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Zerstörung Beethovens im Beethovenjahr 2020?

In einem vielbeachteten Appell erklärte Helga Zepp-Larouche, Vorsitzende des internationalen Schiller-Institutes, daß die Zerstörung der Oper „Fidelio“ von L. van Beethoven  in einer Aufführung in Darmstadt einem Dammbruch gleichkomme.

Hier wurde nicht nur durch die Regie der Sinn der Oper , sondern sogar  auch die Musik entstellt.

„Die Grenze des Zumutbaren ist endgültig überschritten“, erklärte Frau Zepp- LaRouche.

Wenn dieser Zerstörung nicht Einhalt geboten würde, wird sich die ganze Welt über den „Eurotrash“ lustig machen, wie dieses Genre inzwischen in vielen Ländern genannt wird.

Dieser Appell erregte schon international Aufsehen, wie z.B. in den USA, Italien und Holland.

Wir bitten Sie, den nachfolgenden Appell zu unterstützen, zu veröffenlichten und zu verbreiten.

Hier als PDF im A4 Format zum Herunterladen.
Hier als PDF im A3 Format zum Herunterladen.

Von der Unfähigkeit, Musik zu komponieren

Ein Offener Brief an die Klassikliebhaber Deutschlands im Beethoven-Jahr: Die Grenze des Zumutbaren ist endgültig überschritten!

Von Helga Zepp-LaRouche

 

Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben,
Bewahret sie!
Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben!

Friedrich von Schiller

 

Das erste, was man über die Aufführung von Beethovens Fidelio im Staatstheater Darmstadt in einer Inszenierung von Paul Georg Dittrich und einer musikalischen Bearbeitung des Finales durch Annette Schlünz sagen kann: Sie ist grottenschlecht. Grottenschlecht vom musikalischen, vom künstlerischen, vom philosophischen und vom menschlichen Standpunkt. In einer langen Reihe von stupiden, geschmacklosen, repetitiven Aufführungen des Regietheaters, wie sie seit mehr als einem halben Jahrhundert (!) auf die Bühne gebracht werden – zunächst beschränkt auf das Theater, und seit Jahren auch der Oper angetan -, war diese Aufführung der absolute Tiefpunkt.

Als Hans Neuenfels im Sommer 1966 als 25 Jahre alter Dramaturg am Trierer Theater als Werbung für das „1. Happening in Rheinland-Pfalz“ ein Flugblatt verteilen ließ, wo er auch die Frage stellte: „Warum schänden Sie nicht kleine Mädchen?“, befand er sich durchaus in Übereinstimmung mit den Überzeugungen der 68er Bewegung, wie man spätestens seit Cohn- Bendit weiß. Seitdem – seit 53 Jahren! – kopulieren diverse Nackte, Rockerbanden, Schizophrene oder Nazi-Kostümierte auf den Bühnen und haben erfolgreich die Stücke und Kompositionen der klassischen Dichter und Komponisten bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Originalität sieht anders aus.

Die Darmstädter Fidelio-Inszenierung präsentiert nicht nur eine Multimedia-Mischung von ästhetischen Abgeschmacktheiten, Brechtschen Entfremdungseffekten und einer Überlagerung der musikalischen Szenen des ersten Teils mit einer die ganze Bühne ausfüllenden Leinwand, auf die Bilder und Filmausschnitte projiziert werden. Diese sollen den zeitgeschichtlichen Hintergrund illustrieren, vor dem acht Inszenierungen von 1805 bis heute stattgefunden haben. Der Gesamteindruck ist chaotisch, die Sänger, die gegen diese Clip-Gewitter ansingen müssen, beginnen einem leid zu tun, so wie Leonore, die die ganze Zeit wie ein kopfloses Huhn um die Bühne herumlaufen muß.

Aber die wirkliche Monstrosität ereignet sich im zweiten Teil, als das Finale, die großartige Freiheitshymne der Oper, durch Einschübe von Kompositionen im Stil der Neuen Musik von Annette Schlünz martialisch regelrecht zerhackt wird. Schlünz beschreibt die von ihr komponierten Einschübe im Programmheft folgendermaßen:

„Nach und nach ist so ein ,Heil-Chor’ entstanden, der teilweise verstummt oder in dem nur einzelne Stimmen oder Wörter stehen geblieben sind. Manchmal radikalisiere ich auch Beethovens Instrumentation, um seine Ideen noch zu verstärken oder ich wiederhole einzelne Takte und stoppe dann plötzlich. Ein ganz großer Wunsch von mir war es, Fremdklang mit einzuflechten und die Musik an manchen Stellen einzufärben. Die Trompetenfanfare, die schon vor Beginn der Vorstellung vom Balkon des Staatstheaters erklingt, greife ich auf und erweitere sie: Das ist das Signal, das zum Aufbruch ruft. Einige Instrumente und Musiker, die aus dem Orchesterklang herausfallen, werden sozusagen abtrünnig und bringen etwas Neues herein. Das F-Dur Ensemblestück – ein fantastisches Stück Musik mit einer Sakralität und Geschlossenheit, an die ich mich nie heranwagen würde – lasse ich hingegen unberührt wie einen Edelstein stehen. Das anschließende Zwischenspiel mit meiner Musik, bei der unterschiedliche Klänge inklusive der Stimmen von acht Vokalsolistinnen durch den Raum geschickt werden, bricht die Beethoven’sche Klangwelt vollends auf.“

Vom Standpunkt der malträtierten Zuschauer hatte der von Schlünz zwischengeschobene Krach, bei dem Sänger und Instrumentalisten aus Plätzen mitten im Publikum und von allen Seiten ihren ohrenbetäubenden Mist hinausposaunten, mit Musik nicht mehr das geringste zu tun: Die Grenze zur Körperverletzung war eindeutig überschritten.

Wie emotional gestört Schlünz ist, wird aus ihren nächsten Sätzen deutlich:

„Beim Hören habe ich mir oft vorgestellt, ich würde an den Reglern eines Mischpults sitzen und die Geschwindigkeit noch weiter hochdrehen. Und da würde ich Beethoven einfach mal unterstellen, daß er beim Komponieren im Sinn hatte, fast etwas zu überdrehen. Das ist eine regelrechte Jubelmaschine! Mich erinnert das an Kinder, die vor Aufregung völlig überschnappen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Gefühle im Griff behalten sollen.“

Wenn hier irgend etwas übergeschnappt ist, dann ist es die von Schlünz hier demonstrierte Erbärmlichkeit, ihre emotionale Impotenz, das Erhabene des Sieges der Liebe zwischen Leonore und Florestan zu begreifen. Mehr noch, sie kann diese Größe offensichtlich nicht ertragen, ihre Vorstellung, mittels der Regler eines Mischpults die Geschwindigkeit der Musik hochdrehen zu wollen, ist der gleiche unkontrollierbare Ausraster, mit dem die Mörder des Ibykus sich selbst verraten, nachdem der Chor der Erinnyen die höhere Macht der Poesie im Theater von Korinth wachgerufen hat. Kleine, niedrig gesinnte Geister können weder große Ideen noch erhabene Gefühle ertragen.

Das großartige Finale des Fidelio, in dem Beethoven die Überwindung der Tyrannei durch den Mut der Gattenliebe zelebriert, ist Ausdruck der edelsten Humanität, bei der Liebe, Mut und Freiheitswille ihren musikalischen Ausdruck finden. In der Arie Leonores heißt es zuvor: „Ich wanke nicht, mich stärkt die Pflicht der Gattenliebe.“ Beethoven wählte den Stoff der Oper als im Sinne Schillers gelungene Idealisierung einer historischen Begebenheit, der Befreiung des Helden der Amerikanischen Revolution und französischen Republikaner, Marquis de La Fayette, durch seine Frau Adrienne. Darin kommt Beethovens eigene republikanische Gesinnung zum Ausdruck, wozu in der damaligen Zeit immer noch feudaler Strukturen und napoleonischer Feldzüge selber schon persönlicher Mut und Freiheitswille gehörte.

Für die gestörte Emotionalität der Vertreter der Frankfurter Schule und des liberalen Zeitgeistes sind solche zutiefst menschlichen Gefühle nicht mehr zugänglich. Der Regisseur Paul-Georg Dittrich sagt in seinem Interview im Programmheft in aufschlußreicher Weise, daß ihm das Finale vorkommt „wie eine Feier, bei der man gar nicht weiß, was eigentlich gefeiert wird“. Wenn Dittrich und Schlünz das nicht wissen, heißt das aber noch lange nicht, daß sie das Recht hätten, auch den normalen Menschen den Zugang dazu durch die Dekonstruktion der Komposition Beethovens zu zerstören.

Im Geiste des „Kongreß für kulturelle Freiheit“

Aber genau das war von Anfang an die Absicht der diversen Strömungen, in deren Tradition sich Dittrich, Schlünz und die ganze Inszenierung in Darmstadt befinden, einem Amalgam aus Adorno, der Eisler-Brecht-Schule und des Kongresses für kulturelle Freiheit. In einem bemerkenswerten Anflug wahrheitsgerechter Berichterstattung berichtete die FAZ am 12.11. 2017 in dem Artikel „Die CIA und die Kultur: Wie man die großen Wörter klaut“ über die Ausstellung anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Skandals, als 1967 bekannt wurde, daß die gesamte gigantische Operation des Kongresses für kulturelle Freiheit eine von der CIA finanzierte Operation als Teil des Kalten Krieges war. Und dann das für die FAZ schon beinahe sensationelle Eingeständnis über das Ganze: „Die beunruhigende Pointe ist, daß der Geheimdienst dabei nicht einfach eine sinistre Reaktion beförderte, sondern eben jenem Linksliberalismus zum Durchbruch verhalf, der bis heute den Mainstream-Standard der westlichen Intellektuellen bildet.“

Die Darmstädter Fidelio-Inszenierung ist gewissermaßen die Endmoräne dieses Prozesses. Angefangen hatte er mit dem Wandel der amerikanischen Nachkriegspolitik. Nach dem unzeitigen Tod Roosevelts, unter dessen Führung die USA im Zweiten Weltkrieg mit der Sowjetunion im Kampf gegen den Faschismus verbündet waren, geriet der intellektuell wesentlich kleinere Truman schnell unter den Einfluß Churchills. Mit seiner berüchtigten Fulton-Rede am 5. März 1946 läutete dieser den Kalten Krieg ein. Damit gewannen die Vorläufer jener Elemente im amerikanischen Sicherheitsapparat, vor denen Eisenhower später als dem Militärisch-Industriellen Komplex warnte und die heute oftmals verkürzt als „Tiefer Staat“ bezeichnet werden, die Oberhand.

Der nunmehr ausgerufene Kalte Krieg erforderte, daß die tiefen Emotionen, die Amerikaner und Russen aufgrund der Kriegserfahrung verbanden und wie sie im Treffen an der Elbe in Torgau ihren Höhepunkt fanden, durch ein antirussisches Sentiment ersetzt werden mußten. Es mußte ein neues Feindbild aufgebaut und die gesamte Axiomatik des Denkens in der Bevölkerung entsprechend geändert werden. Für die USA bedeutete dies, die Grundannahmen in der Bevölkerung zu ändern, die zur Unterstützung der Politik Roosevelts beigetragen hatten. Für Europa und insbesondere Deutschland mußten die Wurzeln der europäischen humanistischen Kultur, die die kulturelle Identität jenseits der zwölf Jahre Schreckensherrschaft ausmachten, zerstört und durch ein Konstrukt ersetzt werden – die Dekonstruktion der klassischen Kultur.

Das Instrument, das für diesen Zweck geschaffen wurde, war der „Kongreß für kulturelle Freiheit“ (CCF), ein gigantisches Programm der psychologischen Kriegsführung, das von den Geheimdienstkreisen um Allan Dulles unter der Leitung von Frank Wisner, dem damaligen Chef des Büros für politische Koordination im US-Außenministerium, ins Leben gerufen wurde. Später wurde der CCF in die Abteilung für verdeckte Operationen verlagert. Die Operation dauerte offiziell von 1950 bis 1967, als die New York Times am 27. April 1967 veröffentlichte, daß der CCF eine Operation des CIA war – eine Enthüllung, die sich zum größten Kulturskandal des 20. Jahrhundert entwickelte. Der CCF operierte in 35 Staaten, gab 20 Magazine heraus, und tatsächlich steuerte der CIA praktisch jede Kunstausstellung und kulturelle Veranstaltung. In Europa gab es in dieser Zeit so gut wie keinen Schriftsteller, Musiker, Maler, Kritiker oder Journalisten, der nicht in irgendeiner Form mit diesem Projekt in Verbindung stand – mal wissentlich, mal ohne eine Ahnung zu haben.

Die Orientierung dieser Kulturprojekte war im wesentlichen die gleiche wie die der Frankfurter Schule, deren führende Vertreter während der Zeit des Nationalsozialismus in den USA im Exil waren und dort teilweise in den Sold der amerikanischen Geheimdienste getreten waren, wie Herbert Marcuse und andere. Auf jeden Fall paßten die Ansichten der Frankfurter Schule perfekt in das Programm des CCF. Theodor Adorno vertrat z.B. die absurde und ignorante Auffassung, daß der Idealismus Friedrich Schillers direkt zum Nationalsozialismus geführt habe, weil er einen radikalen Standpunkt eingenommen habe. Deshalb sei es nötig, die Schönheit vollkommen aus der Kunst zu entfernen. In seinem Aufsatz „Kulturkritik und Gesellschaft“, 1949 geschrieben, gipfelte seine misanthropische Sichtweise in dem vielzitierten Satz: „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“

In Darmstadt auch hier nichts Neues: Im Programmheft zur Fidelio-Aufführung vertritt ein George Steiner exakt die gleiche Meinung: „Ist es möglich, daß im klassischen Humanismus selbst, in seiner Neigung zur Abstraktion und zum ästhetischen Werturteil, ein radikales Versagen angelegt ist? Kann es sein, daß Massenmord und jene Gleichgültigkeit gegenüber den Greueln, die dem Nazismus Vorschub geleistet hat, nicht Feinde oder Negationen der Zivilisation sind, sondern ihr gräßlicher aber natürlicher Komplize?“

Was hier in Reinformat zum Ausdruck kommt, ist exakt die psychologische Kriegsführung des CIA-gesteuerten CCF, der die Wurzeln der humanistischen Identität in der deutschen Bevölkerung zugunsten einer anglo-amerikanischen kulturellen Werteskala ausreißen sollte.

Eine Frage des Menschenbilds

Um es noch einmal auf den Punkt zubringen: Es gibt keinen größeren Gegensatz als den, der zwischen dem erhabenen Menschenbild des Humanismus und der klassischen Kunst und dem barbarischen Menschenbild der Nationalsozialisten existiert. Das Menschenbild der Klassik sieht den Menschen als prinzipiell gut an, als das einzig vernunftbegabte Geschöpf, das die in ihm angelegten Potentiale durch die ästhetische Erziehung zu einem harmonischen Ganzen, zu einem schönen Charakter, wie Wilhelm von Humboldt es ausgedrückt hat, vervollkommnen kann. Die klassischen Kunstwerke in der Dichtung, den bildenden Künsten und der Musik zelebrieren diese schöne Menschlichkeit und sind selbst wiederum Inspiration für die kreativen Fähigkeiten der Leser, Zuschauer und Zuhörer.

Das Menschenbild der Nationalsozialisten hingegen mit seiner Blut-und-Boden-Ideologie geht von einer rassistischen, chauvinistischen und sozialdarwinistischen Ideologie der Überlegenheit der arischen Rasse aus. Zu behaupten, die Tatsache, daß sowohl die Klassik als auch der Nationalsozialismus in Deutschland vorgekommen sind, beweise, daß es einen inneren Zusammenhang zwischen diesen vollkommen gegensätzlichen Vorstellungen gäbe, ist genau so absurd wie die Behauptung, aus der amerikanischen Verfassung seien geradewegs die Interventionskriege der Regierungen Bush und Obama entstanden oder aus der Überzeugung der Johanna von Orleans die französische Kolonialpolitik. Diese Behauptungen stammen in Wirklichkeit aus der Giftküche der CIA, zu deren Rezepten spätestens seit den Zeiten des CCF die „notwendige Lüge“ und die „glaubhafte Abstreitbarkeit“ gehören, wovon die Welt in jüngster Vergangenheit mit dem andauernden Coup gegen Präsident Trump durch den britischen Geheimdienst in Zusammenarbeit mit dem „Tiefen Staat“ wieder genügend viele Kostproben bekommen hat.

Die Frage, wie es vom hehren Ideal der deutschen Klassik zum Absturz unter der Herrschaft der Nationalsozialisten kommen konnte, ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Um sie zu beantworten, ist die gesamte Ideengeschichte seitdem notwendig, vom Angriff der Romantik auf die Klassik und der damit beginnenden Auflösung der klassischen Form über den beginnenden Kulturpessimismus, der mit der Konservativen Revolution als Antwort auf die Ideen von 1789 und der politischen Restauration des Wiener Kongreß einzusetzen begann, über Schopenhauer und Nietzsche, die Bewegung des Jungen Europa vor dem Ersten Weltkrieg bis hin zum Ersten Weltkrieg und seinen Folgen.

Den Zweck, Kulturpessimismus zu induzieren, verfolgten auch die diversen Musikprojekte des CCF. 1952 veranstaltete er ein einmonatiges Musikfestival in Paris mit dem Titel: „Meisterwerke des 20. Jahrhunderts“, bei dem über hundert Symphonien, Konzerte, Opern und Ballette von über 70 Komponisten des 20. Jahrhundert aufgeführt wurden. Das Boston Symphony Orchestra, das eine führende Rolle bei weiteren Projekten des CCF spielen sollte, eröffnete das Festival mit einer mehr als gewöhnungsbedürftigen Aufführung von Strawinskys Sacre du Printemps. Ebenfalls aufgeführt wurden die Atonalisten Arnold Schönberg (bei dem Adorno studiert hatte) und Alban Berg, dazu Paul Hindemith, Claude Debussy und Benjamin Britten, um nur einige zu nennen. Weitere Konferenzen zur Propagierung von atonaler und Zwölftonmusik folgten in Prato und Rom, die ausschließlich Avantgarde-Musik förderten. Bei all diesen gut finanzierten Veranstaltungen wurde es als selbstverständlich erachtet, daß alle so taten, als würde ihnen häßliche Musik gefallen.

Die „Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik“, ebenfalls unterstützt von der amerikanischen Militärregierung und dem CCF, brachte u.a. Schönberg, Webern und Bartok zur Aufführung. Dozenten wie Adorno, Olivier Messiaen und John Cage referierten über ihre Musiktheorie. Eine offizielle Beurteilung von Ralph Burns, Chef der OMGUS Cultural Affairs Branch, im Review of Activities über diese Kurse lautete: „Man war sich allgemein darüber einig, daß ein Großteil dieser Musik wertlos ist und besser nicht hätte gespielt werden sollen. Man bedauerte, daß Zwölftonmusik übermäßig viel Raum gegeben wurde. Ein Kritiker beschrieb die Konzerte als ,Triumph des Dilettantismus’.“

Es geht hier gar nicht darum, jemanden davon abzuhalten, atonale oder Zwölftonmusik oder welche Formen von Avantgarde-Musik auch immer zu komponieren oder anzuhören. Jeder nach seinem Geschmack. Es geht darum, daß durch die Idee der Gleichberechtigung aller Töne der temperierten chromatischen Skala die viel höheren Freiheitsgrade, die sich aus der polyphonen, harmonischen und kontrapunktischen Komposition, wie sie sich seit Bach über Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann und Brahms entwickelt haben, massiv reduziert werden. Damit fallen die Mehrdeutigkeit der Noten und die Beziehungen zwischen den Tonarten, die Möglichkeit der enharmonischen Verwechslungen usw. weg: Die „Motivführung“ ist eine Form der Komposition, die aus einer einzigen musikalischen Idee heraus alle weiteren Themen, alle Sätze und schließlich die gesamte Komposition gesetzmäßig entwickelt. Diese Technik des Komponierens hat sich, wie Norbert Brainin, der Primgeiger des Amadeus-Quartetts, stringent dargelegt und in diversen Meisterklassen demonstriert hat, von Haydns „Russischen Quartetten“ op. 33 über Mozarts „Haydn- Quartette“ bis zu Beethovens späten Quartetten zu immer größerer Komplexität und Vollendung entwickelt.

Von diesem hohen Niveau, das die klassische Komposition mit Beethoven erreicht hatte, ist die sogenannte Moderne Musik – und es gibt durchaus gute moderne Kompositionen -, wenn sie diese Prinzipien aus dem Fenster wirft, ein Abstieg vergleichbar mit dem von einem sich antientropisch entwickelnden Universums von bisher mindestens zwei Billionen bekannten Galaxien herunter zur Vorstellung der flachen Erde.

So gut wie alle wirklich kreativen Menschen von Konfuzius bis Albert Einstein erkannten und nutzten die Wirkung von guter oder klassischer Musik zur Beförderung ihrer eigenen kreativen Fähigkeiten und zur ästhetischen Veredlung der Bevölkerung. Konfuzius machte die richtige Beobachtung, daß man an der Qualität der Musik den Zustand eines Staates ablesen könne. Die Versenkung in die Kompositionen großer klassischer Komponisten eröffnet den tiefsten Zugang zu den kreativen Fakultäten der menschlichen Seele und des Geistes. Wo sonst kann wie bei der klassischen Musik die Leidenschaft gestärkt und vertieft werden, die notwendig ist, über den eigenen kleinen Tellerrand hinauszublicken und sich mit den großen Gegenständen der Menschheit zu beschäftigen? Oder das Empfindungsvermögen ausgebildet werden, um die Forderung Schillers zu erfüllen, die er in der Rede zur Universalgeschichte aufstellt:

„Ein edles Verlangen muß in uns entglühen, zu dem reichen Vermächtnis von Wahrheit, Sittlichkeit und Freiheit, das wir von der Vorwelt überkamen und reich vermehrt an die Folgewelt wieder abgeben müssen, auch aus unsern Mitteln einen Beitrag zu legen, und an dieser unvergänglichen Kette, die durch alle Menschengeschlechter sich windet, unser fliehendes Dasein zu befestigen.“

Es ist genau diese Emotionalität der Liebe, die im Finale des Fidelio zum Ausdruck kommt: Liebe zum Gatten, Liebe zur Menschheit und die Idee der Freiheit in der Notwendigkeit, die Idee, mit Leidenschaft die Pflicht zu erfüllen und darin frei zu werden, was Schiller als die Qualitäten seines Ideals der schönen Seele und des Genies definiert hat. Es ist die Quintessenz der gesamten ästhetischen Methode der Klassik und Friedrich Schillers insbesondere: „Weil es die Schönheit ist, durch welche man zur Freiheit wandert.“

Verhurzt

Aber es ist genau dieser Freiheitsbegriff, dem die ganzen Verfechter von Regietheater, disharmonischer Musik und postmoderner Dekonstruktion den Kampf angesagt haben, weil er ihrem liberalen Konzept von „Freiheiten“ statt Freiheit entgegensteht. Also greifen sie hemmungslos in die schon reichlich zerfressene Mottenkiste von Brechtschen Verfremdungseffekten: Unterbrechungen, Filmclips, Spruchschilder, auf das Publikum gerichteter Kameraführung etc., um die Zuschauer so aus ihren Hör- und Denkgewohnheiten heraus zu „schocken“. Was in Darmstadt dabei heraus kommt, ist eine Mischung aus Clockwork Orange – man erinnere sich an die gewalttriefende Scheußlichkeit von Stanley Kubrick, die mit der Musik der 9. Symphonie Beethovens untermalt wurde – und der intellektuellen Tiefe Helene Fischers. Wenn Helene Fischer im roten Latex-Outfit zu orgiastischen Bewegungen ihren Song „Sag mal, spürst Du das?“ ins begeisterte Publikum hineinschnulzt, dann ist das ungefähr genau so subtil, wie wenn während des gesamten Finales auf der Bühne der Satz „Bewegt es Dich?“ in großen Neonlettern aufleuchtet. Offensichtlich meint der Regisseur Dittrich, daß das intellektuell herausgeforderte Publikum mit einer Holzlatte aufgeweckt werden müsse. Dazu dann das eingangs erwähnte Bombardement mit ohrenbetäubendem Krach durch im Zuschauerraum verteilte Instrumentalisten und Chormitglieder.

Das Publikum dankte für diesen Klamauk mit einem gequälten Mini-Applaus. Wenn es das Ziel der Inszenierung war, entweder das Publikum zum politischen Handeln in der Gegenwart aufzufordern oder die zeitgenössische Musik für ein „breiteres Publikum“ (Dittrich) zu öffnen, dann muß man in beiden Fällen sagen: Ziel verfehlt. Der bekannte „Hurz“-Sketch von Hape Kerkeling beschreibt die Reaktion der meisten Zuschauer – die sich offensichtlich schon zu lange an die Zumutungen des Regietheaters und den Kulturkrieg des CCF gewöhnt haben, der offensichtlich immer noch andauert – sehr treffend.

Abschließend sei ein Zitat von Alma Deutscher, die wirklich komponieren kann, erwähnt: „Wenn die Welt so häßlich ist, warum soll man sie dann noch häßlicher machen mit häßlicher Musik?“

Verteidigt die klassische Kultur!

Ehe das Vorbild von Frau Schlümpf Beispiel macht, noch andere klassische Kompositionen im Sinne von Hans Neuenfels zu „schänden“, soll diese Kritik im Beethoven-Jahr eine Debatte ins Leben rufen, die Klassik gegen solche Übergriffe zu verteidigen.

Das Beethoven-Jahr, in dem nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt eine große Anzahl von Beethovens Kompositionen aufgeführt werden, bietet die wunderbare Chance, daß wir uns an unsere bessere kulturelle Tradition in Deutschland erinnern, dem seit Jahrzehnten fortdauernden moralischen Abwärtstrend entgegenstellen und im bewußten Hören von Beethovens Musik die innere Kraft finden, unsere eigene Kreativität lebendig werden zu lassen.

Die Welt befindet sich derzeit in einem Epochenwandel, in der die bisherige, von den atlantischen Staaten dominierte Ära eindeutig zu Ende geht und sich der Schwerpunkt der Entwicklung nach Asien verlagert, wo es mehrere Völker gibt, die auf ihre zum Teil über 5000 Jahre alten Zivilisationen zu recht stolz sind und diese pflegen. Wenn Europa irgend etwas dazu beizutragen hat, um das entstehende neue Paradigma in der Welt in einem humanistischen Geist mit zu gestalten, dann ist es unsere Hochkultur der Renaissance und der Klassik.

Viele Wissenschaftler, Künstler und durchaus deutschlandfreundliche Menschen auf der ganzen Welt wundern sich ohnehin seit geraumer Zeit, was mit den Deutschen eigentlich los ist, daß sie sich so weit von ihrer Eigenschaft als Volk der Dichter und Denker entfernt haben. Wenn wir uns das Beethoven-Jahr verhunzen lassen – oder sollte man sagen, „verhurzen“ lassen? -, dann würde man Deutschland als Kulturnation wohl endgültig abschreiben.

Um Diskussionsbeiträge wird gebeten.

zepp-larouche@eir.de


Schiller-Institut wird Gründungsmitglied der CGTN-Denkfabrik

Chinas englischsprachige internationale Mediengruppe CGTN (China Global Television Network) gründete am 4.12. im Rahmen des dritten jährlichen Global Media Summit mit über 300 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Technologie den „CGTN Think Tank“. Die neue Denkfabrik wird „kooperative Beziehungen zu 50 renommierten Denkfabriken weltweit haben, um Einblicke in die Weltentwicklung zu geben und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern“, so eine Erklärung des Senders. Hier finden Sie ein Video zur Eröffnungszeremonie der Veranstaltung.

Zu den Gründungsmitgliedern, die an der Veranstaltung teilnahmen, gehörte Helga Zepp-LaRouche als Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts. Weitere prominente Mitglieder sind Leiter von Vereinigungen, die sich dem Dialog der Zivilisation widmen, Handelskammern und ähnlichen Institutionen.

Zepp-LaRouche sprach in der ersten Sitzung der Veranstaltung über das rasch zerfallende westliche Finanzsystem und die Dringlichkeit einer neuen Bretton-Woods-Konferenz zur Schaffung eines neuen Systems, das dem Geist der Neuen Seidenstraße entspricht.

Sie betonte, daß die Vereinigten Staaten und Europa mit der Belt & Road-Initiative bei der Industrialisierung Afrikas und beim Wiederaufbau Südwestasiens kooperieren müssen. Die Ausweitung der BRI zu einer globalen Weltlandbrücke, erklärte sie, schüfe auch eine Grundlage zur Ablösung der NATO. „Die NATO ist nicht nur ,hirntot’, sondern auch obsolet, weil sie nicht mehr dem Eigeninteresse der Mitgliedstaaten dient. Sobald wir eine globale Kooperation in der BRI haben, können wir auch eine neue internationale Sicherheitsarchitektur schaffen. Viele mögen glauben, daß das ein utopisches Konzept ist, aber es ist der einzige Weg aus einer existentiellen Krise für die gesamte Menschheit.“

Sie wurde auch vom englischsprachigen China Radio International (CRI) interviewt (http://chinaplus.cri.cn/podcast/detail/1/190097, ab der 13. Minute).

Zepp-LaRouche berichtete am 7.12., ihre chinesischen Gesprächspartner seien über die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China und die abscheulichen Angriffe auf China aus den Vereinigten Staaten sehr verärgert, weil sie befürchten, daß das Verhältnis erst nach langer Zeit wieder repariert werden kann. Die meisten hätten keine Ahnung, daß das Absetzungsverfahren gegen Donald Trump in den USA faktisch ein Putsch ist. Auch über das Ausmaß der Finanzkrise und des drohenden Finanzkrachs seien sich die meisten nicht im klaren.

Daher konzentrierte Zepp-LaRouche sich in ihrem Interview mit CRI auf diese Themen.


Prominente Stellungnahmen des Schiller-Instituts in Le Figaro

Zwei Erklärungen des Schiller-Instituts – „Die Welt braucht chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit“ und „Stoppt diesen Handelskrieg, der zu einem Marktcrash führen kann“ – erschienen Anfang September in Le Figaro, der zweitgrößten Zeitung Frankreichs. Freunde des Schiller-Instituts, die sich Sorgen über die gravierenden Folgen des Handelskrieges zwischen China und den USA für die Weltwirtschaft und über die Kriegspolitik machen, veröffentlichten die Artikel als bezahltes Kommuniqué. Interessanterweise erschienen sie im Figaro zu dem Zeitpunkt, als der frühere Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin in Berlin war und eine deutsch-französische Zusammenarbeit für Frieden und Entwicklung mit Rußland und China, insbesondere mit der Gürtel und Straßen-Initiative (BRI), forderte.

Die Artikel sind namentlich gezeichnet von Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, und von Christine Bierre für das französische Schiller-Institut. Sie vertreten die Auffassung, daß eine chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit bei der Modernisierung der Infrastruktur in den USA und in Entwicklungsländern der beste Weg ist, um die Handelsdefizite abzubauen und die weltwirtschaftliche Produktion insgesamt zu steigern. Dann sei auf der Welt genug Platz für zwei „Riesen“ und für alle anderen, kleineren Volkswirtschaften.

Zepp-LaRouches Artikel enthält Aussagen aus ihren wöchentlichen strategischen Internetforen, in denen sie Donald Trumps Handelskrieg gegen China kritisiert. Der Artikel beginnt mit Trumps Tweet vom 23.8.: „Wir brauchen China nicht und wären ehrlich gesagt ohne es weitaus besser dran“, und Zepp-LaRouches Antwort: „Es ist objektiv falsch zu glauben, die Vereinigten Staaten und die Welt könnten ihre wirtschaftlichen Probleme ohne China und ohne die Gürtel- und Straßen-Initiative lösen.“

Wie das Schiller-Institut seit langem betont, sei das eigentliche Problem hinter dem Angriff auf Huawei und andere chinesische Spitzentechnologien nicht der Schutz amerikanischer Arbeitsplätze, sondern „der Versuch, China einzudämmen, um seinen Aufstieg zu verhindern, da er fälschlich als Bedrohung für die Vereinigten Staaten angesehen wird“. Dieser Versuch, so Zepp-LaRouche, sei nicht nur vergeblich, sondern auch sehr gefährlich. „Man kann kein Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern eindämmen, dessen Regierung die Politik offensichtlich auf den richtigen Kurs gebracht hat. Sonst gäbe es nicht den enormen Erfolg der letzten 40 Jahre der Reform und Öffnung, in denen 800 Millionen Menschen oder mehr aus der Armut befreit wurden…“

Christine Bierre befaßt sich in ihrem Artikel mit dem raschen Abschwung des Welthandels und der realen Gefahr einer Weltwirtschaftskrise, die viele Regierungsbeamte, ehemalige Zentralbanker, Ökonomen und Großunternehmen veranlaßt, Donald Trump zu einem Kurswechsel zu drängen. Es sei falsch zu behaupten, China hätte die amerikanische Industrie „gestohlen“, denn die Auslagerung in Billiglohnländer war eine bewußte Politik von Trumps Vorgängern im Weißen Haus. Die Herausforderung bestehe heute darin, daß China und die USA gemeinsam neuen Wohlstand schaffen. Neben der Wiederbelebung der US-Wirtschaft sollten die beiden Riesen Arbeitsplätze und Infrastruktur für die Welt von morgen schaffen und zusammenarbeiten, um Afrika und andere Teile der Welt zu industrialisieren. Die Gürtel- und Straßen-Initiative, so Bierre abschließend, sollte als Vorbild dienen, um das reale Wachstum in allen diesen Volkswirtschaften anzukurbeln.


Nachhaltige Entwicklung auf wissenschaftlicher Basis neu definieren

Im Vorfeld der bevorstehenden Vollversammlung der Vereinten Nationen veröffentlichten Hussein Askary und Jason Ross vom Schiller-Institut Ende August eine ausführliche Schrift mit dem Titel „Die Notwendigkeit, nachhaltige Entwicklung als anhaltende Entwicklung neu zu definieren: Gürtel und Straße und Apollo-Programm als Inspirationsquelle“ – der „grüne“ Begriff der „nachhaltigen“ (engl. sustainable) Entwicklung soll durch den Begriff der „anhaltenden“ (engl. sustained), d.h. nie endenden Entwicklung abgelöst werden. Ihre Intervention kommt zur rechten Zeit und entkräftet den hysterischen Vorstoß, die Diskussion bei den Vereinten Nationen von den legitimen Entwicklungszielen der Welt abzulenken und sie zu einem Zirkus von Weltuntergangspropheten herabzuwürdigen, dem die transatlantischen Eliten den „Klimawandel“ als Hauptthema aufzwingen.

In der Einleitung der Schrift heißt es, die UN-Vollversammlung „wird Führungskräfte aus Entwicklungsländern anziehen, die dringend die Umsetzung der vorrangigen Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDG2030) sehen möchten. Die vorrangigen Ziele sind die Beseitigung der Armut (Ziel 1), die Beseitigung des Hungers (Ziel 2), die Bereitstellung einer guten Gesundheitsversorgung (3), hochwertige Bildung (4), sauberes Wasser (6), verfügbare und bezahlbare Energie (7), Wirtschaftswachstum (8), Infrastruktur und Industrialisierung (9). Obwohl es wirklich sehr dringlich ist, diese Ziele zu erreichen, werden die USA, die EU sowie die UN-Bürokratie selbst höchstwahrscheinlich das Hauptaugenmerk auf Ziel 13 (Klimaschutz) legen!“

Die Autoren erläutern weiter:

„Reiche Weltuntergangspropheten aus westlichen Ländern werden zum UN-Gebäude in New York strömen, in Flugzeugen fliegend, auf Yachten segelnd oder auf dem Boden kriechend, um die Prophezeiung vom ,Ende der Welt’ durch den Kollaps des Erdklimas zu predigen – an dem anhaltendes Wirtschaftswachstum und industrielle Entwicklung schuld seien. Damit schließen sie sich einer wachsenden Gruppe mächtiger Finanz- und Bankinteressen in der westlichen Welt an, die sich durch „grünes Wachstum“ und „grüne Finanzen“, wie sie es nennen, bereichern wollen. Ihre Absicht ist, reales Wirtschaftswachstum und wissenschaftlich-technologischen Fortschritt weltweit zu stoppen, um ,den Planeten zu retten’. Gleichzeitig sollen die Wünsche armer Länder und Entwicklungsländer in den Hintergrund treten, denn es gebe dringendere Probleme als die Beseitigung von Armut und Hunger, die Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, Bildung und von sauberem Wasser und Strom für Milliarden von Menschen.“

Die pakistanische Tageszeitung National Herald Tribune veröffentlichte das Dokument in einer dreiteiligen Serie. Darüber hinaus erschien es bisher in Executive Intelligence Review (https://larouchepub.com/other/2019/4636-sustained_development.html), auf der Internetseite der pakistanischen Denkfabrik Center for Global Strategic Studies, den Internetseiten der nigerianischen Eisenbahnbranche und der Internationalen Chinesischen Handelskammer für die Seidenstraße sowie dem Blog des Zentrums für Westasien- and Afrikastudien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS).


Zepp-LaRouche und Cheminade sprechen auf Euro-Asien-Wirtschaftsforum 2019 in China

Das zweitägige Euro-Asien-Wirtschaftsforum 2019 in der historischen Stadt Xi’an versammelte über tausend Menschen aus 58 Nationen Europas und Asiens zu Vorträgen und Diskussionen zum Thema „Entwürfe für Verbindungen zur Welt und für Innovationen gewinnen die Zukunft“. Auf die Eröffnungsfeier am 10.9. folgten ein Plenum sowie viele parallele Treffen zu Themen von Finanzen und Kulturtourismus bis hin zu Wissenschaft und Technologie.

Die Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hielt vor rund hundert Teilnehmern die Hauptrede beim „Treffen der Denkfabriken“. Im weiteren Verlauf der Sitzung sprach auch Jacques Cheminade, der Vorsitzende der französischen Partei Solidarité et Progrès.

Zepp-LaRouches Vortrag zur Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) trug den Titel „Wie man dem Westen hilft, die BRI besser zu verstehen“. Ihre Erklärungen waren hochwillkommen, da viele über die heutigen Turbulenzen in der Welt beunruhigt sind; so sind die Destabilisierungsoperationen in Hongkong in aller Munde. Viele Chinesen fühlen sich angesichts der Anschuldigungen und Drohungen gegen ihr Land ungerecht behandelt.

Jacques Cheminade hielt einen Vortrag zum Thema „Eurasische und französische Win-Win-Kooperation für ein neues Wirtschaftsparadigma“. Er stellte fest, in der gegenwärtigen Situation, in der das Weltfinanzsystem zum Absturz verurteilt ist und ein neuer Kalter Krieg (und möglicherweise Atomkrieg) auszubrechen droht, „ist die BRI das einzige weltweite Projekt, das die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den wichtigsten Zivilisationen sowohl konkret als auch vorausschauend fördert“.

Nach den Reden Zepp-LaRouches und Cheminades gab es wichtige Diskussionen mit dem Publikum. Am Rande der Konferenz wurde Zepp-LaRouche vom Regionalfernsehen interviewt.

Der italienische Ökonom Nino Galloni sprach in der zweiten Sitzung und erwähnte in seinen Ausführungen Lyndon LaRouches Wirtschaftswissenschaft.

Das Euro-Asien-Wirtschaftsforum wurde nach dem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) 2005 gegründet. Seitdem finden alle zwei Jahre Treffen in Xi’an statt, die diesjährige Konferenz war die siebente. In dieser Zeit entstanden durch die Bemühungen des Forums rund 70 Projekte der „Chinesisch-Ausländischen Zusammenarbeit“, darunter die Transnationale Digitale Bibliothek. Es wird damit gerechnet, daß das diesjährige Treffen, an dem Parlamentarier, Akademiker, Unternehmer, Wissenschaftler und andere Experten teilnahmen, bedeutende Nachwirkungen haben wird.


Gebt Amerika seine Seele zurück: Rehabilitiert Lyndon LaRouche!

Inhalt der Broschüre:

  • Helga Zepp-LaRouche
    Für die Rehabilitierung der schönsten Seele
    in der Geschichte Amerikas!
  • Nachruf auf Lyndon H. LaRouche jr. (1922-2019)
  • Ausgewählte Beileidsschreiben und Würdigungen
  • Barbara Boyd
    Die betrügerische Anklage gegen Lyndon LaRouche
  • Ramsey Clark
    Brief an die Justizministerin
  • Petition
    Wir fordern Präsident Trump dazu auf,
    LaRouche zu rehabilitieren!
  • Prominente fordern die Rehabilitierung
    von Lyndon LaRouche

 

Die Broschüre zum Herunterladen als PDF:

Gebt Amerika seine Seele zurück: Rehabilitiert Lyndon LaRouche!

 


Seminar: Ein rationaler Dialog über die außenpolitischen Absichten Chinas

Das Schiller-Institut veranstaltete am 29. August in Berlin ein Seminar mit hochrangigen Experten über die Rolle der Neuen Seidenstraße in Westasien und Afrika.


Die Weltgemeinschaft stehe vor großen strategischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, die eine ganz neue Herangehensweise erforderten, um die gemeinsamen Ziele der Menschheit zu erreichen. Mit diesen Worten eröffnete Moderator Stephan Ossenkopp am 29. August ein Seminar in Berlin zum Thema „Die Rolle der Neuen Seidenstraße für Frieden und Stabilität in Westasien und Afrika“. Ein „rationaler Dialog“ über Chinas wirkliche wirtschaftliche und außenpolitische Absichten sei angesichts der hierzulande geäußerten Verdächtigungen und Negativpropaganda dringend geboten. Mit diesem Seminar, zu dem das Schiller-Institut und der E.I.R.-Verlag gemeinsam eingeladen hatten, wolle man zu diesem Dialog beitragen.

Knapp 50 Teilnehmer waren an diesem Donnerstagvormittag erschienen, darunter Vertreter des Mittelstands, diplomatischer Einrichtungen und anderer Institutionen, um sich über die Bedeutung und den Fortschritt der Belt & Road-Initiative (BRI), insbesondere für die Entwicklung Südwestasiens und Afrikas, zu informieren.

Eine Delegation von Wissenschaftlern der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS), einer führenden akademischen Organisation und Forschungseinrichtung Chinas, hielt Vorträge über die Rolle der BRI bei der Stabilisierung der Region durch wirtschaftliche Entwicklung. Helga Zepp-LaRouche und Hussein Askary vom Schiller-Institut und Claudio Celani von E.I.R. gaben in ihren Beiträgen wichtige Hinweise, wie Deutschland und Europa mit China an diesem größten Aufbauprojekt in der Geschichte zusammenarbeiten könnten.

Wirtschaftliche Entwicklung als Grundlage des Friedens war dann auch das Thema, welches in fast allen Vorträgen zur Sprache gebracht wurde. Dabei komme dem Ausbau der Infrastruktur eine vordringliche Rolle zu, aber gleichzeitig müsse man sich auf den Fortschritt in Wissenschaft und Forschung sowie der Anwendung neuer Technologien konzentrieren.

Die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, wies in der Hauptrede darauf hin, daß die BRI „die wichtigste strategische Politik auf der Agenda“ sei. Die Geschwindigkeit ihres Wachstums in den letzten sechs Jahren war erstaunlich und sei von besonderer Bedeutung für den Wiederaufbau der vom Krieg zerrütteten Nationen Südwestasiens und die Überwindung der Unterdrückung der Nationen in Afrika durch die Kolonialmächte Europas. Anstatt zuzulassen, daß die Gegner dieser Entwicklung China in einen „Feind“ verwandelten, müsse man sehen, daß das, was China tut, für Frieden und Stabilität notwendig sei und von westlichen Regierungen, insbesondere den Vereinigten Staaten, unterstützt werden sollte. Europa habe eine wichtige Rolle zu spielen, und dazu müßten sich die Nationen von der geopolitischen strategischen Ausrichtung befreien. Als Beispiel verwies sie auf das enorme Potential des deutschen Mittelstands und stellte fest, daß die Politik der jetzigen Regierung dieses Potential sabotiere.

Der Schlüssel zur Schaffung von Veränderungen in der transatlantischen Region bestehe darin, Optimismus zu wecken, indem man insbesondere das Potential hervorhebt, das durch die neuen Initiativen in der Weltraumforschung freigesetzt wird. „Wir müssen mindestens 50 Jahre in die Zukunft denken“, sagte sie, „und den Pessimismus zurückweisen, der von den Grünen und den Finanziers, die sie unterstützen, verbreitet wird.“

Es folgten die Vertreter der CASS: Prof. Tang Zhichao, der Leiter der Delegation, gab einen umfassenden Überblick über den Ansatz der BRI und sprach über „Chinas Konzept für Sicherheit und Sicherheit im Nahen Osten“. Prof. Yu Guoqing sprach über die „BRI und den Frieden zwischen Palästina und Israel“ und hob die Bedeutung der wirtschaftlichen Entwicklung für Palästina hervor, die für die Realisierung der Zwei-Staaten-Lösung für die anhaltende Krise unerläßlich ist. Prof. Wang Qiong sprach über die Rolle der „BRI in der Sicherheit des GCC und des Golfs“, Dr. Wei Liang über den „Wiederaufbau des Irak und Chinas Rolle“, wobei er die Schwierigkeiten beim Wiederaufbau einer Nation hervorhob, die einem Krieg ausgesetzt war, der einen Großteil ihrer Infrastruktur zerstörte. Dr. Zhu Quangang präsentierte in seinem Vortrag über die „BRI in Ägypten und die Kooperation China-Ägypten“ eine optimistische Bewertung der Frage, wie die Zusammenarbeit zwischen den beiden Staaten konkrete Vorteile gebracht hat.

Im Gegensatz zu den hierzulande üblichen, ideologisch befrachteten Diskussionen, die fast immer auf ein Parteiergreifen für die eine oder andere Seite hinauslaufen, empfand der Autor die nüchterne Betrachtungsweise, die in den Vorträgen der chinesischen Gäste zum Ausdruck kam, als sehr wohltuend. In China schaut man auf die Probleme und Konflikte, findet heraus, was sich relativ schnell lösen läßt und was mehr Zeit braucht, um dann den jeweiligen Staaten z.B. wirtschaftliche Angebote zu unterbreiten, die eine positive Veränderung bewirken können.

Hussein Askary, Koautor der Studie „Extending the New Silk Road to West Asia and Africa”, gab einen leidenschaftlichen Bericht über die Fortschritte der BRI in den beiden Regionen und ging auf den großen Unterschied ein, wie Europa und China insbesondere den afrikanischen Kontinent betrachteten: Für Europa sei alles in Afrika ein Problem, während China den Kontinent als große Chance betrachte. Vor allem stelle der große Anteil von jungen Menschen an der Gesamtbevölkerung ein riesiges Potential für den Aufbau der Nationen dar.

Claudio Celani zeigte in seinem Beitrag über die Abuja-Konferenz zum Thema „Transaqua“ ein konkretes Bild davon, was mit internationaler Zusammenarbeit möglich sei, ging aber auch auf die Hindernisse ein, die von internationalen Finanzinstitutionen und ihren geopolitischen Strategien geschaffen wurden und überwunden werden müssen. Bei Transaqua handelt es sich um ein Jahrhundertprojekt, bei dem ein kleiner Prozentsatz der Wassermenge aus den Zuflüssen des Kongo eingesammelt und durch einen etwa 2400 km langen Kanal in den Chari River, dem natürlichen Zufluß des Tschadsees, umgeleitet werden soll. Die italienische Ingenieursfirma Bonifica arbeitet bei diesem Projekt mit der chinesischen Power China (Erbauer des Dreischluchtendammes) zusammen.

Das Publikum beteiligte sich lebhaft an den sich anschließenden Diskussionen.

Präsentationen (Englisch)

Helga Zepp-LaRouche: „The Strategic Implication of the New Silk Road“


Tang Zhichao: „China’s Concept on Security and Middle East Security“


Hussein Askary: “The Belt and Road to Peace and Prosperity in West Asia and Africa”


Yu Guoqing: „BRI and the peace between Palestine and Israel“


Wang Qiong: „BRI in the GCC and Gulf Security“


Claudio Celani: “Why the Transaqua Solution for Lake Chad is a Test of Morality for Europe”


Wei Liang: „Iraq’s Reconstruction and China’s Role“


Zhu Quangang: „BRI in Egypt and China-Egypt Cooperation“

 


Internationaler Aufruf an die Jugend: Das Zeitalter der Vernunft liegt in den Sternen!

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Das Schiller-Institut kündigte eine weltweite Mobilisierung an, angefangen mit Aktionstagen am 10. und 12. September, um „die Jugend der Welt daran erinnern, daß der Klimawahn völlig im Widerspruch zur wahren Identität des Menschen als einer weltraumfahrenden Gattung steht, die mit Hilfe der Raumfahrttechnologie jedes Problem, einschließlich des Klimawandels, angehen kann“. Für diese Aktionstage verfaßte die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, das folgende Flugblatt, das in Lateinamerika, in Europa, in Afrika, in Asien und in den Vereinigten Staaten verbreitet wird.

 

Es gibt eine richtig gute Nachricht: Der Mensch ist ein vernunftbegabtes Wesen, das intellektuell und moralisch unbegrenzt vervollkommnungsfähig ist! Wir können das tun, wozu weder die Esel noch die Affen in der Lage sind, wir können ohne Begrenzung immer wieder neue wissenschaftliche Prinzipien des Universums, in dem wir leben, entdecken! Und diese qualitativen Entdeckungen führen dazu, daß wir – im Gegensatz zu den Eseln und Affen – immer wieder neu definieren können, was Ressourcen sind, die deshalb unbegrenzt sind, und daß wir die Lebensgrundlagen der Menschheit so immer weiter verbessern können!

Wir erleben gerade nie dagewesene faszinierende wissenschaftliche Revolutionen: Die Chinesen erkunden mit ihren Chang’e-Mondmissionen die erdabgewandte Seite des Mondes und planen, in der Zukunft Helium-3 als Treibstoff für die kommende Fusionsökonomie auf der Erde abzubauen, und nächstes Jahr soll eine Mars-Mission die Bedingungen für Terraforming auf dem Roten Planeten erkunden. Die Inder erkunden mit ihrer Chandrayaan-2– Mission am Südpol des Mondes das Eis in den immer im Schatten liegenden Kratern und damit eine der wesentlichen Voraussetzungen für das Leben auf dem Mond. Die ESA arbeitet an ganz konkreten Plänen der internationalen Kooperation für ein permanentes Monddorf! Die USA knüpfen mit ihrem Artemis-Programm an Kennedys Apollo-Programm an, und sowohl Rußland als auch die USA und China sehen in atombetriebenen Raumschiffen die richtige Wahl für künftige Flüge zu Mars und tief ins All!

Das Tolle an der Raumfahrt ist, daß sie beweist, daß wir nicht in einem geschlossenen System leben, in dem die Rohstoffe begrenzt und die mörderischen Ansichten von Thomas Malthus, Julian Huxley, Bertrand Russell und Prinz Philip richtig wären, sondern daß wir im Gegenteil in einem anti-entropischen Universum leben. Die Raumfahrt ist der unwiderlegbare Beweis, daß das Universum so beschaffen ist, daß es den adäquaten Hypothesen des menschlichen Geistes „gehorcht“, daß es also eine absolute Kohärenz gibt zwischen den von der Vernunft hervorgebrachten, immateriellen Ideen und den physischen Gesetzen dieses Universums, und daß diese Ideen die Speerspitze der anti-entropischen Dynamik des Universums sind.

In jüngster Zeit gab es dafür bahnbrechende Beweise: Rund 100 Jahre, nachdem Einstein seine Thesen über die Existenz von Gravitationswellen und Schwarzen Löchern aufgestellt hat, konnten jetzt die Änderung der Raumzeit bewiesen und kurz darauf mit Hilfe von acht über die ganze Erde verteilten Radioskopen die ersten Bilder der Umgebung eines Schwarzen Lochs aufgenommen werden, dessen Masse 6,5 Milliarden mal größer ist als die der Sonne und das sich 55 Millionen Lichtjahre entfernt im Zentrum der Galaxie M87 befindet. Es gibt noch so vieles in unserem Universum zu entdecken, in dem es laut Hubble-Teleskop mindestens zwei Billionen Galaxien gibt! Die Raumforschung eröffnet die immer tiefere Einsicht, wie die Gesetzmäßigkeit unseres Universums funktioniert und welche Rolle wir Menschen darin spielen!

Damit steht der lebensbejahende Kulturoptimismus, der mit der Idee der Menschheit als weltraumfahrender Gattung einhergeht, in völligem Gegensatz zu der künstlich geschürten Weltuntergangsstimmung, die von den Aposteln des bevorstehenden Weltuntergangs – wie Prinz Charles und dem Hedgefonds-Covergirl Greta – verbreitet wird. Dabei stehen hinter dem Greta-Hype ganz schnöde Interessen: Das transatlantische Finanzsystem steht vor einem gravierenderen Crash als 2008, und die Finanzhaie und Heuschrecken der City of London und der Wall Street versuchen, mit der Lenkung möglichst aller Investitionen in grüne Technologie einen letzten großen Reibach zu machen, bevor es zur Systemkrise kommt.

Ein genauerer Blick auf die Geldgeber von Gretas extrem ambitionierter und gut geölter Terminplanung, der Exitinction Rebellion (XR) und Fridays for Future (F4F) enthüllt, daß diese Bewegung von den reichsten Menschen dieser Erde finanziert wird, zu denen u.a. Bill Gates, Warren Buffett, George Soros und Ted Turner gehören. Fakt ist, daß die Nutznießer des Klima-Hypes und des Grünen New Deal die Banken und Hedgefonds sind.

Die Zielscheibe dieser beispiellosen Manipulation seid Ihr, die Kinder und Jugendlichen dieser Welt! Sollte es Euch nicht zu denken geben, daß Eure angebliche „Rebellion“ von der gesamten Mainstream-Medienlandschaft und dem gesamten liberalen Establishment unterstützt wird? Dabei ist die abscheuliche Idee, daß die Manipulation des Paradigmenwandels einer ganzen Gesellschaft mit der Indoktrinierung der Kinder anfangen muß, nichts Neues. Bereits 1951 schrieb Lord Bertrand Russell in seiner Schrift The Impact of Science on Soiety (dt. Wissenschaft wandelt das Leben):

„Politisch wird wahrscheinlich die Massenpsychologie zur wichtigsten Disziplin werden… Das Aufkommen der modernen Propagandamethoden hat ihre Bedeutung wesentlich gesteigert… Es steht zu hoffen, daß eines Tages jeder jeden zu allem überreden kann, wenn er seinen Patienten nur jung genug in die Hand bekommt und vom Staat mit Geld und dem erforderlichen Apparat versehen wird.“ Man müsse die Kinder nur möglichst unterhalb des Alters von zehn Jahren erreichen und sie davon überzeugen, daß der Schnee schwarz sei.

Was mit der apokalyptischen Panikmache von Leuten wie AOC („Wir haben nur noch 12 Jahre“) oder dem Chef des britischen Commonwealth, Prinz Charles („Wir haben nur noch 18 Monate!“) erreicht werden soll, ist eine induzierte radikale Veränderung in der Lebensgestaltung der Menschen: Alles soll aufgegeben werden, was wir in den letzten 250 Jahren unter Fortschritt verstanden haben, und wir sollen zu einem technologischen Niveau zurückkehren, wie es vor der industriellen Revolution existiert hat. Das bedeutet aber auch, daß dann die Anzahl der Menschen, die mit diesem Niveau erhalten werden können, auf etwa eine Milliarde oder weniger zurückgeht.

Es würde bedeuten, daß die Entwicklungsländer überhaupt keine Perspektive hätten, jemals Armut, Hunger, Epidemien und einem verkürzten Leben zu entkommen, ja es wäre Genozid an einer unvorstellbar großen Anzahl von Menschen! Wenn der „Klimaforscher“ Mojib Latif meint, der westliche Lebensstil lasse sich nicht auf alle Menschen in der Welt übertragen, und Barack Obama sich angesichts der vielen Jugendlichen in Afrika entrüstet, wo man hinkäme, wenn jeder von ihnen ein Auto, eine Klimaanlage und ein großes Haus haben wolle, dann verbirgt sich dahinter die menschenverachtende Arroganz von Mitgliedern der absolut privilegierten, obersten Klasse. Genau diese Sicht der Kolonialherren ist dafür verantwortlich, daß Afrika und weite Teile Lateinamerikas immer noch unterentwickelt sind und viele Hunderte von Millionen Menschen unnötig früh sterben.

Für die Entwicklungsländer bedeutet die Pseudoreligion des anthropogenen Klimawandels Genozid, aber für die Seele der Jugendlichen dieser Welt ist der damit induzierte Kulturpessimismus ein Gift, das die Zuversicht in die menschliche Kreativität zerstört. Wenn alles zum Problem wird und plötzlich mit Schuld beladen ist – Fleisch essen und Essen überhaupt, Autofahren, Fliegen, Heizung, Kleidung, ja Leben an sich -, dann zerstört dies jegliche Entdeckerfreude, jede Begeisterungsfähigkeit für das Schöne und alle Hoffnung für die Zukunft. Und wenn jeder Mensch sowieso nur ein zusätzlicher Parasit ist, der die Umwelt zerstört, dann kommen eben nicht wenige zu solchen misanthropischen Schlüssen wie die Schützen der Massaker von Christchurch und El Paso, die in ihren „Manifesten“ Umweltgründe für ihre Taten angeführt haben.

Umgekehrt liegt in dem wissenschaftlichen und technologischen Fortschritt, der mit der Raumfahrt verbunden ist, der Schlüssel für die Überwindung aller scheinbaren Begrenzungen unserer gegenwärtigen Existenz auf der Erde. „Terraforming“ – also die Schaffung menschenfreundlicher Bedingungen -, wird dann nicht nur auf dem Mars und dem Mond möglich, sondern auch hier auf der Erde, und in der Zukunft auf vielen Himmelskörpern in unserem Sonnensystem und vielleicht darüber hinaus.

In seiner Anthropologie der Astronautik schreibt der deutsch-amerikanische Raumfahrtpionier Krafft Ehricke:

„Das Konzept der Raumfahrt trägt eine enorme Wirkung in sich, weil sie den Menschen in praktisch jedem Aspekt seiner physischen und geistigen Existenz herausfordert. Die Idee, zu anderen Himmelskörpern zu reisen, reflektiert im höchsten Grade die Unabhängigkeit und die Beweglichkeit des menschlichen Geistes. Sie verleiht den technischen und wissenschaftlichen Unternehmungen des Menschen höchste Würde. Und vor allem berührt sie die Sichtweise seiner Existenz selbst. Infolgedessen mißachtet die Idee der Raumfahrt nationale Grenzen, sie weigert sich, Unterschiede der historischen oder ethnischen Herkunft anzuerkennen, und sie durchdringt das Gewebe des einen soziologischen oder politischen Glaubensbekenntnisses so schnell wie das des nächsten.“

Wir brauchen heute dieses kulturoptimistische Menschenbild und die damit verbundene leidenschaftliche Liebe zur Menschheit als der einzigen bisher bekannten kreativen Gattung! Die Tatsache, daß wir uns im Weltraum ausbreiten können, bedeutet, daß wir die engen Grenzen eines nur auf die Erde beschränkten Denkens überwinden können. „Dort in den Sternen beginnt der lang ersehnte Eintritt des Menschen in das Zeitalter der Vernunft, wenn unsere Gattung die letzten kulturellen Überreste des Animalischen in uns abwirft“, wie es Lyndon LaRouche formulierte.

Es ist ein unglaubliches Privileg, jetzt jung zu sein, nach den Sternen zu greifen und eine Epoche der Menschheit mitzugestalten, die zum ersten Mal in der Geschichte das unbegrenzte Potential unserer Gattung entfalten kann!

Helga Zepp-LaRouche

Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts

zepp-larouche@eir.de


Appell

Appell an Repräsentanten des deutschen Mittelstandes, der Gewerkschaften, Wissenschaftler, Eltern, Lehrer und alle denkenden Menschen: Verteidigt Deutschland als Industrienation!

 

von Helga Zepp-LaRouche

Wir erleben derzeit einen beispiellosen Angriff auf Deutschland als Industrienation, dessen Resultat, falls er erfolgreich ist, Ökofaschismus, ein demographischer Kollaps, Verarmung großer Teile der Bevölkerung und möglicherweise Krieg sein wird. Was gegenwärtig auf vielen Ebenen – von der neuen Präsidentin der EU-Kommission über die Mainstream-Medien bis hin zu einer Bewegung in Hysterie getriebener Kinder – orchestriert und offen zugegeben wird, ist ein Systemwechsel, durch den der Lebensstil und -standard auf ein vorindustrielles Niveau zurückgeschraubt werden soll und an die „Tragfähigkeit“ der Erde von angeblich nur einer Milliarde Menschen (Commander of the Most Excellent Order of the British Empire (CBE) Hans-Joachim Schellnhuber) oder sogar nur einer halben Milliarde (Kevin Anderson, Topberater von Greta Thunberg) angepaßt werden soll.

Dabei überschlagen sich die apokalyptischen Prognosen: Der IPCC und die Propheten eines „Grünen New Deal“ katapultierten im vergangenen Jahr eine ganze Phalanx von Kinder-Bewegungen und gewaltbereiten Organisationen in Aktion, mit der Behauptung, die Welt habe nur noch zwölf Jahre Zeit, um die menschheitsgefährdende Klimakatastrophe zu verhindern. Inzwischen sollen es, wie Prinz Charles soeben auf einem Treffen der Außenminister des Commonwealth behauptete, nur noch 18 Monate sein. Derweil sorgt die Internetplattform „We don’t have time“ – hinter der sich Interessen der Wall Street und der Londoner City verbergen, die von der „großen Transformation der Weltwirtschaft“, also Investitionen in alles, was angeblich zum Klimaschutz beiträgt, profitieren –, dafür, daß auf Konferenzen und durch Aktionen immer neue „Klima-Führer“ ausgebildet werden.

Dabei ist der internationale Apparat, der diese Massenmanipulation steuert, seit beinahe einem halben Jahrhundert der gleiche, von Dennis Meadows mit seinen getürkten Computermodellen des Club of Rome, der 1972 die „Grenzen des Wachstums“ verkündete, bis zu Jeffrey Sachs, der mit seiner mörderischen „Schocktherapie“ alleine in Rußland einen Kollaps der demographischen Kurve von einer Million Menschen pro Jahr verursachte. Was neu ist, ist die perfide Instrumentalisierung von Kindern und Jugendlichen, die mit den Thesen vom baldigen Ende der Welt in verzweifelten Aktionismus und eine hochgefährliche Gegnerschaft zu den älteren Generationen getrieben werden.

Dabei setzt das Klima-Establishment auf die Naivität der Bevölkerung, alles für bare Münze zu halten, was die anscheinend politisch korrekte Linie ist, oder es zumindest nicht zu wagen, die privaten Gedanken öffentlich zu artikulieren, wenn sie der vorgegebenen Richtung widersprechen. Was die meisten Menschen nicht einmal annähernd in Betracht ziehen, ist die Tatsache, daß es so etwas wie eine „Nudge-Theorie“ gibt (nach dem gleichnamigen Buch von Cass Sunstein), also die Idee, daß ungefähr 70 Prozent der Medien nicht mehr von Journalisten mit Information und Analysen gestaltet, sondern durch PR-Firmen beeinflußt werden, deren Aufgabe es ist, systematisch die als wahr angenommenen Grundsätze der Bevölkerung im Auftrag politischer und finanzieller Interessen zu manipulieren.

Dabei ist die abscheuliche Idee, daß die Manipulation des Paradigmenwandels einer ganzen Gesellschaft mit der Indoktrinierung der Kinder anfangen muß, bereits 1951 von Lord Bertrand Russell in seiner Schrift „The Impact of Science on Society“ (dt. „Wissenschaft wandelt das Leben“) dargelegt worden:

„Politisch wird wahrscheinlich die Massenpsychologie zur wichtigsten Disziplin werden… Das Aufkommen der modernen Propagandamethoden hat ihre Bedeutung wesentlich gesteigert. Die wichtigste dieser Methoden heißt angeblich ,Erziehung’. Auch die Religion spielt eine, wenn auch verschwindende, Presse und Rundfunk eine an Bedeutung zunehmende Rolle…

Es steht zu hoffen, daß eines Tages jeder jeden zu allem überreden kann, wenn er seinen Patienten nur jung genug in die Hand bekommt und vom Staat mit Geld und dem erforderlichen Apparat versehen wird.

Auf diesem Gebiet würde man erheblich weiter kommen, wenn die Sache in einer Diktatur in die Hand genommen würde… Die Schulpsychologen der Zukunft werden über mehrere Schulklassen verfügen, an denen sie eine Reihe von Verfahren erproben, wie man den Menschen die unverrückbare Überzeugung beibringt, daß Schnee schwarz ist. Und bald werden die ersten vergleichbaren Ergebnisse vorliegen: 1. der Einfluß des Elternhauses ist von Übel, 2. man erreicht wenig, wenn man den Unterricht nicht schon in einer Altersklasse unter 10 Jahren beginnt, 3. sehr wirksam sind in Musik gesetzte Verse, die man immer wieder absingen läßt, 4. die Ansicht ,Schnee ist weiß’, stempelt man am besten als Geschmacksverirrung morbider Überspanntheit ab.

Aber ich greife vor. Es ist Sache zukünftiger Wissenschaftler, hierfür genaue Grundsätze zu entwickeln und herauszufinden, was es pro Kopf und Nase kostet, den Kindern beizubringen, daß Schnee schwarz ist, und wieviel weniger man ausgeben kann, um sie glauben zu lassen, er sei dunkelgrau.

Die Wissenschaft von der Massenpsychologie wird zwar fleißig betrieben, aber streng auf die regierenden Klassen beschränkt werden. Den Pöbel wird man über das Verfahren, wie seine Ansichten ausgebrütet werden, im unklaren lassen. Hat sich diese Technik einmal vervollkommnet, so kann jede Regierung, die die Erziehung für eine Generationsspanne in der Hand hat, ihre Untertanen gefahrlos ohne Armee und Polizisten am Zügel führen.“

An der Methode hat sich nichts Prinzipielles geändert, praktisch angewendet wird sie heute mit der Instrumentalisierung von Greta Thunberg, der ein gut geöltes Management innerhalb weniger Monate Auftritte bei der UN-Klima-Konferenz in Katowice, beim Weltwirtschaftsforum in Davos, vor dem Europa-Parlament in Straßburg, dem Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuß in Brüssel, dem Unterhaus in London und eine Audienz beim Papst organisierte. Ein begleitender Medienhype und ermunternde Worte von Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Steinmeier stellten sicher, daß die „Fridays for Future“-Bewegung die Kinder und Teenager darin bestärkte, die Schule zu schwänzen.

In den verschiedenen Klima-Organisationen arbeiten an vielen führenden Stellen Top-Experten für Massenpsychologie mit, wie z.B. der norwegische Psychologe Per-Espen Stoknes im Board of Directors der Internet-Plattform „We don’t have time“, dessen Spezialthema die Frage ist, wie man „Apokalypse-Überdruß“ in Aktionismus gegen die globale Erwärmung verwandelt. Ein anderes Beispiel ist Alex Evans, Chef der Extinction Rebellion in Leeds, der für ungefähr ein Dutzend geheimdienstverbundener Denkfabriken auf beiden Seiten des Atlantiks gearbeitet hat und ein „Collective Psychology Project“ organisiert.

Die Lüge, daß die These vom anthropogenen Klimawandel unter Wissenschaftlern allgemein akzeptiert sei, wird auch dadurch nicht wahrer, daß sie immer wieder wiederholt wird. Zehntausende von Wissenschaftlern in den USA unterschrieben gemeinsame Erklärungen (z.B. im Global Warming Petition Project, http://www.petitionproject.org/index.php), und erst im Mai veröffentlichten 90 führende italienische Wissenschaftler einen Aufruf an den Präsidenten, die Regierung und das Parlament, der Bevölkerung nicht die sinnlosen und destruktiven Kosten für einen sogenannten Schutz des Klimas aufzubürden, dessen Veränderung völlig andere Ursachen hätte (vgl. Neue Solidarität 28/2019).

Schon 1998 sah Nigel Calder, Herausgeber der Zeitschrift New Scientist und (zusammen mit den dänischen Physikern Hendrik Svensmark und Egil Friis-Christensen) Autor des Buchs Die launische Sonne, in dem der Einfluß von Ereignissen auf der Sonne auf das Klima dargelegt wird, prophetisch voraus: „Alle Parteien der Industriestaaten, ob rechts oder links, werden die CO2-Erderwärmungstheorie übernehmen. Das ist eine einmalige Chance, die Luft zum Atmen zu besteuern. Weil sie damit angeblich die Welt vor dem Hitzetod bewahren, erhalten die Politiker dafür auch noch Beifall. Keine Partei wird dieser Versuchung widerstehen.“ Inzwischen gibt es ganze Kolonnen smarter Investment-Berater, die Investoren zu Anlagen in die Klima-Industrie zu verlocken suchen, mit dem Argument, dort sei das Risiko zwar nicht kleiner, aber man tue wenigstens etwas Moralisches für den Klimaschutz.

Die Rationalisierung für diese Enteignung der Bevölkerung lieferte u.a. Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und Nachfolger von CBE Schellnhuber: „Was das Penicillin für die Medizin ist, ist ein CO2-Preis für die Klimapolitik.“ Mit anderen Worten: Die Preise für Energie und Transport werden so lange angehoben, bis die Leute ihre Verhaltensweisen ändern.

Ganz auf einer Linie mit der Panikmache dieser ganzen Lobby zeigte sich Ursula von der Leyen in ihrer Rede vor dem Europäischen Parlament, in der sie ein radikal grünes Programm für die EU ankündigte, deren bisheriges Ziel, die Treibhausgase bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren, nicht ausreichend sei, man müsse „weiter gehen“, auf „50 Prozent, wenn nicht 55 Prozent“. Sie werde in den „ersten hundert Tagen im Amt“ ein Gesetz vorlegen, in dem das Ziel festgeschrieben ist, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Nach deutlichen Seitenhieben auf Rußland und China definierte sie die zukünftige Rolle Europas, das „zu Hause über sich hinauswachsen“ und damit eine „Führungsrolle in der Welt“ übernehmen solle. Am europäischen Wesen soll also die Welt genesen.

Wie das allerdings mit der ebenfalls von von der Leyen geforderten Verteidigung des „europäischen Lebensstils“ einhergehen soll, ist schleierhaft. Wenn man sich das Paket von Klimasteuern und Regelungen ansieht, das daneben vom „Klimakabinett“ der Umweltministerin Svenja Schulze angekündigt wurde, dann müßte jedem klar sein, daß vom bisherigen Lebensstil nichts übrig bleiben wird. Die Preise für Energie und Transport und als Folge davon für alles andere sollen so in die Höhe getrieben werden, daß die weniger privilegierten Menschen statt Auto und Flugzeug lieber das Fahrrad benutzen, und anstatt die Heizung anzustellen, im Winter dickere Pullover tragen sollen.

In Wirklichkeit bedeutet diese Klimahysterie den finalen Versuch, verspätet den Morgenthauplan durchzusetzen, Deutschland zu deindustrialisieren und die Profite der Klimaspekulanten zu maximieren. Als Folge davon werden junge zukunftsorientierte Menschen in großen Zahlen nach Asien auswandern, der Anteil der alten Menschen wird dramatisch zunehmen, für die aber weder Pflegekräfte noch ein flächendeckendes Gesundheitssystem finanziert werden können – siehe die Bertelsmann-Studie zur Reduzierung der Anzahl der Krankenhäuser. Wenn diese Politik nicht gestoppt wird, drohen in Deutschland wirtschaftliche Verheerungen, die die Folgen des Dreißigjährigen Krieges wie ein Picknick aussehen lassen werden.

Es ist höchste Zeit, daß alle denkenden Menschen in diesem Land umgehend anfangen, sich diesem Angriff auf die Existenz Deutschlands als Industrienation entgegenzustellen. Deutschland ist eine hochentwickelte Wirtschaftsnation, deren Industrie sich auf hohe Energieflußdichten im Produktionsprozeß verlassen können muß, die jetzt schon in Gefahr sind. Wenn in naher Zukunft „Klimagesetze“ und noch mehr Investitionsauflagen alle Kreditströme für die produktive Realwirtschaft strangulieren, dann wird mit den mittelständischen Unternehmen, die rund 85 Prozent des gesellschaftlichen Reichtums produzieren, auch der Boden für die sozialen Aufgaben, die Erziehung und die Kultur entzogen.

Daß der Industriestaat Deutschland das Ziel der Attacke ist, wird noch unterstrichen durch die Tatsache, daß der IWF laut Handelsblatt die Familienunternehmen für die wachsende Schere zwischen Arm und Reich verantwortlich macht: Deren Exporterfolge in China seit 2000 hätten dem im System angelegten Effekt erheblich verstärkt. Das ist angesichts der totalen Bevorzugung der Banken und Spekulanten gegenüber der Realwirtschaft durch die Politik und die führenden Institutionen eine so unerhörte Falschmeldung, daß man nicht von einem Irrtum, sondern von dem Versuch einer bewußten Weichenstellung ausgehen muß.

Es ist beim grünen und neoliberalen Establishment intellektuell möglicherweise noch nicht angekommen, daß nicht nur China, sondern ganz Asien aufsteigt und von ungeheurem Optimismus über seine über 5000 Jahre alten Kulturen wie auch seine Zukunft erfüllt ist. Es muß jedem klar sein: Wenn Asien aufsteigt und Europa und vielleicht der ganze Westen sich durch die grüne Klima-Hysterie selbst zerstört, dann liegt darin die Gefahr eines neuen großen Krieges.

Ganz im Gegenteil liegt das Potential für den deutschen Mittelstand gerade in der Zusammenarbeit mit China beim Ausbau der Neuen Seidenstraße in der ganzen Welt – was aber von Brüssel und Berlin bisher aus geopolitischen Gründen abgeblockt wird. Die Zusammenarbeit mit den 126 Staaten, die sich dieser Initiative bereits angeschlossen haben, sei es bei der Industrialisierung Afrikas oder des Mondes, bedeutet für die Industrienation Deutschland eine optimistische Perspektive.

Die Politik der Hinterzimmer, die wir soeben wieder bei der Verteilung der EU-Posten erlebt haben, war schon immer die Praxis, wenn es um die Weichenstellung bei der Politik zugunsten der Banken oder zugunsten der Realwirtschaft geht. Darin liegt der Grund, warum nach dem Krach von 2007/08 nicht das geringste für die Beseitigung der Ursachen, die zu dieser systemischen Krise geführt haben, getan wurde, und weshalb wir heute am Rande eines noch viel dramatischeren Zusammenbruchs stehen. Der international inszenierte Hype um die Investitionen in den „Grünen New Deal“ soll da nur die letzte Runde des Tanzes auf der Titanic sein, um den „Investoren“ ein letztes Mal den großen Reibach zu bringen. Aber das Resultat ist ein Absturz in ein finsteres Zeitalter. Es ist dieses Mal noch Zeit, Widerstand zu leisten.

zepp-larouche@eir.de


Wenn Sie diesen Aufruf unterstützen und aktiv werden möchten, schreiben Sie uns per Mail an: 

si@schiller-institut.de

oder wenden Sie sich an:

Schiller-Institut, Vereinigung für Staatskunst e.V.
Postfach 140163
65208 Wiesbaden
Tel. +49 – (0)611 – 2052065


Vertreter des Schiller-Instituts spricht auf Wanshou-Dialog für globale Sicherheit

Der Vorsitzende des schwedischen Schiller-Instituts, Ulf Sandmark, war vom 1.-3.7. nach Peking eingeladen, zusammen mit 27 weiteren internationalen Gästen und 23 chinesischen Vertretern am 2. Wanshou-Dialog für globale Sicherheit teilzunehmen. Der Wanshou-Dialog wurde im vergangenen Jahr von der Chinesischen Volksvereinigung für Frieden und Abrüstung ins Leben gerufen. Diese 1985 gegründete Organisation ist mit Abstand die größte staatsbürgerliche Organisation Chinas, die sich dem Frieden verschrieben hat.

Diskussionsrunden behandelten strategische Probleme in allen Regionen und Brennpunkten der Welt. Im Mittelpunkt standen jedoch die Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten: Wird es gegen Chinas wirtschaftlichen Aufstieg noch mehr Widerstand in Form von Handelskrieg und sogar einem Kalten Krieg geben? Läßt sich angesichts der ernsten Gefahren für den Weltfrieden das Risiko eines Atomkrieges vermeiden, wenn fast alle Abrüstungsverträge zusammenbrechen? Ein Sprecher nach dem anderen forderte die Rückkehr zu einem regelbasierten Sicherheitssystem mit den Vereinten Nationen als universellem Schiedsrichter. Viele wiesen darauf hin, wie schwierig es sei, die Politik von US-Präsident Trump zu verstehen, und die Chinesen beklagten, manchmal wisse man nicht einmal, ob ein geplantes Treffen von einem Tag auf den nächsten abgesagt wird.

Das Schiller-Institut wurde gebeten, mit seinem Fachwissen einen Beitrag zum Themenkreis „Neue und aufkommende Technologien und globale Sicherheit“ zu leisten. Mehrere Redner warnten hier vor der Militarisierung des Weltraums sowie vor Präsident Trumps Plänen, einseitig Weltraumwaffen zu stationieren. Dies bot Sandmark eine Gelegenheit, mit einer Diskussion über die „gemeinsamen Ziele der Menschheit“ den gesamten Dialog auf eine höhere Ebene zu heben.

Im Mittelpunkt seines Vortrags standen Lösungen für die strategischen Krisen durch Zusammenarbeit zwischen den Großmächten, indem diese gemeinsam neue Technologien einführen und nutzen, um die Herausforderungen zu meistern, die sich allen Nationen gleichermaßen stellen. Beispielsweise würde die von Lyndon LaRouche konzipierte Strategische Verteidigungsinitiative mit Abwehrsystemen auf der Grundlage neuer physikalischer Prinzipien Atomwaffen überflüssig machen. Ein weiteres gemeinsames Ziel der Menschheit sei die Verteidigung unseres Planeten gegen Bedrohungen aus dem Weltraum (wie Meteoriteneinschläge) im Rahmen einer Initiative zur Strategischen Verteidigung der Erde. Die Erforschung des Weltraums sei ein natürlicher Bereich der internationalen Zusammenarbeit, und mit der Entwicklung der Kernfusion könne man Rohstoffsicherheit für alle Länder gewährleisten.

Darüber hinaus zeigte Sandmark, daß Chinas Belt & Road-Initiative, die allen Ländern offen steht, zur Stabilisierung der globalen Sicherheit beiträgt, indem die Realwirtschaft der Welt entwickelt wird und neue Infrastrukturplattformen als Grundlage für ein neues, stabiles Finanzsystem errichtet werden. In diesem Zusammenhang beschrieb er LaRouches „Vier Gesetze“ als eine strategische Notwendigkeit, die nun im Idealfall durch ein Abkommen der vier Großmächte China, Rußland, Indien und USA umgesetzt werden sollte. Abschließend betonte Sandmark, es sei dringend notwendig, diese strategischen Vorschläge LaRouches in die internationale strategische Debatte einzubeziehen, und dazu müsse man die Kampagne für LaRouches umfassende Rehabilitierung unterstützen.


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