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Live mit Helga Zepp-LaRouche: Der LaRouche-Plan für Frieden & Wohlstand (26.03.25, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Die von den Präsidenten Trump und Putin geführten Gespräche zwischen den USA und Russland haben die Welt vom Rand einer unmittelbaren nuklearen Konfrontation weggeführt und auf den Weg zu normalisierten Beziehungen zwischen den beiden größten Atommächten der Welt gebracht – eine unabdingbare Voraussetzung für eine lebenswerte und friedliche Zukunft der gesamten Menschheit. In diesem Zusammenhang werden Verhandlungen über eine Lösung des Konflikts in der Ukraine geführt, die nach Ansicht verschiedener Quellen, darunter des US-Sondergesandten Steve Witkoff, wahrscheinlich Neuwahlen in der Ukraine beinhalten werden.

Andererseits hängt die Situation in Südwestasien an einem sehr dünnen Faden, da Gaza erneut und mit offensichtlicher Billigung von Präsident Trump durch einen israelischen Angriff in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde. Mit der Wiederaufnahme der direkten militärischen Angriffe sind die humanitären Lieferungen nach Gaza völlig zum Erliegen gekommen, und die Vorräte an Lebensmitteln, Treibstoff und Medikamenten gehen rapide zur Neige. Die Zahl der Toten und Verletzten, vor allem unter Kindern, Frauen und älteren Menschen, nimmt wieder zu.

Es wird behauptet, dass die Hamas nun bereit sein könnte, die angebotenen Bedingungen zu akzeptieren, ohne auch nur zu erwähnen, dass es Israel unter Netanjahu war, das das Waffenstillstandsabkommen gebrochen hat, indem es sich weigerte, über die versprochene Phase 2 zu verhandeln. Aber die historischen Dynamiken, die unter der Oberfläche wirken – die Kräfte hinter Netanjahu in Israel, der transatlantische militärisch-industrielle Komplex und darüber hinaus die historische Rolle der britischen und amerikanischen Geheimdienste bei der Manipulation von Konflikten in der Region – erzählen eine komplexere Geschichte, die nicht durch Reaktionen auf aktuelle Ereignisse überwunden werden kann.

Der Konflikt in Südwestasien hat nicht nur keine rein lokale Ursache, er kann auch nicht mit einem rein lokalen Ansatz gelöst werden. Der einzig gangbare Weg ist der von Helga Zepp-LaRouche geforderte: Wir müssen jetzt eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen aller Länder berücksichtigt.

Für jemanden, der die kranken Ideen der Geopolitik vertritt, nach denen alle Nationen ihre Interessen gegen die Interessen aller anderen Nationen verteidigen müssen, würde ein solches neues System niemals funktionieren; für jemanden, der die Ideen eines vernünftig denkenden Menschen vertritt, ist ein solches vorgeschlagenes System der natürliche nächste Evolutionsschritt der menschlichen Gesellschaft, da wir die Geopolitik überwinden und eine neue Denkweise über menschliche Beziehungen annehmen, in der die Interessen der Menschheit als Ganzes an erster Stelle stehen.

Ein Beispiel für die praktische Umsetzung dieses Prinzips ist der LaRouche-Vorschlag des Oasenplans für Südwestasien. Dieser Plan wurde am 18. März vom Präsidenten von Solidarité & Progrès, Jacques Cheminade, auf einer Tagung der Académie de Géopolitique in Paris vorgestellt. Er sagte zu Recht: „Wenn wir wirklich Frieden erreichen wollen, gibt es keine andere Wahl, als ein Abkommen zu schließen, das für alle Beteiligten von Vorteil ist. Nur eine Dynamik gegenseitiger Entwicklung kann eine Dynamik des Krieges überwinden. Das ist die Methode des Oasenplans. Er hat spezifische Merkmale für diese Region der Welt, aber um dauerhaft erfolgreich zu sein, muss er in den Kontext einer internationalen Architektur des gegenseitigen Friedens und der Sicherheit über diese Region hinaus gestellt werden. Der einzige Krieg, den es zu gewinnen lohnt, ist der Krieg gegen die Wüste.“

Frieden in einem Teil der Welt muss zu Frieden in allen Teilen der Welt führen. Auch wenn die Situation in Bezug auf den Krieg in der Ukraine Anlass zur Hoffnung gibt, müssen wir schnell handeln, um sicherzustellen, dass nicht andernorts die Situation eskaliert wird. Alle betroffenen Bürger der Welt müssen ihren Teil dazu beitragen, dass die Friedensdynamik, wie sie im Oasenplan zum Ausdruck kommt, zur vereinbarten Grundlage eines neuen Weltsystems wird. Bis dahin ist unsere Arbeit nicht getan.

Nehmen Sie Helga Zepp-LaRouches Bemerkung auf dem 94. Treffen der Internationalen Friedenskoalition als Leitbild: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir eine Katastrophe nur durch einen vollständigen Paradigmenwechsel vermeiden können.“

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Wir können und müssen das geopolitische Denken überwinden

Von Helga Zepp-LaRouche

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Ko-Initiatorin der Internationalen Friedenskoalition (IPC), eröffnete am 11. März mit den folgenden Ausführungen eine Online-Diskussion mit jungen politischen Aktivisten aus aller Welt. Die Rede wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften hinzugefügt.

Hallo euch allen. Es ist mir eine Freude, mit vielen jungen Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zu sprechen, denn wir brauchen eine weltweite Anstrengung, um diese Welt in Ordnung zu bringen. Mit dieser Diskussion möchten wir euch und hoffentlich viele andere junge Menschen aus der ganzen Welt ermutigen, zu verstehen, was für ein außergewöhnlicher Moment dies in der Geschichte ist. Die Jugend als treibende Kraft der Zukunft hat das Recht und vielleicht sogar die Pflicht, sich in die Gestaltung dieser außergewöhnlichen Periode der Geschichte einzumischen.

Normalerweise würde man sagen: „Wie kann ich, ein Mensch in Nigeria, Deutschland oder Peru, die Geschichte verändern und beeinflussen?“ Ich denke, es ist sehr wichtig, daß ihr den Moment, in dem wir uns befinden, einordnet, um zu verstehen, daß hier tektonische Veränderungen stattfinden.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat oft gesagt, das sei eine Veränderung, wie sie nur einmal in hundert Jahren stattfindet. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, es ist eine Veränderung, wie sie vielleicht einmal in einem Jahrtausend stattfindet. In diesem Fall handelt es sich um das Ende der Kolonialzeit und den Beginn einer neuen Ära, die aber noch nicht ausgestaltet ist.

Viele Menschen sehen nur Chaos und Unordnung, aber das ist nicht ganz richtig. Wie in vielen solchen Übergangsphasen der Geschichte kann man den Keim der neuen Ordnung schon erkennen. Wenn man im Frühling die Erde anschaut, bevor Blumen wie Tulpen oder andere Pflanzen austreiben und blühen, sieht man schon kleine Veränderungen. Dann treibt irgendwann die Zwiebel aus, und schließlich wächst die Blume. Ich denke, das Entstehen der neuen Weltordnung ist genau wie eine solche Erfahrung im Frühling.

Warum sage ich das? Nun, viele Menschen auf der ganzen Welt beobachten, was in den Vereinigten Staaten passiert. Trump ist erst seit sieben Wochen im Weißen Haus. Ich würde sagen, er hat nicht nur die Vereinigten Staaten polarisiert, sondern die ganze Welt, und das auf eine Weise, die schon an und für sich bemerkenswert ist. Viele Menschen hassen Trump, sie leiden unter dem „Trump-Wahn-Syndrom“, schon bei der bloßen Erwähnung des Namens Trump drehen sie durch.

Aber ich muß sagen: Obwohl ich alles andere als eine kritiklose Unterstützerin von Trump bin, tut er gerade etwas, das von enormer strategischer und historischer Bedeutung ist. Er unternimmt nämlich sehr ernsthafte Anstrengungen, um die Beziehungen zu Rußland wieder in Ordnung zu bringen.

Euch ist wahrscheinlich klar, daß wir in den letzten Tagen und Wochen der Biden-Regierung der Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes furchtbar nahe gekommen sind. Die Politik der Briten und der Vereinigten Staaten, immer leistungsfähigere Waffen [an die Ukraine] zu liefern – die ATACMS, die HIMARS und schließlich Waffen, die tief in das Gebiet Rußlands eindringen und nur mit technischer Hilfe der USA eingesetzt werden konnten – bedeutete, daß wir kurz vor einem direkten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland standen.

Die Russen haben darauf ganz deutlich reagiert. Putin trat mehrmals im Fernsehen auf und demonstrierte sogar die Oreschnik, eine neue Rakete, die sehr schnell ist; ich glaube, sie kann Mach 11 erreichen. Es ist eine erstaunlich schnelle Rakete. Er führte sie vor, um zu zeigen, daß es keine Verteidigung dagegen gibt.

Ich möchte jetzt nicht weiter darauf eingehen, wir können bei Bedarf darüber diskutieren, jedenfalls waren wir sehr nah an der Gefahr eines Atomkrieges. Macht euch nichts vor: Wenn es jemals zu einem Atomkrieg kommt, dann bedeutet das die Vernichtung der gesamten Menschheit, den Globalen Süden eingeschlossen. Wie Ministerpräsident Nehru und Präsident Sukarno auf der Bandung-Konferenz 1955 sagten: Im Falle eines Atomkriegs sterben die Länder des Globalen Südens vielleicht ein paar Wochen später, aber auch sie werden sterben.

Doch dann kam Trump ins Weiße Haus. Schon nach wenigen Tagen kam ein Beben nach dem anderen:

  • Das erste war eine Rede von Verteidigungsminister Hegseth in Brüssel, die die Europäer schockierte.
  • Dann reiste Vizepräsident JD Vance zur Münchner Sicherheitskonferenz. Er sprach nicht über Sicherheitsfragen als solche, sondern kritisierte die europäische Führung scharf und sagte, die Demokratie in Europa sei ernsthaft in Gefahr. Die Menschen hätten nicht mehr das Recht, frei ihre Meinung zu äußern, es gäbe keine Redefreiheit mehr. Da waren alle völlig aus dem Häuschen, Macron, Starmer, Scholz und die Massenmedien drehten völlig durch.
  • Dann kam es noch dicker, nachdem Putin und Trump ein Telefongespräch geführt hatten, das beide Seiten als sehr produktiv bezeichneten.
  • Noch schlimmer wurde es, als sich der russische Außenminister Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio in Riad trafen und ein langes, sehr produktives Gespräch führten. Sie bereiten jetzt ein Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin vor.

Worum geht es hier? Trump sagt, er wolle die Beziehungen zu Rußland normalisieren. Das ist den Vorstellungen der Europäer diametral entgegengesetzt. Während des gesamten Ukraine-Krieges – die Russen nennen es eine „besondere Militäroperation“ – hatten sich die Europäer Biden und den aufeinanderfolgenden britischen Premierministern angeschlossen und erklärt, sie wollten Rußland ruinieren; sie wollten Rußland unbedingt auf dem Schlachtfeld besiegen; die Ukraine müsse gewinnen. Einige sagten sogar, Rußland müsse in viele Einzelteile aufgespalten werden.

Das war die Politik. Und Trump und sein Team wollen mit dem, was ich gerade beschrieben habe, die Beziehungen zu Rußland normalisieren, und das stellt die bisherige kriegerische Haltung völlig auf den Kopf.

Wie sieht nun die Reaktion aus? Warum sollte irgend jemand auf diesem Planeten, der bei klarem Verstand ist, nicht extrem glücklich darüber sein, wenn die Gefahr eines Atomkriegs massiv reduziert wird? – Zumindest an diesem Schlachtfeld in der Ukraine, der Nahe Osten ist ein anderer Fall. – Jeder Mensch, der nicht in seinem Innersten ein Idiot oder ein Krimineller ist, sollte doch froh sein, daß die menschliche Gattung von dieser tödlichen Gefahr der nuklearen Auslöschung befreit wird. Aber wie reagieren die Europäer? Sie geraten in Raserei und wollen nun die Europäische Union militarisieren.

Von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, hielt eine heftige Rede, in der sie sagte, daß wir nun ein Militärbudget von 800 Milliarden Euro haben werden, um die mangelnde Verläßlichkeit der USA auszugleichen. Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU, der wahrscheinlich Kanzler werden wird – hoffentlich nicht, aber wahrscheinlich wird er es –, sagte: 400 Milliarden Euro für Verteidigung, 500 Milliarden Euro für Infrastruktur. Und die Schuldenbremse, die Teil der deutschen Verfassung ist, würde aufgehoben, es werde grenzenlose Ausgaben geben, „Whatever it takes“.

Sie drohen mit denselben Methoden wie damals Hjalmar Schacht, Hitlers Reichsbankpräsident. Der schuf die sogenannten „Mefo-Wechsel“, die nicht im Staatshaushalt waren und nicht durch eine physische Produktion oder Werte gedeckt waren, sondern Geld, das ausschließlich für die Aufrüstung für den Zweiten Weltkrieg ausgegeben wurde. Das ist eigentlich die Tradition, in der diese Leute stehen, ob sie es wissen oder nicht. Einige von ihnen wissen es vielleicht.

Das ist die aktuelle Situation. Zur Lage im Nahen Osten möchte ich jetzt nicht mehr sagen, außer daß sie leider immer noch viel schlimmer aussieht. Der unglaubliche Völkermord in Gaza, und bis zu einem gewissen Grad auch im Westjordanland, ist noch nicht gestoppt. Es ist immer noch eine schreckliche Situation. Es gibt Hoffnung, denn die ägyptische Regierung hat mit Unterstützung der anderen arabischen Staaten einen Wiederaufbauplan für Gaza erstellt, was ein Schritt in die richtige Richtung ist. Wenn ihr es wünscht, können wir noch darüber sprechen.

Wir haben dafür einen völlig anderen Ansatz vorgeschlagen, nämlich den „Oasenplan“. Einige haben vielleicht schon davon gehört. Das geht darum, die Wüste in der gesamten Region Südwestasien, von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zu den Golfstaaten, zu begrünen. Das ist ein viel umfassenderer Ansatz. Wir kämpfen sehr dafür, daß das beim Wiederaufbau des Gazastreifens zusätzlich zur Zweistaatenlösung umgesetzt wird.

Wie sind wir an diesen Punkt gekommen?

Aber werfen wir nun einen kurzen Blick darauf, wie wir an diesen ungeheuerlichen Punkt gekommen sind, an dem die Europäer sich im Kriegsmodus befinden und sagen, der Krieg mit Rußland werde mit Sicherheit kommen, spätestens 2029 werde es einen großen Krieg zwischen Europa und Rußland geben. Das ist lächerlich! Wenn man sich die europäischen Armeen ansieht: Die sind nicht in der Lage, irgendeinen Krieg zu führen, geschweige denn gegen Rußland, die größte Atommacht der Welt.

Aber wie sind wir soweit gekommen und wie können wir es ändern? Das letzte Mal, als es ein ähnlich außergewöhnliches Zusammentreffen von Ereignissen gab wie das jetzige, war beim Ende der Sowjetunion, zwischen 1989 und 1991. Nur sehr wenige Menschen hatten vorausgesehen – so wie mein seither verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche fünf Jahre zuvor –, daß die Sowjetunion zusammenbrechen würde, wenn sie an ihrer damaligen Wirtschaftspolitik festhielt. Für die meisten Menschen kamen das Ende der Sowjetunion und der Fall der Berliner Mauer völlig überraschend. Wir hingegen hatten einen Plan, den wir damals vorschlugen, die Eurasische Landbrücke.

Wie war die Lage? 1989 war klar, daß die wirtschaftlichen Probleme der Sowjetunion soweit zugenommen hatten, daß es nicht mehr möglich war, die COMECON-Länder zusammenzuhalten. Zu dieser Zeit gingen die Menschen in der DDR auf die Straße und demonstrierten und riefen: „Wir sind das Volk, wir sind das Volk.“ Damals nahmen 1–2 Millionen Menschen an diesen Demonstrationen teil, und die Sicherheitsbehörden der DDR konnten nichts mehr tun, um sie zu unterdrücken. Es gibt eine Regel, daß der Staat machtlos ist, wenn Millionen Menschen auf der Straße sind, weil zu viele Menschen Brüder und Schwestern bei der Polizei haben, sodaß es nicht mehr funktioniert, sie zur Unterdrückung einzusetzen.

So kam es zum friedlichen Fall der Berliner Mauer. Es gab eine Zeit unglaublicher Chancen; wir nannten es die „historische Chance von 1989“, denn zu dieser Zeit hätte man eine Friedensordnung durchsetzen können, weil es keinen Feind mehr gab. Augenzeugen dieser Zeit wie Jack Matlock, der damals US-Botschafter in Moskau war, sagen sogar, daß die Sowjetunion schon zwei Jahre vorher keine Bedrohung mehr für den Westen war. Daher war die Idee einer internationalen Friedensordnung, einer eurasischen Ordnung von Lissabon bis Wladiwostok, durchaus möglich.

Wir schlugen sofort ein Programm vor, wir nannten es das „Produktive Dreieck Paris-Berlin-Wien“. Als 1991 die Sowjetunion zusammenbrach, erweiterten wir das zur Eurasischen Landbrücke, um Europa und Asien durch Entwicklungskorridore als wirtschaftliche Grundlage für eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu verbinden.

Das wäre durchaus möglich gewesen; es hätte alle Probleme gelöst. Wir hätten die Volkswirtschaften des COMECON, die fähige Volkswirtschaften, aber nicht mit dem Weltmarkt kompatibel waren, mit westlichen Technologien in modernisierte zivile Volkswirtschaften umgewandelt, und alles hätte sehr gut funktioniert.

Die verpaßte Chance

Aber damals gab es eine Gegenreaktion gegen eine solche Option. Das ging besonders von Margaret Thatcher aus, von den Neokonservativen in Amerika und von Mitterrand in Frankreich, die alle fest entschlossen waren, Deutschland bei der Gestaltung dieser Ordnung keine Rolle zu geben.

Zu der Zeit behaupteten die Neokonservativen, sie hätten „den Kalten Krieg gewonnen“. US-Außenminister James Baker versprach Gorbatschow im Februar 1990 – und es gibt Augenzeugen, Genscher war einer, Matlock ein anderer, Teltschik –, sie alle schwören, daß der Sowjetunion versprochen wurde, die NATO werde sich keinen Zentimeter nach Osten ausweiten. Doch die Neokonservativen hatten nie die Absicht, dieses Versprechen zu halten, sie waren wie im Rausch und sagten: „Wir haben den Kalten Krieg gewonnen. Wir können tun, was wir wollen. Wir können Regimewechsel organisieren, wir können eine unipolare Welt schaffen.“

Der Historiker Francis Fukuyama sagte damals, das sei „das Ende der Geschichte“, damit meinte er, die ganze Welt werde das neoliberale westliche Demokratiemodell übernehmen, und jede Regierung, die sich dem widersetze, könne gestürzt werden, durch einen Regimewechsel, eine Farbrevolution und später sogar militärische Interventionskriege wie in Afghanistan, im Irak, in Syrien, Libyen und vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt.

Damit wurde die historische Chance von 1989 verpaßt und zunichte gemacht. Bald wurde klar, daß die NATO sich erweiterte: die erste Runde, die zweite Runde. Es gab viele Versuche, Regierungen zu stürzen und Farbrevolutionen zu entfachen: eine „Rosenrevolution“ in Georgien, eine Orangene Revolution 2004 in der Ukraine, eine versuchte Weiße Revolution in Rußland, eine versuchte Gelbe Revolution in Hongkong gegen China. Der Arabische Frühling war in Wirklichkeit Teil dieser Farbrevolutionen, um jede Regierung loszuwerden, die sich der Idee einer unipolaren Welt nicht fügen wollte.

Die Methoden, mit denen man das machte, waren natürlich nicht so schön. Es gab Sanktionen, viele Menschen wurden in diesen Kriegen getötet. Denken Sie nur daran, wie viele Menschen in den Kriegen im Irak, in Afghanistan und so weiter starben, Millionen von Menschen.

Der Globale Süden reagiert

Deshalb gab es eine enorme Gegenreaktion, denn die Länder des Globalen Südens erkannten: „Moment mal, das ist nicht zu unserem Vorteil.“ Sie betrachteten es aus der Perspektive ihrer eigenen Kolonialgeschichte und ihres antikolonialen Kampfes.

So kam es zum Aufstieg Chinas, der das Ergebnis einer unglaublichen Transformation war, bei der China zunächst 850 Millionen Chinesen aus der Armut befreite. 2013 kündigte Präsident Xi Jinping dann die Neue Seidenstraße an, die Belt and Road Initiative (BRI), die zum Vehikel wurde, mit dem China den Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien dabei hilft, die Entwicklung von Infrastruktur, Industrieparks, Schnellzügen und anderen Projekten in Gang zu bringen.

Im Grunde entwickelte sich mit den BRICS eine Gegenbewegung. Es gibt jetzt elf BRICS-Staaten und insgesamt 22 Mitglied- und Partnerstaaten, und etwa 40 weitere haben einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. Der Globale Süden, der selbst nach Schätzungen westlicher Denkfabriken 85% der Weltbevölkerung ausmacht, ist nun entschlossen, eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, die auf der Tradition der Bewegung der Blockfreien Staaten basiert. Sie wollen nicht mehr nur Rohstoffproduzenten sein, sondern bestehen auf einer Wertschöpfungskette in ihren eigenen Ländern, mit dem Ziel, in naher Zukunft mit Hilfe der BRICS-Staaten Länder mit mittlerem Einkommen zu werden.

Man sollte meinen, daß das die Menschen sehr glücklich macht. Wenn die Armut und Unterentwicklung der Mehrheit der Weltbevölkerung beendet wird, sollte jeder, der kein Idiot ist, sehr froh sein. Leider ist das nicht der Fall. Die Leute, die auf einer „unipolaren Welt“ bestehen, sehen im Aufstieg Chinas im besonderen, aber auch des Globalen Südens allgemein eine Bedrohung für ihre unipolare Weltordnung.

Das geopolitische Denken muß überwunden werden

Ich persönlich bin schon seit sehr langer Zeit davon überzeugt und engagiere mich entsprechend den größten Teil meines Lebens – und das ist nicht so kurz –, daß wir nur dann nicht in einem atomaren Weltkrieg enden werden, wenn wir die Geopolitik überwinden: diese Idee, ein Land oder eine Gruppe von Ländern hätte das Recht, auf der Durchsetzung ihrer Interessen zu bestehen – wenn nötig, auch mit militärischen Mitteln –, auch wenn es die Verwirklichung der Interessen eines anderen Landes oder einer anderen Gruppe von Ländern beeinträchtigt.

Dieses geopolitische Denken ist überall verbreitet. Trump hat es ganz sicher mit seinem „Make America Great Again“, denn das schließt andere Länder aus. In der Europäischen Union ist es sicher, denn sie sagen, wir müssen jetzt die Europäische Union als Gegenpol zu den Vereinigten Staaten, Rußland und China aufbauen.

Ich glaube aber nicht, daß es in China genauso ist, denn China versucht nicht, sein System zu exportieren; es versucht nicht, das chinesische Modell zu missionieren. Es ist wertfrei und sagt: „Wenn ihr eine Win-Win-Kooperation mit uns wollt, ist das in Ordnung; aber wir werden euch nicht zwingen, unsere Methoden zu übernehmen, wenn ihr das nicht wollt.“ Tatsächlich folgen die Chinesen sehr stark den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, die Grundlage der Bewegung der Blockfreien Staaten. Ob das auch für Rußland gilt, das ist eine strittige Frage.

Aber wir müssen diese Gelegenheit unbedingt nutzen und betonen, daß wir einen Punkt in der Geschichte erreicht haben, an dem es wahrscheinlich ist, wenn wir weiter die Geopolitik betreiben, die uns die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert beschert hat, daß wir, wenn wir uns nicht wegen der Ukraine gegenseitig umbringen, es wegen des Nahen Ostens tun werden. Denn wenn es zu einem Krieg zwischen Israel und dem Iran kommt, dann kann das am Ende zum Einsatz von Atomwaffen und zum Dritten Weltkrieg führen. Und wenn wir den Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China nicht beilegen, besteht ebenfalls die potentielle Gefahr einer Eskalation zu einem globalen Atomkrieg. Wir müssen diese Gefahr ein für allemal überwinden.

Die gemeinsame Zukunft der Menschheit

Ich denke, die Möglichkeit dazu besteht durchaus, denn Xi Jinping argumentiert schon seit geraumer Zeit, daß wir eine Zukunftsgemeinschaft der Menschheit brauchen. Eine gemeinsame Zukunft – ich denke, das ist ziemlich offensichtlich. Aufgrund der Existenz von Atomwaffen, des Internets, von Pandemien und der Tatsache, daß man an einem Tag um die Welt fliegen kann, haben wir einen Punkt in der Geschichte erreicht, an dem unsere Schicksale so miteinander verwoben sind, daß man die Probleme der Welt nicht lösen kann, indem man nur einige löst und andere nicht.

In der Geschichte gab es immer wieder Zeiten, in denen Zivilisationen untergingen, wie das Römische Reich, aber die Menschen in anderen Teilen der Welt wie Indien davon nichts mitbekamen. Es dauerte damals ein oder zwei Jahre, bis die Informationen weitergegeben wurden, und bis die Menschen von solchen Reisen zurückkehrten, war viel passiert. Es gab also Kulturen, die untergingen, und andere, die aufstiegen, aber es gab immer eine gewisse Dynamik nach vorne. Aber in der Gegenwart gilt zum ersten Mal: Entweder lösen wir unsere Probleme gemeinsam, oder wir sterben alle gemeinsam.

Die Ideen von Xi Jinping – eine Globale Sicherheitsinitiative, eine Globale Entwicklungsinitiative und eine Globale Zivilisationsinitiative – sind die chinesische Art, die Notwendigkeit einer internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zum Ausdruck zu bringen. Ich habe eine solche internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vorgeschlagen, weil mir klar war, daß dieser Krieg völlig außer Kontrolle geraten könnte.

Inzwischen denke ich, daß man die gesamte internationale Debatte, die Beziehungen zwischen den Nationen auf eine völlig andere Ebene heben muß, indem man von der Menschheit als Einheit ausgeht. Dann geht man weiter und löst alle Probleme in Bezug auf Territorium, Ethnizität, Religion und regionale Konflikte. Aber man beginnt immer mit der Idee, was das Interesse der ganzen menschlichen Gattung ist; dann kann man alle Probleme auf der unteren Ebene lösen.

Präsident Putin hat vor etwa zwei Wochen bei seinem Treffen mit dem FSB, dem russischen Inlandsgeheimdienst, die erstaunliche Aussage gemacht, er glaube aufgrund des russischen Sieges auf dem Schlachtfeld in der Ukraine, daß es jetzt die Möglichkeit für ein europäisches und sogar globales Sicherheitssystem gibt. Ich persönlich denke, daß dies absolut der Fall ist.

Wenn also die Gespräche zwischen Trump und Putin jetzt gut verlaufen – und wegen der engen strategischen Beziehung zwischen Putin und Xi halte ich jeden Versuch, beide auseinanderzubringen, was einige immer noch für möglich halten, für völlig sinnlos, das wird nicht passieren. Wenn also die Vereinigten Staaten, Rußland und China und damit implizit die BRICS-Staaten, also die Mehrheit der Länder des Globalen Südens, sich alle einig sind, daß es ein neues Sicherheitssystem geben muß, dann ist das absolut machbar.

Ich habe einen Appell an die europäischen Regierungen und an die führenden Staats- und Regierungschefs der Welt geschrieben, sich unbedingt dafür einzusetzen, eine solche internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf den Tisch zu bringen, so wie mit dem Westfälischen Frieden von 1648, der 150 Jahre Religionskrieg in Europa beendete. Das war hauptsächlich ein Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, an dem alle europäischen Nationen beteiligt waren. Sie erkannten, daß es, wenn sie weiterkämpfen würden, niemanden mehr geben würde, der den Sieg genießen könnte, weil sie alle tot wären. Ich denke, im Zeitalter der thermonuklearen Waffen ist dies um so mehr der Fall.

Ich möchte euch und andere Organisationen, aber vor allem die Jugend der Welt bitten, diesen Appell aufzugreifen und sich dieses Thema zu Herzen zu nehmen. Sorgt dafür, daß wir eine Massenbewegung organisieren, um die Geopolitik zu beenden und zur nächsten Stufe der Zivilisation einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur überzugehen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigen muß. Dabei geht es ausdrücklich nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Entwicklung. Deshalb habe ich zehn Prinzipen entworfen, die Grundprinzipien dessen, was getan werden muß, um eine solche gerechte neue Weltwirtschaftsordnung zu erreichen.

Ich denke, wenn wir einen großen Teil der Jugend der Welt dafür gewinnen können, das von ihren Regierungen zu fordern, dann können wir es schaffen.


Internationale Friedenskoalition #94, 21.3.2025, 16.00 Uhr MEZ

Das mysteriöse Verschwinden der Demokratie

93. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das mysteriöse Verschwinden der Demokratie

21.3.2025

16.00 Uhr (MEZ)

Bitte beachten Sie die geänderte Zeit für Europa

Lassen Sie sich nicht vom Geheul des sterbenden Imperiums verwirren. Schließen Sie sich diesen Freitag um 16 Uhr MEZ der Internationalen Friedenskoalition an und sprechen Sie mit Fernando Garzon, dem Vorsitzenden der ecuadorianisch-palästinensischen Gesellschaft, M. K. Bhadrakumar, ehemaliger indischer Diplomat in der UdSSR und in führenden Positionen im indischen Außenministerium, und anderen, die noch bekannt gegeben werden.

Zur Anmeldung

Die Bedeutung des jüngsten Telefonats zwischen Trump und Putin und der laufenden Gespräche zwischen den beiden Seiten liegt nicht in den Einzelheiten dessen, was am 18. März besprochen wurde oder nicht. Ein frischer Wind fegt über die strategische Bühne und verändert den Kurs der letzten Monate, als die Welt unter der Biden-Regierung auf einen Atomkrieg zusteuerte. Diese Veränderung definiert einen völlig neuen Ansatz für die Beziehungen zwischen den USA und Russland, wobei sich der Stimmungswandel auch auf andere Themenbereiche und andere Länder auswirkt.

Der russische Strategieanalyst Fjodor Lukjanow, Leiter des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik, einer führenden russischen Denkfabrik, konzentrierte sich in einem Artikel vom 18. März mit dem treffenden Titel „Putin und Trump läuten eine Ära der neuen Diplomatie ein“ auf dieses Gesamtbild. Laut Lukjanow besteht „die wichtigste Entwicklung darin …, dass echte Diplomatie zurückgekehrt ist“. Zum ersten Mal seit Jahren gebe es „eine echte Chance …, eine Lösung zu finden – weil es endlich echte Verhandlungen gibt“.

In einer Warnung an Russen, Amerikaner und andere, sagte Lukjanow: „Zwei Extreme müssen jedoch vermieden werden: Das eine ist die Illusion, dass alles schnell und schmerzlos gelöst werden kann, und das andere ist der zynische Glaube, dass eine Einigung grundsätzlich nicht erreichbar ist.“

Besonders bedeutsam ist, dass Präsident Putin die BRICS weiterhin in den Mittelpunkt der Diskussion über die notwendige neue Sicherheitsordnung stellt. Am 13. März, als Putin Trump in seiner ersten Reaktion auf dessen Waffenstillstandsvorschlag für sein Engagement bei der Suche nach einem Verhandlungsfrieden in der Ukraine dankte, sprach er sofort anschließend den Regierungschefs von China, Indien, Südafrika und Brasilien (neben Russland den Gründungsmitgliedern der BRICS) seinen Dank aus. Am 18. März, kurz vor seinem Gespräch mit Trump, hielt der russische Präsident ein langes Treffen mit der Russischen Union der Industriellen und Unternehmer ab, bei dem er betonte, dass die BRICS-Staaten und nicht Europa in der kommenden Zeit das Zentrum des globalen Wirtschaftswachstums sein werden.

So hat Putin de facto damit begonnen, den globalen Süden als Gesprächspartner in seinen Dialog mit Trump einzubeziehen – was Trump vielleicht noch gar nicht bewusst ist. Diese neu entstehende politische Konstellation – USA, Russland, China, Indien und andere Nationen des globalen Südens – ist mächtig genug, um das bankrotte, auf London zentrierte transatlantische Finanzsystem ein für alle Mal zu ersetzen.

Die Briten wissen das und versuchen in wachsender Panik, ihre internationale politische Kontrolle aufrechtzuerhalten. In Deutschland hat man gerade einen dreisten De-facto-Staatsstreich durchgeführt, um europaweit eine umfassende Schacht‘sche Wiederaufrüstungskampagne zu starten. Nun sollte man sich fragen, wo auf der Welt der nächste „Reichstagsbrand“ oder eine Provokation im Stil des 11. September inszeniert werden wird – ein probates Mittel, wann immer das Empire in der Vergangenheit in der Klemme steckte.

Der LaRouche-Oasenplan bietet einen klaren Ausweg aus dieser Krise und ist gleichzeitig ein Modell für den erforderlichen Ansatz, um den beginnenden Wandel in der Weltpolitik zu konsolidieren. Tulsi Gabbard, Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes in der Trump-Administration, setzte in ihrer Rede vor dem Raisina-Dialog in Indien einen Hoffnung erweckenden Akzent darüber, welche Rolle die Vereinigten Staaten in dieser internationalen Konstellation spielen könnten. „America First“, so Gabbard, „sollte nicht als ‚Amerika allein‘ missverstanden werden. Die Beziehungen, die wir gemeinsam aufbauen, sind entscheidend, um unsere wechselseitigen Interessen zu fördern. Unsere gemeinsamen Werte werden auch in Zukunft unsere Beziehungen prägen.“

Dann zitierte Gabbard aus der historischen Rede Präsident John F. Kennedys an der American University im Juni 1963:

„Zunächst müssen wir unsere Einstellung zum Frieden selbst überprüfen. Zu viele von uns halten ihn für unmöglich. Zu viele halten ihn für unrealistisch. Aber das ist eine gefährliche, defätistische Einstellung. Sie führt zu der Schlussfolgerung, dass Krieg unvermeidlich ist, dass die Menschheit dem Untergang geweiht ist, dass wir von Kräften beherrscht werden, die wir nicht kontrollieren können. Wir müssen diese Ansicht nicht akzeptieren. Unsere Probleme sind von Menschen gemacht. Deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden. Der Verstand und der Geist des Menschen haben schon oft das scheinbar Unlösbare gelöst, und wir glauben, dass das auch jetzt wieder möglich ist.“

Lassen Sie sich nicht vom Geheul des sterbenden Imperiums verwirren. Schließen Sie sich diesen Freitag um 16 Uhr MEZ der Internationalen Friedenskoalition an und sprechen Sie mit Fernando Garzon, dem Vorsitzenden der ecuadorianisch-palästinensischen Gesellschaft, M. K. Bhadrakumar, ehemaliger indischer Diplomat in der UdSSR und in


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Werden Trump und Putin den Weltfrieden retten? (19. März, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Präsident Trump und Präsident Putin sprachen am Dienstag, dem 18. März, in einem Telefongespräch über die Ukraine und andere Themen. Die große Frage im Moment ist, ob die verrückte britische „Koalition der Willigen“ diesen Prozess, der derzeit von den Großmächten in Absprache durchgeführt wird, sabotieren kann.

Gleichzeitig gibt es in Europa – sowohl öffentlich als auch verdeckt – starke Bestrebungen, eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu verhindern und sich auf einen Krieg vorzubereiten. 

Mit jedem Tag wird deutlicher, daß die von Großbritannien angeführte Gruppe europäischer Länder kein Interesse an einem Ende des Krieges in der Ukraine hat. Das ist der einzige Zweck der „Koalition der Willigen“, die Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Macron unter der Orwellschen Bezeichnung „Friedenstruppe“ anstreben. Allein die Vorstellung, daß europäische Truppen nach einem Waffenstillstandsabkommen unter welcher Flagge auch immer in der Ukraine stationiert werden können, ist absurd.

Zepp-LaRouche wies auf den außergewöhnlichen Wahnsinn in Deutschland hin, was die Militarisierung und die Unterdrückung der Demokratie betrifft. Am 18. März fand im Bundestag eine Abstimmung über Maßnahmen statt, die den Weg für die Aufhebung der „Schuldenbremse“ frei gemacht hat, um damit die geplanten 400 Milliarden Euro an Kriegsausgaben freizumachen.

Zepp-LaRouche berichtete über Deutschland als Teil der gegenwärtigen Unordnung, des Chaos und der Gefahr in der gesamten Europäischen Union. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Menschen auf ihren Aufruf vom 8. März mit dem Titel ‚ Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!‘ reagieren sollten. Eines der Themen auf dem nächsten Treffen der Internationalen Friedenskoalition (am 21. März) wird das „Verschwinden der Demokratie in Deutschland“ sein.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Europa aus der NATO-Zwangsjacke befreien

Die 93. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 14. März basierte auf dem neuen Appell von Helga Zepp-LaRouche „Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“. Zepp-LaRouche sagte zur Eröffnung, die Welt sei jetzt an einem Bruchpunkt, das Telefonat der Präsidenten Trump und Putin bringe die Hoffnung, daß der Ukrainekrieg bald vorbei sein könnte. Gefährlich sei aber, daß die europäischen Politiker verrückt agieren und auf eine Mobilmachung für einen Krieg gegen Rußland drängen. Obwohl viele EU-Länder bankrott seien, plane die EU eine Kriegskasse von 800 Milliarden Euro, und der alte Bundestag beschließe hastig noch eine Kriegskasse von 400 Milliarden. Positiv sei der Plan der Arabischen Liga für den Wiederaufbau des Gazastreifens, auch wenn die Lage in der Region immer noch gefährlich sei – wie auch der Bericht eines Arztes aus Gaza bei dem IPC-Treffen später deutlich machte. Das positivste Signal überhaupt sei jedoch ein Beitrag in der regierungsnahen chinesischen Global Times mit der Forderung nach einer neuen globalen Sicherheitspolitik, die Zepp-LaRouches eigenem Vorschlag für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Länder ähnelt. Dies sowie ein ähnlicher Aufruf von Präsident Putin zeige, daß eine solche globale Politik auf der Grundlage der Prinzipien des Westfälischen Friedens möglich ist.

Oberst a.D. Richard Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung in der US-Armee und ehemaliger Landessenator in Virginia, der schon in früheren IPC-Sitzungen über den verbrecherischen Krieg gegen Syrien gesprochen hatte, befaßte sich mit den jüngsten Massakern an den Alawiten im Norden Syriens. Das Dschihadisten-Regime, das in Damaskus die Macht übernommen hat, habe über 1500 Zivilisten ermordet und ganze Familien ausgelöscht. Die Alawiten seien die Elite des Landes und hätten für eine gerechte Behandlung der Christen und aller Religionen gesorgt, bis die CIA 2011 unter Präsident Obama den Regimewechselkrieg gegen die Assad-Regierung begann. Diese Regierung sei „die demokratischste in der arabischen Welt“ gewesen, mit Redefreiheit, Religionsfreiheit und Frauenrechten. Black lobte die libanesische Regierung, die Tausende flüchtende Alawiten aufnahm, und die Russen, die 7000 Alawiten Zuflucht in ihren syrischen Militärbasen gewährten. Präsident Trump befinde sich nun in einer unangenehmen Lage, weil er in seiner ersten Amtszeit zwar versuchte, das US-Engagement in Syrien herunterzufahren, aber der „Tiefe Staat“ in Militär und Geheimdienst dies verhindere.

Der amerikanische Unfallchirurg Dr. Feroze Sidwa nahm per Videoschaltung von Gaza aus am IPC-Treffen teil. Er sagte, es gebe jetzt weniger Tote als auf dem Höhepunkt des Völkermords, aber inzwischen gebe es sogar Schießereien zwischen rivalisierenden palästinensischen Gruppen, weil die Gesellschaftsstrukturen zerstört sind. Die Menschen litten besonders unter den seelischen Qualen des Krieges. Gaza sei wie ausgelöscht, die meisten Häuser und Gebäude liegen in Schutt und Asche. „Das haben wir Amerikaner angerichtet.“

Graham Fuller, ehemaliger CIA-Beamter und Vizechef des National Intelligence Council, sagte über die Lage in Europa: „Ich habe in meinem Leben noch nie eine solche Krise erlebt.“ Dies sei ein Augenblick der Wahrheit für die Europäer, sie müßten sich fragen: „Wer sind wir?“ Die Angst vor einer russischen Aggression, die geschürt wird, sei offensichtlich falsch, Rußland sei heute ein ganz anderes Land als zu Zeiten der Sowjetunion. Der Plan des Westens sei es gewesen, die NATO nicht nur gegen die Sowjetunion, sondern als weltweites Machtmittel einzusetzen, dazu wurde die NATO bis an die russische Grenze ausgeweitet. Präsident Trump sage endlich die Wahrheit, nämlich, daß er das Unbehagen Rußlands wegen der NATO an seinen Grenzen versteht. Die Dominanz der NATO nach dem Zweiten Weltkrieg habe dazu geführt, daß die Europäer durch die Dämonisierung der Sowjetunion und Rußlands „einer Gehirnwäsche unterzogen wurden“. Jetzt rüste Europa wieder auf, und viele bezeichnen die USA sogar als neuen Feind. Europa könne einen Krieg gegen Rußland niemals durchhalten und müsse die antirussische Mentalität überwinden. „Hoffentlich kommen sie zur Vernunft.“

Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der israelischen Knesset und ehemaliger Leiter der Friedensgruppe Peace Now, sprach über die Situation um Gaza. Der Waffenstillstand sei Grund zur Hoffnung. Die israelische Regierung müsse eine Zweistaatenlösung akzeptieren. Der ägyptische Wiederaufbauplan, der auf dem jüngsten Treffen der Arabischen Liga in Kairo unterstützt wurde, sei ein großartiger erster Schritt zur Lösung der Krise. Dieser Vorschlag könne die politische Dynamik in Palästina verändern und die Palästinenser einen.

Der ehemalige CIA-Beamte Ray McGovern, Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Peace (VIPS) und regelmäßiger IPC-Teilnehmer, dankte seinem alten Freund Graham Fuller und unterstützte dessen Ausführungen. Putin und die russische Führung hätten heute ein Selbstvertrauen, „wie man es bisher nur selten gesehen hat“. Putin solle sich aber nicht zu sicher sein, weil Frankreichs Präsident Macrons über Atomwaffen schwadroniert und diese auch besitzt. Wir dürften in unserer Friedensoffensive in Amerika und Europa nicht nachlassen, weil der „Tiefe Staat“ immer noch mächtige Förderer hat. Trumps Geheimdienstkoordinatorin (DNI) Tulsi Gabbard habe gut daran getan, Leuten des Tiefen Staats aus der Biden-Regierung wie Blinken, Sullivan, Brennan und Clapper den Zugang zu Geheimdienstinformationen zu sperren. Gabbards Vorhaben, Danny Davis – „einen von uns“ – zu ihrem Stellvertreter zu ernennen, sei leider von der zionistischen Lobby gestoppt worden. Schon als der damalige DNI Blair 2009 versuchte, Chas Freeman – „den Besten der Besten“ – zu ernennen, habe die Lobby das sabotiert. McGovern forderte Gabbard aber auf, standhaft zu bleiben.

Zepp-LaRouche verwies darauf, daß etliche osteuropäische Länder, wie Ungarn, die Slowakei, Georgien oder Österreich, die antirussische Hysterie nicht mitmachen. Man müsse für die Erneuerung der europäischen klassischen Kultur kämpfen, anstatt sie durch eine Kriegspolitik sterben zu lassen. Die Demokratie in der EU sei tot, wie jeder sehen könne, wenn in Rumänien eine Wahl annulliert und der Sieger nicht mehr zugelassen wird, nur weil er gegen den Krieg ist.

Tatjana Zdanoka saß 20 Jahre lang für Lettland im Europaparlament und setzte sich für die Rechte der russischsprachigen Minderheit in der EU ein, bis sie als „russische Agentin“ verfolgt wurde. Sie sprach über die anhaltende Zerstörung demokratischer Rechte in Europa und äußerte Hoffnung, weil der Widerstand dagegen wächst.

Jack Gilroy, ein führender Vertreter von Veterans for Peace, kündigte an, daß er und seine Organisation am 15. April an den New Yorker Universitäten Cornell und Binghamton Demonstrationen gegen die „Händler des Todes“ im Militärisch-Industriellen Komplex abhalten werden.

Der Leiter der französischen LaRouche-Organisation Jacques Cheminade betonte: „Europa ist nicht die EU.“ Er kritisierte die Europäer, die wegen Trumps Friedensbemühungen und Wiederannäherung an Rußland ihre Loyalität von den USA auf die Briten übertragen, die durch Churchills „Eisernen Vorhang“ und die Kontrolle der Finanzwelt über die Regierungen die NATO und den Kalten Krieg überhaupt erst organisiert hätten. Die Kryptowährungen seien heute der nächste Schritt in diesem Prozeß, und hier liege eine Schwäche von Donald Trump.

Zepp-LaRouche hatte am Ende des Treffens zwei Vorschläge: Wir sollten mehr Vertreter des Globalen Südens – 85% der Weltbevölkerung – zu künftigen IPC-Treffen einladen, um die Welt über die Rolle der BRICS aufzuklären. Und alle Teilnehmer sollten ihren neuen Appell verbreiten und daran mitwirken, die Geopolitik zu beenden. Außerdem wird eine Arbeitsgruppe der teilnehmenden Friedensgruppen in einem gesonderten Treffen darüber sprechen, wie die Arbeit der IPC ausgeweitet werden kann.


Internationale Friedenskoalition #93, 14.3.2025, 16.00 Uhr MEZ

Gute Absichten reichen nicht aus, um Krieg zu vermeiden – wahre Staatskunst ist gefragt

93. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Gute Absichten reichen nicht aus, um Krieg zu vermeiden – wahre Staatskunst ist gefragt

14.3.2025

16.00 Uhr (MEZ)

Bitte beachten Sie die geänderte Zeit für Europa

Die globale strategische Situation erfordert unser Eingreifen, sei es in der Ukraine, Israel oder Syrien. Nehmen Sie diesen Freitag um 16 Uhr MEZ gemeinsam mit Oberst a.D. Richard Black, Graham Fuller, Ray McGovern und Mossi Raz und anderen Friedensstiftern an den Beratungen der Internationalen Friedenskoalition teil.

Zur Anmeldung

12. März 2025 (EIRNS) – Die Welt blickt auf das Treffen zwischen ukrainischen und amerikanischen Vertretern am 11. März in Dschidda, Saudi-Arabien, bei dem eine 30-tägige Waffenruhe vereinbart wurde. Aber wer hat eigentlich die Fäden in der Hand? Überall heisst es, nun sei Russland am Zuge. Der ehemalige britische Premierminister und notorische Friedensgegner Boris Johnson sagte am 12. März: „Die Ukrainer haben bewiesen, dass sie Frieden schließen können. Jetzt ist es am Kreml, sich dem Trump-Plan anzuschließen – oder die Konsequenzen zu tragen. Wenn Putin sich weigert, wissen wir, dass er es mit dem Frieden nicht ernst meint und es nie ernst gemeint hat.“

Dieses Thema wurde in den letzten zwei Tagen von vielen der schlimmsten transatlantischen Kriegstreiber aufgegriffen, die gebetsmühlenartig wiederholen, dass Putin nun in die Enge getrieben sei und den Waffenstillstands Vorschlag akzeptieren müsse. Nach dem massiven Drohnenangriff der Ukraine am Montagabend, den Russland als Terroranschlag bezeichnete und für den es Vergeltung schwor, sowie nach der Rückeroberung Russlands in Kursk, womit die einzigen Geländegewinne der Ukraine zunichte gemacht wurden, scheint dies aber eher unwahrscheinlich. Der Besuch von Präsident Putin in den befreiten Gebieten in Kursk am Mittwoch, wo er in Militärkleidung auftrat, spricht für sich.

Steve Witkoff, der Nahost-Gesandte von Präsident Trump, ist auf dem Weg nach Moskau, um sich mit Präsident Putin zu treffen. Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz hat am Mittwoch mit seinem Amtskollegen in Russland über den Vorschlag gesprochen. Waltz bestätigte, dass die USA die militärische und nachrichtendienstliche Unterstützung für die Ukraine wieder aufgenommen haben, nachdem diese dem Vorschlag zugestimmt hatte.

Bei diesen vielfältigen Aktivitäten ist es wichtig, den Überblick zu behalten.

Die erklärte Absicht der Trump-Administration, die Beziehungen zu Russland zu normalisieren, hat die Verteidiger der heutigen unipolaren Ordnung in Panik versetzt. Sie konzentrieren sich voll und ganz darauf, Trumps Bemühungen zu vereiteln. Die BBC berichtete am 12. März: „In der vergangenen Woche gab es eine konzertierte europäische Anstrengung unter der Leitung von Sir Keir Starmer, um die USA wieder gegenüber der Ukraine positiv zu stimmen“. Man wolle „sicherstellen, dass jetzt Russland im Rampenlicht steht“. Ob dies nun eine Rolle in dem Dschidda-Vorschlag spielte oder nicht – die Briten agieren höchst manipulativ, um mit im Boot zu bleiben und sich ihre Einflussmöglichkeiten zu sichern.

Versteht Donald Trump, dessen Handlungen oft kontraproduktiv und widersprüchlich sind, diese Zusammenhänge? Reichen seine guten Absichten aus, um den Hindernisparcours zu bewältigen, der in der Ukraine für ihn aufgebaut worden zu sein scheint? Wir wissen es nicht. Aber wir müssen die Zusammenhänge verstehen und entsprechend handeln, um eine Präsidentschaft zu gestalten, die eindeutig gezeigt hat, dass sie das Potenzial hat, die alten Axiome dieses gescheiterten Systems zu stürzen.

Helga Zepp-LaRouche sagte in ihrem wöchentlichen Webcast: „Der einzige Weg, um in dieser sich sehr schnell entwickelnden Situation Ordnung zu schaffen, besteht darin, zu einem völlig neuen Paradigma überzugehen: Nämlich die Idee, dass wir eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur brauchen, die all diese Probleme auf einmal angeht, indem wir ein neues System schaffen, in dem die Interessen aller berücksichtigt werden. Und das beste Beispiel dafür ist natürlich der Westfälische Frieden von 1648, bei dem sich die Kriegsparteien zunächst auf Prinzipien einigten und dann die Details ausarbeiteten. Ich denke, ein solcher Ansatz ist genau das, was wir heute brauchen.“

Die globale strategische Situation erfordert unser Eingreifen, sei es in der Ukraine, Israel oder Syrien. Nehmen Sie diesen Freitag um 16 Uhr MEZ gemeinsam mit Oberst a.D.  Richard Black, Graham Fuller, Ray McGovern und Mossi Raz und anderen Friedensstiftern an den Beratungen der Internationalen Friedenskoalition teil.


Live Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 12. März, 18.30 Uhr

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Stehen Sie für Prinzipien ein:  Intervenieren Sie für eine neue globale Sicherheitsarchitektur

Tag für Tag gibt es Veränderungen in alle Richtungen in der strategischen Weltlage und im täglichen Leben der Menschen. Ein historisches Muster, mit dem man rechnen muss, ist die Feindseligkeit zwischen den USA und Europa. Das Dramatische daran ist der rasende Militarisierungsprozess in Europa – im Namen der Verteidigung der Ukraine und der Vorbereitung auf die Verteidigung in einem Krieg gegen Russland.

Darauf wies Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin und Leiterin des Schiller-Instituts, heute hin. Sie bezeichnete den Bruch zwischen den USA und Europa als „besorgniserregend und gefährlich“. Aber sie sagte dies nicht, um eine Rückkehr zur Konformität zwischen den Nationen auf beiden Seiten des Atlantiks zu empfehlen, die seit Jahrzehnten unter der schrecklichen britischen Geopolitik besteht, sondern vielmehr mit der Perspektive, diese endgültig zu beenden. Am 8. März veröffentlichte Zepp-LaRouche über das Schiller-Institut eine Erklärung zu Grundsätzen und Maßnahmen mit dem Titel „Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“ In ihrem Appell warnt sie die Nationen Europas, sie machten „eine katastrophale historische Fehlentscheidung. Wenn sie dann zusätzlich noch versuchen, den enormen Rückstand in der militärischen Stärke durch Geldschöpfung außerhalb der regulären Haushalte zu finanzieren, dann wiederholen sie damit Hjalmar Schachts Politik der Mefo-Wechsel aus den 30er Jahren.“

Zepp-LaRouches Erklärung schloss mit acht Maßnahmen, beginnend mit: „Wir fordern die europäischen Politiker auf, zur Vernunft zu kommen! Wiederholen Sie nicht die Fehler der 1930er Jahre!“

Europäische Kreise auf dem Kriegspfad übertreffen selbst die wildesten wissenschaftlichen und soziologischen Fiktionen. Morgen treffen in Straßburg die EU-Funktionäre Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, und Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates, mit dem Europäischen Parlament zusammen, um zu versuchen, sie für den verrückten EU-Plan „Rearm Europe“ („Europa aufrüsten“) zu begeistern, der 860 Milliarden Dollar an neuen Rüstungsgeldern für Europa und die Ukraine vorsieht, um sich gegen Russland zu behaupten. Am 20. und 21. März werden die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder in Brüssel zu ihrem zweiten Treffen über diese milliardenschwere Verpflichtung zusammenkommen, wahrscheinlich in Anwesenheit von Wolodymyr Selenskyj, dem amtierenden Präsidenten der Ukraine.

Dieser Vorstoß erfolgt genau zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Lage der ukrainischen Streitkräfte vor Ort rapide verschlechtert. In der Region Kursk haben russische Streitkräfte etwa 6.000 bis 10.000 ukrainische Soldaten, die in das Gebiet eingedrungen waren, nahe der Stadt Sudscha in einem „Kessel“ eingekreist. Die Russen drangen überraschend durch neun Meilen ungenutzte unterirdische Gaspipelines ein.

Am 11. März findet in Dschidda, Saudi-Arabien, ein Treffen zwischen ukrainischen und US-amerikanischen Delegationen statt. US-Außenminister Marco Rubio führt die Amerikaner an. Der ukrainische Präsident Selenskyj wird von Andrij Jermak, dem Leiter des Präsidialamtes, begleitet.

Die vom Schiller-Institut veröffentlichte Erklärung von Zepp-LaRouche vom 8. März zur „Globalen Sicherheitsarchitektur“ enthält eine Unterschriftenseite für Unterstützer und begrüßt auch alle anderen Initiativen, die im gleichen Geist verfasst sind und nach den gleichen Grundsätzen handeln. So wurde beispielsweise am 9. März in Frankreich eine Erklärung von ehemaligen Militäroffizieren und Souveränisten veröffentlicht, die sich gegen die von Präsident Macron vorgeschlagene Ausweitung und gemeinsame Nutzung der französischen Atomstreitkräfte aussprechen. Ihre Erklärung trägt den Titel: „Nukleare Abschreckung ist im Wesentlichen Ausdruck eines nationalen Willens und kann nicht geteilt werden.“

Das Schiller-Institut stellt die Erklärung von Frau LaRouche als „zur sofortigen und weiten internationalen Verbreitung und Unterstützung“ vor. „Sie wird zu einer Zeit veröffentlicht, in der Europa an einem historischen Scheideweg steht, an dem dringend eine andere Alternative auf den Tisch gelegt werden muß, wenn eine Katastrophe vermieden werden soll. Wir ermutigen alle Menschen aus allen Lebensbereichen, diese Erklärung zu unterzeichnen, um dieses Thema so schnell wie möglich in die öffentliche Debatte zu bringen.“

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Internationale Friedenskoalition #92, 7.3.2025, 17.00 Uhr

Wir werden den Teufelskreis der Gewalt endgültig durchbrechen

92. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Wir werden den Teufelskreis der Gewalt endgültig durchbrechen

7.3.2025

17.00 Uhr (MEZ)

Wir laden Sie diesen Freitag zur Internationalen Friedenskoalition mit Universitätsprofessor, Journalist und Autor im Ruhestand, Miguel Cabrera, sowie weiteren führenden Friedensstiftern, die noch bekannt gegeben werden, ein. Bitte bringen Sie Ihre Ideen, Vorschläge und Berichte zu dieser wichtigen Diskussion mit.

Zur Anmeldung

in einem Gespräch mit Kollegen am 3. März sagte Helga Zepp-LaRouche: „Die Welt erlebt derzeit jeden Tag ein Erdbeben, [aber] die Erschütterung der alten Ordnung und die Geburtswehen der neuen Ordnung – es ist noch nicht ganz klar, wie das ablaufen wird.“ Gleichzeitig sei „das Potenzial für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur eindeutig vorhanden.“

Das zeigte sich bereits diese Woche, als Präsident Trump ankündigte, der Ukraine die Militärhilfe zu streichen. „Das ist eine Entscheidung, die das Regime in Kiew wirklich zu einem Friedensprozess drängen kann,“ sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, sehr zum Ärger derer, die versuchen, den Krieg am Laufen zu halten. Anstatt ihre gescheiterte Politik aufzugeben, verdoppeln viele europäische Regierungen ihre Entschlossenheit, einen ewigen Krieg gegen Russland zu führen. Die Europäer, zusammen mit Selenskij, koordinieren offensichtlich die Versuche, Trump von seinem Friedenskurs abzubringen und die Lunte für weitere Konflikte in der Ukraine zu legen, wie die neue, lächerliche „Koalition der Willigen“ zeigt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, forderte bereits 800 Milliarden Euro für die „Aufrüstung Europas“. Und in Deutschland soll ein neues Sondervermögen im dreistelligen Milliardenbereich für die Bundeswehr aufgelegt werden. Ob das alles funktioniert, bleibt abzuwarten.

Am meisten in Panik sind in dieser Woche jedoch die Briten, die seit langem führend darin sind, die Großmächte gegeneinander auszuspielen. Auch wenn die Pläne von Premierminister Starmer bisher eher erbärmlich sind, könnten die Briten immer noch erheblichen Schaden anrichten – vor allem bei einer Trump-Regierung mit ihren zahlreichen Schwächen.

Tatsächlich könnte sich das Finanzsystem als Trumps größte Achillesferse erweisen, insbesondere sein Eifer, sich Hals über Kopf in den Kryptowährungswahnsinn zu stürzen. Auch wenn vieles an seiner angekündigten „strategischen Kryptowährungsreserve“ noch unklar ist, wird dies das Finanzsystem und die Finanzmärkte nur noch instabiler machen und könnte leicht die nächste Finanzkrise auslösen.

Am Dienstag fand in Kairo ein Krisengipfel der arabischen Staaten statt, bei dem die Teilnehmer den ägyptischen Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens unterstützten. Der Vorschlag sieht einen massiven Wiederaufbau des Gazastreifens vor, mit der Aussicht auf ein wachsendes und wohlhabendes Land – als Teil einer Zwei-Staaten-Lösung zwischen Palästina und Israel. Auch wenn der Vorschlag durch den LaRouche-Oasenplan für massive Wasserentsalzung und Wüstenbegrünung noch erheblich verbessert werden könnte, ist er ein großer Schritt in die richtige Richtung und zeigt das Potenzial für historische Veränderungen in der Region und darüber hinaus.

Zepp-LaRouche stellte weiter fest, dass die Politik der unipolaren Ordnung nach dem Kalten Krieg völlig nach hinten losgegangen sei. „Alle Elemente dieser unipolaren Welt – Regimewechsel, Farbrevolutionen, Interventionskriege, der Einsatz des Dollars als Waffe – haben zu einem gigantischen Rückschlag geführt und uns an den Rand des Dritten Weltkriegs gebracht,“ sagte sie. Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland könnte jetzt einen „Neuanfang“ für eine Welt einleiten, die bisher von der britischen Geopolitik dominiert wurde.

Wenn der Zusammenbruch des alten imperialen Systems den Weg für eine neue kooperative Beziehung zwischen den USA, Russland und China ebnet, könnte dies die Welt als Ganzes verändern. Dies ist die wichtigste strategische Frage unserer Zeit und der Ausgangspunkt für die Lösung aller anderen globalen Probleme.

Wir laden Sie diesen Freitag zur Internationalen Friedenskoalition mit Universitätsprofessor, Journalist und Autor im Ruhestand, Miguel Cabrera, sowie weiteren führenden Friedensstiftern, die noch bekannt gegeben werden, ein. Bitte bringen Sie Ihre Ideen, Vorschläge und Berichte zu dieser wichtigen Diskussion mit.


Live Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 5. März, 18.30 Uhr

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Tektonische Veränderungen öffnen Tür für LaRouche-Programm


Präsident Donald Trump hat mehreren Presseberichten zufolge die Lieferung jeglicher militärischer Hilfe der USA an die Ukraine ausgesetzt.

Diese Entscheidung kommt, während Selenskyj weiterhin Greta Thunberg imitiert und sich wie ein schimpfendes, finster dreinblickendes Gör aufführt. Am 2. März behauptete er in London nach dem Treffen einer von Großbritannien ausgerichteten „Koalition der Willigen“, die die Zerstörung des Landes, das Selenskyj angeblich vertritt, unterstützen soll, die Ukraine könne weiterhin mit der Unterstützung der USA rechnen. Und Selenskyj sagte, er würde diese „Unterstützung“ sinnvoll einsetzen – indem er den Krieg verlängert, der die Ukraine absolut verwüstet. Ein Frieden mit Russland sei „sehr, sehr weit entfernt“, sagte er.

Trump war wütend. „Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskyj hätte machen können, und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen!“, donnerte er am 3. März. „Genau das habe ich gesagt, dieser Kerl will keinen Frieden, solange er Amerikas Rückendeckung hat“, fuhr Trump fort. „Europa hat bei dem Treffen mit Selenskyj klipp und klar gesagt, dass es ohne die USA nicht auskommt – wahrscheinlich keine gute Aussage, wenn es darum geht, Stärke gegenüber Russland zu zeigen. Was denken die sich dabei?“

Als weitere Schritte zur Beendigung des katastrophal gefährlichen Konflikts zwischen der NATO und Russland in der Ukraine wies Trump-Berater Mike Waltz darauf hin, wie absurd es ist, über die Art der Sicherheitsgarantien in der Ukraine zu debattieren, wenn es nicht einmal einen Weg zum Frieden gibt, und Verteidigungsminister Pete Hegseth ordnete einen Stopp der Cyberangriffe gegen Russland an.

Aber können diese beiden Länder trotz der sich auftauenden Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten allein ein friedliches Ergebnis erzielen?

„Das Regime in Kiew und Selenskyj wollen keinen Frieden“, urteilte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Sie wollen, dass der Krieg weitergeht. In dieser Situation werden natürlich die Bemühungen Washingtons und die Bereitschaft Moskaus allein nicht ausreichen.“

Es gibt weiterhin eine offensichtliche englisch-französische Allianz für einen Krieg gegen Russland, eine Allianz, deren physische Mittel für diesen Krieg aber bei weitem nicht ausreichen.

Welche Rolle kann die Welt spielen, um die Kriegsabsichten zu verhindern, die vor allem vom Vereinigten Königreich, Frankreich und den baltischen Staaten geäußert werden?

Unterdessen lassen sich Trumps nützliche Instinkte in Bezug auf die Ukraine eindeutig nicht auf die Wirtschaft übertragen. Er erhebt und erhöht Zölle gegenüber Kanada, Mexiko und China. Und er plant, staatliche Ressourcen für Krypto-Spekulationen zu verschwenden, indem er am Wochenende die Schaffung einer „Strategischen Krypto-Reserve“ ankündigte. Die Ankündigung ließ die Bitcoin-Preise um etwa 10 % steigen, ein Gewinn, der sich bis Montagabend vollständig verflüchtigt hatte. Ähnliche Veränderungen gab es bei den Preisen, die die Menschen bereit sind, für andere Krypto-„Vermögenswerte“ zu zahlen.

Wird Trump aus den Krypto-Kapriolen des verrückten argentinischen Präsidenten Javier Milei eine Lehre ziehen?

Wenn Sie an der „Effizienz der Regierung“ arbeiten wollen, dann lassen Sie diesen Krypto-Unsinn und machen Sie sich an die Arbeit, um die Infrastruktur und Produktivität der USA aufzubauen! Nur eine Wirtschaft, die tatsächlich wächst, sowohl in ihrem Umfang als auch in ihrem technologischen Fortschritt, kann die Grundlage für eine starke Währung und ein Mittel zur Bedienung der explodierenden Staatsverschuldung bilden.

Einen umfassenden Blick auf die Welt, wie sie sein könnte, bietet das Interview von Helga Zepp-LaRouche mit Diplomacy Talkin China.

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Zepp-LaRouche spricht in der chinesischen Sendung „Diplomacy Talk“

Ein Zentrum für „Chinas Diplomatie in der neuen Ära“ veröffentlichte am 3.3. ein Interview mit der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, das während ihrer Chinareise im November 2024 entstanden war.

In dem Programm Diplomacy Talk beschreibt Zepp-LaRouche ihre Motivation für die Gründung des Schiller-Instituts im Jahr 1984 und betont, man brauche in der Außenpolitik einen neuen Ansatz, der auf Gerechtigkeit und eine neue Wirtschaftsordnung abzielt. „Wenn jede Nation und jede Zivilisation zu ihrer besten Tradition zurückkehrt und eine klassische Renaissance erlebt, dann entsteht ein Dialog zwischen diesen besten Traditionen, und Kommunikation und Freundschaft sind sehr einfach“, erklärte sie. Ihre Vision sei von Anfang nicht nur gewesen, eine gerechte Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, sondern auch der übermäßigen „Amerikanisierung“ oder „Homogenisierung“ der globalen Kultur entgegenzuwirken, indem man einen Austausch im Rahmen eines Dialogs zwischen den höchsten kulturellen Errungenschaften in den Ländern der Welt fördert.

Zepp-LaRouche betonte, Samuel Huntingtons Theorie vom „Kampf der Kulturen“ sei reine Propaganda. „Die Vorstellung, eine Gruppe von Nationen habe das Recht, einer anderen Gruppe von Nationen ihren Willen aufzuzwingen…, diese geopolitische Sichtweise hat zwei Weltkriege verursacht.“ Statt dessen forderte sie ein neues Paradigma auf der Grundlage von gegenseitigem Respekt und Zusammenarbeit und erklärte, die Einbeziehung verschiedener kultureller Traditionen könne zu einer harmonischeren Weltordnung führen.

Das Schiller-Institut versuche, „die Länder des Westens davon zu überzeugen, daß es in ihrem Interesse wie im Interesse der ganzen Welt liegt, mit China zusammenzuarbeiten“.


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