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Live mit Helga Zepp-LaRouche: Drei gefährliche Hotspots, eine Lösung (7. Mai 2025, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Flash: Was bedeutet Friedrich Merz‘ ‚Wahl im zweiten Anlauf‘ zum deutschen Kanzler für die zukünftige Rolle Deutschlands?

Die verschiedenen strategischen Krisenherde befinden sich heute in unterschiedlichen Phasen der Eskalation oder vorübergehender Deeskalation, sei es in der Ukraine, im Konflikt zwischen Pakistan und Indien oder in Südwestasien, wobei der Krieg und die Gräuel in Gaza am dringendsten beendet werden müssen.

Diese Weltlage unterstreicht die Bedeutung der Konferenz des Schiller-Instituts in drei Wochen mit dem Titel „Eine schöne Vision für die Menschheit in Zeiten großer Turbulenzen“ und den entscheidenden Prozess der Internationalen Friedenskoalition, die nun seit 100 Wochen in Folge tagt.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, insistiert, dass alle Krisen auf höchster Ebene angegangen werden müssen. Sie sagte heute, wir müssen „eine Welt schaffen, in der Probleme durch Entwicklung gelöst werden“. Die Dynamik ist in Gang gekommen und gewinnt an Kraft. Im Juli findet in Brasilien der BRICS-Gipfel findet statt.

Zepp-LaRouche stellte die Aufgabe, in den nächsten fünf Wochen bis zur UN-Sitzung vom 2. bis 4. Juni in New York City für eine Zwei-Staaten-Lösung für Gaza und einen Wiederaufbauplan für den Oasen-Plan zu mobilisieren. Im Rahmen dieser Mobilisierung bietet die zweitägige Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. Mai im Großraum New York die Gelegenheit, über die damit verbundenen Prinzipien zu beraten. Registrieren Sie sich jetzt! Schließen Sie sich der Internationalen Friedenskoalition an!

Im Hinblick auf die Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus veröffentlichte Diane Sare, Präsidentin der LaRouche Organisation (TLO) ein Flugblatt mit dem Titel VE Day 2025: Celebration and Rededication. Darin schreibt sie:

„Feiern wir also nicht nur den Sieg, der vor acht Jahrzehnten auf den Schlachtfeldern Europas errungen wurde, sondern beschließen wir jetzt, dass keiner der Toten dieses Krieges oder der tragischen Kriege, die danach folgten, vergebens gestorben ist. Wir müssen jetzt handeln, damit das unschuldige palästinensische Kind, der gefallene IDF-Soldat, der furchtlose russische Jugendliche oder der eingezogene Asow-Kämpfer in ihrer besseren Natur verewigt werden – der universellen Güte des Menschen, die aus unbekannten Gründen verdunkelt oder unter den gequälten Seelen begraben wird, die die Aggressoren waren, die aber dennoch Menschen sind.  Kein Mensch ist ein Tier.

Unser heutiges Handeln, um eine gerechte Welt zu schaffen, wird den Zweck jener verstorbenen Seelen erfüllen, die in Unschuld, Schuld oder Tapferkeit umgekommen sind, ganz gleich, was sie für ihren Zweck gehalten haben mögen.“

Schliessen Sie sich Helga Zepp-LaRouche und der LaRouche-Bewegung an und seien Sie ein aktiver Teilnehmer in der Schaffung des Neuen Paradigmas.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Entwicklung als „Waffe des Friedens“ einsetzen

Seit bald zwei Jahren veranstaltet die Internationale Friedenskoalition (IPC, IFK), die gegründet wurde, um Friedensbewegungen in aller Welt unabhängig von ihrer Ideologie zu vereinen, wöchentliche Onlinekonferenzen mit tausenden Teilnehmern aus über 50 Ländern. Am 2. Mai feierte die Koalition einen Meilenstein mit ihrer 100. wöchentlichen Sitzung.

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, gab einen ungeschminkten Lageüberblick. Obwohl der Einfluß der IPC zunehme, gebe es „eine höchst beunruhigende Zunahme von Konflikten“. Auch wenn die einzelnen Konflikte regionale Ursachen haben mögen, liege die eigentliche Ursache in den Spannungen durch den Niedergang der alten kolonialen Weltordnung und den Aufstieg eines neuen Systems. Zepp-LaRouche erwähnte den erneuten Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen Indien und Pakistan und forderte eine unabhängige Untersuchung des Terroranschlags, der der Auslöser war. Die Lage dort eskaliere, auf beiden Seiten werde der Einsatz von Atomwaffen nicht ausgeschlossen.

In der Ukraine gebe es ein neues Abkommen, wonach die USA dort Rohstoffe ausbeuten können und einige US-Truppen in der Ukraine bleiben werden. „Das könnte den Russen nicht gefallen.“ Leider seien „einige verrückte Europäer fest entschlossen, diesen Krieg fortzusetzen“.

In Bezug auf den von Präsident Trump ausgelösten Handelskrieg warnte sie, solche Zölle könnten einen Zahlungsausfall von Entwicklungsländern und sogar den Zusammenbruch des Finanzsystems auslösen. Trump habe das nicht durchdacht.

Seit dem 2. März blockiere Israel nun den Gazastreifen, ein solcher Mißbrauch von Nahrung als Waffe sei ein Kriegsverbrechen. Die IPC habe eine internationale Mobilisierung begonnen, um LaRouches Oasenplan1 auf die Tagesordnung der hochrangigen Konferenz über die Zweistaatenlösung zu setzen, die die UNO für den 2.-4. Juni in New York geplant hat. Der verstorbene Papst Franziskus habe Entwicklung als „Waffe des Friedens“ beschrieben und damit indirekt den Ansatz des Oasenplans unterstützt.

So wichtig regionale Maßnahmen auch sein mögen, für eine dauerhafte Lösung müsse man die Geopolitik beenden. Man brauche ein neues Paradigma, das die Menschheit an die erste Stelle setzt, mit einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur.2

Oberst a. D. Richard Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee und ehemaliger Landessenator in Virginia, warnte, die USA seien „während der Biden-Regierung gegenüber China extrem provokativ geworden“. Er gab einen Überblick über solche Aktivitäten, wie den Besuch der Kongreßabgeordneten Nancy Pelosi und anderer in Taiwan, der China bewußt provozieren sollte. „Bedenken Sie das Ausmaß eines möglichen Krieges mit China und vergleichen Sie ihn mit Vietnam!“ Der Vietnamkrieg habe die USA viel gekostet und für sie mit einer Niederlage geendet, und China sei 29 Mal so groß wie Vietnam, mit einer viel größeren Bevölkerung und viel modernerer Technologie.

Der ehemalige iranische Botschafter in Deutschland, Hossein Mousavian, beschrieb, wie der Iran sich um einen Kompromiß mit dem Westen bemühte: Das Land habe sich bereit erklärt, mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) zusammenzuarbeiten und zu 60% angereichertes Uran nach Rußland zu exportieren, um die Befürchtung zu zerstreuen, daß es den Bau von Atomwaffen anstrebt. Die Trump-Regierung habe einige Fortschritte bei den Verhandlungen erzielt, aber dann die Entsendung des US-Expertenteams nach Oman abgesagt – nach einer Intervention des israelischen Regierungschefs Netanjahu, der erklärte, Israel werde nur das „libysche Modell“ des Verzichts auch auf friedliche Kernkraftnutzung akzeptieren (was mit der völligen Zerstörung Libyens endete). Die Behauptung von US-Außenminister Rubio, Urananreicherung diene ausschließlich der Herstellung von Bomben, sei eine lächerliche Unwahrheit. Mousavian nannte eine lange Liste von Staaten, die Anreicherungsprogramme, aber keine Atomwaffen haben.

Ofer Bronchtein, ehemaliger Berater des israelischen Präsidenten Jitzhak Rabin und Präsident des Internationalen Friedensforums in Paris, ist heute Berater von Präsident Macron für die Lage in Israel. Er ist überzeugt, daß die französisch-saudische Initiative für eine Zweistaatenlösung Erfolg haben kann, und will eine Koalition bilden, die sie unterstützt. Zepp-LaRouche bat ihn, sich der Mobilisierung für den Oasenplan anzuschließen, und er antwortete, Rabin habe die Bedeutung der Wasserversorgung verstanden: „Ohne Wasser wird es keinen Frieden geben.“

Völkerrecht in Gefahr

Jonathan Kuttab, internationaler Menschenrechtsanwalt, Geschäftsführer von Friends of Sabeel North America und Mitbegründer von Nonviolence International, sprach über das Problem der „völligen Straffreiheit Israels bei der Mißachtung des Völkerrechts“. Israel mache sich nicht einmal mehr die Mühe, militärische Ziele als Ausrede vorzubringen. Israels Streitkräfte hätten über 230 Journalisten getötet, mehr als in jedem früheren Konflikt auf der Welt. „Wir sehen heute einen gezielten Angriff auf internationale Institutionen, auf internationale Gerichte und auf das Völkerrecht an sich.“ Dies habe Auswirkungen weit über den Nahostkonflikt hinaus.

Anschließend wurden Ausschnitte aus einem Videointerview von Gerald Belsky von EIR mit Maoz Inon gezeigt, einem israelischen Friedensaktivisten und Anführer der kommenden Friedensdemonstration „People‘s Peace Summit“ in Jerusalem am 8./9. Mai. Inon sagte, nur mit dem Traum einer besseren Zukunft könne man die Realität verändern. Man müsse es laut herausschreien, tanzen und singen, um den Traum zu verwirklichen. Notwendig seien jetzt Diplomatie, Dialog und Verhandlungen. Die jüngsten Großbrände in Israel seien eine Folge davon, daß Investitionen, die für die Wasserwirtschaft vorgesehen waren, für militärische Zwecke umgeleitet wurden.

Der LaRouche-Aktivist Robert Castle berichtete über seine Arbeit mit jungen Menschen. Er arbeitet mit der Kongreßkampagne von José Vega in New York zusammen, spricht Studenten an und „fordert die jungen Bürger unserer Republik auf, sich zu fragen, ob sie eine moralische Verantwortung haben, in dieser Krise zu intervenieren“.

Zepp-LaRouche stimmte Kuttab zu: Es gehe um mehr als nur um Gaza, das größere Problem sei die Untätigkeit der Weltgemeinschaft angesichts des Völkermords, das könne zu einem völligen Zusammenbruch des Völkerrechts und Abstieg in die Barbarei führen. Das Völkerrecht habe erst mit dem Westfälischen Frieden begonnen, der es notwendig machte.

Diskussion

Zepp-LaRouche beantwortete eine Frage zum Konflikt zwischen Indien und Pakistan mit der Frage: „Cui bono?“ Wem nützt es? Viele Länder, die dem BRICS-Bündnis beitreten wollen, seien Ziel wirtschaftlich-finanzieller Kriegsführung oder gewaltsamer Destabilisierung.

Kuttab wurde gefragt, was die Zivilgesellschaft tun könne, wenn Regierungen untätig bleiben. Er befürwortete die Boykottkampagne BDS und sagte, wir sollten Fußball- und Kulturorganisationen gründen (die eine große Rolle bei der Beendigung der Apartheid in Südafrika spielten).

Ein deutscher Teilnehmer forderte, für den Oasenplan Solarenergie statt Kernenergie zu nutzen. Er wurde zur bevorstehenden Konferenz des Schiller-Instituts eingeladen, auf der dieses Thema behandelt wird. Co-Moderator Dennis Small erinnerte daran, daß die Energieflußdichte der Maßstab für die Bewertung von Energiequellen sei. Weil die Iberische Halbinsel vollständig auf Solar- und Windenergie umstellte, sei dort letzte Woche das gesamte Stromnetz ausgefallen.

Eine Frage lautete: War Rabins Ermordung der Auslöser für die aktuelle Krise? Kuttab antwortete, fraglos habe Rabin versucht, „mit der Situation auf neue Weise umzugehen“, aber es habe auch davor und danach Probleme gegeben.

Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete über einen Angriff auf das Schiff der Freedom Flotilla mit Hilfsgütern für Gaza in internationalen Gewässern, auf dem einige IPC-Teilnehmer an Bord sind. Die IPC hoffe, daß sie sicher und wohlauf sind.

Auf eine Frage der China Media Group zum Handelskrieg antwortete Zepp-LaRouche: „Präsident Trump schwankt jetzt hin und her und reagiert auf Druck.“ Sie zitierte Nikolaus von Kues: Man könne ein systemisches Problem nicht lösen, indem man sich nur mit Nebensächlichkeiten befaßt. Der kreative Geist des Menschen habe immer die Fähigkeit, ein Problem auf einer höheren Ebene zu lösen als der, auf der es entstanden ist. Abschließend erneuerte sie ihren Appell an alle mitzuhelfen, den Oasenplan und die Zehn Prinzipien auf die Tagesordnung der UN-Konferenz im Juni zu setzen.


Anmerkungen

1. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Video, Schiller-Institut, und
    The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia,
    eine umfassende Darstellung des Oasis Plans (englisch), Schiller-Institut.

2. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur,
    Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.


Helga Zepp-LaRouche in China: Energieflußdichte als Maßstab für eine erfolgreiche Energiepolitik

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, nahm am 25.4. an einer Podiumsdiskussion in China zum Thema „Wege der Innovation im globalen grünen Wandel“ teil, die von der China Media Group (CMG) veranstaltet und von Yang Zhao von CGTN moderiert wurde. Sie teilte sich das Podium mit Simisa Berjan, Botschafter von Bosnien und Herzegowina in China, Khalil Hashmi, Botschafter Pakistans, Dr. Veysel Binbay, Direktor für Technologie und Innovation bei der Asia-Pacific Broadcasting Union (ABU), und Abbey Makoe, Gründer und Chef des Global South Media Network.

Über die globale grüne Wende und die Politik der CO2-Neutralität sagte Zepp-LaRouche, diese seien sicherlich nicht von Vorteil für Entwicklungsländer, aber auch nicht für europäische Länder. „Das ist eigentlich ein Betrug, der dem Finanzsektor hilft, aber nicht dem Industriesektor.“ Deutschlands Wirtschaft befinde sich im freien Fall wegen der Energiewende, des Atomausstiegs und des Boykotts von billigem russischem Gas. China hingegen „nutzt erneuerbare Energien, investiert aber auch in die sehr fortschrittliche Kernspaltung der vierten Generation und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2034-35 die Fusionsenergie einsatzbereit zu haben“. Deutschland dagegen habe die Kernenergie abgeschafft, ohne einen Ersatz zu haben.

Zepp-LaRouches Antwort auf eine Frage nach den erforderlichen Investitionen kam für viele unerwartet, wurde aber gut aufgenommen. „Am intelligentesten ist es, in die Dinge zu investieren, die am effizientesten sind. Solar- und Windenergie scheinen zwar leicht verfügbar und weniger kostenintensiv zu sein, aber in Wirklichkeit ist das nicht der Fall. Denn man muß das Konzept der Energieflußdichte berücksichtigen. Je höher die Energieflußdichte, desto höher ist im allgemeinen die Produktivität des Produktionsprozesses in der Industrie insgesamt.“

Deutschland beispielsweise sei eine sehr fortschrittliche Volkswirtschaft, aber mit sehr niedrigen Energieflußdichten wie Solar- und Windenergie sei es unmöglich, ihre hohe Produktivität aufrechtzuerhalten. Daher würden die Industrieunternehmen allmählich erkennen, daß der Atomausstieg ein großer Fehler war. Die entscheidende Frage sei: „Wie läßt sich die weltweit produzierte Energiemenge mit dem Bedarf der Bevölkerung in Einklang bringen? Die niedrige Energieflußdichte von Solar- und Windenergie entspricht nur einer Bevölkerungsdichte von etwa 1, vielleicht 2 Milliarden Menschen. Wenn man aber eine Bevölkerung von 8, 10 oder sogar 20 Milliarden Menschen versorgen will, was ohne weiteres möglich wäre, dann muß man unbedingt in Bereiche mit hoher Energiedichte investieren.“ Dazu gehören Kernkraftwerke der vierten Generation, die sicher und umweltfreundlich seien und keine nennenswerten Emissionen verursachen.

Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß China und Rußland Kernkraft und andere fortschrittliche Technologien in Entwicklungsländer exportieren, während Europa nur auf grüne Ideologie und „nachhaltiges Wachstum“ setzt. In Afrika lebten jedoch 600 Millionen Menschen ohne Strom. „Viele im Globalen Süden sind zu dem Schluß gekommen, daß nachhaltige Technologie nur ein anderes Wort für keine Technologie ist.“


Internationale Friedenskoalition #100, 02.05.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Das 100. IPC-Treffen: Die ‚Wahrheit zu bezeugen‘ bedeutet den Völkermord zu stoppen!

100. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 100. IPC-Treffen: Die ‚Wahrheit zu bezeugen‘ bedeutet den Völkermord zu stoppen!

02.05.25

17.00 Uhr

Diese Woche stellt ein besonderes Treffen dar, das zeigt, wie stark wir als Gruppe nach 100 aufeinanderfolgenden Wochen/Sitzungen sind.
Schließen Sie sich diesen Freitag der Internationalen Friedenskoalition mit Senator a.D. Richard Black, dem ehemaligen iranischen Botschafter Seyed Hossein Mousavian, Jonathan Kuttab, Maoz Inon und anderen an.
Bitte teilen Sie mit uns Ihre Berichte und Initiativen und Sie und Ihre Organisation sind herzlich eingeladen.

Zur Anmeldung

Es ist schwer, sich der Realität zu entziehen, dass wir Zeugen einer umfassenden, systemischen Krise im Westen sind.

Die britische Geopolitik, einschließlich des Einsatzes von Terroristen, droht einen weiteren Krieg auszulösen, diesmal im indisch-pakistanischen Raum. Beide Länder in der Region sind Atommächte und drohen offen mit dem Einsatz dieser Waffen.

Auf der Iberischen Halbinsel brach am 28. April für fast 24 Stunden die Stromversorgung vollständig zusammen. Spanien hat die klinisch wahnsinnige Energiepolitik der EU am aggressivsten umgesetzt, die auf eine vollständige Abhängigkeit von „erneuerbaren“ – d.h. unbeständigen und unzuverlässigen – Energiequellen mit möglichst geringer Energiedichte setzt. Deutschland und die gesamte EU verfolgen denselben Kurs.

Präsident Trump beharrt weiterhin auf einer Zollpolitik, die vorhersehbar zu einem starken Anstieg der Inflation und zur Schließung von Fabriken in den USA führt, sowie steigenden Zahlungsausfällen bei Krediten von Banken im In- und Ausland. Dies ist ein Wirtschaftskrieg gegen die Länder, von denen die physische Wirtschaft der USA am stärksten abhängt – insbesondere China.

Es ist schwer, sich der Realität zu entziehen, dass wir Zeugen einer umfassenden, systemischen Krise im Westen sind.

Die britische Geopolitik, einschließlich des Einsatzes von Terroristen, droht einen weiteren Krieg auszulösen, diesmal im indisch-pakistanischen Raum. Beide Länder in der Region sind Atommächte und drohen offen mit dem Einsatz dieser Waffen.

Auf der Iberischen Halbinsel brach am 28. April für fast 24 Stunden die Stromversorgung vollständig zusammen. Spanien hat die klinisch wahnsinnige Energiepolitik der EU am aggressivsten umgesetzt, die auf eine vollständige Abhängigkeit von „erneuerbaren“ – d.h. unbeständigen und unzuverlässigen – Energiequellen mit möglichst geringer Energiedichte setzt. Deutschland und die gesamte EU verfolgen denselben Kurs.

Präsident Trump beharrt weiterhin auf einer Zollpolitik, die vorhersehbar zu einem starken Anstieg der Inflation und zur Schließung von Fabriken in den USA führt, sowie steigenden Zahlungsausfällen bei Krediten von Banken im In- und Ausland. Dies ist ein Wirtschaftskrieg gegen die Länder, von denen die physische Wirtschaft der USA am stärksten abhängt – insbesondere China.

Die herrschenden politischen Eliten in den Vereinigten Staaten und Europa weigern sich hartnäckig, zuzugeben, dass ihre Politik kläglich gescheitert ist, geschweige denn, Optionen zur Lösung der Krisen in Betracht zu ziehen. Wie die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, in einer politischen Diskussion am 28. April erklärte, „ist es ganz klar, dass die gesamte Kriegsgefahr derzeit von der Unfähigkeit oder Unwilligkeit des westlichen Establishments herrührt, […] das Scheitern dieser Politik anzuerkennen und sie durch die richtige Politik zu ersetzen.“ Diese wird von den BRICS-Staaten und anderen Nationen des Globalen Südens repräsentiert, die entschlossen sind, 500 Jahre Kolonialismus durch wissenschaftsbasierte Entwicklung zu beenden.

Wir sind Zeugen, wie die jetzige US-Regierung, wie vorher Joe Biden, den Völkermord in Gaza weiter ermöglicht, indem sie vor dem Internationalen Gerichtshof das „Recht“ der Regierung Netanjahu verteidigt, die UNRWA – die wichtigste Quelle für organisierte Lebensmittel und andere Hilfe für die hungernden Palästinenser – aus Gaza und dem Westjordanland zu verbannen.

Aber „Zeugnis für die Wahrheit ablegen“ bedeutet auch die Verantwortung, zu handeln.

Das Schiller-Institut – und die von ihm im Mai 2023 ins Leben gerufene Internationale Friedenskoalition – wird deshalb seine nächste 100. wöchentlichen Sitzung am Freitag, dem 2. Mai, als Startschuss nutzen, um LaRouches Oasenplan in den Mittelpunkt der Beratungen rund um die bevorstehende Konferenz der Vereinten Nationen vom 2. bis 4. Juni zu stellen, die eine „friedliche Lösung der Palästina-Frage“ fordert. Gemäß der Einberufungsresolution der UNO wird die Konferenz in New York City stattfinden und „ein handlungsorientiertes Abschlussdokument verabschieden, um dringend einen unumkehrbaren Weg zur friedlichen Lösung der Palästinafrage und zur Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung aufzuzeigen.“

„Wir müssen den Völkermord stoppen,“ betonte Zepp-LaRouche, „und dafür brauchen wir einen Durchbruch.“ Der Ansatz zur Überwindung der britischen Geopolitik und für Frieden durch Entwicklung, den LaRouches Oasenplan für Südwestasien verfolgt, weist den Weg für eine globale Politik, die der Westen verfolgen muss, um den sich beschleunigenden Kurs in Richtung eines systemischen Zusammenbruchs zu stoppen.

Beteiligen Sie sich an der 100. Sitzung des IPC am Freitag, um unsere Aktionen für Frieden und Entwicklung zu verstärken. Hier können Sie sich für die Konferenz des Schiller-Instituts (24./ 25. Mai) anmelden: „Eine schöne Vision für die Menschheit in Zeiten großer Turbulenzen!“


60 prominente Unterzeichner für den Aufruf„Statt Aufrüstung für den großen Krieg:Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“

Das Schiller-Institut hat am 25. April eine Liste mit 60 Namen prominenter Persönlichkeiten aus zwanzig Ländern veröffentlicht, die den Aufruf der Gründerin des Instituts, Helga Zepp-LaRouche, vom 8. März 2025 „Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“ unterstützt haben. Europa steht an einem historischen Scheideweg, und es muß dringend eine Alternative vorgelegt werden, um eine Katastrophe abzuwenden.

Die Erklärung beginnt: „Die EU und die meisten europäischen Regierungen sind gegenwärtig von einer Kriegshysterie erfaßt, die nur mit dem kriegslüsternen Wahnsinn zu vergleichen ist, der vor dem Ersten Weltkrieg ausgebrochen war.“

Sie schließt:

„Europa hat auf die plötzlichen Signale Trumps für eine Beendigung des Ukraine-Krieges und eine Wiederaufnahme von Diplomatie mit Rußland mit großer Kopflosigkeit – und Kriegsgeschrei – reagiert. Aber noch ist Zeit für eine Korrektur dieser potentiell fatalen Richtung. Wenn Europa aus der gegenwärtigen wirtschaftlichen Malaise herauskommen will, dann liegt der Ausweg in der Kooperation mit den Nationen des Globalen Südens, der längst zur Globalen Mehrheit geworden ist.

Die Menschheit ist an dem Punkt angekommen, an dem sie die alten Denkmuster der Geopolitik und des Kalten Krieges überwinden und durch eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die die Interessen aller Nationen auf diesem Planeten berücksichtigt, ersetzen muß. Der Westfälische Frieden kann dafür ein positives Beispiel sein, der zustande kam, weil die kriegsteilnehmenden Parteien zu dem Schluß gekommen waren, daß sich bei der Fortführung des Krieges niemand über einen Sieg würde freuen können, weil es keine Überlebende geben würde. Um wieviel mehr sollte uns dieses Argument in Zeiten thermonuklearer Waffen überzeugen, die bei ihrem Einsatz zu Auslöschung der ganzen Menschheit führen würden!“ Den vollständigen Text der Erklärung, die von vielen weiteren Menschen weltweit unterstützt wird, finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts. Die Seite enthält auch einen Link für neue Unterstützer, und das Schiller-Institut ruft alle, die mit der Erklärung übereinstimmen, dazu auf, ihren Namen hinzuzufügen und sie soweit wie möglich zu verbreiten.

Die Liste der Unterzeichner

Liste prominenter Unterstützer (Stand: 24. April), alphabetisch geordnet nach Ländern und innerhalb der Länder nach Nachnamen. Zugehörigkeit/Hintergrund nur zu Identifikationszwecken.

Mariano Nguema Esono Medja, Äquatorialguinea, Ansprechpartner in Äquatorialguinea, Regionalzentrum der Vereinten Nationen für Frieden und Abrüstung in Afrika

Daud Azimi, Afghanistan/Deutschland, Ingenieur; Vorstandsmitglied, Peace National Front of Afghanistan

Gen. Edwin Alfonso De La Fuente Jeria, Bolivien, ehemaliger Oberbefehlshaber der bolivianischen Streitkräfte

Tom Gillesberg, Dänemark, Präsident des Schiller-Instituts in Dänemark; ehemaliger unabhängiger Kandidat für das Parlament

Dr. Jur. Wolfgang Bittner, Deutschland, Autor

Joachim Bonatz, Deutschland, Vizepräsident, Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e.V., Berlin

Margret Bonin, Deutschland, Global Women for Peace united against NATO

Frank Bornschein, Deutschland, Stadtrat, Schwedt; Friedensfreunde Schwedt e.V.

Prof. (em.) Dr. Karl Cammann, Deutschland

Holger Hüttel, Deutschland, Vorsitzender Ortsverband Die Linke, Sangerhausen

Dr. (med.) Helmut Käss, Deutschland, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)

Harald Koch, Deutschland, ehemaliges Mitglied des Bundestages; Gründungsmitglied Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

Wolfgang Lieberknecht, Deutschland, Internationale FriedensFabrik Wanfried (IFFW)

Ulrich Leonhardt, Deutschland, Aufstehen Schwerin

Dr. Cornelia Nenz, Deutschland

Stephan Ossenkopp, Deutschland, stellvertretender Vorsitzender der BüSo; Journalist, „Die Multipolare Welt“

Karin Pflug, Deutschland, Ehrenstadträtin, Quedlinburg

Dr. Andrey Redlich, Deutschland, Gründungsmitglied der Gesellschaft für Menschenrechte (GFM/IGFM, deutsche Sektion)

Thomas Rehm, Deutschland, Betriebsratsvorsitzender Saale Energie GmbH

Dr. Rainer Sandau, Deutschland, Technischer Direktor, Satelliten und Weltraumanwendungen, Internationale Akademie der Luft- und Raumfahrt (IAA)

Jan Veil, Deutschland, Freie Linke, Südhessen

Ramón Emilio Concepción, Dominikanische Republik, Rechtsanwalt; Präsidentschaftskandidat, Vorwahlkandidat der PRM-Partei (2020)

Jacques Cheminade, Frankreich, Präsident von Solidarité et Progrès; ehemaliger Präsidentschaftskandidat

Oberst a. D. Alain Corvez, Frankreich, Berater für internationale strategische Angelegenheiten

Oberst a. D. Jacques Hogard, Frankreich, INF-LE, Landarmee

Jérôme Ravenet, Frankreich, Doktor der Literaturwissenschaften und außerordentlicher Professor für Philosophie

Ali Rastbeen, Frankreich, Präsident, Académie de Géopolitique de Paris

Leonidas Chrysanthopoulos, Griechenland, Ehrenbotschafter; Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit im Schwarzmeerraum (BSEC) 2006-12

Raúl Aníbal Marroquín Casasola, Guatemala, Koordinator Bürgerbeobachtungsstelle für Frieden „La Pupila del Cielo“, San Cristóbal

Maurizio Abbate, Italien, Vorsitzender ENAC (Italienisches Institut für kulturelle Aktivitäten)

Vincenzo Romanello, Ph.D., Italien/Tschechische Republik, Nuklearingenieur; Gründer der italienischen Sektion von Atoms for Peace.

Bruno Romano, Italien, Movisol

Alessia Ruggeri, Italien, Gewerkschaftsführerin

Marino Savina, Italien, Nationaler Präsident, ANDICOSI (Nationaler Verband der Sicherheitsangestellten)

Daisuke Kotegawa, Japan, ehemaliger Exekutivdirektor des IWF für Japan; ehemaliger Beamter des japanischen Finanzministeriums

Pigbin Odimwengu, Kenia, Partei für Rechenschaftspflicht und Transparenz, Präsidentschaftskandidat 2022

Prof. Driss Larafi, Marokko, Professor für Politikwissenschaft und Internationale Beziehungen, Universität Ibn Tofail

Rafael Nava y Uribe, Mexiko, Präsident der Handelskammer Mexiko-Kolumbien

Celeste Sáenz de Miera, Mexiko, Direktorin des Journalistenclubs von Mexiko A.C.

Alberto Vizcarra Osuna, Mexiko, Mitglied des Koordinierungsausschusses der Nationalen Front zur Rettung der mexikanischen Landwirtschaft

Kees le Pair, Ph.D., Niederlande, Physiker, Universität Leiden; ehemaliger Assistenzprofessor an der American University of Beirut; wissenschaftlicher Berater des niederländischen Militärs

Adewale Aiyedun, Ph.D., Nigeria, forensischer Ermittler, Audit- und Sicherheitsberater

David Ajetunmobi, Nigeria, Gewerkschaftsführer im Automobilsektor

Adeshola Kukoyi, Nigeria, Gründer, Equilibrium Perspectives, Universität Lagos

Ute Kollies, Österreich, ehemalige stellvertretende Regionaldirektorin für Westafrika UN-Büro für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA)

Julia Vellila Laconich, Paraguay, ehemalige Botschafterin Paraguays in Bolivien, Uruguay, Peru und bei der UNESCO (Paris)

Kjell Lundqvist, Schweden, Vorsitzender der Europäischen Arbeiterpartei

Ulf Sandmark, Schweden, Vorsitzender des Schiller-Instituts in Schweden

Pater Harry Bury, Vereinigte Staaten, Minneapolis/St. Paul Non-Violent; U.S. Priests Association

Carroll Childers, Vereinigte Staaten, Generalmajor (a. D.), U.S. Army; pensionierter Waffenentwickler, U.S. Department of the Navy und U.S. Marine Corps

Graham Fuller, Vereinigte Staaten/Kanada, ehemaliger US-Diplomat und CIA-Beamter; ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des National Intelligence Council

Jack Gilroy, Vereinigte Staaten, Veteranen für den Frieden; Pax Christi-Upstate New York; Pax Christi International

Martin Melkonian, Vereinigte Staaten, Schatzmeister, Long Island (NY) Alliance for Peace and Justice

Lorin Peters, Vereinigte Staaten, Pax Christi, Ortsgruppe Nordkalifornien

Earl Rasmussen, Vereinigte Staaten, Oberstleutnant (a. D.), US-Armee; internationaler Berater

John Shanahan, Vereinigte Staaten, Bauingenieur; Präsident, Go Nuclear Inc.; Herausgeber der Website allaboutenergy.net

Steven Starr, Vereinigte Staaten, Professor, Universität von Missouri; Experte für nukleare Kriegsführung

John Steinbach, Vereinigte Staaten, Hiroshima Nagasaki Peace Committee, National Capital Area

J. Kirk Wiebe, Vereinigte Staaten, pensionierter Analyst, Nationale Sicherheitsbehörde NSA, Whistleblower

Jim Wohlgemuth, Vereinigte Staaten, Veterans for Peace, Ortsgruppe Nashville; Radiomoderator


Gerechtigkeit ist nicht Rache

Bericht vom 99. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Am 25. April fand die 99. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC, IFK) mit Teilnehmern aus über 50 Ländern statt. Da die IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche nicht persönlich teilnehmen konnte, begann die Veranstaltung mit Vorträgen von Dennis Speed und Dennis Small vom amerikanischen Schiller-Institut, weitere Redner waren u.a. der Pax-Christi-Aktivist Pater Harry Bury, der ehemalige CIA-Analyst Ray McGovern und der ehemalige Kongreßabgeordnete Dennis Kucinich. (Es gab einige humorvolle Bemerkungen darüber, daß so viele Sprecher denselben Vornamen Dennis hatten.)

Wiederkehrende Themen waren der Tod von Papst Franziskus zu Ostern und das sich rasch wandelnde Umfeld der Weltpolitik. Dennis Speed zitierte den russischen Präsidenten Wladimir Putin, bei den orthodoxen Christen gebe es die Überzeugung, wenn ein Mensch in der Karwoche stirbt, bestätige Gott damit, daß er sein Leben gut gelebt hat. Man könne zwar gewisse Ideen und Maßnahmen von Franziskus kritisieren, aber zweifellos sei er ein ausgesprochener Verfechter des Friedens gewesen. Dabei gehe es nicht nur um Franziskus als Person, sondern um das Papsttum als Institution. Beispielhaft dafür sei die Enzyklika Pacem in Terris von Papst Johannes XXIII., in der alle Menschen aufgerufen werden, sich für den Weltfrieden einzusetzen.

Speed wies darauf hin, daß nicht nur die Verhandlungen zwischen den USA und Rußland, sondern auch die Gespräche mit dem Iran vorankommen. Irans Außenminister Araghchi habe die USA aufgerufen, sich am Ausbau des friedlichen Atomprogramms seines Landes zu beteiligen, das einst im Rahmen von Präsident Eisenhowers Programm „Atome für den Frieden“ begonnen hat.

Dennis Small erinnerte daran, daß das erste IPC-Treffen vor 98 Wochen die Fortsetzung eines Offenen Briefs führender IPC-Mitglieder an Papst Franziskus war, in dem sie dessen Aufruf zu einer internationalen Konferenz zur Beendigung aller Kriege unterstützten. Die Verhandlungen zum Ukrainekrieg seien wegen des Widerstands der Europäer und des Präsidenten Selenskyj ins Stocken geraten, aber die noch wichtigere Wiederherstellung der Beziehungen zwischen den Atommächten USA und Rußland schreite voran. Small warnte, die Feinde des Dialogs zwischen Trump und Putin seien zu allem bereit und könnten einen Vorfall in der Art des Reichstagsbrands oder des 11. September 2001 inszenieren.

Des weiteren befaßte er sich mit den weltweiten Turbulenzen durch Präsident Trumps Zollpolitik. Über hundert Ökonomen – darunter zwei Nobelpreisträger und der Ex-Kongreßabgeordnete Phil Gramm – hätten in einem Offenen Brief zwar zutreffende Kritik an der Zollpolitik geübt, aber ihre Behauptung, die Zölle seien schuld an der gegenwärtigen globalen Finanzkrise, sei völlig falsch. Man dürfe nicht „die Zündschnur mit der Bombe verwechseln“. Die Zölle seien nur einer von vielen möglichen Auslösern für ein Platzen der gigantischen Schuldenblase, darunter zwei Billiarden Dollar Derivatschulden, die das westliche Finanzsystem zum Einsturz bringt. Gramm sei bekannt als Autor des Gramm-Leach-Bliley-Gesetzes, mit dem die Glass-Steagall-Bankentrennung beendet wurde, und das sei für die Schuldenblase verantwortlich. Präsident Clinton habe eigentlich eine andere Finanzreform vorgehabt, habe aber unter dem Druck des Lewinsky-Skandals dieses Gesetz unterzeichnet.

Der ehemalige Abgeordnete und Präsidentschaftskandidat Dennis Kucinich grüßte die IPC und bekundete seine volle Unterstützung für ihre Bemühungen um den Aufbau einer Weltbewegung für Frieden und Gerechtigkeit. Weil Politiker und Medien in den USA gekauft seien, sei die Bevölkerung wie taub gegenüber den Greueltaten auf der ganzen Welt. Man brauche heute dringend wieder Massenaktionen auf der Straße wie die, die dazu beitrugen, den Vietnamkrieg zu beenden, aber auch einen allgemeinen Bewußtseinswandel in der Bevölkerung.

Ray McGovern, ein Freund von Kucinich, dankte den „drei Dennissen“, die gesprochen hatten, kritisierte jedoch, daß Papst Franziskus nur „fromme Erklärungen“ gegen den Gazakrieg abgegeben, aber nicht genug gegen den Völkermord getan habe, ähnlich wie Papst Pius XII. im Zweiten Weltkrieg nicht genug getan habe, um die Nazis zu stoppen. Im Endergebnis müßten wir erkennen: „Es liegt an jedem von uns.“ Er zitierte Kains Wort in der Bibel: „Bin ich der Hüter meines Bruders?“ als negatives Beispiel, und für das Gegenteil den Friedensaktivisten Rabbi Abraham Heschel: „Wir sind nicht alle schuld am Bösen auf der Welt, aber wir sind alle verantwortlich.“ Der Prophet Jesaja sei nackt herumgezogen mit dem Argument, er habe nur die Kleider ausgezogen, aber die Menschen hätten ihre Gerechtigkeit und ihren „Schalom“ (Frieden) ausgezogen. McGovern betonte, wir müßten bei unseren Aktivitäten auch den Sinn für Humor bewahren und Spaß haben.

Zum Schluß kündigte er an, daß er jetzt zusammen mit dem Filmemacher Oliver Stone nach Rußland reist, um dort den 80. Jahrestag des Sieges über den Faschismus im Zweiten Weltkrieg mitzufeiern.

Pater Harry Bury, ein lebenslanger Friedensaktivist und führender Vertreter von Pax Christi, lobte Helga Zepp-LaRouches Prinzip, daß „der Mensch von seinem Wesen her gut ist“. Daran habe auch Franziskus geglaubt. Man schaffe Gerechtigkeit nicht durch Rache, sondern Gewalt erzeuge Rache. Der Oasenplan des Schiller-Instituts sei die notwendige Antwort auf die Ungerechtigkeit in Palästina. Bury berichtete über einen Besuch in einem Gefängnis in Brasilien, in dem die Rückfallquote nur 7,5% beträgt, während sie gewöhnlich bei über 80% liegt. Auf seine Frage nach dem Grund dafür antwortete man ihm, die Gefangenen würden dort mit Respekt behandelt – z.B. tragen alle Gefangenen und Wärter gewöhnliche zivile Kleidung – und man biete ihnen Musik und Bildung an.

Speed berichtete, daß Pater Bury während des Vietnamkriegs Kriegsdienstverweigerer unterstützte, sich an den Zaun der US-Botschaft in Saigon kettete und später in Gaza an einem menschlichen Schutzschild gegen Massaker der israelischen Armee mitwirkte.

Berichte über Aktivitäten

Carolina Dominguez beschrieb die Kampagne in Mexiko und ganz Iberoamerika, junge Menschen für die LaRouche-Bewegung zu gewinnen. Man müsse die jungen Leute über die richtige Wirtschaftspolitik informieren, und sie müßten lernen, daß man eine gewisse Spannung schaffen muß, um die Dringlichkeit gewaltfreier Aktionen verständlich zu machen. Dazu würden sie Martin Luther Kings Buch Warum wir nicht warten können als Leitfaden verwenden.

Temer Mansour aus Ägypten veröffentlicht derzeit eine Artikelserie über das Leben und das ökonomische Werk von Lyndon LaRouche. Er erinnerte an die Suezkrise 1956 als Beweis dafür, daß selbst auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges die USA und die UdSSR zusammenarbeiten konnten, um die Besetzung des Suezkanals durch Großbritannien, Frankreich und Israel, nachdem Ägypten ihn verstaatlicht hatte, zu beenden. Er verwies auf die Goldene Regel – behandle andere so, wie Du von ihnen behandelt werden willst – in ihrer christlichen wie auch in ihrer islamischen Form. Small dankte Mansour für seine Studien und Schriften über LaRouche. Diese seien besonders wichtig, weil LaRouche und mehrere seiner Mitarbeiter, darunter Small selbst, unschuldig ins Gefängnis geworfen wurden von Menschen, die nie ein Wort von LaRouche gelesen hatten.

Mansour fügte hinzu, wenn ein Land immer wieder als „böse“ verleumdet wird (wie der Iran), müsse man mit einem entsprechenden Ergebnis rechnen. Ägypten, der Iran, die Türkei und Afghanistan seien allesamt alte Nationen, die zu einem Dialog der Kulturen beitragen könnten.

Ein Unterstützer, der an mehreren IPC-Treffen teilgenommen und betont hatte, daß er die Kernenergie ablehnt, sagte, er habe inzwischen mehrere Mitglieder des Schiller-Instituts getroffen und viel diskutiert und er sei „zu Veränderung fähig“.

Es gab einen Vorschlag, ein Geschichtsbuch für Kinder zu schreiben, besonders über den Kampf für Gerechtigkeit. Speed sagte, man könne ein Team zusammenstellen, das an einem solchen Projekt arbeitet. Ein weiterer Vorschlag war ein Projekt zu der Schwierigkeit, Menschen dazu zu bringen, sich mit Fragen von Krieg und Frieden auseinanderzusetzen, obwohl sie nicht darüber nachdenken wollen. Ein Vorbild könnten Präsident Roosevelts CCC-Lager (Civilian Conservation Corps) sein. In solchen Einrichtungen könnte man Jugendliche, Gefangene und andere in konstruktive Arbeit einbinden und ihnen Bildung vermitteln.

Schließlich lautete eine Frage, ob es angemessen ist, „Spaß zu haben“, wenn es in Kriegen schreckliches Morden gibt. Small ging auf die Rolle von Humor und Kreativität ein und riet u.a., Don Quichotte zu lesen. Scholem Aleichem habe Humor benutzt, um die brutale Unterdrückung der Juden anzusprechen. Lyndon LaRouche habe oft betont, daß Humor notwendig sei, um ernste, kreative Probleme zu lösen. Und die britische Geopolitik könne man im Gegenteil in dem Satz zusammenfassen: „Niemand soll Spaß haben.“

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Live mit Helga Zepp-LaRouche: Frieden stiften statt Krieg schüren! (30. April 2025, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Nach ihrer Rückkehr aus China, wo sie an einer internationalen Konferenz in Qufu, dem Geburtsort von Konfuzius, teilnahm (Bericht folgt), fasste Helga Zepp-LaRouche die globale Lage und die notwendige Mobilisierung der internationalen LaRouche-Bewegung folgenderweise zusammen:

„Wenn man die Welt als Ganzes betrachtet, gibt es im Wesentlichen zwei Bewegungen: die Bewegung in Richtung Zerstörung, das oligarchische Prinzip, Krieg, Sparpolitik, Entwürdigung der Menschen und ihres sogenannten kulturellen Geschmacks. Aber das ist eine entropische Bewegung. Auf der anderen Seite gibt es jene Kräfte in der Welt, die sich auf irgendeine Art und Weise aus ihrer kulturellen Tradition heraus in einem konstruktiven Modus befinden: Sie bauen auf und fördern die Sache der Menschheit. Und in gewissem Sinne kann ich das Potenzial sehr deutlich erkennen, dass die Kräfte in der Welt, die mit den Gesetzen des Universums in Einklang stehen, immer stärker und stärker werden. Und was wir im Moment sehen, ist nur ein Endkampf eines sterbenden Systems, das offensichtlich nicht in der Lage ist, sich zu reformieren, weil seine Befürworter so absolut auf ihr eigenes Privileg fixiert sind, dass sie nicht einmal das Interesse ihrer Nation sehen können.

Und ich denke, was wir tun müssen, ist, den Menschen das Gefühl zu geben, dass die Menschheit in gewissem Sinne erwachsen wird, und es ist ganz natürlich, dass sie sich an vielen Stellen der Welt Lyndon LaRouches Ideen zuwenden, denn von all den Denkern, von Konfuzius, Leibniz, Kepler, wer auch immer – ich meine, Lyndon LaRouche hat all diese Tendenzen einen Schritt nach vorne gebracht, und er hat in seinem gesamten Lebenswerk der Welt einen Weg gezeigt, kohärenter zu werden. Und ich denke, es ist ganz klar, dass alle Kräfte, die danach streben, das letztendlich erkennen. Und ich denke, was das bedeutet, ist, dass wir in den Vereinigten Staaten und in Europa die Menschen dafür sensibilisieren müssen, und eigentlich müssen nur die Menschen, die es gut meinen, einen wirklich relativ kleinen Schritt machen: nämlich bewusst die Idee zurückweisen, dass man einen Feind braucht, dass Konfrontation der richtige Weg ist, und stattdessen den Schritt zur Kooperation machen. Und dann wird sich alles fügen.“

Weiterhin betonte Zepp-LaRouche, zwei Aufgaben, die allen Freunden der Menschheit bevorstehen: Erstens, die Eskalation der Kriegsführung zu stoppen. Zweitens, das Scheitern der Politik hinter der Kriegsführung anzuerkennen und eine neue, richtige Politik auf den Weg zu bringen. Den beiden bevorstehenden internationalen Konferenzen des Schiller-Instituts – eine in Europa und eine vom 24. bis 25. Mai im Großraum New York (online und vor Ort) – kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung zu.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Internationale Friedenskoalition #99, 25.04.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Wie lenken wir die Geschichte in Richtung Gerechtigkeit?

99. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Wie lenken wir die Geschichte in Richtung Gerechtigkeit?

25.4.25

17.00 Uhr

Schließen Sie sich diesen Freitag der Internationalen Friedenskoalition gemeinsam mit Friedensführern und Organisatoren aus aller Welt an. Schicken Sie Berichte und Initiativen für die Agenda ein.

Zur Anmeldung

Werden die politischen Akteure von heute pflichtbewusst ihre zugewiesenen Rollen spielen, oder werden wir unserer eigenen, heutigen Tragödie entkommen?

Viele Faktoren tragen dazu bei, dass dies möglich ist. Die zusammenbrechenden Finanzsysteme des transatlantischen Raums drohen zu zerfallen; sie erfordern einen neuen wirtschaftlichen Ansatz. Der spektakuläre wirtschaftliche Erfolg Chinas und seine wachsenden wissenschaftlichen und technologischen Fähigkeiten zeigen der Welt, dass Fortschritt, ja sogar sehr schneller Fortschritt, möglich ist. Die Neigung von US-Präsident Trump zu einer friedlichen Lösung sowohl des NATO-Russland-Konflikts in der Ukraine als auch der Iran-Krise ist eine Chance, auf der aufgebaut werden kann. Die antidemokratische Annullierung von Wahlen und die zunehmende Einschränkungen der Meinungs- und Gedankenfreiheit in Europa stärken andere Nationen der Welt, alternative Ansätze in Betracht zu ziehen.

Eine weltweite Anstrengung zur Schaffung einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, die auf einem Verständnis der menschlichen Spezies und ihrer Geschichte basiert und im Einklang mit unserer Identität als einzige bekannte kreative Spezies steht – das ist das notwendige Heilmittel.

Die Sitzung der Internationalen Friedenskoalition am Freitag wird sich mit den verheerenden heutigen Krisen befassen, denen wir gegenüberstehen, und zwar aus der Perspektive einer Welt, wie sie in fünfzig Jahren existieren sollte. Mutiges Handeln, geleitet von einer leidenschaftlichen, legitimen Zukunftsvision, kann den Lauf der Geschichte verändern.


Internationale Friedenskoalition #98, 18.04.25, 17.00 Uhr (MEZ)

Das geopolitische Schachbrett umstürzen!

98. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das geopolitische Schachbrett umstürzen!

18.4.25

17.00 Uhr

Wir können den Zusammenbruch des Finanzsystems nicht getrennt von der Gefahr eines Krieges betrachten. Seien Sie diesen Freitag bei der Internationalen Friedenskoalition mit dem Experten und Autor von “Grand Deception: The Truth about Bill Browder, the Magnitsky Act, and Anti-Russian Sanctions” Alex Krainer dabei. Desweiteren wird es Berichte über die Arbeit von und mit Jugendlichen geben, sowie weitere Redner, die noch bekannt gegeben werden.

Zur Anmeldung

Während die neue Trump-Regierung in ihren vierten Monat stolpert und alle konventionellen Ansätze rigoros über den Haufen wirft, versucht die Welt, mit den Aktionen des neuen Präsidenten klarzukommen. Die wild schwankenden Aussagen zum Iran beispielsweise geben verständlicherweise Anlass zur Sorge. Der Nahost-Beauftragte Steve Witkoff erklärte am 14. April, dass ein iranisches Atomprogramm mit einer Anreicherung von bis zu 3,6 Prozent für zivile Zwecke akzeptabel sei – eine Aussage, die er nur einen Tag später widerrief, als er sagte: „Der Iran muss sein Atomprogramm und seine Waffenproduktion einstellen und vollständig aufgeben.“ Eine ähnliche Situation ergibt sich in Bezug auf die Zollpolitik, wo Unternehmen und ganze Nationen durch die damit verbundene Unsicherheit in Mitleidenschaft gezogen werden.

Chaos ist kein Wegbereiter von Wohlstand – weder in der Wirtschaft noch in internationalen Beziehungen. Und Präsident Trump tut sich eindeutig keinen Gefallen, wenn er eine derart widersprüchliche und unberechenbare Politik verfolgt. Aber auch wenn diese Überlegungen wichtig sind, dürfen wir angesichts der rasanten Entwicklungen nicht den Blick für die eigentlichen Probleme nicht verlieren.

Betrachten Sie aus dieser Perspektive die heftige Debatte in Deutschland über die Lieferung von Langstreckenraketen vom Typ Taurus an die Ukraine, wie sie der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz vorgeschlagen hat. Was würde gerade jetzt, wo die Lage zwischen den USA und Russland vielversprechender aussieht und die Welt vom Rand eines Dritten Weltkriegs zurückgetreten ist, passieren, wenn Deutschland plötzlich die Ukraine dabei unterstützen würde, Raketen tief in russisches Territorium zu schießen? Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes hat gerade am 15. April festgestellt: „Im Falle einer Aggression der Nordatlantischen Allianz gegen die Union [Russland und Weißrussland] wird dem gesamten NATO-Block mit Sicherheit Schaden zugefügt werden. …“ Ist sich Trump dieser Gefahr bewusst?

Oder nehmen wir China und den eskalierenden Zollstreit. Über welche physischen und wirtschaftlichen Kapazitäten verfügt die USA tatsächlich, um einen umfassenden Handelskrieg mit der größten Volkswirtschaft der Welt zu führen? Chinas Entscheidung, die Ausfuhr von Seltenerdmetallen und Magneten zu beschränken, dürfte nur die Spitze des Eisbergs sein und für die stark importabhängige US-Wirtschaft ein viel größeres Problem bedeuten. Das erklärte Interesse Vietnams, das Angebot zum Beitritt zur BRICS-Gruppe anzunehmen und die Zusammenarbeit mit China auszubauen, könnte ein erster Hinweis auf die massiven Gegenreaktionen sein, die Trumps Politik weltweit auslösen wird. Der Versuch, sich von China abzukoppeln, dürfte genauso wenig Erfolg haben wie die Bemühungen, Russland zu isolieren, wobei die „Entdollarisierung“ möglicherweise bald das geringste Problem der Vereinigten Staaten sein könnte. Was sind das für Quacksalber, die Trump raten, dieses Risiko einzugehen?

Und last, but not least: Welche Auswirkungen wird dieses Chaos auf das aufgeblähte und überschuldete Finanzsystem haben, das seit 2008 durch die Liquidität der Federal Reserve krampfhaft am Leben erhalten wird? Wie kürzlich der rasante Anstieg der US-Anleihemarktzinsen gezeigt hat, ist dieses System höchst instabil. Außerdem steht die 2 Billionen Dollar schwere Derivateblase kurz davor, zu platzen. Wie viel Turbulenzen kann dieses Finanzsystem noch verkraften, bevor es in einen irreversiblen Zusammenbruch stürzt?

Diese Faktoren beeinflussen die reale Welt, nicht die Tagesereignisse, die in den Medien als Nachrichten präsentiert werden. Man täusche sich nicht: Diejenigen, die Präsident Trump eine „Liz-Truss-Behandlung“ zukommen lassen und die USA wieder in ihren Status als dummer Riese und Vollstrecker des westlichen imperialen Systems zurückversetzen wollen, wissen das sehr gut. Keine noch so raffinierten Manöver oder „3D-Schachzüge“ können die grundlegenden Realitäten verdrängen, mit denen die USA und die Welt konfrontiert sind – und jeder Versuch, dies zu ignorieren, wird die Situation nur verschlimmern. Patrioten und Weltbürger von heute werden sich für eine neue Ära der Zusammenarbeit zwischen den Großmächten einsetzen, um ihre Nationen zu entwickeln und die Produktivkräfte der Arbeit weltweit zu steigern. Nur so lassen sich Handelsungleichgewichte korrigieren und eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen – und dabei gleichzeitig einer britischen geopolitischen Falle entgehen. Darum geht es auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 24. und 25. Mai – melden Sie sich an.

Wir können den Zusammenbruch des Finanzsystems nicht getrennt von der Gefahr eines Krieges betrachten. Seien Sie diesen Freitag bei der Internationalen Friedenskoalition mit dem Experten und Autor von “Grand Deception: The Truth about Bill Browder, the Magnitsky Act, and Anti-Russian Sanctions” Alex Krainer dabei. Desweiteren wird es Berichte über die Arbeit von und mit Jugendlichen geben, sowie weitere Redner, die noch bekannt gegeben werden.


Handelskrieg, Aufrüstung, Weltkrieg? Oder neue Sicherheitsarchitektur?

Von Helga Zepp-LaRouche

Präsident Trump hat mit dem einseitigen Erlaß von Zöllen gegen die ganze Welt, dann deren Rücknahme, dann der Eskalation der Zölle gegen China auf 145% einen Prozeß nicht verursacht, aber angestoßen, der relativ kurzfristig zur Desintegration des ohnehin am Rande des Kollaps‘ stehenden globalen Finanzsystems führen kann. Diese Eskalation bewegt sich hin zu „unbekannten Gewässern“ und droht zu einem „totalen Finanzkrieg“ zu führen – so der internationale Chef für Devisenforschung der Deutschen Bank, George Saravelos. Als Konsequenz droht eine Systemkrise des globalen Finanzsystems mit der akuten Gefahr der Eskalation der bestehenden Kriegsherde zum Dritten Weltkrieg!

Aber auch ohne diese jüngste Verschärfung der strategischen Lage waren wir hier in Deutschland auf Kriegskurs. Wegen des sog. „unprovozierten russischen Angriffskrieges“ sollen wir „kriegstüchtig“ werden, angeblich wird Rußland Deutschland und andere europäische Nationen spätestens 2029 militärisch angreifen, deshalb sollen wir hunderte von Milliarden in die Aufrüstung stecken. Die Bundeswehr kommt zum Rekrutieren in die Schulen, Schüler sollen sich mit der Kriegsvorbereitung beschäftigen, sagt das Innenministerium. Ein Generalleutnant André Bodemann erklärt uns zu dem „Operationsplan Deutschland“, die Menschen müßten sich daran gewöhnen, bald wieder die Transporte von vielen Toten und Verletzten auf der Straße zu sehen, VW produziert wieder Rüstungsgüter wie vor 80 Jahren, die wieder gegen Rußland eingesetzt werden sollen. Die ganze Welt blickt voller Entsetzen auf Deutschland und fragt sich, wie das angesichts der Geschichte unseres Landes möglich ist. Wie um alles in der Welt sind wir nur 35 Jahre nach der friedlichen Revolution in der DDR und der deutschen Wiedervereinigung an diesen Punkt gekommen?

Die große historische Chance Deutschlands und der Welt von 1989, den Fall der Mauer und das nachfolgende Ende des Kalten Krieges zu nutzen, um eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu errichten, wurde vertan. Während die russische Führung angesichts der deutschen Geschichte in großzügiger Weise der Wiedervereinigung Deutschlands und dessen Mitgliedschaft in der NATO zustimmte, intrigierten die Neokonservativen in Washington und London bereits für die Etablierung einer unipolaren Welt.

Inzwischen freigegebene amerikanische, russische, deutsche, britische und französische Dokumente, die jetzt im US-Nationalarchiv, Außenministerium, Pentagon, Bibliotheken der Präsidenten und diversen nationalen Archiven und Universitätsbibliotheken einsehbar sind, beweisen eine wahre Flut von Sicherheitsversprechungen gegen eine NATO-Ostausweitung, die gegenüber Gorbatschow und Schewardnadse von Baker, Bush, Genscher, Kohl, Gates, Mitterrand, Thatcher, Hurd, Major und Wörner gegeben worden sind.

Diese Dokumente zeigen eindeutig, daß die russischen Beschwerden, getäuscht geworden zu sein, absolut begründet sind. Der frühere CIA-Direktor Robert Gates gibt unmißverständlich zu, daß man Gorbatschow und andere bewußt zu der Annahme verleitete, daß die NATO nicht nach Osten ausgedehnt würde.

Die sechsfache Osterweiterung der NATO und die Stationierung offensiver Waffensysteme an der Grenze Rußlands, die de facto eine umgekehrte Kubakrise für Rußland bedeuten, soll keine Provokation gewesen sein? Und nun hat die New York Times in einem 13.000 Worte langen Artikel am 31. März das Ergebnis einer einjährigen Recherche auf der Grundlage von 300 Interviews veröffentlicht, welches dokumentiert, daß die USA seit spätestens Mitte April 2022 im Ukraine-Krieg von der Clay-Kaserne in Wiesbaden aus das Kommando geführt haben. Ist damit nicht vollends bestätigt, daß es sich bei dem Krieg in der Ukraine um einen klassischen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Rußland handelt? Militärexperten aus vielen Ländern legen zudem überzeugend dar, daß Rußland weder die Intention noch die personellen und militärischen Kapazitäten für einen Angriffskrieg gegen Europa hat.

Wenn Trump – ungeachtet seiner Zollpolitik – jetzt versucht, diesen Krieg und damit das Sterben in der Ukraine zu beenden – sollten Deutschland und Europa dies nicht hundertprozentig unterstützen, anstatt in einer „Koalition der Willigen“ diesen Krieg fortzuführen zu wollen?

Ursula von der Leyen will ein Militärbudget für die EU von 800 Milliarden Euro, Friedrich Merz hat sein Wahlversprechen sofort nach seiner Wahl gebrochen, eine Änderung des Grundgesetzes durchgesetzt und wird ein Militärbudget von zunächst 400 Milliarden Euro, aber potentiell ohne Begrenzung nach oben umsetzen. Diese gigantische Aufrüstung wird ebenso enorme Kürzungen bei den Sozialleistungen zur Folge haben. Dabei sollen die Sparer in Deutschland überredet werden, ihre Spareinlagen in Rüstungsanleihen zu investieren – eine moderne Form von Mefo-Wechseln. Angesichts von Trumps Zollpolitik, die die Gefahr beinhaltet, das gesamte Finanzsystem mit seiner Blase von zwei Billiarden Dollar ausstehender Derivatkontrakte unfreiwillig „abzuwickeln“, wäre selbst ein solcher Raubbau nur ein Blätterflug im Wind. Wenn man eines aus der Geschichte lernen kann, dann ist es die Gewißheit, daß am Ende eines solchen Aufrüstungsrausches immer der Krieg steht, immer nach den Motto: Erst wollen sie dein Geld, dann wollen sie deine Kinder.

Wenn Trump bei seinem Zollkrieg bleibt, droht kurzfristig eine Welle von Insolvenzen bei Staaten des Globalen Südens sowie US-Firmen und -Farmen, ein Anstieg von Inflation und dadurch ausgelösten Privatinsolvenzen. Besitzer von US-Staatsanleihen könnten gezwungen werden, diese in Hundertjahres-Anleihen umzuwandeln, wie Trumps Wirtschaftsberater Steve Miran es vorschlägt. Man könnte auch Enteignung dazu sagen.

Was also ist zu tun? Es ist offensichtlich, daß in dieser doppelten existentiellen Krise – drohender Finanzkollaps und Kriegsgefahr – kosmetische Pflaster nicht helfen. Wir brauchen ein völlig neues Paradigma in den internationalen Beziehungen, eine Rückkehr zur Diplomatie als Mittel der Konfliktlösung und die Überwindung der Geopolitik durch eine Besinnung auf die gemeinsamen Interessen der Menschheit.

1. Deutschland und die anderen europäischen Nationen müssen sich dafür stark machen, daß sofort eine internationale Konferenz auf die Tagesordnung gesetzt wird, die eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur beschließt. Diese Konferenz muß sich zuerst auf gemeinsame Prinzipien einigen, wie sie in den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz und der UN-Charta niedergelegt worden sind. In diesem Geist muß dann ein neues Bretton-Woods-System geschaffen werden, das vor allem die Unterentwicklung der Länder des Globalen Südens durch ein gerechtes Kreditsystem überwindet. Ein Trennbankensystem in der Tradition des Glass-Steagall-Gesetzes, wie Präsident Roosevelt es 1933 eingeführt hat, muß die kontinuierliche Versorgung von Industrie, Landwirtschaft und Handel mit notwendigem Kredit gewährleisten. Die Kreditschöpfung muß durch die Einrichtung von Nationalbanken unter die Kontrolle souveräner Regierungen gebracht werden. In Deutschland kann die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) der Ära nach dem Zweiten Weltkrieg ein Referenzpunkt sein.

2. Diese Konferenz muß dann weiter im Geiste der Prinzipien des Westfälischen Frieden alle Kriege auf der Welt beenden und durch eine gerechte Nachkriegsordnung den Wiederaufbau der bisherigen Kriegsgebiete in Gang setzen.

3. Es müssen umgehend neue Rüstungskontrollverträge ausgehandelt werden, und die umfassende Umrüstung der industriellen Kapazitäten des Militärisch-Industriellen Komplexes in nützliche industrielle Produktion muß beginnen.

4. Die gemeinsamen Herausforderungen der Menschheit, wie die Überwindung von Hunger und Armut, die Schaffung eines modernen Gesundheitssystems für alle Nationen, universelle Bildung für alle Menschen und andere existentielle Fragen, müssen in Kooperation mit den BRICS-Staaten und Nationen des Globalen Südens gelöst werden.

5. Die Konferenz setzt sich zum Ziel, den Dialog zwischen den Kulturen zu befördern, basierend auf der Tatsache, daß die Identität der Menschheit in unserer gemeinsamen Fähigkeit der Vernunft liegt, die uns in die Lage versetzt, für alle Probleme eine Lösung auf einer höheren Ebene als der, auf der sie entstanden sind, zu finden.

Werden Sie Teil der Internationalen Friedenskoalition (IPC), die seit 98 Wochen jeden Freitag um 17 Uhr eine Zoom-Konferenz abhält!

Nehmt teil an allen Ostermärschen und Friedensdemonstrationen!

Wir dürfen unsere Zukunft nicht den Kriegstreibern überlassen!


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