Top Left Link Buttons
  • Englisch
  • Deutsch
  • Französisch
  • Russisch
  • Vereinfachtes Chinesisch
  • Italienisch
  • Spanisch
  • Arabisch
  • Persisch
  • Griechisch

Allgemein

Category Archives

Japanisch-chinesische Kooperation: Bahnprojekt in Thailand

25. Juli 2018 — Die japanische Tageszeitung Asahi Shimbun berichtete am 20. Juli, daß „Japan und China dabei sind, gemeinsame Entwicklungsprojekte auszuarbeiten.“ Ein von Japan und China im Mai geschaffener Ausschuß zur Koordinierung von Investitionen entlang der Neuen Seidenstraße werde erstmals im September in Beijing zusammenkommen. Laut Asahi Shimbun wird auf dem Treffen „über wirtschaftliche Kooperationsprojekte in Drittländern im Zusammenhang mit Chinas Belt and Road Initiative diskutiert.“

Nach Quellen der Zeitung in Japan steht ein Eisenbahnprojekt in Thailand ganz oben auf der Liste von Projekten, die von japanischen und chinesischen Firmen gemeinsam in Angriff genommen werden sollen. Beide Länder werden dafür Kredithilfe leisten.

Es ist bekannt, daß Hochgeschwindigkeitsstrecken sowohl in Nord-Süd-Richtung in Thailand wie auch in Ost-West-Richtung zum Anschluß Thailands an andere südostasiatische Länder bereits mit chinesischer Hilfe projektiert wurden. Ein Projekt betrifft die Linie des Bangkoker Nahverkehrssystem zwischen der Phaya Thai Station im Zentrum von Bangkok und dem Flughafen Suvarnabhumi, die zu einem weiteren Flughafen 50 km entfernt verlängert werden soll. Ein weiteres in Betracht kommendes Projekt ist eine Schnellbahnverbindung zwischen dem Flughafen Suvarnabhumi und einer Stadt in Zentralthailand.

Geleitet wird der Ausschuß auf japanischer Seite von Hiroto Izumi, Sonderberater des Ministerpräsidenten, und auf chinesischer Seite von Ning Jizhe, Vizepräsident der wichtigen Entwicklungs- und Reformkommission. Beide Länder haben vor, „in dem Ausschuß über gemeinsame Projekte zu entscheiden und diese im Rahmen des Japan-China-Gipfels bekannt zu geben, der später im Jahr stattfinden soll, wenn Ministerpräsident Shinzo Abe das Land besucht,“ verlautete von der Quelle. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hatte im Mai Abe in Tokio besucht.


Webcast: Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 25. Juli 2018


Trump und Putin machen Friedenspolitik! Wichtige Lektionen für die ganze Welt!

Es müßte eigentlich für jeden denkenden Menschen offensichtlich sein, daß eine Verbesserung des Verhältnisses USA-Russland, und damit zweier Nationen, die über 90% der Nuklearwaffen dieser Welt besitzen, deren Einsatz die Menschheit auslöschen würde, eine gute Sache ist. Von daher gebührt den Präsidenten Trump und Putin absolute Anerkennung, daß sie mit dem Gipfel in Helsinki den Weg gewiesen haben, wie die gegenwärtige Krise zwischen den beiden Staaten durch Dialog und Kooperation überwunden werden kann. Angesichts der beispiellosen Hysterie des neoliberalen Establishments in den USA und der Mainstream-Medien auf beiden Seiten des Atlantiks als Reaktion auf diesen Gipfel wird aber auch deutlich, daß diese Machtelite bereit ist, eher die Vernichtung der menschlichen Zivilisation in Kauf zu nehmen, als der Kooperation mit Rußland zuzustimmen.

Und dieser Umstand erfordert dringend eine Neubewertung der strategischen Lage, nicht nur, aber doch besonders in europäischen Nationen wie Deutschland, in denen die Bevölkerung ein Bild von Trump hat, das von z.B. 98% negativer Berichterstattung über Trump in der ARD geprägt ist und in denen inzwischen die Dämonisierung Putins zum „group think“ des hiesigen Establishments gehört.

Tatsache ist, daß ungefähr die Hälfte der amerikanischen Wähler Trump zum Präsidenten gewählt haben, nicht zuletzt, weil er im Wahlkampf versprochen hatte, er wolle die Beziehung zwischen den USA und Rußland wieder auf eine gute Basis stellen, nachdem diese durch die Administrationen von George W. Bush und vor allem Obama auf den absoluten historischen Tiefpunkt zerrüttet worden war. Trump kommentierte diese Lage mit den Worten, sie sei primär der Torheit Amerikas zu verdanken, wofür der unter dem Pseudonym Publius Tacitus schreibende Autor auf dem Blog des renommierten Sicherheitsanalysten Pat Lang Sic Temper Tyrannis detaillierte Argumente liefert. Bezüglich des Vorwurfs der russischen „Einmischung“ in die Wahl 2016 schreibt er, die USA hätten eine lange, blutgetränkte Geschichte von Interventionen in anderen Ländern und dem Sturz gewählter Regierungen. Bezüglich des Vorwurfs des Hackings wies er darauf hin, daß die USA mit CIA, NSA und Pentagon selbst über die größten und robustesten Computer-Netzwerke und Hacking-Kapazitäten verfügen. Man säße also selbst im größten Glashaus.

Ein höchst interessanter Effekt der Hysterie, mit der das US-Establishment auf Trumps Versuch, das Verhältnis zu Rußland wieder zu normalisieren reagiert, ist in der Tat, daß die Strukturen des sogenannten „Tiefen Staates“ transparent werden. Wenn John Brennan, CIA-Chef während der Obama-Administration, Trump nach Helsinki des Hochverrats bezichtigt, dann stellt sich selbstverständlich die Frage, gegen wen oder was dieser Verrat angeblich begangen wird. Gegen das amerikanische Volk? Gegen die amerikanische Verfassung? Seit wann ist es Hochverrat, wenn der Präsident versucht, das physische Überleben der eigenen Bevölkerung durch eine Politik der Diplomatie und des Dialogs zu sichern?

Was dieses Establishment samt seiner „Presstitutierten“ (presstitutes), wie Paul Craig Roberts die Mainstream-Medienverteter nennt, so aus den Fugen geraten läßt, ist vielmehr die Tatsache, daß der Wahlsieg Trumps das neoliberale anglo-amerikanische Empire erschüttert. Trump hat im Wahlkampf versprochen, daß er das Verhältnis zu Rußland verbessern und die Politik der Interventionskriege beenden wolle. Mit den beiden historischen Gipfeln von Singapur und Helsinki hat er trotz der enormen Widerstände des Establishments demonstriert, daß er diese Versprechen einhält. Der Herausgeber des Blogs Antiwar.com, Justin Raimondi, kommentierte unter dem Titel „Trump’s ,Treason’: Challenging the Empire“ („Trumps ,Verrat’: die Herausforderung des Empire“): Durch ihre Reaktion auf den Helsinki-Gipfel sei die äußerste Bösartigkeit der politischen Klasse in all ihrer Düsternis dramatisiert worden. Die einfachen Amerikaner dächten nicht so wie das Elite-Amerika, das sich als die Hüter der internationalen Ordnung verstehe, eine Rolle, die man von den Briten geerbt habe. Trumps außenpolitische Mission (ob er dies wisse oder nicht) sei darauf ausgerichtet, die veralteten Strukturen und die Vorurteile der Ära des Kalten Krieges bedeutungslos werden zu lassen und eine neue Ära in den Beziehungen mit dem Rest des Planeten einzuleiten.

Das internationale Echo auf den Helsinki-Gipfel signalisiert, daß die meisten Länder darin die Manifestation einer neuen Ordnung sehen. Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Hua Chunying, begrüßte das Treffen; China sei froh, eine Verbesserung der Beziehung zwischen Rußland und den USA zu sehen, die förderlich für den Weltfrieden sei und der internationalen Gemeinschaft helfe, zusammen gemeinsame Herausforderungen zu bewältigen. Der israelische Premierminister Netanjahu begrüßte den Gipfel ebenso wie selbst Bundeskanzlerin Merkel, die unterstrich, diese Treffen müßten zur Normalität werden und es sei „gut für alle“, daß bereits das nächste Gespräch geplant sei. Der italienische Innenminister Salvini begrüßte die Annäherung und bezeichnete sie als gut für Italien und Europa.

Ob sich die Hoffnung auf die Überwindung der Mentalität des Kalten Krieges, der sich blitzschnell zu einem heißen Krieg entwickeln kann, und die Etablierung einer neuen, besseren Weltordnung erfüllen wird, hängt entscheidend davon ab, wie der Krieg zwischen dem US-Establishment und Trump ausgehen wird. Die letzten Episoden in dieser Auseinandersetzung bestanden in der Anklage von zwölf Angehörigen des russischen Militärgeheimdienstes durch das US-Justizministerium, die opportunerweise buchstäblich am Vorabend von Helsinki der Einmischung beschuldigt wurden, in einem offensichtlichen Versuch, das Klima für den Gipfel zu vergiften. Der bekannte Harvard-Rechtsprofessor Alan Dershowitz verurteilte dieses Vorgehen als schrecklichen Fehler des Justizministeriums, dem es nicht zustehe, die Außenpolitik zu beinflussen.

Putin, ein Meister des Prinzips der Flanke, lud dann während der gemeinsamen Pressekonferenz mit Trump in Helsinki den Sonderermittler Mueller, Speerspitze des US-Establishments, nach Rußland ein, damit sein Team diese 12 Militärgeheimdienstler dort befragen könne – im Gegenzug für das Recht russischer Ermittler, den ehemaligen Moskauer US-Botschafter McFaul, den in Rußland in Abwesenheit wegen Steuerhinterziehung verurteilten Bill Browder – Großspender für Hillary Clintons Wahlkampagne und verantwortlich für die Fabrikation des Magnitzky-Acts – zu interviewen. Ebenfalls wolle Rußland den „ehemaligen“ MI6-Agenten Christopher Steele, Geschäftspartner Browders und Autor des berüchtigten Trump-Dossiers, das die Basis für die ganze Inszenierung des Coups gegen Trump schuf, interviewen.

Natürlich wäre eine solche gemeinschaftliche Untersuchung die einzige Methode, wie man aus dem Bereich der gegenseitigen Anschuldigungen heraus und zu einer wahrheitsfindenden, juristischen Aufklärung kommen könnte. Und dann würde man unweigerlich auf die Rolle des britischen Geheimdienstes bei dem Coup-Versuch gegen Trump stoßen, die geheimen Memos des britischen Überwachungsapparates GCHQ an Obama mit der Aufforderung zur Überwachung des Trump Tower, die gesamte extrem professionell aufgezogene Operation des Christopher Steele zur Manipulation des Wahlkampfes 2016. Was sich herausstellen würde, wären die Beweise für die Kollusion der Geheimdienstchefs der Obama-Administration mit dem britischen Geheimdienst MI6 in einem Coup-Versuch gegen den gewählten Präsidenten der USA.

Nur vier Tage nach Putins Vorschlag stimmte der US-Senat in einem völlig hysterisch aufgeheizten Klima über den angeblichen Verrat Trumps mit einem überwältigenden Ergebnis von 98:0 dagegen, daß solche reziproken Untersuchungen stattfinden könnten. McFaul, dem nicht nur enge Beziehungen zu Browder nachgesagt werden, sondern auch aktive Involvierung in eine Politik des Regimewechsels gegen Putin, stilisierte sich zum Märtyrer russischer Angriffe hoch, vor dem ihn dann die 98 Senatoren in einem Fieberanfall von Patriotismus meinten beschützen zu müssen. Doch das ist nicht aller Tage Ende. Die Rolle des britischen Geheimdienstes und zahlreicher Mitarbeiter des FBI und des Justizministeriums ist weiterhin Gegenstand von Untersuchungen im Kongreß, von Trumps Anwälten und von namentlich beschuldigten Russen, und einzelne Richter haben bereits Gefängnisstrafen für diese Leute gefordert.

Und dann ist da die in Amerika so wichtige Frage: „Wie wird das alles in Peoria gesehen?“ – eine Metapher für die „Pampas“, die mittleren Bundesstaaten der USA, die ein ganz anderes politisches Spektrum haben als die beiden Küsten oder Washington innerhalb des sogenannten „Beltway“. Die Mehrheit der Bürger dieser Staaten hat Trump gewählt, weil sie die Opfer der Politik des US-Establishments waren, und nicht zuletzt, weil sie ein besseres Verhältnis zu Rußland wollen. Die Kongreßwahlen im November werden es ans Licht bringen.

Diese innerpolitische Auseinandersetzung in den USA hat die direktesten Implikationen für die ganze Welt. Sollte Trump sich durchsetzen, dann besteht trotz der derzeitigen Spannungen mit China wegen des US-Handelsdefizits die Chance auf eine völlig neue internationale Politik zwischen den Nationen dieser Welt, die auf Anerkennung, Souveränität, Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten, Dialog und gegenseitigen Vorteil gegründet ist. Sollten sich Trumps Gegner durchsetzen, dann sind wir vermutlich nicht weit vom dritten Weltkrieg entfernt. Es ist also an der Zeit, daß sich die Anhänger einer „progressiven“, „linken“ und „liberalen“ Politik, die sich seit der Wahl Trumps im selben Boot mit CIA, FBI und MI6 befinden, einmal Gedanken darüber machen, ob die Mainstream-Medien sie nicht in eine falsche Ecke manipuliert haben.


Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 18. Juli 2018


Helga Zepp-LaRouche spricht bei Konferenz des Mandela-Instituts

Bei den „Afrikanischen Wirtschafts- und Konsulartagen“ in Paris sprach die Vorsitzende des Schiller-Instituts über das Thema „Partnerschaft, inklusives Wachstum und Infrastruktur in Afrika“.

Die Vorsitzende des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, war am 6. Juli Gastrednerin bei den Afrikanischen Wirtschafts- und Konsulartagen des Mandela-Instituts in Paris. Sie war eingeladen worden, über das Thema „Partnerschaft, inklusives Wachstum und Infrastruktur in Afrika“ zu sprechen, nachdem sie letzten Monat ihren Appell an die Europäische Union veröffentlicht hatte, dem positiven Beispiel des Gipfeltreffens der Präsidenten Trump und Kim in Singapur zu folgen und den EU-Gipfel einem umfassenden europäischen Plan zur wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas zu widmen. Ihr Aufruf „Geschichte wird jetzt in Asien geschrieben: EU-Gipfel muß dem Beispiel von Singapur folgen!“  fand in afrikanischen Netzwerken in Frankreich und ganz Europa große Verbreitung.

In der ersten Konferenzsitzung war der „Geist von Singapur“ spürbar, als die Botschafterin Eritreas über das Ende des langen Krieges gegen Äthiopien sprach und die großen wirtschaftlichen Chancen für Zusammenarbeit in der Region um die Freihandelszone in Dschibuti beschrieb. Äthiopien und Eritrea haben gerade ein historisches Abkommen über Frieden und Zusammenarbeit geschlossen.

Anschließend zeichnete der Vizebotschafter und Generalbevollmächtigte der Pariser Botschaft Ghanas, Bonaventure Adjavor, das Bild einer neuen Ära für Afrika – ein neues Zeitalter der eigenen Verarbeitung von Rohstoffen, anstatt sie nur zu exportieren. Als Beispiel nannte er den Kakao: Ghana und die Elfenbeinküste erzeugen zusammen mehr als 80% der Kakaobohnen weltweit, aber diese werden ausschließlich exportiert. Dabei lassen sich daraus viele wertvolle Produkte herstellen, wie Körperlotion, alkoholische Getränke, Schokolade u.a., und die Regierung von Präsident Akufo-Addo will das nun systematisch fördern.

Akufo-Addo ist berühmt für seinen selbstbewußten Auftritt im vergangenen Dezember, kurz nach seinem Amtsantritt bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem französischen Präsidenten Macron, als dieser Ghana besuchte. Akufo sagte, Afrika „kann seine Politik nicht länger… auf der Grundlage davon machen, was die westliche Welt oder Frankreich oder die Europäische Union uns gerade geben kann… Wir müssen von dieser Haltung der Abhängigkeit wegkommen… Unsere Sorge sollte sein, was wir in diesem 21. Jahrhundert tun müssen, damit Afrika nicht mehr nur höflich den Hut aufhält…, dann werden wir einen befreienden Faktor für uns spüren.“

Danach sprach Helga Zepp-LaRouche, sie definierte in ihrer Rede die langfristigen Perspektiven für Afrika und die Welt. Sie stellte die weltweit verbreitete Studie der LaRouche-Bewegung „Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“ vor und erwähnte einige der konkreten Projekte in Afrika im Rahmen der Dynamik der Gürtel- und Straßen-Initiative, wie die neue Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn in Äthiopien, ebenso weitere vom Schiller-Institut vorgeschlagene oder unterstützte Projekte, insbesondere Transaqua (siehe dazu die Rede von Mohammed Bila in dieser Ausgabe) und die Anbindung Afrikas an die Weltlandbrücke durch einen Tunnel oder eine Brücke zwischen Spanien und Marokko und/oder Sizilien und Tunesien.

Die Zuhörer – die 40 Teilnehmer im Saal und auf dem Podium waren Vertreter von Institutionen wie der Internationalen Organisation der Frankophonie, Juristen, Unternehmer, Werbefachleute u.a. – waren beeindruckt von Zepp-LaRouches optimistischer Zukunftsvision für Afrika, besonders als sie die Bilder von „Afrika bei Nacht heute und 2050“ zeigte – heute ein dunkler Kontinent, weil es fast nirgends elektrischen Strom gibt, und 2050 ein weithin hell erleuchteter, blühender Erdteil (siehe Abbildung 2 der Rede von Hussein Askary in dieser Ausgabe).

Der nächste Redner war der Präsident des „Effizienz-Klubs“, einem Netzwerk von Afrikanern in Europa, das sich für panafrikanischen Wirtschaftsaufbau einsetzt. Es will erreichen, daß Afrika weniger abhängig von dem Geld wird, das in Europa lebende Afrikaner nach Hause schicken, nur damit ihre Familien über die Runden kommen. Statt dessen möchten sie insbesondere erreichen, daß in ganz Afrika ein wirtschaftlicher Mittelstand geschaffen wird.

Hochinteressant war auch die abschließende Konferenzsitzung, in der ein Redner die Wirtschaftspolitik Alexander Hamiltons als Vorbild für den Aufbau von Industrie in Afrika herausstellte. Er erwähnte auch, wie Colbert Huygens und Cassini nach Frankreich holte, um eine hochkarätige wissenschaftliche Akademie aufzubauen, und betonte, Afrika sollte es heute ähnlich machen.

Die Delegation des Schiller-Instituts hatte auch das Glück, die Tochter von Amadou Hampâté Bâ (1900-91), dem herausragenden Schriftsteller und Ethnologen aus Mali, kennenzulernen. Bâ sammelte sein Leben lang die mündlichen historischen Überlieferungen Westafrikas und verfaßte lesenswerte Schriften und eine Autobiographie. Ähnlich wie Cheikh Anta Diop ist Hampâté Bâ besonders für Europäer ein sehr wichtiger afrikanischer Denker, um zu verstehen, daß Afrika eine sehr alte Zivilisation ist.

Das Mandela-Institut arbeitet für den Aufstieg Afrikas und für Frieden durch „intellektuelle Diplomatie“. Es versorgt Politiker, die internationale Gemeinschaft, private Akteure und die Zivilgesellschaft mit seinen visionären Zukunftsvorschlägen, dabei will es vor allem das Denken und die Institutionen in den afrikanischen Ländern beeinflussen. Zu seinen Arbeitsbereichen gehören u.a. Sicherheit und Entwicklung, Rohstoffe, Demokratie afrikanischer Prägung, Energie und Umwelt. Das nach Nelson Mandela benannte Institut vergibt jedes Jahr einen Mandela-Preis an Personen oder Institutionen, die sich beim Einsatz für Afrika und für Frieden im Geiste des Panafrikanismus hervorgetan haben.


Webcast: Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 11. Juli 2018


Arabisch-chinesisches Außenministertreffen in Beijing

09/07/2018 – Am 10. Juli findet in Beijing die 8. Außenministerkonferenz des chinesisch-arabischen Kooperationsforums (CASCF) statt, bei der es um eine stärkere Beteiligung der arabischen Staaten an China’s Seidenstraßen-Initative (BRI) gehen wird. Chinas Präsident Xi Jinping wird die Veranstaltung in der Großen Halle des Volkes feierlich eröffnen. Insgesamt werden neben dem chinesichen Außenminister Wang Yi einundzwanzig arabische Nationen auf Außenminister- oder anderer Ministerebene vertreten sein, ebenso der Generalsekretär der Arabischen Liga und der kuwaitische Emir Scheich Sabah Al Ahmad Al Sabah.

Außenminister Wang Yi schrieb in einem Beitrag für Gulf News, die Gründung von CASCF im Jahre 2004 habe zur Verbesserung der chinesisch-arabischen Beziehungen geführt. Laut dem stellvertretenden chinesischen Außenminister Chen Xiaodong wird Präsident Xi in seiner Rede den Wunsch Chinas betonen, die Beziehungen mit den arabischen Staaten zu vertiefen. Durch verstärkte Kooperation ergäben sich neue Möglichkeiten und Hoffnungen für Frieden in der Region.

Komplementär dazu arbeitet Präsident Putin an einer Neuen Sicherheitsarchitektur für den Nahen Osten, was auch ein Thema bei dem Treffen der Präsidenten Trump und Putin am 16. Juli sein dürfte.


Österrichischer Vorschlag: „Europäische Seidenstraße“

05/07/2018 – Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) hat einen Vorschlag für eine „Europäische Seidenstraße“ mit Investitionen über 10 Jahre von bis zu 1 Billion € vorgestellt. Diese Studie ist vor allem als Grundlage einer europäischen Initiative für die österreichische Regierung gedacht, die seit dem 1. Juli die rotierende EU-Präsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018 innehat.

Dabei liegt der Schwerpunkt auf zwei Korrridoren: Lyon-Moskau, erweitert nach Barcelona und Lissabon im Westen und im Osten nach Nischny Nowgorod und Uralsk. Der zweite Korridor verläuft von Mailand nach Zürich, Wien, Budapest, Bukarest und Constanza – mit Erweiterung im Osten nach Noworossyisk und Wolgograd, sowie einem anderen Zweig nach Poti, Tiflis und Baku.

Damit könnten, so der Vorschlag, bis zu sieben Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden – bei Projekten für Brückenbau, Eisenbahnen, Autobahnen, Häfen und andere Infrastruktur.

Bei der Vorstellung des Planes wies Vorstandsmitglied Dionys Lehner auf die enormen Summen hin, die Europa nach 2008 für die Stabilisierung des Bankensektors ausgegeben hatte. Wenn das möglich war, sollte man bei Infrastrukturprojekten von solcher Wichtigkeit nicht an Geld sparen.

Besonders der russische Aspekt des Plans könnte zu jährlichen Exportsteigerungen von über 300 Millionen € für die österreichische Wirtschaft führen.


Konferenz des Schiller-Instituts öffnet Tür zum Neuen Paradigma

Bei der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 30.6./1.7. 2018 kamen herausragende Experten zu Wort, darunter hochrangige Berater der Regierungen Rußlands, Chinas und der USA.

Der Zeitpunkt für die jüngste Konferenz des Schiller-Instituts, die am 30.6./1.7. 2018 in Bad Soden am Taunus stattfand, hätte nicht besser gewählt werden können, denn sie fand zu einem Zeitpunkt statt, an dem sich das Momentum für die Konsolidierung eines neuen Paradigmas unter dem Einfluß der mit Chinas Wirtschaftsgürtel-Initiative (BRI) verbundenen Diplomatie und Wirtschaftspolitik verstärkt.

In den letzten Monaten vollzogen sich wesentliche Veränderungen, und eine wachsende Zahl von Nationen bewegt sich in Richtung der neuen strategischen Geometrie eines Bündnisses zwischen Rußland, China und den Vereinigten Staaten, das sich trotz des massiven Widerstands britischer und amerikanischer Netzwerke, die die alte, gefährliche Weltordnung der Geopolitik erhalten wollen, weiter ausbildet. China und Rußland arbeiteten mit US-Präsident Trump zusammen, ebenso mit dem japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe und Südkoreas Präsident Moon Jae-in, um das erfolgreiche Gipfeltreffen zwischen Trump und dem nordkoreanischen Präsidenten Kim Jong-un am 12.6. in Singapur zustande zu bringen, was die Stärke dieses neuen Bündnisses zeigt. Der Erfolg des Singapur-Gipfels half, den Weg für das Treffen zwischen Trump und Rußlands Präsidenten Wladimir Putin zu bereiten, das am 16.7. in Helsinki stattfinden wird. Neben dem Trump-Kim-Gipfel gab es weitere Veranstaltungen, die dieses Bild abrunden, darunter die Konferenz der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die am 10.6. in Qingdao in China begann und bei der die enge Zusammenarbeit zwischen Putin und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping ein zentraler Aspekt der Beratungen war.

Während diese Treffen zeigten, wie vielversprechend diese Veränderungen sind, erweisen sich die Institutionen des alten Paradigmas als Hindernis für diese neue Dynamik. Das Treffen der G-7 endete mit einer schockierenden Paralyse, als Trump vorzeitig abreiste und zu seinem Treffen mit Kim nach Singapur aufbrach, nachdem er die Teilnehmer des Gipfels bereits mit der Forderung provoziert hatte, Rußland wieder in ihren Kreis aufzunehmen. Auch die EU erwies sich als unfähig, sich auf eine positive Lösung für die Flüchtlingskrise und ihre wirtschaftliche Krise zu einigen, während viele EU-Mitgliedstaaten die Kooperation mit China und der BRI immer mehr als einen möglichen Ausweg aus der Existenzkrise der EU betrachten.

Diese Entwicklungen veranlaßten die Gründerin und Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, am 17.6. ein Memorandum zu veröffentlichen („Geschichte wird jetzt in Asien geschrieben: EU-Gipfel muß dem Beispiel von Singapur folgen!“), in dem sie die Mitgliedstaaten der EU auffordert, den Geist von Singapur und den Organisationsprozeß, der zu ihm führte, zu übernehmen, um die Fehler zu überwinden, unter denen Europa derzeit leidet. Dieser Ansatz war das zentrale Thema der Konferenz des Schiller-Instituts, die mit mehr als 300 Teilnehmern aus 35 Ländern in Bad Soden bei Frankfurt stattfand.

Das Zusammenfallen der Gegensätze – die Welt von Morgen

Helga Zepp-LaRouche hielt die Eröffnungsrede zum Thema „Das Zusammenfallen der Gegensätze – die Welt von Morgen“. Sie äußerte die Hoffnung, daß bei dem bevorstehenden Treffen zwischen Trump und Putin in Helsinki die Schaffung eines neuen Paradigmas auf die Tagesordnung gesetzt wird, um den neoliberalen Dogmen ein Ende zu setzen, die die Welt in die Katastrophe geführt haben. Die 68 Mio. Flüchtlinge, die für Ende 2017 von den Vereinten Nationen gemeldet wurden, seien eine Illustration der Brutalität, mit der im Westen in den letzten Jahren der Austeritätspolitik Vorrang vor dem Gemeinwohl eingeräumt wurde. Die Neue Seidenstraße biete einen Ausweg, sie sei die Fortsetzung eines Prozesses, der 1975 mit Lyndon LaRouches Vorschlag für eine Internationale Entwicklungsbank begann. Die Neue Seidenstraße finde bei der Mehrheit der Menschen Anklang, indem sie den Aufbau einer „Gemeinschaft der gemeinsamen Zukunft der gesamten Menschheit“ ermöglicht, und tatsächlich hätten sich bereits 140 Nationen angeschlossen, die schon jetzt die Mehrheit der Weltbevölkerung repräsentieren und die aus dem Win-Win-Prinzip Nutzen ziehen werden.

Geopolitik und Kriegsgefahr überwinden

Das Thema des anschließenden ersten Konferenzabschnitts lautete „Die Geopolitik und die Gefahr eines neuen Weltkriegs überwinden“. Erster Redner war Wladimir Morosow, der Programmkoordinator des Russischen Rats für Internationale Angelegenheiten (Russian International Affairs Council, RIAC), einer führenden Denkfabrik, die mit dem russischen Außenministerium verbunden ist. Er sprach über „Rußlands Rolle in der Neuen Weltordnung“ – einer Weltordnung, die auf der Wiederherstellung des gegenseitigen Vertrauens zwischen Mächten beruht, die bisher nur ihre eigenen Interessen verfolgten. Diese Änderung werde nicht über Nacht erfolgen. Es sei keine Lösung, die unipolare Welt durch eine multipolare Welt zu ersetzen, sagte Morosow, man brauche vielmehr einen Multilateralismus, die Zusammenarbeit in Organisationen wie UN, SCO, BRICS und EAEU, mit einer Agenda des globalen Abbaus der Nuklearwaffen und Entwicklungsinitiativen. Rußland werde vor allem inneren Frieden und Stabilität anstreben, aber dazu werde es eine wichtige konstruktive Rolle in der BRI spielen. Ein kollektives Sicherheitssystem für den Nahen Osten, Frieden in Syrien, Fortschritte in der Krise in der Ukraine und Einhaltung des Abkommens über die Mittelstreckenraketen seien Bereiche, die beim Treffen zwischen Trump und Putin auf die Tagesordnung kommen könnten. Er erwarte keine unmittelbaren Ergebnisse von dem Treffen, aber schon sein Stattfinden sei ein Durchbruch nach sechs Jahren, in denen es kein solches Treffen gegeben hatte.

Dr. Xu Jian, Vizepräsident und Senior Research Fellow des China Institute of International Studies (CIIS) sowie Direktor des Akademischen Rats des CIIS sprach über „Die Umkehrung der Globalisierung und die Herausforderung für Chinas Außenpolitik in der Neuen Ära“. Die Veränderungen in der Weltordnung werfen eine Reihe fundamentaler Probleme auf, die das System der Globalisierung und der Marktwirtschaft hinterlassen hat. Die Finanzkrise von 2008 habe den Abstand zwischen den Entwicklungsländern und den Schwellenländern nur noch vergrößert. China sei dem Prinzip des Friedens und der Entwicklung verpflichtet, aber nun sei es mit drei gefährlichen „Fallen“ konfrontiert: der Thukydides-Falle (nach Joseph Nye, wenn ein Land zu stark auftritt), der Kindleberger-Falle (wenn es zu schwach auftritt), die beide zu Chaos und Krieg führen können wie in den 1930er Jahren, und die Falle des Kalten Krieges. China schlage vor, eine Gemeinschaft der gemeinsamen Zukunft der gesamten Menschheit zu schaffen, eine Form der internationalen Beziehungen, die auf gegenseitigem Respekt und Win-Win für alle Seiten beruhe, der Entwicklung einer realen wirklichen Partnerschaft. Diese Neue Weltordnung sei noch lange nicht erreicht, aber das sollte die Menschheit nicht daran hindern, darauf hinzuarbeiten.

Dritter Redner der Runde war Landessenator Richard Black aus Virginia (USA), der an die Konferenz eine Videobotschaft über „Das wahre Interesse der Vereinigten Staaten“ übermittelt hatte. Black verurteilte den „unerklärten Krieg“, den die Vereinigten Staaten gegen Syrien führen, das eine zentrale Rolle im Kampf gegen den internationalen Terrorismus spiele. Die USA hätten Dschihadisten ausgebildet, bewaffnet und finanziert, um einen Regimewechsel in Syrien zu erzwingen, der nicht im Interesse der USA sein könne. Er sei zutiefst besorgt über eine US-Außenpolitik, die Syrien zerstört habe, das bis 2012 zu den fünf sichersten Ländern der Welt gehörte. Das syrische Volk stehe hinter seinen gewählten Führern und habe 90% des Landes befreit, aber Unterstützer der Dschihadisten – die USA, Großbritannien, Saudi-Arabien und Katar – wollten den Nordosten des Landes abspalten. Das sei die Politik einer Fremdenlegion, die man mieten kann, aber keine Politik im Interesse der Vereinigten Staaten. Nationen, die zwischen den Bomben der USA und Chinas Straßen wählen müßten, würden den nichtaggressiven Ansatz der Chinesen vorziehen.

Der frühere Luftwaffenpilot und NATO-Planer Oberstleutnant a.D. Ulrich Scholz sprach über „Interessen-Monster: Demokratie, Menschenrechte und andere Heucheleien“. Menschlichkeit und menschliche Interaktion seien Prinzipien, die in der heutigen Politik völlig fehlen, Politiker sprächen von „Werten“ und „Menschenrechten“, um Kriege zu rechtfertigen, aber tatsächlich dienen die Kriege nur der Durchsetzung von Interessen. Anstelle der Einschüchterungsstrategien, die heute in der westlichen Politik vorherrschen, müsse ein Ausgleich auf der Grundlage des Respekts vor den Interessen des anderen gefunden werden, man müsse über Menschenrechte nicht nur reden, sondern sie auch praktizieren. Wenn man an der Politik der Angst, der Kriege und der Einschüchterung festhalte, dann werde dies zum Nuklearkrieg führen.

Der Vortrag von Oberst a.D. Alain Corvez, ehemaliger Berater des französischen Verteidigungs- und des Innenministeriums, hatte das Thema: „Die amerikanische Verweigerung einer multipolaren Welt macht den Übergang schmerzhaft“. Präsident Trump habe den Staat im Staat in den Vereinigten Staaten herausgefordert, jene verdeckte Oligarchie, die ihn gezwungen habe, die Militärinterventionen fortzusetzen. Diese brutale Politik sei nicht im Interesse des „Europa der Nationen“, wie es de Gaulle nannte. Für Frankreich sei die Frage, wann es endlich Saudi-Arabien und Katar wegen deren Aggressionspolitik im Nahen Osten, gegen Syrien und Jemen, verurteilen werde? Auch die von der EU verhängten Sanktionen gegen den Iran seien nicht im Interesse des wahren Europa. Das jüngste Treffen der SCO habe eine Alternative zum G-7-Gipfel der Mächte des alten Paradigmas aufgezeigt.

Die Runde wurde abgeschlossen mit einer Videobotschaft von Roger Stone, der per Live-Schaltung zugeschaltet war. Stone ist politischer Stratege des Trump-Flügels in der Republikanischen Partei der USA, sein Vortrag hatte den Titel: „Der Präsident Trump, den die Europäer nicht kennen.“ Das Problem der Vereinigten Staaten sei das „üble Zwei-Parteien-Duopol“, die Parteien der Bushs und der Clintons. Schließlich hätten die acht Jahre unter Obama die amerikanische Bevölkerung so empört, daß sie einen Außenseiter ins Weiße Haus wählten. Der sog. „Russiagate“-Skandal diene dazu, davon abzulenken, daß der Mißbrauch der staatlichen Macht gegen einen Präsidentschaftskandidaten schon im Mai 2016 begann, als Trumps Wahl noch lange nicht feststand. Die Kollusion des Duopols werde immer noch fortgesetzt, wie man an Stones eigenem Fall sehen könne, der von Sonderermittler Robert Mueller – der schon in den 1980er Jahren gegen LaRouche eingesetzt wurde – daran gehindert wurde, in Person an der Konferenz teilzunehmen.

Wie Gürtel und Straße Afrika und Südwestasien verändern

Der zweite Konferenzabschnitt war den Änderungen gewidmet, die die BRI auslöst, als dem einzig menschlichen Weg, mit der Flüchtlingskrise umzugehen. Hussein Askary, der Südwestasien-Koordinator des Schiller-Instituts, betonte in seiner Einleitung zu den Vorträgen, daß die Lösung aller dieser vielen Flüchtlingskrisen nicht darin liegen könne, nur die Symptome zu lindern, indem man den Flüchtlingen hilft, was natürlich notwendig sei und geschehen müsse, sondern darin, die Ursachen aller dieser Krisen zu bekämpfen. Und das könne nur durch die Schaffung einer neuen, gerechten Weltordnung geschehen.

Wang Hao, der 1. Sekretär für Wirtschaft und Handel an der Botschaft der Volksrepublik China in der Bundesrepublik Deutschland, forderte die EU auf, sich der Neuen Seidenstraße anzuschließen. „Als größter Handelspartner Chinas sollte die EU sich an der BRI beteiligen.“ China habe nur begrenzte Ressourcen und brauche die anderen, darunter auch Deutschland und Europa. 19 Länder Europas seien Mitglieder der AIIB, Deutschland sei der größte nichtasiatische Partner. Europäische Unternehmen sollten ihre eigenen Projekte verfolgen. Die Kooperation zwischen China und Europa werde beiden Seiten helfen – wirtschaftlich, in den Lebensbedingungen und bei der Sicherheit.

S. E. Yusuf Maitama Tuggar, Botschafter der Bundesrepublik Nigeria in Deutschland, betonte in seinen Ausführungen: „Betrachten Sie nicht alles durch die binäre Linse China contra Europa, ein Überbleibsel des Kalten Krieges. Wir brauchen die Kooperation aller drei. Afrika sitzt mit am Tisch, und muß immer bei den Diskussionen über Infrastruktur, Entwicklung und Migration vertreten sein.“ Als Beispiel nannte er das Projekt, den Tschadsee wiederaufzufüllen: „Das ist ein Transformationsprojekt von der Art, die wir für eine nachhaltige Entwicklung brauchen, und wir müssen es finanzieren und unterstützen. Es wird gelingen, wenn alle ihre Hände und Köpfe zusammentun.“

Mohammed Bila, Experte des Tschadsee-Observatoriums der Kommission für das Tschadseebecken, erläuterte das Transaqua-Projekt und seinen derzeitigen Stand, nachdem die acht Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten bei ihrem jüngsten Treffen im März 2018 in Abuja dem Transaqua-Projekt zugestimmt hatten. Es wird sieben beteiligten Staaten unmittelbar und indirekt fünf weiteren Ländern wirtschaftliche Entwicklung bringen und die Sicherheit verbessern. Bila erklärte, wie der ökonomische Wert des Wassers auf dem Weg zum Tschadsee steigt. Das Konzept des geteilten Nutzens könnte auch den regionalen Handel steigern, neue wirtschaftliche Infrastruktur wie Binnenhäfen, Containerterminals, agroindustrielle Zonen und neue Straßen entlang der 2400 km langen Wasserstraße schaffen.

Der Historiker Amzat Boukari-Yabara, Generalsekretär der Panafrikanischen Liga Umoja, verwies auf die langen Beziehungen zwischen China und Afrika. Die Kritik der westlichen Medien an Chinas Präsenz in Afrika, sagte er, sei eher motiviert vom Rückgang des euro-amerikanischen Einflusses auf Märkten, die sie für ihre eigenen gehalten hatten, als von einem wirklichen Interesse an der Zukunft der Afrikaner. Für diese könne es nicht darum gehen, einen Kolonialismus durch einen anderen zu ersetzen, sondern nur darum, wie sie ihre Souveränität zurückgewinnen. Wenn China oder andere mit afrikanischen Ländern verhandeln, dann müßten Afrikaner das Interesse ganz Afrikas berücksichtigen. Dazu müsse die nationale Politik in Übereinstimmung mit einer kontinentalen Politik gebracht werden. Abdullatif Elwashali und Aiman Al-Mansour von der jemenitischen Vereinigung INSAN für Menschenrechte und Frieden berichteten dann über die schreckliche Lage in ihrem Land, die durch den Krieg der saudisch geführten Koalition herbeigeführt wurde. Nach drei Jahren Krieg sei das Land zerstört, es gebe bisher 36.000 Zivilopfer, darunter 14.000 Tote. Die Infrastruktur sei zerstört, durch die Luft- und Seeblockade werde ein Wirtschaftskrieg gegen das Land geführt. 55% der medizinischen Einrichtungen seien ganz oder teilweise zerstört, ebenso 896 Schulen. Millionen Menschen fehle medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, Trinkwasser, humanitäre Hilfe gelangen nicht in das Land und die internationale Gemeinschaft schaue nur zu. Den Saudis gehe es nur darum, die jemenitischen Streitkräfte zu schwächen und die Kontrolle über das Land zu gewinnen und dessen geopolitische Lage zu nutzen. Sie wollten nicht, daß die Jemeniten selbst entscheiden. Diese humanitäre Krise müsse gelöst werden, bevor das Land sich an der Neuen Seidenstraße beteiligen könne. Saudi-Arabien und die Emirate müßten dazu gebracht werden, daß sie den Jemen in Ruhe lassen.

Hussein Askary schloß die Vortragsrunde mit der Vorstellung eines neuen Berichts über die „Operation Felix“. Das Ziel der Operation Felix sei es nicht, den Jemen so wiederherzustellen, wie er vor dem Krieg war – als das ärmste Land der Region -, sondern eine „Wirtschaftsplattform“ für ein blühendes und fortschrittliches Land zu schaffen und es an die BRI anzuschließen. Askary zeigte, wie die jemenitische Volkswirtschaft über 30 Jahre unter dem Diktat des IWF und der Weltbank zerstört wurde, und beschrieb dann Schritte, mit denen diese Entwicklung rückgängig gemacht werden kann, wie die Gründung einer Jemenitischen Nationalbank für Wiederaufbau und Entwicklung, um den Wiederaufbau des Landes und den Bau von Entwicklungskorridoren zu finanzieren, die den Jemen mit Afrika und über Oman und den Iran mit der Neuen Seidenstraße zu verbinden.

Den Abschluß des Tages bildete ein musikalischer „Dialog der Kulturen“ (siehe gesonderten Bericht dazu).

Die Zukunft der europäischen Nationen

Den dritten Abschnitt der Konferenz am Sonntagvormittag bildete eine optimistische und enthusiastische Diskussion über die notwendigen Reformen und Änderungen, die notwendig sind, wenn Europa sich an der „Win-Win“-Diplomatie und der wirtschaftlichen Entwicklung des Neuen Paradigmas beteiligen soll.

Jacques Cheminade, Präsident der Partei Solidarité et Progrès und dreifacher Kandidat für das Amt des französischen Staatspräsidenten, eröffnete die Runde mit der Herausforderung, daß Europa wieder zu der Idee zurückkehren müsse, etwas zur „menschlichen Zivilisation“ beizutragen. Europa habe sich dem Empire der Londoner City und der Wall Street unterworfen, das die Nationen Europas und ihre Nachbarn in Afrika und im Nahen Osten zerstöre. Das Scheitern des EU-Gipfels am 28./29.6. im Umgang mit der Flüchtlingskrise beruhe darauf, daß die EU-Politik „keinen wirklichen Wohlstand erzeugt, sie erzeugt keine Kinder und sie begrüßt keine Ausländer, weil sie die Regeln des Nullsummen-Universums akzeptiert“. Wie könne man unter diesen Umständen moralisch und kulturell optimistisch sein? Dazu brauche man ein „neues Modell der Beziehungen zwischen den großen Mächten – das Modell der Neuen Seidenstraße“. Aber anstatt das harmonische Modell der Seidenstraße zu betrachten, laufe Europa Gefahr, „aus Mangel an Kreativität im Nichts zu verschwinden“. Das könne verhindert werden, wenn man die besten Traditionen der europäischen Kultur wiederbelebe.

Auf Cheminade folgte Dr. Hans Köchler, Professor für Philosophie und Präsident der International Progress Organization (IPO), der über „Die Wiederherstellung des Völkerrechts“ sprach. Warum, sagte er, wurden in der Ära seit 2003, die von zerstörerischen Kriegen und Regimewechseln charakterisiert war, die verantwortlichen Nationen und deren Führer nicht zur Verantwortung gezogen? Wenn Rechtsnormen verletzt werden, müsse dies geahndet werden. Haben wir heute Normen des Völkerrechts, die auch durchgesetzt werden? Die Antwort laute „Nein.“ In zahlreichen internationalen Dokumenten seien der Einsatz und die Androhung von Gewalt verboten worden, aber das werde nicht durchgesetzt, weil die fünf permanenten Mitglieder des Rates Veto einlegen können, wenn es darum geht, ihre eigenen aggressiven Akte zu sanktionieren. Das müsse korrigiert werden – und wenn dies nicht möglich sei, dann müsse man darüber nachdenken, die UN durch eine neue Institution abzulösen.

Der italienische Europaparlamentarier Marco Zanni sprach dann über das Scheitern der EU im Umgang mit der Banken- und Finanzkrise, Sicherheitsfragen und dem Flüchtlingsproblem. Seit 2010 habe sich die EU „als unfähig erwiesen, das Wirtschaftswachstum wieder herzustellen“, und sie habe statt dessen „makroökonomische Ungleichgewichte und wachsende Spaltungen in der EU geschaffen“. Europa sei wirtschaftlich und in der Sicherheit zu stark von anderen abhängig. Als Alternative schlug Zanni vor, Europa zu einer „Brücke zwischen den USA und den aufstrebenden Mächten des Ostens“ zu machen. Dies sei mit der Regierung Trump möglich. Die Regierungen in der EU müßten die richtigen Fragen stellen. „Was sind die Gemeinsamkeiten? Welche Politik bringt gemeinsamen Nutzen?“ Die EU müsse China als Modell betrachten, vor allem in der Kreditpolitik, und die Flüchtlingskrise anpacken. Das gegenwärtige System funktioniere nicht. Das Ziel der neuen italienischen Regierung sei es, die EU zu reformieren, und sie werde ein Beispiel liefern, wie man mit China zusammenarbeiten könne.

Der letzte Vortrag dieser Runde kam von Dr. Armin Azima von der Universität Hamburg, der kurz und treffend den Unsinn der EU-Politik der „Erneuerbaren Energien“ aufzeigte und statt dessen vorschlug, die Kernfusionstechnik zu meistern, „die das Tor für eine neue und wunderbare Welt mit Möglichkeiten schafft, die derzeit noch undenkbar sind“. Das Problem der nuklearen Abfälle sei durch einen neuen Reaktortyp gelöst, der jetzt in Rußland in Betrieb genommen wurde (BN-800) und der „Atommüll“ verbrennen könne, „als wäre es konventioneller Kernbrennstoff“. Abschließend stellte er die Frage, was wir tun könnten, „wenn Strom extrem billig wäre und wenn Energie im Überfluß vorhanden wäre“, was möglich sei, wenn wir die Kernfusion entwickeln.

Wirtschaftliche und politische Potentiale von Gürtel und Straße

In der letzten Vortragsrunde der Konferenz sprachen Redner aus Deutschland und mehreren südosteuropäischen Nationen über die Potentiale, die durch den Beitritt zur BRI erschlossen werden.

Elke Fimmen vom Schiller-Institut eröffnete die Debatte mit dem Vortrag „Ein neuer Bauplan für die Zukunft – wie Ost- und Südosteuropa an der Schaffung eines neuen globalen Wirtschaftswunders teilhaben können“. Sie forderte die westeuropäischen Länder auf, „ihre Hausaufgaben zu machen und zu erkennen, daß langfristige Prosperität, Stabilität und Frieden nur durch Kooperation mit Chinas Seidenstraßen-Projekt, mit Rußland und der Eurasischen Wirtschaftsunion erreicht werden können“. Der wahre Reichtum der Nationen liege in der Entwicklung der Kreativität der Bevölkerung. Sie berichtete über die Fortschritte, die im Kontext der „16+1“-Kooperation zwischen China und dem Mittel- und Osteuropäischen Ländern erreicht wurden, als Beispiel für das, was getan werden müsse. „Die europäischen Nationen können und dürfen die zweite Chance nach 1989 nicht wieder verpassen.“

Der bulgarische Abgeordnete Prof. Ivo Christov sprach über das „Neue Paradigma aus der Sicht des Balkan“. Er begann seinen Vortrag mit dem geopolitischen Satz: „Geographie ist Schicksal“, und zeigte dann die wichtige Position der Balkan-Region mit ihrer interessanten Geschichte, Wirtschaft und Kultur als Tor zu Europa für die Land- und Seerouten der Neuen Seidenstraße. Hier kollidieren die Interessen der Vereinigten Staaten, Rußlands, der Türkei und Chinas. Christov verwies auf den US-Stützpunkt Camp Bondsteel im Kosovo, der den anderen Mächten den Zugang zum Balkan verwehrt.

Der bekannte deutsche Ökonom Folker Hellmeyer sprach über „Die Integrationsoptionen der Eurasischen Zoll- und Wirtschaftsunion und der OBOR Initiative Chinas“ und sagte, die neuen Strukturen für die Kooperation zwischen den Nationen, über die mehrere seiner Vorredner gesprochen hatten, kämen als Ersatz für die alten, versagenden Strukturen des Westens – wie die EU – in Betracht, insbesondere die Eurasische Zoll- und Wirtschaftsunion (EAEU) komme als Ersatz, Partner oder Brücke in Betracht, um Europa in eine Kooperation mit der BRI zu führen.

Prof. Duško Dimitrijević vom Institut für Internationale Politik und Wirtschaft in Belgrad behandelte „Chinas Neue Seidenstraße – Errungenschaften und Aussichten der Wirtschaftskooperation zwischen Serbien und China“. Chinas BRI-Strategie biete den Nationen Wohlstand anstelle geopolitischer Spaltung. China entwickle freundschaftliche Beziehungen zu Entwicklungsländern wie Serbien, eine kleine, landeingeschlossene und militärisch neutrale Nation, und sei daher ein wichtiger Partner. China glaube, daß der Weg zum Aufbau der chinesisch-europäischen Beziehung durch Osteuropa führe. Serbien sei Partner der 16+1-Gruppe und auch ein Partner der BRI. China helfe Serbien, Mitglied der EU zu werden. Serbiens Kooperation mit China sei ein gutes Beispiel für einen konstruktiven Umgang zwischen Ost und West.

Hans von Helldorff,  Sprecher des Bundesverband Deutsche Seidenstraße Initiative, sprach über „Notwendige ordnungspolitische Rahmenbedingungen für Investitionen der deutschen und europäischen mittelständischen Wirtschaft in Volkswirtschaften entlang der neuen Seidenstraße“. Die Neue Seidenstraße sei ein Friedensprojekt von gewaltigen Dimensionen, aber in Deutschland dominiere Skepsis. Diese Haltung führe zu Irritationen in China und Rußland. Er kritisierte die Passivität der deutschen Regierung und nannte als Beispiel die Sanktionen gegen Rußland die die deutsche Wirtschaft und hier insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen träfen.

Leonidas Chrysanthopoulos, ehemaliger Generalsekretär der Organisation für Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (BSEC), sprach über „Die Integration des Eurasischen Kontinents“ und hob die Bedeutung der positiven Wirkung der Wirtschaftsprojekte beim Umgang mit den Schwierigkeiten der Zusammenarbeit zwischen früheren Gegnern hervor. Als Beispiel dafür nutzte er das Projekt der Ringautobahn um das Schwarze Meer, mit der er als BSEC-Sekretär befaßt war, um zu zeigen, daß die wirtschaftlichen Vorteile oft die vorhandenen Probleme überwogen. Sein zweiter Punkt war die Kritik an der EU, die sich der wirtschaftlichen Entwicklung widersetze, den Kontakt zur Bevölkerung vollkommen verloren habe und nur für den Schutz der Banken arbeite.

Prof. Nuraly Bekturganov, der Vizepräsident der Akademie der Naturwissenschaften von Kasachstan, schloß die Vortragsrunden mit einer Videobotschaft zum Thema „Der Eurasien-Kanal und die Neue Seidenstraße“. Das Projekt schaffe die Möglichkeit, mit Frachtschiffen bis zu 100.000 t Tragfähigkeit vom Kaspischen Meer durch das Schwarze Meer zum Mittelmeer und zu den Weltmeeren zu gelangen, und werde einen neuen Korridor für den Transport durch Eurasien schaffen.

Es folgte eine 90minütige Debatte zwischen den Rednern der Konferenz und dem Publikum über eine Vielzahl der angesprochenen Themen. Helga Zepp-LaRouche beschloß die Konferenz, indem sie nochmals auf den Unterschied zwischen den „westlichen Werten“ und dem chinesischen Denken hinwies. In China würden die Menschen dazu angehalten, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, China strebe danach, die Armut zu beseitigen, auf der Grundlage des Konfuzianismus. Im Westen dagegen versuchten die Menschen, sich die Taschen zu füllen, und die Armut wachse. Aber es gebe im Westen ein Äquivalent zum Konfuzianismus – Friedrich Schiller. Wie der Konfuzianismus und die indische Philosophie strebe Schiller danach, die Emotionen zu erziehen. Schillers Idee war es, die Menschen in ihrer Muße zu fassen und durch Schönheit zu erziehen. „Wir haben die enorme Wirkung gesehen, die die klassische Musik auf junge Menschen hat, die sie noch nicht kennen. Wir haben studiert, wie die Renaissance die Welt aus dem finsteren Zeitalter geführt hat – wie durch das Wiederaufgreifen großer Ideen und großer Kunst die Renaissance in Gang gesetzt wurde. Es gibt vieles, was wir tun können. Wir sollten froh darüber sein. Wir leben in einer Zeit, in der wir die Dinge ändern können. Schließen Sie sich uns an!“


Ukraine: Progressive Sozialistische Partei gewinnt Berufungsverfahren zum Parteistatus

Die Progressive Sozialistische Partei der Ukraine (PSPU) unter Vorsitz der international bekannten Ökonomin Dr. Natalia Witrenko hat ein wichtiges Berufungsverfahren gegen das ukrainische Justizministerium gewonnen, das sich geweigert hatte, die aufgrund einer Gesetzesneufassung geänderte Parteisatzung zu akzeptieren. Diese Weigerung, die Partei offiziell zu registrieren, hatte die PSPU daran gehindert, eigene Kandidaten zu Wahlen aufzustellen, und war begleitet von gewalttätigen Angriffen und kriminellen Handlungen gegen Parteimitglieder, -aktivitäten und -eigentum. Ein Video der Gerichtsverhandlung und eine Erklärung der PSPU wurden nach dem heutigen Sieg ins Internet gestellt: youtu.be/kYy3FyQvUlY

Bei der Gerichtsverhandlung betonte Dr. Vitrenko, daß die EU-Kommission über die Versuche informiert wurde, ihre Partei mundtot zu machen. Am 20.2.2018 hatte der Europaabgeordnete Maco Zanni (Italien) eine formelle Anfrage bei der Vizepräsidentin und EU-Verantwortlichen for Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini, zum Vorgehen des Kiewer Regimes gegen die PSPU gestellt. Am 24.4. antwortete Mogherini im Namen der EU-Kommission. Sie schrieb, der EU sei dieser Fall bekannt. Obwohl sie sich nicht zu einem laufenden juristischen Vorgang äußeren könne, „sei die Befolgung internationaler Zusagen ein integraler Teil wertebasierter Beziehungen zwischen der Europäischen Union und der Ukraine .. internationale Regeln für Zulassung und Aktivitäten politisher Parteien sollten dementsprechend voll respektiert werden.“

Eine Übersetzung der Mitteilung auf www.vitrenko.org:

„Am 4. Juli 2018 verhandelte das Verwaltungsberufungsgericht des BezirksKiew über den Einspruch der Progressiven Sozialisten gegen ein Urteil der Vorinstanz, die die Klage der PSPU gegen das ukrainische Justizministerium abgelehnt hatte.

Seit das Euromaidan-Regime in der Ukraine an der Macht ist, ist einbrutaler Kampf gegen die einzige wichtige außerparlamentarische Oppositionspartei, die PSPU, im Gang. Das Hauptbüro der Partei wurde besetzt. Sicherheitsbehörden haben Kriminelle und Nazi-Banden zu Angriffen gegen die Parteiführung und gegen friedliche
Protestdemonstrationen der PSPU aufgewiegelt. Die Polizei und der SBU [Ukrainischer Sicherheitsdienst] weigerten sich, zu ermitteln oderdie Schläger zur Rechenschaft zu ziehen.

Gleichzeitig hat sich das ukrainische Justizministerium geweigert, weder die Entscheidungen von drei Parteitagen der PSPU, auf denen das PSPU-Programm und die Satzung entsprechend den Vorgaben neuer Gesetze geändert wurden, noch die neue Zusammensetzung des Zentralkomitees der Partei anzuerkennen. Durch diese politische Diskriminierung der PSPU hat das Justizministerium ukrainisches und internationales Recht mißachtet.

Das Verwaltungsgericht des Bezirks Kiew, die Vorinstanz in diesem Fall,hatte sich mit seiner rechtswidrigen Entscheidung vom 20. März 2018 auf die Seite des Justizministeriums gestellt. Die PSPU legte Berufung ein und hat jetzt gewonnen, nach dem sie ihre Rechte verteidigt und gezeigt hat, daß die Haltung des Justizministeriums politisch motiviert war.

Die Partei wurde vor Gericht durch die PSPU-Vorsitzende und zweimalige Parlamentsabgeordnete Dr. Natalia Witrenko vertreten.“

 


Page 74 of 85First...737475...Last