sehr wichtigen Gipfel teilzunehmen, damit dieses Thema für sich behandelt werden kann.

Und wir alle wissen, daß die westliche Welt [Afghanistan] gerade nicht unterstützt – die Amerikaner haben deren 9,5 Milliarden US-Dollar eingefroren, die für die Wiederbelebung ihrer Wirtschaft dringend erforderlich wären. Gleiches trifft auch auf viele europäische Länder zu, tatsächlich war zunächst Hilfe geplant, aber bisher ist nichts angekommen.

Da wir diese Übertragung für die nächsten drei Tage bis Sonntag laufen lassen, ist dies der Anfang. Lassen Sie uns Ihnen einen Bericht zeigen, den unser Produktionsteam vorbereitet hat, und dann stelle ich Ihnen unsere Diskussionsteilnehmer vor.

[Video]

SPRECHER: Das sich verschlimmernde humanitäre Dilemma Afghanistans spiegelt den fehlerhaften Ansatz der internationalen Gemeinschaft gegenüber Afghanistan mit tragischen Folgen wider. Das zusammenbrechende Gesundheitssystem, der wirtschaftliche Zusammenbruch der von Entwicklungshilfe abhängigen Wirtschaft, Pandemie, Ernährungsunsicherheit, geminderter Zugang [zu Nahrung] durch Dürre und strenge Winter bilden zusammen einen perfekten Sturm, um mehr Afghanen zu töten als die Gewehrkugeln. Die UN-Gesandte für Afghanistan, Deborah Lyons, schlug erneut Alarm und sagte, daß schätzungsweise 60% der 38 Millionen Menschen Afghanistans aufgrund einer Nahrungsmittelnotlage, die sich im Laufe des Winters wahrscheinlich verschlimmern wird, einer Hungerkrise ausgesetzt sind.

DEBORAH LYONS: „Jetzt ist nicht die Zeit, sich vom afghanischen Volk abzuwenden. Wir müssen Wege finden, um eine unmittelbar bevorstehende humanitäre Katastrophe und den schrecklichen Verlust von Menschenleben zu verhindern, die während des Winters drohen.“

SPRECHER: Laut UNICEF sind rund 3,2 Millionen afghanische Kinder akut mangelernährt und 1,4 Millionen Kinder sind gefährdet, an schwerer akuter Unterernährung zu sterben, es sei denn, wir intervenieren mit medizinischer und Nahrungsmittelversorgung. Abdallah Al Dardari, der ansässige Vertreter des UNDP in Afghanistan, erläutert die schlimmste humanitäre Katastrophe des Landes: 23 Millionen Menschen brauchen dringend Nahrung. Die 20-Milliarden-Dollar-Wirtschaft könnte um 4 Milliarden US-Dollar oder mehr schrumpfen, und 97% der 38 Millionen Einwohner sind von Armut bedroht.

Als nachdrückliche Geste hat Pakistan 28 Millionen US-Dollar medizinische, Nahrungsmittel- und andere humanitäre Hilfe für Afghanistan angekündigt und gleichzeitig den Transport von Nahrungsmittelhilfe von Indien über Pakistan nach Afghanistan genehmigt.

Die kommende Katastrophe ist vermeidbar, da die Freigabe der eingefrorenen Gelder, der 9-Milliarden-Dollar-Reserven der afghanischen Zentralbank, von denen die meisten in den USA gehalten werden, die gegenwärtige humanitäre Krise lindern könnte. Die UNICEF-Beamtin Samantha Markle bemerkte: „Dies ist keine Zeit für politische Spiele mit dem Feuer. Menschen in Afghanistan sterben und sie brauchen unsere Unterstützung. Humanitäre Hilfe ist der mindeste Ausdruck menschlicher Solidarität.“ [Ende des Videos]

REHMAN: Und nun, um darüber zu sprechen, möchte ich Ihnen unsere Diskussionsteilnehmer vorstellen. Rechts von mir in unserem Studiositzt Ma’am Naila Chuhan. Sie ist eine ehemalige Botschafterin, eine hochrangige Diplomatin. Vielen Dank für Ihre Zeit. Und wir haben auch Generalleutnant Talat Masood (i. R.), einen leitenden Analysten – vielen Dank auch für Ihre Zeit. Und über Skype haben wir aus Deutschland Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin des Schiller-Instituts, mit dabei: Vielen Dank, auch Helga Zepp für Ihre Zeit. Schön, Sie in der Sendung zu haben….

Ich erinnere mich noch, als ich ein Kind war und die Sowjetunion in Afghanistan einmarschierte und viele Menschen nach Pakistan auswanderten. Und ich erinnere mich, daß zur Eid-Zeit viele Flugzeuge aus Saudi-Arabien kamen und Fleisch für diese Leute brachten. Das haben wir also während dieser Krisen gesehen, aber derzeit ist es noch schlimmer, und trotzdem wird nichts unternommen.

Aber schauen wir mal, was uns Frau Helga Zepp mitteilten wird. Ma’am, mit Blick auf die aktuelle Afghanistan-Krise und den Gipfel, den Pakistan in Islamabad veranstaltet, was denken Sie: Welche Hoffnung haben Sie in Bezug auf das afghanische Volk, daß es, ja, irgendeine Art von Hilfe in Geld- und Sachleistungen geben wird?

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Nun, zunächst einmal halte ich es für äußerst wichtig, was Pakistan gerade tut, indem es diesen Gipfel ausrichtet – indem Pakistan in einer Situation, in der der Westen moralisch völlig versagt hat, die Führung übernimmt. Ich meine, das ist eine moralische Bankrotterklärung, denn das ist keine Krise, die nicht vorhersehbar war, denn bereits eine Woche nach dem Abzug der US- und NATO-Truppen aus Afghanistan war klar, daß das Land in einem völligen Trümmerhaufen lag. Und nun, fast vier Monate sind seither vergangen, und es ist klar, daß mehr als 90% der Menschen im eisigen Winter an Hunger und Kälte zu sterben drohen, das ist im Westen seit mehreren Monaten bekannt. Aber in den Nachrichten ist Afghanistan komplett aus den westlichen Medien verschwunden.

Daher denke ich, daß diese Konferenz eine echte Chance bietet, zu zeigen, wer der moralisch Überlegene in dieser Situation ist. Und ich schäme mich so, daß der Westen nicht in der Lage ist, das Geld, das vom US-Finanzministerium und den europäischen Banken einbehalten wird, freizugeben, denn dieses Geld gehört dem afghanischen Volk, und wir vom Schiller-Institut haben eine Kampagne, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Westeuropa und fordern, daß diese Gelder sofort freigegeben werden müssen.

Aber ich möchte eigentlich etwas Hoffnungsvolleres erwähnen: Ich habe zu einer Operation Ibn Sina aufgerufen. Ibn Sina war wahrscheinlich der berühmteste Doktor der Menschheitsgeschichte, der berühmteste Arzt. Er lebte vor etwa tausend Jahren. Und gerade jetzt, in Afghanistan ein modernes Gesundheitssystem aufzubauen, das wäre der Anfang, um nicht nur die humanitäre Krise zu überwinden, sondern auch eine echte wirtschaftliche Entwicklung einzuleiten und dem den Namen Ibn Sina zu geben, das würde [die Sache] voranbringen – und ich hoffe tatsächlich, daß die OIC-Länder, die die islamischen Länder der Welt vertreten, Operation Ibn Sina übernehmen könnten. Wenn sie alle zusammenarbeiten würden – Ibn Sina als Synonym nicht nur dafür, das afghanische Volk gerade jetzt in dieser unglaublichen humanitären Krise zu retten, sondern auch eine Zusammenarbeit aller, um dieses Land, das eine sehr stolze Geschichte hat, wirtschaftlich aufzubauen. Die ganze Region wurde einst als das Land der Tausend Städte bekannt. Ibn Sina ist nicht nur Arzt, sondern er war einer der großen Universalgelehrten, der viel zur Philosophie und vielen Wissensgebieten beigetragen hat.

Ich denke, dies ist ein Moment, in dem sich die Geschichte positiv verändern kann. Ich denke, der Westen hat versagt und jetzt können hoffentlich die islamischen Länder zusammen mit den Nachbarländern Afghanistans einspringen. Ich meine, es ist unglaublich, was passiert: daß die Welt sich einer solchen humanitären Tragödie bewußt ist und nicht handelt, ist, denke ich, ein Punkt, an dem die Leute wirklich darüber nachdenken müssen, was das für den moralischen Zustand der Welt bedeutet? Ich denke, Operation Ibn Sina könnte die Situation enorm verändern.

REHMAN: Nun ein sehr interessanter Punkt, und lassen Sie mich diese Debatte mit der Dame in Deutschland weiterführen: Frau Helga, jetzt noch ein paar wichtige Punkte. Einer ist, als Herr Hamid Karzai geholt wurde, kannte ihn niemand. Und er war zwei Amtszeiten dort, weil er der blauäugige Laufbursche der Amerikaner war, insbesondere, wenn er bestimmte Bemerkungen machte, und er war ziemlich offen. Dann gab es diese Änderung, würde ich sagen, was die Führung anbelangte, und Herr Ashraf Ghani erhielt zwei Amtszeiten, nach denen er weglief und das afghanische Volk verließ. Und der interessante Teil bei jeder Wahl war, wenn man glaubte, sie seien manipuliert und sie gingen so knapp aus, daß zunächst Abdullah Abdullah zum Außenminister ernannt wurde und später wieder, als er auch für das Präsidentenamt kandidierte, sagte er, na ja, ich bin der Präsident; und er wurde schließlich CEO; und dann in der zweiten Amtszeit wurde ihm wieder eine andere Verantwortung übertragen. Nun, wo es darum geht, was für die Amerikaner akzeptabel ist, wo Mr. John Kerry den ganzen Weg aus den USA herfliegt, um eine neue Ernennung durchzusetzen und die Dinge zu regeln – wenn dies alles akzeptabel war, Ma’am, warum ist das Taliban-Regime für die Amerikaner dann nicht akzeptabel? Ist es, weil sie sich für ihre Niederlage in Afghanistan schämen? Oder hätten sie vielleicht nie damit gerechnet, daß die Taliban so schnell, sogar innerhalb von Tagen, die Führung übernehmen würden?

ZEPP-LAROUCHE: Nun, natürlich ist es eine beschämende Erfahrung. Ich meine, das US-Militär ist das stärkste Militär der Welt, und zusammen mit der NATO gibt es einfach keine stärkere Militärmacht – und von im Wesentlichen 65.000 Taliban-Kämpfern besiegt zu werden, ist nicht gerade eine heroische Erfahrung. Ich denke, einige der beteiligten Militärs lecken sich immer noch die Wunden und können die Tatsache nur schwer verdauen, daß sie wirklich eine unglaubliche Niederlage erlitten haben.

Aber das nimmt die Verantwortung nicht weg – ich meine, in der Geschichte von Miltärangelegenheiten hat man eine gewisse Verantwortung für das, was passiert, wenn man einen Feind besiegt. Auch wenn man verliert, ist es eine Tatsache, daß, auch wenn der Westen, die NATO und die USA, die deutsche Bundeswehr und viele andere 20 Jahre lang in Afghanistan gekämpft haben, trotz allem eine moralische Verantwortung für den Umgang mit den Menschen dort haben. Und was jetzt passiert, indem sie Afghanistan sanktionieren, indem sie die Gelder zurückhalten, bestrafen sie das afghanische Volk! Die Taliban in gewissem Sinne, das Argument, daß die Taliban die Rechte der Frauen nicht respektierten, das kann ja stimmen, aber wenn man mehr als 90% der Bevölkerung hungern läßt, geht es den Frauen noch viel schlimmer. Und die Bilder der sterbenden Kinder und sterbenden Babys, ich würde mir sehr wünschen, daß diese Bilder die Leute verfolgen würden, die die Hilfe zurückhalten! Es gibt keinen – das grenzt an Völkermord! Denn die Auswirkungen sind alle bekannt: Das Geld jetzt einzubehalten ist das größte Verbrechen, das ich mir vorstellen kann! Ich denke also, daß wir die Weltöffentlichkeit wirklich viel mehr aufrütteln müssen, denn was sie tun, zwingt die Taliban praktisch dazu, sich wieder der Drogenproduktion und dem Drogenhandel zuzuwenden. Die Taliban wollen keine Drogenproduktion haben, das widerspricht ihren religiösen Überzeugungen.

Und im Jahr 2000 verhandelte der UN-Vertreter Pino Arlacchi mit den Taliban und sie gaben die Drogenproduktion auf. Die Drogenexplosion ereignete sich, nachdem die NATO ins Land gekommen war, und jetzt zwingen sie die Taliban, indem Sie die Gelder zurückhalten, Geld von irgendwoher zu holen. Dies wird also eine unglaubliche Anzahl von Todesfällen in Europa, in Rußland und China nach sich ziehen, wohin die Drogen ihren Weg finden werden.

Es bedeutet auch, wenn man behauptet, eine Opposition zu den Taliban zu benötigen, tja, dann fördert man den Terrorismus. Und die Flüchtlingskrise. Wenn man die nicht sehr schnell löst, werden Millionen Menschen dem Hunger, Krankheiten und Kälte entfliehen und es wird eine gewaltige Flüchtlingskrise entstehen, die die Nachbarländer belastet. Aber diese Flüchtlinge, die dann versuchen, in die Türkei oder nach Europa zu gelangen – es gibt einfach keine rationale Begründung und Rechtfertigung für das, was gerade passiert.

Ich hoffe, daß diese Konferenz, die gerade in Islamabad stattfindet, auch im Rest der Welt den Anklang finden wird, um deren Augen zu öffnen. Denn was auf dem Spiel steht, ist nichts Geringeres als eine derartige [historische] Weggabelung, an der man entweder menschlicher oder barbarischer wird. Und für Letzteres hat sich der Westen im Moment eindeutig entschieden. Und ich denke, das muß behoben werden.

REHMAN: An dieser Konferenz wird nach Angaben unseres Außenministers auch der afghanische Interimsaußenminister, die chinesische und die russische sowie die amerikanische Delegation teilnehmen. Nun, da die amerikanische Vertretung dort sein wird, Ma’am, glauben Sie, daß die OIC-Mitglieder, wenn sie [die Amerikaner] dem zustimmen, daß Länder wie Saudi-Arabien für eine gewisse Zeit wie zum Beispiel für ein Jahr Treibstoff mit Zahlungsaufschub oder ähnlichem liefern könnten? Einige Länder, wie Rußland, könnten Weizen liefern, weil der Weizenkonsum in Afghanistan sehr hoch ist; gleiches gilt auch für Reis. Einige Länder, vielleicht Pakistan, könnten am Ende übereinkommen, daß die Inder Nahrungsmittel über Pakistan nach Afghanistan bringen könnten; es gibt derartige Übereinkünfte – denn dies wird auch Teil der Verhandlungen sein, daß wir Indien helfen lassen, wenn sie helfen wollen. Aber dann muß es eine Art von Abkommen geben; so sollte es zumindest sein, weil es auch ein hohes Vertrauensdefizit gibt.

Wenn wir über diesen wichtigen Punkt sprechen, sagen wir nicht, daß wir das Regime akzeptieren, jedoch zumindest mit ihm reden! Glauben Sie, daß dies die Grundlage sein könnte, von der aus wir die Verhandlungen beginnen können?

Da unser Außenminister auch diesen sehr wichtigen Aspekt der humanitären Krise beleuchtete und sagte, daß wir unser Bestes geben werden, um dieses Problem zu lösen, und auch sagte, daß er ein Treffen mit dem Generalsekretär der OIC hatte, das sehr produktiv gewesen sei.

Nun eine kurze Anmerkung von Ihnen: Was die Medien betrifft – weil Sie sagten, daß es in den westlichen Medien keine Nachrichten über Afghanistan gibt – sind in Europa diese strittigen Standpunkte, die von den OIC-Mitgliedern gerade in Islamabad diskutiert werden, ein Thema in Ihren Fernsehsendern oder in der Zeitung oder im Netz?

ZEPP-LAROUCHE: Nein. Die Berichterstattung über Afghanistan ist praktisch verschwunden. Unmittelbar nach dem Abzug der Truppen gab es große Aufregung, und es war drei, vier Wochen lang das Thema, aber in den drei Monaten seither findet man in Italien, in Frankreich, in Deutschland keinerlei Berichterstattung mehr darüber. Ich denke, wenn man die Medien aus der Region verfolgt, gibt es viele vielversprechende Zeichen – zum Beispiel fand ich es gut, daß Indien und Pakistan sich bereit erklärten, die Pakistan-Route für den Transport von Lebensmitteln aus Indien zur Verfügung zu stellen, ein sehr wichtiger Schritt, und ich weiß für Indien ist auch das, was in Afghanistan passiert, äußerst wichtig. Man kann sich also nur wünschen, daß die regionale Zusammenarbeit ältere geopolitische Konflikte überwindet. Natürlich auch die Treffen, die in den zentralasiatischen Republiken mit Rußland und China stattfanden. Natürlich auch die Treffen in den zentralasiatischen Republiken, an denen Rußland und China beteiligt waren. Aber ich denke, die Frage der Erweiterten Troika sollte auch vorangetrieben werden, denn ich denke, die Beteiligung der Vereinigten Staaten an einer konstruktiven Anstrengung ist meiner Meinung nach der Knackpunkt, denn wenn die Vereinigten Staaten davon überzeugt werden könnten, hierzu eine positive Haltung einzunehmen, wäre dies ein äußerst wichtiges Sprungbrett heraus aus einer ansonsten äußerst gefährlichen geopolitischen Konfrontation zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland und China.

Daher ist es in gewisser Weise eine der absoluten, wichtigen historischen Missionen, alle Kräfte international zusammenzubringen, um Afghanistan zu helfen. In gewisser Weise denke ich, daß das gesamte Schicksal der Menschheit unter diesem Brennglas fixiert ist, der sich auf das, was in Afghanistan passiert, konzentriert. Ich würde also wirklich hoffen, daß alle teilnehmenden und betroffenen Länder ihre Bemühungen verdoppeln und vervielfachen, um die Rettung Afghanistans zu einem Thema der ganzen Welt zu machen, denn das ist notwendig dafür. Und ich denke, alle Kanäle müssen genutzt werden: Medien, Vereinte Nationen, Konferenzen: Es muss ein Trommelfeuer geben, ein Trommelfeuer, um das Gewissen der Welt aufzuwecken, denn ich denke, hier wird das Urteil über unsere Fähigkeiten als menschliche Spezies gesprochen: Sind wir moralisch zum Überleben fähig oder nicht?

In gewisser Hinsicht denke ich, daß das Schicksal Afghanistans und das Schicksal der Menschheit viel enger miteinander verbunden sind, als sich die meisten Menschen vorstellen können.

REHMAN: Sehr gut gesagt, Ma’am. Sehr gut gesagt. Und ich hoffe, diesen Abschnitt unserer Übertragung in der Tat mit diesem Hinweis abschließen zu können. Und Ma’am, wenn wir über US-Präsident Joe Biden sprechen, denkt er, er sei der Vorkämpfer zur Lösung humanitärer Krisen? Er spricht immer über die Probleme der ganzen Welt, spricht aber nicht viel über Kaschmir oder Palästina. Auch bezüglich Afghanistan haben wir nicht viel von ihm gehört. Ich denke, es ist die höchste Zeit, zu sagen, daß alle Menschen gleich geschaffen sind, also ich denke, daß dies etwas sehr Wichtiges ist, und die Amerikaner sollten eine Führung übernehmen, wenn sie sich als die Weltführer oder die Meister in dieser Angelegenheit betrachten, sollten sie das auf jeden Fall tun und irgendeine Art von Lösung, eine richtige Abhilfe für dieses Problem aufzeigen. Frau Zepp-LaRouche, vielen Dank für Ihre Anwesenheit und es war eine Freude, Sie zu dabei haben.

ZEPP-LAROUCHE: Danke….

REHMAN: Willkommen zurück zu unserer Übertragung. Wir sprechen über dieses sehr wichtige OIC-Treffen, das in Islamabad abgehalten wird, um sicherzustellen, daß die humanitären Probleme, die eine erhebliche Bedrohung für die afghanische Öffentlichkeit darstellen, berücksichtigt werden sollten. Wie wir wissen, gibt es dort die sozialen Probleme, die wirtschaftlichen Probleme, die Bank, die kurz vor dem Zusammenbruch steht. Die Konten wurden eingefroren, 9,5 Milliarden Dollar der Gelder des afghanischen Volkes, die in den Vereinigten Staaten von Amerika und anderen westlichen Ländern gehalten werden, wurden eingefroren und sind nicht freigegeben worden. Es herrscht akute Nahrungsknappheit und es wird angenommen, daß 60% der Gesamtbevölkerung am Rande einer absoluten Katastrophe stehen. 1,1 Millionen Kinder könnten sterben, wenn keine angemessene Hilfe zur rechten Zeit zur Verfügung steht; weitere 3,2 Millionen Kinder sind am Rande des Hungers.

Es gibt also viele Probleme in Afghanistan und Pakistan hat die Initiative ergriffen, dieses Thema in Islamabad zu diskutieren, also sollte das Problem Afghanistan zur Sprache gebracht werden und die westlichen Länder sollten sich melden und dem afghanischen Volk helfen.

Jetzt, in unserem zweiten Teil, werden wir von Generalleutnant Raza Muhammad Khan (i.R.) begleitet, der ein führender Analytiker ist…. und der ehemaligen Botschafterin Naghmana Hashmi, einer hochrangigen Diplomatin und ehemaligen Botschafterin – Ma’am, es freut mich, Sie in der Show zu haben. Und aus Stockholm, Schweden, hat sich Hussein Askary zu uns gesellt, ein Experte für internationale Beziehungen. Es freut mich, Sie dabei zu haben Herr Askary….

Nun zu Ihnen, Herr Hussein Askary: 2,2 Billionen Dollar wurden ausgegeben – sinnvoll oder nicht, ist eine andere Frage – für 20 Jahre Krieg in Afghanistan. Und am Ende des Tages wurden Millionen von Menschen vertrieben, Hunderttausende von ihnen wurden getötet. Etwa 55, 60 Länder marschierten ein. Nicht einmal eines davon ist nun vor Ort, um sie jetzt zu unterstützen. Vielleicht waren sie also da, um zu befreien, aber sie konnten nicht befreien, also von der Liberalisierung zum Hungertod: 20 Jahre, 2,2 Billionen Dollar: Was ist das für eine wirtschaftliche Gleichung, Sir? Bringen wir Licht ins Dunkel.

NAGHMANA HASHMI: Es sind eher 6 Billionen Dollar.

HUSSEIN ASKARY: Auch Ihre Gäste haben richtigerweise auf einige sehr wichtige Dinge hingewiesen [über die Art des OIC-Treffens, einschließlich der UNSC-P5-Länder und was geplant werden sollte]. Aber ich finde die Bemühungen Pakistans, die Situation in Afghanistan zu verbessern, lobenswert. Ich habe den Brief von Außenminister [Shah Mahmood] Qureshi gelesen, und er wies richtigerweise darauf hin, daß eine Gefahr droht und daß die Nationen sowohl in der islamischen Welt als auch international dringend aufgefordert werden müssen, schnell die Mittel des afghanischen Volkes freizugeben, diese Gelder, die 9,5 Milliarden Dollar, die in den Vereinigten Staaten und europäischen Banken eingefroren wurden, diese gehören der afghanischen Nation, sie gehören nicht den Taliban.

Und Ihr Außenminister wies auch richtig darauf hin, daß Millionen Menschen in Afghanistan jetzt darüber nachdenken, ihre Kinder mitzunehmen und aus Afghanistan weg zu gehen, in den Iran, nach Pakistan, wo immer sie hin können. Und das wäre eine noch größere humanitäre Krise. Aber die internationalen Institutionen wie das Welternährungsprogramm und andere haben darauf hingewiesen, daß Millionen, mindestens 20 Millionen dieser Menschen vom Hungertod bedroht sind, und daher sollte ein erster Schritt darin bestehen, die Gelder des afghanischen Volkes freizugeben, denn das wäre der schnellste Weg, um Lebensmittel, Medikamente und andere Bedürfnisse für das afghanische Volk sicherzustellen – neben der humanitären Hilfe natürlich. Aber das ist primär.

Die Sache ist nun, wie Sie festgestellt haben, daß die Krise in Afghanistan nicht durch die Machtübernahme der Taliban verursacht wurde. Sie wurde verursacht durch ein zwanzigjähriges Scheitern der transatlantischen Welt, in der Billionen Dollar nur für Militäroperationen und Sicherheitsoperationen ausgegeben wurden. Wie Ihre Gäste sagten, haben sie es versäumt, die Kapazitäten in Afghanistan aufzubauen, Lebensmittel zu produzieren, eine angemessene Gesundheitsversorgung zu haben und die Grundlagen des Lebens in Afghanistan herzustellen. Dies ist also ein massives Versagen, und jetzt haben wir dieses zynische Spiel, bei dem Ihr Außenminister klar darauf hingewiesen hat, daß, wenn Sie jetzt das afghanische Volk aushungern, was eigentlich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist – diese Kollektivstrafe – was sie damit schaffen, ist eine chaotische Sicherheitslage, die Terrorismus und Massenauswanderungen hervorbringen wird – sie wird dieselben Dinge hervorbringen, von denen Sie behaupten, daß sie sie verhindern wollten.

Dies ist also ein klares Versagen, aber unsere derzeitige Mobilisierung zielt darauf ab, daß alle Anstrengungen unternommen werden, um die Situation zu lösen, um die Menschen in den Vereinigten Staaten und in Europa wieder zur Besinnung zu bringen. Das Schiller-Institut beteiligt sich an einer internationalen Kampagne, um den US-Kongress dazu zu bringen, um die europäischen Politiker und Regierungen dazu zu bringen, was auch von Hilfsorganisationen unterstützt wird, daß die Gelder der afghanischen Bevölkerung frei gegeben werden und mit der De-facto-Regierung in Afghanistan, in Kabul, zusammen gearbeitet wird, um humanitäre Hilfe zu beginnen.

Nun, das Wichtigste, worauf Ihre Gäste auch hingewiesen haben, bezieht sich auf die OIC, die islamischen Nationen wurden unterdrückt, aber das liegt an der Ära der Geopolitik, die gerade in Afghanistan beendet wurde. Selbst Präsident Biden sagte, mit dem Rückzug aus Afghanistan gehe eine Ära zu Ende. Was auch immer er damit meint, wir meinen damit ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen: das Zeitalter der Geopolitik, in dem man eine Nation gegen die andere ausspielen kann, um geopolitische Vorteile zu erzielen – [ist] nicht wirklich einen Dienst an der Menschheit, und in diesem geopolitischen Spiel des Teilens und Herrschens wurden islamische Nationen, muslimische Nationen gegeneinander ausgespielt, wie in Libyen, dann Syrien, im Jemen, und es dauert bis heute an! Es ist also an der Zeit, uns von der Geopolitik abzuwenden, einschließlich aller muslimischen Nationen: Sie sollten nicht in dieses geopolitische Spiel des Teilens und Herrschens verwickelt sein – und die Bemühungen vereinen, das neue Paradigma voranzutreiben, das durch die Belt-and-Road-Initiative veranschaulicht wird. Der China-Pakistan-Wirtschaftskorridor ist das beste Vehikel, um die Neue Seidenstraße, diese neue Strategie für den Wiederaufbau und die Win-Win-Kooperation nach Afghanistan auszudehnen; und alle Nachbarn Afghanistans werden davon profitieren – die Welt wird davon profitieren.

Dies ist also das Ende einer Ära, und muslimische Nationen müssen ihre Bemühungen vereinen, auch mit anderen nicht-muslimischen Nationen, wie zum Beispiel in der Shanghai Cooperation Organization. Dies wird uns, wie Ihre Gäste sagten, dahin führen, sowohl die unmittelbare humanitäre Krise zu lindern, als auch den Weg zu einer langfristigen Lösung auf Grundlage der wirtschaftlichen Zusammenarbeit, des Aufbaus von Infrastruktur und des Aufbaus einer Gesundheitsplattform zu ebnen, den unser Institut und die Vorsitzende unseres Instituts in Ihrer Fernsehsendung diskutiert hat: Wir haben Operation Ibn Sina, um beginnend mit Afghanistan und dem Jemen eine Gesundheitsplattform zu schaffen, die auf dem Aufbau der notwendigen Infrastruktur – Wasser, Strom, Verkehr, Bildung usw. – basiert, um den Menschen eine moderne Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Dies ist der einzige Weg, wie Nationen im Osten und im Westen zusammenarbeiten können, damit wir das Kapitel schließen können, das blutige Kapitel der Geopolitik, das sich nun über 40 Jahre erstreckt hat – nicht nur die letzten 20 Jahre – und Millionen von Menschenleben gekostet hat, massives Elend, Massenauswanderung verursacht hat, wie sie es selbst in Pakistan erlebt haben. Dies ist also sowohl eine Chance als auch eine Krisenzeit. Daher sollten wir die Gelegenheit nutzen, die Bemühungen sowohl der muslimischen Nationen als auch der internationalen Gemeinschaft zu vereinen, um eine menschlichere Lösung für die Situation herbeizuführen.

REHMAN: Eine kurze Bemerkung, bevor ich zu unseren Gästen im Studio zurückkehre. Vorhin hatten wir einen Gast aus Deutschland, und sie erwähnte, daß es dort keine Nachrichten über Afghanistan in den westlichen Medien gibt. Und da Sie in Skandinavien leben, und [sich] vielleicht in Ländern wie Norwegen und sogar Schweden oder Dänemark, Finnland [auskennen], dies sind die Länder, die Fürsprecher in humanitären Krisen und dem Leiden der Menschen sind, sie sprechen immer sehr lautstark darüber. Wie sieht das aktuelle Szenario aus? Wird dieses Thema auch in den westlichen Medien, insbesondere in Skandinavien, thematisiert?

ASKARY: Nein, Ihr Gast aus Deutschland hatte offensichtlich recht. Afghanistan ist aus der Medienberichterstattung verschwunden. Es wird nur berichtet, daß Menschen Krokodilstränen über die Situation von Frauen und Mädchen in Afghanistan vergießen, aber sie wissen nicht, daß diese Aktionen, die Sanktionen gegen Afghanistan, Frauen, Mädchen und Kinder in Afghanistan töten. Wir haben einige humanitäre Organisationen, die tatsächlich öffentlich dazu aufgerufen haben, die humanitäre Hilfe in Afghanistan wieder aufzunehmen, und wir haben viele nordische Organisationen, die sich seit vielen Jahren in Afghanistan engagieren und jetzt öffentliche Aufrufe machen. Sie erhalten eine begrenzte Berichterstattung. Aber denken Sie daran, daß jetzt die Regierungen und die Eliten hier in Skandinavien, in Europa im Allgemeinen, und auch in den Vereinigten Staaten vereint sind, um sich auf das zu konzentrieren, was sie „China und Rußland stoppen“ nennen. Denn diese Länder, von denen die meisten in der NATO sind, haben in Afghanistan versagt und wollen von ihrem Versagen und dem Elend, das sie in Libyen, Syrien, Jemen, Afghanistan, Irak usw. verursacht haben, ablenken und behaupten deshalb, daß die Probleme der Welt darin bestünden, daß Rußland und China zwei autoritäre Regime seien, die aufgehalten werden müssten. Das ist vollkommener Wahnsinn, denn was das nach sich ziehen würde, ist ein Dritter Weltkrieg: Er wird nicht mit regulären Armeen, sondern mit Atomwaffen geführt. Und das ist ein Rezept für die Ausrottung der Menschheit!

Also unterstützen diese Leute in den Medien die Kriegsmaschinerie hier, sogar in Skandinavien, um darauf zu fokussieren, wie man Rußland und China bekämpft und stoppt.

Nun, Pakistan erhält hier in den Medien eine Teilschuld an der Lage, weil sie sagen, Pakistan unterstütze die Taliban, und das ist wirklich böse Propaganda.

REHMAN: —Letztendlich werden die Narrative immer von der westlichen Welt vorgegeben. Und dies sind solche Narrative.

ASKARY: Ja, aber es gibt eine Realität vor Ort. Es ist die Realität, die den Ausgang der Dinge bestimmt, nicht das, was die Leute in den Medien sagen, nicht das, was diese Geheimdienste schreiben und an die Medien senden, um es dann den Leuten zu sagen. Es gibt eine Realität: Die Welt hat sich verändert. Die Macht der Welt, die Wirtschaftsmacht der Welt hat sich nach Osten verlagert. Wir haben hier in Europa massive soziale und wirtschaftliche Probleme. Wir haben eine Energiekrise, mitten hier in Europa! Wir haben eine Gesundheitskrise, mitten hier in Europa! Diese Realitäten werden also bestimmen, welchen Weg die Nationen einschlagen werden, und nicht das, was die Leute im militärisch-industriellen Komplex und ihre Medienvertreter sagen.

REHMAN: Perfekt gesagt, perfekt gesagt….

Letzte Bemerkung von Ihnen, ein Schlusswort, Herr Askary.

ASKARY: Vielen Dank. Es war eine sehr bereichernde Diskussion hier, denke ich. In Bezug auf Indien ist es ironisch, daß ich in Ihrem Programm oder vielleicht in einer anderen Sendung einen Monat vor der Entscheidung Indiens, Weizen durch Pakistan zu schicken, vorgeschlagen habe, daß Indien und Pakistan wirtschaftlich zusammenarbeiten sollten. Vergessen Sie all die britische Geopolitik, die den Kaschmirkonflikt und andere Probleme verursacht hat: es gibt für Indien einen Weg, in sein geoökonomisches und kulturelles Umfeld zurückzukehren. Indien ist kein atlantisches Land. In Indien herrscht eine Identitätskrise. Sie wollen mit einem Fuß in Asien, aber mit dem anderen Fuß im Atlantik sein, und das stellt Indien vor große Probleme.

Es gibt eine Realität, die Indien nicht negieren kann, nämlich eine geographische, kulturelle, historische Situation, und diese ist ein sehr gutes Beispiel für diese Geoökonomie, die der Geopolitik überlegen ist. Und es war eine erfreuliche Tatsache, als ich sah, daß Ihr Premierminister Imran Khan sogar zugestimmt hat, den indischen Weizen nach Afghanistan zu lassen, wie ich es einen Monat zuvor vorgeschlagen hatte. Aber dann, aufgrund dieser manchmal ziemlich albernen geopolitischen und anderen Spiele, wurde dies nicht [gleich] umgesetzt. Deshalb ist dies ein sehr gutes Beispiel, in dem Pakistans Position in der Region gestärkt werden müsste, aber eben nicht durch derlei Spiele.

REHMAN: – auf jeden Fall. Ein sehr wichtiger Punkt, insbesondere diese besondere Aktion Pakistans eröffnet auch diesen beiden Ländern so viele Möglichkeiten, zumindest miteinander zu reden, zu verhandeln.

ASKARY: Und Indien hat alles, um von der Zusammenarbeit mit Pakistan zu profitieren –

REHMAN: In Ordnung, vielen Dank, Askary, für Ihre Diskussion. Das ist alles, was wir für diese Stunde haben.


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