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BRICS-Staaten im Zentrum einer neuen gerechten Weltwirtschaftsordnung! Beispiellos in der Geschichte: Wie China die Welt verändert!

Von Helga Zepp-LaRouche

Inspiriert vom sagenhaften Aufstieg Chinas findet derzeit eine strategische Neuausrichtung der Schwellen- und Entwicklungsländer statt, bei der Schritt für Schritt eine auf völlig anderen Prinzipien basierende Weltwirtschaftsordnung entsteht. Während der Westen vergebens versucht, das alte Paradigma des neoliberalen Wirtschaftssystems aufrecht zu erhalten, arbeiten mehr und mehr Nationen mit den BRICS-Staaten, der Shanghai Cooperation Organization (SCO) und weiteren regionalen Organisationen im Rahmen der Neuen Seidenstraßen-Initiative auf der Basis einer Win-Win-Kooperation zusammen und demonstrieren, daß die Welt viel menschlicher gestaltet werden kann, als es die EU mit ihrer barbarischen Flüchtlingspolitik vorexerziert.

„Ich will das chinesische Modell. Weil das, was China erreicht hat, unglaublich ist. Die Art und Weise, wie sie die Armut überwunden haben, hat es noch nie in der Geschichte gegeben!“ – dies sind die Worte des soeben neu gewählten Premierministers Pakistans, Imran Khan, der gleichzeitig ankündigte, er werde jeden positiven Schritt Indiens hinsichtlich der Verbesserung des Verhältnisses zu Pakistan mit zwei Schritten seinerseits beantworten. Genau dies war auch die Stimmung beim soeben beendeten zehnten Jahresgipfel der BRICS – also Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika – in Johannesburg, der vollkommen vom Geist der Neuen Seidenstraße geprägt war, der nichts weniger besagt, als daß alle Nationen dieser Welt das Recht auf Entwicklung auf der Basis des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts haben und daß eine neue Ära der Menschheit angebrochen ist.

Der chinesische Präsident Xi Jinping betonte in seiner Rede vor der Konferenz, an der auch Indonesien, die Türkei, Argentinien und sehr viele Staatschefs afrikanischer Staaten teilnahmen, die internationale Gemeinschaft befinde sich an einem Scheideweg und müsse eine völlig neue Art der internationalen Beziehungen aufbauen. Mit einem begeisternden Kulturoptimismus, der in Europa völlig abhanden gekommen ist, betonte Xi die entscheidende Rolle des wissenschaftlichen Fortschritts als Motor des wirtschaftlichen Aufbaus: „Wissenschaft und Technik als die primären Produktivkräfte generieren eine unerschöpfliche Kraft, die den Fortschritt der menschlichen Zivilisation vorantreibt.“ Die Menschheit habe riesige Sprünge von einer landwirtschaftlichen zur industriellen Zivilisation gemacht und stünde nun erneut vor neuen wissenschaftlichen und technologischen Revolutionen und industriellen Transformationen, und wenn die Staaten die Chancen ergriffen, die sich für sie böten, könnten sie ein dynamisches Wirtschaftswachstum und damit ein besseres Leben für ihre Menschen erreichen.

Xi fuhr fort, in Afrika lägen mehr Entwicklungsländer als in irgendeinem anderen Kontinent, und deshalb habe es ein größeres Entwicklungspotential als irgendeine andere Region der Welt. Die BRICS würden deshalb die Kooperation mit Afrika verstärken und diese Zusammenarbeit zum Modell für den Ausbau der Süd-Süd-Beziehungen werden lassen. Diese Intensivierung werde beim bevorstehenden Forum für China-Afrika-Kooperation im September in Beijing noch eine Steigerung erfahren und die Integration mit der Wirtschaftsgürtel-Initiative weiterführen. Auch der indische Premierminister Modi führte aus, für seine Regierung habe die Erhaltung des Friedens und die Entwicklung Afrikas die höchste Priorität. Es wurde auch die Eröffnung eines Mahatma Gandhi-Nelson Mandela-Zentrums bekanntgemacht. Präsident Putin kündigte in seiner Rede an, Rußland werde auf dem afrikanischen Kontinent „das Licht anmachen“ und ihn mit Energie versorgen, vor allem im Bereich der Kernenergie, wo Rußland inzwischen der technologische Führer in der Welt sei.

Die Steigerung des Handels zwischen China und Afrika in den letzten 40 Jahren ist enorm: von 765 Millionen $ im Jahre 1978 hat der Warenaustausch 2017 bereits 170 Milliarden $ erreicht und wird demnächst bei 400 Milliarden $ pro Jahre liegen. Insgesamt steigt die wirtschaftliche Bedeutung der BRICS-Staaten rasant an, im vergangenen Jahr betrug das gesamte Bruttoinlandsprodukt dieser Staaten mehr als 17 Billionen $ und damit mehr als das der EU. Präsident Xi hatte vor dem Gipfel neben den Vereinigten Arabischen Emiraten auch Senegal, Ruanda und Südafrika Staatsbesuche abgestattet, gefolgt von Mauritius im Anschluß an den Gipfel. Modi seinerseits besuchte Uganda, Ruanda und Südafrika. Die Regierungen Chinas und Indiens haben auch gemeinsame Investitionen in Afrika im Kontext der Neuen Seidenstraßen-Initiative beschlossen.

Ein weiterer Baustein der neuen Wirtschaftsordnung ist das Konzept „BRICS-Plus“, womit eine Plattform für die wirtschaftliche Assoziation weiterer Staaten und Regionen und die Verstärkung der Kooperation in wirtschaftlicher, aber auch strategischer Hinsicht ausgebaut wird. Es ist u.a. die Absicht der teilnehmenden Länder, durch eine immer größere Anzahl von Mitgliedsstaaten die Stimmrechte dieses Blocks beim IWF zu stärken und damit Schlüsselentscheidungen zu beeinflussen.
Kooperation oder Konfrontation

Xi Jinping vertrat im Rahmen des Gipfels auch emphatisch die Ansicht, mit einem deutlichen Hinweis auf Donald Trumps Androhungen von Zöllen auf Importe, daß es in einem Handelskrieg keinen Gewinner geben könne. Man stünde vor der Wahl zwischen Kooperation und Konfrontation, zwischen gegenseitigem Vorteil und der Möglichkeit, seinen Nachbarn zum Bettler zu machen, aber diejenigen, die diesen Kurs verfolgten, würden sich am Ende nur selber schaden.

Ebendieser Effekt ist bereits seit den Sanktionen gegen Rußland zu beobachten, die viele Experten in diesem Land für ein Glück im Unglück halten, da sie Rußland gezwungen haben, viele Bereiche der Produktion, die während der Schocktherapie der Jelzin-Jahre abgebaut worden waren, wieder aufzubauen und gleichzeitig die Beziehung zu China und Asien insgesamt zu vertiefen. Ebenso wie die (vom US-Kongreß erzwungenen) Sanktionen der USA und der EU gegen Rußland hat Trumps Drohgebärde bezüglich der Importzölle gegen China den offensichtlich von ihren Autoren in ihrer Arroganz übersehenen Effekt, daß sie das Zusammenrücken der BRICS-Plus-Staaten und ihren Wunsch nach einer gerechteren und ausgewogeneren Wirtschaftsordnung noch beschleunigen.

Bei einem Seminar des Chongyang Financial Institute an der Renmin-Universität in Beijing wies Putins Wirtschaftsberater Sergej Glasjew darauf hin, daß es angesichts des schlechten Zustands der westlichen Ökonomien, die immer noch einen starken Fokus auf die Spekulation statt der Realwirtschaft setzten, zu einer immer engeren Kooperation zwischen der Neuen Seidenstraßen-Initiative, den BRICS, der SCO und weiteren Organisationen käme. Wenn der Druck auf diese Staaten weiter anwachse, würde dies die Tendenz, den Handel nicht mehr in Dollar, sondern in den jeweiligen Währungen abzuwickeln, nur beschleunigen.

Aus dem Jahresbericht der chinesischen Regierung, den Premierminister Li Keqiang kürzlich bei einem Führungstreffen des Staatsrats präsentierte, wird deutlich, daß China binnenwirtschaftlich alles tut, um das Land gegen die Auswirkungen eines neuen Crashs des transatlantischen Finanzsystems zu schützen. Angesichts großer internationaler Herausforderungen werde China ein ganzes Paket von Maßnahmen für die Stärkung der Realwirtschaft umsetzen, darunter Steuererleichterungen für Investitionen in die Grundlagenforschung, 200 Milliarden $ für Infrastruktur, eine Förderung der Kreditvergabe an kleine und mittelständische Firmen sowie ein eindeutiges Vorgehen gegen „Zombie-Firmen“ und jegliche Form der Spekulation.

Die Dynamik, die sich jetzt um das chinesische Modell und die BRICS als Zentrum eines neuen globalen Wirtschaftssystems entwickelt, ist das Resultat einer jahrzehntelangen Politik von IWF und Weltbank, die mit ihren Forderungen nach sogenannten Strukturanpassungen und Konditionalitäten in den Entwicklungsländern nicht nur deren Entwicklung verhindert, sondern darüber hinaus einen gigantischen Kapitaltransfer dieser Staaten an die Banken des neoliberalen Finanzsystems organisiert haben. Aus dieser Politik, der wir unter anderem einen großen Teil der Flüchtlingskrise zu verdanken haben – neben den auf Lügen aufgebauten Kriegen in Südwestasien und Nordafrika -, haben die BRICS und viele Entwicklungsländer ebenso die Lehren gezogen wie aus der Asienkrise von 1997, in der Megaspekulanten wie George Soros die Währungen vieler asiatischer Staaten innerhalb von Tagen um bis zu 80% herunterspekulierten.

Wir im Westen haben genau die Wahl, die Xi Jinping identifiziert hat. Wir können die vielfältigen Angebote Chinas annehmen und gemeinsam mit den BRICS und anderen Staaten Afrika, Südwestasien, Lateinamerika industriell aufbauen helfen, und damit gleichzeitig eine Zukunftsperspektive für uns selbst verwirklichen. Das würde allerdings einen Abschied von der Kasinowirtschaft bedeuten und die Einführung eines Glass-Steagall-Trennbankensystems sowie die Schaffung von Nationalbanken und einem Neuen Bretton Woods-Kreditsystem erfordern.

Oder wir können versuchen, an dem gegenwärtigen hoffnungslos bankrotten, neoliberalen Finanzsystem festzuhalten, das auf die Profitmaximierung für das Establishment auf Kosten eines großen Teils der Bevölkerung und der Entwicklungsländer ausgerichtet ist. Dann haben wir die Wahl zwischen einem neuen Crash, diesmal weit schlimmer als 2008, und einem durch einen Dollarkollaps ausgelösten Finanzkrach, falls sich die Staaten des neuen entstehenden Wirtschaftsblocks gegen die Konfrontation seitens der USA gemeinsam wehren.

Wir haben die Wahl: entweder wir erinnern uns in den USA und Europa an unsere besten Traditionen, d.h. das Amerikanische System der Ökonomie von Alexander Hamilton und die Prinzipien des Wirtschaftswunders in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und die Tradition unserer klassischen Kultur – und dann arbeiten wir mit China und den BRICS zusammen an der Entwicklung der Welt, – oder wir sind selbst schuld, wenn unsere Kulturen sehr bald in den Museen Afrikas und Asiens ausgestellt werden, als Beispiele für Gesellschaften, die in moralischer Hinsicht nicht überlebensfähig waren.

zepp-larouche@eir.de


Sergej Lawrow: BRICS ist stabilisierender Faktor in der Welt

27. Juli 2018 – In einem Artikel, der am Vorabend des BRICS-Gipfels von Johannesburg in dem südafrikanischen Magazin Ubuntu erschien, verwies der russische Außenminister Sergej Lawrow auf den symbolträchtigen Umstand, daß die BRICS 2018 nach Afrika zurückkehre, dem 100. Jahrestag der Geburt von Nelson Mandela, „einer prominenten politischen und öffentlichen Persönlichkeit weltweit.“ Mandela habe sich persönlich für freundschaftliche Beziehungen zwischen Südafrika und Rußland eingesetzt, bemerkte Lawrow, und habe so „das heutige hohe Niveau einer umfassenden strategischen Partnerschaft“ ermöglicht.

Lawrow lobte insbesondere die Führungsrolle Südafrikas in der BRICS und auch die „besondere Aufmerksamkeit, die Pretoria afrikabezogenen Fragen widmet.“ Dies sei für die russische Außenpolitik besonders wichtig geworden.“Wir unterstützen die weitere Stärkung der Souveränität afrikanischer Länder, die unabhängige Wahl ihres Entwicklungsweges bei Erhalt nationaler Besonderheiten.“

Von besonderer Bedeutung, so Lawrow, sei der Umstand, daß die BRICS die Zusammenarbeit mit anderen Integrationsvereinigungen fördere und Positionen in internationalen Organisationen konsolidiere, um eine „Einheitsfront“ darzustellen. Die Einladung an Argentinien, Indonesien und die Türkei sowie an andere afrikanische Staaten, an dem Gipfel am 25.-27. Juli teilzunehmen, sei Ausdruck der BRICS-plus-Initiative. „Auf diese Weise werden wir die globale Reichweite der Gruppe erweitern und einen Außenkreis gleichgesinnter Länder bilden. In dieser Hinsicht hat die BRICS ein gutes Potential, zu einer besonderen Plattform zur flexiblen Verknüpfung verschiedener Integrationsprozesse zu werden.“ Die Koordinierung zwischen der BRICS und anderen großen internationalen Organisationen sei wichtig, so Lawrow, da die Konsolidierung von Bemühungen „der Schlüssel dafür ist, die Weltstabilität zu sichern und ernste Konflikte zu entschärfen.“


BRICS als alternatives Entwicklungsmodell zur westlichen Vorherrschaft

25. Juli 2018 – In einem Artikel auf der Webseite des Valdai-Diskussionsklubs mit der Überschrift „BRICS und die Weltordnung“ schlägt Georgy Toloraya vor, daß die jetzige BRICS-Gruppe zusammen mit anderen Ländern, die zur BRICS-plus-Struktur gehören (aber keine offiziellen Mitglieder sind), „ein alternatives Modell der sozio-ökonomischen Entwicklung bilden könnte, anders als das des Westens“, das auf „Mechanismen liberaler Märkte und Profitstreben basiert,… die die Vorherrschaft des Westens voraussetzen.“

Toloraya ist Geschäftsführer des russischen Komitees für BRICS-Forschung. Er räumt mit Argumenten auf, wonach die BRICS nur eine „chinazentrierte Struktur“ sei, die nur dazu da sei, die Interessen Chinas oder dessen Belt and Road Initiative zu fördern. Derartige Behauptungen „sind sehr hinterhältige Lügen“. Der chinesische Faktor sei nur eine Facette der BRICS-Entwicklung.

In der heutigen „turbulenten Weltlage“, so Toloraya weiter, sei es besonders wichtig, daß der „gemeinsame BRICS-Nenner“ wachse. Im Gegensatz zur G7 verkörpere die BRICS eine „rührende Eintracht, die kein fake ist. Das ist keine Meuterei auf dem Schiff, wie man es bei der G7 sieht, wenn der Kapitän eine Richtung vorgibt, während die Mannschaft in eine andere will.“ Wenn Rußland 2020 den Vorsitz der Gruppe übernehme, so Toloraya, „könnte die BRICS ein vereinigtes Zentrum der multipolaren Welt werden… Die BRICS entwickelt derzeit ihre eigene Struktur globaler Governance und muß sich in diese Richtung weiter entwickeln. Ich weiß nicht, ob sich dies im Rahmen zunehmender Gegenaktionen des Westens erreichen läßt, aber daran müssen wir weiter arbeiten.“


Xi Jinping: Welt an neuem Scheideweg angekommen

27. Juli 2018 – In einer Rede vor dem BRICS Business Forum in Johannesburg hat der chinesische Präsident Xi Jinping am 25. Juli erklärt, daß „die internationale Gemeinschaft an einem neuen Scheideweg angekommen ist“, wobei er insbesondere die Rolle betonte, die die BRICS spielen müsse, um die Entwicklung Afrikas sicherzustellen. „Wird sich die Welt für Kooperation oder Konfrontation entscheiden?“, fragte er.

Xi ging auf mehrere Punkte ein; am meisten betonte er die Notwendigkeit, eine multilaterale Welt zu entwickeln und zu schützen, worin alle Länder das Recht auf Entwicklung und Streben nach Wissenschaft und Technologie hätten. Nur so könnten Entwicklungsmöglichkeiten genutzt und die Belt and Road Initiative vorangebracht werden, „um neue Möglichkeiten der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der teilnehmenden Länder zu schaffen… Wir hoffen sehr, daß andere BRICS-Länder, afrikanische Länder und andere aufstrebende Märkte und Entwicklungsländer starke Partnerschaften innerhalb dieser Initiative bilden, so daß deren Vorteile mehr Länder und deren Völker erreichen.“ Er stellte auch Chinas eigene Beiträge zum Weltfrieden und für die Entwicklung dar.

Der chinesische Präsident betonte stark die Rolle von Wissenschaft und Technologie als Motor der Wirtschaftsentwicklung. „Wissenschaft und Technologie als primäre Produktionskräfte entfalten unerschöpfliche Kraft, um den Fortschritt der menschlichen Zivilisation voranzubringen. Die Menschheit hat riesige Schritte nach vorn gemacht, als sie von einer bäuerlichen Zivilisation zu einer industriellen Zivilisation voranschritt.“ Und „die Welt hat heute erneut einen kritischen historischen Zeitpunkt erreicht. In der sich entfaltenden neuen Runde wissenschaftlicher und technologischer Revolutionen und industrieller Transformationen werden zwangsläufig neue Dinge entstehen und an die Stelle von alten treten… Wenn es Ländern gelingt, die Möglichkeiten zu ergreifen, die sich ihnen stellen, werden sie ein neues dynamisches Wachstum erreichen und ihrer Bevölkerung ein besseres Leben bieten können.“

Mit Blick auf Afrika betonte Xi, daß Afrika „mehr Entwicklungsländer besitzt als jeder andere Kontinent. Afrika besitzt mehr Entwicklungspotential als jede andere Region auf der Welt. Wir sollten die Zusammenarbeit mit Afrika stärken, seine Entwicklung unterstützen und die BRICS-Afrika-Kooperation zum Modell der Süd-Süd-Kooperation machen. Wir sollten aktive Zusammenarbeit mit afrikanischen Ländern betreiben in Bereichen wie Armutsbekämpfung,Nahrungsmittelsicherheit, Innovation, Infrastrukturentwicklung und Industrialisierung auf eine Weise, die mit ihren nationalen Bedingungen vereinbar sind. Wir sollten afrikanischen Ländern dabei helfen, ihre Wirtschaftsstruktur zu entwickeln, und dazu beitragen, die Agenda 2063 der Afrikanischen Union umzusetzen, damit Afrika, ein uralter Kontinent, eine starke Vitalität entfalten kann.“

China und die afrikanischen Länder, sagte Xi, „sind dazu bestimmt, gute Freunde, gute Brüder und gute Partner zu sein, und die Zusammenarbeit zwischen China und Afrika steht beispielhaft für Süd-Süd-Kooperation.“ Das Gipfeltreffen des Forums für China-Afrika-Kooperation, das im September in Beijing unter dem Titel „China und Afrika: Für eine noch stärkere Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft durch Win-Win-Kooperation“ stattfindet, habe das Ziel, „die Komplementarität zwischen den gemeinsamen chinesisch-afrikanischen Anstrengungen zu stärken, um die Belt and Road Initiative, die Agenda 2030 und die Agenda 2063 einerseits und die Entwicklungsstrategien afrikanischer Länder andererseits zu verfolgen. Das wird China und Afrika in die Lage versetzen, Zusammenarbeit hoher Qualität und auf hohem Standard zum gegenseitigen Nutzen und zu gemeinsamer Entwicklung zu betreiben.“

Abschließend erinnerte Xi daran, daß auf das Jahr 2018 der 100. Geburtstag des verehrten südafrikanischen Vorkämpfers Nelson Mandela falle. Unter Verweis auf Mandelas berühmten Ausspruch: „Wenn man einen großen Berg bestiegen hat, stellt man fest, daß es noch viele weitere Berge zu besteigen gibt“, bemerkte Xi, daß dieses Bild als Inspiration für die BRICS dienen sollte. „Die Geschichte der BRICS-Zusammenarbeit ist tatsächlich ein Unternehmen unserer fünf Länder, große Berge zu besteigen, um neue Höhen zu erreichen. Ich bin davon überzeugt, daß, wenn unsere fünf Länder zusammen weiter vorangehen, wir neue Gipfel erklimmen, neue Höhen erreichen und noch größere Beiträge für den Frieden und die Entwicklung der Menschheit leisten werden.“


Japanisch-chinesische Kooperation: Bahnprojekt in Thailand

25. Juli 2018 — Die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun berichtete am 20. Juli, daß „Japan und China dabei sind, gemeinsame Entwicklungsprojekte auszuarbeiten.“ Ein von Japan und China im Mai geschaffener Ausschuß zur Koordinierung von Investitionen entlang der Neuen Seidenstraße werde erstmals im September in Beijing zusammenkommen. Laut Asahi Shimbun wird auf dem Treffen „über wirtschaftliche Kooperationsprojekte in Drittländern im Zusammenhang mit Chinas Belt and Road Initiative diskutiert.“

Nach Quellen der Zeitung in Japan steht ein Eisenbahnprojekt in Thailand ganz oben auf der Liste von Projekten, die von japanischen und chinesischen Firmen gemeinsam in Angriff genommen werden sollen. Beide Länder werden dafür Kredithilfe leisten.

Es ist bekannt, daß Hochgeschwindigkeitsstrecken sowohl in Nord-Süd-Richtung in Thailand wie auch in Ost-West-Richtung zum Anschluß Thailands an andere südostasiatische Länder bereits mit chinesischer Hilfe projektiert wurden. Ein Projekt betrifft die Linie des Bangkoker Nahverkehrssystem zwischen der Phaya Thai Station im Zentrum von Bangkok und dem Flughafen Suvarnabhumi, die zu einem weiteren Flughafen 50 km entfernt verlängert werden soll. Ein weiteres in Betracht kommendes Projekt ist eine Schnellbahnverbindung zwischen dem Flughafen Suvarnabhumi und einer Stadt in Zentralthailand.

Geleitet wird der Ausschuß auf japanischer Seite von Hiroto Izumi, Sonderberater des Ministerpräsidenten, und auf chinesischer Seite von Ning Jizhe, Vizepräsident der wichtigen Entwicklungs- und Reformkommission. Beide Länder haben vor, „in dem Ausschuß über gemeinsame Projekte zu entscheiden und diese im Rahmen des Japan-China-Gipfels bekannt zu geben, der später im Jahr stattfinden soll, wenn Ministerpräsident Shinzo Abe das Land besucht,“ verlautete von der Quelle. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hatte im Mai Abe in Tokio besucht.


Webcast: Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 25. Juli 2018


Trump und Putin machen Friedenspolitik! Wichtige Lektionen für die ganze Welt!

Es müßte eigentlich für jeden denkenden Menschen offensichtlich sein, daß eine Verbesserung des Verhältnisses USA-Russland, und damit zweier Nationen, die über 90% der Nuklearwaffen dieser Welt besitzen, deren Einsatz die Menschheit auslöschen würde, eine gute Sache ist. Von daher gebührt den Präsidenten Trump und Putin absolute Anerkennung, daß sie mit dem Gipfel in Helsinki den Weg gewiesen haben, wie die gegenwärtige Krise zwischen den beiden Staaten durch Dialog und Kooperation überwunden werden kann. Angesichts der beispiellosen Hysterie des neoliberalen Establishments in den USA und der Mainstream-Medien auf beiden Seiten des Atlantiks als Reaktion auf diesen Gipfel wird aber auch deutlich, daß diese Machtelite bereit ist, eher die Vernichtung der menschlichen Zivilisation in Kauf zu nehmen, als der Kooperation mit Rußland zuzustimmen.

Und dieser Umstand erfordert dringend eine Neubewertung der strategischen Lage, nicht nur, aber doch besonders in europäischen Nationen wie Deutschland, in denen die Bevölkerung ein Bild von Trump hat, das von z.B. 98% negativer Berichterstattung über Trump in der ARD geprägt ist und in denen inzwischen die Dämonisierung Putins zum „group think“ des hiesigen Establishments gehört.

Tatsache ist, daß ungefähr die Hälfte der amerikanischen Wähler Trump zum Präsidenten gewählt haben, nicht zuletzt, weil er im Wahlkampf versprochen hatte, er wolle die Beziehung zwischen den USA und Rußland wieder auf eine gute Basis stellen, nachdem diese durch die Administrationen von George W. Bush und vor allem Obama auf den absoluten historischen Tiefpunkt zerrüttet worden war. Trump kommentierte diese Lage mit den Worten, sie sei primär der Torheit Amerikas zu verdanken, wofür der unter dem Pseudonym Publius Tacitus schreibende Autor auf dem Blog des renommierten Sicherheitsanalysten Pat Lang Sic Temper Tyrannis detaillierte Argumente liefert. Bezüglich des Vorwurfs der russischen „Einmischung“ in die Wahl 2016 schreibt er, die USA hätten eine lange, blutgetränkte Geschichte von Interventionen in anderen Ländern und dem Sturz gewählter Regierungen. Bezüglich des Vorwurfs des Hackings wies er darauf hin, daß die USA mit CIA, NSA und Pentagon selbst über die größten und robustesten Computer-Netzwerke und Hacking-Kapazitäten verfügen. Man säße also selbst im größten Glashaus.

Ein höchst interessanter Effekt der Hysterie, mit der das US-Establishment auf Trumps Versuch, das Verhältnis zu Rußland wieder zu normalisieren reagiert, ist in der Tat, daß die Strukturen des sogenannten „Tiefen Staates“ transparent werden. Wenn John Brennan, CIA-Chef während der Obama-Administration, Trump nach Helsinki des Hochverrats bezichtigt, dann stellt sich selbstverständlich die Frage, gegen wen oder was dieser Verrat angeblich begangen wird. Gegen das amerikanische Volk? Gegen die amerikanische Verfassung? Seit wann ist es Hochverrat, wenn der Präsident versucht, das physische Überleben der eigenen Bevölkerung durch eine Politik der Diplomatie und des Dialogs zu sichern?

Was dieses Establishment samt seiner „Presstitutierten“ (presstitutes), wie Paul Craig Roberts die Mainstream-Medienverteter nennt, so aus den Fugen geraten läßt, ist vielmehr die Tatsache, daß der Wahlsieg Trumps das neoliberale anglo-amerikanische Empire erschüttert. Trump hat im Wahlkampf versprochen, daß er das Verhältnis zu Rußland verbessern und die Politik der Interventionskriege beenden wolle. Mit den beiden historischen Gipfeln von Singapur und Helsinki hat er trotz der enormen Widerstände des Establishments demonstriert, daß er diese Versprechen einhält. Der Herausgeber des Blogs Antiwar.com, Justin Raimondi, kommentierte unter dem Titel „Trump’s ,Treason’: Challenging the Empire“ („Trumps ,Verrat’: die Herausforderung des Empire“): Durch ihre Reaktion auf den Helsinki-Gipfel sei die äußerste Bösartigkeit der politischen Klasse in all ihrer Düsternis dramatisiert worden. Die einfachen Amerikaner dächten nicht so wie das Elite-Amerika, das sich als die Hüter der internationalen Ordnung verstehe, eine Rolle, die man von den Briten geerbt habe. Trumps außenpolitische Mission (ob er dies wisse oder nicht) sei darauf ausgerichtet, die veralteten Strukturen und die Vorurteile der Ära des Kalten Krieges bedeutungslos werden zu lassen und eine neue Ära in den Beziehungen mit dem Rest des Planeten einzuleiten.

Das internationale Echo auf den Helsinki-Gipfel signalisiert, daß die meisten Länder darin die Manifestation einer neuen Ordnung sehen. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, begrüßte das Treffen; China sei froh, eine Verbesserung der Beziehung zwischen Rußland und den USA zu sehen, die förderlich für den Weltfrieden sei und der internationalen Gemeinschaft helfe, zusammen gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen. Der israelische Premierminister Netanjahu begrüßte den Gipfel ebenso wie selbst Bundeskanzlerin Merkel, die unterstrich, diese Treffen müßten zur Normalität werden und es sei „gut für alle“, daß bereits das nächste Gespräch geplant sei. Der italienische Innenminister Salvini begrüßte die Annäherung und bezeichnete sie als gut für Italien und Europa.

Ob sich die Hoffnung auf die Überwindung der Mentalität des Kalten Krieges, der sich blitzschnell zu einem heißen Krieg entwickeln kann, und die Etablierung einer neuen, besseren Weltordnung erfüllen wird, hängt entscheidend davon ab, wie der Krieg zwischen dem US-Establishment und Trump ausgehen wird. Die letzten Episoden in dieser Auseinandersetzung bestanden in der Anklage von zwölf Angehörigen des russischen Militärgeheimdienstes durch das US-Justizministerium, die opportunerweise buchstäblich am Vorabend von Helsinki der Einmischung beschuldigt wurden, in einem offensichtlichen Versuch, das Klima für den Gipfel zu vergiften. Der bekannte Harvard-Rechtsprofessor Alan Dershowitz verurteilte dieses Vorgehen als schrecklichen Fehler des Justizministeriums, dem es nicht zustehe, die Außenpolitik zu beinflussen.

Putin, ein Meister des Prinzips der Flanke, lud dann während der gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump in Helsinki den Sonderermittler Mueller, Speerspitze des US-Establishments, nach Rußland ein, damit sein Team diese 12 Militärgeheimdienstler dort befragen könne – im Gegenzug für das Recht russischer Ermittler, den ehemaligen Moskauer US-Botschafter McFaul, den in Rußland in Abwesenheit wegen Steuerhinterziehung verurteilten Bill Browder – Großspender für Hillary Clintons Wahlkampagne und verantwortlich für die Fabrikation des Magnitzky-Acts – zu interviewen. Ebenfalls wolle Rußland den „ehemaligen“ MI6-Agenten Christopher Steele, Geschäftspartner Browders und Autor des berüchtigten Trump-Dossiers, das die Basis für die ganze Inszenierung des Coups gegen Trump schuf, interviewen.

Natürlich wäre eine solche gemeinschaftliche Untersuchung die einzige Methode, wie man aus dem Bereich der gegenseitigen Anschuldigungen heraus und zu einer wahrheitsfindenden, juristischen Aufklärung kommen könnte. Und dann würde man unweigerlich auf die Rolle des britischen Geheimdienstes bei dem Coup-Versuch gegen Trump stoßen, die geheimen Memos des britischen Überwachungsapparates GCHQ an Obama mit der Aufforderung zur Überwachung des Trump Tower, die gesamte extrem professionell aufgezogene Operation des Christopher Steele zur Manipulation des Wahlkampfes 2016. Was sich herausstellen würde, wären die Beweise für die Kollusion der Geheimdienstchefs der Obama-Administration mit dem britischen Geheimdienst MI6 in einem Coup-Versuch gegen den gewählten Präsidenten der USA.

Nur vier Tage nach Putins Vorschlag stimmte der US-Senat in einem völlig hysterisch aufgeheizten Klima über den angeblichen Verrat Trumps mit einem überwältigenden Ergebnis von 98:0 dagegen, daß solche reziproken Untersuchungen stattfinden könnten. McFaul, dem nicht nur enge Beziehungen zu Browder nachgesagt werden, sondern auch aktive Involvierung in eine Politik des Regimewechsels gegen Putin, stilisierte sich zum Märtyrer russischer Angriffe hoch, vor dem ihn dann die 98 Senatoren in einem Fieberanfall von Patriotismus meinten beschützen zu müssen. Doch das ist nicht aller Tage Ende. Die Rolle des britischen Geheimdienstes und zahlreicher Mitarbeiter des FBI und des Justizministeriums ist weiterhin Gegenstand von Untersuchungen im Kongreß, von Trumps Anwälten und von namentlich beschuldigten Russen, und einzelne Richter haben bereits Gefängnisstrafen für diese Leute gefordert.

Und dann ist da die in Amerika so wichtige Frage: „Wie wird das alles in Peoria gesehen?“ – eine Metapher für die „Pampas“, die mittleren Bundesstaaten der USA, die ein ganz anderes politisches Spektrum haben als die beiden Küsten oder Washington innerhalb des sogenannten „Beltway“. Die Mehrheit der Bürger dieser Staaten hat Trump gewählt, weil sie die Opfer der Politik des US-Establishments waren, und nicht zuletzt, weil sie ein besseres Verhältnis zu Rußland wollen. Die Kongreßwahlen im November werden es ans Licht bringen.

Diese innerpolitische Auseinandersetzung in den USA hat die direktesten Implikationen für die ganze Welt. Sollte Trump sich durchsetzen, dann besteht trotz der derzeitigen Spannungen mit China wegen des US-Handelsdefizits die Chance auf eine völlig neue internationale Politik zwischen den Nationen dieser Welt, die auf Anerkennung, Souveränität, Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten, Dialog und gegenseitigen Vorteil gegründet ist. Sollten sich Trumps Gegner durchsetzen, dann sind wir vermutlich nicht weit vom dritten Weltkrieg entfernt. Es ist also an der Zeit, daß sich die Anhänger einer „progressiven“, „linken“ und „liberalen“ Politik, die sich seit der Wahl Trumps im selben Boot mit CIA, FBI und MI6 befinden, einmal Gedanken darüber machen, ob die Mainstream-Medien sie nicht in eine falsche Ecke manipuliert haben.


Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 18. Juli 2018


Helga Zepp-LaRouche spricht bei Konferenz des Mandela-Instituts

Bei den „Afrikanischen Wirtschafts- und Konsulartagen“ in Paris sprach die Vorsitzende des Schiller-Instituts über das Thema „Partnerschaft, inklusives Wachstum und Infrastruktur in Afrika“.

Die Vorsitzende des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, war am 6. Juli Gastrednerin bei den Afrikanischen Wirtschafts- und Konsulartagen des Mandela-Instituts in Paris. Sie war eingeladen worden, über das Thema „Partnerschaft, inklusives Wachstum und Infrastruktur in Afrika“ zu sprechen, nachdem sie letzten Monat ihren Appell an die Europäische Union veröffentlicht hatte, dem positiven Beispiel des Gipfeltreffens der Präsidenten Trump und Kim in Singapur zu folgen und den EU-Gipfel einem umfassenden europäischen Plan zur wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas zu widmen. Ihr Aufruf „Geschichte wird jetzt in Asien geschrieben: EU-Gipfel muß dem Beispiel von Singapur folgen!“  fand in afrikanischen Netzwerken in Frankreich und ganz Europa große Verbreitung.

In der ersten Konferenzsitzung war der „Geist von Singapur“ spürbar, als die Botschafterin Eritreas über das Ende des langen Krieges gegen Äthiopien sprach und die großen wirtschaftlichen Chancen für Zusammenarbeit in der Region um die Freihandelszone in Dschibuti beschrieb. Äthiopien und Eritrea haben gerade ein historisches Abkommen über Frieden und Zusammenarbeit geschlossen.

Anschließend zeichnete der Vizebotschafter und Generalbevollmächtigte der Pariser Botschaft Ghanas, Bonaventure Adjavor, das Bild einer neuen Ära für Afrika – ein neues Zeitalter der eigenen Verarbeitung von Rohstoffen, anstatt sie nur zu exportieren. Als Beispiel nannte er den Kakao: Ghana und die Elfenbeinküste erzeugen zusammen mehr als 80% der Kakaobohnen weltweit, aber diese werden ausschließlich exportiert. Dabei lassen sich daraus viele wertvolle Produkte herstellen, wie Körperlotion, alkoholische Getränke, Schokolade u.a., und die Regierung von Präsident Akufo-Addo will das nun systematisch fördern.

Akufo-Addo ist berühmt für seinen selbstbewußten Auftritt im vergangenen Dezember, kurz nach seinem Amtsantritt bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Macron, als dieser Ghana besuchte. Akufo sagte, Afrika „kann seine Politik nicht länger… auf der Grundlage davon machen, was die westliche Welt oder Frankreich oder die Europäische Union uns gerade geben kann… Wir müssen von dieser Haltung der Abhängigkeit wegkommen… Unsere Sorge sollte sein, was wir in diesem 21. Jahrhundert tun müssen, damit Afrika nicht mehr nur höflich den Hut aufhält…, dann werden wir einen befreienden Faktor für uns spüren.“

Danach sprach Helga Zepp-LaRouche, sie definierte in ihrer Rede die langfristigen Perspektiven für Afrika und die Welt. Sie stellte die weltweit verbreitete Studie der LaRouche-Bewegung „Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“ vor und erwähnte einige der konkreten Projekte in Afrika im Rahmen der Dynamik der Gürtel- und Straßen-Initiative, wie die neue Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn in Äthiopien, ebenso weitere vom Schiller-Institut vorgeschlagene oder unterstützte Projekte, insbesondere Transaqua (siehe dazu die Rede von Mohammed Bila in dieser Ausgabe) und die Anbindung Afrikas an die Weltlandbrücke durch einen Tunnel oder eine Brücke zwischen Spanien und Marokko und/oder Sizilien und Tunesien.

Die Zuhörer – die 40 Teilnehmer im Saal und auf dem Podium waren Vertreter von Institutionen wie der Internationalen Organisation der Frankophonie, Juristen, Unternehmer, Werbefachleute u.a. – waren beeindruckt von Zepp-LaRouches optimistischer Zukunftsvision für Afrika, besonders als sie die Bilder von „Afrika bei Nacht heute und 2050“ zeigte – heute ein dunkler Kontinent, weil es fast nirgends elektrischen Strom gibt, und 2050 ein weithin hell erleuchteter, blühender Erdteil (siehe Abbildung 2 der Rede von Hussein Askary in dieser Ausgabe).

Der nächste Redner war der Präsident des „Effizienz-Klubs“, einem Netzwerk von Afrikanern in Europa, das sich für panafrikanischen Wirtschaftsaufbau einsetzt. Es will erreichen, daß Afrika weniger abhängig von dem Geld wird, das in Europa lebende Afrikaner nach Hause schicken, nur damit ihre Familien über die Runden kommen. Statt dessen möchten sie insbesondere erreichen, daß in ganz Afrika ein wirtschaftlicher Mittelstand geschaffen wird.

Hochinteressant war auch die abschließende Konferenzsitzung, in der ein Redner die Wirtschaftspolitik Alexander Hamiltons als Vorbild für den Aufbau von Industrie in Afrika herausstellte. Er erwähnte auch, wie Colbert Huygens und Cassini nach Frankreich holte, um eine hochkarätige wissenschaftliche Akademie aufzubauen, und betonte, Afrika sollte es heute ähnlich machen.

Die Delegation des Schiller-Instituts hatte auch das Glück, die Tochter von Amadou Hampâté Bâ (1900-91), dem herausragenden Schriftsteller und Ethnologen aus Mali, kennenzulernen. Bâ sammelte sein Leben lang die mündlichen historischen Überlieferungen Westafrikas und verfaßte lesenswerte Schriften und eine Autobiographie. Ähnlich wie Cheikh Anta Diop ist Hampâté Bâ besonders für Europäer ein sehr wichtiger afrikanischer Denker, um zu verstehen, daß Afrika eine sehr alte Zivilisation ist.

Das Mandela-Institut arbeitet für den Aufstieg Afrikas und für Frieden durch „intellektuelle Diplomatie“. Es versorgt Politiker, die internationale Gemeinschaft, private Akteure und die Zivilgesellschaft mit seinen visionären Zukunftsvorschlägen, dabei will es vor allem das Denken und die Institutionen in den afrikanischen Ländern beeinflussen. Zu seinen Arbeitsbereichen gehören u.a. Sicherheit und Entwicklung, Rohstoffe, Demokratie afrikanischer Prägung, Energie und Umwelt. Das nach Nelson Mandela benannte Institut vergibt jedes Jahr einen Mandela-Preis an Personen oder Institutionen, die sich beim Einsatz für Afrika und für Frieden im Geiste des Panafrikanismus hervorgetan haben.


Webcast: Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 11. Juli 2018


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