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Treffen der Internationalen Friedenskoalition, 24. Januar, 17.00 Uhr

86. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Hören Sie auf, sich zu fragen, was Trump vorhat – jetzt für den Oasen-Plan organisieren!

Freitag, 24. Januar 2025

17.00 Uhr (MEZ)

An dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition an diesem Freitag werden Larry Johnson, CIA-Beamter im Ruhestand und Mitbegründer der VIPS sowie weitere Friedensaktivisten teilnehmen.

Zur Anmeldung

Die Amtseinführung von Präsident Donald Trump am 20. Januar und seine Flut von Erklärungen und Durchführungsverordnungen in den darauffolgenden 48 Stunden haben für große Aufregung gesorgt. „Die ganze Welt schaut auf die Vereinigten Staaten, und je nach politischer Einstellung schwankt man zwischen Angst und Hoffnung,“, kommentierte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, heute zu Beginn ihres wöchentlichen „Dialog“-Webcasts. Die Situation sei ‚kompliziert und vielschichtig‘. Trumps Handlungen widersprächen sich teilweise, er sei impulsiv und innovativ zugleich.

Aber es ist müßig, darüber zu debattieren, ob das Glas halb leer oder halb voll ist, und aufzuzählen, was Trump Gutes und Schlechtes tut und sagt – in Wirklichkeit hat sich die ganze Situation dramatisch verändert. Und diese Veränderung, so Zepp-LaRouche, erfordert unser sofortiges Handeln. „Wir erleben derzeit einen tektonischen Wandel. 500 Jahre des Kolonialismus kommen an ihr Ende und die BRICS-Staaten versuchen, ein System zu schaffen, das die wirtschaftliche Entwicklung des globalen Südens ermöglicht.“ Sie bestimmen jetzt die Zukunft der Menschheit entscheidend mit.

Trotz seiner uninformierten (und kontraproduktiven) Angriffe auf die BRICS-Staaten hat Präsident Trump sein Bestreben erklärt, den Dritten Weltkrieg zu verhindern, die Beziehungen zu Russland zu normalisieren und den Ukraine-Krieg zu beenden sowie mit China zusammenzuarbeiten, um die Welt zu einem besseren Ort für alle Nationen zu machen. Dies hat eine strategische Chance eröffnet, die schnell genutzt werden muss, um „vor Ort“ Fakten und eine neue Realität zu schaffen. Am dringendsten – und vielleicht am schwierigsten – ist dies in Südwestasien.

Wenn man die Israel-Palästina-Krise, einschließlich des Völkermords in Gaza und zunehmend auch im Westjordanland, beenden will, kann dies nur durch den Wiederaufbau des gesamten Gebiets geschehen, so wie es Lyndon LaRouches Oasis-Plan vorsieht. Mit der Schaffung von ausreichend Süßwasser, Strom, Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken und einer wieder aufgebauten Gesundheits- und Bildungsinfrastruktur kann jetzt ein echter Optimismus für die Zukunft entstehen, den sowohl Israelis als auch Palästinenser so dringend brauchen.

Denjenigen, die argumentieren, dass eine politische Lösung erforderlich ist, bevor die Wirtschaft voranschreiten kann, antwortete Lyndon LaRouche bereits vor 35 Jahren, am 21. August 1990: „Jahrelang wurden unsere Vorschläge für eine wirtschaftliche Entwicklung mit dem Hinweis abgetan, dass zuerst eine politische Lösung gefunden werden müsse und dann eine wirtschaftliche Zusammenarbeit für die allgemeine Entwicklung der Region möglich werden könnte. Wir haben wiederholt und zu Recht gesagt, dass diese Argumentation falsch und sogar gefährlich absurd ist. Der einfache Grund dafür ist, dass die Araber und Israelis ohne eine Politik der wirtschaftlichen Entwicklung keine gemeinsame Grundlage für eine politische Einigung haben: kein gemeinsames Interesse.“

Der LaRouche-Oasenplan kann funktionieren – insbesondere wenn die Vereinigten Staaten und China dabei zusammenarbeiten. In einem am 22. Januar veröffentlichten Leitartikel der halboffiziellen chinesischen Tageszeitung Global Times heißt es: „Zu Beginn von Trumps zweiter Amtszeit als Präsident besteht weitverbreitete Hoffnung auf eine ernsthafte und stabile Beziehung zwischen China und den USA. Für beide Länder existiert ein großes Potenzial für verschiedene Formen der Zusammenarbeit; entscheidend wird sein, ob sie sich aufeinander zubewegen können … Eine Rückkehr zu einer rationalen und pragmatischen Politik gegenüber China liegt im gemeinsamen Interesse der Völker Chinas und der USA.“

Die Verwirklichung des „Oasenplans“ wäre ein guter Beginn, um diese Absicht in die Tat umzusetzen.

86. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Hören Sie auf, sich zu fragen, was Trump vorhat – jetzt für den Oasen-Plan organisieren!

Freitag, 24. Januar 2025

17.00 Uhr (MEZ)

An dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition an diesem Freitag werden Larry Johnson, CIA-Beamter im Ruhestand und Mitbegründer der VIPS sowie weitere Friedensaktivisten teilnehmen.

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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 22. Januar, 18.30 Uhr

Die USA haben gewählt: Was macht Deutschland?

Helga Zepp-LaRouche sagte in einem Interview mit dem russischen Magazin TASS, dass sie glaube, dass Trump seine Antrittsrede mit großer Zuversicht gehalten hat. „Ich denke, das Wichtigste ist, dass er gesagt hat, dass er daran arbeiten wird, einen Dritten Weltkrieg zu vermeiden, wieder normale Beziehungen zu Russland herzustellen und dass die USA und China alle Probleme der Welt lösen können, wenn sie zusammenarbeiten“, sagte sie.

So wurde die Amtseinführung von Präsident Trump von den Regierungen Russlands, Chinas und Indiens begrüßt – jede auf ihre eigene Weise, aber jede drückte die Hoffnung auf das vorhandene Potenzial aus. Der russische Präsident Putin begrüßte Trumps erklärten Wunsch, die Beziehungen zu Moskau wiederherzustellen, und hob insbesondere Trumps „Aussagen über die Notwendigkeit, alles zu tun, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern“, hervor. Chinas Präsident Xi, der erst vor wenigen Tagen mit Trump telefoniert hatte, wies darauf hin, dass China und die USA Partner sein sollten, die „gemeinsam für den Weltfrieden arbeiten“ und ein gemeinsames Interesse haben.

Dieses neue Potenzial ist in der Tat im Entstehen begriffen – man braucht sich nur die Anfänge eines Friedensprozesses in Gaza anzusehen, und die Absicht, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Es muss noch viel mehr getan werden, und der anfängliche Waffenstillstand in Gaza muss beispielsweise zu einer grundlegend anderen Politik für die Region ausgebaut werden…. In einem Gespräch mit Mitarbeitern wies Helga Zepp-LaRouche heute besonders auf die Notwendigkeit des Oasen-Plans im Nahen Osten hin, nachdem ein Waffenstillstand erreicht wurde:

„Die große Frage ist, ob der Waffenstillstand alle drei Phasen durchlaufen wird. Und ich denke, wir müssen unseren Einsatz wirklich verstärken, denn dies ist jetzt der Moment, in dem der Oasenplan auf die Tagesordnung gesetzt werden muss. Die Tatsache, dass Professor Zhang Weiwei auf der Schiller-Konferenz am 7. und 8. Dezember 2024 gesagt hat, dass China über die Mittel zur Umsetzung des Oasenplans verfügt, zeigt, dass es jetzt wirklich an der Trump-Administration liegt, eine solche Zusammenarbeit zu akzeptieren.“

In Deutschland sind die Themen von Krieg und Frieden, sowie die Frage über die allgemeine Ausrichtung der Zukunft ebenso in der Waagschale. Helga Zepp-LaRouche betonte wiederholt, dass die Zeit zwischen der Amtseinführung Donald Trumps und den Bundestagswahlen in Deutschland von entscheidender Bedeutung seien. Auf beiden Seiten des Atlantiks sind Lyndon und Helga LaRouches Konzepte in Bezug auf die Realwirtschaft, die internationale Zusammenarbeit, den Dialog der Kulturen und die Schaffung einer wahren menschlichen Zukunft unabkömmlich.

Deshalb sind wir hocherfreut, Ihnen heute mitteilen zu können, dass die Bürgerrechtsbewegung Solidarität am 16. Januar fristgerecht ihre Landesliste für Berlin sowie die Wahlvorschläge für vier Berliner Wahlkreise mit einer ausreichenden Anzahl von Unterstützungsunterschriften eingereicht und so die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Bundestagswahl am 23. Februar erfüllt.


Gaza: Frieden erfordert wirtschaftliche Entwicklung und Schönheit der Kulturen

Bericht vom 85. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Zu Beginn der 85. wöchentlichen Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 17. Januar äußerte sich Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, verhalten optimistisch über das Waffenstillstandsabkommen für den Gazastreifen. Eine solche Vereinbarung sei bereits im vergangenen Mai getroffen worden, doch erst unter dem Druck von Donald Trumps Team werde sie umgesetzt. Die Biden-Regierung trage die Verantwortung für das Blutbad, das in der Zwischenzeit angerichtet wurde. Trumps Intervention beweise eine gewisse Entschlossenheit, aber eine dauerhafte Lösung erfordere die Anerkennung eines palästinensischen Staates, den umfassenden Wiederaufbau der zerstörten Gebiete und die vollständige Umsetzung von Lyndon LaRouches „Oasenplan“ für die Region.1

Die Präsidenten Putin und Trump könnten bald miteinander sprechen, aber die Briten wollten eine Einigung für die Ukraine verhindern, wie man an dem plötzlichen Besuch von Premierminister Starmer in Kiew sehe. Starmers Vorschlag einer „Hundertjährigen Partnerschaft“ mit der Ukraine erinnere an Hitlers Traum vom „Tausendjährigen Reich“, das „bekanntlich nicht so gut lief“.

Die Frage sei nun, welche strategische Ausrichtung Trump für die Vereinigten Staaten formulieren wird. Wird er nach den großen Rückschlägen bei den Rüstungskontrollverhandlungen den Plan weiter vorantreiben, das US-Atomwaffenarsenal für 1,2 Billionen Dollar zu modernisieren? Die Geopolitik sei ein tödliches Relikt der Vergangenheit, das zwei Weltkriege verursacht hat. Zepp-LaRouche betonte auch, nur durch die Überwindung der Armut könne man die Migrationskrise an der Wurzel packen und solche Krisen auf humane Weise lösen.

Ukraine Plus

Oberst a.D. Larry Wilkerson, ehemaliger Stabschef des US-Außenministers, sagte: „Ich bezeichne die Vereinigten Staaten von Amerika als ,Imperium‘, und dieses Imperium ist auf einen schlimmen Irrweg geraten.“ Das Imperium sei nun in einer gefährlichen und chaotischen Lage, an der es selbst schuld sei. Amerika habe zwei Milliarden Menschen unter drakonische Sanktionen gestellt. Wilkerson beschrieb, wie er und sein IPC-Kollege, der pensionierte US-Luftwaffenoffizier Dennis Fritz, miterlebten, wie 20 bis 30 Beamte der Kongreßpolizei drohten, Mitglieder der Gruppe „Ärzte gegen Völkermord“ im Senatsgebäude zu verhaften.

Er sagte voraus, die Israelis würden trotz des angekündigten Waffenstillstands die Besiedlung des Gazastreifens genauso rücksichtslos fortsetzen wie im Westjordanland. Die israelische Armee habe erhebliche Probleme. Soldaten erschienen nicht zum Dienst und viele Veteranen seien wegen psychischer Traumata in Behandlung.

Scott Ritter, ehemaliger UN-Waffeninspekteur, bezeichnete den Waffenstillstand als „Hinhaltetaktik“, während sich die Israelis neu formieren. Israel hätte vorgehabt, die Hamas auszulöschen, aber das sei gescheitert, in diesem Sinne sei die Waffenruhe eine Niederlage für Israel. Es sei aber auch kein Sieg für die Palästinenser, solange kein palästinensischer Staat geschaffen wird. „Ob man Donald Trump liebt oder haßt, er hat die Dynamik verändert.“ Israel habe gehofft, Großspenden von US-Zionisten und besonders „die 100-Millionen-Dollar-Investition der Witwe Adelson in Donald Trump würden Dividenden bringen“. Man wisse nicht, was nach dem 20. Januar passiert, aber „Netanjahus Regierung ist tödlich getroffen“. Wenn die Geiseln freigelassen werden, werde das wahre Ausmaß von Netanjahus Verbrechen herauskommen, und das werde zum Sturz seiner Regierung führen. Saudi-Arabien werde die Beziehungen zu Israel nicht normalisieren (wie Trump es wünscht), solange es keinen palästinensischen Staat gibt. Netanjahu und sein rechtsextremer Minister Ben-Gvir würden für die Lügen, die sie dem israelischen Volk auftischten, einen „tödlichen politischen Preis“ zahlen.

Zepp-LaRouche sagte zum Thema Waffenstillstand: „Ich kann Ihre Besorgnis nur teilen.“ Wir dürften uns jetzt nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen, sondern müßten den Oasenplan umsetzen. Anstatt ein Skiresort in der Wüste zu bauen, sollten die Saudis das Geld für Wasserprojekte nutzen.

Steve Starr, ehemaliger Professor der Universität von Missouri und Kernwaffenexperte, zog einen provokanten Vergleich zwischen dem jüngsten Feuersturm in Los Angeles und den Feuerstürmen, die bei der Detonation von Atomwaffen entstehen: Der Hauptunterschied zwischen einem linearen Feuer wie den Bränden in Los Angeles und einem Massenfeuer durch eine Atomexplosion bestehe darin, daß es bei letzterem kein Entkommen gibt, weil es mit Winden von bis zu 640 Stundenkilometern einhergeht.

Prof. Haim Bresheeth, Gründer des Jewish Network for Palestine, antwortete darauf, es sei schwierig, nach einer solchen ernüchternden Atomkriegsdiskussion zu sprechen, aber man dürfe nicht vergessen, daß Israel genau das für den Iran plant. „Wir sollten sehr vorsichtig damit sein, Politik zu personalisieren“, sagte er, denn hinter Leuten wie Netanjahu und Trump stünden Staaten. Netanjahus Abgang werde in Israel keine radikale Veränderung bewirken, denn es habe seinen eigenen „tiefen Staat“, nämlich den Zionismus, der „dem Körper Palästinas ein erschreckendes Narrativ eingeschrieben hat“. Diejenigen, die nach Netanjahu kommen, würden nicht besser sein. „Der Zionismus hat in Israel eine Bevölkerung hervorgebracht, die den Krieg in Gaza zu 97% unterstützt hat“, sagte Prof. Bresheeth. Der Völkermord habe nicht am 8. Oktober 2023 begonnen, sondern als die UNO am 29. November 1947 Palästina aufteilte. Am nächsten Tag hätten die Zionisten den Krieg angefangen, und in 80 Jahren wurden mehr als eine Viertelmillion Menschen getötet. Der erste, der Israels jüngsten Gazakrieg als Völkermord bezeichnete, sei Prof. Raz Segal, der schon nach einer Woche einen Artikel für Jewish Currents mit dem Titel „Ein Lehrbuchfall von Völkermord“ schrieb. Hunderte Israelis hätten ihm zugestimmt, das gebe ihm Hoffnung für Israel, sagte Prof. Bresheeth.

Israel habe unmittelbar nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens den Libanon bombardiert, das sei typisch. Ein Waffenstillstand „ist nur eine Verzögerung des Völkermords“. Man müsse dem Völkerrecht folgen. Nicht nur acht Israelis, sondern Hunderte von Leuten in anderen Ländern, die dies unterstützen, sollten wegen Völkermordes auf der Anklagebank sitzen. Einer davon sei der scheidende US-Außenminister Tony Blinken.

Diskussion

Die Diskussionsrunde begann mit drei Berichten über Aktivitäten. Co-Moderator Dennis Speed präsentierte den neuen Sonderbericht der LaRouche-Organisation (TLO) über die Bemühungen von Agenten des Schattenstaats, die Bestätigung der von Trump ernannten politischen Außenseiter Tulsi Gabbard und Kash Patel zu blockieren. Er trägt den Titel The Liars‘ Bureau („Die Lügner-Behörde“).2

Jack Gilroy gab einen Aktionsbericht der Organisationen Veterans For Peace und Merchants Of Death,3 und der ehemalige (und zukünftige) Kongreßkandidat José Vega berichtete über seine Aktivitäten. Er war zusammen mit Oberst Wilkerson und Jack Fritz in Washington dabei, um die Lobbyaktion der Ärzte gegen Völkermord zu unterstützen.

Zepp-LaRouche beantwortete eine Reihe von Fragen und Kommentaren. Auf die Frage, ob es ein Zufall sei, daß Trumps Amtseinführung auf den Martin-Luther-King-Feiertag fällt, antwortete sie, wir sollten dies nutzen, um Trump auf einen ethischen Weg zu bringen. „Wir sind heute immer noch auf dem Weg in die Diktatur“, so sei es in Deutschland nicht erlaubt, Israels Vorgehen in Gaza als Völkermord zu bezeichnen. Jeder im Globalen Süden könne sehen, daß das Gerede des Westens von „Demokratie und Menschenrechten“ eine Farce ist und zum Gespött geworden ist. Sie erwähnte einen kürzlich erschienenen Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung,4 in dem der ehemalige Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer wegen der Zensur von einer „Stasi 2.0“ in Deutschland spricht. Sogar Tulsi Gabbard habe ihren Widerstand gegen eine Polizeistaatsmaßnahme in den USA (Abschnitt 702 des Foreign Intelligence Surveillance Act) aufgegeben, die inzwischen so weit geht, daß jeder, der mit Ausländern spricht, Opfer geheimdienstlicher Überwachung werden kann.

Sie schloß mit der grundsätzlichen Feststellung, wir seien mitten in einem Wandel, der so bedeutsam ist wie der Übergang Europas vom Mittelalter zur Goldenen Renaissance. Eine bessere Kultur werde entscheidend dafür sein, wie wir jetzt handeln.


Anmerkungen

1. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Youtube-Kanal des Schiller-Instituts.

2. The Liars‘ Bureau, Sonderbericht der LaRouche-Organisation (TLO), als PDF zum Herunterladen erhältlich.

3. Merchants of Death War Crimes Tribunal, als PDF und Video im Internet.

4. Ueli Maurer sieht Deutschland auf dem Weg in eine Diktatur, Artikel über den ehemaligen Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer, Neue Zürcher Zeitung, 12.01.2025


Treffen der Internationalen Friedenskoalition, 17. Januar, 17.00 Uhr

85. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Waffenstillstand in Gaza: Jetzt Völkermord und Geopolitik beenden

Freitag, 17. Januar 2025

17.00 Uhr (MEZ)

An dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition an diesem Freitag werden Oberst a.D. Lawrence Wilkerson, Prof. Haim Bresheeth, Gründer des Jüdischen Netzwerks für Palästina, und führende palästinensische Stimmen im Kampf für den Frieden in Palästina teilnehmen.

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Waffenstillstand in Gaza: Jetzt Völkermord und Geopolitik beenden

Liebe Friendensfreunde,

am Mittwoch, dem 15. Januar, wurde bekannt, dass die Unterhändler in Katar eine Vereinbarung über einen vorübergehenden Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas getroffen hatten. Nach 15 Monaten der Brutalität gibt es einen Hoffnungsschimmer, dass das sinnlose Töten von Palästinensern aufhören und eine andere Zukunft für die ganze Region beginnen könnte. Diese Entwicklung gibt Grund zur Hoffnung. Aber sie kann nur genutzt werden, wenn unverzüglich das zugrundeliegende Problem angegangen wird, für das der Völkermord in Gaza ein Symptom ist. Auf diesem Weg liegen noch viele Hindernisse vor uns.

Präsident Biden war natürlich schnell dabei, sich die Lorbeeren für diese Leistung zu sichern, und behauptete, dies sei ein direktes Ergebnis seiner Diplomatie seit Oktober 2023 im Rahmen des Plans vom Mai 2024. Es ist jedoch klar, dass das Abkommen nur mit Hilfe von Donald Trump zustande gekommen war. Dies gab sogar das US-Außenministerium zu, dessen Sprecher sagte, dass Trumps Team „absolut entscheidend“ für den Abschluss des Abkommens gewesen sei. Die Geschichtsschreibung wird zeigen, dass Joe Biden und „Bloody Blinken“ zusammen mit Netanjahu und seinen extremistischen Verbündeten eine viel frühere Lösung verhindert haben.

Joe Biden ist in der Tat ein perfektes Beispiel für die schlimmsten Auswüchse der permanenten Bürokratie in Washington. In diesem Machtgeflecht der Wall-Street und City of London entstand nach 1971 ein System, das durch endlose Kriege, öffentliche Sparmaßnahmen und sogar Faschismus daran arbeitete, eine dauerhafte Herrschaft zu etablieren. Nur von persönlichem Ehrgeiz angetrieben, folgt der Typus dieser Bürokraten-“Lemminge“ den Anweisungen und Empfehlungen von „Experten“ – denselben Leuten, deren „Expertise“ die Welt in unzählige Kriege in Südwestasien geführt hat und heute auf einen globalen Konflikt zwischen den Supermächten zusteuert.

Worauf beruht dieses System und wie hat es die westliche Zivilisation beeinflusst? In diesem Verständnis liegt der Schlüssel, um sicherzustellen, dass dieser Waffenstillstand nicht nur zu einem dauerhaften Frieden werden kann, sondern auch dazu, dass sich diese Ereignisse niemals wiederholen. Wenn man glaubt, dass Menschen im Wesentlichen Tiere sind und ausschließlich von ihren eigenen Selbstinteressen geleitet werden, dann tappt man direkt in die Falle der britisch-imperialen Geopolitiker. „Gemeinsame Interessen der Menschheit sind eine Utopie!”, tönen sie. Und: „Wir müssen genug ‚Stärke‘ beweisen, um auf der einen Seite Vertrauen und Motivation zu schaffen und auf der anderen Seite Respekt und Mäßigung zu erzeugen.“ Die letztere Aussage wurde am 9. Januar vom britischen Außenminister David Lammy gemacht. Er zitierte den britischen Außenminister der Nachkriegszeit Ernest Bevin, einen der Hauptverantwortlichen für den Kalten Krieg. Der Westen müsse „das Handbuch des Kalten Krieges wieder aufschlagen“, fügte Lammy hinzu, ein offensichtlicher Versuch, auf Trump einzuwirken und Großbritannien weiterhin eine Führungsrolle zu sichern.

Von Trump kommen unterdessen wichtige Zeichen, dass er die Krise in der Ukraine lösen und die Beziehungen zu Russland wiederherstellen will. Sein Kommentar letzte Woche,in dem er die NATO beschuldigte, sich bis vor die Haustür Russlands ausgedehnt zu haben, wurde vom russischen Außenminister Sergej Lawrow hervorgehoben. Dies sei „das erste Mal …, dass ein Amerikaner und überhaupt ein westlicher Staats- und Regierungschef offen zugibt, dass die NATO bei der Unterzeichnung zahlreicher Abkommen mit unserem Land unaufrichtig war.“ Ob dies jedoch nur eine Taktik ist oder ob Trump tatsächlich Russlands Rechte anerkennen und „sinnvolle Gespräche“ führen wird, werde sich zeigen, so Lawrow.

Im Kampf um die Umkehrung dieses Paradigmas können wir aber nicht darauf warten, dass die Verfechter der „regelbasierten Ordnung“ ihre Meinung ändern. Und verlassen Sie sich auch nicht auf Trump, obwohl sein Beitrag zum Waffenstillstand in Gaza sehr willkommen ist. Werden Sie stattdessen selbst zu einer aktiven Kraft für den Wandel! In ihrem wöchentlichen Webcast sprach Helga Zepp-LaRouche über die bestimmende Rolle der Geopolitik bei den Gräueltaten in Palästina, im Libanon und in der Ukraine:

„Die Idee, daß die geopolitische Perspektive, die den Keim für Weltkriege in sich trägt – die Geopolitik war der Grund für zwei Weltkriege im 20. Jahrhundert – das muss definitiv überwunden werden. Es muss durch die Idee ersetzt werden, dass es ein größeres Interesse gibt, das uns als die eine Menschheit vereint. Ich denke, das ist eine existenzielle Frage, denn wenn wir die Geopolitik nicht überwinden können, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir uns selbst in die Luft jagen und alles auf diesem Planeten zerstören. Leider waren wir dem noch niemals so nahe – aber wenn genug Menschen diese Gefahr erkennen, können wir vielleicht die moralische Kraft aufbringen, sie zu überwinden.“

Die Internationale Friedenskoalition (IPC) wird sich am Freitag, dem 17. Januar, um 17:00 Uhr (MEZ) bei ihrem wöchentlichen Treffen mit diesem Thema befassen und die Perspektive für die nächsten Schritte erörtern. Oberst Lawrence Wilkerson (a. D.) aus den USA, der israelische Friedensaktivist Haim Bresheeth und führende palästinensische Vertreter werden daran teilnehmen. Schalten Sie ein und beteiligen Sie sich.

85. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Waffenstillstand in Gaza: Jetzt Völkermord und Geopolitik beenden

Freitag, 17. Januar 2025

17.00 Uhr (MEZ)

An dem Treffen der Internationalen Friedenskoalition an diesem Freitag werden Oberst a.D. Lawrence Wilkerson, Prof. Haim Bresheeth, Gründer des Jüdischen Netzwerks für Palästina, und führende palästinensische Stimmen im Kampf für den Frieden in Palästina teilnehmen.

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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, Mittwoch 15. Januar, 18.30 Uhr

Das alte System stirbt – eine historische Chance für die Menschheit

In einer Diskussion mit Mitarbeitern und Aktivisten der internationalen LaRouche-Beweung am 13. Januar stellte Helga Zepp-LaRouche die „eine historische Gelegenheit zum Eingreifen“ folgendermaßen dar:

„Dieses Jahr, 2025, ist zweifellos das Jahr, in dem das alte Systems endet, das Ende der Idee der unipolaren Welt, das Ende des neoliberalen Systems, das versucht, die Hegemonie über den Rest der Welt zu erlangen, aber es ist auch die Gelegenheit, das umzusetzen, wofür sich Lyndon LaRouche mehr als die Hälfte des letzten Jahrhunderts eingesetzt hat.

Und obwohl immer noch die Gefahr besteht, dass die Dinge wirklich schief gehen könnten, entweder unmittelbar in der Zeit, bevor Trump ins Weiße Haus einzieht, denn es gibt noch einige heiße Krisenherde, oder aber, wenn wir die geopolitische Konstruktion, nach der es ein legitimes Recht einer Nation oder einer Gruppe von Nationen gegen eine andere Nation oder eine andere Gruppe von Nationen gibt, nicht beseitigen, könnte diese Konfrontation zu einem beliebigen Zeitpunkt etwas später eintreten. …

Wir müssen also bei allem, was wir tun, vorrangig darauf hinwirken, dass sich die Axiome des Westens ändern, dass die Menschen mit dem geopolitischen Denken aufhören und dass wir die Richtung der Nationen des kollektiven Westens in Richtung einer Zusammenarbeit mit den Ländern des globalen Südens beim Aufbau eines neuen und gerechteren Systems ändern müssen. …

Wir müssen also eingreifen, und zwar indem wir uns klarmachen, dass die europäischen Nationen und auch die Vereinigten Staaten in den letzten – im Falle Europas schon länger, in den Vereinigten Staaten in den letzten 50 Jahren – mit Axiomen erstickt wurden, die der wahren Identität unserer Nationen völlig fremd sind. Deshalb müssen wir wirklich ernsthaft ein Projekt in Angriff nehmen, um zunächst einmal ganz klar festzustellen, was die besten Traditionen Europas, der europäischen Nationen und der Vereinigten Staaten sind. Denn wenn wir das nicht tun, gibt es keine Grundlage, auf der sich die Europäer und die Amerikaner mit den Ländern des globalen Südens zusammenschließen könnten…

Der Istzustand beim Amtsantritt Trumps, wenn man sich die daraus erwachsenden Möglichkeiten genauso wie die potentiellen Schwächen ansieht, deutet darauf hin, dass Trump aktiv ein frühzeitiges Treffen mit Putin in Erwägung zieht, was sogar Scholz in einem Interview kürzlich begrüßte, wenn auch erwartungsgemäß mit seinen üblichen Bemerkungen vermischt, dass die Souveränität der Ukraine respektiert werden müsse. Dennoch erklärte Peskow, dass Putin für ein solches Treffen mit anderen internationalen Staatschefs, einschließlich Trump, offen sei. Es gibt keine Bedingungen, die dafür erfüllt werden müssten, daher denke ich, dass es wahrscheinlich schon bald stattfinden wird.

Aber nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar bleiben noch etwa vier Wochen bis zum deutschen Wahltag, in denen Merz womöglich versuchen wird, die Ideen, die in Ramstein vorgestellt wurden und mit denen alles kompensiert werden soll, was durch Trump in der Ukraine und in anderen Bereichen verloren zu gehen droht, aufrecht zu erhalten. Es gibt weiterhin massive Anstrengungen in Richtung dieser blödsinnigen „Kriegstüchtigkeit“, aber es werden Öffnungen entstehen, weil die Situation so sehr im Fluss ist. …

Ich denke, wir durchleben gerade eine sehr dramatische Zeitperiode, voller Spannung, doch auch voller Möglichkeiten. Das heißt nicht, dass die Gefahren bereits beseitigt sind, aber die Vision, wohin die Welt gehen könnte, ist ganz klar vorhanden, aber es wird eine außerordentliche Anstrengung unserer Organisation auf internationaler Ebene erfordern, um dies zu erreichen und dieses Ziel in die Diskussion einzubringen.

Denn es ist diese besondere Idee, vor allem im Hinblick auf die Wiederbelebung der klassischen Kultur, von der Lyndon LaRouche immer sagte, dass eine Gesellschaft, die die Prinzipien der klassischen Komposition nicht kennt, keine Überlebenschance habe. Lyndon hat das immer sehr nachdrücklich betont, und das ist etwas, was nur wir einbringen können, denn ich habe noch keinen der derzeitigen Politiker in irgendeiner sinnvollen Weise über die Ideen der klassischen Komposition und der Staatskunst sprechen hören, so wie wir diese Schätze präsentierten.

Ich glaube also, dass wir uns in einer unglaublich optimistischen Situation befinden, wenn wir tun, was wir tun müssen.


Macht die Menschheit wieder wahrhaft menschlich!

Bericht vom 84. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 84. wöchentliche Internettreffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 10. Januar war wieder ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich maßgebliche Persönlichkeiten aus aller Welt zusammenschließen, um einer Welt am Rande eines globalen Krieges Frieden zu bringen. Helga Zepp-LaRouche eröffnete die Sitzung mit der Bemerkung, es liege „Spannung in der Luft“, während die Welt auf Donald Trumps Amtseinführung am 20. Januar wartet, ohne zu wissen, welchen Kurs seine Regierung einschlagen wird. Die scheidende Biden-Regierung verfolge weiter ihre Kriegspolitik. So verbreite Verteidigungsminister Gen. Lloyd Austin wieder die Lüge, die Russen (und andere „Autokraten“) würden mehr Länder überfallen, wenn die Ukraine den Krieg verliert. Das Grauen in Palästina halte an und weite sich auf das Westjordanland aus, was selbst die israelische Zeitung Haaretz als völkermörderisch und als Pogrom bezeichne.

Zepp-LaRouche erwähnte, daß Trumps Kandidat für den Posten des FBI-Chefs, Kash Patel, in seinem Buch Personen auflistet, gegen die ermittelt werden soll, um den „Tiefen Staat“ zu säubern, und sie nannte einige der Namen. Sie betonte, um die Kriege zu beenden, müßten wir die tiefere Ursache, nämlich den Zerfall des westlichen Finanzsystems, angehen und in Zusammenarbeit mit den BRICS-Staaten „dazu beizutragen, die Menschheit wieder menschlich zu machen“.

Der pensionierte Schweizer Oberstleutnant Ralph Bosshard sagte, Trump trete sein Amt in einem nicht von ihm verschuldeten schwierigen Umfeld an. Das Abkommen mit dem Iran von 2003 zur Einstellung des iranischen Atomwaffenprogramms – das es, wie jeder wußte, gar nicht gab – habe Teheran nur akzeptiert, weil sie wußten, daß sie sonst angegriffen würden. Heute begehe Israels Regierungschef Netanjahu einen Völkermord und drohe dem Iran mit Krieg, und das werde im US-Kongreß und von der Biden-Regierung bejubelt. Wenn man einen Weltkrieg mit Rußland verhindern wolle, müsse man Rücksicht auf russische Interessen nehmen. Europa breche heute zusammen, u.a. weil Präsident Biden die Schwäche von Bundeskanzler Olaf Scholz ausnutzte, um die Nord-Stream-Pipeline zu sprengen und damit die gesamte Energiesicherheit Europas zu untergraben. Präsident Trump müsse sich mit der weltweiten Entdollarisierung befassen und klären, welche Probleme Priorität haben – die Zeit werde knapp sein, denn bald könne er Biden nicht mehr für die Krisen verantwortlich machen. Seine ersten Monate im Amt seien entscheidend.

Dr. Glenn Diesen aus Norwegen sagte, er sei optimistisch, daß Trump handeln wird, um die Krise mit Rußland zu lösen, aber das Paradigma der „liberalen Demokratie“ sei insgesamt gescheitert. Die „internationale Aristokratie“ habe einen „Club der Demokratien“ gegründet, aber eine solche unipolare Politik erfordere eine Hegemonie, die nur mit Gewalt durchgesetzt werden kann. Die Folgen sehe man: Die sogenannten „Demokratien“ unterstützen den Völkermord in Palästina, sie haben das Assad-Regime gewaltsam gestürzt, sie unterstützen ISIS, und sie haben die demokratische Wahl in Rumänien für ungültig erklärt. Sie weigern sich, die Sicherheitsinteressen anderer anzuerkennen. Aber die Multipolarität stehe nicht zur Debatte, sie sei bereits Realität. Die unipolare Welt habe sich auf viele Kriege gegen schwache Länder gestützt, die für den Westen als Katastrophe endeten – man stelle sich vor, was erst in einem Krieg gegen eine Supermacht passieren würde. Die Volkswirtschaften und Menschen im Westen seien erschöpft und hätten die Diplomatie aufgegeben, Regierungen stürzen reihenweise. Trump habe zugegeben, daß die NATO-Osterweiterung ein Fehler war, das sei zumindest ein Schritt in Richtung Frieden.

Dr. Mimi Syed von der Organisation Ärzte gegen Völkermord sprach als Ärztin und Mutter und beschrieb die Schrecken, die sie während ihrer Reisen nach Gaza gesehen hat – „Greuel, die niemand miterleben sollte.“ Dies stehe im völligen Widerspruch zu den Ideen, auf denen die USA gegründet wurden. Sie beschrieb mehrere solcher Horrorbilder, darunter ein achtjährige Junge dessen Gesicht in einer angeblich „sicheren Zone“ von einer Bombe weggesprengt wurde und der ein „Captain America“-T-Shirt trug – eine häßliche Ironie. Amerika finanziere diese Kriegsverbrechen, und wir müßten gemeinsam aufstehen, um einen Waffenstillstand und humanitäre Hilfe für die Palästinenser zu fordern.

Dr. Joycelyn Elders, die ehemalige Leiterin der US-Gesundheitsdienste (Surgeon General), lobte den politischen Kampf des Schiller-Instituts und der IPC, allen voran Helga Zepp-LaRouche. Wir alle versagen bei der Vorbereitung der nächsten Generation, sagte sie, indem wir die Zerstörung von Kindern zulassen, die Gesundheit, Bildung und Hoffnung brauchen. Der Schrecken, den wir sehen, „macht uns alle krank“. Sie versprach, alles zu tun, um den Völkermord zu stoppen. „Jeder kann etwas tun“, erklärte sie.

Zepp-LaRouche erinnerte daran, daß Dr. Elders während der COVID-Pandemie mit ihr zusammenarbeitete und eine wesentliche Rolle dabei spielte, das „Komitee für die Coincidentia Oppositorum“1 zu gründen, ausgehend vom Konzept des Nikolaus von Kues aus dem 15. Jahrhundert, daß alle scheinbaren Gegensätze aufgelöst werden können, wenn das Wohl der Menschheit an oberster Stelle steht. Sie stimmte auch Oberst Bosshard zu, daß Trump nur wenig Zeit zum Handeln bleibt. Die USA hätten nun weltweit jegliche Glaubwürdigkeit verloren, sie seien eine „sterbende Zivilisation“, die kein Recht mehr hat, von Menschenrechten zu reden. Die USA könnten und müßten jetzt zu ihren eigenen besten Traditionen zurückkehren. „Unsere eigene Menschlichkeit steht auf dem Spiel“, wenn wir die laufenden Greueltaten nicht stoppen.

Dr. Rodolfo Ondarza, ein mexikanischer Neurochirurg und ehemaliger Abgeordneter im Stadtparlament von Mexiko-Stadt, las einen Auszug aus einem Offenen Brief vor, den er zur Unterstützung der Ärzte gegen den Völkermord verfaßt hat. Darin lobt er die Moral und den Mut von Dr. Hassan Abu Safiya und anderen palästinensischen Medizinern, die von Israel inhaftiert wurden. Er forderte ihre Freilassung und ein Ende des Völkermords.

Diskussion

Wichtige Themen der Diskussionsrunde der Teilnehmer waren das Versagen der Vereinten Nationen, Aktivitäten, um die IPC bekannter und einflußreicher zu machen, und der Mangel an angemessenen Gesundheitssystemen auf der ganzen Welt. Es wurde über die Lobbyarbeit der Ärzte gegen Völkermord im US-Kongreß mit Hilfe von Mitgliedern des Schiller-Instituts und pensionierten US-Militärs berichtet.

Joe Jennings vom Schiller-Institut beschrieb eine Kundgebung gegen den Genozid, die er und seine Mitstreiter am Texas Medical Center in Houston – dem größten medizinischen Zentrum der Welt mit 50.000 Beschäftigten – mit Flugblättern und Schildern abhielten.

Es gab auch eine Diskussion über den Westfälischen Frieden, der 1648 die Religionskriege in Europa auf der Grundlage der Achtung der „Interessen des anderen“ beendete, und wie im Gegensatz dazu der Versailler Vertrag nach dem Ersten Weltkrieg, der die Interessen Deutschlands ignorierte, die Voraussetzungen für den Zweiten Weltkrieg schuf. Ähnlich habe die Politik nach dem Kalten Krieg, als man die Interessen der Sowjetunion zugunsten der NATO-Erweiterung ignorierte, zu der gegenwärtigen akuten Gefahr eines globalen Atomkriegs geführt.

Oberst Bosshard erklärte in seinen abschließenden Bemerkungen, es sei vor Beginn der Militäroperation in der Ukraine gewesen, und es sei klar gewesen, daß Rußland die russischsprachige Bevölkerung verteidigen würde. Es sei verrückt gewesen, daß die Regierung in Kiew den Gebrauch der russischen Sprache verbot. Der Glaube an die Überlegenheit des Westens habe die westlichen Regierungen nur ermutigt, „lauter zu bellen“. Der Westen müsse endlich lernen, andere Kulturen zu respektieren.

Helga Zepp-LaRouche sprach nochmals über die Problematik der Pandemien. Ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche habe schon 1971 eine Arbeitsgruppe zu den Auswirkungen der IWF-Konditionalitäten gegründet, die Länder zwangen, Schulden auf Kosten der Grundbedürfnisse der Bevölkerung zu bezahlen. Er habe dabei aufgezeigt, daß eine solche Senkung des Lebensstandards die Ursache für alte und neue Pandemien und für einen damit verbundenen Bevölkerungsrückgang ist.

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Treffen der Internationalen Friedenskoalition, 10. Januar, 17.00 Uhr

84. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

84. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die amerikanische Präsidentschaft ist kein ,Super Bowl‘

Freitag, 10. Januar 2025

17.00 Uhr (MEZ)

Schließen Sie sich diesen Freitag 17.00 Uhr (MEZ) der Internationalen Friedenskoalition an und hören Sie Berichte von Doctors Against Genocide, Glenn Diesen und anderen.
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Liebe Freunde der Internationalen Friedenskoalition,

es ist schwer, sich etwas Schlimmeres, etwas Erniedrigenderes für den menschlichen Geist vorzustellen, als den Völkermord, der in Gaza seit mehr als einem Jahr stattfindet und sich täglich verschlimmert. Aber jetzt hat die kriminelle Führungsclique in der israelischen Regierung angekündigt, die malthusianische Politik Londons und Washingtons auch im Westjordanland umzusetzen. Eine der bekanntesten Tageszeitungen Israels, Haaretz, warnt eindringlich davor. Der Leitartikel vom 8. Januar trägt die Überschrift „Israel will das Westjordanland in Schutt und Asche legen, genau wie Gaza“ . „Das Ziel: die Apartheidspolitik eines Groß-Israels (Eretz Israel) in den besetzten Gebieten durchzusetzen. Wenn sie Erfolg haben, werden sie jede zukünftige Möglichkeit einer Zweistaatenlösung und eines nachhaltigen Lebens in der Region zunichte machen.“

Der stellvertretende Kommandeur des CENTCOM, Vizeadmiral Brad Cooper, reiste letzte Woche nach Israel, um über verstärkte Waffenlieferungen der scheidenden Biden-Regierung und die Verbesserung der Bereitschaft für einen möglichen gemeinsamen Angriff der USA und Israels auf die iranischen Nuklearanlagen zu sprechen. Das könnte im Handumdrehen zu einem nuklearen Kräftemessen mit dem strategischen Verbündeten des Iran, Russland, eskalieren.

Wann könnte ein solcher Angriff stattfinden? Wenn, dann sehr wahrscheinlich vor der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar. Zur Überraschung vieler hat Trump dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu gerade eine unmissverständliche Botschaft geschickt, dass er mit dessen Umgang mit der Situation, einschließlich der militärischen Eroberung von Gebieten in Südsyrien durch Israel in den letzten Wochen, nicht einverstanden ist. Am 7. Januar, direkt nach seiner weithin publizierten Mar-a-Lago-Pressekonferenz, postete Trump auf seinem Truth-Social-Konto ein Video vom Oktober 2024, in dem der Wirtschaftswissenschaftler Jeffrey Sachs die Rolle der CIA und anderer US-amerikanischer und britischer Geheimdienste bei der Operation Timber Sycamore anprangerte. Diese Operation von 2012 bis 2017 sollte den Sturz der Regierung von Baschar al-Assad in Syrien herbeiführen. Trumps Post enthielt Sachs‘ Verurteilung von Netanjahus Rolle, einschließlich dessen Kommentars, dass Netanjahu „nichts als ein Fanatiker ist, der immer noch versucht, uns dazu zu bringen, heute, in dieser Woche, gegen den Iran zu kämpfen“.

Plant die künftige Trump-Regierung, den neokonservativen Kriegsplan für Südwestasien und die Ukraine über den Haufen zu werfen? Wird Trump Jahrzehnte angloamerikanischer Kriegsplanung gegen Russland und China und die permanente Bürokratie der Banker in der Regierung, die diese Politik durchgesetzt hat, zum Scheitern bringen? Seine Nominierungen von Tulsi Gabbard als Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes und von Kash Patel als FBI-Chef deuten darauf hin, dass dies der Fall sein könnte.

All das wird sich zeigen. Ebenso wie die Frage, ob Trumps schlagzeilenträchtige Äußerungen gegenüber der Presse über die Eroberung Grönlands, des Panamakanals und Kanadas nur unangenehmes Verhandlungsgetöse sind oder tatsächlich eine beabsichtigte Politik, die jede andere nationale Souveränität als die der Vereinigten Staaten ablehnt – ein Ansatz, der völlig im Widerspruch zu dem der Gründerväter steht.

Bei all dem sind zwei Dinge klar. Erstens: Trump selbst ist sich der tektonischen Veränderungen, die sich weltweit vollziehen, nicht bewusst, geschweige denn ihrer Ursachen, die eine radikal andere amerikanische politische Reaktion erfordern. Denn die Nationen des globalen Südens haben das Ende von 500 Jahren Kolonialismus verkündet und entscheiden sich für die Zusammenarbeit mit allen Ländern, die bereit sind, ihnen bei der Industrialisierung und Entwicklung zu helfen. Heute ist das China mit seiner Belt and Road Initiative, sowie die wachsende BRICS-Dynamik, die jetzt 57 Prozent der Weltbevölkerung repräsentiert.

Zweitens gibt es keinen Grund, warum die Vereinigten Staaten nicht auch eine führende Rolle in diesem Prozess der globalen High-Tech-Entwicklung spielen sollten. Ein solcher Ansatz ist der einzige Weg, um beispielsweise die Migranten- und Drogenprobleme zu lösen, wie das Schiller-Institut in seiner Broschüre „Entwicklungsoffensive bedeutet Milliarden neuer Arbeitsplätze, keine Flüchtlinge, keinen Krieg“ aufzeigt.

In dieser Übergangszeit ist es auch ratsam, sich daran zu erinnern, dass die amerikanische Präsidentschaft nicht der ,Super Bowl‘ ist und Politik kein Zuschauersport. Die kommenden Tage und Wochen sind eine Zeit für internationale maximale politische Aktion und Aufklärung über die tatsächlichen Lösungen, die für die Zusammenbruchskrise des transatlantischen Finanzsystems gebraucht werden.

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84. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die amerikanische Präsidentschaft ist kein ,Super Bowl‘

Freitag, 10. Januar 2025

17.00 Uhr (MEZ)

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Mitglieder des Schiller-Instituts tagen im Rheingau

Wie alle zwei Jahre üblich, trafen die Mitglieder des Schiller-Instituts zusammen, diesmal am 23. November in Niederwalluf, um über Auswege aus der umfassenden strategischen, wirtschaftlichen und kulturellen Krise zu diskutieren. Verhindert durch andere Termine, wandte sich die Institutsvorsitzende Helga Zepp-LaRouche an die Versammelten per Video: Die Weltlage sei nie zuvor so bedrohlich gewesen, nie zuvor war es so dringlich, eine friedliche Lösung vor allem der strategischen Konfrontation um die Ukraine zu finden, um eine weitere Eskalation in einen direkten, vermutlich dann nuklearen Konflikt zwischen NATO und Rußland zu verhindern.

Der Wunsch der allermeisten Menschen nach Frieden und Zusammenarbeit sei jedoch über Jahrzehnte hinweg durch westliche Scharfmacher-Vehikel wie dem Congress of Cultural Freedom (CCF, kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg für Propaganda gegen die Sowjetunion gegründet) und dessen zahlreiche Nachfolger untergraben worden. Die Gehirnwäsche, mit der die Bevölkerung „kriegstüchtig“ gemacht werden soll, müsse durch eine kulturelle Renaissance in der Tradition von Friedrich Schiller, dem Namensgeber des Instituts, neutralisiert werden. Schiller schrieb gegen Ende des 18. Jahrhunderts die Ästhetischen Briefe, in denen das Konzept entwickelt wurde, wie man die Menschen durch Ideen des Erhabenen in schöne Seelen verwandeln könne. Nichts weniger sei heute, in einer viel größeren Krise, erforderlich – die schreckliche Alternative wäre der Untergang der menschlichen Zivilisation. Die Aktivitäten und Interventionen des Schiller-Instituts sind heute, genau 40 Jahre nach seiner Gründung, nach wie vor entscheidend für das Zustandekommen einer positiven Veränderung, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.

Dem Video folgte, eingeleitet durch einen Vortrag von Ulrike Lillge von der Zeitschrift Ibykus, eine intensive Diskussion über die Herausforderung, eine solche kulturelle Renaissance zustande zu bringen. Ein sehr interessanter Beitrag regte an, dem Beispiel von Schillers Gedicht Der Handschuh zu folgen, mit dem anhand eines eigentlich banalen Gegenstands wie einem Handschuh eine beißende Polemik gegen das oligarchische Denken entwickelt wird. Ein anderer Beitrag verwies auf die Bedeutung ästhetischer Erziehung am Beispiel von Beethovens Gellert-Liedern. Angesichts der allzu häufigen Verdrehungen und Verfälschungen klassischer Literatur, Theaterstücke und Konzerte wurde auch angeregt, die Klassiker in das „Weltkulturerbe“ aufzunehmen, um sicherzustellen, daß, „wenn irgendwo Schiller draufsteht, auch wirklich Schiller drin ist“.

In der Diskussion wurde weiterhin betont, daß die wöchentlichen Internet-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) größere Verbreitung finden müssen, als Beweis dafür, daß Frieden und Zusammenarbeit zum allgemeinen Nutzen im Interesse der überwältigenden Mehrheit der Menschheit sind. Weitere Diskussionsthemen waren u.a. der Völkermord in Gaza und die Problematik der Künstlichen Intelligenz.

Im Vorstand des Instituts gab es eine Veränderung: Leona Meyer scheidet auf eigenen Wunsch als erste stellvertretende Vorsitzende aus, ihr Platz wird eingenommen von Christa Kaiser. Die übrigen Vorstandsmitglieder – Helga Zepp-LaRouche im Vorsitz sowie Ulrike Lillge und Rainer Apel als weitere stellvertretende Vorstände – wurden von der Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.

Als musikalischer Ausklang sang der Chor des Instituts zwei Stücke: Franz Schuberts Kanon Unendliche Freude auf einen Schiller-Text für Männerchor und die ersten Strophe des Dankhymnus Gott Lob, nun ist erschollen das edle Fried- und Freudenwort, den Paul Gerhardt 1648 anläßlich des Westfälischen Friedens schrieb. Werner Hartmann vom Schiller-Institut komponierte dazu eine dreistimmige Fassung der bekannten Melodie Nun lob‘, mein‘ Seel‘, den Herren aus dem 16. Jahrhundert.


Mediziner müssen den Kampf gegen den Völkermord anführen

Bericht vom 83. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Zur Eröffnung des 83. wöchentlichen Internettreffens der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 3. Januar sagte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, das Auseinanderbrechen der gegenwärtigen Weltordnung im Jahr 2025 voraus. Dies werde entweder zu einem Weltkrieg oder zu einem neuen Paradigma führen. Die „Amerika zuerst“-Agenda des neuen US-Präsidenten Donald Trump werde das Problem nicht lösen, weil andere Länder diesem Beispiel folgen könnten und so noch mehr Konflikte entstehen. Statt dessen brauche man ein völlig neues Paradigma, in dem die Menschheit als ganzes an erster Stelle steht.

Bei der Betrachtung der aktuellen Konfliktzonen warnte Zepp-LaRouche, die Ukraine könne den Krieg gegen Rußland nicht gewinnen – selbst wenn der Westen mehr Waffen liefert -, weil ihr die Soldaten ausgehen. Die Ukrainer wüßten, daß sie nur Spielfiguren in einem Stellvertreterkrieg sind.

Zu Südwestasien habe Axios berichtet, der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan habe mit Präsident Biden über das iranische Atomprogramm und einen möglichen Militärschlag der USA gegen den Iran gesprochen. Zepp-LaRouche empfahl ein Video des indischen Historikers und Journalisten Vijay Prashad („Der Völkermord in Gaza entlarvt den moralischen Zusammenbruch des Westens“).1 Zum Abschluß hob sie die Bedeutung des „Jubeljahres 2025“ hervor, das die Möglichkeit eröffne, ein neues Paradigma einzuleiten. Der Westen müsse die Konfrontation mit dem Globalen Süden, der inzwischen die Globale Mehrheit ist, beenden. Dazu verlas sie die Liste der Länder, die jetzt BRICS-Partnernationen werden.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), bezog sich auf den Kindermord des biblischen Königs Herodes. Kein Land dürfe heute behaupten, auserwählt oder außergewöhnlich zu sein, und schon gar nicht Amerika, nachdem US-Sanktionen eine halbe Million Kinder im Irak töteten und US-Außenministerin Madeleine Albright sagte, die Sache sei „das wert gewesen“. Wir müßten mehr tun, als nur „keinen Schaden anzurichten“, sondern Gutes tun, wie das der britische Autor Michael Rosen in einem Gedicht beschreibt (Don’t Mention the Children, „Sprecht nicht von den Kindern“).2

Dr. Nidal Jboor, Mitbegründer der Gruppe „Ärzte gegen Völkermord“ (Doctors against Genocide), erklärte zu Gaza: „In den letzten 15 Monaten hat ein Massaker an Kindern stattgefunden.“ Die Mitschuld der westlichen Mächte an diesem Völkermord werde langfristige Folgen haben, mit denen wir alle leben müssen. Israel behaupte, einen Krieg zu führen, aber in einem Krieg kämpfe man gegen Armeen und nicht gegen Schulen und Krankenhäuser. Jboor beschrieb, wie das Kamal-Adwan-Krankenhaus, das letzte funktionierende Krankenhaus im Norden des Gazastreifens, niedergebrannt wurde. Die Patienten flohen in ein verlassenes Krankenhaus ohne Versorgung, und der Krankenhauschef, Dr. Hussam Abu Safiya, wurde entführt und gefoltert. Das israelische Regime behaupte, es wisse nicht, wo er sich befindet. Der Ärzteverband American Medical Association (AMA) und andere medizinische Einrichtungen in den USA würden bisher schweigen. „Wir fordern sie auf, Stellung zu beziehen!“, sagte Jboor. „Mehr als 20.000 Kinder wurden von Israel abgeschlachtet.“

Dr. Mimi Syed, eine in den USA geborene und ausgebildete Notärztin, ist gerade aus Gaza zurückgekehrt, wo sie in der Notfallversorgung für schrecklich verwundete Kinder arbeitete. In den Krankenhäusern dort habe sie keine Militäreinsätze oder Kämpfer der Hamas gesehen. Sie beschrieb „Szenen des Chaos und der Verzweiflung…, eine unerträgliche Realität“.

Fernando Garzon, Vorsitzender der Ecuadorianisch-Palästinensischen Union, sprach über die Bedeutung des von Papst Franziskus ausgerufenen Jubeljahres und insbesondere darüber, daß die internationalen Finanzinstitutionen nicht nur für die Schulden, sondern auch für Konflikte wie den in Gaza verantwortlich seien. Ecuador konnte 2008 unter Präsident Rafael Correa einen Großteil seiner Staatsschulden erfolgreich für illegal erklären, nachdem eine detaillierte Studie ergeben hatte, daß die Schulden „verabscheuungswürdig (odious) und illegitim“ waren. Das habe dann zu einer politischen Verfolgung Correas geführt. Die „Konditionalitäten“ von IWF und Weltbank hätten einen schändlichen Zustand verursacht, wo „aus Auslandsschulden ewige Schulden wurden“. Garzon war Vizeminister in der Regierung, als sie diese historische Schuldenstudie veröffentlichte. Ein kleines Land wie Ecuador hat der heutigen Welt damit eine wichtige Lehre erteilt.

Diskussion und Initiativen

Dr. Karameh Hawash-Kuemmerle, Mitbegründerin der Ärzte gegen Völkermord, sagte, der Völkermord mache die Menschen krank, nicht weil wir zimperlich sind, sondern weil es eine unnatürliche Sache ist. „Was in Gaza passiert, übersteigt unsere Vorstellungskraft.“ Als Zeuge eines Völkermords werde man desorientiert und deprimiert, leide unter chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen und vielen anderen Symptomen. Wir sollten Ärzte ehren, die für Menschenleben kämpfen, aber nicht Ärzte, „die sagen, daß man entlassen wird, wenn man von Völkermord spricht“. Auf eine Frage antwortete sie: „Die Behandlung von Krankheiten, die durch Völkermord verursacht werden, besteht darin, zu organisieren, um den Völkermord zu beenden.“

Josephine Guilbeau, ehemalige Nachrichtenanalystin der US-Armee und stellvertretende Kommunikationsdirektorin des Eisenhower Media Network, die 17 Jahre lang in der US-Armee diente und vier Kinder hat, trat vor kurzem in voller Uniform vor dem Kongreßausschuß für Veteranenangelegenheiten auf.3 Als Amerikanerin werde sie die „schmerzhafte Wahrheit anerkennen“, daß die USA am Völkermord in Gaza beteiligt sind, und sie sei „entschlossen, meine Regierung dafür zur Rechenschaft zu ziehen“. Eine weitere Gruppe, „Steuerzahler gegen Völkermord“ (Taxpayers Against Genocide), habe rechtliche Schritte gegen den Kongreß eingeleitet, weil er Waffenlieferungen an Israel unterstützt, was gegen „internationales und Bundesrecht verstößt, das die Mittäterschaft bei Völkermord verbietet“.4 Guilbeau forderte, daß Universitäten Plattformen für Studenten einrichten, denen wegen ihres öffentlichen Widerstands gegen den Völkermord die Exmatrikulation droht.

Zepp-LaRouche beklagte, daß es in Deutschland vor 80 Jahren zwar die Verpflichtung „nie wieder Völkermord“ gab, aber heute drohe Deutschen Verhaftung und Gefängnis, wenn sie den Völkermord in Gaza auch nur erwähnen. „Ich verspreche, wir werden diese herzzerreißenden Berichte nutzen, um Widerstand gegen diesen Völkermord zu mobilisieren.“

Co-Moderator Dennis Speed sagte, viele Menschen „vergessen bequemerweise Aaron Bushnell“, den US-Soldaten, der sich aus Protest gegen die Mitschuld der USA am Völkermord selbst verbrannte. Bushnell habe gesagt: „Viele von uns fragen sich gerne: Was würde ich tun, wenn ich während der Sklaverei, der Jim-Crow-Ära oder der Apartheid leben würde? … Die Antwort lautet: Du bist darin, genau jetzt.“

John Steinbach, Mitbegründer des Hiroshima-Nagasaki-Friedenskomitees, sagte, die offizielle Zahl von 46.000 Toten in Gaza umfasse nur die Menschen, die identifiziert wurden. Die wahre Zahl der Todesopfer habe die Medizinzeitschrift Lancet schon vor sechs Monaten auf mindestens 186.000 geschätzt. Es sei ein Fehler, zu glauben, daß Israel die US-Regierung beeinflußt, in Wirklichkeit setze Israel, angeführt von den Anhängern des Extremisten Meir Kahane, die Politik der US-Regierung um.

Dr. James Cobey, ein renommierter Orthopäde, der viele Male in Gaza tätig war, hatte vor 30 Jahren die weltweite Kampagne zum Verbot von Landminen angeführt und dabei die Unterstützung der American Medical Association erhalten. Er sagte, wir müßten die AMA dazu bringen, sich dem gegenwärtigen Völkermord zu widersetzen.

Dennis Small wies darauf hin, daß der Hippokratische Eid nicht nur besagt, keinen Schaden zu verursachen, sondern aktiv Gutes zu tun – ebenso reiche es nicht aus, Schulden für ungültig zu erklären. Der nächste Schritt müsse sein, produktive Kredite für reales Wachstum zu vergeben und die Armut zu beenden. Dr. Jboor stimmte zu und bedauerte das Schweigen der medizinischen Gemeinschaft. Seine Organisation bemühe sich, die Kampagne der Studentenbewegung an den amerikanischen Universitäten für Gaza wieder aufzugreifen.

Zepp-LaRouche schloß mit der Bemerkung, vor 80 Jahren hätten viele Deutsche behaupten können, sie hätten von den Greueltaten ihrer Regierung nichts gewußt. Aber Menschen, die heute leben und die allgegenwärtige Medienberichterstattung über den andauernden Völkermord haben, hätten keine solche Entschuldigung. „Wir können die Menschen von heute beschämen, die jetzt Bescheid wissen und so tun, als wüßten sie von nichts.“          eir

Anmerkungen:

1. https://www.youtube.com/watch?v=-LUXvGrEcLY

2. https://andotherpoems.com/2014/07/24/a-poem-by-michael-rosen/

3. https://www.facebook.com/reel/622471156781261

4. https://www.commondreams.org/opinion/lawsuit-us-lawmakers-gaza-genocide


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche und Scott Ritter

Scott Ritter ist international für seine Opposition gegen die neokonservative Außen- und Militärpolitik in den USA und Europa bekannt. Er diente als US-Nachrichtenoffizier des Marine Corps. Später war er von 1991 bis 1998 als Waffeninspekteur der UN-Sonderkommission im Irak (UNSCOM-Mission) tätig. In diesem Zusammenhang trat er als scharfer Kritiker der Behauptungen der Bush-Regierung hervor, daß der Irak Massenvernichtungswaffen besitze, was zur Rechtfertigung des Krieges gegen den Irak 2003 benutzt wurde.

Scott Ritter ist Mitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS). Er ist ein gefragter Kommentator in internationalen Podcasts und Autor. Sein neuestes Buch trägt den Titel „Abrüstung in der Zeit der Perestroika: Rüstungskontrolle und das Ende der Sowjetunion“. Er hat bei Konferenzen des internationalen Schiller-Instituts gesprochen, so im Juni 2024 bei einer hochrangig besetzten Pressekonferenz über die akute Gefahr eines Atomkrieges in Washington.


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