Mexiko und Argentinien üben eine wichtige Führungsrolle bei der Bereitstellung von Impfstoffen für Mittel- und Südamerika und die Karibik aus, indem sie sich über die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) koordinieren, deren Präsident pro tempore Mexiko ist. Diese Initiative spiegelt die strategische Partnerschaft der beiden Nationen wider, die über die Frage der Impfstoffe hinausgeht und sich auch auf außenpolitische und wirtschaftliche Entwicklungsfragen erstreckt. Mitten in der Covid-Pandemie jedoch war ihre Zusammenarbeit bei der Impfstoffproduktion und -verteilung von entscheidender Bedeutung. Gemäß der im letzten Jahr von beiden Regierungen unterzeichneten Vereinbarung produziert das argentinische mAbxience-Labor den eigentlichen AZ-Impfstoff, der dann zur endgültigen Abfüllung und Verpackung an das mexikanische Liomont-Labor geliefert wird.
Mit einigen Monaten Verspätung begann das Programm erst richtig am 12. Juni, als Mexiko 400.000 AZ-Dosen nach Bolivien, Paraguay und Belize schickte – 100.000 für Belize und je 150.000 für Bolivien und Paraguay – womit, wie Außenminister Marcelo Ebrard betonte, sechs CELAC-Länder Zugang zu den AZ-Impfstoffen haben. Er berichtete, daß auch Haiti, Jamaika und Trinidad und Tobago bald Impfstoffe erhalten werden; Jamaika hat am 3. Juli 65.000 AZ-Dosen erhalten, die siebte mexikanische Impfstoffspende für dieses Land.
Alle Impfstoffe, die an andere Nationen gespendet werden, werden von hochrangigen Beamten des mexikanischen Außenministeriums persönlich übergeben. Maximiliano Reyes, Staatssekretär für Lateinamerika und die Karibik, lieferte Impfstoffe nach Belize, und am 24. Juni flog Ebrard persönlich mit einem Jet der mexikanischen Luftwaffe nach Mittelamerika – zwei Flugzeuge wurden eingesetzt, eines nach Honduras und eines nach Guatemala und El Salvador – um die 400.000 Dosen AZ-Impfstoff zur Verteilung an diese drei Länder zu liefern. In einem Tweet betonte er, daß die 400.000 gespendeten Dosen „von Argentinien und Mexiko produziert“ und zur Verfügung gestellt würden, um zu zeigen, „daß wir konsequent sind und Solidarität mit anderen Ländern [haben]“, berichtete Sputnik am selben Tag. „Die Gemeinschaft der lateinamerikanischen und karibischen Staaten ist präsent! Vereint sind wir besser!“, fügte er hinzu.