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Machen Sie nicht bei dem abgekarteten Spiel mit: Warum Trump jetzt Putins Angebot eines P5- Gipfels annehmen muß

Während US-Präsident Trump darum kämpft den größten Wahlbetrug in der US-Geschichte rückgängig zu machen, hat er die Möglichkeit den Spieß umzudrehen und diejenigen, die ihn und seine Präsidentschaft in den letzten vier Jahren zerstören wollten, mit ihren eigenen Waffen zu schlagen. Die Feinde der Vereinigten Staaten in der City of London und Wall Street sind dabei die USA in einen Bananenrepublik zu verwandeln und versuchen von ihrem eigenen Verrat abzulenken, indem sie Rußland und China die Schuld zuschieben und den Bankersjüngling Joe Biden Kommunist (!!) nennen. Aber ihr System bricht zusammen.

Helga Zepp-LaRouche rief Trump dazu auf, sie auszuflankieren und aus dem abgekarteten Spiel auszubrechen. Indem er Putins Vorschlag eines Notgipfels der 5 permanenten Mitglieder des UN-Sicherheitsrats annimmt, kann die Dynamik von Krieg und Kollaps in Zusammenarbeit gegen die korporatistischen Faschisten umgewandelt werden.

Die Alternative einzige zur Davos-Gang, die verzweifelt darauf pokert, die Möchtegern-Biden Administration zu nutzen, um Grünen Faschismus und neue kriegerische Provokationen vom Zaun zu brechen, ist die Zusammenarbeit mit Rußland und China und die Einführung von Lyndon LaRouches Vier Gesetzen.

Sie wiederholte ihre tiefe Überzeugung, daß Menschen in mit klassische Kultur, insbesondere in die Werke Beethovens eintauchen müssen, um die innere Stärke und Schönheit zu finden, die notwendig ist, um den historischen Kampf zu gewinnen.


Ruandas Paul Kagame: „Die ganze Welt wird so lange unter [der Corona-Pandemie] leiden, bis die Afrikaner die COVID-Impfungen bekommen, die sie brauchen“

Unter dieser Überschrift verfasste Paul Kagame, Präsident von Ruanda und ehemaliger Vorsitzender der Afrikanischen Union, einen Kommentar im Londoner „Guardian“ vom 9. Februar, in dem er die Notwendigkeit der Impfung Afrikas und der Entwicklungsländer, sowie der gesamten Weltbevölkerung gegen COVID-19 betont.

Kagame erklärte: „Die gegenwärtige Situation in Bezug auf den Zugang und die Verteilung von Covid-19-Impfstoffen veranschaulicht sehr deutlich die jahrzehntealten Widersprüche der Weltordnung. Reiche und mächtige Nationen haben sich beeilt, die Versorgung mit vielen unteschiedlichen Impfstoffkandidaten zu sichern…. Dadurch bleiben afrikanische und andere Entwicklungsländer in der Impfstoff-Warteschlange entweder weit zurück oder sind überhaupt nicht dabei….Der Druck auf politische Führer, alle ihre Bürger zu impfen, bevor sie die Vorräte mit anderen teilen, ist verständlich. Aber kleinere oder ärmere Länder zu zwingen, zu warten, bis alle im Norden versorgt sind, ist kurzsichtig.

„Den Zugang zu Impfstoffen für die Bürger von Entwicklungsländern zu verzögern, ist letztlich um ein Vielfaches teurer.“ Er warnte: „Die Pandemie wird weiter wüten und die Weltwirtschaft lähmen. Neue Mutationen könnten künftig in einem schnelleren Tempo auftauchen. Die Welt riskiert, Jahrzehnte menschlicher Entwicklungsgewinne zu verspielen…. Wir brauchen wieder voll funktionsfähige globale Wertschöpfungsketten, die jeden einschließen.

„Die Covax-Einrichtung der Weltgesundheitsorganisation sollte Dosen für 20 % der Menschen in Afrika sicherstellen – von Anfang an und zur gleichen Zeit wie für die reicheren Länder. Doch fast zwei Monate, nachdem die ersten Impfstoffe verabreicht wurden, ist immer noch nicht klar, wann die afrikanischen Nationen mit der Immunisierung der Menschen beginnen können… Eine Pharmafirma plant Berichten zufolge, 37 Dollar pro Dosis für ‚kleinere Bestellungen‘ [in Afrika] zu verlangen. Kürzlich berichtete ein afrikanisches Land, dass von ihm mehr als das Doppelte des Preises verlangt wurde, den die Europäische Union für dasselbe Produkt ausgehandelt hatte… Preistreiberei sollte für Impfstoffe während einer Pandemie nicht toleriert werden.“

Kagame versicherte: „Impfstoffkandidaten aus China und Russland kommen ebenfalls auf den Markt und könnten für einige Entwicklungsländer eine Alternative darstellen. Die Realität ist jedoch, dass die meisten Länder nur in der Lage sein werden, Impfstoffe zu beschaffen, die von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen wurden. Die WHO sollte die Zulassung von Impfstoffen für den Notfalleinsatz beschleunigen…. Afrika wird sich nicht zurücklehnen und auf Almosen warten…. Die globale Sicherstellung eines gerechten Zugangs zu Impfstoffen während einer Pandemie ist nicht nur eine moralische Frage, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit, um das Wohlergehen der Menschen überall zu schützen. Aber wann wird Afrika den Schutz bekommen, den es braucht? Wenn alle Leben gleichwichtig sind, warum dann nicht auch der Zugang zu Impfstoffen?“






Helga Zepp-LaRouche erneuert Forderung nach einem sofortigen P5-Gipfel

Angesichts extremer internationaler Spannungen infolge des irrsinnigen Verhaltens von US-Außenminister Pompeo, angesichts der COVID-19-Pandemie und einer drohenden Hungersnot biblischen Ausmaßes hat Helga Zepp-LaRouche am 28. Dezember in einer Diskussion mit Mitgliedern des Schiller-Instituts aus den USA, Kanada, Gambia, Irland, Dänemark, Italien und Deutschland gesagt, daß Präsident Donald Trump sofort Rußland und China zu einem Gipfeltreffen der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates (P5) einladen müsse, wie es der russische Präsident Putin bereits im Januar 2020 gefordert hatte.

Sie sagte:

„Ich denke, daß Präsident Trump, unabhängig davon, ob er am 20. Januar noch im Weißen Haus sein werde oder nicht, eines tun kann: Er könnte sofort Rußland und China anrufen und sagen, daß er wegen der Pandemie, wegen der Hungersnot und wegen der Gefahr für den Weltfrieden auf das Angebot Putins vom Januar 2020 eingehe und ein Gipfeltreffen der fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats einberufen wolle, und das sofort. Das wäre das Beste, was er tun könnte, um all der gegen ihn gerichteten Propaganda entgegenzuwirken.

Je mehr Leute im Weißen Haus anrufen, um dies vorzuschlagen, und dies [die Notwendigkeit eines Gipfels] auf irgendeine Weise zum Ausdruck bringen, desto besser. Ich habe keine Ahnung, warum Trump Pompeo nicht längst entlassen hat, denn er verhält sich in vielen dieser Fragen genauso wie [John] Bolton. Präsident Trump hatte den Mut, Bolton zu entlassen. Das war eines der besten Dinge, die er je getan hat.

Aber ich denke, um in dieser unglaublich komplexen Situation [der Gefahren] Herr zu werden, sollte Präsident Trump jetzt auf Putins Gipfel-Angebot eingehen und sich mit Putin und Xi Jinping treffen. Der französische Präsident Macron hat bereits erklärt, daß er einen solchen Gipfel unterstützt, ebenso [der britische Premierminister] Boris Johnson. Aber die wirklich wichtigen Staatsmänner, die den Unterschied bei einem solchen Treffen ausmachen werden, sind die Präsidenten Trump, Putin und Xi Jinping. Johnson und Macron könnten das nicht sabotieren. Hierzu muß Trump ermutigt werden. Ich bin mir hundertprozentig sicher, daß Rußland und China sich sofort darauf einlassen würden.“


Erneuter Destabilisierungsversuch gegen Nigeria

Nigeria – Afrikas bevölkerungsreichstes Land, das zusammen mit China ein modernes Eisenbahnnetz aufbaut und führend an dem für ganz Afrika wichtigen Transaqua-Projekt beteiligt ist – ist von internationale Akteuren erneut zum Destabilisierungsziel erklärt worden. In dieser Woche haben sich, wie auf Kommando in einem Artikel der Londoner Financial Times, weitere „Beobachter“ zu Wort gemeldet, die in Nigeria zunehmende terroristische Aktivitäten vorhersagen, die zu einem möglichen Zusammenbruch der Zentralregierung und letztlich zum Zerfall des gesamten Staates führen könnten.

Im Land herrschte bereits in der Weihnachtswoche gereizte Stimmung, nachdem in der Stadt Katsina am 17. Dezember 344 Schüler einer Privatschule von mutmaßlichen Boko-Haram-Dschihadisten entführt worden waren. Katsina befindet sich in einem Gebiet im Norden Nigerias, wo sich die dschihadistische Gewalt derzeit schnell ausbreitet. Diese Tat sollte bewußt an die Entführung von Schülerinnen im Jahr 2014 erinnern, die das Land monatelang in Atem hielt. In diesem Fall wurden die Schüler innerhalb weniger Tage freigelassen, wobei die Regierung jedoch betonte, kein Lösegeld gezahlt zu haben, so daß der Eindruck entstanden ist, als ob das Ganze nur um des Schockeffekt willens oder möglicherweise als Trockenübung für zukünftige Aktionen inszeniert worden sei.

Eine Woche nach diesem Vorfall, am 22. Dezember, erschien dann in der Financial Times ein prominenter Kommentar, in dem festgestellt (nicht gefragt) wurde: „Nigeria läuft Gefahr, ein gescheiterter Staat zu werden“. Unter Verweis auf die Entführung wurde behauptet: „Ein gescheiterter Staat definiert sich dadurch, daß die Regierung keine Kontrolle mehr hat. Nach diesem Maßstab steht Afrikas bevölkerungsreichstes Land am Rande des Abgrunds.“ Die Weigerung der nigerianischen Regierung, Lösegeld zu zahlen, wird angezweifelt, gleichzeitig aber die „Wirkkraft“ von Erpressung als Machtsymbol herausgestellt. Dann wird die malthusianische Absicht der Verfasser deutlich, wenn sie feststellen, der Kern von Nigerias Problemen liege darin, daß „die Bevölkerung, die bereits über 200 Millionen beträgt, mit halsbrecherischen 3,2 Prozent pro Jahr wächst.“ Nigeria brauche einen „Generationenwechsel“, heißt es, und letztlich „einen neuen, schlankeren Staat“, der sich „auf das Wesentliche konzentrieren“ müsse. Anders gesagt: Jede Idee von Großprojekten muß weg!

Am nächsten Tag behauptete John Campbell, ein ehemaliger US-Botschafter, der jetzt beim Council on Foreign Relations (CFR) arbeitet, in einem Blogbeitrag auf seiner Webseite mit der Überschrift „Dunkelheit in Nordnigeria“, daß die nationalen Sicherheitskräfte, die über die Jahre hinweg nicht mehr in der Lage gewesen seien, die wachsenden dschihadistischen Umtriebe zu unterdrücken, bald zur Repression nach innen greifen würden. In seinem Beitrag zählt Campbell, der gerade auch ein Buch zu diesem Thema veröffentlicht hat, weitere zwanzig Vorfälle dschihadistischen Terrors innerhalb weniger Wochen auf.

Das Amt von Präsident Buhari reagierte darauf mit einer seltenen, direkten Erklärung durch seinen Medien-Sonderberater Femi Adesina, in der es hieß, daß „verärgerte politische Elemente im Land“ eine Destabilisierung planten. „Der Plan ist es, daß die Anstifter in den kommenden Tagen eine orchestrierte Schmähkampagne starten, wonach Präsident Muhammadu Buhari die Kontrolle über das Land verloren hätte (eine Narrative, die bereits von einem ausländischen Medium verbreitet wird).“ Adesina hätte „britisch“ in seine Beschreibung einfügen können. In seiner Erklärung heißt es auch: „Geld und andere attraktive Anreize werden den Online-Medien unter die Nase gehalten, … um Zwietracht und Unzufriedenheit im Land zu säen.“

Die NGO Save Humanity Advocacy Center warf Campbell und den CFR inzwischen vor, „den Aufstieg des Terrorismus auf dem afrikanischen Kontinent zu fördern, um die Vereinigten Staaten dazu zu bringen, Militär- und Drohnenbasen zu errichten, die dann benutzt werden, um Länder zu kontrollieren“.

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Londons Farbrevolutionen – Eine Nawalny Frühlingsoffensive?

Nawalny-Unterstützer planen Frühjahrsoffensive, um Putin zu stürzen

Wie in den Medien übereinstimmend berichtet wurde, will die russische Opposition gegen Präsident Putin unter der Führung von Alexej Nawalny bis zum Frühjahr eine „strategische Pause“ einlegen, nachdem bei Straßenprotesten in ganz Rußland zur Unterstützung Nawalnys mehr als 10.000 Demonstranten festgenommen wurden. Um Gefängnisstrafen und anderen staatlichen Gegenmaßnahmen zu entgehen, haben Nawalnys Anhänger beschlossen, sich neu zu gruppieren und erst im Frühjahr wieder auf die Straße zu gehen. Und bei den Parlamentswahlen im September wollen sie Kandidaten unterstützen, die die Partei Putins herausfordern. Nawalny wurde bereits zu zwei Jahren Gefängnis wegen Verstößen gegen seine Bewährungsauflagen verurteilt, weitere Fälle sind anhängig. Im Januar war er aus Deutschland nach Rußland zurückgekehrt, wo er wegen einer angeblichen Vergiftung behandelt worden war. 

Nawalnys „Stabschef“ Leononid Wolkow sagte der Washington Post am 5. Februar, daß die Oppositionskräfte „die Verhaftungen und Schläge nicht mehr aushalten konnten“. Doch die Proteste würden fortgesetzt mit dem Ziel, bei den Wahlen im September mehr Oppositionssitze zu gewinnen sowie „die Arbeit der regionalen Hauptquartiere zu lähmen. Alexej hat uns gebeten, uns auf diesen Herbst zu konzentrieren, wenn die Wahlen zur Staatsduma stattfinden werden“, so Wolkow. Der Spiegel berichtete, daß sich Nawalnys Frau jetzt für „einen privaten Besuch“ in Frankfurt am Main aufhalte.


„Green Dealer“ müssen das Schweizer Votum verdauen

Die Tatsache, daß die Schweizer Bevölkerung gestern in Volksabstimmungen mit 51,6 sowie mit 61% die geplanten Sondergesetze für eine CO2-Steuer und für ein totales Verbot von Pestiziden abgelehnt hat, bedeutet, wie Deutschlands führendes Nachrichtenmagazin Der Spiegel anmerkt, daß die Ambitionen der Schweizer Regierung, ihr Land zum ersten der Welt zu machen, das Pestizide verbietet, vorerst zerschlagen wurden. Es sei nun eine völlig offene Frage, wie die Schweiz ihre Versprechen einhalten wolle, die sie beim Pariser Klimaabkommen 2015 unterzeichnet habe, so die Wochenzeitung.

Der staatliche Nachrichtensender Deutsche Welle versucht die Illusion noch aufrechtzuerhalten, daß die Dinge in der Schweiz früher oder später korrigiert werden könnten und zitiert die Schweizer Umweltministerin Simonetta Sommaruga mit der Aussage, die Volksabstimmungen seien „kein Votum gegen den Klimaschutz“ gewesen, und ferner daß „die Debatten der letzten Wochen gezeigt haben, daß viele Menschen den Klimaschutz stärken wollen – nur eben nicht mit diesem Gesetz.“ Wie allerdings eine neue Gesetzgebung zustande kommen könnte, ist nach anderen Medienberichten noch ziemlich unklar, da Regierung und Parlament bereits mehrere Jahre an den gescheiterten Gesetzen gearbeitet hatten.

Noch scheinen sich die Ausraster in Deutschland in Grenzen zu halten, was sich ändern könnte, wenn die Auswirkungen der Abstimmungen erst einmal verdaut sind. Bislang ist die Aufregung über das Anti-Terror-Gesetz, dem die Schweizer in einem parallelen Referendum zugestimmt haben, größer: Radikale Pro-Klima-Aktionen wie Besetzungen oder Blockaden von Bankgebäuden, Straßenblockaden und ähnliches, die es in der Vergangenheit immer wieder gegeben hatte, können nun als „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ bezeichnet und viel härter bestraft werden. Und: die Polizei kann nun Menschen präventiv festnehmen, die verdächtigt werden, eine Störung oder einen terroristischen Akt zu planen, auch wenn diese dem „Klimaschutz“ dienen sollen.

Die Wissenschaft des Klimawandels ist nicht geklärt, und vieles von dem, was präsentiert wird, basiert überhaupt nicht auf Wissenschaft. Führende Wissenschaftler mit der Integrität und dem Mut, sich gegen das gefährliche „populistische“ Dogma zu stellen, werden den sogenannten menschengemachten Klimawandel und die fortschrittlichsten wissenschaftlichen Aspekte, einschließlich der wissenschaftlichen Erkenntnisse über galaktische Oszillationen in den astronomischen Entwicklungen bei der kommenden Konferenz des Schiller-Instituts diskutieren. Der selbstmörderische Kurs einiger europäischer Staaten, an der „Kernkraft-Nein-Danke“-Haltung festzuhalten, wird ebenfalls erörtert werden.  

Für das Gemeinwohl aller, statt dem Nutzen Weniger!

Internationale Schiller-Institut/ICLC Internetkonferenz, 26. und 27. Juni 2021

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Vierte Gedenkfeier für das Alexandrow-Ensemble und weitere Opfer des Flugzeugabsturzes zu Weihnachten 2016

Heute Morgen kamen Mitglieder des New Yorker Chores des Schiller-Instituts und der Feuerwehr von Bayonne, New Jersey, zur vierten Gedenkveranstaltung zusammen, um den 64 Mitgliedern des russischen Alexandrow-Ensembles zu gedenken, die ums Leben kamen, als ihr Flugzeug kurz nach dem Start am 25. Dezember 2016 ins Schwarze Meer stürzte. Unter den Opfer waren auch Journalisten und die beliebte Ärztin Elisabeta Glinka, die sich entschlossen für humanitäre Hilfsprojekte eingesetzt hatte.

Die Veranstaltung war in diesem Jahr aufgrund von COVID-Beschränkungen auf 24 Personen begrenzt, darunter Dmitri Tschumakow, stellvertretender ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei der UN, Kapitän Donald Haiber von der Feuerwehr Bayonne und seine Ehrengarde, John Sigerson, Vizepräsident des Schiller-Instituts, Mitglieder des Chors und zwei russische Pressevertreter.

Feuerwehrhauptmann Haiber leitete die Zeremonie. Nach dem Absingen der amerikanischen und der russischen Hymne äußerte sich Herr Tschumakow zutiefst dankbar darüber, wie einfühlsam die amerikanische Bevölkerung auf die Tragödie vor vier Jahren reagiert habe. Die Tatsache, daß die Gedenkfeier schon das vierte Jahr stattfinde, zeige „die Stärke unserer Freundschaft“ und daß die Opfer niemals in Vergessenheit geraten werden.

Das gleiche klang auch in den Worten von Kapitän Haiber an, der über den 11. September 2001 sprach und wieviel das von Rußland gespendete Tear Drop Memorial für das amerikanische Volk in dieser dunklen Stunde bedeutete.

John Sigerson sprach über das Thema von Leibniz‘ „bester aller möglichen Welten“, in der – wie auch in Johannes Brahms‘ Vertonung von Friedrich Schiller Gedicht NaenieGemeinheit und Häßlichkeit in Vergessenheit geraten werden.

Diane Sare, die Leiterin des New Yorker Schiller-Chores, trug eine sehr einfühlsame Grußbotschaft von Helga Zepp-LaRouche, der Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, vor. 

Journalisten von Tass und Ruptly waren vor Ort und filmten und interviewten die Teilnehmer.

Grußbotschaft von Helga Zepp-LaRouche an die Gedenkfeier für das Alexandrow-Ensemble

von Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts

Die Welt darf die 92 Flugzeugpassagiere, darunter die 64 heldenhaften Mitglieder des Alexandrow-Ensembles niemals vergessen, die vor vier Jahren bei einem Flugzeugabsturz einen tragischer Tod fanden. Sie waren auf dem Weg nach Syrien, um die russische Armee zu unterstützen, die dort versuchte, die Folgen eines Interventionskrieges ungeschehen zu machen. Die Botschaft von Schönheit und Solidarität, für die das Alexandrow-Ensemble steht, gibt Hoffnung, daß das schreckliche Verhältnis, das gegenwärtig zwischen zu vielen Nationen in der Welt herrscht, durch ein besseres ersetzt werden kann.

In den vier Jahren, die seit der Tragödie vergangen sind, ist eine auf Lügen, Intrigen und Manipulationen basierende Lawine von Anschuldigungen gegen Rußland hereingebrochen, darunter mehrere Jahre „Russiagate“, die nur dazu dienten, eine vernünftige Beziehung zwischen den USA und Rußland zu verhindern. Obgleich nicht die geringsten Beweise erbracht werden konnten und viele dieser Anschuldigungen sang- und klanglos wieder verschwunden sind, hinderte das die gleichen Kreise nicht daran, immer wieder zu versuchen, Rußland zu diffamieren. Was ist das Ziel von all dem?

Es ist höchste Zeit, daß wir uns die Worte aus Beethovens Neunter Symphonie zu Herzen nehmen: „O Freunde, nicht diese Töne, laßt uns angenehmere anstimmen, und freudenvollere!“

Im noch andauernden Beethoven-Jahr, das wegen der Covid-19-Pandemie verlängert wurde, sollten wir uns dafür einsetzen, die Beziehungen zwischen den USA und Rußland im Geiste des Gedenkens an das Alexandrow-Ensemble und jener Sinfonie zu verbessern, und Schillers und Beethovens Absicht in der „Ode an die Freude“ aufgreifen: „Alle Menschen werden Brüder“. Nur so können wir einen Weg finden, um die gemeinsamen Ziele der Menschheit zu verwirklichen.

Die beste aller möglichen Welten

Rede von John Sigerson, Vizepräsident des Schiller-Instituts, anläßlich der vierten Gedenkfeier für das Alexandrow-Ensemble am Teardrop Memorial in Bayonne, New Jersey.

Während wir uns heute hier versammeln – vier kurze, turbulente Jahre nach dem tragischen Verlust der begnadeten Musiker des Alexandrov-Ensembles, dem Verlust von Journalisten, Militärangehörigen, einer beliebten Ärztin und der Flugzeugcrew, insgesamt 92 Personen, die auf dem Weg zu einer Mission des Friedens und der Hilfe für die Menschen in Syrien waren – fühle ich mich daran erinnert, wie dankbar wir sein sollten, daß wir tatsächlich in der besten aller möglichen Welten leben!

Aber wie kann man behaupten, daß wir in der besten aller möglichen Welten leben, wenn wir uns die menschengemachten Katastrophen vor Augen führen, die über uns hereingebrochen sind, insbesondere seit dem Grauen des 11. September 2001, an den das Teardrop-Denkmal hier erinnert, und den anschließenden schrecklichen, auf Lügen und Betrug beruhenden geopolitischen Kriegen, die nicht nur diese wunderbaren Musiker verschlungen, sondern ganze Nationen in Chaos und Elend gestürzt haben? Wie kann man das jetzt behaupten, am Ende dieses annus horribilis, dieses schrecklichen Jahres, welches eine tödliche Pandemie und Hungersnot über uns brachte, die jetzt das Leben von 270 Millionen unserer Mitmenschen, Männer, Frauen und Kinder, auszulöschen droht?

Ja, wir können dies behaupten, wenn wir folgendes bedenken: Stellen Sie sich eine Welt vor, in der der Tod von 92 Menschen oder gar von 270 Millionen Menschen eine gute, wünschenswerte Sache ist. Und stellen Sie sich eine Welt vor, in der Gedenkfeiern wie diese, auf denen den Opfern gedacht wird, keine Folgen haben. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Freundschaft zwischen den Völkern ein Hirngespinst ist und in der gegenseitiges Mißtrauen und Feindschaft der wünschenswerteste Zustand unter den Menschen und unter den Völkern ist.

Nun, eine solche Welt mag es im verkrüppelten Denken einiger fehlgeleiteter Leute und Institutionen auf unserem Planeten geben, aber es läßt sich wissenschaftlich nachweisen, daß dies nicht die reale Welt ist. Deren Welt ist eine imaginäre, tote Welt, eine bestialische Welt; das wirkliche Universum ist hingegen gekennzeichnet durch Leben, durch Entwicklung und durch das, was die amerikanischen Gründerväter „das Streben nach Glückseligkeit“ nannten. Unseres ist ein Universum, das freudig reagiert, wenn wir in ihm ein neues wunderbares Prinzip entdecken. Es ist auch eine gerechte Welt, in der wir zuversichtlich sein können, daß das Gemeine im großen Lauf der Geschichte „klanglos den Orkus hinabgeht“, wie es Friedrich Schiller in seinem Gedicht Nänie ausdrückte, das der New Yorker Chor des Schiller-Instituts in der sehr schönen Vertonung von Johannes Brahms vor einem Jahr in der Carnegie Hall aufführte.

Freuen wir uns also heute in aller Ernsthaftigkeit, daß unser Tribut an die 92 Seelen und an alle verwandten Seelen, die jetzt zwischen den Sternen wandeln, dazu beitragen wird, die Bande der Freundschaft, des Vertrauens und der gegenseitigen Hilfe zu stärken, nicht nur zwischen unseren beiden Nationen, Rußland und den Vereinigten Staaten, sondern zwischen allen Menschen und allen Nationen guten Willens. Denn wie Schiller in demselben Gedicht sagt: „Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich.“

Bemerkungen von Dmitri Tschumakow, Stellvertretender Ständiger Vertreter der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen, bei der Kranzniederlegung zu Ehren des Alexandrow-Ensembles und anderer Opfer, die an Weihnachten 2016 umgekommen sind.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde, 
heute kommen wir zum vierten Mal zusammen, um den Opfern des Flugzeugabsturzes zu gedenken, der sich am 25. Dezember 2016 am Himmel über Sotschi ereignete. Damals verloren wir fast alle Mitglieder des Alexandrow-Ensembles, Frau Elizaveta Glinka – eine bekannte Philanthropin und humanitäre Helferin – sowie Journalisten der führenden Medien Rußlands. 
Ich möchte unsere tiefe Dankbarkeit gegenüber dem Schiller-Institut und der Feuerwehr von Bayonne zum Ausdruck bringen. Jährliche Treffen wie dieses sind zu unserer guten Tradition geworden, was sie umso bedeutender macht. Wir würdigen das Bemühen amerikanischer Bürger, in den Vereinigten Staaten das Andenken an die herausragenden russischen Musiker und bekannten Persönlichkeiten zu bewahren. In diesem Jahr konnte uns sogar die Coronavirus-Pandemie nicht davon abhalten, uns hier zu versammeln. 
Solidarität und gegenseitige Hilfe werden gerade heute benötigt, wo die Menschheit vor einer noch nie dagewesenen Bedrohung steht – der COVID-19-Pandemie. Um unserer gemeinsamen Zukunft willen müssen die Völker und Staaten der Welt alles Trennende überwinden und ihre kreativen Kräfte darauf richten, eine gemeinsame Antwort auf diese globale Herausforderung zu formulieren. 
Rußland und die Vereinigten Staaten tragen als zwei ständige Mitglieder des Sicherheitsrates eine besondere Verantwortung für die Aufrechterhaltung von Frieden und Sicherheit in der Welt. In diesem Zusammenhang ist es von größter Bedeutung, daß die Menschen unserer beiden Länder herzlichste Beziehungen pflegen und zwischenstaatliche Verbindungen auf der Ebene der Zivilgesellschaft fördern. 
Deshalb schwingt es in unseren Herzen weithin mit, daß das amerikanische Volk mit unserem Verlust mitfühlt und mit uns trauert. 
Möge die Erinnerung an die verstorbenen Helden ewig leben. Die Hoffnung und das Licht, das sie der Welt vermittelten, werden in den Seelen derer fortbestehen, die ihr Talent und ihre Hingabe sowohl in Rußland als auch in den Vereinigten Staaten bewunderten. 
Vielen Dank.

https://russiaun.ru/en/news/alexandrovchoir28122020


Diplomatie durch gutes Beispiel: Lateinamerika teilt seine Impfstoffproduktion

Die ersten 400.000 Dosen des von Argentinien produzierten und von Mexiko verpackten Impfstoffs von Astra-Zeneca wurden am Wochenende von der mexikanischen Luftwaffe nach Bolivien, Paraguay und Belize geliefert: je 150.000 für die ersten beiden; 100.000 für das letztere, viel kleinere Land. Weitere 811.000 Dosen, die nun zur Verimpfung bereit stehen, wurden mit kommerziellen Fluggesellschaften zur Verwendung in Argentinien zurückgeschickt. Beamte des mexikanischen Außenministeriums verkündeten, daß etwa 500.000 Impfstoffe „in Kürze“ nach El Salvador, Honduras und Guatemala geschickt werden sollen, und weitere sollen folgen.

Der stellvertretende mexikanische Außenminister für multilaterale Angelegenheiten und Menschenrechte, der die Impfstoffe nach La Paz begleitete, erklärte in einer gemeinsamen Presseerklärung mit dem bolivianischen Außenminister Rogelio Mayta: „Wir sind ein Volk, eine Gemeinschaft“, und wir sind sehr glücklich, dass wir helfen können. Mayta stimmte zu, daß „wir eine gemeinsame Bruderschaft sind“. Er dankte Mexiko und versicherte Delgado, daß Bolivien auch für die Mexikaner da sein werde, wenn Mexiko Hilfe brauche.

Mexikos stellvertretender Außenminister für Lateinamerika und die Karibik, Maximilian Reyes Zúñiga, berichtete am 13. Juni in der Zeitung El Economista in einem Gastbeitrag unter der Überschrift „Lateinamerikanische Solidarität; eine Diplomatie der Resultate“, daß Mexiko den chinesischen Impfstoff Cansino, den es gerade produziere, sowie den eigenen Impfstoff Patria, der sich jetzt in Testphase II befinde, mit dem Rest der Region teilen werde. Er gab dann eine pointierte Botschaft an diejenigen ab, die wie die Biden-Administration und andere G-7-Nationen die Bedürfnisse anderer Nationen ignoriert haben:

„Wir erfüllen nicht nur eine eingegangene Vereinbarung. Es gehört auch zu unserer Vision der Solidarität mit Lateinamerika und der Karibik, eine Diplomatie der Resultate zu leben, die das Gemeinwohl über die egoistischen Interessen stellt, die oft die internationalen Beziehungen dominieren. Indem wir anderen helfen, helfen wir uns selbst. Mexiko vertraut auf die Kraft, mit gutem Beispiel voranzugehen, und darauf, daß unsere Handlungen nicht nur den Menschen zugutekommen, die die Impfstoffe erhalten, sondern daß sie ein starkes Zeichen setzen und andere Länder dazu anregen, das gleiche zu tun und ebenfalls solidarisch zu handeln.“

Die Notwendigkeit ein Weltgesundheitssystem zu schaffen, wird bei der kommenden Schiller-Institut Konferenz diskutiert werden.

Für das Gemeinwohl aller, statt dem Nutzen Weniger!

Internationale Schiller-Institut/ICLC Internetkonferenz, 26. und 27. Juni 2021

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COVID erreicht kritische Masse in Afrika

Ein langer Bericht in der New York Times unterstreicht die absolut katastrophale COVID-Situation in Afrika, das von einen „zweiten Welle“ der Pandemie erfaßt wird. In den letzten Monaten hieß es immer wieder, die Pandemie sei in Afrika nicht so schwerwiegend wie in den USA und Europa, obwohl an solchen Behauptungen aufgrund mangelnder Statistiken und Informationen schon länger Zweifel angebracht waren. Auch ist gut möglich, daß viele Fälle einfach unentdeckt geblieben sind. Aber jetzt ist die Katastrophe unübersehbar da.

Der Bericht stammt von der NYT-Reporterin Sheri Fink, die bereits vor Jahren über die Ebola-Krise in Afrika berichtet hatte. Sie schreibt, daß sich in Südafrika die Infektionen von Port Elizabeth ausgehend im ganze Land verbreiten. Nigeria, Mali und Uganda verzeichneten tägliche Rekordsterbefälle in diesem Jahr. In Südafrika wird zugegeben, dass man nicht wirklich weiß, wie viele Menschen an COVID gestorben sind. Eine Analyse der Regierung zeigt, dass die mehr als doppelt so hohe Übersterblichkeit durch die Zahl der bestätigten COVID-Fälle nicht erklärt werden könne. „Wir wissen nicht, wie hoch die tatsächliche Zahl ist“, sagt Dr. John Black, der einzige Spezialist für Infektionskrankheiten in Port Elizabeth.

Die meisten COVID-Fälle und Todesfälle gab es in Südafrika, wo das Krankenhaussystem über seine Grenzen hinaus belastet ist. Dazu gehören auch Fälle, bei denen der Verdacht besteht, dass es sich um die neue mutierte COVID-Variante handelt, die jetzt in Großbritannien gefunden wurde.

Zu Beginn der Pandemie Anfang 2020 hatten viele afrikanischen Länder starke Eindämmungsmaßnahmen und Lockdowns eingeleitet, die sich aber als wirtschaftlich so einschneidend erwiesen, dass man die Maßnahmen wieder zu lockern begann. Südafrika holte 200 Ärzte aus Kuba, medizinisches Personal von Ärzte ohne Grenzen und Wissenschaftler der WHO ins Land. Bis Ende August waren die Zahlen gesunken.

Die geschlossenen Grenzen und gestrichene Flüge verhinderten auch eine schnelle Versorgung mit Hilfsgütern von außen. In Somalia wurden in einigen Gebieten überhaupt keine Fälle gemeldet. Doch Untersuchungen in von der Terrorgruppe Shabab kontrollierten Gebieten zeigten, wenn sie denn durchgeführt werden konnten, eine weite Verbreitung der Pandemie.

In den Krankenhäusern Südafrikas, die von allen afrikanischen Ländern südlich der Sahara noch am besten ausgerüstet ist, müssen Ärzte Triage praktizieren, was Beatmungsgeräte und andere Therapien für schwerere COVID-Fälle angeht.

Das andere Dilemma, das sich stellt, wenn jetzt ein Impfstoff verfügbar ist, ihn zu den Afrikanern zu bringen und Massenimpfungen durchzuführen. Hier stellt der Bericht fest, dass es auch in Afrika wie bei uns im Westen eine verbreitete „Impfskepsis“ gibt. Außerdem betrachten viele Menschen COVID immer noch als eine Krankheit, die nur Europäer befällt und keine Bedrohung für Afrikaner darstellt. Und der afrikanische Kontinent ist logistisch auf eine Massenimpfung überhaupt nicht vorbereitet. Außerdem steht Afrika bei dem intensiven Gerangel zwischen den Ländern um die Impfstoffe der verschiedenen Hersteller nicht oben auf der Prioritätenliste. Lediglich China hat versprochen, Entwicklungsländer bei der Beschaffung des Impfstoffs zu bevorzugen. Letztlich kann nur eine konzertierte Aktion von außen mit Hilfe militärischer Logistik die Impfstoffe schnell genug zu den Menschen in Afrika bringen, um eine totale Katastrophe zu vermeiden.


Die revolutionäre Denkmethode des Nikolaus von Kues

Bei der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 12. und 13. Dezember hielt Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin und Vorsitzende des Instituts, die folgende Rede.

Sie können sich die Rede während des 2. Panel im Video ansehen oder das Transkript lesen. Redner diskutierten zum Thema:Der Gefahr des Dritten Weltkriegs entkommen – Eine Friedensordnung auf der Grundlage der gemeinsamen Ziele der Menschheit.

Die revolutionäre Denkmethode des Nikolaus von Kues

Von Helga Zepp-LaRouche

Hallo, guten Abend oder guten Nachmittag, je nachdem, wo Sie sind. Als wir uns entschlossen, diese Konferenz kurz nach der US-Wahl abzuhalten, haben wir gewissermaßen vorweggenommen, daß dies ein sehr gefährlicher Moment in der Geschichte sein würde, und wir haben den Titel der Konferenz „Eine Welt auf der Grundlage der Vernunft schaffen“ genannt. Das mag weit hergeholt klingen, aber diese Konferenz soll nicht nur akademisch die aufgeworfenen Fragen diskutieren, sondern sie dient als ein Appell an alle Institutionen, Regierungen, gewählte Volksvertreter, Menschen guten Willens, dem Schiller-Institut zu helfen, eine internationale Allianz von Menschen zu organisieren, die in diese gegenwärtige Situation eingreifen. Denn Lösungen sind da. Es ist durchaus möglich, aus jeder der Krisen einen Ausweg zu finden. Aber das erfordert, daß die Menschen aktiv werden und als Staatsbürger handeln.

Nun, wenn man sich die Welt anschaut, können viele Menschen leicht anfangen zu verzweifeln, denn wenn man an das Sprichwort denkt, „Wen die Götter vernichten wollen, den treiben sie zuerst in den Wahnsinn“, dann findet man an vielen Ecken ein Echo davon. Und es ist auch ganz klar, daß man sich ernsthaft fragen kann: Ist die Menschheit moralisch fähig, zu überleben? Denn das Verhalten vieler Institutionen und auch Menschen scheint manchmal das Gegenteil zu sagen.

Pandemie, Hungersnot, Finanzkollaps und Krieg

Die Kombination von Krisen ist wirklich beispiellos. Lassen Sie mich nur einige von ihnen ansprechen.

Wir haben eine Pandemie. Diese Pandemie wurde in mehreren asiatischen Ländern relativ gut gehandhabt, aber in den Vereinigten Staaten, in Europa und auch in vielen Entwicklungsländern ist sie völlig außer Kontrolle geraten. Allein am 10. Dezember lag die Zahl der Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten bei 217.729 neuen Fällen. In einer Woche, vom 3. bis 9. Dezember, starben dort 16.850 Menschen. In Deutschland, das am Anfang relativ gut dastand, gab es am 11. Dezember, also gestern, 27.217 neue Fälle, es ist völlig außer Kontrolle, 524 Todesfälle an einem Tag. Und die Landesregierungen und die Bundesregierung sprechen von der Möglichkeit einer kompletten, totalen Abriegelung, noch vor Weihnachten, dann bis ins neue Jahr hinein.

Das hätte nicht so sein müssen, denn wenn man das getan hätte, was sich als effektive Methode erwiesen hat, nämlich allgemeine Tests, Kontaktverfolgung unter Verwendung von Digitalisierung und moderner Technologie, und dann Menschen in Quarantäne zu schicken – dann hätte man das unter Kontrolle bringen können, aber das geschieht immer noch nicht.

Zu der COVID-Krise kommt noch eine Hungersnot hinzu, das Welternährungsprogramm spricht von einer Hungersnot „biblischen Ausmaßes“, was bedeutet, daß wenn nichts Dramatisches dagegen unternommen wird, im nächsten Jahr 270 Millionen Menschen verhungern könnten. Und offensichtlich könnte dies sehr schnell behoben werden, auch durch die Rettung der Landwirtschaft in den Vereinigten Staaten und Europa und anderen sogenannten fortgeschrittenen Ländern und die Verdoppelung der Nahrungsmittelproduktion.

Es droht eine Hungerpandemie bliblischen Ausmaßes

Dies ist offensichtlich nur das sichtbarste Ende der eigentlichen Krise, die darin besteht, daß das System kollabiert: Das Finanzsystem ist hoffnungslos bankrott, und all die Billionen, die von der Europäischen Zentralbank hineingepumpt wurden, insgesamt 1,85 Billionen Euro, hauptsächlich durch ein Pandemie-Notkaufprogramm, und von der Federal Reserve irgendwo zwischen 6 und 7 Billionen Dollar: dies alles dient dazu, das bankrotte System zu retten, in die Realwirtschaft fließen kaum Investitionen.

Der „Green Deal“

Und zusätzlich zu diesem andauernden Zusammenbruch, der nicht zu Ende ist, gibt es die wirklich wahnsinnigen Bemühungen der Europäischen Union, einen „Green Deal“ durchzusetzen. Sie haben sich gerade gestern getroffen und beschlossen, den CO2-Ausstoß bis 2030 von bisher geplanten 40% auf sogar 55% zu reduzieren. Das Gleiche wird man mit dem Green New Deal in den Vereinigten Staaten versuchen, wenn Biden der neue Präsident wird. Das ist der größte Irrsinn, denn es würde bedeuten, daß man eine kollabierende Wirtschaft weiter schwächt, indem man die Richtung aller Investitionen nur in grüne Technologien vorgibt – und so kann man moderne Industriegesellschaften nicht aufrechterhalten.

Die europäischen und amerikanischen Volkswirtschaften brechen ein, im letzten Jahr um durchschnittlich 10%, während z.B. China bereits im dritten Quartal, nachdem sie sich sehr gut von der COVID-Krise erholt haben, eine Wachstumsrate von 4,9% hatte, und im Monat November sind die chinesischen Exporte um durchschnittlich 25% gestiegen.

Konfrontation gegen China und Rußland

Das ist einer der Gründe für die absolut hysterische Kampagne gegen China. Denn was wir sehen, ist der Zusammenbruch des alten Paradigmas, des neoliberalen Systems, das, was das sogenannte „westliche“ Finanzsystem, das transatlantische System ausgemacht hat. Deshalb hält [US-Außenminister] Pompeo eine Rede nach der anderen und hat damit eine antichinesische Hysterie ausgelöst, die weit über den McCarthyismus hinausgeht. Er hat gerade in Georgia gesprochen und gesagt, daß jeder chinesische Student und Professor in den Vereinigten Staaten ein chinesischer Spion ist.

Sehr gefährlich ist auch, daß [Marshall] Billingslea, der Sonderbeauftragte des Präsidenten für Rüstungskontrolle, am 17. November eine Rede vor dem National Institute of Public Policy gehalten hat, in der er im Grunde genommen nur gegen Rußland und China wetterte. Er sagte, man könne Rußland bei der Rüstungskontrolle nicht trauen, China sei für die Auslösung der Coronavirus-Pandemie auf der ganzen Welt verantwortlich, und Rußland würde eine nukleare Doktrin für den frühzeitigen Einsatz von Atomwaffen vorantreiben, mit der Strategie „eskalieren, um zu gewinnen“.

Diese Behauptung ist eine komplette Lüge. Es ist eigentlich genau das, was die gegenwärtige NATO-Doktrin besagt, aber sie behaupten, daß Rußland einen Plan hat, die NATO anzugreifen und dabei auf die Kapitulation der NATO zu setzen. Billingslea sagte in dieser Rede auch, daß er der Trump-Administration oder Präsident Trump persönlich rät, die Reagan-Gorbatschow-Erklärung, daß niemand einen Atomkrieg gewinnen kann, nicht länger zu bekräftigen.

Aus diesem Grund hat der russische Außenminister Lawrow in der letzten Zeit mehrfach gewarnt, es sei eine sehr gefährliche Illusion, einen begrenzten Atomkrieg gewinnen zu können. Und wie viele andere Experten, u.a. von der Federation of American Scientists, gewarnt haben, gibt es so etwas wie einen „begrenzten Atomkrieg“ nicht, denn es liegt in der Natur von Atomwaffen, daß alle eingesetzt werden, sobald man eine einsetzt.

Billingslea beschuldigte China auch, sein Atomwaffenarsenal hinter einer „Großen Mauer der Geheimhaltung“ aufzubauen. Nun, die Realität ist, während sowohl die Vereinigten Staaten als auch Rußland, soweit ich weiß, irgendwo zwischen 6000 und 7000 Atomraketen haben, hat China ganze 290. Und angesichts der Tatsache, daß es diese kontinuierliche Anti-China-Kampagne gibt, fühlen sie sich dort natürlich gezwungen, ihr Atomwaffenarsenal aufbauen zu müssen. Es entsteht eine Dynamik, in der es eine Verhärtung in China gibt, das ist ganz klar – wie das Sprichwort sagt: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück. Man befindet sich also in einer Eskalationsspirale, die extrem gefährlich ist. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, sagte, das alles sei nur ein Vorwand für die USA, ihre Mittel- und Kurzstrecken-Atomraketen zu modernisieren.

Es ist eine Ironie, daß die Trump-Administration nur fünf Tage vor dieser wütenden Rede von Billingslea eine Anfrage der Federation of American Scientists verweigert hatte, die Zahl ihrer Atomsprengköpfe zu veröffentlichen. Früher, bis 2018, haben sie das getan, aber jetzt nicht mehr. Und Hans Kristensen [von der Federation] meinte, Billingsleas Anschuldigungen gegen China wären viel glaubwürdiger, wenn die Vereinigten Staaten ihre Zahlen in dieser Hinsicht offenlegten.

Es gibt also eine unglaubliche Situation an all diesen Fronten. Und denken wir daran, was wir im letzten Panel besprochen haben, die unglaublichen Ereignisse in den Vereinigten Staaten: die fünf Jahre dauernden Operationen gegen Trump, zuerst als Kandidat, dann in der gesamten Zeit seiner Präsidentschaft; Russiagate, das nicht bewiesen werden konnte; Impeachment, das auf Lügen basierte; und jetzt schließlich der versuchte oder tatsächliche Betrug bei der Wahl – und eine unglaubliche Zensur durch die großen Fernsehsender, die einseitig den Wahlsieger küren, und durch die sozialen Medien, die Inhalte zensieren! Man hat also eine Situation, die wirklich außer Kontrolle geraten ist. Und deshalb sollten wir einen Schritt zurücktreten und überlegen: Wie können wir einen anderen Denkansatz entwickeln? Denn ich denke, das ist die dringendste Frage, und der entsprechende Titel dieser Konferenz ist die „Koinzidenz der Gegensätze“.

Ideologien hinterfragen

Ich möchte zurückgehen zu dem, was mein verstorbener Mann Lyndon LaRouche (1922-2019) in jedem Land, das er je bereiste, betont hat: Er riet den Menschen, vor allem den jungen Leuten, daß sie anfangen sollten, über ihre jeweilige Ideologie nachzudenken. Denn wenn man in den Vereinigten Staaten ist, kann man sehr einfach erkennen, daß die Menschen in Europa anders denken, in jedem europäischen Land denkt man anders; die Menschen in Lateinamerika denken anders. Aber wenn man in seinem Land ist, denkt man nicht viel darüber nach; man hält alles für selbstverständlich. Und Lyndon LaRouche ist berühmt dafür – Sie können das überprüfen, indem Sie seine vielen Bücher lesen, was Sie eine ganze Weile beschäftigen wird –, daß er sich sehr darum bemüht hat, den Menschen eine Methode an die Hand zu geben, wie man sich seiner eigenen Denkweise bewußt werden kann.

Wir erleben gerade jetzt als Teil dieser zivilisatorischen Zusammenbruchskrise eine echte Krise in der Methode des Denkens. Es herrscht eine enorme Verwirrung der Meinungen, und das hat nach dem Ausbruch der Pandemie einen absoluten Krisenpunkt erreicht, wo Leute, die bis dahin ziemlich rational waren, in die wildesten Interpretationen und Verschwörungstheorien verfielen und versuchten, sich etwas zu erklären, was offensichtlich sehr beängstigend ist. Nun aber stellen die meisten Menschen die axiomatische Basis ihrer Ansichten nicht in Frage. Sie halten sie für selbstverständliche Wahrheiten, für die einzig wahre Wahrheit.

Wenn man eine erkenntnistheoretische Untersuchung dieser Gegensätze vornimmt, stellt man fest, daß sie oft auf der Grundlage von Nominalismus gebildet werden – Menschen verbeißen sich in ein bestimmtes Wort und tun so, als würde das alles erklären – oder von Empirismus oder Positivismus. Schlußfolgerungen ziehen sie als Ergebnis von Reduktionismus und Deduktionismus, und bei der Analyse betrachten sie die Welt durch eine konkave Brille: Sie projizieren die Landkarte des eigenen Geistes und der eigenen Überzeugungen und Absichten auf die vermeintliche Sicht des anderen.

Man sieht das heute deutlich: Es ist typisch für die Leute, die z.B. das vermeintliche geopolitische Interesse der EU gegen das von Rußland, China und den USA abgrenzen, oder für die Kreise, die China imperiale Absichten vorwerfen, die sie selbst haben. Dabei kommt jeder, der dies nüchtern untersucht, zu dem Schluß, daß China mit seinem Entwicklungsmodell nicht nur die extreme Armut in China selbst beseitigt hat – gerade vor zwei Wochen haben sie das vollendet, und China hat 850 Millionen seiner Menschen aus der Armut befreit, in eine große, wachsende Mittelschicht -, sondern daß es dieses Entwicklungsmodell auch den Entwicklungsländern anbietet, was die imperialen Absichten der Ankläger herausfordert.

Wie ich schon sagte, das übergreifende Thema dieser Konferenz ist das Konzept der Coincidentia Oppositorum, das Zusammenfallen der Gegensätze. Dieses Konzept wurde von Nikolaus von Kues entwickelt, dem bedeutendsten Denker im Europa des 15. Jahrhunderts, der als erster die Prinzipien des modernen souveränen Nationalstaates entwickelte, der mit der Zustimmung der Regierten regiert, wo es eine reziproke Beziehung zwischen Regierung, Volksvertretern und Regierten geben muß.

Die cusanische Denkmethode

Der deutsche Kardinal, Philosoph, Mathematiker und Jurist Nikolaus von Kues (1401-1464).

Er ist auch der Vater der modernen Naturwissenschaft. Er entwickelte eine neue Methode des Denkens, mit ganz neuen Gedanken, und er sagte sehr selbstbewußt, daß er etwas vorschlägt, was noch kein Mensch zuvor gedacht hatte. Und diese Methode liegt auch allen philosophischen Schriften und der wirtschaftswissenschaftlichen Methode meines verstorbenen Mannes Lyndon LaRouches und seiner physikalischen Ökonomie zugrunde.

Es ist im wesentlichen die Idee, daß die menschliche Vernunft die Fähigkeit hat, eine Lösung auf einer völlig anderen und höheren Ebene zu definieren als die, auf der all die Konflikte und Widersprüche entstanden sind. Es geht um die Fähigkeit, ein Eins zu denken, das von höherer Größe und Macht ist als das Viele. Wenn man seinen Geist trainiert, so zu denken, hat man den unfehlbaren Schlüssel zur Kreativität, und man kann diese Denkweise auf praktisch alle Bereiche des Denkens anwenden.

Um sich der Koinzidenz von Gegensätzen anzunähern, muß man mit einer Ablehnung der aristotelischen Methode beginnen. Aristoteles sagt, wenn etwas A ist, kann es nicht gleichzeitig B sein. Aber die Koinzidenz ist auch nicht A plus B, geteilt durch zwei, oder irgendeine andere algebraische oder arithmetische Berechnung. Nikolaus entwickelte dieses Konzept in mehreren seiner Schriften, aber am ausführlichsten in der De Docta Ignorantia (Über die gelehrte Unwissenheit), und diese wurde sofort von dem Heidelberger Professor und Scholastiker Johannes Wenck in einer Abhandlung De Ignota Litteratura (Der unwissende Gelehrte) angegriffen. Nikolaus antwortete darauf einige Jahre später, weil er diese Schrift nicht gleich erhielt, in einer kleinen Schrift, die ich allen empfehle, Apologia Doctae Ignorantiae (Verteidigung der gelehrten Unwissenheit). Darin beklagt er, daß heute – also zu der Zeit – die aristotelische Tradition vorherrsche, die das Zusammenfallen von Gegensätzen als Häresie wertet, weil diese Schule diesen Ansatz als etwas ihren Intentionen ganz Entgegengesetztes vollständig ablehne. Diese Intentionen waren eigentlich oligarchischer Natur, was er dort nicht sagt, aber darum ging es. Deshalb, sagte Cusa, wäre es ein Wunder, und es würde ihre Denkschule auf den Kopf stellen, wenn sie Aristoteles aufgeben und zu einer höheren Perspektive gelangen würden.

Im Gegensatz zur aristotelischen Methode, die sich in den Kampf zwischen Gegensätzen verstrickt, betrachtet die Sichtweise der Koinzidenz der Gegensätze den Vorgang von einer höheren Ebene aus. Dies wurde in dem kurzen Video angesprochen, das sie am Anfang [der Konferenz] gesehen haben, wo ich begründe, warum Lyndon LaRouches gesammelte Werke veröffentlicht werden müssen: Die Sicht der Koinzidenz ist so, als betrachte man das Geschehen von einem hohen Turm aus. Von dort sieht man den Jäger, die Gejagten und den Prozeß der Jagd. Das verschafft einem einen ganz anderen Sichtpunkt, als wenn man selbst der Jäger oder der Gejagte ist oder ständig mit der Nase am Boden herumläuft.

Auf diese Ebene des Denkens zu gelangen, bedarf jedoch einer enormen Anstrengung. Man kann es nicht einfach anknipsen, es ist ein intellektueller Kampf. Aber wenn man das bewältigt, hat man die Kraft, sich Bereiche zu eröffnen, die sonst völlig verschlossen wären. Nikolaus verweist darauf, wie Denker wie Avicenna auf die negative Theologie zurückgegriffen haben, um den Verstand aus der Gewohnheit herauszuholen, sich an von der Sinnesgewißheit gelieferten Scheinwahrheiten festzuklammern. Aber das scharfsinnigste, sagt Cusa, war Platos Argument im Parmenides-Dialog, der vielleicht der anspruchsvollste aller Dialoge Platos ist.

Platons Parmenides- Dialog

Parmenides (links) und Platon (rechts) sind sich
offensichtlich uneins. Zu sehen ist hier Raphaels
Schule von Athen

Parmenides war der Anführer der von der Methode her reduktionistischen Eleatischen Schule, die lehrte, daß das Wesen der Dinge nur durch den Denkprozeß erreicht werden könne, ohne irgendeinen Bezug zu materiellen Dingen. Aber dieses Wesentliche müsse von strengster Einfachheit sein, ohne jede Vielheit und Vielfalt, vor allem ohne jede Veränderung und Bewegung. Alle von den Sinnen gegebene Mannigfaltigkeit und die dadurch angedeutete Veränderung seien nur Schein, sagte Parmenides, bloße Illusion, daher könne Mannigfaltigkeit und Veränderung nie zum Wesen gehören oder daran teilhaben.

Im Dialog verlockt Platon nun Parmenides dazu, genau dieses eklatante Paradox seines Denkens aufzudecken, nämlich daß er das Prinzip der Veränderung ausgelassen hat.

In der von Platon begründeten Tradition ist diese „Veränderung“ allerdings nicht die lineare Ausdehnung eines euklidischen Raumes, sondern die kontinuierliche Abfolge neuer axiomatisch-revolutionärer Entdeckungen, was zu einer verschachtelten Reihe von Entdeckungen universeller physikalischer Prinzipien führt, die das Wissen über das physikalische Universum vertiefen und die schöpferischen Kräfte aller Menschen vervollkommnen, denen dieser Fortschritt vermittelt wird. Nikolaus sagt an einer Stelle, daß durch diese Bildung jeder Mensch die Entwicklung des gesamten Universums bis zu diesem Punkt in seinem Geist nachvollzieht. Dieser Mikrokosmos des Geistes, der sich mit dem Makrokosmos – dem Universum – in Übereinstimmung befindet, versetzt jeden Menschen potentiell in die Lage, vorausschauend zu wissen, was die nächste Entdeckung sein muß, um den gesetzmäßigen Prozeß der Schöpfung fortzusetzen.

Das ist sehr wichtig, weil dies engstens mit dem Konzept der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte zusammenhängt, das Lyndon LaRouche entwickelt hat, da es uns ebenfalls einen Maßstab für die notwendige nächste Entdeckung liefert.

Für Platon ist jede einzelne solche Erkenntnis das Ergebnis einer entsprechenden Entdeckung, die der menschliche Geist auf „intuitive“ Weise hervorbringen kann. Deshalb betonte auch Einstein: „Phantasie ist wichtiger als Wissen. Wissen ist begrenzt, Phantasie aber umfaßt die ganze Welt.“ Sie regt den Fortschritt an und bringt die Evolution hervor.

Platons Antwort auf Parmenides ist daher sein ontologischer Begriff des Werdens als der Fähigkeit des menschlichen Geistes, ständig solche Hypothesen zu erzeugen, oder die Hypothese der höheren Hypothese, in der jene allumfassende Veränderung das Eine ist, das auf einer höheren Ebene das Viele einschließt.

Die Quadratur des Kreises

Nikolaus von Kues wusste, daß man über Archimedes Methode der Kreisquadratur hinausgehen muß

Dieselbe Denkmethode wandte Nikolaus an, als er ein Problem löste, das viele Denker und Mathematiker seit der Antike schlaflos gelassen hatte, nämlich das Problem der Quadratur des Kreises. Archimedes, ein früherer Mathematiker, hatte versucht, das Problem mit der Methode der Erschöpfung zu lösen, indem er eine immer größere Anzahl von Vielecken auf dem Kreis ein- und umschrieb. Die irrige Annahme ist, daß die Umfänge der beiden Polygone irgendwann mit dem Kreis zusammenfallen. Auf diese Weise fand Archimedes zwar eine brauchbare Annäherung an die Zahl Pi (π), aber in Wirklichkeit war das Problem nicht gelöst. Denn Cusa sagt, je mehr Ecken ein Vieleck hat, desto weiter entfernt es sich vom Kreis.

Es bedurfte Cusas revolutionärer Denkweise, um das Problem der Quadratur des Kreises zu lösen, indem er deutlich machte, daß ein Kreis nicht durch eine Geometrie konstruiert werden kann, die auf der axiomatischen Annahme von selbstevidenten Punkten und Geraden beruht, sondern daß man eine axiomatisch andere Geometrie anwenden muß, bei der die Kreiswirkung die euklidische selbstevidente Annahme des Punktes und der Geraden ersetzt. Dieses sogenannte isoperimetrische Prinzip vom Primat des Kreises macht deutlich, daß man vom Kreis zum Vieleck gelangen kann, aber nicht umgekehrt. Auf diese Weise lieferte Nikolaus den schlüssigen Beweis für den Unterschied zwischen dem auf die Kommensurablen beschränkten Bereich der Mathematik und dem davon komplett abgegrenzten Bereich der Inkommensurablen.

Dieser Fortschritt vom Verständnis der Quadratur des Kreises bei Archimedes zum überlegenen Verständnis bei Cusa veranschaulicht auch die Rolle der menschlichen Entdeckung eines bereits existierenden universellen Prinzips – den Übergang von dessen Existenz als Potential, das aber zuvor dem Blick des menschlichen Wissens verborgen war, hin zur „Verwirklichung“ dieses Prinzips durch die Akte der menschlichen Entdeckung. Dieser kontinuierliche Prozeß der Entdeckung ist ontologisch primär, das heißt, das Eine ist primär in Bezug auf den Inhalt eines jeden und aller der Vielen.

Bernhard Riemann, auf dessen wissenschaftlicher Methode der Name des LaRouche-Riemann-Wirtschaftsmodells mit beruht, führt in einer von Lyndon LaRouche zitierten Schrift, Zur Psychologie und Metaphysik, denselben Gedanken aus, indem er die menschliche Seele als einen Bestand an kompakten, eng und vielfältig miteinander verbundener Ideen beschrieb, die „Geistesmassen“, oder wie Lyn sie nannte „Gedankenobjekte“. Jede neue solche Geistesmasse schwingt mit allen vorher angesammelten mit und steht in wechselseitiger Beziehung zu ihnen, umso mehr, je mehr eine innere Verwandtschaft zwischen ihnen besteht. Riemann sagt auch, daß diese kompakten Geistesmassen weiter existieren, auch wenn der Mensch, der sie geschaffen hat, gestorben ist und Teil dessen wird, was er die Seele der Erde nennt.

Die Menschheit als geologische Kraft

Im wesentlichen dieselbe Idee drückte Wladimir Wernadskij in einem Vortrag in Paris im Jahr 1925 aus, in dem er die menschliche Gattung und den kollektiven menschlichen Geist als eine „geologische Kraft“ im Universum beschreibt. Wernadskij zufolge beweist die gesamte Geschichte des Universums, daß diese „Noosphäre“ mehr und mehr die Herrschaft über die Biosphäre gewinnen wird. Und dieser anti-entropische Charakter der Kreativität des menschlichen Geistes als fortschrittlichster Teil und treibende Kraft des physikalischen Universums ist der Grund, warum es Optimismus für die Zukunft der Menschheit gibt.

Es bedeutet, daß immer mehr Menschen in allen verschiedenen Nationen und Kulturen in der Lage sein werden, sich über das infantile Niveau der Sinnesgewißheit zu erheben und gescheiterte ideologische Traditionen zu überwinden – wie z.B. die rhetorische Schule der Sophisten, der es nicht um die Wahrheit geht, sondern um den Sieg einer beliebigen Behauptung, die der Sophist aufstellt, um sein partikulares Eigeninteresse zu fördern.

Nun, das Konzept des Zusammenfallens der Gegensätze läßt sich auf die gegenwärtige strategische Situation und eigentlich auf jeden Bereich des menschlichen Wissens anwenden. So definiert sich das Interesse der Menschheit nicht als das Interesse der gegenwärtig lebenden Menschen, im Hier und Jetzt, sondern wenn man das Interesse aller zukünftigen Generationen im Auge hat. Das ist im wesentlichen die gleiche Idee, die die Präambel der amerikanischen Verfassung ausdrückt: daß das Gemeinwohl nicht nur der Gegenwart, sondern allen zukünftigen Generationen dienen muß. Heute muß man das auf die ganze Welt, auf die gesamte menschliche Bevölkerung beziehen.

Um ein Verständnis dafür zu bekommen, was das bedeutet, wenn man das, was ich gerade theoretisch gesagt habe, auf die gegenwärtige Weltsituation anwendet: Dann ist jede Nation ein Mikrokosmos, und nach Nikolaus von Kues ist Frieden im Makrokosmos nur möglich, wenn jeder Mikrokosmos die bestmögliche Entwicklung hat, und es als sein eigenes Interesse ansieht, daß sich alle anderen Mikrokosmen entwickeln. Das heißt, man geht nicht vom „geopolitischen Eigeninteresse“ der Nation oder einer Gruppe von Nationen aus und stellt sich gegen das vermeintliche Interesse aller anderen, sondern man folgt einer anderen Konzeption, die diese aristotelische Methode des Widerspruchs ablehnt. Wenn man Platons Konzept der Veränderung und des Werdens als das ontologische Primäre auffaßt, dann kann man die Entwicklung jedes Mikrokosmos wie in einer kontrapunktischen, fugierten Komposition sehen, wo die Entwicklung jeder Note und jeder Idee zur zukünftigen Entwicklung aller anderen beiträgt.

Es gibt bereits Beispiele, wo man eine Annäherung daran sehen kann, wie das funktionieren kann. Eines ist die internationale Zusammenarbeit beim thermonuklearen Fusionsreaktor in Frankreich, in Cadarache, dem ITER, eine Gemeinschaftsarbeit von 34 Nationen, die alle von den Entdeckungen profitieren.

Rede von Dr. Bernard Bigot:

„ITER – Kernfusion, eine Option für die Zukunft“

Und heute ist es natürlich auch die mögliche internationale Zusammenarbeit in der Weltraumforschung und Raumfahrt: Derzeit laufen drei sehr faszinierende Missionen zum Mars, die alle in wenigen Wochen auf dem Mars ankommen werden – und wäre es nicht sinnvoll, solche Forschung gemeinsam zu betreiben? Dann ist die Frage nicht, wer als erster seine Flagge auf den Mars setzt oder wer als erster Frau oder erster Mann den Mars betritt, sondern es ist die Frage: Wie erobern wir das Sonnensystem für die menschliche Besiedlung?

Nun, unser Sonnensystem ist unglaublich groß. Ich weiß nicht, ob Sie vielleicht in letzter Zeit zu den Sternen, zur Milchstraße hinaufgeschaut haben, aber es ist noch sehr viel größer, unsere Galaxie ist nur eine von zwei Billionen Galaxien, die bisher vom Hubble-Teleskop entdeckt worden sind!

Denken Sie einmal über die langfristige Existenz der Menschheit nach. Die Menschheit gibt es seit ein paar Millionen Jahren, aber tatsächlich, in Bezug auf nachprüfbare aufgezeichnete Geschichte wissen wir nur ein wenig über die letzten 5000 Jahre, und noch ein bißchen mehr durch Archäologie, aber das ist wirklich nur eine sehr kurze Zeitspanne. Nun, wollen wir, daß die Menschheit die unsterbliche Spezies ist? Oder wollen wir, daß die Menschheit nur wie eine der vielen anderen Spezies ist, die kommen und gehen? Immer wenn große Perioden von Artensterben kommen, verschwinden sie, aber das macht nichts, die Evolution bringt dann andere Arten mit einem höheren Stoffwechsel hervor. Und ist es dann eigentlich egal, wenn auch die Menschheit einmal dabei verschwindet? Nun, das glaube ich nicht. Denn ich denke, daß die Menschheit absolut einzigartig ist, was auch immer wir noch im Universum finden werden, wenn es irgendwo anderes intelligentes Leben gibt. Wir sind bis jetzt die einzige bekannte schöpferische Gattung.

In ein paar Milliarden Jahren wird die Sonne aufhören, so zu funktionieren, daß wir auf der Erde leben können, und spätestens dann ist es eine Frage des Überlebens für unsere Gattung, den Weltraum zu besiedeln, andere Planeten für die menschliche Spezies bewohnbar zu machen. Ich denke, daß dies durchaus möglich ist, wenn wir uns von diesem gegenwärtigen Zustand wegbewegen, in dem wir uns wie Kleinkinder verhalten, wie kleine Jungs, die sich gegenseitig ans Schienbein treten, und wenn wir unser volles Potential entwickeln, indem wir mit anderen Menschen und anderen Kulturen kooperieren und die langfristige Bestimmung der Menschheit erfüllen, die Gattung zu sein, die bewußt Veränderungen im Universum anstößt, und auf diese Weise unsere wahre Bestimmung als menschliche Spezies erfüllen.

Nun, ich denke, es liegt an uns, diese Transformation zu vollbringen und auf diese Weise die Fähigkeit zu schaffen, lebend und glücklich aus dieser Krise herauszukommen. Und das ist es, was ich sagen wollte.


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