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David Beasley an Musk und Bezos: Wir brauchen Sie jetzt, um den Hunger zu stoppen!

David Beasley, Direktor des Welternährungsprogramms, hat sich in das Wettrennen zwischen den Milliardären Jeff Bezos, Elon Musk und Richard Branson eingemischt, wer von ihnen als erster ins All fliegen wird, indem er ihnen am 26. Juni twitterte, daß sie sich zusammentun sollten, um 41 Millionen Menschen auf der Erde vor dem Verhungern zu retten. Es folgten noch eine Reihe weiterer Tweets, darunter auch an Bezos und Musk gerichtete persönliche Botschaften.

„Jeff Bezos‘ realer Wertzuwachs während Covid war 65 Milliarden Dollar. Jeff, nur 10% Ihres Vermögenszuwachses würde 41 Millionen Menschen retten, die kurz vor dem Hungertod stehen. Wir brauchen Sie, JETZT! Können wir reden? @famine“.

„Elon Musks realer Wertzuwachs während Covid betrug 137 Milliarden Dollar. Elon, nur 5 % Ihres Vermögenszuwachses würden 41 Millionen Menschen retten, die kurz vor dem Hungertod stehen. Wir brauchen Sie, JETZT! Lasst uns reden. #famine“.

„Während der Covid-Pandemie stieg das Nettovermögen der 2.275 Milliardäre auf der Welt um über 5,2 MILLIARDEN $ PRO TAG. Ist es zu viel verlangt, nach nur EINEM Tag Vermögenszuwachs zu fragen, um 41 Millionen Menschen zu retten, die kurz vor dem Verhungern stehen?!!! #famine“


Chinesische Wissenschaftler „erfinden“ die Kartoffel neu, um mehr Menschen zu ernähren

In einem bahnbrechenden Experiment haben chinesische Wissenschaftler unter der Leitung von Huang Sanwen, einem Forscher des Agricultural Genomics Institute in Shenzhen (AGIS), das der Chinesischen Akademie der Agrarwissenschaften (CAAS) untersteht, ein Genomdesign verwendet, um die Kartoffelzucht zu transformieren. Mit Genom-Editing-Technologien wurden so „reine und fruchtbare Kartoffellinien“ entwickelt.

Ihre Studie mit dem Titel „Genome Design of Hybrid Potato“ wurde am 24. Juni online in Cell veröffentlicht, einem der weltweit führenden akademischen Journale.

Im Gegensatz zu anderen Nutzpflanzen, die aus Samen vermehrt werden, ist die Kartoffel eine Knollenpflanze, die durch Klonen vermehrt wird. Dies führt zu langen Züchtungszyklen, geringer Reproduktionsleistung und macht die Kartoffelpflanze anfälliger für Krankheiten und Insektenbefall.

CGTN berichtete, daß „Huang und sein Team 2015 den ,Upotato-Plan‘ ins Leben gerufen haben, der darauf abzielt, die vegetative Vermehrung durch Hybridsamen mittels Genomdesign zu ersetzen und den Zuchtvorgang zu beschleunigen und die Reproduktionseffizienz der Kartoffel zu verbessern.

,Wir mußten zunächst das Problem der Selbstinkompatibilität lösen, das heißt, daß Kartoffeln nach der Selbstbestäubung keine Samen produzieren. Durch Materialauswahl und Gen-Editierung haben wir das Problem erfolgreich angegangen und Samen produziert‘, so Huang.

,Inzwischen haben wir auch herausgefunden, wie wir die Pflanzengesundheit und den Ertrag verbessern können. Durch Genomdesign haben wir schädliche Mutationen eliminiert, gute Gene angesammelt und schließlich die Kartoffelsorte namens ‚Upotato NO. 1‘ kultiviert. Nach Tests hat sie eine hervorragende Leistung gezeigt…

Wir brauchen jetzt nur noch 2 Gramm Kartoffelsamen für eine 1-mu-Fläche, im Vergleich zu 200 Kilogramm Saatkartoffeln vorher, was die Anbaukosten stark reduziert.“ (Auf einen Hektar kommen etwa 15 mu.)

Ihre Arbeit wurde von ihren internationalen Kollegen gewürdigt. Ein Wissenschaftler der Europäischen Akademie der Wissenschaften kommentierte: „Diese Arbeit ist sehr wichtig, weil sie für die Ernährung des Planeten relevant ist.“


Video: „Warum das Universum mehr Menschen braucht”

Megan Dobrodt, Präsidentin des Schiller-Instituts in den USA: „Warum das Universum mehr Menschen braucht” 


Video: Regimewechsel der Zentralbanken: Damals und heute

Paul Gallagher von Executive Intelligence Review (EIR) dokumentiert die bewusste Politik der Hyperinflation gefolgt von Deflation, die von Hjalmar Schacht, Präsident der [deutschen] Zentralbank (Reichsbank) 1933-1939 praktiziert wurde. Die gleiche Politik wird heute von Mark Carney, dem ehemaligen Chef der Bank of England, in einer Politik praktiziert, die er „Regime Change“ nennt und die darauf abzielt, die Macht souveräner Regierungen zu untergraben und sie durch die Politik der Zentralbanken zu ersetzen. Diese Politik hat nur ein Ziel, wie die Schrecken in Deutschland während des 2. Weltkriegs gezeigt haben.

Erfahren Sie mehr über den Great Reset und wie man diese völkermörderische Politik besiegen kann.


Taikonauten absolvieren erfolgreich ersten Weltraumspaziergang von der Tianhe-Station

Heute Morgen beendeten die Taikonauten Liu Boming und Tang Hongbo alle zugewiesenen Aufgaben während eines siebenstündigen Weltraumspaziergangs außerhalb der chinesischen Raumstation Tianhe. Dies ist erst der zweite Weltraumspaziergang in der Geschichte von Chinas Raumfahrtprogramm. Der erste fand im Jahr 2008 statt, dauerte aber nur 20 Minuten. Als die ersten Taikonauten an Bord von Tianhe führten Liu und Tang mit Unterstützung von Nie Heisheng aus dem Inneren der Station Aufgaben durch, um Tianhe für die zukünftige Nutzung vorzubereiten.

Zu den abgeschlossenen Aufgaben gehörten das Anheben der externen Kamera auf eine Höhe, die ihre Fähigkeit zur Aufnahme von Panoramabildern maximiert, die Installation und das Testen von Trittstufen am Arbeitsarm und an der externen Arbeitsstation, sowie die Durchführung einer Notfall-Fluchtübung, um im Bedarfsfall schnell ins Innere von Tianhe zurückzukehren. Der Weltraumspaziergang war auch der erste Einsatz der neu entwickelten 130 Kilogramm schweren Raumanzüge.


Mexiko und Argentinien koordinieren über die CELAC die Verteilung von Impfstoffen an Lateinamerika und die Karibik

Mexiko und Argentinien üben eine wichtige Führungsrolle bei der Bereitstellung von Impfstoffen für Mittel- und Südamerika und die Karibik aus, indem sie sich über die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) koordinieren, deren Präsident pro tempore Mexiko ist. Diese Initiative spiegelt die strategische Partnerschaft der beiden Nationen wider, die über die Frage der Impfstoffe hinausgeht und sich auch auf außenpolitische und wirtschaftliche Entwicklungsfragen erstreckt. Mitten in der Covid-Pandemie jedoch war ihre Zusammenarbeit bei der Impfstoffproduktion und -verteilung von entscheidender Bedeutung. Gemäß der im letzten Jahr von beiden Regierungen unterzeichneten Vereinbarung produziert das argentinische mAbxience-Labor den eigentlichen AZ-Impfstoff, der dann zur endgültigen Abfüllung und Verpackung an das mexikanische Liomont-Labor geliefert wird.

Mit einigen Monaten Verspätung begann das Programm erst richtig am 12. Juni, als Mexiko 400.000 AZ-Dosen nach Bolivien, Paraguay und Belize schickte – 100.000 für Belize und je 150.000 für Bolivien und Paraguay – womit, wie Außenminister Marcelo Ebrard betonte, sechs CELAC-Länder Zugang zu den AZ-Impfstoffen haben. Er berichtete, daß auch Haiti, Jamaika und Trinidad und Tobago bald Impfstoffe erhalten werden; Jamaika hat am 3. Juli 65.000 AZ-Dosen erhalten, die siebte mexikanische Impfstoffspende für dieses Land.

Alle Impfstoffe, die an andere Nationen gespendet werden, werden von hochrangigen Beamten des mexikanischen Außenministeriums persönlich übergeben. Maximiliano Reyes, Staatssekretär für Lateinamerika und die Karibik, lieferte Impfstoffe nach Belize, und am 24. Juni flog Ebrard persönlich mit einem Jet der mexikanischen Luftwaffe nach Mittelamerika – zwei Flugzeuge wurden eingesetzt, eines nach Honduras und eines nach Guatemala und El Salvador – um die 400.000 Dosen AZ-Impfstoff zur Verteilung an diese drei Länder zu liefern. In einem Tweet betonte er, daß die 400.000 gespendeten Dosen „von Argentinien und Mexiko produziert“ und zur Verfügung gestellt würden, um zu zeigen, „daß wir konsequent sind und Solidarität mit anderen Ländern [haben]“, berichtete Sputnik am selben Tag. „Die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten ist präsent! Vereint sind wir besser!“, fügte er hinzu.


David Beasley ruft Branson, Musk und Bezos auf, 6 Milliarden Dollar zu spenden, um die Hungersnot zu beenden

Der Direktor des Welternährungsprogramms David Beasley hat vor einigen Tagen einen Tweet verbreitet, in dem er zum wiederholten Male die Milliardäre dazu aufruft, sich zu melden, um die 6 Milliarden US-Dollar aufzubringen, die in diesem Jahr zusätzlich benötigt werden, um der Hungersnot entgegenzuwirken und weitere Hungertote zu vermeiden. Dieses Mal jedoch nannte er Namen. Er griff in seinem Tweet die CNN-Video-Story „Bezos vs. Branson: Billionaires Battle Over Being First in Space“ (Bezos gegen Branson: Kampf der Milliardäre, wer zuerst im Weltraum ist) vom 26. Juni auf. Beasley tweetete am gleichen Tag:

„Hey, Richard Branson, Elon Musk und Jeff Bezos, ich bin so begeistert zu sehen, wie ihr darum wetteifert, wer zuerst ins All kommt! ABER, ich würde es gerne sehen, wie ihr euch ZUSAMMENTUT, um die 41 Millionen Menschen zu retten, die dieses Jahr hier auf der Erde verhungern werden! Es werden nur 6 Milliarden Dollar benötigt. Wir können das schnell lösen!“

Das Finanzvermögen dieser drei ist laut Global Citizen: Branson, $6,3 Mrd.; Musk, $165,9 Mrd.; und Bezos $192,6 Mrd.


G20-Gipfel in Matera: Lange Rhetorik, zu wenig Lösungen

Die Außen- und Entwicklungsminister der G20 und Vertreter von UN-Organisationen trafen sich heute zu einem eintägigen Gipfel in Matera, Italien, zu dem der italienische Außenminister Luigi Di Maio eingeladen hatte, da Italien derzeit die rotierende Präsidentschaft der Gruppe innehat. Einige der Minister erschienen persönlich, die Minister Chinas, Rußlands, Brasiliens und anderer Länder nahmen jedoch virtuell teil. Der Hauptschwerpunkt des Gipfels, dessen einfallsloser Titel „Mensch, Planet, Wohlstand“ lautete, war der Kampf gegen die COVID-19-Pandemie sowie gegen Ernährungsunsicherheit, Hunger, Armut, Krankheiten und die Förderung von „nachhaltiger Entwicklung“ und „nachhaltigen“ Gesundheitssystemen – vor allem für Afrika. Di Maio sagte in der abschließenden Pressekonferenz, die G20 habe eine besondere Verantwortung dabei, Afrika zu helfen, eine „schwierige Phase“ zu überwinden. Dies müsse so geschehen, daß die Menschen nicht das Bedürfnis hätten, ihre Länder zu verlassen und nach Europa zu migrieren.

Die „Matera Declaration on Food Security, Nutrition and Food Systems“ (Matera-Erklärung über Ernährungssicherheit, Ernährung und Nahrungsmittelsysteme) kündigt eine Reihe von Initiativen an, um die dringendsten Probleme des Entwicklungssektors anzugehen, jedoch alle verpackt im Gewande der „Nachhaltigkeit“, des Respekts für biologische Vielfalt und Geschlechtergleichsetzung, sowie Anpassung der „Landwirtschaft und Nahrungsmittelsysteme an den Klimawandel“. Die Erklärung endet mit einem Aufruf zu einer „globalen Mobilisierung“, um diese Probleme zu lösen, während sie keine der Lösungen präsentiert, die tatsächlich zu Ergebnissen führen könnten. Dieses Dokument schreit förmlich nach den programmatischen Vorschlägen des Schiller-Instituts und der LaRouche Organisation (TLO) zum Aufbau eines globalen Gesundheitssystems, zur Bankrottreorganisation des globalen Finanzsystems und zum Wiederaufbau der Weltwirtschaft mit großen Infrastrukturprojekten.

Während der Konferenz selbst gab es viel Rhetorik über „Multilateralismus“, lautstark vorgetragen von US-Außenminister Tony Blinken, der die Dreistigkeit besaß, zu sagen, daß die USA die multilateralen Bemühungen um die Verteilung von Impfstoffen anführten, worauf der chinesische Staatsrat und Außenminister Wang Yi als Antwort twitterte, daß „Multilateralismus kein hochtrabender Slogan ist, geschweige denn eine schöne Geschenkverpackung für den Einsatz unilateraler Handlungen.“ In seinen öffentlichen Äußerungen forderte Wang ein Ende des „Nullsummenspiels“ in den Außenbeziehungen. Bei der Bekämpfung der Pandemie sei es beispielsweise für alle von Vorteil, wenn jene Nationen, die über Impfstoffe und Impfstoffkapazitäten verfügen, ihre Exportbeschränkungen aufheben würden. Ideologische Hindernisse sollten beseitigt und die Arbeit aufgenommen werden, um die Impfstoffproduktion und die Versorgungsketten zu stabilisieren, betonte er. Der deutsche Außenminister Heiko Maas ignorierte diesen Ratschlag, als er beklagte, daß Rußland und China ihre „Impfstoffdiplomatie“ nur als politisches Druckmittel in den Ländern, die sie unterstützen, einsetzten. „Wir müssen offen darüber reden, daß wir von ihrer Impfstoffdiplomatie nicht viel halten“, wetterte er.

Michele Geraci, ehemaliger Staatssekretär im italienischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, sagte in einem Interview mit CGTN, daß viel über Multilateralismus geredet werde, aber wenn dies bedeute, daß 200 Nationen ihr eigenes Ding machten und sich alle (aus der Kooperation) zurückzögen, funktioniere das nicht. Dies schade der Produktion, den zwischenmenschlichen Kontakten, der internationalen Bildung usw. Es bedürfe echter Zusammenarbeit, betonte er.

Di Maio und andere italienische Teilnehmer wiesen darauf hin, daß im Hinblick auf den Gesundheitsschutz eine Reihe von internationalen Nahrungsmittel-Hilfsorganisationen in Rom ansässig seien – das Welternährungsprogramm, die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation usw. – und daß diese zusammen mit Italien am 26. und 28. Juli Gastgeber des Vorgipfels der Welternährungssysteme sein würden, der im September bei der UN stattfinden werde. Wie EIR hervorgehoben hatte, werde die Veranstaltung in Rom im Juli auf geradezu erschreckende Art und Weise als ein Treffen von „Interessenvertretern“ organisiert sein – für Frauen, Jugend, Klima- und Biodiversitätsgruppen usw. – deren angestrebte Lösungen sich um die Natur drehten, statt auf die Beendigung des Hungers ausgerichtet zu sein. Dies sei genau das Modell des Davoser Weltwirtschaftsforums, das Klaus Schwab im Januar angekündigt habe.


Guangzhou – China demonstriert ein weiteres mal die Überlegenheit seines Gesundheitswesens

Chinas Provinz Guangdong wird wieder geöffnet, nachdem die jüngsten COVID-19-Ausbrüche vollständig eingedämmt wurden, ohne daß ein einziger Mensch sein Leben verloren hat. Global Times berichtet heute, daß der Virusausbruch unter Kontrolle gebracht wurde, nachdem in den letzten zehn Tagen ab Freitag keine Fälle mehr gemeldet wurden.

Seit dem 21. Mai waren drei separate Ausbrüche in Guangzhou, in der Nähe von Shenzhen und in Dongguan gemeldet worden. Ursache in allen Fällen waren importierte Virusvarianten, darunter auch der Delta-Stamm. Nach Isolierung der drei Gebiete und Durchführung umfangreicher Tests und Behandlungen, gefolgt von weiteren 60 Millionen PCR-Tests von Hochrisikogruppen Mitte Juni, wurden keine positiven Ergebnisse mehr gefunden, so die Provinzregierung von Guangdong.

Bis heute mußten die Bewohner der drei Regionen negative PCR-Testergebnisse innerhalb der letzten 48 Stunden vorweisen, bevor sie die Regionen verlassen konnten. In Guangzhou, der Hauptstadt der Provinz Guangdong, wurde bis zu einer Kapazitätsgrenze von 75 Prozent wieder geöffnet, mit einigen Einschränkungen für geschlossene öffentliche Innenräume wie Kinos, Theater und Hallenstadien.


Helga Zepp-LaRouche im Interview mit dem chinesischen Fernsehsender CGTN

Am 3. Juli wurde Helga Zepp-LaRouche im Rahmen der CGTN-Sendung Asia Today zur Lage in Afghanistan interviewt. Moderator Zhong Shi berichtete, daß es in der nordafghanischen Provinz Badakhshan zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Streitkräften der Regierung und den Taliban kam, nachdem sich die US-Streitkräfte aus ihrem Hauptmilitärstützpunkt zurückgezogen haben. Sie können die ganze Sendung in englisch hier ansehen.

ZHONG SHI: Ich möchte jetzt auch Helga Zepp-LaRouche zuschalten, die Präsidentin und Gründerin des Schiller-Instituts, einer Denkfabrik zu politischen und wirtschaftlichen Themen mit Sitz in Deutschland. Frau Zepp-LaRouche, willkommen in der Sendung. Ich freue mich, Sie heute hier begrüßen zu können.

Das Pentagon sagt, die Rückgabe des Stützpunktes Bagram an die afghanischen Sicherheitskräfte sei ein wichtiger Meilenstein beim Abzug der US-Streitkräfte. Die Frage ist nun, was für ein Meilenstein das für Afghanistan sein wird? Wie wird sich das auf die Fähigkeit des Landes auswirken, gegen die Taliban zu kämpfen?

HELGA ZEPP-LAROUCHE: Ich denke, die Lage ist sehr ernst. Es besteht die Gefahr eines Bürgerkriegs, nicht nur zwischen der afghanischen Regierung und den Taliban, sondern auch auf Grund der Tatsache, auf die der russischen Außenminister Lawrow gestern hinwies, daß sich jetzt ISIS-Kräfte im Norden Afghanistans sammeln. Ich denke, es besteht die Gefahr, daß der Krieg weitergeht, wobei diesmal Afghanen Afghanen töten. Deswegen brauchen wir meines Erachtens einen anderen Ansatz – etwas ganz anderes, als einfach abzuziehen und den Ort so zu lassen, wie er ist.

ZHONG SHI: Die Welt beobachtet nun, wie sich die Lage in Afghanistan entwickelt. Wir wissen, daß die Taliban in die Bereiche vordringen, aus denen sich die ausländischen Truppen zurückgezogen haben. Wenn die Vereinigten Staaten verfolgen, was gerade in Afghanistan passiert, wie würden Sie Joe Bidens Politik gegenüber Afghanistan nach dem Abzug der US-Truppen charakterisieren? Er hatte ja weitere Unterstützung zugesagt.

ZEPP-LAROUCHE: Da bin ich mir nicht so sicher. Es ist offensichtlich eine komplizierte Situation. Zwanzig Jahre Krieg und verlorene Leben und verlorenes Geld für nichts. Ich denke, daß der Rückzug aus Afghanistan ähnliche Gründe hat wie die Reduzierung der amerikanischen Logistik in anderen Teilen des Persischen Golfs. Meiner Meinung nach ist er Teil der neuen Konzentration auf den Pazifik, auf Rußland und China. Es ist also nicht per se eine Afghanistan-Politik, sondern eher eine Politik, die von geostrategischen Überlegungen geleitet wird. Ich glaube, auch das ist ein Weg in die Katastrophe.

Sehen Sie, in Afghanistan ist die Opiumproduktion im letzten Jahr um 45% gestiegen. Afghanistan produziert 85% des weltweiten Opiums. Wenn das einfach so bleibt, werden die Taliban diese Produktion mit Sicherheit steigern, um ihre militärischen Operationen zu finanzieren. Die vielen Süchtigen werden in den Straßen der Vereinigten Staaten und Europas sterben. In Afghanistan gibt es 3,5 Millionen Drogenabhängige, aber das zeigt nur, daß man einen ganz anderen Ansatz braucht, um dieses Problem zu lösen.

Militärisch ist Afghanistan nicht zu gewinnen. Das hat die Sowjetunion bewiesen, die es 10 Jahre lang versucht hat, und jetzt die Vereinigten Staaten und die NATO seit 20 Jahren. Ich denke, es ist höchste Zeit, umzudenken, daß man einen völlig anderen Ansatz braucht, als ständig nur das gleiche fortzusetzen.

ZHONG SHI: Wie Sie sagen, 20 Jahre Krieg wären umsonst, wenn Afghanistan schnell wieder im Chaos versinkt; dort, wo es sich vor dem Krieg befand. Manche befürchten, daß dies sehr wahrscheinlich zur Realität wird, sobald die ausländischen Truppen erst einmal weg sind. Wie hoch schätzen Sie die Chancen ein, daß das passiert? Daß Afghanistan noch tiefer in einem Bürgerkrieg versinkt?

ZEPP-LAROUCHE: Wie ich schon sagte, wenn nichts unternommen wird, wird es ein Alptraum sein. Der Terrorismus wird zunehmen und sich nicht nur in der Region, sondern auch darüber hinaus ausbreiten. Ich denke, es muß eine Änderung in der Herangehensweise geben. Die einzige Möglichkeit, die Situation zu stabilisieren, besteht darin, Afghanistan, aber auch der gesamten Region Irak, Syrien, Jemen, all diesen Ländern, die durch die endlosen Kriege zerstört wurden, eine echte wirtschaftliche Entwicklung anzubieten. [Alle diese Länder] könnte man als eine Region betrachten, und man sollte verstehen, daß der Terrorismus wie auch der Drogenhandel ein und dasselbe Problem ist, um das sich alle Länder kümmern sollten – die Vereinigten Staaten, Rußland, China, Iran, Indien. Sie alle sollten für eine wirtschaftliche Entwicklungsperspektive eintreten. Man könnte die Belt and Road Initiative, die Neue Seidenstraße, ausbauen. Der vorherige Präsident Karsai sagte, er sehe die einzige Hoffnung für Afghanistan in Entwicklung. Und der neue Name für Frieden ist Entwicklung, auch in Afghanistan. Mein Wunsch wäre, daß dies das Thema einer Sonderkonferenz des UN-Sicherheitsrates werden könnte. Präsident Putin hat ja ohnehin gefordert, daß die ständigen Fünf [Mitglieder] des UN-Sicherheitsrates zusammenkommen sollten. Das wäre einer der dringenden Punkte: Wie kann man verhindern, daß Afghanistan zu einer Quelle des Terrorismus, des Drogenhandels und einfach zu einem Albtraum für alle wird? Wie kann man aufhören, in Begriffen geopolitischer Konfrontation zu denken, und sich auf die gemeinsamen Ziele der Menschheit konzentrieren? Ich denke, in Afghanistan scheiden sich die Wege. Es ist aber auch ein Scheideweg in der Geschichte der Menschheit.

ZHONG SHI: Dieses Thema wird von Tag zu Tag dringlicher. Helga Zepp-LaRouche, wir schätzen Ihre heutige Analyse sehr; vielen Dank, daß Sie sich die Zeit genommen haben, mit uns zu sprechen.


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