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Lyndon LaRouche muß jetzt rehabilitiert werden!

Dr. Chandra Muzaffar, Politikwissenschaftler, Islamwissenschaftler und Aktivist aus Malaysia, übermittelte dem Schiller-Institut am 26. Juni die folgende Botschaft. Er ist der Präsident der Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt (JUST).

Ich plädiere erneut für die Rehabilitierung des verstorbenen Lyndon LaRouche, Jr. Seine Inhaftierung war ungerecht. Seine Strafe war bösartig. Man hofft, daß Donald Trump durch eine Anordnung des Präsidenten das Unrecht, das einem amerikanischen Patrioten angetan wurde, der versuchte, einige der Gründungsideale der Vereinigten Staaten von Amerika wiederherzustellen, aufheben und verwerfen wird, so daß dies wesentlich zum größeren Wohlergehen der gesamten Menschheitsfamilie beitragen würde.
Wenn wir Lyndon LaRouche rehabilitieren wollen, sollten wir die Relevanz und die Bedeutung einiger seiner kreativen, dynamischen Ideen unterstreichen. In einer Zeit, in der Millionen von Amerikanern und Menschen auf der ganzen Welt ohne Arbeit sind, dürfen wir nicht vergessen, daß er ein leidenschaftlicher Verfechter der Schaffung von Millionen produktiver Arbeitsplätze im Nahrungsmittelsektor, im Gesundheitswesen, in der Infrastrukturentwicklung und bei Kapitalgütern war. Er war ein prinzipientreuer Kritiker der monetaristischen, spekulativen, menschenfeindlichen kapitalistischen Wirtschaft, die die USA und die Welt übernommen hatte. Imperialistische britische Eliten, argumentierte Lyn ständig, standen hinter diesem parasitären System.
Sein Eintreten für die Entwicklung der globalen Infrastruktur in den neunziger Jahren – Straßen und Brücken und physische Verbindungen – entsprang seinem Engagement für eine produktive Binnenwirtschaft. In gewisser Weise fand seine globale Vision in Chinas Belt & Road Initiative (BRI), dem größten Infrastrukturprojekt der letzten Jahrzehnte, ihren Ausdruck. Die BRI hat nicht nur das Potenzial, die physische Welt zu verändern, sondern auch die Fähigkeit, den Lebensstandard von Millionen und Abermillionen von Menschen auf dem Planeten zu verbessern.
Um sich für das Wohlergehen der Menschen einzusetzen, sollte LaRouche gefeiert, nicht verachtet werden.

Petition: LaRouche rehabilitieren


LaRouche Legacy Foundation gibt Veröffentlichung von Band I der Gesammelten Werke von Lyndon LaRouche bekannt

Die LaRouche Legacy Foundation kündigt die Veröffentlichung des ersten Bandes der Gesammelten Werke von Lyndon LaRouche an: „Jetzt ist es notwendig, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hört.“

LEESBURG, VA (5. Mai 2020)-Die LaRouche Legacy Foundation (LLF) freut sich, die Veröffentlichung von Band I der Gesammelten Werke von Lyndon LaRouche bekanntzugeben. Lyndon H. LaRouche jr., der im Februar 2019 verstorben ist, war ein produktiver Schriftsteller, Redner und Denker, der einzigartige Beiträge in den Bereichen Wirtschaft, klassische Kultur, Geschichte, Philosophie und Wissenschaft geleistet hat. Dieser erste Band enthält vier seiner wichtigsten und einflußreichsten Schriften über die Wissenschaft der physischen Ökonomie:

  1. So, You Wish To Learn All About Economics? (dt.: Was Sie schon immer über Wirtschaft wissen wollten)
  2. There Are No Limits to Growth (dt. Es gibt keine Grenzen des Wachstums)
  3. The Science of the Christian Economy (dt.: Christentum und Wirtschaft)
  4. The Earth’s Next Fifty Years (dt.: Die kommenden fünfzig Jahre der Erde)

Lyndon LaRouche wurde im Laufe der 1970er und 1980er Jahre zu einer der umstrittensten internationalen politischen Persönlichkeiten seiner Zeit und zu einem originellen Denker, der bahnbrechende Entdeckungen auf den Gebieten der physischen Ökonomie, der klassischen Kultur, der Naturwissenschaften, der Geschichtsschreibung, der Philosophie und mehr machte. Nur wenige moderne Denker sind von ihren politischen Gegnern und den Massenmedien so verleumdet worden, während sie sich gleichzeitig den tiefen Respekt führender internationaler Persönlichkeiten erworben haben, die seine Werke studiert haben:

„Jetzt ist es notwendig, daß die Welt auf die weisen Worte von Lyndon LaRouche hört“. – José López Portillo, ehemaliger Präsident von Mexiko.

„Herr LaRouche wird sicherlich seinen Platz in der Geschichte finden. Er wurde in seiner Lebzeit, für seine Vision und sein Werk ungerecht behandelt.“ Ramsey Clark, ehemaliger Justizminister der Vereinigten Staaten.

Jetzt kann der Leser selbst Zugang zu LaRouches grundlegenden Schriften in einer hübschen, gebundenen Ausgabe finden und selbst urteilen. (776 Seiten).

Ein Verlagsvorwort und eine Einführung von LaRouches Ehefrau, Helga Zepp-LaRouche, umreißen den Umfang und die Bedeutung des Verlagsprojekts, das LLF in Angriff genommen hat und das sich voraussichtlich auf Dutzende von Bänden, begleitet von einem digitalen Archiv, erstrecken wird.

Weitere Informationen erhalten Sie von Megan Beets bei der LaRouche Legacy Foundation (info@larouchelegacyfoundation.org). Bitte besuchen Sie larouchelegacyfoundation.org


„Gesundheits-Seidenstraße“ bei Webinar in Stockholm vorgestellt

Das schwedische Belt and Road Institute (BRIX) veranstaltete am 29.4. in Stockholm ein außerordentliches Webinar unter dem Titel „Die Gesundheits-Seidenstraße – Schlüssel zum globalen Kampf gegen COVID-19“. Die Vorträge hielten Spitzendiplomaten, Gesundheitsexperten, Wirtschaftswissenschaftler und Denkfabrikexperten aus zwölf Ländern.

Zu den Rednern gehörten die Botschafter aus China (Gui Congyou), Serbien (Dragan Momcilovic) und Malaysia (Datin Paduka Nur Ashikin Mohd Taib), dazu der stellvertretende Missionsleiter aus Pakistan, die alle umfassend über die Lage in ihren Ländern berichteten. Aus dem medizinischen Bereich nahm an den Beratungen einer der bekanntesten Virologen Chinas teil, Prof. Dr. Wang Gui-Qiang, Direktor für Infektionskrankheiten am Ersten Krankenhaus der Universität Peking. Er gab einen Überblick über die jüngsten Erfahrungen Chinas mit der Diagnose und Behandlung von COVID-19 und ging dabei auf viele Fragen ein, die unter internationalen Experten noch nicht ausreichend geklärt sind.

Neben Dr. Wang nahm auch Prof. Göran Tomsom, Professor für Internationale Gesundheitssystemforschung an der wichtigsten Gesundheitsforschungseinrichtung Schwedens, dem Karolinska-Institut, an der Podiumsdiskussion teil. Er rief nachdrücklich zur Zusammenarbeit aller Länder gegen das Virus auf und forderte, im Namen der Wissenschaft das Thema nicht zu politisieren.

Die Hauptrede der zweiten Sitzung hielt die Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, die den wirtschaftlichen Hintergrund der Bedrohung durch globale Pandemien darlegte und forderte, Lyndon LaRouches Vier Gesetze und ein Neues Bretton Woods umzusetzen.

Weitere Redner waren der Mitbegründer der ICHI-Stiftung in Norwegen Thore Vestby; der Direktor des One Belt One Road Institute in Italien, Michele De Gasperis; Ulf Sandmark, BRIX-Vorsitzender und Leiter des schwedischen Schiller-Instituts, sowie Isabelle Hannouche, eine junge Unternehmerin aus dem Senegal, die in Shanghai arbeitet.

Den Mitschnitt des Webinars finden Sie unter: https://www.brixsweden.org/extraordinary-webinar-on-the-health-silk-road-and-covid-19-pandemic-in-stockholm/?lang=en


Zepp-LaRouche spricht in Beijing bei Konferenz über Dialog der asiatischen Zivilisationen

Die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, ist soeben von einem zehntägigen Besuch aus China zurückgekehrt, in dessen Rahmen sie öffentliche Vorträge hielt und zahlreiche private Gespräche führte. Die Reise begann mit ihrer Teilnahme an der „Konferenz über den Dialog der asiatischen Zivilisationen“ vom 15.-16.5. in Beijing, wo Präsident Xi Jinping die Hauptrede hielt. Zepp-LaRouche hielt im Rahmen der Konferenz eine zehnminütige Rede mit dem Titel „Das höchste Ideal der Menschheit ist das Potential der Zukunft“, die bereits im Rahmen der Konferenzbeiträge veröffentlicht wurde (siehe unten).

Sie betonte anschließend, wie beeindruckt die Teilnehmer aus anderen asiatischen Ländern von Chinas Wirtschaftswachstum und phänomenalen Erfolgen bei der Armutsbekämpfung und Überwindung der wirtschaftlichen Rückständigkeit waren.

Zepp-LaRouche hatte zudem zahlreiche Treffen mit hochrangigen Vertretern vieler Spitzeninstitutionen, mit denen sie seit den 90er Jahren in Kontakt steht. Der Hintergrund waren die aktuellen schweren Spannungen zwischen China und den USA wegen des Zusammenbruchs der Handelsgespräche, der Huawei-Affäre und anderer Fragen. Die Besorgnis über die Angriffe auf Huawei wächst, da man darin einen Versuch sieht, Chinas High-Tech-Entwicklung zu verhindern. Die Sanktionen treffen aber auch andere von Huawei abhängige Entwicklungsländer, insbesondere in Afrika. Viele suchen bei der Lösung dieser Probleme Hilfe von der LaRouche-Bewegung.

Zepp-LaRouche hielt auch eine Rede am Chongyang-Institut für Finanzstudien der Renmin-Universität in Beijing und besuchte Nanjing, wo sie sich mit dem Herausgeber der chinesischen Ausgabe des Sonderberichts Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke traf. Gerade ist die zweite Auflage des chinesischen Berichts erschienen, den der Verlag als eines der wichtigsten Bücher betrachtet. Eine Übersetzung des zweiten Berichts (The New Silk Road Becomes the World Land-Bridge, Vol. II) ist in Vorbereitung.

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Das höchste Ideal der Menschheit ist das Potential der Zukunft

Von Helga Zepp-LaRouche

Es ist das Charakteristikum von Zeitenwenden, daß die meisten Zeitgenossen keinen Begriff von dem haben, was gerade passiert. Nur diejenigen Visionäre, die eine klare Idee vom positiven Potential der Zukunft haben, können an den Verzweigungspunkten so in den Prozeß eingreifen, daß potentielle Katastrophen abgewandt werden und statt dessen wirklich eine neue Epoche der Menschheit eingeleitet wird.

Wir befinden uns in einem solchen Phasenwechsel: Die alte Weltordnung, wie sie sich nach dem Zweiten Weltkrieg und vor allem nach dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt hat, befindet sich in einem Prozeß der Auflösung, aber wie die neue Ordnung aussehen wird, ist noch keineswegs entschieden. Wir befinden uns sogar in einer Periode, in der das Völkerrecht außer Kraft gesetzt scheint, weil es derzeit weder die UNO noch eine andere Institution zu geben scheint, die dem Völkerrecht Geltung verschaffen kann.

Aber unleugbar ist das Pendel, das in den letzten Jahrhunderten die westliche Zivilisation bevorzugte, auch wenn Asien für Jahrtausende einen herausragenden, und für lange Zeit sogar führenden Platz in der Universalgeschichte einnahm, längst dabei, zurückzuschlagen. Dafür sprechen eindeutig die demographische Entwicklung Asiens, völlig neue strategische Interventionen wie die BRI und klare Zielsetzungen, wie z.B. das Konzept „Made in China 2025“ oder die Perspektive, die Präsident Xi Jinping für China bis 2050 gesetzt hat.

Daraus ergeben sich enorme Chancen für Asien, und vielleicht auch eine völlig neue Form der Verantwortung, die die Inspiration beflügeln sollte, Konzepte zu erarbeiten, wie die Menschheit als Ganze vorangebracht werden kann. Präsident Xi Jinping hat offensichtlich genau diesen Ansatz im Blick, wenn er von der Gemeinschaft einer gemeinsamen Zukunft der Menschheit spricht. Wir erleben soeben einen kostbaren Moment, denn noch niemals in der Geschichte war die bewußte Gestaltung einer neuen Epoche mit der Idee der einen Menschheit als höherer Idee so klar als Aufgabe definiert. Wenn wir eine menschlichere Ordnung schaffen wollen, muß sie auf den besten Konzepten aufbauen, die die verschiedenen Kulturen hervorgebracht  haben, und diese müssen gewissermaßen einen ontologischen Charakter haben, denn an ihnen darf nichts zufälliges oder zeitgeistmäßiges sein, wenn sie das Dharma – den moralischen Kodex – bestimmen sollen, dem die geistigen Führer und mit ihnen die asiatischen Gesellschaften in diesem neuen Kapitel der Universalgeschichte folgen.

Es ist auch offensichtlich, daß der Anstoß für die Definition dieses „rechtschaffenen Weges“ aus den alten Traditionen Asiens kommen muß, wie z.B. dem Konfuzianismus, Buddhismus oder Jainismus, die ganz eindeutig mit der Verpflichtung zur lebenslangen Selbstkultivierung und moralischen Veredlung des Menschen verbunden sind. Denn auch wenn der Westen in seinen klassischen und Renaissance-Perioden des Humanismus den gleichen Anspruch hatte, so ist diese Idee der ethischen Verbesserung des Menschen als Lebenszweck geradezu das Gegenteil zum westlichen liberalen Modell, das jede Bevormundung durch moralische Ansprüche oder die Höherwertigkeit einer Philosophie gegenüber einer anderen emphatisch ablehnt.

Wie also müssen die Prinzipien beschaffen sein, die das neue Paradigma der werdenden Gemeinschaft der Menschheit auf so sicheren Grund stellt, das sie sowohl den Erfordernissen der modernen Naturwissenschaft als auch denen des neuen Systems der internationalen Beziehungen gerecht werden?

Die Prinzipien der friedlichen Koexistenz

Diese Frage muß auf verschiedenen Ebenen beantwortet werden. Ein guter Anfangspunkt sind die fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, Panchsheel, wie sie zum ersten Mal formell in dem Handels- und Verkehrs-Abkommen zwischen der Tibet-Region Chinas und Indien vom 29. April 1954 niedergelegt worden sind. In der Präambel heißt es, daß die beiden Regierungen sich auf die folgenden Prinzipien geeinigt haben:

  1. Gegenseitiger Respekt für die territoriale Integrität und Souveränität des Anderen,
  2. Gegenseitiger Nichtangriff,
  3. Gegenseitige Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten des Anderen,
  4. Gleichheit und Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen, und
  5. Friedliche Koexistenz.

Die erste Konferenz der unabhängigen asiatischen und afrikanischen Staaten in Bandung erweiterte unter der Führung des chinesischen Regierungschefs Zhou Enlai und des indischen Ministerpräsidenten J. Nehru die fünf Prinzipien in die zehn Prinzipien von Bandung. Die gleichen Prinzipien wurden als völkerrechtliches Kernstück auf der Konferenz der Blockfreien-Bewegung 1961 in Belgrad unterstrichen. China hat mit der BRI diese Konzeption der Beziehung zwischen den Nationen zum ersten Mal als die Basis einer globalen Neuordnung definiert, die für alle Nationen offen ist. Präsident Xi betonte in seiner Eröffnungsrede auf dem ersten Belt & Road-Forum im Mai 2017:

„Wir sind bereit, Entwicklungsstrategien mit anderen Ländern zu teilen, aber wir haben nicht die Absicht, uns in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, unser Gesellschaftssystem und Entwicklungsmodell zu exportieren oder anderen unseren Willen aufzuzwingen.“

Diese Prinzipien der friedlichen Koexistenz haben ihre tiefen Wurzeln in mehreren asiatischen Kulturen. Einige dieser Konzepte sind philosophischer Natur, andere sind Teil theologischer Überlegungen. Es geht in diesem Beitrag um die Identifikation der Ansätze, die die Menschheit vorangebracht haben und die für die Völkerverständigung von morgen relevant sind. Das ist auch der Ansatz, den Präsident Xi bei seinen Auslandsbesuchen wählt. So betonte er bei seinem Besuch in Neu Delhi im Jahre 2014 in einer Rede vor der indischen Elite:

„Schon in antiken Zeiten kam man in China zu der Einsicht, daß ein kriegerischer Staat, so groß er auch sein mag, letztlich scheitern muß. Frieden ist von überragender Bedeutung. Harmonie ohne Gleichförmigkeit und universellen Frieden gilt es zu erringen. Die chinesischen Konzepte vom „universellen Frieden“ und „universeller Liebe“ sind den indischen Konzepten von ,Vasudhaiva Kutumbakum’ (die Welt als eine Familie) und ,Ahimsa’ (keine Verletzung zufügen) sehr ähnlich.“

Die Konzepte der Upanischaden

So finden sich in den antiken Schriften Indiens, den Vedischen Texten, den Upanischaden, und der klassischen Sanskrit-Literatur viele bedeutende Konzepte, die sowohl eine religiöse als auch eine praktische, politische Bedeutung haben. So beinhaltet z.B. das von Xi erwähnte Prinzip des Ahimsa, der Respekt für alle anderen Kreaturen, nicht nur den Verzicht auf jedwede Gewalt, sondern auch, den anderen in keiner Weise zu verletzen, weder verbal noch geistig. Es ist zudem eine Methode der Kriegsvermeidung und Konfliktlösung selbst für komplexe Herausforderungen in der realen Welt.

In den Sammlungen der Rigveda, der ältesten vollständig überlieferten Literatur überhaupt, welche jahrhundertelang mit Hilfe ausgefeilter Mnemotechniken mündlich überliefert worden sind, finden sich grundlegende Gedanken zur kosmischen Ordnung, die letztlich auch die Richtschnur für das menschliche Handeln auf der Erde liefern. In den Upanischaden finden sich fünf Prinzipien, die die gleiche Grundausrichtung reflektieren.

Das grundlegendste Konzept ist das des allumfassenden Brahman:Ishawaram idam sarvam jagat kincha jagatvam jagat“ – „Alles, was existiert, wo immer es existiert, ist von der gleichen göttlichen Kraft durchdrungen.“ Dieser Gedanke findet sich in ähnlicher Form bei Leibniz und seiner Idee der Monade, daß nämlich in jeder Monade die ganze Gesetzmäßigkeit des Universums steckt.

Das zweite Prinzip ist, daß das „Brahman“, das kreative Prinzip, dessen Ausdruck die gesamte realisierte Welt ist, in jedem individuellen Bewußtsein, im „Atman“ steckt. Atman ist die Reflexion dieses allumfassenden Brahman; es ist das individuelle Bewußtsein, aber es ist im Grunde nicht vom Brahman getrennt. „Ishwara sarvabhutanam idise tishtati“– „Der Herr wohnt im Herzen jedes Individuums.“ Die Beziehung zwischen Atman und Brahman ist der Kern, um den sich die ganze vedische Lehre dreht. In der cusanischen Philosophie entspricht dies der Affinität des Makrokosmos und des Mikrokosmos, der es zu verdanken ist, daß eine immaterielle Kraft – eine Idee, die von der kreativen Vernunft erzeugt wird – eine Weiterentwicklung des physischen Universums bewirken kann.

Ein drittes vedisches Prinzip ist, daß alle Menschen wegen ihrer gemeinsamen Spiritualität Mitglieder einer Familie sind. Die Upanischaden sprechen von der Menschheit als amritashya putra, „Kinder der Unsterblichkeit“.

Das vierte Konzept der Upanischaden präsentiert die Idee der Wesenseinheit aller Religionen, aller geistigen Wege: „Ekoham svat virpra bahuda vadanti“– „Die Wahrheit ist Eins, der Weise nennt sie mit vielen Namen“. Diese Idee entspricht der „Sanatana Dharma“, der einen Religion, die über allen Religionen steht, die übrigens auch Nikolaus von Kues in seinem platonischen Dialog De Pace Fidei, den er unmittelbar nach dem Fall Konstantinopels 1453 und den damit verbundenen blutigen Auseinandersetzungen verfaßt hat, zum Ausdruck bringt: Die Repräsentanten der verschiedenen Religionen und Nationen, die sich in diesem Dialog um Hilfe an Gott wenden, weil sie sich alle in seinem Namen in Kriegen gegenseitig töten, belehrt Gott, daß sie jenseits aller religiöser Traditionen und Lehren der verschiedenen Propheten alle in ihrer jeweiligen Nation und Religion auch Philosophen seien, und daher verstehen könnten, daß es über den Religionen den einen Gott und über den verschiedenen Traditionen die eine Wahrheit gebe. Übrigens hat auch der hinduistische Mönch Swami Vivekananda in seiner berühmten Rede vor dem Weltparlament der Religionen in Chicago am 11. September 1893 das gleiche Argument angeführt: die Anhänger der verschiedenen Religionen stritten und bekämpften sich nur deswegen, weil ihre Sichtweise zu eng sei und sie nicht begriffen, daß das höchste Wesen unendlich ist.

Ein fünftes vedisches Konzept ist das des Wohles aller Wesen: „Bahujana shukhaya bahujana hitaya cha“ – die  hinduistische Philosophie sucht „das Wohl aller Menschen und aller Lebensformen auf diesem Planeten“. Die Verwandtschaft zur konfuzianischen Idee der harmonischen Entwicklung aller ist offensichtlich, so sagt Konfuzius explizit: „Der, wer Erfolg haben will, sollte anderen zum Erfolg verhelfen.“ Das ist natürlich die Grundidee der BRI und der Konzeption einer Win-Win-Kooperation zwischen den verschiedenen Nationen.

Die konfuzianische Philosophie spricht auch aus dem Namen der neuen Ära, die mit dem zukünftigen japanischen Kaiser Naruhito beginnen soll: „Reiwa“, was wörtlich „Streben nach Harmonie“ bedeutet. Japanische Kommentatoren betonen, daß dieser Begriff auf die berühmte klassische Gedicht- Anthologie Manyoshu zurückgeht, aber wie der Gelehrte Wang Peng hervorhob, wurde der Begriff des „ling-he“ von alten chinesischen Kaisern als Name für ihr Regierungszeit benutzt, bedeutet in der chinesischen Gegenwart jedoch auch beste Wünsche für Frieden und Harmonie.

Die Idee einer harmonischen Entwicklung aller als Basis für eine Weltfriedensordnung ist also in mehreren asiatischen Kulturen angelegt, und steht damit in direktem Gegensatz zu der Idee, daß das Verhältnis zwischen Staaten eine Art Nullsummenspiel darstellt. Aber ihre Realisierung in der Praxis erfordert offensichtlich eine neue Entwicklungsstufe in der Evolution der Menschheit, das Zeitalter des geistigen Menschen, wie Sri Aurobindo es ausgedrückt hat, oder die zunehmende Dominanz der Noosphäre über die Biosphäre, in der Wladimir Wernadskij die gewissermaßen in der Naturgesetzlichkeit des Universums angelegte Bahn gesehen hat.

Das Universum hat eine inhärente Gesetzmäßigkeit, die es zu höheren Stufen der Entwicklung voranbringt, und Wernadskij sieht darin die kreative Vernunft des Menschen als essentiellen Bestandteil dieses Universums, als eine geologische Kraft, die seit der Existenz der Menschheit in der Evolution diese Höherentwicklung qualitativ vorantreibt. Lyndon LaRouche hat für die Wissenschaft der physikalischen Ökonomie mit seinem Begriff der relativen potentiellen Bevölkerungsdichte, die absolute Effizienz dieser Kreativität des Menschen, die ihn von allen bisher bekannten Lebewesen unterscheidet, den Beweis dafür geliefert.

Nun ist diese anti-entropische Höherentwicklung weder linear, noch das automatische Ergebnis objektiver Prozesse – etwa eines wie auch immer gearteten historischen oder dialektischen Materialismus -, sondern neben dem objektiven Effekt der Anwendung neu entdeckter universeller Prinzipien im Produktionsprozeß kommt der subjektiven intellektuellen und moralischen Höherentwicklung des Menschen ein maßgeblicher Anteil an diesem Prozeß zu.

Für die chinesische und andere asiatische Kulturen ist es mit Sicherheit ein enormer Vorteil für die anfangs gestellte Aufgabe der bewußten Gestaltung eines neuen Paradigmas der Menschheit, daß die Entwicklung des moralischen Charakters in der Philosophie des Konfuzius das wichtigste Ziel der Bildung in weiten Teilen Asiens war. Denn trotz des erheblichen Rummels um die Digitalisierung der Wirtschaft und die Rolle der Künstlichen Intelligenz in künftigen ökonomischen Plattformen wird es immer die Frage der moralischen Qualität des Menschen bleiben, die darüber entscheidet, ob die neuen Technologien zum Wohl der Menschheit oder zu bösen Zwecken eingesetzt werden.

Die Bedeutung der ästhetischen Erziehung

Von erstrangiger strategischer Bedeutung ist deshalb der Brief, in dem Xi Jinping vor einigen Monaten gegenüber acht Professoren der Zentralen Akademie der Schönen Künste (CAFA) die außerordentliche Bedeutung der ästhetischen Erziehung für die geistige Entwicklung der Jugend Chinas betonte. Die ästhetische Erziehung spiele eine entscheidende Rolle in der Entwicklung eines schönen Geistes, sie erfülle die Studenten mit Liebe und fördere das Schaffen großer Kunstwerke.

In China gibt es dank des kontinuierlichen Einflusses des Konfuzianismus – nur von den zehn Jahren der Kulturrevolution unterbrochen – eine Jahrtausende andauernde Tradition, in der die Entwicklung eines moralischen Charakters das höchste Ziel der Erziehung repräsentiert. Es gilt deshalb in China als selbstverständlich, daß die Beachtung der öffentlichen Moral und Bekämpfung schlechter Eigenschaften in der Bevölkerung die Voraussetzung für eine hochentwickelte Gesellschaft darstellt. So forderte z.B. noch der Thronbericht über die Erziehungsziele des akademischen Ministeriums der Qing-Regierung von 1906, vor allem die öffentliche Moral (gongde) und die konfuzianische Tugendlehre als Lehrinhalt weiterzuvermitteln, damit sich „jeder um den anderen sowie um sich selbst kümmert, und den Staat sowie die eigene Familie liebt“.

Ein Schlüssel zum Verständnis der besonderen Bedeutung der ästhetischen Erziehung im heutigen China aber liegt nicht nur in den Lehren des Konfuzius, der der Beschäftigung mit Poesie und guter Musik eine ganz entscheidende Rolle bei der Entwicklung des moralischen Charakters zugewiesen hatte, sondern der Gelehrte, der das moderne Bildungssystem Chinas mehr beeinflußt hat als jeder andere: der erste Erziehungsminister der provisorischen Republik China, Cai Yuanpei. Er hatte dank außerordentlicher Intelligenz und Fleiß bereits mit 15 Jahren den akademischen Titel xiucai erworben, mit 24 Jahren den höchsten Titel jingshi, und wurde 1894 zum bianxiu. Damit hatte er bereits mit 26 Jahren die höchste Stufe der Akademikerkarriere der Qing-Dynastie erreicht. Er verfügte über exzellente Kenntnisse der klassischen Schriften und war für seinen schönen klassischen Stil berühmt.

Während dieser Zeit war Cai genauso wie die gesamte chinesische Elite erschüttert darüber, daß China im Krieg gegen Japan eine Niederlage erlitt, und überhaupt bei jeder Invasion seit den Opiumkriegen den kürzeren zog, hohe Reparationszahlungen leisten und Rechte an die Invasoren abtreten mußte. Es wurde unter Intellektuellen diskutiert, wie Japan, das jahrhundertelang als rückständig galt, durch die Meiji-Restauration hatte so stark werden können, und man suchte aus dieser Transformation Lehren zu ziehen.

Man machte auch die Korruption der Qing-Dynastie für diese als Schmach empfundenen Niederlagen verantwortlich. Cai war überzeugt, daß der Staat nur überleben würde, wenn sich im Bewußtsein der Bevölkerung etwas ändern würde, und daß diese Verbesserung nur durch verbesserte Inhalte der Erziehung erreicht werden könne. Cai begann sich zunächst mit dem japanischen und dann mit europäischen Bildungssystemen auseinanderzusetzen. Schließlich reiste er nach Frankreich und Deutschland, wo er von 1907 bis 1911 in Leipzig studierte, wo er Zivilisations- und Kulturgeschichte des Abendlandes belegte, bevor er 1912 von Sun Yat-sen zum Erziehungsminister berufen wurde.

Cai unternahm tiefgehende Studien der ästhetischen Schriften von Alexander Gottlieb Baumgarten, Immanuel Kant und Friedrich Schiller, ebenso wie des Bildungskonzepts Wilhelm von Humboldts. Inspiriert durch die exzellenten Studien zur Philosophiegeschichte von Wilhelm Windelband und das direkte Studium von Kant, Schiller und von Humboldt erkannte er sehr schnell, daß Schillers Konzeption der ästhetischen Erziehung sich nicht nur in völliger Affinität mit der konfuzianischen Morallehre befand – sein Begriff der „schönen Seele“ entsprach völlig der konfuzianischen Idee des „junzi“ -, sondern daß Schiller auch über diese Fragen mit größerer Klarheit und von einem erhabeneren Standpunkt sprach als alle früheren oder zeitgenössischen Philosophen. „Die umfassende Theorie Friedrich Schillers und die Idee der ästhetischen Erziehung brachte allen große Klarheit“, schreibt Cai. „Seit jener Zeit kann uns die europäische Idee der ästhetischen Erziehung vieles liefern, auf das wir uns bei der Entwicklung unseres eigenen Verständnisses dieses Gegenstands beziehen können.“

Cai Jianguo zitiert Cai Yuanpei weiter: „In Deutschland hat mich die ästhetische Erziehung sehr beeindruckt. Ich möchte alle meine Kräfte dafür einsetzen, um sie zu befördern.“ Cai schuf dafür den chinesischen Begriff „meiju“, den es zuvor in dieser Sprache nicht gegeben hatte.

Schiller hatte die „Ästhetischen Briefe“ als Antwort auf das Scheitern der Französischen Revolution verfaßt und darin die Auffassung vertreten, daß von jetzt ab jede Verbesserung im Politischen nur aus der Veredlung des Individuums kommen könne. Nur wenn der Mensch sich über das vergängliche Glück der Sinnenwelt erhebt, und nicht nur für sich selbst, sondern für die Gemeinschaft, nicht nur für die Gegenwart, sondern für die Zukunft, nicht für den körperlichen Genuß, sondern für die geistige Kreativität einsetzen wolle, könne der Staat prosperieren. In den „Briefen“ und weiteren bahnbrechenden ästhetischen Schriften entwickelte Schiller, warum diese Veredlung des Charakters durch die Versenkung in die große klassische Kunst erreicht werden kann.

Cai Yuanpei erkannte die frappierende Übereinstimmung zwischen der Lehre des Konfuzius und der Ästhetik Schillers. Das Versenken in Dichtung, Musik und Malerei während der Mußestunden erweckt im Betrachter ein ästhetisches Vergnügen, in dem weder ein Begehren, noch eine Ablehnung der sinnlichen Welt liegt, sondern der Geschmack gebildet und die Emotionen veredelt werden. Das ästhetische Empfinden umfaßt Schönheit und Erhabenheit, und schlägt so eine Brücke von der sinnlichen Welt zur Vernunft. Jeder Mensch hat ein Gemüt, aber nicht jeder ist befähigt, große und edle Taten hervorzubringen, deshalb muß dieses Gemüt als Triebkraft stärker werden, indem man es veredelt.

1912 schrieb Cai die „Thesen zur neuen Erziehung“ und das „Lehrbuch über die moralische und charakterliche Vervollkommnung für die weiterführende Schule“, in dem er das menschliche Gewissen als den wesentlichen Ratgeber für das Verhalten charakterisierte. In einem Aufsatz vom 10. Mai 1919 schrieb er: „Ich glaube, daß die Wurzel der Probleme unseres Landes in der Kurzsichtigkeit von so vielen Leuten liegt, die schnellen Erfolg oder schnelles Geld ohne irgendeine höhere moralische Denkweise haben wollen. Die einzige Medizin ist die ästhetische Erziehung.“

Natürlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß Cai als Präsident der Universität Beijing diese Institution zu international anerkannten wissenschaftlichen Erfolgen führte, und dabei viele Anregungen von Wilhelm von Humboldt aufgriff, der in der Berliner Universität die Einheit von Forschung und Lehre und die charakterliche Schönheit als Erziehungsziel etabliert hatte. Aufgrund von Cais Ansehen wurde die Universität in Beijing bald zum Anziehungspunkt für viele junge chinesische Wissenschaftler, die aus dem Ausland zurückkamen, ebenso wie von ihm die Inspiration für viele weitere Kunsthochschulen und Akademien ausging.

Die große Gemeinschaft der Welt

Von größter Bedeutung für das Verständnis der Politik Präsident Xi Jinpings und seiner Idee der „Zukunftsgemeinschaft der Menschheit“ ist meiner Auffassung nach auch die Konzeption Cai Yuanpeis, daß der Staat wie eine größere Familie ist, weswegen das Interesse des Staates den Interessen der Einzelfamilie vorgeordnet sein muß, denn das Gedeihen des Staates war für ihn die Voraussetzung für das Glück der Bürger. Aber ebenso stand für ihn das Interesse der Welt als der Heimat aller Lebewesen über dem Interesse des einzelnen Staates. Cai schrieb: „Bevor die ,große Gemeinschaft’ der Welt verwirklicht wird, kann das Interesse der Gesellschaft mit dem der Welt nicht identisch sein.“ Er betonte auch, daß man bei der Erfüllung der Pflicht dem Staat gegenüber darauf achten müsse, daß sie nicht zur Pflicht der Welt gegenüber in Widerspruch stehe. Er erträumte eine „große Gemeinschaft“ der gesamten Welt (datong shijie), die friedlich und harmonisch ohne Klassenunterschiede und Staatsgrenzen, ohne Armee und Krieg, gestaltet wäre. Alle Menschen würden einander in dieser Weltgemeinschaft verstehen und einander helfen. Cai sah im „Dialog der Kulturen“ den Weg zu diesem Ziel: „Ich habe häufig gedacht, daß eine Nation die Kultur anderer Völker unbedingt aufnehmen muß. Dies ist so wie der Körper eines Menschen, der ohne Atmen der Luft der Außenwelt, ohne Essen und Trinken nicht wachsen kann.“ Ja, er sah in dieser Begegnung der Kulturen die absolute Voraussetzung der Höherentwicklung: „Wirft man einen Blick auf die Entwicklung der Geschichte, so sieht man, daß die Auseinandersetzung unterschiedlicher Kulturen immer zur Entstehung einer neuen führt.“

Die Verwirklichung dieser Vision durch die Dynamik und den „Geist der Neuen Seidenstraße“ ist für die Zukunft absolut erkennbar. Die Prinzipien, die den „rechtschaffenen Weg“ für das Neue Paradigma bestimmen müssen, sind keine statischen Axiome, sondern sie bestehen aus den Chancen, die sich aus der ästhetischen Erziehung eventuell aller Menschen ergeben. In einer Welt, in der die Ökonomie nicht nach den Prinzipien der Profitmaximierung und größtmöglichen Befriedigung der individuellen Gier funktioniert, sondern nach der bestmöglichen Förderung der Kreativität der Menschen als dem Motor eines sich anti-entropisch entwickelnden Universums – wenn also gewissermaßen die „kosmische „Ordnung“ das politische, ökonomische und kulturelle Leben inspiriert -, dann sind die Träume des Konfuzius, von Schiller, Cai Yuanpei, Xi Jinping und Lyndon LaRouche die politischen Gesetzgeber der Menschheit. So wie Tagore es in seinem berühmten Dialog mit Einstein ausdrückte: „Wenn unser Universum in Harmonie mit den Menschen ist, empfinden wir das Ewige, das wir als Wahrheit kennen, als Schönheit.“

 


Beijing Review veröffentlicht wichtigen Artikel von Helga Zepp-LaRouche

Die angesehene Beijing Review veröffentlichte am 17. April 2019 den Artikel „Roads to the West – Geopolitical Spectacles Make it Impossible to See the Solutions“ (Straßen nach Westen – Geopolitisches Drama macht es unmöglich die Lösungen zu sehen) von Helga Zepp-LaRouche.

Frau Zepp-LaRouche beginnt:

„For the last several years or so, Western media and mainstream politicians have chosen to largely ignore the Belt and Road Initiative, which Chinese President Xi Jinping proposed in 2013. The initiative, consisting of the Silk Road Economic Belt and the 21st-Century Maritime Silk Road, efficiently addresses the infrastructure needs of developing countries, which the West simply pretended not to exist.

„But, at a certain point it dawned on the Western establishment that China was not only building an enormous amount of railway lines, ports, bridges, power plants and industrial parks in Asia, Africa and even in parts of Europe, but that the prospect of poverty alleviation offered by China instilled an unprecedented spirit of optimism.“

Lesen Sie hier den gesamten Artikel (auf englisch).


Schiller-Institut wird Gründungsmitglied der CGTN-Denkfabrik

Chinas englischsprachige internationale Mediengruppe CGTN (China Global Television Network) gründete am 4.12. im Rahmen des dritten jährlichen Global Media Summit mit über 300 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Technologie den „CGTN Think Tank“. Die neue Denkfabrik wird „kooperative Beziehungen zu 50 renommierten Denkfabriken weltweit haben, um Einblicke in die Weltentwicklung zu geben und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern“, so eine Erklärung des Senders. Hier finden Sie ein Video zur Eröffnungszeremonie der Veranstaltung.

Zu den Gründungsmitgliedern, die an der Veranstaltung teilnahmen, gehörte Helga Zepp-LaRouche als Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts. Weitere prominente Mitglieder sind Leiter von Vereinigungen, die sich dem Dialog der Zivilisation widmen, Handelskammern und ähnlichen Institutionen.

Zepp-LaRouche sprach in der ersten Sitzung der Veranstaltung über das rasch zerfallende westliche Finanzsystem und die Dringlichkeit einer neuen Bretton-Woods-Konferenz zur Schaffung eines neuen Systems, das dem Geist der Neuen Seidenstraße entspricht.

Sie betonte, daß die Vereinigten Staaten und Europa mit der Belt & Road-Initiative bei der Industrialisierung Afrikas und beim Wiederaufbau Südwestasiens kooperieren müssen. Die Ausweitung der BRI zu einer globalen Weltlandbrücke, erklärte sie, schüfe auch eine Grundlage zur Ablösung der NATO. „Die NATO ist nicht nur ,hirntot’, sondern auch obsolet, weil sie nicht mehr dem Eigeninteresse der Mitgliedstaaten dient. Sobald wir eine globale Kooperation in der BRI haben, können wir auch eine neue internationale Sicherheitsarchitektur schaffen. Viele mögen glauben, daß das ein utopisches Konzept ist, aber es ist der einzige Weg aus einer existentiellen Krise für die gesamte Menschheit.“

Sie wurde auch vom englischsprachigen China Radio International (CRI) interviewt (http://chinaplus.cri.cn/podcast/detail/1/190097, ab der 13. Minute).

Zepp-LaRouche berichtete am 7.12., ihre chinesischen Gesprächspartner seien über die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China und die abscheulichen Angriffe auf China aus den Vereinigten Staaten sehr verärgert, weil sie befürchten, daß das Verhältnis erst nach langer Zeit wieder repariert werden kann. Die meisten hätten keine Ahnung, daß das Absetzungsverfahren gegen Donald Trump in den USA faktisch ein Putsch ist. Auch über das Ausmaß der Finanzkrise und des drohenden Finanzkrachs seien sich die meisten nicht im klaren.

Daher konzentrierte Zepp-LaRouche sich in ihrem Interview mit CRI auf diese Themen.


Prominente Stellungnahmen des Schiller-Instituts in Le Figaro

Zwei Erklärungen des Schiller-Instituts – „Die Welt braucht chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit“ und „Stoppt diesen Handelskrieg, der zu einem Marktcrash führen kann“ – erschienen Anfang September in Le Figaro, der zweitgrößten Zeitung Frankreichs. Freunde des Schiller-Instituts, die sich Sorgen über die gravierenden Folgen des Handelskrieges zwischen China und den USA für die Weltwirtschaft und über die Kriegspolitik machen, veröffentlichten die Artikel als bezahltes Kommuniqué. Interessanterweise erschienen sie im Figaro zu dem Zeitpunkt, als der frühere Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin in Berlin war und eine deutsch-französische Zusammenarbeit für Frieden und Entwicklung mit Rußland und China, insbesondere mit der Gürtel und Straßen-Initiative (BRI), forderte.

Die Artikel sind namentlich gezeichnet von Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, und von Christine Bierre für das französische Schiller-Institut. Sie vertreten die Auffassung, daß eine chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit bei der Modernisierung der Infrastruktur in den USA und in Entwicklungsländern der beste Weg ist, um die Handelsdefizite abzubauen und die weltwirtschaftliche Produktion insgesamt zu steigern. Dann sei auf der Welt genug Platz für zwei „Riesen“ und für alle anderen, kleineren Volkswirtschaften.

Zepp-LaRouches Artikel enthält Aussagen aus ihren wöchentlichen strategischen Internetforen, in denen sie Donald Trumps Handelskrieg gegen China kritisiert. Der Artikel beginnt mit Trumps Tweet vom 23.8.: „Wir brauchen China nicht und wären ehrlich gesagt ohne es weitaus besser dran“, und Zepp-LaRouches Antwort: „Es ist objektiv falsch zu glauben, die Vereinigten Staaten und die Welt könnten ihre wirtschaftlichen Probleme ohne China und ohne die Gürtel- und Straßen-Initiative lösen.“

Wie das Schiller-Institut seit langem betont, sei das eigentliche Problem hinter dem Angriff auf Huawei und andere chinesische Spitzentechnologien nicht der Schutz amerikanischer Arbeitsplätze, sondern „der Versuch, China einzudämmen, um seinen Aufstieg zu verhindern, da er fälschlich als Bedrohung für die Vereinigten Staaten angesehen wird“. Dieser Versuch, so Zepp-LaRouche, sei nicht nur vergeblich, sondern auch sehr gefährlich. „Man kann kein Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern eindämmen, dessen Regierung die Politik offensichtlich auf den richtigen Kurs gebracht hat. Sonst gäbe es nicht den enormen Erfolg der letzten 40 Jahre der Reform und Öffnung, in denen 800 Millionen Menschen oder mehr aus der Armut befreit wurden…“

Christine Bierre befaßt sich in ihrem Artikel mit dem raschen Abschwung des Welthandels und der realen Gefahr einer Weltwirtschaftskrise, die viele Regierungsbeamte, ehemalige Zentralbanker, Ökonomen und Großunternehmen veranlaßt, Donald Trump zu einem Kurswechsel zu drängen. Es sei falsch zu behaupten, China hätte die amerikanische Industrie „gestohlen“, denn die Auslagerung in Billiglohnländer war eine bewußte Politik von Trumps Vorgängern im Weißen Haus. Die Herausforderung bestehe heute darin, daß China und die USA gemeinsam neuen Wohlstand schaffen. Neben der Wiederbelebung der US-Wirtschaft sollten die beiden Riesen Arbeitsplätze und Infrastruktur für die Welt von morgen schaffen und zusammenarbeiten, um Afrika und andere Teile der Welt zu industrialisieren. Die Gürtel- und Straßen-Initiative, so Bierre abschließend, sollte als Vorbild dienen, um das reale Wachstum in allen diesen Volkswirtschaften anzukurbeln.


Zepp-LaRouche und Cheminade sprechen auf Euro-Asien-Wirtschaftsforum 2019 in China

Das zweitägige Euro-Asien-Wirtschaftsforum 2019 in der historischen Stadt Xi’an versammelte über tausend Menschen aus 58 Nationen Europas und Asiens zu Vorträgen und Diskussionen zum Thema „Entwürfe für Verbindungen zur Welt und für Innovationen gewinnen die Zukunft“. Auf die Eröffnungsfeier am 10.9. folgten ein Plenum sowie viele parallele Treffen zu Themen von Finanzen und Kulturtourismus bis hin zu Wissenschaft und Technologie.

Die Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hielt vor rund hundert Teilnehmern die Hauptrede beim „Treffen der Denkfabriken“. Im weiteren Verlauf der Sitzung sprach auch Jacques Cheminade, der Vorsitzende der französischen Partei Solidarité et Progrès.

Zepp-LaRouches Vortrag zur Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) trug den Titel „Wie man dem Westen hilft, die BRI besser zu verstehen“. Ihre Erklärungen waren hochwillkommen, da viele über die heutigen Turbulenzen in der Welt beunruhigt sind; so sind die Destabilisierungsoperationen in Hongkong in aller Munde. Viele Chinesen fühlen sich angesichts der Anschuldigungen und Drohungen gegen ihr Land ungerecht behandelt.

Jacques Cheminade hielt einen Vortrag zum Thema „Eurasische und französische Win-Win-Kooperation für ein neues Wirtschaftsparadigma“. Er stellte fest, in der gegenwärtigen Situation, in der das Weltfinanzsystem zum Absturz verurteilt ist und ein neuer Kalter Krieg (und möglicherweise Atomkrieg) auszubrechen droht, „ist die BRI das einzige weltweite Projekt, das die Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den wichtigsten Zivilisationen sowohl konkret als auch vorausschauend fördert“.

Nach den Reden Zepp-LaRouches und Cheminades gab es wichtige Diskussionen mit dem Publikum. Am Rande der Konferenz wurde Zepp-LaRouche vom Regionalfernsehen interviewt.

Der italienische Ökonom Nino Galloni sprach in der zweiten Sitzung und erwähnte in seinen Ausführungen Lyndon LaRouches Wirtschaftswissenschaft.

Das Euro-Asien-Wirtschaftsforum wurde nach dem Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) 2005 gegründet. Seitdem finden alle zwei Jahre Treffen in Xi’an statt, die diesjährige Konferenz war die siebente. In dieser Zeit entstanden durch die Bemühungen des Forums rund 70 Projekte der „Chinesisch-Ausländischen Zusammenarbeit“, darunter die Transnationale Digitale Bibliothek. Es wird damit gerechnet, daß das diesjährige Treffen, an dem Parlamentarier, Akademiker, Unternehmer, Wissenschaftler und andere Experten teilnahmen, bedeutende Nachwirkungen haben wird.


Vertreter des Schiller-Instituts spricht auf Wanshou-Dialog für globale Sicherheit

Der Vorsitzende des schwedischen Schiller-Instituts, Ulf Sandmark, war vom 1.-3.7. nach Peking eingeladen, zusammen mit 27 weiteren internationalen Gästen und 23 chinesischen Vertretern am 2. Wanshou-Dialog für globale Sicherheit teilzunehmen. Der Wanshou-Dialog wurde im vergangenen Jahr von der Chinesischen Volksvereinigung für Frieden und Abrüstung ins Leben gerufen. Diese 1985 gegründete Organisation ist mit Abstand die größte staatsbürgerliche Organisation Chinas, die sich dem Frieden verschrieben hat.

Diskussionsrunden behandelten strategische Probleme in allen Regionen und Brennpunkten der Welt. Im Mittelpunkt standen jedoch die Beziehungen zwischen China und den Vereinigten Staaten: Wird es gegen Chinas wirtschaftlichen Aufstieg noch mehr Widerstand in Form von Handelskrieg und sogar einem Kalten Krieg geben? Läßt sich angesichts der ernsten Gefahren für den Weltfrieden das Risiko eines Atomkrieges vermeiden, wenn fast alle Abrüstungsverträge zusammenbrechen? Ein Sprecher nach dem anderen forderte die Rückkehr zu einem regelbasierten Sicherheitssystem mit den Vereinten Nationen als universellem Schiedsrichter. Viele wiesen darauf hin, wie schwierig es sei, die Politik von US-Präsident Trump zu verstehen, und die Chinesen beklagten, manchmal wisse man nicht einmal, ob ein geplantes Treffen von einem Tag auf den nächsten abgesagt wird.

Das Schiller-Institut wurde gebeten, mit seinem Fachwissen einen Beitrag zum Themenkreis „Neue und aufkommende Technologien und globale Sicherheit“ zu leisten. Mehrere Redner warnten hier vor der Militarisierung des Weltraums sowie vor Präsident Trumps Plänen, einseitig Weltraumwaffen zu stationieren. Dies bot Sandmark eine Gelegenheit, mit einer Diskussion über die „gemeinsamen Ziele der Menschheit“ den gesamten Dialog auf eine höhere Ebene zu heben.

Im Mittelpunkt seines Vortrags standen Lösungen für die strategischen Krisen durch Zusammenarbeit zwischen den Großmächten, indem diese gemeinsam neue Technologien einführen und nutzen, um die Herausforderungen zu meistern, die sich allen Nationen gleichermaßen stellen. Beispielsweise würde die von Lyndon LaRouche konzipierte Strategische Verteidigungsinitiative mit Abwehrsystemen auf der Grundlage neuer physikalischer Prinzipien Atomwaffen überflüssig machen. Ein weiteres gemeinsames Ziel der Menschheit sei die Verteidigung unseres Planeten gegen Bedrohungen aus dem Weltraum (wie Meteoriteneinschläge) im Rahmen einer Initiative zur Strategischen Verteidigung der Erde. Die Erforschung des Weltraums sei ein natürlicher Bereich der internationalen Zusammenarbeit, und mit der Entwicklung der Kernfusion könne man Rohstoffsicherheit für alle Länder gewährleisten.

Darüber hinaus zeigte Sandmark, daß Chinas Belt & Road-Initiative, die allen Ländern offen steht, zur Stabilisierung der globalen Sicherheit beiträgt, indem die Realwirtschaft der Welt entwickelt wird und neue Infrastrukturplattformen als Grundlage für ein neues, stabiles Finanzsystem errichtet werden. In diesem Zusammenhang beschrieb er LaRouches „Vier Gesetze“ als eine strategische Notwendigkeit, die nun im Idealfall durch ein Abkommen der vier Großmächte China, Rußland, Indien und USA umgesetzt werden sollte. Abschließend betonte Sandmark, es sei dringend notwendig, diese strategischen Vorschläge LaRouches in die internationale strategische Debatte einzubeziehen, und dazu müsse man die Kampagne für LaRouches umfassende Rehabilitierung unterstützen.


Kulturaustausch: Für ein Neues ‚Jemen felix‘ !

Jemen liegt am Kreuzungspunkt der Maritimen Seidenstraße in unmittelbarer Nachbarschaft des Horns von Afrika und könnte durch eine Einbindung in diese neues Entwicklungspotential entfalten. Zum Seminar „Felix-Jemen statt Völkermord“ klicken Sie hier.

Die Deutsch-jemenitische Gesellschaft e.V. veröffentlichte in ihrem Jahrbuch 2019  den folgenden Artikel von Elke Fimmen über das Seminar des Schiller-Instituts und INSAN im Oktober 2018 in Berlin. Kontakt: Dr. Marie-Christine Heinze, Heinzeatdjg-ev.de

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