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WHO-Direktor prangert „skandalöse“ Impfstoff-Ungerechtigkeit an und warnt, die Pandemie sei noch nicht vorbei

Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), äußerte sich vergangene Woche auf der 74. jährlichen Tagung der Weltgesundheitsversammlung (WHA) in deutlicher Sprache. „Machen Sie keinen Fehler“, sagte er. „Dies wird nicht das letzte Mal sein, daß die Welt durch eine Pandemie bedroht wird. Es ist eine evolutionäre Gewissheit, daß es ein weiteres Virus geben wird, das das Potential hat, ansteckender und tödlicher zu sein als dieses.“ Auch wenn die weltweiten COVID-19-Fälle seit drei aufeinanderfolgenden Wochen rückläufig seien, warnte er, befinde sich die Welt immer noch in einer „fragilen Situation…. Kein Land ist über den Berg. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, daß die Pandemie nicht vorbei ist und auch nicht vorbei sein wird, solange die Übertragung nicht in jedem einzelnen Land unter Kontrolle ist.“

In diesem Zusammenhang prangerte Dr. Tedros die „skandalöse“ Ungerechtigkeit bei der Verteilung von Impfstoffen an, die, wie er anklagte, „die Pandemie in die Länge zieht.“ Er wies darauf hin, daß 75% aller Impfstoffe in nur zehn wohlhabenden Ländern verabreicht worden seien. Es gibt „keinen diplomatischen Weg, es zu auszudrücken: eine kleine Gruppe von Ländern, die den Großteil der Impfstoffe der Welt herstellt und kauft, kontrolliert das Schicksal des Rests der Welt.“ Nun, so mahnte er, obliege es den reicheren Ländern, ihre Impfstoffe mit dem COVAX-Mechanismus der WHO zu teilen, der Impfstoffe für ärmere Länder bereitstellt. Er kündigte auch eine „Drive to December“-Kampagne an, bei der alle Länder anstreben sollten, bis September mindestens 10% ihrer Bevölkerung zu impfen und bis Ende des Jahres mindestens 30%. Um das September-Ziel zu erreichen, müssten jedoch 250 Millionen weitere Menschen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen geimpft werden, „einschließlich aller Mitarbeiter des Gesundheitswesens und der am stärksten gefährdeten Gruppen erster Priorität“, sagte er. Die Impfstoffproduktion müsse seiner Meinung nach ausgeweitet werden, und es stelle sich die Frage, warum einige Unternehmen ihre Lizenzen und Technologien nicht mit den Herstellern teilten, die bei der Produktion von Impfstoffen helfen wollten.

„Dies ist von entscheidender Bedeutung, um schwere Krankheiten und Todesfälle zu stoppen, unsere Mitarbeiter im Gesundheitswesen zu schützen und unsere Volkswirtschaften wieder in Gang zu bringen“, führte Dr. Tedros aus. Er warnte, daß „jene Länder, die jetzt Kinder und andere Gruppen mit geringem Risiko impfen, dies auf Kosten von Gesundheitspersonal und Hochrisikogruppen in anderen Ländern tun. Das ist die Realität.“ Er merkte an, daß die gegenwärtigen Virusvarianten zwar die derzeitigen Impfstoffe nicht zu umgehen scheinen, daß sich die Varianten aber „ständig ändern“ und daß zukünftige Varianten „unsere Werkzeuge unwirksam machen und uns wieder an den Anfang bringen könnten.“


Wer hält die Schnüre bei der NATO-Sprechpuppe? Grüne entlarven sich als koloniale Kriegspartei

von Helga Zepp-LaRouche

Den SUV-fahrenden Lifestyle-Grünen in der Partei der ehemaligen Jute-Träger dürfte es ohnhin egal sein, aber so manchem Wähler der Grünen, der sich ehrlich um ein harmonisches Verhältnis zwischen Mensch und Natur sorgt, wird es in den letzten Wochen übel aufgestoßen sein. Zwischen Baerbocks Auftritt beim Atlantic Council, ihren diversen Aufrufen für „mehr Härte“ gegenüber Rußland und China und Habecks Forderung nach Waffenverkäufen an die Ukraine bleibt kein Raum für Mißverständnisse: die Grünen sind endgültig zur NATO-Kriegspartei mutiert.

Die US-Denkfabrik Atlantic Council – die zu den unverhohlensten Sprachrohren des Militärisch-Industriellen Komplexes gehört, die offen Regimewechsel-Programme gegen Xi Jinping und Putin propagiert und in deren Vorstand und Beirat zahlreiche Leute sitzen, die von der Idee überzeugt sind, die USA müßten für immer die Vorherrschaft in einer unipolaren Welt behalten – war nach Baerbocks Auftritt des Lobes voll. „Annalena Baerbocks Botschaft an Amerika: She’s in sync with Biden“ – sie ist ganz auf einer Linie mit Biden. Das will eine Menge heißen für einen Präsidenten, der Präsident Putin einen „Killer“ genannt hat.

Diese Synchronisierung geht offensichtlich so weit, daß es dem Plagiatsprüfer Dr. Stefan Weber, ausgelöst durch die Diskussion um Baerbocks Hochschulabschluß, aufgefallen ist, daß sie mehrere Sätze in ihren Texten zur Klimakrise verwendet, die wortwörtlich zuerst so von Biden oder den Autoren seiner Webseite formuliert worden sind. „In sync“ ist dann auch das Wahlprogramm der Grünen, das sich für eine „regelbasierte Weltordnung“ (im Gegensatz zu einer auf dem Völkerrecht gegründeten Ordnung) und ein gemeinsames Vorgehen mit den USA gegen die „autoritären Staaten wie China und Rußland“ einsetzt, gegen die die „Sanktionen bei Bedarf“ verschärft werden können.

Wie sich gezeigt hat, ist Robert Habeck keinen Deut besser. Während es in den Programmen der Grünen noch heißt, Waffenexporte in Kriegsgebiete seien ausgeschlossen, fand Habeck den Wunsch der ukrainischen Regierung nach „Defensivwaffen“ berechtigt. Dann hatte Habeck wahrscheinlich auch nichts dagegen einzuwenden, daß das US-Außenministerium, wie Victoria Nuland prahlte, 5 Mrd.$ für NGOs in der Ukraine ausgegeben hat, was zur Vorgeschichte der Regimewechsel-Operation gegen die Ukraine 2004 und 2014 gehörte und schließlich in dem Coup vom Februar 2014 mündete, bei dem Nazigruppen in der Tradition Stepan Banderas eine entscheidende Rolle spielten. Diese Gruppierungen sind voll in den ukrainischen Staat und das Militär integriert. Entweder Habeck ist wirklich unglaublich ignorant, oder er hat damit kein Problem.

Die sogenannte „Klimaaußenpolitik“ der Grünen stellt diese Partei in die beste Tradition der Kolonialmächte, die jahrhundertelang Leid und Elend für die Entwicklungsländer gebracht haben. Im Wahlprogramm heißt es, daß „wir Europäer*innen unseren Bedarf an grüner Energie durch Klimapartnerschaften decken helfen: grüner Wasserstoff statt Öl- und Gasimporte“, andererseits „insbesondere in afrikanischen Ländern“ den „massiven Ausbau der erneuerbaren Energien in diesen Ländern unterstützen.“

Das bedeutet, daß in Afrika Windparks und Solaranlagen gebaut werden sollen, die Wasserstoff für die Produktion von „grünem Stahl“ in Europa erzeugen, eine Art moderne Sklavenplantagen, mit denen die Afrikaner in ähnlicher Weise wie Deutschland ihre Landschaft verschandeln würden, sie aber dann daran gehindert werden sollen, selbst jemals eine eigene Industrie zu entwickeln, die ihnen helfen würde, aus Armut und Unterentwicklung herauszukommen.

Der eine oder andere mag sich in letzter Zeit schon gewundert haben, wieso die deutschen (und amerikanischen) Mainstream-Medien, einschließlich aller TV-Talkshows, Frau Baerbock als „Kanzlerkandidatin“ dermaßen hofiert haben, als hätte sie die Wahl schon gewonnen. Die Antwort ist offensichtlich. Sie ist die seit geraumer Zeit großgezogene Präferenzoption der Finanzoligarchie der Londoner City und der Wall Street („Young Leaders Programm“ des World Economic Forum) die ohnehin dabei ist, den „Great Reset“ und „Green New Deal“ zu implementieren. Damit soll der immanente hyperinflationäre Kollaps des transatlantischen Finanzsystems verschoben werden, indem Billionen von Euro aus der realen Produktion in Industrie und Landwirtschaft geplündert werden, während alle Investitionen in die „grüne“ Finanzblase gelenkt werden.

Dabei bedeuten der Ausstieg aus den mit fossilen Energieträgern verbundenen Industriezweigen und der Umstieg in die „Carbon-neutrale“ Produktion einen gigantischen Bocksprung nach hinten. Auf die Industrienationen kommt mit dem Green Deal eine gewaltige Kostensteigerung und Senkung des Lebensstandards zu, für den sogenannten Entwicklungssektor hingegen bedeutet er den „Reset“ in die dunkelsten Zeiten des Kolonialismus und eine drastische Bevölkerungsreduktion.

Mark Carney, ehemaliger Gouverneur der englischen Zentralbank und heutiger UN-Sonderbeauftragter für den Klimaschutz, hat vor kurzem die Katze aus dem Sack gelassen. Auf der Vorbereitungsveranstaltung für den kommenden Klima-Gipfel COP26 in Glasgow im Herbst machte er den ungeheuren Vorschlag, die Entwicklungsländer und vor allem Afrika sollten einen Vertrag unterzeichnen, bei dem sie derart in den entstehenden „Carbon-Offset-Markt“ integriert werden, daß sie diesen „Ausgleich“ westlichen Firmen verkaufen, die ihre „Offsets“ für ihre Kohlenstoffemissionen kaufen wollen. Laut Carney werden 90% der Nachfrage nach Kohlenstoffausgleichszahlungen aus den fortgeschrittenen Volkswirtschaften kommen, und 90% des Angebots aus den Entwicklungsländern.

Wie soll das funktionieren? Sehr einfach, die Entwicklungsländer müssen sich verpflichten, ihre Ressourcen nicht zu entwickeln, sich nicht zu industrialisieren, und sogar schon für Landwirtschaft genutzte Flächen wieder aufzuforsten, um also nur minimale Kohlenstoffemissionen zu haben – und dann können sie diesen „Ausgleich“ an die Firmen der Industriestaaten verkaufen, die diese Emissionen verursachen!

Natürlich müsse die Ehrlichkeit und Beständigkeit dieser Abkommen überwacht werden, so Carney. Wie das passieren soll ist auch schon geregelt: Der Chef des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6, Richard Moore, sagte kürzlich, es werde die Priorität des Dienstes ihrer Majestät sein, Klimasünder in der ganzen Welt ausfindig zu machen, die dann natürlich sanktioniert werden!

Mit diesem modernen Ablaßschwindel – denn nichts anderes ist der Handel mit Emissionszertifikaten – soll die Unterentwicklung des Entwicklungssektors in einem Neukolonialismus festgeschrieben werden, für den die Kolonial-Polizei auch schon bereit steht! Unter den Bedingungen von Pandemie und Welthunger von „biblischen Dimensionen“, wie der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley es beschreibt, bedeutet das nichts anderes als eine massive Bevölkerungsreduktion.

Dieser „Carbon-Offset-Markt“ ist derzeit bereits eine beschlossene Sache, die eintreten wird, falls sich kein Widerstand gegen dieses malthusianische Programm zur Widereinführung des Kolonialismus entwickelt und eine Alternative dazu entsteht. Es ist die praktische Umsetzung dessen, wovon Obama 2013 bei seiner Rede in Johannisburg gesprochen hat, daß ja wohl nicht jeder in Afrika ein Auto, eine Klimaanlage und ein großes Haus haben könne, weil sonst der Planet „überkocht“.

Tatsächlich wird die These vom anthropogenen Klimawandel von Wissenschaftlern in vielen Ländern bestritten. In Italien findet eine Serie von Internet-Foren statt, die sogenannten „Klima-Dialoge“, in denen Klima-Forscher den angeblichen Klima-Notstand bezweifeln und den Aussagen des IPCC ihre Daten über die astronomischen Oszillationen als Ursache für den Klimawandel entgegenstellen. Auch hätten Rußland und China sehr viel realistischere Klima-Modelle, die es zu berücksichtigen gelte. Ebenso insistieren in weiteren europäischen Ländern und den USA viele Klimaforscher, daß die wissenschaftlichen Gründe für den Klimawandel offen debattiert werden müssen, statt pseudoreligiöse Dogmen aufzustellen, das Ende der Welt werde in zehn Jahren kommen.

Fazit? Frau Baerbock und die Grünen sind eine Mogelpackung. Hinter der Medien-PR-Kampagne über das „frische neue Gesicht“ verbirgt sich alter Wein in neuen Schläuchen. Die Grünen haben sich von strumpfstrickenden Hippies in Gesundheitssandalen zu einer Partei gemausert, deren Führung eins zu eins das Programm der transatlantischen Finanzoligarchie ausführt: die Konfrontationspolitik gegenüber Rußland und China – deren Implikationen, nämlich die potentielle Auslöschung der Menschheit Frau Baerbock offensichtlich nicht überblickt – und eine massive Bevölkerungsreduktion in den Entwicklungsländern als Folge der unverhohlenen Wiedereinführung des Kolonialismus.

Zum Glück gibt es für die Entwicklungsländer mit der Neuen Seidenstraße eine Alternative, wie Präsident Putin am 27. Januar in seiner Rede in Davos betonte.2 Die Welt werde in zwei Teile geteilt: „Der Westen marschiert zurück, die übrige Welt geht mit China voran.“ An der Spitze der olivgrünen Rückwärtsbewegung marschiert Frau Baerbock, „in sync“ mit Joe Biden.

Die Grünen haben ihren Zulauf in der letzten Zeit nicht zuletzt der Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der demonstrierten Inkompetenz der großen Koalition bei der Bewältigung der COVID-19-Pandemie zu verdanken. Aber angesichts der existentiellen Herausforderungen mit denen wir heute konfrontiert sind – Kriegsgefahr, drohende Hyperinflation, Pandemie, Welthunger etc. – ist es nicht genug, gegen etwas zu sein, man muß sich für eine wirkliche Lösung entscheiden.

Und die repräsentiert in Deutschland gegenwärtig nur die BüSo und ihr Programm für eine gerechte Neue Weltwirtschaftsordnung!

Anmerkungen

1. https://www.atlanticcouncil.org/content-series/atlantic-council-strategy-paper-series/the-longer-telegram/

2. https://www.youtube.com/watch?v=hPClu1BeQIE


Video: Das Schiller-Institut: Frieden durch Entwicklung

In den letzten Jahren haben sich ernsthafte Krisen verstärkt. Wirtschaftschaos, Flüchtlingskrise, Covid-19 und bewaffnete Konflikte Es wird über den Great Reset, die Mutter aller Finanzblasen, den perfekten Sturm und sogar Atomkrieg geredet.

Aber glücklicherweise gibt es Hoffnung für unsere gemeinsame Zukunft.

Das Schiller-Institut ist eine internationale politische Organisation und Denkfabrik die 1984 von der deutschen Politikerin und Friedrich Schiller Expertin Helga Zepp-LaRouche gegründet wurde.

Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler, Staatsmann und Philosoph Lyndon LaRouche hat uns für die Idee von Frieden durch Entwicklung begeistert.

Wir setzten uns leidenschaftlich dafür ein, eine neue gerechte Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, indem wir Bürger zu den brennenden internationalen Themen ausbilden, sie beteiligen und Lösungen anbieten.

Wir haben unsere umfangreichen Erfahrungen in der internationalen Politik genutzt und hunderte internationaler Konferenzen organisiert, um weltweit die intellektuellen und moralischen Kräfte aus den höchsten akademischen, kulturellen und politischen Rängen bis hin zu besorgten Bürgern und Jugendlichen, zusammen zu bringen.

Wir setzten uns dafür ein, das Bewusstsein für Lyndon LaRouches 4 Gesetze, inklusive einer globalen Glass Steagall Bankentrennung, produktiver Kreditschöpfung sowie Raumfahrt-und Fusionsenergieprogrammen, zu erhöhen.

Das Schiller-Institut kämpft darum, ein Neues Bretton Woods Kreditsystem aufzubauen und die Neue Seidenstraße zur Weltlandbrücke – einer neuen Ebene der Konnektivität auszudehnen.

China hat viele dieser Ideen genutzt, um 800 Millionen Menschen aus der Armut zu befreien – andere Länder können das ebenfalls machen.

Um Krieg zu vermeiden, arbeiten wir daran, die Beziehungen von Amerika und Europa zu Rußland und China in Einklang zu bringen und rufen zu einem Gipfeltreffen der Großmächte, einschließlich der USA, Rußland und China, auf.

Unsere Vision einer neuen gerechten Weltwirtschaftsordnung kann durch Zusammenarbeit in wirtschaftlicher und infrastruktureller Entwicklung und den Bau moderner Gesundheitssysteme in jedem Land, einschließlich in Afrika, Asien und Südamerika, erreicht werden.

Uns geht es um nichts weniger, als eine kulturelle Renaissance und eine entscheidende politische Veränderung, hin zu einem neuen Paradigma als Grundstein für eine friedliche Zukunft zu schaffen.

Deshalb fordern wir Sie heraus, ernsthaft über die Ideen nachzudenken.

Nutzen Sie Ihren moralischen Kompass, nehmen Sie unsere Mission für „die gemeinsamen Ziele der Menschheit“ an und helfen Sie mit unsere Welt und das Universum zu verbessern.

Zusammen können wir eine bessere Zukunft schaffen.

Machen Sie noch heute beim Schiller-Institut mit.

Mitglied werden


120 NGOs und Hilfsorganisationen rufen zum sofortigen Handeln gegen den Welthunger auf

In seinem am 2. Dezember veröffentlichten Global Humanitarian Overview 2022 zeichnet das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) ein düsteres Bild der weltweiten Hungersnot und des dringenden Finanzierungsbedarfs für humanitäre Hilfe. Dafür stehen weit weniger zur Verfügung als die 7 Milliarden Dollar, die vom Direktor des Welternährungsprogramms David Beasley gefordert werden. Gleichzeitig hat eine Gruppe von 120 Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Wohlfahrtsverbänden unterschiedlicher Größe unter der Überschrift „Action Against Hunger“ von London aus einen Brief an die Staats- und Regierungschefs der Welt gerichtet, worin ebenfalls zu sofortigen Maßnahmen aufgefordert wird, um dem „weltweit steigenden Hungerrisiko“ entgegenzutreten, vor dem die UNO bereits vor über sechs Monaten gewarnt hat.

In dem Schreiben heißt es: „Wir, eine Gruppe von 120 Nichtregierungsorganisationen aus der ganzen Welt, sind bestürzt darüber, daß sich die Krise seither nur verschlimmert hat. Seit April ist die Zahl der Menschen, die von katastrophalem Hunger betroffen sind, um 370% gestiegen, und inzwischen sind 45 Millionen Menschen extrem gefährdet und stehen am Rande einer Hungersnot. Diese Zahlen erzählen nicht die ganze Geschichte. Dahinter verbergen sich Menschen, die unter einer Krise leiden, die wir verhindern können. Was muß geschehen, damit sich diese Situation ändert?“

In dem Schreiben wird auf die Warnungen von UN-Generalsekretär Antonio Guterres vor enormen Finanzierungsdefiziten, steigendem Hunger und Unterernährung, eskalierenden Konflikten und humanitären Krisen verwiesen. Die Staats- und Regierungschefs der Welt werden aufgefordert, 41 Milliarden Dollar für humanitäre Maßnahmen gegen den Hunger zur Verfügung zu stellen, um den Hungersnöten weltweit ein Ende zu setzen und Notlagen zu bekämpfen, die den Hunger schüren – die Covid-Pandemie, Konflikte und der Klimawandel.


Rußland: Entwicklung der Arktis mit Kernenergie

Der russische Präsident Wladimir Putin hat am 2. Dezember mit Oleg Nowatschuk, Geschäftsführer des kasachischen Unternehmens KAZ Minerals, das in Baimskoje in der fernöstlichen Region Tschukotka ein großes Kupferabbauprojekt betreiben will, über die Entwicklung der Arktis mit Hilfe von Kernkraftprojekten diskutiert. Es wird erwartet, daß sich mit dem Projekt bald große Teile der abgelegenen russischen Region Tschukotka verändern werden.

Mit dem Projekt, das 2027 in Angriff genommen werden soll, sollen einmal 70 Millionen Tonnen Erz pro Jahr gefördert und verarbeitet werden. Es werden zwei Werke mit einer Jahreskapazität von jeweils 35 Millionen Tonnen gebaut, und die produzierte Kupfermenge soll 400.000 Tonnen pro Jahr erreichen, erklärte Nowatschuk Putin bei seinem Besuch im Kreml diese Woche.

Zu dem Baimskoje-Projekt gehören nicht nur die Tagebaue und die beiden Verarbeitungsanlagen, sondern auch mehrere hundert Kilometer neuer Straßen und Stromleitungen sowie ein neuer Hafen an der Küste des Ochotskischen Meers.

All das soll von vier kleinen Kraftwerken mit Strom versorgt werden, die von der russischen Atomgesellschaft Rosatom gebaut werden. Nach Angaben von Nowatschuk werden die Anlagen auf vier großen Lastkähnen mit einer Leistung von jeweils bis zu 115 MW installiert. Drei der Anlagen werden zu jeder Zeit in Betrieb sein, während die vierte in Reserve stehen wird.

Putin selbst hat eine aktive Rolle beim Zustandekommen dieses Projekts gespielt. In seinem Bericht dankte Oleg Nowatschuk Putin für seine persönliche Unterstützung beim Bau der KKWs. „Dank dieser Kraftwerke […] werden wir 40 Jahre lang einen garantiert stabilen Strompreis haben,“ betonte er.


„Chinesisches Tempo“ bei der Impfung

China hat bis zum 23. Mai über 500 Millionen Dosen Covid-Impfstoff verabreicht, so ein Bericht von Xinhua vom 26. Mai mit der Überschrift „,Chinesisches Tempo‘ bei der Impfung unterstreicht die Entschlossenheit, COVID-19 zu besiegen.“ Die ersten 100 Millionen Dosen waren bis 27. März verabreicht. Xinhua schrieb:

„Dieses verschärfte Tempo zeigt einmal mehr Chinas starke Mobilisierungsfähigkeit, wie sie sich bereits bei der Reaktion des Landes auf das Virus seit dem Ausbruch der Epidemie erwiesen hat… Chinas Impftempo läßt sich weiter beschleunigen.“ Chinas offizielle Politik laute:

„Niemand ist sicher, bis alle sicher sind. Die menschliche Gesellschaft muß dafür sorgen, daß die Geschwindigkeit der COVID-19-Impfungen schneller ist als die Geschwindigkeit der Mutation. Die große Aufgabe ist es, im bevölkerungsreichsten Land der Welt eine Herdenimmunität herzustellen, doch die chinesische Impfgeschwindigkeit läßt Licht am Ende des Tunnels erkennen. Bis zum endgültigen Sieg über das Virus wird China nicht nachlassen, seinen Beitrag zum Kampf gegen COVID-19 zu leisten.“


Webcast: Putin-Biden-Gipfeltreffen – Potentieller Schritt in die richtige Richtung


Internationale Konferenz des Schiller-Instituts: OMICRON: Dringende Notwendigkeit für ein Weltgesundheitssystem

Internationale Konferenz des Schiller-Instituts (englisch)

4. Dezember 2021 – 19.00 Uhr (MEZ)

Wird die Omicron-COVID-Variante uns endlich wachrütteln?

Vor acht Monaten, im März 2021, warnten Epidemiologen, Virologen und Spezialisten für Infektionskrankheiten aus 28 Ländern vor den Gefahren, die ohne eine vollständiges internationales Impfprogramm drohen. Die meisten gingen davon aus, daß uns ein Jahr oder weniger bleibt, bevor sich wirklich gefährliche Mutationen verbreiten. Gregg Gonsalves, außerordentlicher Professor für Epidemiologie an der Universität Yale, drückte es vor acht Monaten so aus: „Da Millionen von Menschen auf der ganzen Welt mit diesem Virus infiziert sind, entstehen jeden Tag neue Mutationen. Manchmal finden sie eine Nische, die sie angepaßter als ihre Vorgänger macht. Diese günstigen Varianten könnten sich effizienter übertragen und möglicherweise den Immunreaktionen auf frühere Stämme entgehen. Wenn wir die Welt nicht impfen, überlassen wir das Feld immer mehr den Mutationen, die Varianten hervorbringen könnten, die sich unseren derzeitigen Impfstoffen entziehen… Das Virus kennt keine Grenzen, und neue Varianten irgendwo auf der Welt bedeuten, daß niemand von uns sicher ist.“

Aber Impfungen allein werden COVID nicht aufhalten. Nur ein modernes Gesundheitssystem in allen Ländern der Welt zusammen mit einem gleichzeitigen raschen Ausbau der Stromerzeugung und -versorgung, der Bereitstellung von sauberem Wasser und neuer Wassersysteme sowie der Infrastruktur für Krankenhäuser und der Gesundheitsversorgung der Menschen können die Aufgabe erfüllen.

Nur wenn wir eine umfassende internationale Antwort auf die Eskalationswarnungen von Epidemiologen, Virologen und Spezialisten für Infektionskrankheiten entwickeln, wie sie vom Schiller-Institut ab März 2020 befürwortet und von der ehemaligen US Surgeon General Dr. Joycelyn Elders erst vor wenigen Tagen wiederholt wurde, können wir das Sterben, die wirtschaftliche Verzweiflung und die Zerstörung so vieler Menschenleben aufhalten.

Nehmen Sie an dieser Konferenz teil und sprechen Sie andere an, sich daran zu beteiligen.

Die Konferenz wird auf englisch stattfinden.


Artikel von Helga Zepp-LaRouche: Nun kommt der Winter unseres Mißvergnügens – Was von der neuen Regierung zu erwarten ist

von Helga Zepp-LaRouche

Das rauhe Erwachen aus der Scheinwelt der Nicht-Themen, in die die Wähler während des jüngsten Bundestagswahlkampfs ebenso sorgfältig von den Politikern wie von den Medien gewiegt wurden, wird nicht lange auf sich warten lassen. Die Außenpolitik spielte im Wahlkampf und den Talkshows ebensowenig eine Rolle wie die Welthungerkatastrophe, die Jahrhundertniederlage der NATO in Afghanistan, die globalen Implikationen der Pandemie oder die Hyperinflation. Die neue Regierung wird aber mit all diesen aus dem Ruder laufenden Krisen konfrontiert sein, die sich nicht um „Narrative“ oder den Koalitionsvertrag kümmern werden.

Jetzt bekommen wir mitten in einer hochgefährlichen strategischen Konfrontation zwischen der NATO und Rußland sowie zwischen den USA und China um Taiwan eine Außenministerin, wie sie sich Washington und London besser nicht hätten vorstellen können – mal sehen, ob Deutschland das überleben wird. „Für einen harten Kurs gegen Rußland und China“ hatte Baerbock schon im April plädiert, was der kommende Wirtschaftsminister Robert Habeck bei seinem Besuch in der Ukraine im Mai durch seinen Auftritt in NATO-Camouflage-Kleidung und seine Forderung nach Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte unmißverständlich bekräftigte.

Inzwischen ist der offene Konfrontationskurs der US-Administration gegen Rußland durch eine eskalierende Serie von Provokationen in der Ukraine und im Schwarzen Meer seitens der NATO sowie US-Militäroperationen gegen China durch eine unverhohlene Unterstützung der potentiellen Unabhängigkeit Taiwans von China in eine extrem gefährliche Phase eingetreten. Daran ändern auch scheinbar gegenteilige Signale durch Präsident Biden in seinen Gipfelgesprächen mit den Präsidenten Putin und Xi Jinping nichts Wesentliches, weil trotz positiver Willensbekundungen sogleich entgegengesetzte Aktionen des State Department oder des Pentagon folgen, die die Frage aufwerfen, wer eigentlich die Politik bestimmt.

Angesichts der in der Öffentlichkeit erstaunlicherweise unkommentierten Äußerungen von Admiral Richards, dem Chef des US Strategic Command, er habe das Pentagon angewiesen, den Einsatz von Atomwaffen als „wahrscheinlich“ einzustufen, sind die diesbezüglichen Aussagen im Koalitionsvertrag, daß Deutschland an der nuklearen Teilhabe festhält, praktisch eine Verpflichtung, sich im Ernstfall am Einsatz von Atomwaffen zu beteiligen. Was dies für die Existenz Deutschlands bedeuten würde, kann sich jeder ausrechnen.

Bezüglich der Finanzierung der Pläne der neuen Regierung melden selbst neoliberale Ökonomen wie Michael Hüther vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) oder Marcel Fratscher vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) erhebliche Zweifel an. Diese beziehen sich jedoch nur auf den Koalitionskompromiß, der mit der Absage an Steuererhöhungen, mit der Schuldenbremse und mit massiven Neuinvestitionen zu einer Wundertüte mit Überraschungen wird.

Der eigentliche Kontext aber, vor dem das Konzept der Ampel-Koalition gesehen werden muß, ist die deutliche Tendenz der Hyperinflation, die inzwischen nicht nur einen Großteil der Rohstoffe und Energie betrifft, sondern auch Nahrungsmittel, die laut FAO-Nahrungsmittelpreis-Index im Oktober bereits eine Verteuerung von 31% auf Jahresbasis erreicht hatten. Selbst die Fed hat inzwischen ihre absurde Charakterisierung, dabei handele es sich um eine „temporäre Hyperinflation“, aufgegeben.

Im Wirklichkeit ist die Hyperinflation der Ausdruck des systemischen Kollapses des neoliberalen Systems, das jahrzehntelang auf monetäre Gewinne statt physische Produktion und damit auf den spekulativen Profit der „Besserverdienenden“ gesetzt hat. Und nun – welche Ironie des Schicksals – sind die beiden Parteien, deren Mitglieder zu den Meistverdienenden in Deutschland gehören, nämlich die Grünen und die FDP, just in dem Moment, in dem sie es endlich in die Regierungsverantwortung geschafft haben, mit den Langzeitfolgen und damit dem Scheitern dieses Wirtschaftsmodells konfrontiert.

Die Politik, auf die sich die internationale Finanzoligarchie der Londoner City, der Wall Street und Frankfurts geeinigt hat, nämlich die „Billionen zu verschieben“, d.h. wahlweise unter den Bezeichnungen Green New Deal (USA) oder Green Deal (EU) die Dekarbonisierung der Wirtschaft zu betreiben, ist der vergebliche Versuch, einem durch und durch bankrotten Finanzsystem mit enormen Finanzspritzen zu einem weiteren Boom zu verhelfen – dieses Mal durch die enormen Investitionen von ca. 60 Billionen Dollar/Euro in den nächsten Jahren in grüne Technologien.

Beim gleichzeitigen Verzicht auf die Kernenergie wie in Deutschland wird der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und der damit verbundene Ausstieg aus energieflußdichten Produktionsformen zu einer Zerstörung Deutschlands als Industrienation führen. Da gleichzeitig die Spekulation priorisiert wird, anstatt auf Energiesicherheit zu setzen, wird die Preisexplosion im Energiesektor sich sehr schnell auf die gesamte Wirtschaft ausbreiten. Anstatt auf Putins Angebot für langfristige Lieferverträge und vermehrte Lieferungen einzugehen und damit die Gier der Spekulanten auf den Spotmärkten einzudämmen, behält man lieber die Finger im Honigtopf, auch wenn das bedeutet, den Ast abzusägen, auf dem man sitzt. Angesichts der Hyperinflation einen Teil der Altersversorgung durch die sogenannte Aktienrente abdecken zu wollen, kann nur als das fahrlässige Verzocken der Lebenssicherung alter Menschen mit geringem Einkommen gesehen werden.

Die neue Regierung wird sich also der Anstrengung der EU, Billionen zu versenken, nicht entgegen stellen, ihre Außenpolitik wird „synchron“ mit der Biden-Administration sein, sie wird ihre China- und Rußland-Politik stark mit den USA absprechen, und sie will, wie Cathryn Clüver Ashbrook, Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP) meint, eine „feministische“ Außenpolitik, womit u.a. gemeint ist, bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr auch das „Schicksal gefährdeter Gruppen in Einsatzländern“ in den Blick zu nehmen. Damit ist offensichtlich die Fortsetzung der humanitären Interventionskriege gemeint, obwohl diese Politik, die die UN-Charta und das Prinzip der Souveränität sträflich mißachtet, soeben in Afghanistan krachend gescheitert ist.

Wenn sich diese Ampel wirklich um das Schicksal gefährdeter Gruppen dort kümmern wollte, nachdem Deutschland und die NATO in Afghanistan nach 20 Jahren Kriegseinsatz ein total zerstörtes Land hinterlassen haben, dann würden sie sich um die 93 Prozent der Bevölkerung kümmern, die dort akut vom Hungertod, vom Erfrieren und von der Abwesenheit jeglicher medizinischer Versorgung bedroht sind. Aber dazu war von der Ampel bisher ebenso wenig zu hören wie über ernsthafte Pläne, das in Deutschland vor dem Kollaps stehende Gesundheitssystem zu retten.

Nun wird also Claudia Roth Kulturstaatsministerin in der neuen Regierung. Im Koalitionsvertrag heißt es dazu: „Wir richten eine zentrale Anlaufstelle ,Green Culture‘ ein, die Kompetenzen, Wissen, Datenerfassung, Beratung und Ressourcen für die ökologische Transformation anbietet. Wir schaffen ein Kompetenzzentrum für digitale Kultur, das Kulturakteurinnen und -akteure berät, vernetzt und qualifiziert.“ „Green Culture“ soll also auch den gesamten Kulturbereich der Öko- Diktatur unterwerfen, also bestimmen, was gefördert und überhaupt als Kunst anerkannt wird.

Da paßt es natürlich, daß sich die Ampel-Koalition bereits auf die Legalisierung von Cannabis geeinigt hat, und dies trotz der abschreckenden Erfahrung mit der Drogenlegalisierung in Holland und der Tatsache, daß die Legalisierung in den USA den Markt für Drogen dramatisch vergrößert hat, so daß der Tod durch Überdosis inzwischen mit über 100.000 Toten pro Jahr eine der zehn häufigsten Todesursachen ist.

Leider ist zu befürchten, daß diese „Green Culture“ genau das Gegenteil von dem ist, was Deutschland in diesen schweren Zeiten am nötigsten brauchen würde, nämlich eine Rückbesinnung auf unsere große klassische Kultur, aus der allein die Kraft für eine kulturelle Renaissance kommen kann. Diese Ampel-Regierung wirft auch Licht auf einen fundamentalen Makel des parlamentarischen Wahlsystems. Denn ganz egal, ob jemand aus liberalen Gründen die FDP, aus ökologischen Gründen die Grünen oder aus sozialen Gründen die SPD gewählt hat, all die angeblich so unterschiedlichen Positionen sind jetzt in einem Einheits-Cocktail gemischt, der nicht jedem schmecken wird.

Was also bleibt den Bürgern, die die Ampel entweder nicht gewählt oder die Implikationen der von ihr vertretenen Politik nicht klar durchdacht haben?

Das wichtigste wird sein, daß sich die Bürger zu wirklichen Staatsbürgern entwickeln, etwas, woran es in Deutschland schon zu Heinrich Heines Zeiten mangelte, d.h. Menschen, die sich auf den wichtigsten Feldern der Politik so fachlich qualifizieren, daß sie selbst das Amt des Bundeskanzlers oder der Minister übernehmen könnten, weil sie das Gemeinwohl voranstellen. (Also anders als jetzt bei den Grünen, wo Cem Özdemir schnell mal Landwirtschaftsminister wird, weil sonst alle anderen Posten schon besetzt waren.)

Es wird in den nächsten Monaten, die eine Spirale von Wirtschaftskollaps, Hyperinflation, Pandemie-Folgen und strategischen Krisen bringen werden, darauf ankommen, eine internationale anti-malthusianische Partnerschaft aufzubauen, die gemeinsam an Lösungen arbeitet, wie die Menschheit aus all dem wieder herauskommt. Der ernsthafte Aufbau eines modernen Gesundheitssystems in jedem einzelnen Land dieser Erde, ohne den die Pandemie nicht überwunden werden kann, muß dazu der erste Schritt sein.

Deshalb: werden Sie jetzt Mitglied im Schiller Institut!

zepp-larouche@eir.de


Video – Die strategische Krise: Ein schreckliches Ende oder ein neues Paradigma – Hauptrede von Helga Zepp-LaRouche

Ein schreckliches Ende oder ein neues Paradigma?

Von Helga Zepp-LaRouche

Die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts eröffnete die Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 13. November mit dem folgenden Vortrag. Er wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften sind hinzugefügt.

Ich grüße Sie und freue mich sehr, daß ich zu Ihnen sprechen kann, egal an welchem Ende der Welt, wo immer Sie diese Konferenz verfolgen. Denn wir befinden uns in einem äußerst entscheidenden Moment.

Um mit einer optimistischen Möglichkeit, oder besser gesagt einem Gedankenexperiment zu beginnen: Es wäre eigentlich recht einfach, fast jedes der vielen Probleme, mit denen wir heute konfrontiert sind, zu lösen, wenn die Mehrheit der Regierungen der europäischen Nationen und vielleicht sogar die US-Regierung sagen würde:Es wäre wirklich einfach. Aber ist es wahrscheinlich, daß dies passieren wird? Leider nicht! Denn bisher haben die Institutionen des Westens, trotz eines politischen Versagens nach dem anderen, keinerlei Fähigkeit gezeigt, ihre Fehler zu erkennen, einzugestehen und die entsprechenden Korrekturen vorzunehmen. Infolgedessen ist es wahrscheinlicher, daß das gesamte transatlantische System kurz vor dem Zerfall steht!

Erinnern Sie sich an diese Sätze: „Unsere Republik gehört heute zu den zehn leistungsfähigsten Industrienationen der Welt, zu den knapp zwei Dutzend Ländern mit dem höchsten Lebensstandard…“? Der Mann, der diese Worte am 6. Oktober 1989 sprach, war Erich Honecker, zwölf Tage später war er aus dem Amt und 34 Tage später öffnete sich die Berliner Mauer.

Damals warnte Papst Johannes Paul II., man solle aus dem Untergang des kommunistischen Systems nicht den Schluß ziehen, daß das westliche liberale System moralisch überlegen sei, und wenn jemand Zweifel habe, solle er sich die schrecklichen Zustände in den Entwicklungsländern ansehen.

In dieser Zeit habe ich viele Reden gehalten, in denen ich warnte, wenn man den Fehler machen würde, der ganzen Welt das neoliberale System überzustülpen – und genau das wurde versucht und implizit in Fukuyamas Euphemismus vom „Ende der Geschichte“ und explizit in der Idee einer „unipolaren Welt“ gesagt –, daß dies zu einem noch dramatischeren Zusammenbruch des gesamten Systems führen würde.

Ich denke, daß wir uns jetzt an diesem Punkt befinden. Ich denke, wir stehen am Rande des systemischen Zusammenbruchs des neoliberalen Systems. Er wird eine andere Form annehmen als das Ende der DDR und dann der Sowjetunion, aber dieses System befindet sich in einem Prozeß der Selbstzerstörung. Die existentielle Bedrohung für die westliche Welt geht nicht von den sogenannten „autokratischen Systemen“ und „Diktaturen“ des Planeten oder von irgendeinem äußeren Feind aus, sondern einzig und allein von der moralischen Dekadenz, die aus dem kulturellen Paradigmenwechsel resultiert, der in den 60er Jahren begann und von Lyndon LaRouche damals hellsichtig erkannt wurde, und dessen Langzeitwirkung wir heute erleben. Wenn es nicht zu einer plötzlichen Umkehr dieses Paradigmenwechsels kommt, wird das, was sie die „regelbasierte Ordnung“ nennen, uns in ein finsteres Zeitalter mit sehr ähnlichen Merkmalen wie das 14. Jahrhundert stürzen oder schlimmer noch, es wird zu totalem Chaos und Weltkrieg führen.

In den letzten zwei Wochen wurde auf der COP26-Konferenz in Glasgow versucht, die Nationen dieser Welt dazu zu nötigen, Maßnahmen zur Verringerung der CO2-Emissionen zu schlucken, die zu einem Bevölkerungsrückgang in Milliardenhöhe führen und die Industrienationen in einen vorindustriellen Zustand zurückversetzen würden, wenn sie umgesetzt werden. Es war glücklicherweise ein umfassender Fehlschlag, da Rußland, China und mehrere Entwicklungsländer offensichtlich die bösartigen Absichten dieser Leute erkannt haben, nur untergeordnete Delegationen entsandten und völlig andere Prioritäten geltend machten, wie das Recht auf Entwicklung für ihre Länder oder Energiesicherheit.

Es fällt auf, daß von Seiten der Organisatoren nicht ein einziges Mal über die katastrophalen Situationen auf der Welt gesprochen wurde, von der bereits bestehenden Hungersnot in vielen Ländern oder dem Zusammenbruch der Gesundheitssysteme oder der Flüchtlingskrise.

(Sie zeigte an dieser Stelle ein kurzes Video von Demonstrationen fanatischer Klimaaktivisten.)

Diese arme, irregeführte Jugend, die von einer Finanzoligarchie in die Irre geführt wird, lebt eindeutig nicht in der realen Welt. Sie machen sich keine Gedanken über die Realität des Massenhungers in den Entwicklungsländern, über den Zusammenbruch der Zivilisation. Nach mehreren Jahren apokalyptischer Szenarien, daß „der Planet überkochen wird“ (Obama), oder daß „uns nur noch zwölf Jahre bleiben“ (Fridays for Future), oder sogar „nur noch 18 Monate“ (Prinz Charles vor 18 Monaten), hat ein massenpsychologischer Effekt schreckliche Auswirkungen hervorgerufen. Laut der britischen medizinischen Zeitschrift The Lancet hat die Öko-Angst vor allem bei Kindern und Jugendlichen zu einem dramatischen Anstieg von Depressionen, schlechter Stimmung, extremer psychischer Belastung und Selbstmorden geführt. Laut The Lancet ergab eine Umfrage unter 10.000 jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren in zehn Ländern, daß 84% über die globale Erwärmung besorgt sind, 59% sogar sehr besorgt, und 40% wollen keine Kinder haben. Le Figaro berichtete darüber und fügte hinzu: „Jedes weniger geborene Kind würde den Ausstoß von 58 Tonnen CO2 pro Jahr vermeiden (das sind 50 Hin- und Rückflüge von Paris nach New York).“

Reale Katastrophen

Stellen wir diesem von der Finanzoligarchie gesteuerten Pöbel, der im Videoclip gezeigt wird, die Realität des Massenhungers in der Welt gegenüber.

Am 8. November teilte das Welternährungsprogramm in einer Dringlichkeitserklärung mit, daß weltweit 45 Millionen Menschen am Rande des Verhungerns stehen: in Haiti, Äthiopien, Somalia, Kenia, Burundi, Jemen, Syrien und Afghanistan. Diese Zahl steigt exponentiell an, weil die Preise für Treibstoff, Lebensmittel und Düngemittel gestiegen sind. David Beasley war gerade in Kabul, wo er sagte, daß wir in Afghanistan mit der schlimmsten humanitären Krise der Welt konfrontiert sind. 95% der Bevölkerung dort seien in den nächsten sechs Monaten vom Hungertod bedroht, und es werde die Hölle auf Erden sein.

Was ist die Reaktion im Westen? Nach 20 Jahren Krieg, der die USA 2 Billionen Dollar gekostet und das Land völlig zerstört hat, werden jetzt 9 Milliarden Dollar vom US-Finanzministerium einbehalten, 430 Millionen von der Commerzbank, ähnliche Summen von der Bundesbank, der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich usw. Sie argumentieren, daß dieses Geld nicht ausgezahlt wird, wenn die Taliban nicht bestimmte Bedingungen erfüllen.

Was glauben Sie, was passieren wird, wenn mehr als 30 Millionen Menschen in Afghanistan verhungern und erfrieren? Wie viele Millionen werden dann versuchen, nach Europa zu gelangen?

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration gab es Ende 2020 bereits 281 Mio. Migranten auf der Welt, plus etwa 55 Mio. vertriebene Migranten innerhalb der Länder. Das macht 336 Millionen Flüchtlinge, bei einer US-Bevölkerung von 329,5 Millionen sind das 6 Millionen Menschen mehr als die gesamte US-Bevölkerung! Das geschieht unter den Bedingungen einer Pandemie, die immer noch völlig außer Kontrolle ist.

An der Grenze zwischen Weißrußland und Polen gibt es jetzt eine große Krise mit mehreren tausend Flüchtlingen, die bei eisigen Temperaturen keine Nahrung, kein Wasser und keine Unterkunft haben. Was tut die polnische Regierung? Sie hat 15.000 polnische Soldaten geschickt; sie hat Stacheldrahtzäune errichtet. Zusammen mit der EU werfen sie Lukaschenko vor, er sei ein Diktator, weil er diese Menschen absichtlich in einen „hybriden Krieg“ geschickt habe. NATO-Generalsekretär Stoltenberg ist bereits involviert und gibt Erklärungen ab. Es wird gefordert, die NATO solle Polen unterstützen.

Der Vorwurf, diese Flüchtlinge würden absichtlich „geschickt“, ist völlig unzutreffend. Es handelt sich um Flüchtlinge, die aus dem Irak, Syrien, dem Kongo, Kamerun und anderen Ländern kommen. Es ist nicht Lukaschenkos Schuld, daß sie dort sind, sondern die der USA und anderer Länder, die 2003 einen Krieg gegen den Irak geführt haben, der auf Lügen basierte, und die sogenannten Caesar-Sanktionen gegen Syrien verhängt haben, um einen Regimewechsel gegen die Assad-Regierung herbeizuführen, was laut Kardinal Zenari über 90% der Bevölkerung in Ernährungsunsicherheit und extreme Armut stürzte.

Dmitrij Poljanskij, Chargé d’affaires der russischen Mission bei den Vereinten Nationen, berichtet, daß viele Flüchtlinge geschlagen und nach Weißrußland zurückgetrieben wurden – eine totale Schande, ein Verstoß gegen alle internationalen Konventionen! Offensichtlich sind das die „westlichen Werte“ der regelbasierten Ordnung geworden!

Mitten in dieser Krise hat Bundespräsident Steinmeier nichts Besseres zu tun, als die Oppositionsführerin Tichanowskaja zu empfangen, die bei der letzten Wahl 10% erhalten hat, aber von der EU als Siegerin anerkannt wird. Außenminister Maas und die EU fordern weitere Sanktionen, und sie treffen sich morgen [14.11. – Red.], um dies wahrscheinlich zu beschließen. Lukaschenko hat gesagt, er werde das nicht akzeptieren und möglicherweise die Energielieferungen durch Weißrußland unterbrechen. In der EU gibt es gerade eine große Debatte darüber, ob sie den Bau eines befestigten äußeren Zauns um die EU finanzieren soll.

Damit sind wir wieder bei der Dystopie aus dem Buch von Jean-Christophe Rufin aus dem Jahr 1991 Das Reich und die neuen Barbaren, in dem es um die Idee geht, einen neuen Limes um Europa zu errichten. Südwestasien und Afrika werden zur terra incognita, zu gescheiterten Staaten erklärt, mit von der EU finanzierten Flüchtlingslagern, die Papst Franziskus bereits mit Konzentrationslagern verglichen hat, und wo Frontex „Pushback-Operationen“ betreibt, bei denen in Kauf genommen wird, daß viele Flüchtlinge ertrinken oder auf andere Weise sterben.

Wenn es eine hyperinflationäre Explosion des Finanzsystems gibt wie in der Weimarer Republik 1923, aber diesmal in allen Ländern, die keine Kapitalkontrollen haben, und die Pläne des Great Reset umgesetzt werden, dann wird es eine Völkerwanderung geben, wie wir sie zunehmend aus Süd- und Mittelamerika in die USA und aus dem Nahen und Mittleren Osten und Afrika nach Europa erleben. Aber es werden nicht nur einige Migranten sein, sondern „Völkerwanderungen“ wie in der Antike.

Weltkriegsgefahr

Was die größere strategische Situation zwischen den Großmächten angeht: Wenn man versucht, die verwirrend widersprüchlichen Äußerungen der Biden-Administration über das Verhältnis der USA zu China und Rußland zu bewerten – die an einem Tag vielversprechend sind und am nächsten Tag durch provokative Aktionen der USA um Taiwan oder die Ukraine und das Schwarze Meer entkräftet werden –, dann sollte man die Äußerungen des Kommandeurs des Strategischen Kommandos der USA, Admiral Charles Richard, nicht vergessen, der im Februar dieses Jahres in der Zeitschrift Proceedings schrieb:

Das ist eine sehr bemerkenswerte Aussage. Wie wahrscheinlich ist es, daß Rußland oder China einen Konflikt um die heißesten regionalen Krisenpotentiale verlieren, falls es zu konventionellen Militäraktionen kommt? Was einen konventionellen Angriff auf Rußland betrifft, so wäre Admiral Richard gut beraten, Leo Tolstois Krieg und Frieden über die Napoleonischen Kriege zu lesen, ergänzt durch die strategischen Studien von Friedrich Schillers Schwager, Ludwig von Wolzogen, der für die preußischen Reformer und den russischen Zaren den Plan entwarf, wie man Napoleon in die Weiten Rußlands locken könnte, wo er an der logistischen und materiellen Überforderung zugrunde gehen würde. Am Ende dieses Feldzuges war Napoleons gigantisches Heer auf ein paar armselige Haufen zusammengeschrumpft, die es mit Mühe und Not in den Westen zurück schafften.

Bekanntlich hatten die Architekten des Zweiten Weltkriegs nichts aus diesem Präzedenzfall gelernt, und der „Große Vaterländische Krieg“ ist in den Köpfen der russischen Bevölkerung noch sehr lebendig. Die US- und NATO-Streitkräfte haben also mit Sicherheit studiert, wie ein konventioneller Krieg gegen Rußland aussieht, und er ist keineswegs eine Option!

Und vor kurzem, nach einigen sehr irritierenden Signalen aus den USA bezüglich ihrer Unterstützung für eine mögliche Unabhängigkeit Taiwans, die in Präsident Bidens „Versprecher“ gipfelte, die USA würden Taiwan nach einem „Überfall“ vom Festland aus verteidigen, waren die chinesischen Medien voller Artikel, in denen die Zuversicht geäußert wurde, daß die PLA (Volksbefreiungsarmee) jeden konventionellen Krieg mit Leichtigkeit gewinnen würde. Tatsächlich: Wie sollte eine konventionelle Streitkraft der USA gegen eine hochmotivierte Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen gewinnen, die fest entschlossen ist, daß sich das „Jahrhundert der Demütigung“, in dem fremde Mächte in ihr Land eindrangen und Gebiete an sich rissen, nie wiederholen wird – noch dazu, wenn die logistische Unterstützung der anderen Seite mehr als 7000 Meilen entfernt ist?

Zu Beginn dieses Jahres verwies Daniel Ellsberg anläßlich des 50. Jahrestages seiner Enthüllung der Pentagon-Papiere auf einen Vorschlag von John Foster Dulles, einen nuklearen Schlagabtausch mit Rußland und China in der Straße von Taiwan einzuleiten, selbst auf Kosten der Vernichtung Taiwans, nur um die strategische „Position“ der USA zu wahren. Er zitierte eine teilweise freigegebene Studie der RAND Corporation mit dem Titel „Die Krise an der Taiwan-Straße, eine dokumentierte Geschichte“ – ein Papier, das unseren heutigen Politikern, die wieder einmal in einen Weltkrieg hineinzuschlittern drohen, dringend als Lektüre zu empfehlen ist.

Ellsberg wies darauf hin, daß heute möglicherweise eine ähnliche Diskussion geführt wird, bezog sich auf das erwähnte Zitat von Admiral Richard und äußerte seine Sorge, daß die Zivilisation das Zeitalter der Atomwaffen nicht überleben wird, wenn diese Diskussionen nicht rechtzeitig veröffentlicht werden.

Zwar gibt es immer wieder winzige Anzeichen für eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den USA, Rußland und China, wie z.B. das Gipfeltreffen zwischen Biden und Putin vor kurzem oder die strategischen Gespräche in Genf oder die Äußerung von NATO-Generalsekretär Stoltenberg, daß China nicht der Feind sei. Aber es dauert in der Regel nur etwa einen Tag, bis dieser Hoffnung eine kalte Dusche verpaßt wird, durch eine provokative Aktion in Bezug auf Taiwan, die Ukraine oder die derzeitige Stationierung von Aufklärungsflugzeugen und US-Kriegsschiffen im Schwarzen Meer. Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalmajor Igor Konaschenkow warnte, Rußland betrachte dies als eine „Studie über den voraussichtlichen Kriegsschauplatz für den Fall, daß die Ukraine eine Machtlösung für den Konflikt im Südosten vorbereitet“. Manchmal sind diese Aktionen höchst provokativ und gefährlich für die regionale Sicherheit und strategische Stabilität, manchmal sind sie eher lächerlich, wie wenn unsere unerschrockene Verteidigungsministerin AKK [Annegret Kramp-Karrenbauer] eine Fregatte in den Indopazifik schickt, um „Flagge“ zu zeigen. Vielleicht hofft sie, daß der Westen gewinnt, indem er die Chinesen dazu bringt, sich totzulachen!

Aber die ernste Frage ist: Kann ein Krieg zwischen den Großmächten vermieden werden? Der wahre Grund für all diese Spannungen ist der Aufstieg Chinas – ein Aufstieg, der nicht aufzuhalten ist, weil China in den letzten 40 Jahren wirtschaftlich im wesentlichen alles richtig gemacht hat. Es hat 850 Millionen Bürger aus der Armut befreit und dann durch die BRI den Entwicklungsländern das chinesische Modell angeboten hat, um die Unterentwicklung zu überwinden, die von den Kolonialmächten hinterlassen wurde und durch den IWF, die Weltbank und das neoliberale Finanzsystem fortgesetzt wird.

Da Armut und Hunger unbestritten zu den schlimmsten Menschenrechtsverletzungen gehören, hat China mehr für den Schutz der Menschenrechte getan als jedes andere Land der Welt. Aber genau das ist das „Verbrechen“, über das sich die westliche Finanzoligarchie so aufregt. Wenn man Klaus Schwabs neuestes Buch Stakeholder-Kapitalismus liest, da spricht er es klar aus: Es sei der Kampf gegen die Armut und der Wunsch, ein anständiges Leben zu führen, der den Planeten zerstört! Und deshalb müsse die Armutsbekämpfung gestoppt werden, wenn man den Planeten retten will!

Und weil China der Hauptverursacher dafür ist, ist China der Feind, der eingedämmt werden muß, und dafür braucht man einen „Regimewechsel“, wie es im Januar in dem „Längeren Telegramm“ des Atlantic Council angedroht wurde. Also wird es als „Diktatur“, als „autokratisches Regime“ usw. usw. bezeichnet.

Tatsache ist jedoch, daß China mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen bisher 4600 COVID-Tote zu beklagen hatte, verglichen mit 760.000 Toten in den USA mit einer Bevölkerung von 329,5 Millionen Menschen, und Deutschland mit 97.300 Toten und 83,24 Millionen Menschen.

Nach diesem Maßstab sind die Kurt Schwabs dieser Welt die schlimmsten Menschenrechtsverletzer von allen – und das ist noch das Netteste, was man über sie sagen kann!

Anstatt uns also in einen Konflikt mit Rußland und China hineinziehen zu lassen, der nur zur Zerstörung aller führen kann, sollten wir auf die eingangs erwähnte Liste von Fehlern zurückkommen und sie korrigieren.

Operation Ibn Sina

Angesichts des Ausmaßes der Krise muß dies mit einem Notfallprogramm zur Rettung Afghanistans und Haitis beginnen, mit einem zweifachen Ansatz: ein sofortiges, dramatisches humanitäres Notfallprogramm für Lebensmittel, Medikamente, Treibstoff, Energie, Unterkünfte. Dazu müssen alle Gelder, die dem afghanischen Volk gehören, freigegeben werden, und die Geberländer müssen sowohl für Afghanistan als auch für Haiti die Hilfe wiederaufnehmen. Und es muß volle internationale Unterstützung für die Integration Afghanistans in die BRI und ein echtes Wiederaufbauprogramm für Haiti geben.

Alle Nachbarländer Afghanistans, die zentralasiatischen Republiken, Pakistan, Iran, Indien, Rußland und China haben ein grundlegendes Interesse daran, Afghanistan zu retten und zu stabilisieren. Die USA und die NATO, die den Krieg 20 Jahre lang geführt und das Land in einem katastrophalen Zustand hinterlassen haben, haben die moralische Verpflichtung, sowohl zur Soforthilfe als auch zum wirtschaftlichen Aufbau des Landes beizutragen.

Es sollte klar sein, wie Lyndon LaRouche schon 1973 mit seiner biologischen Taskforce betonte, daß diese Pandemie und andere, sich bereits abzeichnende nur dann in den Griff zu bekommen sind, wenn die schreckliche Unterentwicklung großer Teile des Planeten endgültig überwunden wird. Das muß nun erreicht werden, indem wir mit dem Aufbau eines modernen Gesundheitssystems in jedem einzelnen Land beginnen, mit oberster Priorität in Afghanistan und Haiti, aber auch im Jemen, in Syrien und in all den anderen Ländern, die es bitter nötig haben.

Für Afghanistan sollten wir das „Operation Ibn Sina“ nennen, denn diese herausragende Persönlichkeit Ibn Sina oder Avicenna, wie er im Westen genannt wird, steht für die stolzeste Tradition dieses Landes. Es gibt verschiedene, widersprüchliche historische Quellen, ob nur der Vater Abdulla in Balch geboren wurde oder auch Ibn Sina selbst – Balch liegt in Afghanistan, aber es werden auch andere Orte in Usbekistan oder Persien (Iran) genannt. Aber das spielt keine Rolle, er ist ein Sohn Baktriens, das zur Zeit der antiken griechischen Zivilisation das „Land der tausend Städte“ genannt wurde.

Ibn Sina, der 980 n.Chr. geboren wurde und 1037 starb, gilt allgemein als Vater der modernen Medizin. Er war auch ein Philosoph, Geologe und Astronom. Er untersuchte Erdbeben und Wolkengebilde. Er entwickelte Methoden der Chemie, wie zum Beispiel die Herstellung von Schwefel. Er war auch ein begabter Dichter und schrieb Dramen. Aber vor allem in der Medizin erzielte er absolut revolutionäre Durchbrüche. Er erkannte zum Beispiel die Funktion der verschiedenen Organe, den Puls, die Verbindung zwischen den Nerven und die Bewegung der Muskeln. Er entdeckte Meningitis, Brustkrebs, Gelbsucht, Blasensteine. Er erstellte einen ganzen Katalog von Medikamenten. Er war der erste, der die Psychotherapie entwickelte. Er schrieb ein Kompendium über die Seele – eine Abhandlung darüber, wie die Heilung der Seele erfolgen kann, die Heilung von Zweifel und Verzweiflung. Er schrieb mehr als 200 Bücher, vielleicht sogar doppelt so viele. Sein Kanon der Medizin war das Standardwerk für Ärzte in Europa bis zum 17. Jahrhundert, teilweise sogar bis zum 19. Jahrhundert.

Ibn Sina entwickelte auch eine umfassende metaphysische Konzeption in der Tradition von Platon, al-Farabi und al-Kindi. Er entwickelte das äußerst wichtige Konzept der „notwendigen Existenz“; das Wajib al-Wujud, was im Arabischen „Gott“ bezeichnet. Alle anderen Existenzen existieren nach diesem Konzept der notwendigen Existenz nur, weil Gott sie möglich macht. Diese Idee Ibn Sinas hat viele Denker in den verschiedensten Religionen beeinflußt. Auch Dante, der ihn im Convivio und in der Göttlichen Komödie erwähnt, sowie Nikolaus von Kues schätzten ihn hoch ein, in mehreren Texten wie seiner Verteidigung der Docta Ignorantia gegen Professor Wenck und dessen Kritik. Cusa schreibt: „Vor Avicenna bemühte sich der göttliche Platon im Parmenides sehr, den Weg zu Gott zu öffnen, denn ein Bild erreicht als Abbild nicht die Wahrheit seines Vorbilds.“

Afghanistan braucht dringend moderne Krankenhäuser, die, wie die Chinesen in Wuhan bewiesen haben, in zwei Wochen gebaut werden können, und modern ausgebildete Ärzte und Krankenschwestern, und wie könnte man diesem Bemühen einen besseren Namen geben, als es nach Ibn Sina zu benennen, um an die Tradition eines der großen Denker der Weltgeschichte zu erinnern! Avicenna ist gleichzeitig das Bindeglied zwischen der humanistischen Tradition der europäischen und der islamischen Welt, da er die Ideen der antiken griechischen Philosophie in sein Werk einfließen ließ, die einen großen internationalen Einfluß auf ihn hatte.

Wir sollten uns also bemühen, die internationale Hilfe und die Kräfte zu bündeln, um in seinem Namen ein modernes Gesundheitssystem auf Notfallbasis aufzubauen!

Die Operation Ibn Sina muß auch zum Kristallisationskeim für die Zusammenarbeit zwischen Rußland, China, den USA und den europäischen Nationen bei den Bemühungen um die Rettung Afghanistans werden. Wenn es gelingt, in dieser gemeinsamen Mission das geopolitische Denken zu überwinden, dann kann das einer der dringend notwendigen vertrauensbildenden Schritte sein, um ein neues Modell der internationalen Beziehungen auf strategischer Ebene zu schaffen!

Um all die Probleme „biblischen Ausmaßes“, wie David Beasley vom WFP sie nennt – den Welthunger, die Pandemien, die Migrantenkrisen, die Armut und Unterentwicklung von Milliarden Menschen – anzugehen und zu lösen, ist die Zusammenarbeit mit der BRI der einzig praktikable und bereits verfügbare Lösungsrahmen. Anstatt also das pompöse „Global Gateway“ vorzuschlagen – das von der Leyen in den nächsten Tagen bei ihrem Besuch in Washington vorstellen will und das laut Handelsblatt weit hinter den selbstgesteckten Erwartungen zurückbleibt, keine konkreten Projekte aufführt und eine verpaßte Chance ist –, sollten die europäischen Nationen und die USA die Win-Win-Kooperation für eine Zukunftsgemeinschaft akzeptieren, von der Präsident Xi Jinping spricht.

Lassen Sie mich einen letzten Punkt ansprechen. Um diese beispiellose und vielschichtige Krise zu überwinden, brauchen wir nicht nur ein völlig neues Paradigma in den internationalen Beziehungen, eine unvoreingenommene Untersuchung, was China wirtschaftlich richtig macht und warum der Westen nicht in der Lage oder nicht willens war, den sogenannten Entwicklungssektor zu entwickeln.

Vor allem braucht man eine ernsthafte Untersuchung, wie es meinem verstorbenen Mann Lyndon LaRouche möglich war, alle Aspekte der gegenwärtigen Krise vorherzusehen. Denn er führte sie vorausschauend schon auf den kulturellen Paradigmenwechsel von 1964-72 zurück, als eine „New Age“-Gegenkultur eingeführt wurde, vor der er in zahlreichen Artikeln warnte – so auch in einem Artikel 1998 „Wie man in einer Krisenzeit denken sollte“: daß dieses Paradigma, wenn es nicht umgekehrt wird, die Existenz der Weltzivilisation bedrohen würde. Darin identifizierte er die Ausbreitung verschiedener Formen des Kulturrelativismus der Selbsterfahrungsgruppen und der Regenbogenkoalition als „Spaltung aller gegen alle, nach jedem erkennbaren Unterschied der ethnischen Herkunft, des Geschlechts oder was auch immer“, als das Prinzip des „Alles ist erlaubt“, das die Gesellschaft von innen heraus zerstören würde.

Denken Sie an den Videoclip, den wir zu Beginn meiner Ausführungen gesehen haben, mit dem dionysischen Mob, der in der Tat den Verdacht aufkommen lassen könnte, daß „Körperfresser“ aus dem All den Geist dieser jungen Leute übernommen haben, die zwar noch den Körper von Menschen haben, deren Gehirn aber eindeutig nicht von dieser Gattung ist.

Es ist daher eine Herausforderung für seriöse Wissenschaftler auf der ganzen Welt, zu untersuchen, warum Lyndon LaRouche den Zeitpunkt und den Charakter der gegenwärtigen weltweiten Finanz-, Geld- und Wirtschaftskrise so treffend vorausgesagt hat, sowie seine Methode der physischen Ökonomie, wenn wir unseren Planeten so entwickeln wollen, daß er für alle heute und in Zukunft lebenden Menschen lebenswert ist.

In diesem Sinne: Laßt uns auf der freudigen Grundlage handeln, daß wir die einzigartig schöpferische Spezies im Universum sind, daß wir nicht erdgebunden sind, sondern die potentiell unsterbliche Spezies im Universum!


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