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Neue Seidenstraße und Eurasienkanal vor Schiffseignern in Athen vorgestellt

 

Neue Seidenstraße und Eurasienkanal vor Schiffseignern in Athen vorgestelltDean Andromidas präsentierte am 8. November als Vertreter des Schiller-Instituts und der Nachrichtenagentur EIR vor dem Vorstand des Verbands der Kurzstreckenschiffseigner in Piräus/Athen den Vorschlag für den Bau des Eurasienkanals zur Verbindung des Schwarzen Meers und des Kaspischen Meers im Rahmen der Gürtel- und Straßen-Initiative, und beantwortete im Anschluß an seinen 20-minütigen Vortrag Fragen der Anwesenden.
Der Eurasienkanal wurde ursprünglich 2007 vom kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vorgeschlagen. Das Projekt sieht den Bau eines 750 km langen, betonierten Kanals entlang der Manytsch-Senke nördlich des Kaukasus vor. Der Kanal hätte fünf Schleusen und würde erstmals Schiffen mit einer Tragfähigkeit bis zu 35.000 DWT1 den Zugang zum Kaspischen Meer ermöglichen.
Nach Studien des chinesischen Unternehmens Sinohydro könnte das Frachtvolumen auf dem Kanal bis zu 120 Mio. t jährlich erreichen, darunter auch Erdöl und Erdgas aus der Region des Kaspischen Meers, wo etwa 6-10% der Ölreserven der Welt liegen. Er könnte auch andere Massenfracht wie Getreide oder Erze transportieren. Der Containerverkehr aus China könnte 24-30 Mio. t jährlich erreichen. Im Vergleich dazu werden auf dem bestehenden Wolga-Don-Kanal, der nur für Schiffe bis 5000 DWT passierbar ist, lediglich 15 Mio. t Fracht transportiert.
Durch die Öffnung Zentralasiens für die Seeschiffahrt würde der Eurasienkanal einen neuen wirtschaftlichen Entwicklungskorridor schaffen, der sich von Lianyungang an der Küste des Gelben Meeres in China über Urumqi in Chinas westlicher Provinz Xinjiang bis zum Hafen Aktau am Kaspischen Meer und von dort über den Eurasienkanal zum Schwarzen Meer und zur Ägäis direkt vor der griechischen „Haustür“ erstreckt. In den elf Staaten der Region leben insgesamt mehr als 1 Mrd. Menschen. Der Kanal wäre ein wichtiger Beitrag zur Gürtel- und Straßen-Initiative mit den Wirtschaftsgürteln der Seidenstraße und der Maritimen Seidenstraße des 21. Jahrhunderts, die Eurasien und Afrika wirtschaftlich integrieren.
Die anschließenden Fragen der Anwesenden zeigten ein reges Interesse für das Projekt. Viele der Teilnehmer, die schon jetzt in der Schiffahrt bis zum Kaspischen Meer und auf der Donau aktiv sind, erkannten schnell die Potentiale, die ein solcher Kanal eröffnen würde. Man hätte erwarten können, daß Einwände wegen der Frage der Finanzierung des Projektes erhoben würden, aber das war nicht der Fall. Im Gegenteil, einer der Teilnehmer erklärte, die wirkliche Frage sei der Wille der beteiligten Nationen, das Projekt zu realisieren, dann finde sich auch das Geld. Er verwies auf China als Beispiel, das gewaltige Geldsummen für die Finanzierung seiner Infrastrukturprojekte mobilisiert, wenn es beschlossen hat, sie zu verwirklichen.
Dean und Andrea Andromidas präsentierten die Ideen des Schiller-Instituts, die Gürtel- und Straßen-Initiative und das Projekt des Eurasienkanals auch in einer Reihe privater Gespräche mit hochrangigen Regierungsbeamten und führenden Vertretern des Transportsektors in Griechenland.

1. = deadweight tons


Schiller-Institut stellt französische Ausgabe der Weltlandbrücken-Studie vor

Das Schiller-Institut hat am 6.11. in Paris die französische Ausgabe der Studie „Die Neue
Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“ vorgestellt. Die Studie hat den Titel „Neue
Seidenstraßen, Weltlandbrücke – Für ein Ende der Geopolitik“. Unter den rund 100 Gästen
waren Vertreter von zehn Botschaften aus Europa, Afrika und Asien, chinesischen und
russischen Medien, strategische Analysten sowie afrikanische Aktivisten, die sich für die
Perspektive der Industrialisierung Afrikas interessieren.
Die Studie wird dazu beitragen, der negativen Propaganda über die Neue Seidenstraße
entgegenzuwirken, die von vielen Denkfabriken und Medien in Frankreich verbreitet wird,
nicht zuletzt den Französischen Institut für Internationale Beziehungen (IFRI), das gerade
einen ziemlich feindseligen Bericht veröffentlicht hat. Die französische Regierung ist zwar
offen für eine Beteiligung an der Belt & Road-Initiative, aber bisher gibt es nur kleine
gemeinsame Projekte im Bereich der Künstlichen Intelligenz sowie ein paar
Gemeinschaftsprojekte in Namibia und Kambodscha.

Hauptrednerin der Veranstaltung war die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-
LaRouche, gefolgt von Vertretern des französischen Schiller-Instituts. Sie erklärte, der
Bericht des Schiller-Instituts mit seinen Entwicklungsprojekten für Afrika, den Nahen Osten
und die übrige Welt biete Lösungen für fast alle großen Krisen der heutigen Zeit – wie die
Gefahr eines Finanzkrachs, die Flüchtlingskrise, die Handelskriege und die Frage von Krieg
und Frieden. Im gleichen Sinne biete die Gürtel- und Straßen-Initiative, die auf dem Prinzip
der Win-Win-Kooperation beruhe, eine Alternative zur Geopolitik, die versucht, die
Interessen eines Landes oder einer Gruppe von Ländern den übrigen Ländern aufzuzwingen.
Sie zog eine Parallele zwischen Präsident Xi Jinpings Idee einer „Prinzipiengemeinschaft für
die Zukunft der Menschheit“ und der Philosophie des „Zusammenfallens der Gegensätze“ des
Nikolaus von Kues, der die Menschheit als das „Eine“ betrachtet, das von eine höheren
Ordnung sei als die „Vielen“.
Odile Mojon beschrieb dann die 40jährige historische Rolle von Lyndon LaRouche und Helga
Zepp-LaRouche bei der Entwicklung der eurasischen Perspektive, vom Kampf der
Blockfreien Bewegung in den 1970er und 80er Jahren bis hin zur Entstehung der BRICS-
Gruppe und Chinas Neuer Seidenstraße. Karel Vereycken sprach über die Geheimnisse des
chinesischen Entwicklungsmodells: Es habe nichts mit dem britischen Freihandel zu tun,
sondern um so mehr mit einer zentralisierten langfristigen Planung, die die Märkte reguliert,
wie früher bei Roosevelts „New Deal“ und der „Indikativen Planung“ in Frankreich.
Sébastien Périmony beschrieb die schnellen Fortschritte bei der Industrialisierung Afrikas
infolge der chinesischen Investitionen – was in Frankreich Panik ausgelöst habe, denn dessen
Marktanteil schrumpfte zwischen 2000 und 2017 von 11% auf 5,5%, während der chinesische
Anteil von 3% 2001 auf 18% im vergangenen Jahr anstieg. Périmony widerlegte die
Behauptungen über eine angebliche chinesische „Schuldenfalle“, die Chinas Initiativen
diskreditieren sollen, und schloß mit der Präsentation einiger großer Infrastrukturprojekte, wie
der Transsahel-Eisenbahn (Noukchott-Ndjamena), die Frankreich eine hervorragende
Möglichkeit verschaffe, mit China in afrikanischen Entwicklungsprojekten zusammenzuarbeiten.


Vertreter des Schiller-Instituts spricht bei hochrangiger Konferenz in Beijing

Hussein Askary, der Südwestasien-Koordinator des Schiller-Instituts, sprach am 29. Oktober
bei der Internationalen Konferenz der Lebensmittelindustrie an Gürtel und Straße, die von den
chinesischen Zeitungen People’s Daily, Global Times und China Food News unter der
Schirmherrschaft des offiziellen staatlichen Belt & Road-Portals veranstaltet wurde. Die
Konferenz behandelte die Auswirkungen der Belt & Road-Initiative (BRI) und von Chinas
Entwicklungsmodell auf die Ernährungssicherheit in China und weltweit.

Die Hauptsitzung wurde von hochrangigen Beamten eröffnet, u.a. dem früheren Direktor des
Büros des Staatsrats für die Linderung der Armut, Liu Jian, der zuvor auch stellv.
Landwirtschaftsminister gewesen war, und dem früheren Sprecher des Außenministeriums
Sun Yuxi, der jetzt Mitglied des Öffentlichen Beirats des Außenministeriums ist.
Hussein Askary beschrieb in seinem Vortrag den Einsatz des Schiller-Instituts in den letzten
25 Jahren für eine globale Vernetzung, wie man sie jetzt mit der Neuen Seidenstraße und der
Eurasisch-Afrikanischen Landbrücke verbindet. Er und das Schiller-Institut seien dem
chinesischen Präsidenten Xi Jinping sehr dankbar dafür, daß er 2013 die BRI startete. „Sie hat
schon jetzt die Welt verändert und in ein neues Geflecht internationaler Beziehungen geführt,
die auf wirtschaftlicher Zusammenarbeit und gegenseitiger Entwicklung beruhen, was großen
Einfluß auf die Ernährungssicherheit der Welt haben wird.“ Ohne Chinas erstaunlichen
Industrialisierungsprozeß in den letzten drei Jahrzehnten wäre dies nicht möglich gewesen, betonte Askary,

Er beschrieb dann die gewaltigen positiven Änderungen in den Lebensbedingungen der
chinesischen Bevölkerung, wie die Steigerung der Erzeugung und des Verbrauchs von
Nahrungsmitteln und die vielseitigere Ernährung für die Menschen. Aber diese neue
Ernährung mit einem größeren Anteil an Eiweiß sei kapitalintensiver. „Man kann davon
ausgehen, daß dieser Prozeß sich in allen Ländern und Teilen der Welt wiederholen wird, die
die BRI mit ihrer Verbesserung der Lebensbedingungen und in der Folge auch des
Lebensmittelverbrauchs erreicht.“ Askary zeigte dann die von den UN erstellte „Weltkarte
des Hungers“, aus der hervorgeht, daß heute 800 Mio. Menschen auf der Welt nicht
ausreichend ernährt sind. Aber die hungrigsten Länder, insbesondere in Afrika und Westasien,
schließen sich nun der BRI an, um diese schreckliche Lage zu überwinden. „Man muß sich
verdeutlichen, wieviel Land und Technologie benötigt wird, um dieses Ziel zu erreichen.“ Da
die Weltbevölkerung sich wahrscheinlich bis 2050 verdoppeln werde, könne man diese
Herausforderung nur mit so umfangreichen Initiativen wie der BRI bewältigen, schloß Askary.

Die Konferenz und Askarys Rede fanden große Aufmerksamkeit in den chinesischen Medien,
die Videoaufnahme seines Vortrags wurde auf mehreren Internetseiten eingestellt. Wie China
Daily berichtete, ist die Internationalen Konferenz der Lebensmittelindustrie an Gürtel und
Straße eine Konferenz von Weltrang, an der Vertreter der Lebensmittelindustrie und mit der
Nahrungsmittelproduktion verbundene Handels- und Industrieverbände, bekannte
Unternehmen und gesellschaftliche Organisationen teilnehmen. Die offizielle Internetseite der
Konferenz ist die der Globalen Belt & Road-Handelskammern und -Verbände.


Die tiefe moralische Krise des Westens, oder warum wir eine Renaissance der klassischen Kultur brauchen!

Anläßlich des 259. Geburtstags von Friedrich Schiller:

Von Helga Zepp-LaRouche

Es ist typisch für das kurzsichtige Denken unserer Zeit, daß sich der BDI zwar derzeit darüber sorgt, daß es einen „Systemwettbewerb“ zwischen „unserem Modell der offenen Markwirtschaft und Chinas staatlich gelenkter Wirtschaft“ gebe, daß die Chancen des wirtschaftlichen Austauschs zwar genutzt, die Abhängigkeiten vom chinesischen Markt aber verringert werden sollten, daß selbst die mittelfristigen Wettbewerbschancen jedoch vollkommen ignoriert werden. Und diese haben offensichtlich nicht zuletzt mit den menschlichen Eigenschaften der künftigen Arbeitskräfte zu tun, also der heutigen Kinder und Jugendlichen. Der Westen befindet sich von diesem Standpunkt betrachtet in einer tiefen kulturellen Krise, die gerade das Resultat jener „westlichen Werte“ ist, die uns angeblich anderen Kulturkreisen so absolut überlegen machen sollen.
13 Tote und viele Verletzte bei einer Schießerei in einer Bar in Thousand Oaks in Kalifornien, in der Ian David Long, ein Veteran des US Marine Corps, Amok lief, sind nur das jüngste Beispiel in einem endlosen Alptraum in den USA, der so gut wie täglich eine Fortsetzung findet. 2015 gab es 209 Massenschießereien, 2017 bereits 346, und dieses Jahr schon über 300 – inzwischen gibt es schon Personen, die knapp zwei solcher Horrorsituationen entkommen sind.
Die liberalen Medien sind schnell bei der Hand, die vermeintlich Verantwortlichen zu finden: die National Rifle Association (NRA), und der zweite Zusatz zur amerikanischen Verfassung, nämlich das Recht, Waffen zu tragen. Aber diese Erklärung trägt nicht all den anderen Ausdrucksformen der Verrohung Rechnung, vor allem bei immer jüngeren Kindern. Beispielhaft sei hier nur der Fall eines 15jährigen in Florida erwähnt, der seine Mutter erwürgte, weil ihm ihre Kritik an seinen Schulnoten mißfiel, um sie dann in einer Schubkarre zu einem Lieferwagen zu fahren, mit dem er sie zu einer Kirche in der Nähe fuhr und dort unter einer Feuerstelle begrub. Mit Hilfe zweier Freunde inszenierte er dann einen Einbruch und machte laut seinen eigenen Worten einen „Grammy-gewinnenden Anruf an 911“, die allgemeine Notrufnummer in den USA.
Sogenannte „Roheitsdelikte“ finden nicht nur auf der anderen Seite des Atlantiks statt, in Berlin wurde kürzlich ein Zehnjähriger von einem anderen Zehnjährigen nach Vorankündigung auf einer Klassenfahrt vergewaltigt. Zwei Elfjährige hielten das Opfer fest, zwei unbeteiligte Schüler sahen zu.
Natürlich gab es schon immer schockierende Fälle kriminellen Verhaltens, aber niemand kann bestreiten, daß der durchweg ungehinderte Zugang selbst junger Kinder zu allen Formen der Gewalt und Pornographie im Internet bei dem gleichzeitigen Fehlen einer Erziehung, die ihnen ein inneres moralisches Urteilsvermögen vermitteln würde, zu einer katastrophalen Verrohung geführt hat.
Die Folge ist ein völlig verkommenes Menschenbild, insbesondere von Frauen und von Sexualität. Nimmt man noch die Fälle hinzu, in denen exzessives Videospielen zu einem mehr oder minder autistischen sozialen Verhalten geführt hat, dann ergibt sich für einen nicht geringen Anteil der nächsten Generationen eine sehr negative Perspektive bezüglich ihres kreativen Potentials.
Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) gab soeben „angesichts der Verrohung der Umgangsformen und aktueller Ereignisse wie jüngst in Chemnitz“ eine Forsa-Umfrage in Auftrag, wie es um die Sicht von Eltern und Lehrern bezüglich der Werteerziehung in Deutschland bestellt sei. Über 90 Prozent beider Gruppen betonten, daß diese ihnen sehr wichtig sei, daß es aber bei der Umsetzung hapere. Andere Umfragen ergaben, daß die Gewalt gegen Lehrer ein erschreckendes Ausmaß angenommen habe. Lehrer würden zunehmend beschimpft, bedroht und attackiert, Ergebnisse der Umfragen ergaben, „daß der Ton in der Gesellschaft rauher wird, die Sprache verroht, Konflikte öfter und schneller eskalieren, Autoritäten nicht mehr anerkannt werden“. Es handele sich um ein „gesamtgesellschaftliches Phänomen“ und gehe keineswegs vorrangig von Menschen mit Migrationshintergrund aus.
Ob es sich um Veteranen handelt, die nach Kriegseinsätzen im Nahen Osten an Posttraumatischem Streßsyndrom leiden – in den USA begeht alle 65 Minuten einer dieser Veteranen Selbstmord -, oder um die virtuelle Erfahrung der Gewalt bei Videospielen oder sogenannter Unterhaltung, in beiden Fällen wird die Hemmschwelle gegenüber Gewalt bis hin zum Töten eines anderen Menschen auf gefährliche Weise heruntergesetzt. Und obwohl dieser Trend seit langem offensichtlich ist, wird in einer Gesellschaft, die so viel auf ihre „liberalen Werte“ hält – sprich: „Alles ist erlaubt“ – nichts unternommen, um diesem Absturz in die grenzenlose Dekadenz Einhalt zu gebieten.
Im völligen Kontrast dazu hat die chinesische Regierung kürzlich Hip-Hop-Musik und banale Quiz-Shows verboten, da die Schlagertexte ein degradierendes Frauenbild vermittelten und die Shows die Kreativität der Zuschauer verhinderten. Noch wichtiger: Präsident Xi Jinping betonte vor kurzem in einem Brief an acht Professoren der Zentralen Akademie der Schönen Künste (CAFA) die außerordentliche Bedeutung der ästhetischen Erziehung für das gesunde Wachstum der Jugend Chinas, sowohl in physischer als auch geistiger Hinsicht. Die ästhetische Erziehung spiele eine entscheidende Rolle in der Entwicklung eines schöneren Geistes, sie erfülle die Studenten mit Liebe und fördere das Schaffen großer Kunstwerke.
In China geht die Bedeutung der ästhetischen Erziehung auf Konfuzius zurück, aber auch in der modernen Geschichte widmeten sich bedeutende Gelehrte und Erzieher der Anwendung dieser Methode mit dem Ziel der moralischen Veredlung der Schüler und Studenten.
Einer der Begründer der modernen Ästhetik, Wang Gouwei, ein Gelehrter am Qinghua-Institut für chinesische Studien, verschrieb sich der Erforschung des Elends der Menschen, das seiner Erkenntnis nach von der Begierde komme. Die Begehrlichkeit mache die Menschen unglücklich, sie treibe sie dazu an, Dinge haben zu wollen, was zu zwanghaften Verhalten führen könne, und beim Verlust der angestrebten Objekte zum innerlichen Unglücklichsein und zu äußerlichen sozialen Übeln führe. Ob es einen Weg gebe, diese Begehrlichkeit zu besiegen? Ja, sagt Wang Guowei, das sei die Schönheit.
Zu einer ähnlichen Ansicht war schon der ehemalige Präsident der Peking Universität, Cai Yuanpei, gekommen, der in einem Aufsatz vom 10. Mai 1919 schrieb: „Ich glaube, daß die Wurzel der Probleme unseres Landes in der Kurzsichtigkeit von so vielen Leuten liegt, die schnellen Erfolg oder schnelles Geld ohne irgendeine höhere moralische Denkweise haben wollen. Die einzige Medizin ist die ästhetische Erziehung.“
In der gleichen philosophischen Tradition schrieb Zhu Guangqian in seiner Schrift: „Ästhetik erklärt“, daß die Probleme der Gesellschaft darin lägen, daß die Herzen der meisten Menschen schlecht seien. Um die Herzen der Menschen zu reinigen, müsse man den Geist und die Seele kultivieren, höhere und reinere Ziele setzen, als nur reich werden oder schöne Kleider oder eine hohe Regierungsposition haben zu wollen. Um den Geist einer Person zu läutern, müsse man zuerst ihr Leben verschönern.
Dieser Aufgabe ist das gesamte Werk Friedrich Schillers gewidmet; der Veredlung des Menschen durch die ästhetische Erziehung. Aber vor allem in seinen Ästhetischen Briefen, die er als Reaktion auf die absolute Verrohung der Französischen Revolution durch den Terror der Jakobiner geschrieben hatte, beschäftigte er sich mit der Frage, woher die Veredlung der Menschen kommen könne, wenn die Regierungen korrupt und die Massen verroht seien. Einzig und allein die große klassische Kunst sei dazu in der Lage, weil sie den unfehlbaren Schlüssel zu den höchsten Regungen der menschlichen Seele besitze und das höchste Ideal der Menschlichkeit überhaupt aufstellen könne. In der Vorrede zur „Braut von Messina“ führte Schiller aus, daß die große klassische Kunst in der menschlichen Seele eine Kraft wecke, die auch bleibe, wenn das Erleben des Kunstwerks bereits abgeschlossen ist.
Wenn der Westen mit seiner Kultur des „Alles ist erlaubt“ so weitermacht, dann ist schon jetzt klar, wer den „Systemwettbewerb“, von dem der BDI spricht, gewinnen wird. Denn China tut enorm viel, um die 5000 Jahre alte Kultur möglichst vielen Bürgern nahe zu bringen, und Xi Jinping setzt sich persönlich für die Verbreitung der konfuzianischen Philosophie in alle Poren der Gesellschaft ein.
Wir im Westen haben in jedem Fall ein riesiges Problem, weil wir seit dem durch den Kongreß für Kulturelle Freiheit, die Frankfurter Schule und die 68er bewirkten Paradigma- Wandel bereits mehrere Generation hatten, die sich bewußt gegen die Ideale unserer klassisch- humanistischen Tradition gerichtet haben. Trotzdem wird es nur möglich sein, die kulturelle und moralische Krise zu überwinden, wenn wir zu den Idealen von Nikolaus von Kues, Leibniz, Lessing, Schiller und von Humboldt, Bach und Beethoven – um nur einige zu nennen – zurückkehren und diese einschließlich der großen Werke der klassischen Kunst an die gegenwärtige und die kommenden Generationen vermitteln.
Sie, lieber Leser, können den 259. Geburtstag von Friedrich Schiller nicht besser feiern, als sich dem Schiller-Institut anzuschließen.
zepp-larouche@eir.de


RIA Novosti berichtet über den Besuch von Helga Zepp-LaRouche in Moskau

Die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti hat in mehreren Beiträgen, die von anderen Medien übernommen bzw. zitiert wurden, über den Besuch von Helga Zepp-LaRouche in Moskau berichtet.
Trump könnte das Verhältnis zu Rußland verbessern, meint Experte

Moskau, 24. Oktober – RIA Nachrichten. Die Gründerin der Forschungs-NGO, Schiller-Institut in den USA, Helga Zepp-LaRouche, meint, daß US-Präsident Donald Trump das Verhältnis zu Moskau bei den Treffen mit Rußlands Präsident Wladimir Putin in Paris und dem G-20 Gipfel in Argentinien verbessern könnte.

„Im November findet das Treffen der Präsidenten Putin und Trump in Paris statt, danach ist der G-20 Gipfel in Argentinien geplant. Wenn Präsident Trump sich von der Verschwörung, die rund um ihn reift, „befreit“, dann kann er zu seinen Versprechungen, die er vor der Wahl 2016 gemacht hatte, zurückkehren [über die Verbesserung der Beziehungen zu Rußland – von der Redaktion zugefügt]“, hat sie [Frau Zepp-LaRouche] gegenüber Journalisten berichtet.

Wenn Trump seine Versprechen wahr mache und die Beziehungen zu Rußland als auch zu China zu bessern suche, dann wird es „Früchte tragen, es findet eine bedeutenden Belebung der Weltkonjunktur statt und danach kann man eine neue Epoche erwarten“.

Rußland schätzt die Aussichten auf Verhandlungen zwischen Trump und Putin, die am 11. November in Paris stattfinden sollen, positiv ein, wie die Vorsitzende des Föderationsrats, Walentina Matwienko, schon zuvor betont hatte. Sie erwartet, daß dort die neuen Perspektiven einer amerikanisch-russischen Kooperation geplant werden.

Der G-20 Gipfel findet vom 30. November bis zum 1. Dezember in Buenos Aires statt.

Amerikanische Expertin vermutet Einmischung von Großbritannien in US-Wahlen

Moskau, 24. Oktober – RIA Novosti. Es ist möglich, daß sich der britische Geheimdienst in die US-Wahl im Jahr 2016 eingemischt hat, meint Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, einer in den USA beheimateten Forschungs-NGO.

Ihr zufolge, könnten sich Mitarbeiter des damaligen Präsidententeams von Barak Obama und des britischen MI6 in die USA-Wahl eingemischt haben.

„Der Grund dafür lag daran, daß Donald Trump 2016 im Rahmen seiner Wahlkampagne versprochen hatte, das Verhältnis zu Rußland zu verbessern. Die Briten aber wollten dies nicht, weil sie daran eine Gefahr für ihre [internationale] Position gesehen haben. Wenn die USA und Rußland kooperiert hätten, hätten sie [die Briten] ihre Manipulationen nicht mehr ausführen können. In diesem Zusammenhang sind die Skripal-Affäre und das syrische Chemiewaffen-Dossier entstanden“, berichtete sie gegenüber Journalisten.

Wenn die Einmischung der Briten bewiesen wird, dann werde das, so ihre Einschätzung, zum größten Skandal in der Geschichte der USA. „Dieser Skandal wird größer als der Watergate-Skandal, derzeit der größte Skandal in der amerikanischen Geschichte. Die Zwischenwahl wird es zeigen.“ – sagte sie.

Die Untersuchungen zur angeblichen russischen Einmischung in die US-Wahl und zu den vermuteten Beziehungen von Trump zu Rußland, die sowohl vom Weißen Haus als auch vom Kreml widerlegt wurden, werden vom unabhängigen Staatsanwalt Robert Müller und den beiden Häusern des Kongresses geführt. Herr Dmitrij Peskov, Pressesprecher des russischen Präsidenten, nennt diese Beschuldigungen „absolut unbegründet“.


WEBCAST MIT HELGA ZEPP-LAROUCHE – 7. NOVEMBER 2018


Wir Schlafwandler: Haben wir daraus gelernt, wie es zum Ersten Weltkrieg kam?

Von Helga Zepp-LaRouche

Nur fünf Tage nach der richtungsweisenden Kongreßwahl in den USA, die maßgeblich über die Weichenstellung für Krieg oder Frieden entscheiden wird, treffen sich die Präsidenten Trump und Putin anläßlich des Jahrestages der Beendigung des Ersten Weltkriegs in Paris. Dort wird es u.a. um die einseitige Aufkündigung des INF-Vertrags durch die USA gehen, und hoffentlich auch darum, wie diese beiden führenden Nationen trotz der extrem angespannten internationalen Lage sicherstellen können, daß der Menschheit ein dritter – diesmal die Menschheit auslöschender – Weltkrieg erspart bleiben wird.

Bei meiner kürzlichen Reise nach Moskau hatte ich in mehreren Gesprächen mit Repräsentanten führender Institutionen Gelegenheit, einen Eindruck aus erster Hand zu erhalten, wie die strategische Lage aus dem russischen Blickwinkel aussieht. Die russische Führung hat ganz klar die Schlußfolgerungen aus den diversen Schritten des Westens und der NATO gezogen – der Ausweitung der NATO an die Grenzen Rußlands, dem Aufbau des Raketenabwehrsystems in Rumänien und Polen, das innerhalb kürzester Zeit in ein offensives System verwandelt werden kann, der Aufkündigung des ABM- und jetzt des INF-Vertrages, sowie der verschiedenen „Narrativen“, die Rußland als Feindbild und Putin als Dämon porträtieren -, daß ein großer Krieg nicht ausgeschlossen werden kann.

Tage später, am 26. Oktober betonte der stellvertretende Direktor für Nichtverbreitung und Abrüstung des russischen Außenministeriums, Andrej Belussow, vor der UN in New York: „Die USA haben hier kürzlich auf diesem Treffen gesagt, daß Rußland den Krieg vorbereitet. Ja, Rußland bereitet sich auf Krieg vor, ich habe es bestätigt. Wir bereiten uns darauf vor, unsere Heimat, unsere territoriale Integrität, unsere Prinzipien, unsere Werte, unser Volk zu verteidigen – wir bereiten uns auf einen solchen Krieg vor… Rußland bereitet sich auf Krieg vor, und die USA bereitet einen Krieg vor. Warum würden sich die USA sonst aus dem (INF-) Vertrag zurückziehen, ihr nukleares Potential aufbauen und eine neue Nuklear-Doktrin erlassen?“

Am 31. Oktober veröffentlichte Michail Chodarenok, Militärkommentator für Gazeta.ru, in RT.com unter dem Titel: „Nuklearkrieg: Hypothetische Szenarien & Rußlands Schlag-Optionen“ eine ernüchternde Darstellung des technischen Ablaufs, wenn es zum Ernstfall kommen sollte. Er betonte, daß es keinen finanziellen, territorialen oder ideologischen Konflikt zwischen den USA und Rußland gebe, der zu einem massiven nuklearen Schlagabtausch führen könne, aber dann fuhr Chodarenok fort, im Detail die Abfolge von Entscheidungen, kodierten Abläufen, versiegelten Befehlen bis zum Start des Nuklear-Arsenals zu beschreiben. In dem Moment, in dem ein massiver Angriff von Interkontinentalraketen von US-Territorien und U-Booten aus registriert wird, werden die Ziele in Rußland und die Flugzeit berechnet. Die russische Führung beschließt „launch on warning“ (Abschuß nach Warnung), und in 7-9 Minuten erfolgt der massive Gegenschlag mit strategischen Nuklearwaffen vom russischen Territorium und benachbarten Gewässern.

Das Worst-Case-Szenario sei die Ausschaltung der politischen und militärischen Führung und die sich daraus ergebende Unmöglichkeit, die notwendigen Befehle zu erteilen. In diesem Fall werde das Perimeter-System bzw. sein moderner Namensvetter aktiviert, ein ursprünglich während des Kalten Krieges entwickeltes installiertes Atomwaffen-Führungssystem, mit dem ein allumfassender Gegenschlag automatisch ausgelöst würde. Chodarenok unterstreicht abschließend, daß alle Optionen des Einsatzes von Nuklearwaffen eine Katastrophe für die beteiligten Parteien und andere Nationen auf der ganzen Welt bedeuteten. Der nukleare Winter würde kurze Zeit nach dem nuklearen Schlagabtausch einsetzen und das Leben der wenigen bedrohen, die das nukleare Armageddon überlebt hätten.

Chodarenok weist damit auf die aktuelle Gültigkeit dieses Mechanismus hin, dessen Existenz während des Kalten Kriegs zum Allgemeinwissen gehörte, das aber in der Zwischenzeit der Phantasie eines „gewinnbaren taktischen Nuklearkriegs“ Platz gemacht hat.

Ganz so, als handele es sich um ein selbstverständliches Konversationsthema, äußerte der bisherige Kommandant der US-Truppen in Europa, Lt. Gen. (ret.) Ben Hodges, soeben auf dem Sicherheits-Forum in Warschau, daß die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit China in 15 Jahren sehr hoch sei. Auf Nachfragen seitens der US-Webseite Daily Beast erläuterte Hodges, seine Absicht sei es gewesen, den Europäern klar zu machen, daß bei einem gleichzeitigen Krieg mit Rußland und China der größere Teil des US-Arsenals im Pazifik eingesetzt würde.

Angesichts der Häufung solcher kriegslüsterner Äußerungen seitens diverser – vor allem amerikanischer und britischer – Militärs, sowie zahlreichen Provokationen wie z.B. dem gegenwärtig stattfindenden NATO-Manöver „Trident Juncture“, das den Überfall auf ein NATO-Mitglied durch „ein Land“ simuliert, ist es höchste Zeit, sich ins Bewußtsein zu rücken, daß jeglicher Einsatz von Atomwaffen den „Doomsday-Mechanismus“ in Gang setzen würde. Es sei hier nur auf die Argumentation des US-Militäranalysten Ted Postol verwiesen, warum es in der Natur der Sache des Nuklearkrieges liege, daß es im Ernstfall zum Einsatz aller Waffen komme.

Der hundertste Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs, dessen Vorgeschichte mit der Entlassung Bismarcks begann, der ein Vierteljahrhundert britisch inspirierter geopolitischer Manipulationen folgten – von der Entente Cordiale, über die Triple Entente, den Russisch-Japanischen Krieg von 1904/05 bis hin zu den Balkankriegen -, bis schließlich der Schuß von Sarajewo nur noch der beliebige Auslöser war, sollte ein guter Anlaß sein, sich zu vergewärtigen, wie leicht die Menschheit auf einem vorbereiteten Schachbrett in die Katastrophe „schlafwandelt“. Keiner der Kriegsteilnehmer des Ersten Weltkriegs konnte dessen Verlauf voraussehen, aber insbesondere für die deutschen und französischen Soldaten, die sich vier Jahre lang in sinnlosen Grabenkämpfen abschlachteten, bedeutete dieser Krieg die totale Entwurzelung einer ganzen Generation. Der Boden für die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg war bereitet.

In Rußland ist die Erfahrung des „Großen Vaterländischen Krieges“, der 27 Millionen Russen das Leben gekostet hat, absolut präsent – auch bei den jüngeren Generationen. Im Westen hingegen ist die Haltung der Vertreter der Generation, die den Zweiten Weltkrieg noch bewußt erlebt haben, und den Nachkriegsgenerationen sehr verschieden. Für viele jüngere Menschen ist die Idee von Krieg bestenfalls ebenso virtuell wie ihre Videospiele. Andernfalls wäre kaum nachzuvollziehen, wie realitätsfern bezüglich der Konsequenzen das selbstgemachte Narrativ über Rußland und Putin in einem geradezu pathologischen „Gruppendenken“ im westlichen Establishment nachgebetet wird.

In Rußland hingegen sieht die absolute Mehrheit der Bevölkerung trotz des jüngsten Unmuts über die Heraufsetzung des Rentenalters in Putin den nationalen Retter, der das Land aus der furchtbaren Dekade der Jelzin-Ära befreit hat. Vom Westen weitgehend vergessen, im russischen Bewußtsein aber voll und ganz präsent, ist die vom Weltwährungsfonds induzierte Schocktherapie, mittels derer Jeffrey Sachs die industriellen Kapazitäten Rußlands von 1991-94 auf nur noch 30% reduzierte. Der daraus resultierende Kollaps der demographischen Kurve – pro Jahr schrumpfte die russische Bevölkerung um eine Million Menschen – wurde von der Bevölkerung als Genozid erlebt.

Putin hingegen wird als der Präsident gesehen, der die Macht der Oligarchen zumindest politisch eingedämmt hat und der die Pläne des Westens, Rußland vom Status einer Supermacht zu sowjetischen Zeiten in ein Rohstoff-exportierendes Dritte-Welt-Land zu reduzieren, zunichte gemacht hat. In Rußland wird Putin dafür geliebt und verehrt, für das geopolitische Establishment des Westen, das schon geglaubt hatte, sich die Kontrolle über Rußlands enorme Rohstoffvorkommen unter den Nagel gerissen zu haben, liegt hier der wahre Grund für die Dämonisierung Putins.

Laut einer kürzlichen Umfrage der Military Times unter aktiven Soldaten und Offizieren der US-Streitkräfte sind 46%, also fast die Hälfte, davon überzeugt, daß ihr Land 2019 in einen großen militärischen Konflikt mit Rußland hineingezogen wird. Wie Oberst a.D. Rolf Bergmeier, ehemaliger Oberst im Generalstab und stellvertretender Abteilungsleiter „Planung und Leitung“ in der NATO, in einer Kritik des NATO-Manövers Trident Juncture, das er als unnötige Provokation bezeichnete, noch einmal daran erinnerte: Bei der gegenwärtigen NATO-Strategie sei Deutschland in einem Krieg zwischen Ost und West das nukleare Schlachtfeld.

Für die damaligen Präsidenten Reagan und Gorbatschow, die 1987 den INF-Vertrag unterzeichneten, war klar, daß ein nuklearer Krieg nicht gewonnen werden kann. Mit der angedrohten Aufkündigung des INF-Vertrages durch die USA könnten wir sehr schnell in eine Situation geraten, die Parallelen zur Mittelstreckenraketenkrise zu Beginn der 1980er Jahre aufweist, in der Hunderttausende auf die Straßen gingen, weil ihnen bewußt war, daß Deutschland in einem Ost-West-Krieg ausgelöscht würde. Heute ist die Gesamtlage weitaus gefährlicher: Schlafwandeln wir diesmal in den Dritten Weltkrieg?

Wir sollten den Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs zum Anlaß für die Erkenntnis nehmen, daß wir die Geopolitik überwinden und durch ein neues Paradigma der Idee der einen Menschheit ersetzen müssen. Das Konzept des chinesischen Präsidenten von der Schicksalsgemeinschaft für die eine Zukunft der Menschheit, die der Initiative der Neuen Seidenstraße zugrunde liegt, beschreibt dieses neue Paradigma als eine völlig neue Form der internationalen Beziehungen durch eine Zusammenarbeit zum gegenseitigen Vorteil. Wenn wir irgend etwas aus den Tragödien des 20. Jahrhunderts gelernt haben, dann müssen wir lernen, über die Menschheit ganz anders zu denken.

zepp-larouche@eir.de


Webcast mit Helga Zepp-LaRouche – 31. Oktober 2018


Premierminister Abe in China: Gemeinsame Entwicklung ist das Ziel!

24. Oktober 2018 – Unmittelbar vor seinem Besuch in China hat der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe in einem Interview mit Xinhua festgestellt, daß der bilaterale Handel zwischen China und Japan in Höhe von 300 Mrd.$ beide Länder „untrennbar“ mache und daß „Chinas Wirtschaftsentwicklung riesige Möglichkeiten bietet und von Japan und der Welt begrüßt werden soll.“

Angesichts des großen Infrastrukturbedarfs in Asien, so Abe weiter, sollten „japanische und chinesische Privatfirmen zusammenarbeiten, um die boomende asiatische Infrastrukturnachfrage zu befriedigen.“ Er rief auch zu häufigeren gegenseitigen Besuchen der Führung beider Länder auf.

Ein Abkommen, das bei Abes Besuch in China unterzeichnet werden soll, ist die Einrichtung eines gemeinsamen Investmentfonds zwischen dem japanischen Brokerunternehmen Nomura Holdings und der China Investment Corp., dem chinesischen Staatsfonds, der über eine Kapital von 800 Mrd.$ verfügt. Der neue Fonds wird ein Startkapital von 1 Mrd.$ haben.


Lausitzer wollen Teil der Neuen Seidenstraße werden

24/10/2018 –
„Ich höre immer nur Infrastruktur und wieder Infrastruktur. Wo bleiben denn die konkreten Vorschläge, die die großen Investitionen in die Infrastruktur in der Lausitz rechtfertigen sollen“, meckerte Bahnchef Ronald Pofalla am Donnerstag voriger Woche bei der Sitzung der Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ in Großräschener Seehotel. Forderungen von Vertretern der Region nach einem Ausbau der regionalen Infrastruktur gingen Pofalla sichtlich auf die Nerven—die Forderungen sind aber mehr als berechtigt.

Da geht Anfang Dezember endlich die Niederschlesische Magistrale erstmals seit 70 Jahren als zweigleisige grenzüberschreitende Bahnverbindung nach Polen und weiter in Richtung Ukraine in Betrieb, aber wie es mit vielen solcher Europa-Projekte geht, werden sie ohne das Konzept des “Entwicklungskorridors” realisiert. Es fehlt die logische Anbindung der entlang der Trasse liegenden Regionen über weitere Bahntrassen, und es fehlt die Ansiedlung produktiver Betriebe, für die das Vorhandensein regionaler Infrastruktur unabdingbar ist. Für eine vom Beschluß der Politik zum Ausstieg aus der Braunkohle besonders betroffene Region wie die Lausitz wäre solch ein Konzept besonders wichtig, gehen doch 8000 Arbeitsplätze im Braunkohletagebau und weitere 12-15 000 in nachgelagerten Betrieben wie Transport, Bau, Handwerk durch den Ausstiegsbeschluß verloren. Die Region verliert überdies eine Jahrhunderte alte Geschichte des Kohleabbaus.

Die von grünen Argumenten motivierte Politik im Bund und den beiden betroffenen Ländern Brandenburg und Sachsen haben bereits eine scharf formulierte Lausitzer Petition gegen die “Ökodiktatur” provoziert, die Mitte Oktober bereits 8000 Unterzeichner auch außerhalb der Region gefunden hatte und über das Internet weiter zirkuliert.

Des weiteren hat die Gewerkschaft ICBE mehr als 11 000 Unterschriften einer Protestresolution von Lausitzern gesammelt. Außerdem haben sich Logistiker und Spediteure der Lausitz hinter einen Vorschlag gestellt, der die Region nach einem Ausbau der regionalen Infrastruktur als Drehscheibe für den Bahntransport entlang der Neuen Seidenstraße zwischen China und Europa sieht. Hierzu ist es aber dringlich, daß endlich der zweigleisige Ausbau der bisher eingleisigen Strecke zwischen Cottbus und Lübbenau und der Verbindung Richtung Berlin stattfindet, sowie die immer noch fehlende Strecken-Elektrifizierung von Cottbus nach Forst oder Görlitz, also den Anschluß an das längst elektrifizierte Netz der polnischen Bahn. Forderungen hierzu sind wiederholt in Berlin, in Potsdam und Dresden der Politik präsentiert worden, wenn Ronald Pofalla nach konkreten Vorschlägen fragt, so liegen die längst vor und sollten eigentlich für solche Treffen wie das in Großräschen in seiner Aktentasche liegen.

Grüne Träume von einem touristischen Märchenland Lausitz treffen in der Region nicht erst jetzt auf starken Widerstand. Nancy Nadebor, Chefin des gleichnamigen Mittelstandsunternehmens, das 250 Mitarbeiter für Aufträge im Lausitzer Tagebau beschäftigt und seit 2010 18 Millionen Euro in der Region investiert hat, spricht für alle diejenigen, für die der ersatzlose Kohleausstieg keine Option ist: „Wir setzen auf Rückkehrer, wollen den Altersdurchschnitt der Beschäftigten senken. Dazu aber braucht es eine Perspektive… Ausschließlich auf Tourismus zu setzen, greift zu kurz. Vielmehr müssen Industriearbeitsplätze geschaffen und (es muß) in die Infrastruktur investiert werden.” Das ist absolut richtig: wenn etwas in der Lausitzer Region produziert wird, kann es per Bahn nach Polen und die Ukraine in sämtliche an der Neuen Seidenstraße liegenden Länder bis nach China transportiert werden. So erhalten die Lausitzer eine wirtschaftliche Zukunftsperspektive, die ins 22. Jahrhundert hineinreicht.


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