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Kulturaustausch: Für ein Neues ‚Jemen felix‘ !

Jemen liegt am Kreuzungspunkt der Maritimen Seidenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft des Horns von Afrika und könnte durch eine Einbindung in diese neues Entwicklungspotential entfalten. Zum Seminar „Felix-Jemen statt Völkermord“ klicken Sie hier.

Die Deutsch-jemenitische Gesellschaft e.V. veröffentlichte in ihrem Jahrbuch 2019  den folgenden Artikel von Elke Fimmen über das Seminar des Schiller-Instituts und INSAN im Oktober 2018 in Berlin. Kontakt: Dr. Marie-Christine Heinze, Heinzeatdjg-ev.de

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Webcast – Zweites Belt and Road Forum führt Weltwirtschaft in neue Dimension

Helga Zepp-LaRouche hat das soeben beendete Belt and Road Forum in Beijing zu einem „großen Erfolg“ erklärt, wofür vor allem die große Anzahl der Teilnehmer aus der ganzen Welt und die neu geschlossenen Verträge sprechen. Die aktive Beteiligung einiger europäischer Regierungen sei ihrer Ansicht „sehr interessant“. Schon 1997 habe Lyndon LaRouche darauf bestanden, daß sich die USA an der Eurasischen Landbrücke beteiligen müßten. Wenn man sich vor Augen führte, was gerade in Beijing stattgefunden habe, werde wieder einmal klar, wie prophetisch Herr LaRouche die künftigen Erfordernisse der Menschheit erkannt hat.

Jetzt, wo Präsident Trump das gegen ihn gerichtete Russiagate öffentlich als einen „Putschversuch“ dargestellt hat, um ihn aus dem Amt zu entfernen, so Frau Zepp-LaRouche, sei absehbar, daß die Rolle der Briten als Drahtzieher des Coups offenbar werden wird. Da die Leute, die hinter dem Coup gegen Trump steckten, die gleichen Netzwerke seien, die mit massiven Verleumdungen gegen Lyndon LaRouche vorgegangen sind, betonte Helga Zepp-LaRouche, daß der Kampf für LaRouches Rehabilitierung für das Überleben der USA entscheidend sei.

So wie die Wiederbelebung von Platons Schriften durch Nikolaus von Kues für die italienische Renaissance ausschlaggebend war, so werde die Beschäftigung mit den wissenschaftlichen und philosophischen Schriften LaRouches den Erfolg des neuen Paradigmas heute sicherstellen können. Die außerordentliche internationale Anstrengung, mit der die großartigen Abbildungen eines „Schwarzen Lochs“ gelungen sind, ist ein weiterer Ausdruck des Prinzips, daß man alle sog. Axiome immer von einem höheren Standpunkt hinterfragen müsse. Internationale Kooperation in der Raumfahrt ist ein entscheidendes Mittel, um die Jugend von heute für echte Wissenschaft und die Schaffung einer besseren Zukunft zu begeistern.

Lesen Sie auch Helga Zepp-LaRouches Artikel „Roads to the West—Geopolitical Spectacles Make it Impossible to See the Solutions,” erschienen am 17. April 2019 in der Beijing Review.

Wie immer gilt Ihnen Dank, daß Sie die Arbeit des Schiller-Instituts verfolgen.Wir schreiben Geschichte, und Sie sind ein Teil davon!


Für die Rehabilitierung der schönsten Seele in der Geschichte Amerikas!

Es gibt in der Geschichte der USA meines Wissens keine Person, bei der eine größere Diskrepanz besteht zwischen dem Bild, das das neoliberale Establishment und die sogenannten Mainstream-Medien von ihm durch jahrzehntelange Verleumdungen und Geheimdienstoperationen aller Art geschaffen haben, und der Realität des Menschen Lyndon LaRouche. Und das will nach der über zweijährigen „Hexenjagd“ gegen Präsident Trump eine Menge heißen. Sowohl in der Gefahr, die seine Gegner für die Existenz der USA als Republik und damit für die Welt darstellen, als auch in der existentiellen Bedeutung seiner Ideen für die Zukunft Amerikas liegt der Grund, warum die vollständige Rehabilitierung von Lyndon LaRouche gleichbedeutend mit dem Schicksal Amerikas ist.

Natürlich werden die meisten denken, daß ich als Witwe von Lyndon LaRouche nach 41 Jahren Ehe nicht objektiv in meinem Urteil über ihn bin, aber ich sage es trotzdem: Lyn war der kreativste Mensch seiner Zeit. Es gab so gut wie kein relevantes Wissensgebiet, sei es in den Naturwissenschaften, der klassischen Musik und Dichtung, Geschichte oder Philosophie, in dem er sich nicht mit den besten Experten messen konnte oder sie sogar noch übertraf. Er war einer der wenigen Ökonomen weltweit, die diesen Titel überhaupt verdienen, denn er stellte die „physische Ökonomie“, wie sie sich seit Leibniz entwickelt hatte, durch Anwendung der Theorien von Bernhard Riemann, Wladimir Wernadskij und Albert Einstein auf eine wissenschaftliche Basis. Seine Analyse des monetaristischen Weltfinanzsystems basierte auf dieser Theorie der physischen Ökonomie, die ihn in die Lage versetzte, alle wesentlichen Fehlentwicklungen seit den 50er Jahren präzise zu prognostizieren.

Schon 1975 entwarf er ein neues internationales Kreditsystem – die Internationale Entwicklungsbank -, das er im Laufe der Jahre zu einem Neuen Bretton-Woods-System vertiefte. Während der letzten 50 Jahre war er federführend bei der Ausarbeitung von umfassenden Entwicklungs- und Industrialisierungs-Programmen für fünf Kontinente, die heute im Ausbau der Neuen Seidenstraße zur Weltlandbrücke, an dem inzwischen 126 Staaten beteiligt sind, ihren Widerhall finden. Ab 1976 nahm er insgesamt acht Mal am US- Präsidentschaftswahlkampf teil, sieben mal davon in der Demokratischen Partei. Diese verschiedenen Kampagnen waren nicht einzelne Wahlkämpfe, sondern der zusammenhängende Versuch, nicht nur das Präsidentenamt selbst, sondern auch die Institutionen der Präsidentschaft, als das durch den Unabhängigkeitskrieg erkämpfte Amerikanische System, aus der Kontrolle des Britischen Empires zu befreien, in die es seit dem Tod Franklin Roosevelts prinzipiell geraten war.

 

Erfolge veranlassen Verfolgung

 

Nachdem Elemente jenes Apparates, der irreführenderweise oft als „Deep State“ bezeichnet wird, bei dem es sich aber um die tiefe Penetration der amerikanischen Institutionen durch die Geheimdienste des Britischen Empires handelt, LaRouche wegen seiner nonkonformistischen Denkweise bereits in den 60er Jahren auf dem Bildschirm hatten, inszenierte dieser Apparat ab 1982 eine Kampagne gegen ihn, die nach der selben Methode aufgebaut war wie das „Russiagate“ gegen Präsident Trump. Vom Standpunkt dieses anglophilen Establishments hatte LaRouche den Rubikon überschritten: Er schlug nicht nur strategische Konzepte zur Lösung der Krise um die Pershing II/SS20-Mittelstreckenraketen und der Krise des globalen Finanzsystems vor, es begannen auch Staatschefs mehrerer Nationen, diese Konzepte umzusetzen.

Als der damalige mexikanische Präsident López Portillo am 1. September 1982 Elemente von LaRouches Plan für die wirtschaftliche Integration Lateinamerikas – dem Programm „Operation Juarez“ – umzusetzen begann und Kapitalkontrollen gegen die Kapitalflucht aus dem Peso einführte, herrschte in der Wall Street eine halbe Stunde lang absolute Panik. Man befürchtete, daß Lateinamerika die „Schuldenbombe“ einsetzen würde, um eine Reorganisation der Schuldenzahlungen zu erzwingen. Gleichzeitig war LaRouche im Einverständnis mit der Reagan-Administration mit Moskau in sogenannte „Backchannel- Verhandlungen“ eingetreten, um die Chancen für ein neues strategisches Abkommen auszuloten. Sein Vorschlag, das NATO-Konzept der gegenseitig garantierten Zerstörung (Mutual Assured Destruction, MAD) durch eine gemeinsame Neutralisierung von Atomwaffen und ein gegenseitig garantiertes Überleben (Mutual Assured Survival, MAS) zu ersetzen, wurde im Prinzip ein Jahr später von Präsident Reagan am 23. März 1983 offiziell zur amerikanischen Politik erklärt. In der gleichen Periode traf sich LaRouche mit Indira Gandhi, die die Absicht hatte, das von ihm vorgeschlagene Programm für eine 40jährige Entwicklungsperspektive für Indien umzusetzen.

Die Kräfte des Britischen Empires sahen in diesen Initiativen – dem Versuch, eine dauerhafte Friedenspolitik mit Rußland umzusetzen, und dem Konzept, die Unterentwicklung des Entwicklungssektors durch konkrete Industrialisierungs-Programme zu überwinden – eine existentielle Bedrohung ihres Systems. Am 27. August 1982 schickte die britische Regierung einen Brief an das FBI, in dem sie eine Untersuchung von LaRouche forderten. Auch wenn dieser Brief immer noch unter Verschluß ist, erinnert die Antwort des damaligen Spionageabwehrchefs des FBI, James Nolan, an die, wie sich inzwischen herausgestellt hat, haltlosen Anschuldigungen von Comey, Clapper, Brennan und Co. gegenüber Trump. Nolan schrieb, es sei „vollkommen plausibel“ (entirely plausible), daß die Sowjets LaRouche benutzten, um „sowjetische außenpolitische Ziele“ (Soviet foreign politcy objectives) zu befördern. Ab Januar 1983 wurde dann der schon genannte Apparat von Henry Kissinger und seinen Spießgesellen im Foreign Intelligence Advisory Board, unter totalem Schutz und auf Anweisung des damaligen Vizepräsidenten George H.W. Bush, gegen LaRouche in Gang gesetzt.

Nachdem Vertreter des LaRouche-Flügels in der Demokratischen Partei 1986 bei den Vorwahlen in Illinois die Positionen zwei und drei gewannen und derselbe Robert S. Mueller, der später durch das Russiagate gegen Trump berüchtigt wurde, die Verfolgung von LaRouche übernommen hatte, eskalierte die Attacke. Am 6. Oktober starteten 400 FBI- Agenten und Sicherheitskräfte mit gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern einen Überraschungsangriff auf die Büros und das Anwesen LaRouches. Einer der Agenten gab später zu, daß es die Absicht war, LaRouche im Verlaufe dieses Überfalls zu töten, was nur verhindert wurde, weil das Weiße Haus Präsident Reagans eingeschaltet wurde. Die nachfolgende juristische Verfolgung wurde vom ehemaligen Justizminister Ramsey Clark als ein „breiteres Spektrum an vorsätzlichem, systematischem Fehlverhalten und Machtmißbrauch über einen längeren Zeitraum zur Vernichtung einer politischen Bewegung und ihres Anführers“ bezeichnet, als es „bei jedem anderen Bundesverfahren zu meinen Lebzeiten oder nach meinem Wissen” zur Anwendung gekommen sei. Clark sagte auch: „Das Ziel kann nur so verstanden werden, daß man sie vernichten will. Es ist mehr als eine politische Bewegung, es ist mehr als eine politische Persönlichkeit, auch wenn es das beides ist. Sondern es ist ein fruchtbarer Motor der Ideen, ein gemeinsamer Zweck: denken, studieren und analysieren, um Probleme zu lösen, ohne Rücksichtnahme auf die Auswirkungen auf den Status quo oder auf herrschende Interessen. Die Absicht, die man bezweckte, war, das um jeden Preis zu vernichten… Was den umfassenden, hartnäckigen Einsatz von Strafverfolgung, Medien und Nichtregierungsorganisationen betrifft, die sich auf die Vernichtung eines Feindes konzentrieren, muß dieser Fall an erster Stelle stehen.“

Nachdem der erste, in Boston angestrengte Prozeß fehlgeschlagen war, weil die Verteidigung eine schmutzige Operation bei der Beweisführung seitens der Regierung nachweisen konnte, wurde dieselbe Anklage – was juristisch verboten ist – im Schnellverfahren im berüchtigten Gericht in Alexandria erneut erhoben und abgehandelt. Bei diesem Freisler-Prozeß kam LaRouche nicht einmal zu Wort und wurde für eine angebliche Wirtschaftsstraftat zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Dieser Umstand wurde, begleitet von einer beispiellosen internationalen Verleumdungskampagne in den Mainstream-Medien und unterstützt von privaten Stiftungen, dazu benutzt, LaRouche in der ganzen transatlantischen Welt zu brandmarken.

 

LaRouches Einsatz für die Entwicklung der Welt

 

Das größte Verbrechen besteht nicht nur in der Verletzung der Menschenrechte und Freiheitsberaubung von LaRouche und seinen Mitarbeitern – einem absoluten Schandfleck im Ansehen der USA bis zum heutigen Tag -, sondern vor allem darin, daß durch dieses Vorgehen verhindert wurde, daß sich die Bevölkerung in den USA und Menschen in anderen Ländern unbefangen mit LaRouches Ideen beschäftigen konnten. Damit wurde die Umsetzung seiner Lösungen verhindert, und es ist keine Übertreibung zu sagen, daß als Konsequenz Millionen von Menschen das Leben verloren haben, etwa durch die so verhinderte Industrialisierung der Entwicklungsländer. So gehörte z.B. die infrastrukturelle Entwicklung des afrikanischen Kontinents seit 1976 zu den Herzensangelegenheiten meines Ehemanns. Ein Gesamtplan für Afrika wurde zum erstenmal auf einer Konferenz in Paris vorgestellt, der 1980 in Buchform veröffentlicht wurde.

Die Entwicklung Afrikas war immer ein wesentlicher Programmpunkt seiner Präsidentschaftskampagnen, ebenso wie Gegenstand zahlreicher internationaler Konferenzen und Seminare mit Repräsentanten vieler afrikanischer Staaten in zahlreichen europäischen Staaten. So schrieb der damalige Executive Director der NAACP im Bundesstaat Oklahoma, Reverend Wade Watts, 1992, also als LaRouche unschuldig im Gefängnis saß, in einem Beitrag für die Festschrift für LaRouche zu dessen 70. Geburtstag:

„Er sagte, wenn er Präsident der Vereinigten Staaten würde, würde er die Wüste Sahara in Afrika wie eine Rose erblühen lassen. Er sagte, er würde Seen bauen, um das Wasser einzufangen, wenn es fällt, er würde Kanäle vom Tschadsee in die Sahara schneiden und ein Bewässerungsprogramm starten, er sagte, er würde auch Kanäle vom Nil bis zur Sahara schneiden, und sie könnten genug Nahrung erzeugen, um 85% der gesamten Welt zu ernähren. Er sagte, er würde Traktoren, Mähdrescher, Planierraupen und moderne landwirtschaftliche Geräte dorthin bringen und dafür sorgen, daß diese Afrikaner nicht mehr die alten Holzpflüge und Ochsen benutzen müssen. Er sagte, er würde ein Düngemittelprogramm starten und Fruchtwechsel einführen und den Schädlingen den Krieg erklären und sie mit Substanzen bekämpfen, die für den Menschen nicht schädlich sind. Er sagte, daß Länder, die etwas in Afrika tun, das normalerweise nicht tun, um den Afrikanern zu helfen, sondern um sie auszubeuten. Ich fragte mich, woher er seinen Verstand hatte. Er sagte Dinge für die Zukunft voraus, die sich manchmal wie ein Uhrwerk erfüllten.“

In einem Beitrag zu seinem 75. Geburtstag, am 8.9.1997, fügte Reverend Watts hinzu: „Sie sprachen auch über Äthiopien und die Hauptstadt Adis Abeba, und Sie sagten, es gebe außerhalb der Hauptstadt nur jeweils 40 Meilen nach Norden, Süden, Osten und Westen befestigte Straßen, danach verwandelten sie sich in Feldwege und Viehwege. Und das in einer Zeit, in der Äthiopien in Not war.“

Dank der chinesischen Investitionen hat nun die Industrialisierung Afrikas ernsthaft begonnen, aber viele Kinder und Erwachsene sind in der Zwischenzeit verhungert und viele Flüchtlinge bei dem Versuch, Europa zu erreichen, umgekommen. Auch das geht auf das Konto der Verfolger von LaRouche.

Aber zum Glück gelang es der imperialistischen Mafia nicht vollends, den Einfluß von LaRouches Ideen einzudämmen. Auch wenn angesichts des hohen Lebensalters, das meinem Ehemann vergönnt war, viele seine Mitstreiter in vielen Ländern der Welt bereits verstorben sind, so ist die Zahl der einfachen wie einflußreichen Menschen, die im Verlaufe des letzten halben Jahrhunderts mit ihm und seinem Werk in Berührung gekommen sind, extrem beeindruckend. Sprecher und Teilnehmer bei zahllosen Konferenzen auf fünf Kontinenten zu vielfältigen Themen – von einer gerechten neuen Weltwirtschaftsordnung bis zu der Notwendigkeit einer Renaissance der klassischen Kultur -, Tausende von Prominenten, die sich während seiner Gefangenschaft für seine Freilassung und Rehabilitierung eingesetzt haben, darunter zahlreiche ehemalige Staatschefs und Minister, ehemalige Generalstabschefs und Gewerkschaftsführer, Kardinäle, Bischöfe, Wissenschaftler und Künstler, haben ihrerseits seine Ideen in vielfältige Kanäle fließen lassen.

Mein Ehemann hat ein enormes Gesamtwerk hinterlassen, in dem seine begeisternden Visionen für die nächsten 50 Jahre der Menschheit und darüber hinaus ebenso zum Ausdruck kommen wie seine bahnbrechenden wissenschaftlichen, künstlerischen und philosophischen Konzeptionen. Die Veröffentlichung soll so schnell wie möglich erfolgen. Aber er wirkte und wirkt nicht nur durch seine Schriften, denen er mit dem Furor des Genius bis ins hohe Alter oftmals 60-80 Seiten pro Tag, druckreif und mit allen Fußnoten versehen, hinzufügte. Einen unmeßbaren und enormen Effekt hatte er nicht nur in öffentlichen Reden, sondern vor allem im persönlichen Gespräch, wobei oft schon ein einziges genügte, um das Leben des Gesprächspartners für immer zu berühren. Zahlreiche Beiträge zu den Festschriften für die „runden“ Geburtstage während der letzten 30 Jahre und in jüngster Zeit eine Flut von Kondolenzschreiben anläßlich seines Ablebens spiegeln den tiefen Effekt wider, den er auf viele Menschen auf der ganzen Welt hatte.

 

Ein philosophischer Kopf

 

Zahllosen Menschen, die das Glück hatten, ihn persönlich kennenzulernen, eröffnete er den Zugang zu ihrer eigenen Kreativität, in einer Weise, wie es nur die Genies in der Geschichte vermochten. „Danke, Sie haben mein Leben verändert“, ist die Botschaft an ihn in die Ewigkeit von Tausenden. Viele brachten zum Ausdruck, sie hätten vielleicht auch ohne ihn Platon, Augustinus, Nikolaus von Kues, Leibniz, Schiller, Bach, Beethoven, Kepler, Gauß, Einstein oder Wernadskij kennengelernt – um nur einige in der langen wissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen und künstlerischen Tradition zu nennen, deren Ideen sein Lebenselement waren -, aber diese Denker, Dichter und Komponisten wären ihnen ohne LaRouche niemals so ans Herz gewachsen und sie wären ohne sein weit über akademische Verstocktheit in die Tiefe gehendes Verständnis und seine ihm eigene philosophische Dimension niemals auf die gleiche Weise zum Wesen dieser Großen vorgedrungen. Es ist nicht zuviel gesagt: Lyndon LaRouche hat eine Wiederbelebung und Vertiefung des Verständnisses der besten Traditionen der klassischen Kunst und des wissenschaftlichen Erbes der westlichen Zivilisation hervorgebracht. Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Mensch der Renaissance.

Weitsichtig erkannte er in den 60er Jahren, als die „Flower-Power-Bewegung“ auf weitgehend unvorbereitete Zeitgenossen traf, daß die Rock-Sex-Drogenkultur das kognitive Potential der Gesellschaft zerstören würde, und 1977 veröffentlichte er die Warnung, daß die Drogenepidemie die USA ruinieren würde.

Es fehlt hier der Raum, all die kostbaren Einsichten und Entdeckungen auch nur anzudeuten, die Lyndon LaRouche den Zeitgenossen und der Nachwelt schenkte. Stellvertretend seien hier nur einige genannt.

Der große russische Wissenschaftler Pobisk Kusnezow schlug vor, in der Tradition, daß die von großer Entdeckern gefundenen wissenschaftlichen Erkenntnisse nach den Namen ihrer Entdecker benannt werden – also z.B. Ampere nach dem französischen Mathematiker und Physiker André-Marie Ampère, Volt nach dem italienischen Physiker Allessandro Volta, etc. -, daß LaRouches Entdeckung der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte als Maßstab für die physische Ökonomie mit dem Namen „La“ bezeichnet werden sollte.

Norbert Brainin, der Gründer und Primgeiger des legendären Amadeus-Quartetts, sagte meinem Mann nicht nur, er lese täglich in seinen Werken, sondern er schrieb ihm ins Gefängnis:

„Irgendwie kann ich nicht umhin, in diesem Zusammenhang der Revolution in der Geschichte der musikalischen Komposition, die von Haydn und Mozart im späten 18. Jahrhundert herbeigeführt wurde, darüber nachzudenken, daß es eine Zeit gab, in der Haydn und Mozart die einzigen Menschen auf der Welt waren, die sich dieser entscheidenden Entwicklung, der Einführung dieses strengen Prinzips der Motivführung (thematische Entwicklung), bewußt waren; die Parallele zur heutigen Zeit ist, daß es auch heute nur noch zwei Menschen gibt, die sich dieses revolutionären Durchbruchs bewußt sind, nämlich Sie und ich. Ich denke, das verheißt Gutes für die Zukunft. Mit all meiner Liebe, Dein Norbert.“

Lyndon LaRouche besaß die ebenfalls von Brainin als Voraussetzung für das Genie so sehr geschätzte Qualität der „truthseeking“, des von Friedrich Schiller so bezeichneten „philosophischen Kopfes“, der, wie Schiller sagt, die Wahrheit mehr liebt als sein System. Ich kenne keinen Menschen, auf den das folgende Zitat aus Schillers Schrift zur Universalgeschichte mehr zutrifft als auf Lyn:

„Wie ganz anders verhält sich der philosophische Kopf! – Ebenso sorgfältig, als der Brotgelehrte seine Wissenschaft von allen übrigen absondert, bestrebt sich jener, ihr Gebiet zu erweitern und ihren Bund mit den übrigen wieder herzustellen – herzustellen, sage ich, denn nur der abstrahierende Verstand hat jene Grenzen gemacht, hat jene Wissenschaften von einander geschieden. Wo der Brotgelehrte trennt, vereinigt der philosophische Geist. Frühe hat er sich überzeugt, daß im Gebiete des Verstandes, wie in der Sinnenwelt, alles in einander greife, und sein reger Trieb nach Übereinstimmung kann sich mit Bruchstücken nicht begnügen. Alle seine Bestrebungen sind auf Vollendung seines Wissens gerichtet; seine edle Ungeduld kann nicht ruhen, bis alle seine Begriffe zu einem harmonischen Ganzen sich geordnet haben, bis er im Mittelpunkt seiner Kunst, seiner Wissenschaft steht und von hier aus ihr Gebiet mit befriedigtem Blick überschauet. Neue Entdeckungen im Kreise seiner Tätigkeit, die den Brotgelehrten niederschlagen, entzücken den philosophischen Geist. Vielleicht füllen sie eine Lücke, die das werdende Ganze seiner Begriffe noch verunstaltet hatte, oder setzen den letzten noch fehlenden Stein an sein Ideengebäude, der es vollendet. Sollten sie es aber auch zertrümmern, sollte eine neue Gedankenreihe, eine neue Naturerscheinung, ein neu entdecktes Gesetz in der Körperwelt den ganzen Bau seiner Wissenschaft umstürzen: so hat er die Wahrheit immer mehr geliebt, als sein System, und gerne wird er die alte mangelhafte Form mit einer neuern und schönern vertauschen. Ja, wenn kein Streich von außen sein Ideengebäude erschüttert, so ist er selbst, von einem ewig wirksamen Trieb nach Verbesserung gezwungen, er selbst ist der Erste, der es unbefriedigt auseinanderlegt, um es vollkommener wieder herzustellen. Durch immer neue und immer schönere Gedankenformen schreitet der philosophische Geist zu höherer Vortrefflichkeit fort, wenn der Brotgelehrte in ewigem Geistesstillstand das unfruchtbare Einerlei seiner Schulbegriffe hütet.

Kein gerechterer Beurteiler fremden Verdiensts als der philosophische Kopf. Scharfsichtig und erfinderisch genug, um jede Tätigkeit zu nutzen, ist er auch billig genug, den Urheber auch der kleinsten zu ehren. Für ihn arbeiten alle Köpfe – alle Köpfe arbeiten gegen den Brotgelehrten. Jener weiß alles, was um ihn geschieht und gedacht wird, in sein Eigentum zu verwandeln – zwischen denkenden Köpfen gilt eine innige Gemeinschaft aller Güter des Geistes; was Einer im Reiche der Wahrheit erwirbt, hat er allen erworben. – Der Brotgelehrte verzäunt sich gegen alle seine Nachbarn, denen er neidisch Licht und Sonne mißgönnt, und bewacht mit Sorge die baufällige Schranke, die ihn nur schwach gegen die siegende Vernunft verteidigt. Zu allem, was der Brotgelehrte unternimmt, muß er Reiz und Aufmunterung von außen her borgen: der philosophische Geist findet in seinem Gegenstand, in seinem Fleiße selbst, Reiz und Belohnung. Wie viel begeisterter kann er sein Werk angreifen, wie viel lebendiger wird sein Eifer, wie viel ausdauernder sein Mut und seine Tätigkeit sein, da bei ihm die Arbeit sich durch die Arbeit verjünget. Das Kleine selbst gewinnt Größe unter seiner schöpferischen Hand, da er dabei immer das Große im Auge hat, dem es dient, wenn der Brotgelehrte in dem Großen selbst nur das Kleine sieht. Nicht was er treibt, sondern wie er das, was er treibt, behandelt, unterscheidet den philosophischen Geist. Wo er auch stehe und wirke, er steht immer im Mittelpunkt des Ganzen; und so weit ihn auch das Objekt seines Wirkens von seinen übrigen Brüdern entferne, er ist ihnen verwandt und nahe durch einen harmonisch wirkenden Verstand; er begegnet ihnen, wo alle hellen Köpfe einander finden.“

Von all den vielen Bereichen seines intellektuellen Wirkens spielte die klassische Musik eine ganz besondere Rolle. Die wunderbare Altistin Gertrude Pitzinger inszenierte bei einem Besuch in ihrer Wohnung zu seinen Ehren eine Wiedergabe von Schumanns Lied „Er, der herrlichste von allen“, was ihre poetische und musikalische Weise war, ihre Wertschätzung für Lyn auszudrücken. Der große Tenor Carlo Bergonzi schrieb an Lyn anläßlich der von ihm ins Leben gerufenen internationalen Kampagne für die Rückkehr zur „Verdi-Stimmung“, die in den 80ern von Hunderten der besten Sängerinnen und Sänger auf der ganzen Welt unterzeichnet worden war:

„Ich habe mich gefreut, Sie letzten November in Busseto, in dem Haus, in dem Giuseppe Verdi lebte, zu treffen, bei der Vorstellung von Canto e Diapason zusammen mit Piero Cappucilli. Ihre Initiative, zur wissenschaftlichen Stimmung zurückzukehren, ist sehr wichtig für die Oper und insbesondere für junge Sänger, mit der sich meine Akademie der Verdi-Stimmen in Busseto sehr beschäftigt.“

LaRouche inspirierte viele klassische Chöre und Orchester in vielen Ländern und regte sie zur stetigen Vervollkommnung an, und nicht wenige junge Menschen entdeckten durch ihn die klassische Musik. Dies war eine Eigenschaft, ebenso wie seine Liebe zur klassischen Dichtung, die ihm die Bewunderung von Boleslaw Barlog eintrug, dem früheren Superintendenten der Berliner Theater und Freund Furtwänglers. Unendlich kostbar waren die vielen Musikabende und Workshops mit Sylvia Olden Lee, der ersten afroamerikanischen Repetitorin, die an der Metropolitan Oper angestellt wurde, und William Warfield, dem amerikanischen Baßbariton, aus deren Zusammenarbeit mit LaRouche das gegenwärtige Manhattan-Projekt, der Aufbau eines Chors in New York mit 1500 Chorsängern, beflügelt wurde. Wenn die USA aus ihrer tiefen moralischen Krise, die vor allem die junge Generation erfaßt hat, herauskommen wollen, ist es genau diese Tradition, die lebendig gemacht werden muß.

 

LaRouche muß rehabilitiert werden!

 

Man könnte noch unendlich viel über Lyndon LaRouche sagen. Das vielleicht wichtigste aber ist, daß hinter all seinen vielfältigen Tätigkeiten eine grenzenlose Liebe zur Menschheit steckte. Er war absolut selbstlos und unendlich großzügig, wenn es darum ging, das kreative Potential in seinen Mitmenschen zu befördern. Viele seiner Ideen und Programme sind heute dabei, verwirklicht zu werden. Seine Vorstellung eines globalen Wirtschaftsaufbaus mit dem Ziel, ein menschenwürdiges Leben für alle Menschen auf diesem Planeten zu schaffen, findet heute ein Echo in Chinas Programm für den Aufbau der Neuen Seidenstraße, was kein Wunder ist, wenn man die Konfuzius-Begeisterung Benjamin Franklins und die Affinität des chinesischen Wirtschaftsmodells mit dem Amerikanischen System Alexander Hamiltons vergleicht. Und das jüngst von Präsident Trump angekündigte Mond-Mars-Programm ist eine klare Reflexion der Vision, die LaRouche mit seinem Programm von 1988 „Die Frau auf dem Mars“ (The Woman on Mars – How a 40-year Mission to Colonize Mars would transform the United States) entworfen hat.

Wie schon anfangs gesagt: Es gibt keinen größeren Gegensatz zwischen dem Staatsmann, Ökonomen, Wissenschaftler und Menschen Lyndon LaRouche, und dem Bild, das die Boshaftigkeit der Knechte des Britischen Empires von ihm gezeichnet und verbreitet hat. Und infolgedessen gilt für ihn Schillers Charakterisierung aus dem Prolog zum Wallenstein: „Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt / Schwankt sein Charakterbild in der Geschichte“, was auf die Verleumdung Wallensteins durch die Geschichtsschreibung der Habsburger anspielt.

Daß dieses Bild gerade gerückt wird, daß die beispiellose Verletzung der Menschenrechte und der Freiheit geahndet wird, und daß die Bürger Amerikas und der übrigen Welt unvoreingenommenen Zugang zu den Ideen Lyndon LaRouches haben, davon hängt meiner tiefsten Überzeugung nach die Möglichkeit ab, daß der Frieden im 21. Jahrhundert erhalten und gesichert werden kann und die USA wieder zu einem Leuchtturm der Hoffnung für die ganze Welt werden können.

Ich appelliere an Sie, unterzeichnen und verbreiten Sie die Petition zur vollständigen Rehabilitierung von Lyndon LaRouche!

Helga Zepp-LaRouche im April 2019


Interview über Italiens Führungsrolle im neuen Paradigma

 

In diesem Interview erläutert Claudio Celani die neue Rolle Italiens in der heutigen Welt. Er diskutiert die Absicht der Regierung, sich als Brücke zwischen den USA, Europa und China zu verstehen, sowie die Rolle des Schiller-Instituts in Italien sowohl in der jetzigen Regierung, als auch über die letzten Jahrzehnte.

 

 


Italien: Offener Brief an Präsident Trump zur Rehabilitierung von Lyndon LaRouche

Liliana Gorini, Vorsitzende von Movisol, der LaRouche-Bewegung in Italien, verfaßte den folgenden Offenen Brief an US-Präsident Trump:

Rehabilitieren Sie Lyndon LaRouche!

Herr Präsident,

Ich habe Ihnen in den letzten zwei Jahren mehrfach geschrieben, zuerst im Oktober 2017 zur Verteidigung von Christoph Kolumbus, dessen Statuen in vielen amerikanischen Städten zerstört wurden. Dank Ihrer Intervention wurde das gemeinsame kulturelle Erbe zwischen meinem Land, Italien, und den Vereinigten Staaten, das auf die italienische Renaissance zurückgeht, geschützt.

Ich habe Ihnen im vergangenen November erneut geschrieben, in einem Brief, in dem Sie gebeten werden, Ihr Wahlversprechen einzuhalten, das Glass-Steagall-Trennbankengesetz wieder in Kraft zu setzen und „nicht nur Amerika wieder großartig zu machen, sondern auch die ganze Welt“, und der von 217 Mitgliedern des italienischen und des Europäischen Parlaments sowie anderen gewählten Mandatsträgern und wichtigen Vertretern aus ganz Europa unterzeichnet wurde. Glass-Steagall ist Teil des Programms der Regierung von Giuseppe Conte in Italien, und Ministerpräsident Conte erwähnte es in seiner Eröffnungsrede vor dem italienischen Parlament als Schlüssel zum Schutz von Ersparnissen und zur Ermöglichung von Investitionen in die Realwirtschaft.

Heute schreibe ich Ihnen in einer weiteren Angelegenheit, die für Italien und für die Vereinigten Staaten sehr wichtig ist: die Rehabilitierung des amerikanischen Ökonomen und Wissenschaftlers Lyndon H. LaRouche, der am 12. Februar im Alter von 96 Jahren gestorben ist. Ich hatte die Ehre und das Vergnügen, 35 Jahre lang mit Herrn LaRouche zusammenzuarbeiten, und organisierte wichtige Konferenzen für ihn in Italien, darunter eine Konferenz zur Verdi-Stimmung in Mailand 1988 und eine weitere 1997 in Busseto, der Geburtsstadt von Giuseppe Verdi, bei der LaRouche zusammen mit den berühmten Verdi-Sängern Piero Cappuccilli (Bariton) und Carlo Bergonzi (Tenor) Redner war.

2007 und erneut 2009 war er offiziell vom italienischen Parlament, sowohl vom Senat als auch von der Abgeordnetenkammer in Rom, eingeladen. Er sprach vor dem Verteidigungsausschuß des Senats und vor dem Finanzausschuß der Abgeordnetenkammer und warnte sie vor der Gefahr einer Finanzkrise, weil Zentralbanken in den USA und Europa die Finanzblase (Derivate und anderer „Giftmüll“) nährten, die 2008 platzte. Zu dieser Zeit hatte er auch eine Konferenz zusammen mit Giulio Tremonti, dem späteren Finanzminister der italienischen Regierung, zur Dringlichkeit eines neuen Bretton Woods und eines neuen Glass-Steagall-Gesetzes. Als die Krise im Jahr 2008 begann, sagten mir viele italienische Parlamentarier: „LaRouche hat mit seinen Prognosen und Vorschlägen immer den Nagel auf den Kopf getroffen, wir hätten auf ihn hören sollen.“

Als er 1986 von denselben britischen und „Deep-State“-Netzwerken – wie William Weld und Robert Mueller – einem Schauprozeß unterzogen und inhaftiert wurde, die nun eine vergleichbare Hexenjagd gegen Sie durchführen, um Ihre Präsidentschaft auf die eine oder andere Weise zu zerstören, schrieben 80 Mitglieder des italienischen Parlaments an Präsident Clinton und baten ihn, LaRouche freizulassen. Und die Bewährungskommission gewährte ihm Bewährung.

Trotzdem wurde LaRouche nie völlig rehabilitiert, und wenn seine Ideen und Vorschläge damals verwirklicht worden wären, dann wären wir heute nicht in einer so schwierigen wirtschaftlichen und strategischen Situation.

Ich fordere Sie daher auf, Herr Präsident, LaRouche zu rehabilitieren, auch zum Wohl meines Landes Italien, das ihn und seine Ideen stets mit dem höchsten Respekt betrachtet hat.

Hochachtungsvoll,
Liliana Gorini
Vorsitzende von MoviSol (Movimento internazionale per i Diritti Civili, Solidarietà)
Mailand, Italien

 

Sie können diesen Brief verbreiten und hier selbst die internationale Resolution zur Rehabilitierung von Lyndon LaRouche unterzeichnen.


Petition: LaRouche rehabilitieren


Lyndon LaRouches Inhaftierung am 27. Januar 1989 bestimmte eine Ära, die jetzt enden muß.
Wir fordern Präsident Trump dazu auf, LaRouche zu rehabilitieren!

Hier unterschreiben

Die Broschüre zum Herunterladen als PDF:
Gebt Amerika seine Seele zurück: Rehabilitiert Lyndon LaRouche!


Petition: LaRouche rehabilitieren!

Viele Amerikaner waren verblüfft, als die altehrwürdige New York Times und Sonderermittler Robert Mueller den Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, des Verrats beschuldigten, nur weil der es wagte, sich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu treffen und mit ihm zu reden; weil er die NATO als „obsolet“ bezeichnet und ihre Rolle in Frage gestellt hat; und weil er seinen FBI-Direktor James Comey entlassen hat, wozu die Verfassung ihn befugt. Viele konnten es nicht fassen, als bekannt wurde, daß die Spitzen des FBI, der CIA und der Demokratischen Partei – allesamt auf Anweisung des britischen Geheimdienstes – an einem Putschversuch gegen den gewählten Präsidenten der Vereinigten Staaten mitwirkten und dies immer noch tun. Viele, die heute diese Zeilen lesen, sind zu Recht darüber entsetzt, daß diese Akteure, auch wenn sie ihr Ziel noch nicht erreicht haben, mit ihrem Komplott ungeschoren davonkommen und damit anscheinend unbehelligt fortfahren können. „Wie ist das möglich?“, fragen viele sich selbst und ihre Freunde.

Um die Antwort auf diese Frage zu finden, muß man nur die Ereignisse vom 27. Januar 1989 betrachten, vor genau 30 Jahren, als Lyndon LaRouche und etliche seiner Mitarbeiter zu langen Haftstrafen verurteilt wurden für Straftaten, die sie nie begangen hatten. Hinter der ungerechtfertigten Anklage und Inhaftierung LaRouches, die durch jahrelange und noch heute andauernde Verleumdungskampagnen der Medien gegen ihn und seine Bewegung begünstigt wurden, stand der gleiche, britisch gesteuerte politische Apparat – in vielen Fällen sogar dieselben Personen, wie Sonderermittler Robert Mueller, der heute den Präsidenten der Vereinigten Staaten stürzen will.

Und weil sie vor 30 Jahren, trotz massiven nationalen und internationalen Widerstands von prominenten Bürger-und Menschenrechtlern, Mandatsträgern und Rechtsgelehrten, diese Ungerechtigkeit gegen LaRouche verüben konnten, tun sie es heute in noch größerem Ausmaß wieder.

Tatsächlich definiert Lyndon LaRouches fünfjährige Gefängnisstrafe eine ganze Ära der modernen US-amerikanischen Geschichte, ähnlich wie die Ermordung von John F. Kennedy 1963.

Diese Aussage ist nicht übertrieben. Ramsey Clark, der unter Präsident Lyndon Johnson amerikanischer Justizminister war und der LaRouche in dessen Berufungsverfahren vor dem Vierten Berufungsgericht und vor dem Obersten Gerichtshof vertrat, erklärte am 26. April 1995 in einem offenen Brief an die damalige Justizministerin Janet Reno: „Ich bringe diese Angelegenheit [den Fall LaRouche] vor Sie persönlich, weil ich überzeugt bin, daß hier ein breiteres Spektrum an vorsätzlichem, systematischem Fehlverhalten und Machtmißbrauch über einen längeren Zeitraum für die Vernichtung einer politischen Bewegung und ihres Anführers eingesetzt wird als bei jedem anderen Bundesverfahren zu meinen Lebzeiten oder nach meinem Wissen.“

Clark sagte auch: „Das Ziel kann nur so verstanden werden, daß man sie vernichten will. Es ist mehr als eine politische Bewegung, es ist mehr als eine politische Persönlichkeit, auch wenn es das beides ist. Sondern es ist ein fruchtbarer Motor der Ideen, ein gemeinsamer Zweck: denken, studieren und analysieren, um Probleme zu lösen, ohne Rücksichtnahme auf die Auswirkungen auf den Status Quo oder auf herrschende Interessen. Die Absicht, die man bezweckte, war, das um jeden Preis zu vernichten… Was den umfassenden, hartnäckigen Einsatz von Strafverfolgung, Medien und Nichtregierungsorganisationen betrifft, die sich auf die Vernichtung eines Feindes konzentrieren, muß dieser Fall an erster Stelle stehen.“

Mit LaRouches Inhaftierung wurden Amerika und die Welt ihres wichtigsten Staatsmannes und Ökonomen beraubt:

  • Weil LaRouches Pläne, die mörderische Ausbeutungspolitik der Wall Street und Londoner City durch eine gerechte neue Weltwirtschaftsordnung mit universeller Hochtechnologie-Entwicklung abzulösen, nicht umgesetzt wurde, waren Hunderte Millionen Menschen auf der ganzen Welt weiter zur Armut verdammt und Zigmillionen starben unnötig. Erst seit China sich vor kurzem für eine sehr ähnliche Politik entschied wie die, die LaRouche vor 50 Jahren vorgeschlagen hat, hört dieser Völkermord zumindest in weiten Teilen der Erde auf.
  • Weil LaRouches SDI-Politik, wie sie Präsident Ronald Reagan 1983 beschlossen und vorgeschlagen hatte, sabotiert und nicht umgesetzt wurde, steht die Welt heute am Rande der thermonuklearen Konfrontation. Nur eine Rückkehr zu LaRouches ursprünglichem Entwurf der SDI als Abwehr ballistischer Raketen auf der Grundlage neuer physikalischer Prinzipien und in Zusammenarbeit mit Rußland und China, statt gegen sie, kann uns jetzt vor diesem Abgrund bewahren.
  • Weil LaRouches Vorschlag für eine Zusammenarbeit zwischen Ost und West nach dem Fall der Berliner Mauer und deutschen Wiedervereinigung – die LaRouche bekanntlich im Oktober 1988 richtig vorhergesagt hatte – nicht angenommen und LaRouche kaum drei Monate später ins Gefängnis geworfen wurde, wurde Rußland ausgeblutet, und der Westen begann unter Thatcher, Bush und Mitterrand den Weg in den Ruin. Und es wurde eine Welle endloser Kriege ausgelöst, unter der wir noch heute leiden.
  • Weil der von LaRouche vorgeschlagene Krieg gegen das Rauschgift, gegen den Londoner Bankenapparat der „Drogen GmbH“, nie durchgeführt wurde, vergiftet eine Drogenepidemie heute Amerika und die Welt.
  • Und weil LaRouches Plan für eine neue Renaissance der klassischen Kultur und Wissenschaft verworfen wurde, blicken wir jetzt in die Hölle eines neuen finsteren Zeitalters, das besonders die Jugend erfaßt.

Einige unter Ihnen sind vielleicht anderer Meinung. Einige mögen denken, die Inhaftierung eines einzelnen Mannes, egal wie ungerecht, könne unmöglich so weitreichende Folgen haben. Aber diejenigen, die so denken, müssen erst noch verstehen, wie die wirkliche Geschichte funktioniert – wie Ideen die treibende Kraft des Fortschritts der Menschheit sind. Tatsächlich geht es bei LaRouches Lebenswerk und seinen umfangreichen wissenschaftlichen Schriften genau um diese zentrale Frage: die Rolle der einzigartigen Kreativität des Menschen bei der Gestaltung seiner eigenen Geschichte und des physischen Universums um ihn herum. Lesen und studieren Sie LaRouches Schriften, wenn Sie verstehen wollen, warum das Britische Empire ihn so fürchtet.

Am 30. März 1984 verfaßte Lyndon LaRouche ein „Memorandum für eine Vereinbarung zwischen der Sowjetunion und den Vereinigten Staaten von Amerika“ mit einer Zukunftsvision, die heute wissenschaftlich noch ebenso gültig ist wie vor 35 Jahren. Darin erklärte LaRouche:

„Die politische Grundlage für einen dauerhaften Frieden muß sein: a) die bedingungslose Souveränität aller Nationalstaaten und b) die Zusammenarbeit souveräner Nationalstaaten zu dem Zweck, unbegrenzte Möglichkeiten zur Teilhabe an den Vorteilen des technischen Fortschritts zu fördern, wovon alle gegenseitig profitieren. Das wichtigste Element der Umsetzung einer solchen Politik für dauerhaften Frieden ist heute eine tiefgreifende Änderung der monetären, wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen den vorherrschenden Mächten und den relativ untergeordneten Nationen, die häufig als ,Entwicklungsländer‘ eingestuft werden. Wenn die infolge des modernen Kolonialismus fortbestehenden Ungleichheiten nicht schrittweise beseitigt werden, kann es auf diesem Planeten keinen dauerhaften Frieden geben.

Insoweit die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion erkennen, daß der Fortschritt der Produktivkräfte der Arbeit auf der ganzen Erde im wesentlichen strategischen Interesse beider ist, sind die beiden Mächte in diesem Grad und auf diese Weise durch ein gemeinsames Interesse gebunden. Dies ist der Kern der praktischen Außen- und Wirtschaftspolitik, die für die Förderung eines dauerhaften Friedens zwischen diesen beiden Mächten unerläßlich ist.“

Es ist an der Zeit, das der Schaden, der vor drei Jahrzehnten durch die Inhaftierung LaRouches angerichtet wurde, wieder gut gemacht wird – nicht nur, weil LaRouche so schreckliches Unrecht angetan wurde, sondern weil diese Ungerechtigkeit das Britische Empire ermutigte, die gleichen Methoden gegen den amtierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika anzuwenden, was eine Gefahr für die gesamte Menschheit darstellt. Gibt es einen besseren Weg, um die Vereinigten Staaten von Amerika und die gesamte Menschheit zu verteidigen, als LaRouche zu rehabilitieren, dafür zu sorgen, daß seine Politik endlich umgesetzt wird und seine Ideen als das anerkannt werden, was sie sind – die Handlungen eines der größten Genies der Geschichte, und ihm seinen berechtigten Platz in der Geschichte zu geben?

Petition hier unterschreiben

 


Webcast – Russiagate kollabiert, Briten entlarvt!

Sie haben sicherlich mitbekommen, daß es im sog. Russiagate-Bericht von US-Sonderermittler Robert Mueller keinerlei Beweise für geheime Absprachen zwischen Präsident Trump oder seinem Wahlkampfteam und Rußland gibt (wodurch auch die Grundlage für Anklagen zur Behinderung der Justiz entfällt).

Das hat viele Leute dazu gebracht, die entscheidenden Fragen zu stellen: Wer steckte dahinter und warum?

In seinen Tweets von letzter Woche benannte Trump zu recht die Rolle der Briten hinter dem Russiagate und betonte, das Ziel dieser Kampagne war es, bessere Beziehungen zwischen den USA und Rußland und China zu verhindern. Mit der Freigabe des Mueller-Berichts beginne nun die „Zeit der Abrechnung“.

Die Reaktion der Anti-Trump-Fraktion macht deutlich, daß sie nicht locker lassen wird. Im dieswöchigen Webcast verweist Helga Zepp-LaRouche darauf, daß die Eskalation gegen die Regierung Venezuelas eine „Fortsetzung des Coups gegen Trump in anderer Form“ ist.

Trotzdem meint Frau Zepp-LaRouche, daß dadurch die weitere Stärkung des neuen Paradigmas nicht verhindert werden kann, wie der Besuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping letzte Woche in Europa zeigte. Die italienische Regierung wehrt sich gegen die bankrotten Möchtegern-Diktatoren der EU, während Präsident Macron und Kanzlerin Merkel einräumen müssen, daß das Momentum auf Chinas Seite liegt.

Da Lyndon LaRouches Lebenswerk mit der Umsetzung des neuen Paradigmas Wirklichkeit wird, würde seine Rehabilitierung den USA einen wichtigen Impuls geben, sich der Mobilisierung zur Realisierung der gemeinsamen Interessen der Menschheit anzuschließen.


Europäische Ökonomen heißen chinesische Investitionen willkommen

Ein neuer Bericht der European Economic Advisory Group empfiehlt, das rapide Wachstum Chinas für sein eigenes Wachstum in einer sich schnell verändernden Welt zu nutzen. Man könne neue Märkte für europäische Exporte und neue Importquellen erschließen.

Clemens Fuest, Präsident des Ifo Instituts in München, einer der Hauptautoren des Berichts, sagte, chinesische Exporte nach Europa stellten natürlich eine Konkurrenz dar, aber gleichzeitig gebe es Möglichkeiten für Europa, nach China zu exportieren. Fuest, der auch Mitglied des akademischen Beratergremiums des Finanzministeriums in Berlin ist,  sagte bei der Vorstellung des Berichtes in Brüssel Anfang März laut Chinadaily.com, das Hauptziel sollte nicht sein, chinesische Investitionen aus Europa fernzuhalten, auch wenn man natürlich eine Regulierung ausländischer Investitionen in Europa brauche. Fuest wies darauf hin, daß westliche Investitionen in China viel größer sind als chinesische Investitionen weltweit. Und dreiviertel aller chinesischen Investitionen werden in Asien getätigt , nicht in Europa.

Der Ökonom hält die Angst vor chinesischen Investoren, auch im Bereich Infrastruktur, für „übertrieben“. Fuest wandte sich auch gegen das Vorgehen der USA im Fall Huawei. Natürlich werde man bestraft, wenn man spioniert. Davon aber von vornherein auszugehen, nur weil es sich um eine chinesische Firma handele oder diese staatsgelenkt ist, „wird nicht funktionieren“, so Fuest.

In dem Bericht heißt es auch: „Das Wachstum der chinesischen Wirtschaft hat neue Märkte für europäische Exporte und neue Quellen für Importe geschaffen. China entpuppt sich als ein Verteidiger von Multilateralismus und Verteidigung einer auf Regeln gründenden internationalen Ordnung, wohingegen die USA sich rückwärtsgewandt an Merkantilismus, bilateralen Abkommen und Handelskriegen orientieren.“

http://www.chinadaily.com.cn/a/201903/01/WS5c789076a3106c65c34ec21a.html


Seminar des Schiller-Instituts in Berlin: Kooperation statt Konfrontation mit China

Hauptrednerin: Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des Schiller Instituts

 

Dr. Mei Huang, Vorsitzende, Förderung des Internationalen Austausches für Künste und Erziehung e.V.

 

Elke Fimmen, Journalistin und Autorin, Executive Intelligence Review

 

Schlusswort: Helga Zepp-LaRouche

 

„Der Westen konfrontiert China – Motive und Lösungen“

Seminar des Schiller Instituts in Berlin – 27. Februar 2019

Ein Seminar des Schiller-Instituts, das am 27. Februar in Berlin stattfand, ging der Frage nach, warum Bundesregierung und Mainstream-Medien Chinas Belt and Road Initiative (BRI) so feindlich gegenüberstehen, obwohl die BRI enorme Chance für die deutsche Exportwirtschaft bietet.

Zur Einstimmung sang Benjamin Lylloff zwei chinesische Lieder, begleitet vom Erhu-Spieler Wei Xiaobin. Zuerst brachten sie das sehr populäre, von Wang Luomin 1939 komponierte Lied „Zai Na Yaoyuan De Difang“ (In einem fernen Orte) zu Gehör, gefolgt vom nicht minder bekannten Volkslied „Mo Li Hua“ (Jasminblüte).

In ihrem Eröffnungsvortrag ging dann Helga Zepp-LaRouche auf das neue Paradigma ein, das der chinesischen Politik zugrunde liegt: Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen, die Betonung auf Forschung und technologischen Fortschritt und nicht zuletzt Präsident Xis Einsatz für die ästhetische Erziehung der Jugend.

Sie widersprach vehement der immer wieder aufgestellten Behauptung, daß China die Partnerländer mit den Projekten der Neuen Seidenstraße in eine Schuldenfalle locke. Die einzig existierende Schuldenfalle sei die seit Jahrzehnten betrieben Politik des IWF, der mit seinen Konditionalitäten eine reale Aufbauperspektive im Entwicklungssektor verhindert habe. Gerade das chinesische Engagement in Afrika zeige, wie ein ganzer Kontinent durch den Bau von grundlegender Infrastruktur zu neuem Selbstbewußtsein gelangt sei. Deutschland könne dazu beitragen, daß das riesige Potential Afrikas zur vollen Entfaltung käme, wenn man nicht gegen, sondern gemeinsam mit China an dieser Aufgabe arbeite – so wie es Italien bereits beim Transaqua-Projekt in der Tschadseeregion mache.

Vor dem Hintergrund des drohenden Finanzkrachs – die Spekulationsblasen sind heute größer als 2008 – und der wachsenden Kriegsgefahr sei es höchste Zeit, daß die USA, Rußland, China und Indien in diesen überlebenswichtigen Frage zu einer Übereinkunft kämen und ein neues stabiles, weil reguliertes, Weltfinanzsystem (Neues Bretton Woods) iniziierten.

Das Problem in Deutschland (und nicht nur hier) bestünde im Gruppendenken der Eliten, die alles ablehnen, was außerhalb ihrer eigenen, begrenzten Vorstellungswelt liege.

Dieses Thema wurde von Hans von Helldorf (Bundesverband Deutsche Seidenstraßen Initiative) aufgegriffen. Wie denkfaul seien eigentlich die deutschen Eliten, daß sie keinerlei Verständnis für die weltweiten Veränderungen aufbrächten? Das letzte intellektuelle Bundeskabinett sei 1983 per Mißtrauensvotum aus dem Amt gehebelt worden. Seitdem sei in der deutschen Politik Mittelmaß zum Credo geworden und das sei eine wesentliche Ursache für den Niedergang der einstigen Volksparteien.

In Bezug auf die Neue Seidenstraßen Initiative führte er aus, daß sich China als äußerst lernfähig erwiesen habe und er sei sich sicher, daß bestehende Meinungsunterschiede durch wohlwollende Verhandlungen bald beseitigt werden könnten. Die sich jetzt entwickelnde neue Weltwirtschaftsordnung könne deshalb nur durch Zusammenarbeit aller Akteure, nicht durch Konfrontation, gelingen. China habe bereits 1 Billion Dollar in BRI-Projekte investiert. Das Potential verlange aber nach zusätzlichen 4 Bio. Dollar in den nächsten Jahren. Das könne China nicht alleine stemmen und diese Herausforderung stelle somit eine große Chance für Investoren aus aller Welt

dar. Und über diese Chancen im Interesse des deutschen Mittelstandes aufzuklären sei vornehmliche Aufgabe seines Verbandes.

Unter dem Titel: „Vertiefender Austausch und Offenheit beseitigen Vorurteile“ stellte Frau Dr. Mei Huang (Förderung des Internationalen Austausches für Künste und Erziehung e.V.) die Arbeit ihres 1999 gegründeten Vereins vor. Nachdem die Projekte am Anfang im Wesentlichen darin bestanden, Ausstellungen für Künstler im jeweils anderen Land zu organisieren, habe man in letzter Zeit auch den Dialog der Künstler untereinander über die verschiedenen Herangehensweisen im Bereich der bildenden Künste gefördert.

Zum Abschluß skizzierte Elke Fimmen (Journalistin u. Autorin, E.I.R.) Leben und Werk des hierzulande in Vergessenheit geratenen deutsch-amerikanischen Ökonomen Friedrich List. Dessen Werke seien in China und anderen asiatischen Staaten noch sehr präsent, da List im Gegensatz zu Adam Smith die Erzeugung von Werten und nicht bloß den Handel mit diesen zum Gegenstand seiner Untersuchungen gemacht habe. Als Vertreter des amerikanischen Systems der politischen Ökonomie habe sich List in der Tradition von Alexander Hamilton, sowie Mathew und Henry Carey für die Entwicklung von Nationen eingesetzt und sein Hauptaugenmerk auf die „Pflanzung der produktiven Kräfte“ gelegt, womit er das geistige Potential einer Bevölkerung als den Ursprung des Reichtums einer Nation definierte. Lyndon LaRouche habe mit seinem Lebenswerk u.a. mit seinem Begriff des „relativen Bevölkerungsdichtepotentials“ diese Schule der physikalischen Ökonomie auf eine neue konzeptionelle Ebene gehoben. Angesichts der Sackgasse, in die uns die monetären Doktrinen der neoliberalen Wirtschaftsschulen manövriert haben, sei es eine dringenden Herausforderung an jedermann, sich mit den Konzepten von List (und LaRouche) auseinanderzusetzen.

In der regen Diskussion kam eine breite Palette von Fragen auf: Ob das neue Paradigma einen neuen Menschen zur Voraussetzung habe, die (unrühmliche) Rolle von EU, Denkfabriken und dem militärisch-industriellem Komplex bis hin zur Frage, ob nicht die Zusammenarbeit im Weltraum den besten Weg aufzeige, von der Konfrontation zur Kooperation zu gelangen. Da bei der Weltraumfahrt absolute Rationalität von Nöten sei, so Frau LaRouche in ihrer Antwort, sei Kooperation auf diesem Feld tatsächlich am besten geeignet, damit die Welt endlich ihre geopolitischen Kinderkrankheiten überwindet und die Menschheit zu ihrer extraterrestrischen Bestimmung geführt werde.


Nachruf auf Lyndon H. LaRouche, Jr. (1922–2019)

Das Nachrichtenmagazin „Executive Intelligence Review“ veröffentlichte am 21. Februar auf seiner Internetseite den folgenden ausführlichen Nachruf auf seinen Gründer.

Lyndon H. LaRouche jr., der amerikanische Ökonom und Staatsmann, der zwischen 1957 und 2007 die weltweit zutreffendsten Wirtschaftsprognosen erstellt hat, ist am 12. Februar 2019 verstorben. Als Autor von tausenden Artikeln und über hundert Büchern und umfangreichen Pamphleten und strategischen Studien war LaRouche eine der umstrittensten politischen Persönlichkeiten der amerikanischen Geschichte.

Einer der Gründe hierfür waren LaRouches herausragende, kühne und ausdauernde Präsidentschaftskampagnen 1976-2004, um nach den Morden an John F. Kennedy, Malcolm X, Martin Luther King und Robert Kennedy die verfassungsmäßige Selbstregierung der Vereinigten Staaten wiederherzustellen. Ein weiterer Grund war seine erfolgreiche Einrichtung eines unabhängigen Presse- und Nachrichtendienstes, der ihm und seinen Mitarbeitern die Möglichkeit einer ungefilterten Bewertung von Ereignissen verschaffte und es ihnen erlaubte, den wahren Zustand der amerikanischen Volkswirtschaft und häufig auch den wahren Hintergrund sonst undurchschaubarer amerikanischer und internationaler politischer Prozesse publik zu machen.

LaRouche begründete eine internationale philosophische Vereinigung auf der Grundlage des wiederbelebten Wissens um die jahrtausendealte Kontroverse zwischen der platonischen Tradition und der aristotelischen Schule – dem Kampf zwischen dem republikanischen Staatsmodell und dem oligarchischen Imperialsystem.

LaRouches Einfluß außerhalb der Vereinigten Staaten ergab sich daraus, daß es ihm gelang, Hunderte politisierte Studenten aus verschiedenen Ländern zu rekrutieren, besonders aus Europa, Kanada, Mittel- und Südamerika. Diese persönlich ausgewählte Intelligenzia verschaffte ihm die Fähigkeit, mit Hilfe kleiner, aber gut ausgebildeter und extrem gut informierter Gruppen politische Veränderungen einzuleiten und umzusetzen. So wurden viel größere Kräfte in verschiedenen Ländern katalysiert, indem sie „wie ein Kopf auf vielen Kontinenten“ wirkten.

LaRouche war dafür bekannt, daß er von jedem Bürger der Vereinigten Staaten und von allen Bürgern souveräner Nationen verlangte, sich in wichtigen politischen Fragen, die die Zukunft ihrer Länder und der Menschheit insgesamt betreffen, kundig zu machen; nur solche politischen Forderungen zu erheben und zu verfechten, die „das allgemeine Wohl von uns selbst und unserer Nachwelt befördern“; und gegen rücksichtslose Finanzmaßnahmen vorzugehen, die zur Durchsetzung einer rassistischen Entvölkerungspolitik vor allem gegen Länder Afrikas, Asiens und Mittel- und Südamerikas betrieben werden, manchmal kaschiert als „Umweltschutz“ oder „nachhaltige Entwicklung“.

Prominente internationale Persönlichkeiten und Institutionen haben zwar jüngst über LaRouche zu berichten begonnen, doch hat es keines der „großen Medien“ bisher gewagt, LaRouches wirkliche Ansichten über politische Fragen, für die er bekannt war, zu zitieren, obgleich er einer der produktivsten Autoren Amerikas gewesen ist. Diese Angst vor LaRouche ist erstaunlich, aber nicht neu. Es war schon immer so, daß die Macht von LaRouches Ideen, genauso wie oder noch mehr als die Person LaRouche von seinen Gegnern zutiefst gefürchtet wurde. Diese Furcht wird mit seinem Tod nicht nachlassen.

LaRouches Vier Gesetze, sein Vorschlag eines Viermächteabkommens zwischen den USA, Rußland, China und Indien, die von ihm entwickelte und 1983 vom damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan verkündete Strategische Verteidigungsinitiative (SDI) und sein jahrzehntelanger intensiver Einsatz für die Entwicklung der kontrollierten Kernfusion dürfen von den heutigen „Mainstream-Medien“ selbst nach seinem Ableben nicht erwähnt werden. Hätte die amerikanische Bevölkerung heute Kenntnis über diese politischen Alternativen und wüßte damit, was ihr durch den jahrzehntelangen Pakt des Schweigens um LaRouche vorenthalten wurde – insbesondere während der Finanzkrise und den sinnlosen Raubkriegen der letzten 15 Jahre -, so wäre sie zu dem einfachen Schluß gekommen, daß jemand sich all diese Jahre nach Kräften bemüht hat, sie von Lyndon LaRouches Ideen fernzuhalten.

Die Ausrede, „Er ist ein Bösewicht, aber wir dürfen Ihnen nicht sagen, warum“, genügt nicht mehr als Erklärung für die Menschen, warum sie jetzt nicht wissen sollten, „wer LaRouche ist“. Damit die Beschränkungen der Fake News wirklich durchbrochen werden, muß der wirkliche Lyndon LaRouche jetzt endlich gehört und bekannt werden. Hierzu dient die folgende kurze, sehr unvollständige Darstellung seines Lebens und Werkes.

Der Werdegang eines Staatsmanns

LaRouche hat sich über mehr als vier Jahrzehnte als der Hauptfeind des britischen Imperialsystems erwiesen, sowohl in dessen Ausprägung vor dem Zweiten Weltkrieg wie auch in der Form des Commonwealth nach dem Krieg. LaRouches Militärdienst im Zweiten Weltkrieg vor allem im Einsatzgebiet von Burma hat ihn entscheidend geprägt. „Das Erlebnis in Kalkutta 1946 prägte meine politische Grundüberzeugung, daß die Vereinigten Staaten nach dem Krieg die Führung beim Aufbau einer neuen Weltordnung übernehmen müßten, mit der Aufgabe, die Wirtschaftsentwicklung der heutigen ,Entwicklungsländer’ zu fördern“, schrieb LaRouche in seiner Autobiographie Die Macht der Vernunft 1988. LaRouche nahm den Kampf gegen die „politischen Wirtschaftstheoretiker“ und Sklavenhändler der heutigen Form der britischen Ostindiengesellschaft auf, deren Theorien nach dem Krieg an den Wirtschaftsfakultäten der amerikanischen Universitäten vorherrschten.

LaRouche war ein entschiedener Gegner der Ansicht, der Mensch sei ein Tier, wie es Francis Bacon, Thomas Malthus und John Locke vertraten. Statt dessen setzte sich LaRouche für die Wiedereinführung der Wissenschaft der physischen Ökonomie in den Vereinigten Staaten ein – eine Wissenschaft, die der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz, der Entdecker der Infinitesimalrechnung und Miterfinder der Dampfmaschine, 1672 begründet hatte. Zwischen 1948 und 1952 betrieb LaRouche intensive unabhängige Studien in vielen naturwissenschaftlichen Bereichen, um seine Methode der Wirtschaftsprognose zu entwickeln. In dem Buch LaRouche: Will This Man Become President? (1983) heißt es dazu:

„1952 erkannte LaRouche erstmals, daß es mit Hilfe eines Energiebegriffs in Übereinstimmung mit [Bernhard] Riemanns Habilitationsschrift von 1854 Über die Hypothesen, welche der Geometrie zu Grunde liegen möglich ist, technologisches und wirtschaftliches Wachstum mit diesem so definierten Energiebegriff zu messen. In LaRouches Ansatz wird wirtschaftlicher Wert – reales Wirtschaftswachstum – vor allem im Sinne einer Zunahme der potentiellen relativen Bevölkerungsdichte der Gesellschaft gemessen.“

LaRouche betrachtete jedoch alle seine Arbeiten über physische Ökonomie als spezifischen Ausdruck einer tieferen epistemologischen Aufgabe. In seinem Artikel „Beethoven als Musikwissenschaftler“ (1988) schreibt er:

LaRouche, however, looked at all of his work on physical economy as the specific expression of a deeper epistemological task. In his 1988 article “Beethoven as a Physical Scientist,” LaRouche writes:

„Meine wichtigsten Entdeckungen in allen Bereichen, in denen ich Beiträge geleistet habe, basieren auf meiner Widerlegung des berühmten Kantschen Paradoxes, wie es in Immanuel Kants Kritik der Urteilskraft geltend gemacht wird. Kant behauptete zwei Dinge, die hier von Bedeutung sind.

Erstens äußerte er, daß es zwar schöpferische Prozesse gebe, die zu gültigen grundlegenden wissenschaftlichen Entdeckungen führten, aber diese Prozesse selbst lägen jenseits jeden möglichen menschlichen Verstehens. Das habe ich als falsch nachgewiesen, und ausgehend von diesem Beweis entwickelte ich eine verständliche Darstellung dieser kreativen Prozesse und damit der impliziten Messung des technischen Fortschritts als solchem.

Auf Grundlage der ersten Behauptung argumentierte Kant zweitens, daß es in der Ästhetik keine allgemeinverständlichen Kriterien von Wahrheit oder Schönheit gebe. Der Umstand, daß der gesamte moderne Irrationalismus in Kunstfragen so allgemein toleriert wird, ist darauf zurückzuführen, daß in Deutschland und anderswo diese von Kant und später von Friedrich Karl von Savigny verbreitete These über Ästhetik akzeptiert wurde.“

Die Vielzahl von LaRouches Schriften über Musik, Wirtschaft, Geschichte, Sprache und Naturwissenschaft hat zahlreiche Menschen auf der ganzen Welt zur Zusammenarbeit und zum Austausch angeregt. LaRouche war in erster Linie ein Staatsmann – kein Politiker -, der Staatskunst im Sinne des Sokrates von Athen praktizierte. Durch eigene Lehrtätigkeit baute er Organisationen auf, angefangen mit einer mehrteiligen Vorlesungsreihe 1966, in der er vor allem an Universitäten seine Methode der Wirtschaftsprognose darlegte und zur Diskussion stellte. Viele sind erstmals auf LaRouche gestoßen, als er mit akademischen Ökonomie- und Politikgrößen Debatten führte. Das hörte 1971 auf nach LaRouches berühmter Debatte mit dem Ökonomen Abba Lerner, der die Debatte verlor, als er behauptete, wenn man die Sparpolitik von Reichsfinanzminister Hjalmar Schacht in den 1920er Jahren umgesetzt hätte, „wäre Hitler nicht notwendig gewesen“. Innerhalb weniger Monate fand sich niemand mehr, der bereit war, mit LaRouche zu debattieren, und seither fand keine solche Debatte mehr statt.

LaRouches Vorlesungen über „dialektische Ökonomie“, wie er es damals nannte, waren genau das: Dialoge zwischen LaRouche und philosophischen, ökonomischen und wissenschaftlichen Köpfen der Geschichte, die er anschaulich und präzise porträtierte, stets ohne Notizen, oft auch ohne irgendein Buch. Die Studenten erhielten einen umfangreichen Lehrplan mit einem festgelegten wöchentlichen Lesestoff. Ein damaliger Teilnehmer erinnerte sich: „Es wurde auf Passagen aus Werken wie beispielsweise Kants Kritik der Praktischen Vernunft verwiesen. Man wurde aufgefordert, diese zu lesen. Wenn man dies tat und zur nächsten Vorlesung kam, beschrieb LaRouche zunächst seine Vorstellungen über diese Passage, und das überzeugend und sehr genau. Im weiteren nahm er die Passage Stück für Stück auseinander, und da man sie gelesen und akzeptiert hatte, entdeckte man plötzlich die Trugschlüsse, die tief im eigenen Denken verwurzelt waren. Er zeigte einem den Unterschied zwischen Lesen und Denken auf. Das waren keine Vorlesungen; das waren Zwiegespräche. Und das weckte unser Interesse.“

LaRouches Hauptorganisation war der National (später International) Caucus of Labor Committees, eine philosophische Vereinigung in Form eines „Systems von Konferenzen“, die gewöhnlich zweimal im Jahr stattfanden. Aus dieser Vereinigung gingen viele weitere Organisationen hervor, etwa die Fusion Energy Foundation, die U.S. Labor Party, das National Democratic Policy Committee, die Anti-Drug Coalition und andere. LaRouche gründete Organisationen in Frankreich, Deutschland, Italien, Schweden, Kanada, Dänemark, Mexiko, Kolumbien, Peru, Australien und vielen anderen Ländern und arbeitete mit ihnen zusammen.

Im Dezember 1977 heiratete LaRouche in Deutschland Helga Zepp, die später das Schiller-Institut gründete, eine Denkfabrik für die Förderung von Staatskunst und einer Renaissance der klassischen Kultur.

„Im Herbst 1977 schlug ich vor, wir sollten heiraten… Ich war etwas überrascht, aber angenehm, als sie zustimmte… Wir führten beide wahrlich kein normales Leben, und es war sehr unwahrscheinlich, daß es je anders sein würde. Wir heirateten am 29. Dezember 1977 in Wiesbaden. Die Trauung wurde auf deutsch vollzogen; der Standesbeamte fragte mich auf deutsch, ob ich wüßte, was vor sich ging. Meine Freunde haben noch Wochen später darüber gelacht.“

Sie blieben 41 Jahre lang verheiratet.

Der kämpferische und polemische Stil von Wahlkämpfen und anderen Kampagnen LaRouches und seiner Verbündeten waren im politischen Leben Amerikas der 70er, 80er und 90er Jahre einzigartig. LaRouches halbstündige Fernsehsendung von 1976 „Dringende Ansprache an die Nation“ war das erste Mal, daß ein unabhängiger Kandidat in einer Präsidentschaftswahl soviel Sendezeit im Privatfernsehen kaufte. Bei der Präsidentschaftswahl 1984 trat LaRouche 15 Mal in halbstündigen Fernsehsendungen auf, wodurch er praktisch erfand, was später als „Infomercial“ (Informations-Werbesendung) bekannt wurde. LaRouches Präsidentschaftskampagnen und auch die Kandidaturen seiner Mitstreiter – 1986 allein bewarben sich tausend LaRouche-Kandidaten um ein öffentliches Amt – versetzten seine Gegner in Angst und Schrecken, ermutigten jedoch auch andere, sich nicht nur um ein öffentliches Amt zu bewerben, sondern auch eine Politik zu unterstützen, die nicht nur den „örtlichen Krähwinkel“ betrifft, sondern die gesamte Menschheit voranbringt.

Eine solche Politik war 1975 LaRouches Vorschlag einer Internationalen Entwicklungsbank (IEB) anstelle des Internationalen Währungsfonds, um die sogenannte „Dritte Welt“ zu entwickeln, indem man den Export moderner Technik und sogar den Bau ganzer Städte finanziert. Diese Städte sollten als Ausbildungsstätten für die Bevölkerung des Entwicklungssektors dienen, um ihnen möglichst schnell das Rüstzeug zur Entwicklung einer „vollständigen“ Volkswirtschaft zu geben, anstatt zu Schuldsklaven zu werden, wie es anschließend tatsächlich geschah.

Politiker wie Fred Wills, der damalige Außenminister von Guyana, unterstützten LaRouches IEB-Vorschlag auf einer UNO-Sitzung 1976. Der mexikanische Präsident José López Portillo und die indische Ministerpräsidentin Indira Gandhi trafen sich mit Lyndon und Helga LaRouche und übernahmen Aspekte seiner Vorschläge, von welchen viele in Buchform verbreitet wurden, so u.a. „Operation Juárez“ für Mexiko, „Die Industrialisierung Indiens: Aus der Rückständigkeit zur Industriemacht in 40 Jahren“ und „Ein fünfzigjähriger Entwicklungsplan für den Indischen Ozean und den Pazifik“. Alle diese Schriften, die noch heute ihre Gültigkeit haben, hat LaRouche Anfang der 80er Jahre verfaßt.

Um LaRouches Ideen zu verbreiten, bedienten sich seine Anhänger der sokratischen Methode – dem direkten Gespräch mit Menschen an Infoständen, vor Arbeitsämtern, Postämtern, an Flughäfen, Straßenecken, in Innenstadtbereichen und Einkaufszentren. Der direkte Kontakt mit der amerikanischen Bevölkerung vermittelte LaRouche zudem ein viel besseres Bild über die Zustände „vor Ort“, über das keine andere politische Kraft verfügte. Korrupte Elemente im Justizministerium und sog. „Nichtregierungsorganisationen“, die grünes Licht erhielten, das verfassungsmäßige Recht der LaRouche-Bewegung auf freie Meinungsäußerung zu stören, konnten sich nur noch darauf verlegen, die LaRouche-Organisation als „Sekte“ zu verleumden, um Bürger von Unterstützung abzuhalten.

Keiner von LaRouches Verleumdern konnte seine zutreffenden Wirtschaftsprognosen wegdiskutieren, darunter den Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems am 15. August 1971, den Wall-Street-Crash im Oktober 1987 (von LaRouche im Mai jenes Jahres vorhergesagt) und seine Vorhersage in einer Internetsendung vom 22. Juli 2007 zum Billionen-Dollar-Börsencrash vom September 2008. Am 12. Oktober 1988 sagte LaRouche in einer Rede im Berliner Hotel Kempinski:

„Von Beruf bin ich Wirtschaftswissenschaftler in der Tradition von Gottfried Wilhelm Leibniz und Friedrich List in Deutschland sowie von Alexander Hamilton und der Brüder Carey in Amerika. Auch meine politischen Grundsätze teile ich mit Leibniz, List und Hamilton, aber auch mit Friedrich Schiller und Wilhelm von Humboldt. Wie die Gründerväter der Vereinigten Staaten glaube ich ohne Einschränkungen an die Notwendigkeit vollkommen souveräner Nationalstaaten und lehne deshalb alle supranationalen Einrichtungen, die die Souveränität einer Nation untergraben, ab. Wie Schiller glaube ich, daß jeder Mensch, der eine schöne Seele werden will, ein wahrer Patriot und zugleich Weltbürger sein muß.

In den vergangenen 15 Jahren bin ich ein ausgewiesener Fachmann in den außenpolitischen Angelegenheiten meines Landes geworden. Infolge dieser Arbeit habe ich in einigen Kreisen meiner Regierung in Fragen der Außenpolitik und Strategie wachsenden Einfluß gewonnen. So arbeitete ich in den Jahren 1982 und 1983 zusammen mit dem Nationalen Sicherheitsrat am Entwurf der Strategie, die später Strategische Verteidigungsinitiative, kurz SDI, genannt wurde. Auch wenn die Einzelheiten dieser Zusammenarbeit vertraulich sind, so kann ich doch sagen, daß meine Ansichten über die gegenwärtige strategische Lage heute in den USA mehr Einfluß haben als zu irgendeinem früheren Zeitpunkt.

Deshalb kann ich Ihnen versichern, daß man das, was ich Ihnen nun zum Thema einer möglichen deutschen Wiedervereinigung sagen werde, in relevanten Kreisen in den Vereinigten Staaten sehr sorgfältig prüfen wird.

Viele Menschen sind heute der Meinung, daß unter den richtigen Bedingungen die Zeit gekommen ist, erste Schritte hin zu einer baldigen deutschen Wiedervereinigung einzuleiten. Es ist offensichtlich, daß Berlin dann wieder die deutsche Hauptstadt werden sollte.“

Zielgenaue Zerstörung

Zwei Tage nach dieser Rede im Kempinski erhob die US-Justiz Anklage gegen Lyndon LaRouche und mehrere seiner Mitarbeiter. Im Nationalen Presseclub äußerte sich LaRouche später dazu: „Man könnte über diese Anklage sagen, daß jeder, der sich an Gott oder der Menschheit oder beiden versündigt, früher oder später seine gerechte Strafe erhält.“ Zwei Jahre vor der Anklageerhebung war am 6. Oktober 1986 ein Mordanschlag auf LaRouche verübt worden, über den sich LaRouche 2004 in einer Schrift mit dem Titel „,Sperrt ihn ein oder tötet ihn!’ Die Nacht, in der sie kamen, um mich umzubringen“ so äußerte:

„Am 6. Oktober 1986 fiel ein Heer von über 400 bewaffneten Beamten in die Stadt Leesburg in Virginia ein, um die Büroräume von EIR zu durchsuchen; sie verfolgte aber noch eine andere, üblere Mission. Das Anwesen, in dem ich damals wohnte, wurde von einer bewaffneten Einheit umstellt, während Flugzeuge, gepanzerte Fahrzeuge und weitere Einsatzkräfte auf den Befehl warteten, vorzurücken und zu schießen. Glücklicherweise kam es nicht zum Schußwechsel, da jemand mit einer höheren Autorität als William Weld von der Kriminalabteilung des Justizministeriums Anweisung erteilte, den Angriff auf mich abzublasen. Die Einsatzkräfte, die bereit waren, gegen mich, meine Frau und einige meiner Mitarbeiter vorzugehen, wurden am Morgen abgezogen.

Das war die zweite vollständig dokumentierte Beteiligung des US-Justizministeriums an Operationen mit dem Ziel, mich aus der Politik zu eliminieren.“

LaRouche und sechs andere wurden zwar von einem Gericht in Alexandria (Virginia) im Dezember 1988 schuldig gesprochen und am 27. Januar 1989 inhaftiert, aber der internationale und nationale Aufschrei gegen diese korrupten Urteile dauert bis heute an. Der ehemalige amerikanische Justizminister Ramsey Clark, der LaRouche als Anwalt vertreten hat, erklärte zu Recht, bei der Strafverfolgung LaRouches habe es „mehr und längeren bewußten Betrug und systematisches Fehlverhalten unter Ausnutzung der staatlicher Macht gegeben als bei jeder anderen mir bekannten Anklage der US-Regierung“. In einem Dossier von Executive Intelligence Review vom September 2017 „Robert Mueller ist ein amoralischer juristischer Auftragstäter – er wird seinen Job eiskalt erledigen, wenn wir es nicht verhindern“ wird umfassend dargestellt, wie der heutige Sonderermittler gegen Donald Trump, Robert Mueller, ein wichtiger Beteiligter bei der politischen Verfolgung Lyndon LaRouches in den 1980er Jahren gewesen ist.

In seiner Gefängniszeit schrieb LaRouche weiter, wobei er oft ganze Buchkapitel durch das Telefon diktierte, auch das ohne irgendwelche Nachschlagewerke. Neben der Schriftensammlung Christentum und Wirtschaft und andere Gefängnisschriften schrieb oder diktierte LaRouche viele weitere Dokumente, von denen einige mit anderen bisher unveröffentlichten Schriften zusammengetragen wurden.

Während des Jahres 1989, als offensichtlich wurde, daß der sowjetische Comecon zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet, arbeiteten LaRouche und seine Frau Helga intensiv an einem Programm mit dem Namen „Produktives Dreieck Paris-Berlin-Wien“, das nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion zur „Eurasischen Landbrücke“ erweitert wurde. Das Programm sah vor, nach dem Fall des Eisernen Vorhangs die Bevölkerungs- und Industriezentren Europas und Asiens durch sog. Entwicklungskorridore zu integrieren. Dies war der einzige umfassende Friedensplan für das 21. Jahrhundert, der damals auf dem Tisch lag – eine Option, die von den Briten und anglophilen Neokonservativen in den Vereinigten Staaten vehement bekämpft wurde, da diese ihre Politik einer unipolaren Welt und ihr neoliberales System unbedingt erhalten wollten. Die Eurasische Landbrücke wurde sehr schnell auch als „Neue Seidenstraße“ bekannt. Mehr als zwei Jahrzehnte später ist die chinesische Gürtel- und Straßen-Initiative, die sich aus diesem Konzept entwickelte, zur wichtigsten Lokomotive der physischen Wirtschaft der Welt geworden.

Das Leben Tausender verändern

Nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis am 26. Januar 1994 setzte LaRouche seine Arbeit als Wirtschaftsprognostiker fort. Er entwickelte 1995 als pädagogisches Modell die „Tripelkurve“ oder „Typische Kollapsfunktion“, um auch Nichtökonomen zu verdeutlichen, wie die transatlantische Welt von einer „Weimarer Hyperinflation“ erfaßt und so ausgeblutet wurde, daß nichts mehr das vorherrschende Geldsystem retten konnte. Die einzige Möglichkeit war, es umfassend zu reorganisieren, in dem man unter Rückgriff auf Franklin Roosevelts Glass-Steagall-Trennbankengesetz aus der Zeit des New Deal die Banken saniert. Im Januar 2001 warnte er vor der Gefahr eines schweren Terrorangriffs auf eine oder mehrere amerikanische Städte und stellte diese Warnung in den Zusammenhang einer Analyse, warum und wie das Finanzsystem 1999-2000 in eine Phase einer „Hightech-Blase“ eingetreten war.

LaRouche sprach davon, daß es zu einer Art „Reichstagsbrand“ kommen könnte, wenn die Vereinigten Staaten infolge des sich verschärfenden wirtschaftlichen Ruins unregierbar würden. Ähnlich wie er im Mai 1987 den Kollaps des Aktienmarktes im Oktober 1987 vorausgesagt hatte, erklärte LaRouche am 22. Juli 2007, ein Jahr vor der finanziellen Kernschmelze von Lehman Brothers und AIG, im September 2008:

 

„Das Weltfinanzsystem befindet sich derzeit im Prozeß der Desintegration. Daran ist nichts Geheimnisvolles. Ich spreche darüber bereits seit einiger Zeit, es ist im Gang, es läßt nicht nach. Was als Aktienwerte und Marktwerte auf den Finanzmärkten international geführt wird, ist Quatsch! Das sind rein fiktive Vorstellungen. Dahinter steht keinerlei Wahrheit; die Gaunerei ist enorm. Ein ist ausgeschlossen, daß das jetzige Finanzsystem nicht kollabiert. Es ist am Ende – jetzt!

Das jetzige Finanzsystem läßt sich unter keinen Umständen aufrechterhalten, unter keiner Präsidentschaft, unter keiner nationalen Führung. Nur eine grundlegende und plötzliche Veränderung im Weltwährungs- und -finanzsystem könnte eine allgemeine, sofortige Kettenreaktion in den Kollaps verhindern. Wie schnell das geht, wissen wir nicht, aber er wird weitergehen und unaufhaltsam sein. Und je länger er andauert, bevor es endet, um so schlimmer wird es.“

Wie aus dieser Vorhersage deutlich wird, die LaRouche im Alter von 84 Jahren erstellte, war er weiterhin sehr produktiv, und mehr noch. Um die Jahrhundertwende leitete LaRouche Schritte zur Rekrutierung junger Menschen ein, und diese Jugendbewegung war so erfolgreich, daß die Demokratische Partei in verschiedenen Teilen der USA versuchte, sie zu vereinnahmen. Tausende junge Leute durchliefen diesen Erziehungsprozeß. Die LaRouche-Jugendbewegung produzierte in Videoformat bahnbrechende Beiträge zur Darstellung von Johannes Keplers Werk, zum klassischen Belcantogesang für die höhere Schulbildung wie auch als Gegenmittel gegen die kulturelle Selbsterniedrigung sowie die Darstellung der amerikanischen Geschichte und auch der aktuellen Geschichte (nicht als „Zeitgeschehen“ oder bloße „News“), wie den Film 1932.

Seit seines Hervortretens als öffentliche Person vor über 50 Jahren bestand die einzige Tragödie in Lyndon LaRouches Leben darin, daß nicht zugelassen wurde, daß er als US-Präsident oder als Berater eines Präsidenten die Wirtschaftsreformen durchzusetzen konnte, die das Leben von Millionen Amerikanern und vielen hundert Millionen Menschen auf der ganzen Welt verbessert hätten.

Auch wenn Lyndon LaRouche viele Freunde auf der Welt hatte und hat, führende Köpfe in Wissenschaft, Musik, Wirtschaft und Politik, waren seine besten Freunde – abgesehen von seiner Ehefrau Helga – die vielen vergessenen Männer und Frauen in Amerika und anderen Ländern.

 


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