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Der Westen muß seine Arroganz aufgeben und mit der Globalen Mehrheit zusammenarbeiten

Bericht vom 119. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 119. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 12. September begann mit einem Lageüberblick der Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche. Sie sagte: „Die Welt ist völlig aus den Fugen geraten“ und zählte die jüngsten Eruptionen auf: der Aufruhr um angebliche russische Drohnen über Polen, der israelische Angriff auf Katar, die Ermordung von Charlie Kirk in den USA und andere. Kirks Ermordung könnte eine Warnung an Präsident Trump gewesen sein, und die Bombardierung Katars sei ein weiterer Ausdruck vom „Gesetz des Dschungels“, was den Friedensverhandlungen den endgültigen Todesstoß versetzen könnte. Der einzige Pluspunkt sei, daß zum ersten Mal alle fünf Mitglieder des UN-Sicherheitsrates den Angriff auf Katar verurteilten, ohne daß die USA ihr Veto einlegten.

Der gemeinsame Nenner dieser Gewalt überall auf der Welt sei, daß sie alle eine Reaktion auf die sich abzeichnende neue Weltwirtschaftsordnung darstellen (siehe unseren Leitartikel). Eine neue Entwicklung von höchster Bedeutung für die entstehende Ordnung sei die Globale Governance-Initiative des chinesischen Präsidenten Xi1, die ihre eigenen „Zehn Prinzipien einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ widerspiegele.2

Donald Ramotar, ehemaliger Staatspräsident von Guyana, konzentrierte sich auf die Spannungen in der Karibik. Er wies Venezuelas Ansprüche auf zwei Drittel des Territoriums von Guyana zurück, erinnerte jedoch auch an die Angriffe der USA auf die Souveränität Guyanas 1962, die ähnlich gewesen seien wie der heutige Versuch, einen Regimewechsel in Venezuela zu erzwingen. In der Karibik sei die Angst vor Sanktionen der USA ein wichtiger Faktor, nachdem alle gesehen haben, was mit Kuba und Venezuela passiert. Die US-Sanktionen gegen einen brasilianischen Richter seien eine beispiellose Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines südamerikanischen Landes.

Zu Trumps fadenscheiniger Rechtfertigung seines Angriffs auf Venezuela, dessen Regierung sei angeblich ein Drogenkartell, erinnerte Ramotar daran, daß der frühere Leiter des UN-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Pino Arlacchi, Venezuelas Kooperation bei der Drogenbekämpfung als vorbildlich gelobt hat. Es gehe hier nicht um Drogen, sondern um Öl, so Ramotar. Seit US-Präsident Nixon in den 1970er Jahren den „Krieg gegen die Drogen“ erklärt habe, habe sich die Drogenplage nur noch erheblich verschlimmert, der Einsatz des Militärs zur Bekämpfung dieser Plage sei gescheitert.

Die von Zepp-LaRouche beschriebene weltweite Zunahme von Gewalt sei „ein klares Zeichen der Verzweiflung und einer neuen Aggressivität seitens der NATO-Staaten… Gaza wird benutzt, um internationales Recht und internationale Institutionen zu zerstören.“ Und der Krieg in der Ukraine sei ein gescheiterter Versuch, Rußland zu destabilisieren.

Shakeel Ramay, Volkswirtschaftler und Leiter des Asian Institute of Eco-Civilization Research and Development, sprach über den jüngsten Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Dieser sei ein Schritt hin zu einer multipolaren Welt anstelle einer gespaltenen Welt mit mehreren Blöcken. Im Gegensatz zu Blöcken wie der NATO habe die SCO die Lösung von Konflikten tatsächlich gefördert. Die geplante neue SCO-Entwicklungsbank werde die Bemühungen anderer Organisationen des Globalen Südens ergänzen. Präsident Xis Globale Governance Initiative ziele darauf ab, die Reste der Mentalität des Kalten Krieges zu überwinden. China respektiere in seiner eigenen Gesellschaft die Vielfalt und stelle bei seiner Politik die Menschen in den Mittelpunkt, denselben Ansatz könne man weltweit verfolgen.

Prof. Fernando Garzon, Architekt, Stadtplaner und Vorsitzender der Ecuadorianisch-Palästinensischen Union, bezog sich auf Ramotars Warnungen vor regionalen Spannungen und wies darauf hin, daß es allein in der Karibik 25-30 US-amerikanische und europäische Militärstützpunkte gibt, die eine Bedrohung darstellten.

Zur Palästinafrage sagte er, alle UN-Mitglieder sollten den palästinensischen Staat anerkennen und ihn zum Vollmitglied machen. Er forderte die Verlegung der UN-Sitzungen nach Genf, um palästinensische Vertreter einzubeziehen, und erklärte, Unternehmen, die an Verbrechen in Gaza beteiligt sind, sollten zur Rechenschaft gezogen werden. Die UN-Sonderbeauftragte Francesca Albanese habe dazu wichtige Studien durchgeführt. Man sollte erwägen, die UN-Resolution 377 umzusetzen und Streitkräfte nach Gaza zu entsenden, um Frieden zu schaffen.

Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès (SP) in Frankreich, analysierte die ebenso verwirrende wie ohnmächtige Außenpolitik seines Landes. Präsident Macrons Idee, Soldaten in die Ukraine zu entsenden, würde diese nur zur Zielscheibe für russische Raketen machen; die französische Bevölkerung sei dagegen. „Frankreich hat für das, was es zu wollen vorgibt, weder das Geld noch die Waffen.“

Es folgte ein Videointerview von Gerald Belsky von EIR mit dem Friedensaktivisten Jonathan Kuttab, Mitbegründer von Non-Violence International und Leiter von Friends of Sabeel North America. Kuttab begann: „Auf palästinensischer Seite herrscht ein starkes Gefühl der Hilflosigkeit, aber nicht der Hoffnungslosigkeit.“ Die Israelis wüßten, daß ihr Verhalten für die Welt inakzeptabel ist, aber ihre Haltung sei: „Na und? Wir können tun, was wir wollen.“ In Israel herrsche jetzt ein Gefühl der Straffreiheit. Auf eine Frage Belskys antwortete er: „Die Briten stecken hinter allem Bösen, das in der Welt geschieht… Viele Menschen glauben, daß sie sogar die Vereinigten Staaten manipulieren.“

„Wir brauchen wirklich internationales Recht“, sagte Kuttab, das gelte auch für Israel. Die Israelis seien sehr kurzsichtig, wenn sie meinen, internationale Normen ignorieren zu können. Die Bürger müßten jetzt Druck auf ihre Regierungen machen, die UN-Resolution 377 zu unterstützen.

Zepp-LaRouche ergänzte, wenn die palästinensischen UN-Delegierten keine Visa für die USA erhalten, sollte die IPC dafür mobilisieren, die Vollversammlung nach Genf zu verlegen. Die linke US-Abgeordnete Ocasio-Cortez habe nach Kirks Ermordung einen Auftritt in North Carolina aus Sicherheitsgründen abgesagt. „Die Rolle der britischen Subversion der amerikanischen Republik muß thematisiert werden“, denn dies sei die Ursache für die destruktive Kampagne für eine „unipolare Welt“. Zepp-LaRouche forderte alle auf, die neue Erklärung des Schiller-Instituts (siehe „Die Nationen des Westens müssen mit der neuen Weltwirtschaftsordnung kooperieren!”) zu unterzeichnen.3

Ramotar erklärte, die BRICS böten eine tragfähige Alternative zum zusammenbrechenden Kolonialsystem. Die ständige Aggression und Sabotage ziele darauf ab, das Völkerrecht zu zerstören und durch das Recht des Stärkeren zu ersetzen, bei dem die Kolonialmächte hoffen, die Oberhand zu gewinnen.

Diskussionsrunde

Auf eine Frage hin bat Co-Moderator Dennis Speed Zepp-LaRouche, das zehnte ihrer Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur näher zu erläutern, nämlich daß der Mensch von seinem Wesen her gut ist. Sie antwortete: „Wenn man mit einem großen Übel konfrontiert ist, braucht man Menschenliebe, und das ist das Schwierigste.“ Ohne diese Menschenliebe könne man keine Lösung finden, denn Wut setze die Vernunft außer Kraft. Der Mensch habe eine Fähigkeit zur unendlichen Selbstvervollkommnung, nicht nur des Geistes, sondern auch des Charakters.

Cheminade warf ein, die Resolution 377 werde oft mißverstanden als ein Mittel, um eine militärische Intervention auszulösen. Ihre eigentliche Wirksamkeit bestehe darin, einen Konsens der Weltgemeinschaft zu präsentieren und Israel zu isolieren, was zu Boykotten und einem Stopp der Waffenverkäufe führen und das Gewissen der Israelis berühren soll.

Ein Teilnehmer fragte, ob die Anerkennung eines palästinensischen Staates Israel abschrecken würde, da es bereits zahlreiche souveräne Staaten angegriffen habe. Speed betonte, wie wichtig es sei, auf die Vertreter bei der UN-Vollversammlung einzuwirken; das Schiller-Institut und die LaRouche-Organisation würden dort regelmäßig vertreten sein. Ramotar war sich sicher, daß Israel von seinem Handeln nicht ablassen werde, weil es die Chance sehe, mit Zustimmung der USA den Traum vom Großisrael zu verwirklichen. Er geißelte die Passivität der Regierungen der arabischen Länder: „Wir müssen sie beschämen!“

In ihren abschließenden Bemerkungen forderte Zepp-LaRouche alle auf, im Zusammenhang mit der UN-Vollversammlung Druck auf ihre Regierungen auszuüben. Die SCO-Konferenz habe ein neues Selbstbewußtsein des Globalen Südens gezeigt, und wir müßten die Bürger des Globalen Nordens und Westens davon überzeugen, endlich ihre Arroganz aufzugeben und mit der Globalen Mehrheit zusammenzuarbeiten.


Anmerkungen

1. https://english.www.gov.cn/news/202509/01/content_WS68b584acc6d0868f4e8f53c8.html

2. https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/11/30/zehn-prinzipien-fuer-eine-neue-internationale-sicherheits-und-entwicklungsarchitektur/

3. https://schillerinstitute.com/de/blog/2025/09/06/petition-die-nationen-des-westens-muessen-mit-der-neuen-weltordnung-kooperieren/


Internationale Friedenskoalition #119, 12. September 2025, 17.00 Uhr MEZ

Das jetzt erforderliche klare Denken

119. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das jetzt erforderliche klare Denken

12. September 2025
17.00 Uhr

Als Reaktion auf die jüngsten Weltereignisse rufen wir Sie und Ihre Organisationen auf, sich der Internationalen Friedenskoalition in einer wichtigen Diskussion anzuschließen.
Nehmen Sie teil mit Präsident Donald Ramotar, ehemaliger Präsident von Guyana; Shakeel Ramay, politischer Ökonom und CEO des Asian Institute of Eco-civilization Research and Development; Prof. Fernando Garzon, Architekt, Stadtplaner und Vorsitzender der ecuadorianisch-palästinensischen Union; Jacques Cheminade, Vorsitzender der französischen Partei Solidarität und Fortschritt (SP); Jonathan Kuttab, Mitbegründer von Non-violence International und Geschäftsführer von Friends of Sabeel North America; und Organisatoren aus der ganzen Welt, während wir auf unsere gemeinsame Mission hinarbeiten.
Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung.

Zur Anmeldung

In einer Situation extremer politischer Turbulenzen wie heute, in der die Welt zwei unterschiedliche Perspektiven hat und die Zivilisation selbst auf dem Spiel steht, ist es möglich, nicht nur zu überleben, sondern auch zu prosperieren – aber nur, wenn man klar denkt.

„Extreme Ereignisse“ wie die der letzten fünf Tage sollten nicht unbedingt auf separate Ursachen zurückgeführt werden. Gibt es beispielsweise eine zugrundeliegende Dynamik der folgenden Ereignisse: a) dem Versuch Israels, scheinbar ohne Wissen von US-Präsident Donald Trump, die Hamas-Unterhändler in Doha zu töten; b) dem Versuch, ohne Beweise zu behaupten, dass Russland Polen mit Drohnen angegriffen habe, und c) dem Versuch, durch die Ermordung eines Verbündeten Trumps, des Gründers und Vorsitzenden von Turning Point International, Charlie Kirk, die USA ins Chaos eines „Bürgerkriegs“ zu stürzen?

Executive Intelligence Review zeichnet sich dadurch aus, dass es über das „Sammeln von Informationen“ hinausgeht und „Intelligenz“ anwendet, um der Wahrheit auf die Spur zu kommen, unabhängig von Vorurteilen oder bestimmenden „analytischen Institutionen“. Schon der amerikanische Autor Edgar Allan Poe illustrierte in seiner Erzählung „A Descent Into the Maelstrom“ (Der Abstieg in den Maelstrom), wie wichtig es ist, sein Urteilsvermögen nicht in Einzelheiten untergehen zu lassen. Auf den ersten Blick vielleicht unzusammenhängende Ereignisse müssen als Ausdruck zugrunde liegender Prozesse untersucht werden. Nur das Verständnis der Vielfalt der zugrunde liegenden Prozesse kann die Mittel zur Aufdeckung der Wahrheit liefern.

Die Erklärung von Helga Zepp-LaRouche unter dem Titel: „Die Nationen des Westens müssen mit der neuen Weltwirtschaftsordnung kooperieren!“ für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur beschreibt, wie die zahlreichen Konferenzen der letzten Woche in Asien eine zunehmend konsolidierte neue Weltwirtschaftsrealität hervorgebracht haben – fokussiert auf den Pazifischen Ozean und potenziell die Arktis, und nicht mehr am transatlantischen NATO-System.

Indien, Russland und China mit insgesamt 3 Milliarden Einwohnern und einer weltweit einzigartigen Ressourcenkonzentration bilden den Dreh- und Angelpunkt (einschließlich Südkorea, Japan und Indonesien) der weltweit qualifiziertesten Arbeitskräfte und fortschrittlichsten Technologien. Wenn sich die Vereinigten Staaten diesem Prozess anschließen und das Kriegführen aufgeben, kann dies zum größten Zeitalter des Wohlstands in der Geschichte der Welt führen.

Auf eine andere, ernüchternde Weise verdeutlichte die Pekinger Militärparade zum Sieg über den Faschismus in Asien, der nicht durch die Atombombe errungen wurde, sondern durch das große Leid der 35 Millionen Chinesen und 27 Millionen Russen, die im Krieg starben, dieselbe Entschlossenheit, niemals wieder vor Faschismus zu kapitulieren.

Angesichts dieser neuen vielversprechenden Realität greift ein sterbendes Imperium zu Enthauptungsschlägen (Jemen, Libanon, Iran), Farbrevolutionen (Serbien, Republika Srpska, Georgien) und Sanktionen, einschließlich Zöllen. Die „besondere Beziehung“ zwischen Großbritannien und den USA könnte aber enden, wenn Trump eine neue Beziehung zu Russland und China verfolgt, und damit an Abraham Lincolns Politik des konstruktiven Engagements mit beiden Nationen als Verbündete gegen den Imperialismus anknüpft – im Gegensatz zu Churchills Politik von rassistischem, fortwährenden Krieg.

In diesem Sinne müssen Fragen zu zwei aktuellen „Extremereignissen“ untersucht werden:

Karoline Leavitt, Pressesprecherin von US-Präsident Trump, berichtete in Bezug auf den illegalen Angriff Israels auf Doha, dass die Vereinigten Staaten ihren Verbündeten Katar angerufen hätten, um das Land vor einem bevorstehenden Angriff Israels zu warnen: „Präsident Trump wies Sonderbeauftragten Witkoff sofort an, die Katarer über den bevorstehenden Angriff zu informieren, was dieser auch tat.“ Sie wurde jedoch schnell vom katarischen Premierminister Muhammed bin Abdulrahman Al Thani korrigiert: „Der Angriff erfolgte um 15:46 Uhr. Der erste Anruf eines amerikanischen Beamten erhielten wir um 15:56 Uhr, also 10 Minuten nach dem Angriff. Danach sprach Präsident Trump mit Seiner Hoheit dem Emir und erklärte, dass er den Angriff verurteile.“ Daraufhin veröffentlichte Trump folgenden Beitrag:

„Heute Morgen wurde die Trump-Regierung vom US-Militär darüber informiert, dass Israel die Hamas angreift, die sich leider in einem Teil von Doha, der Hauptstadt Katars, aufhält. Diese Entscheidung wurde von Premierminister Netanjahu getroffen, nicht von mir. Einseitige Bombardierungen in Katar, einem souveränen Staat und engen Verbündeten der Vereinigten Staaten, der sich sehr engagiert und mutig mit uns für den Frieden einsetzt, bringen weder Israel noch Amerika ihren Zielen näher.“

Der Wirtschaftsprofessor Jeffrey Sachs erklärte in einem Interview mit Judge Andrew Napolitano, dass die Israelis wie beim Angriff auf den Iran versuchten, die Verhandlungsführer zu töten, weil sonst Frieden ausbrechen könnte. Trump behauptet, er wusste nichts von dem, was über Wochen geplant werden musste – und es ist sehr gut möglich, dass er wirklich nichts davon wusste. Aber, stimmt das?

Als Reaktion auf die jüngsten Weltereignisse rufen wir Sie und Ihre Organisationen auf, sich der Internationalen Friedenskoalition in einer wichtigen Diskussion anzuschließen.
Nehmen Sie teil mit Präsident Donald Ramotar, ehemaliger Präsident von Guyana; Shakeel Ramay, politischer Ökonom und CEO des Asian Institute of Eco-civilization Research and Development; Prof. Fernando Garzon, Architekt, Stadtplaner und Vorsitzender der ecuadorianisch-palästinensischen Union; Jacques Cheminade, Vorsitzender der französischen Partei Solidarität und Fortschritt (SP); Jonathan Kuttab, Mitbegründer von Non-violence International und Geschäftsführer von Friends of Sabeel North America; und Organisatoren aus der ganzen Welt, während wir auf unsere gemeinsame Mission hinarbeiten.
Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung.


Konkrete Maßnahmen für eine neue Ära

Nach den außergewöhnlichen Beschlüssen des SCO-Gipfels und den tiefgreifenden Schritten hin zu einem Paradigma des Friedens durch wirtschaftliche Entwicklung tritt die Welt in eine neue Zivilisationsära ein. Diese Veränderungen bieten den Menschen weltweit eine wertvolle Gelegenheit, auf die Schaffung einer neuen gerechten Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu reagieren, damit jedes menschliche Leben mit Würde und Respekt behandelt wird. In diesem globalen Kontext skizzierte Professor Jeffrey Sachs in einem Artikel der Consortium News vom 6. September konkrete Maßnahmen, mit denen Führungskräfte, Organisationen und Vertreter eingreifen können, um den Völkermord zu beenden. Diese Forderungen sind im Folgenden zusammengefasst:

  • Beendigung aller wirtschaftlichen Handels-, Schifffahrts- und Flugverbindungen mit Israel, wie es kürzlich die Türkei getan hat.
  • Alle UN-Mitgliedstaaten, die dies noch nicht getan haben, sollten den Staat Palästina anerkennen.
  • Die arabischen Unterzeichnerstaaten des Abraham-Abkommens, Bahrain, Marokko, Sudan und die Vereinigten Arabischen Emirate, sollten ihre diplomatischen Beziehungen zu Israel aussetzen, bis die Belagerung des Gazastreifens beendet ist und der Staat Palästina in die UN aufgenommen wird.
  • Israel sollte aus der UN-Generalversammlung ausgeschlossen werden, wie es im Fall des südafrikanischen Apartheid-Regimes geschehen ist.
  • Die UN-Mitgliedstaaten sollten den Export aller technologischen Dienstleistungen, die den Krieg unterstützen (Amazon, Microsoft), einstellen, bis die Belagerung des Gazastreifens beendet ist und die Mitgliedschaft Palästinas in den Vereinten Nationen vom UN-Sicherheitsrat angenommen wird.
  • Gemäß der Resolution 377 „Uniting for Peace” sollte eine UN-Schutzmacht nach Gaza und in das Westjordanland entsandt werden. Sachs schreibt: „Normalerweise wäre es Aufgabe des UN-Sicherheitsrats, eine Schutzmacht zu entsenden, aber in diesem Fall werden die USA den Sicherheitsrat mit ihrem Veto blockieren. Es gibt einen anderen Weg.“

Darüber hinaus muss es einen Plan für den Wiederaufbau der gesamten Region geben, der reichlich Energie und Süßwasser erfordert. Der Oasenplan von Lyndon LaRouche aus dem Jahr 1975 wäre ein gutes Modell und würde zu einer realen Möglichkeit werden, wenn der Westen sein destruktives, kurzsichtiges Streben nach globaler Vorherrschaft aufgeben und mit der Globalen Mehrheit zusammenarbeiten würde, wie es im Appell des Schiller-Instituts auf der anderen Seite dieses Flugblatts vorgeschlagen wird. Wir ermutigen alle Organisationen, Führungskräfte und Vertreter, diese sofortigen Maßnahmen zu befolgen. Bitte schließen Sie sich dem internationalen Chor an, um eine Ära zu schaffen, in der wir wahren Frieden und Wohlstand für alle Menschen erreichen können.


Wir sitzen alle im selben Boot

Bericht vom 118. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 118. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 5. September begann mit einem Lageüberblick von Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC. Sie sagte, das jüngste Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Verbindung mit den Feierlichkeiten in Peking zum 80. Jahrestag des Kriegsendes im Pazifik und dem Östlichen Wirtschaftsforum in Wladiwostok sei eine „äußerst wichtige, positive Entwicklung…, hin zur Schaffung eines unabhängigen Wirtschaftssystems, das das Potential hat, eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen.“ Indien und China seien sich näher gekommen, und es gebe nun das Potential für ein neues System, das unabhängig vom US-Dollar ist, der als Waffe mißbraucht werde. Unterdessen hätten sich in Europa nur sechs Mitglieder der „Koalition der Willigen“ bereit erklärt, Truppen in die Ukraine zu entsenden.

Der Völkermord in Gaza verschlimmere sich, deshalb sollten wir unsere Anstrengungen auf die UN-Vollversammlung am 9. September konzentrieren und dort die Anwendung der UN-Resolution 377 „Uniting for Peace“ (Vereint für Frieden) fordern, mit der die Vollversammlung Maßnahmen ergreifen kann, wenn der Sicherheitsrat handlungsunfähig ist. Zepp-LaRouche wies darauf hin, daß der Film The Voice of Hind Rajab über diesen Genozid am 3. September auf den Filmfestspielen von Venedig gezeigt und mit einer fast 24 Minuten langen Ovation gefeiert wurde. Der Film könne eine wichtige Warnung sein und „das Gewissen der Welt aufrütteln”.

Sie verlas dann eine kurze Erklärung, die sie als Aufruf zur Mobilisierung der IPC vorschlug, worin gefordert wird, daß die Länder des Westens mit der Neuen Weltordnung zusammenarbeiten müssen. China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Nationen, hätten bereits begonnen, miteinander und mit Rußland zu kooperieren; das sei eine Reaktion auf den Versuch des Westens, eine unipolare Weltordnung zu etablieren, der völlig nach hinten losgegangen sei. Der Westen habe nun die Wahl, entweder mit diesem neuen System zu kooperieren oder einen dritten und letzten Weltkrieg zu riskieren.

Pedro Páez war Minister für Wirtschaftspolitik in der Regierung von Rafael Correa in Ecuador, Präsident der Ecuadorianischen Kommission für die Gestaltung einer neuen Finanzarchitektur und ecuadorianischer Vertreter bei der Banco del Sur (Bank des Südens). Er warnte, der Übergang von einem sterbenden System zu einem neuen könne „Monster hervorbringen“. Parallel zu dem Gemetzel in Gaza sehe man gewalttätige Auseinandersetzungen in vielen anderen Teilen der Welt, beispielsweise bei den US-Angriffen auf Venezuela oder bei den Provokateuren in Indonesien. Präsident Putins Konzept einer „Polyphonie” politischer Stimmen verschiedener Länder biete eine Alternative, und wir müßten alle möglichen Bereiche der Zusammenarbeit ausloten und „nach Räumen suchen, in denen wir Konvergenz finden können”. Damit dieser Ansatz Erfolg hat, so Pàez, müßten wir der spekulativen Finanzmacht der Oligarchie den Boden entziehen, indem wir das entstehende neue System unterstützen.

Rafed Aljoboury, Gründer des Integrity Political Action Committee (IPAC), warnte, Israel werde die Veränderung der Weltmeinung ignorieren und stur an seinem Plan festhalten, Gaza zu entvölkern. Es habe in Gaza mindestens 274 Journalisten ermordet, und es werde die Gründung eines palästinensischen Staates nicht aus freien Stücken zulassen. Wir müßten die Weltgemeinschaft dafür mobilisieren, Maßnahmen zu ergreifen. Israel „will seine vermeintliche Mission erfüllen, bevor die internationale Gemeinschaft sie aufhalten kann“. Das KZ-artige Lager, in das die Bewohner Gazas umgesiedelt werden sollen, könne nur 1,5 Millionen Menschen aufnehmen, was bedeute, daß die übrigen 600.000 Einwohner Gazas sterben müssen. IPAC plant eine Kundgebung am 15. September vor der UNO.1 Aljoboury erinnerte an die Reaktion der USA auf die Suezkrise 1956, als die Eisenhower-Regierung die Invasionsarmeen von Israel, Großbritannien und Frankreich zum Rückzug aus Ägypten zwang: Dies beweise, daß ein erfolgreiches Eingreifen möglich ist. Doch wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, wären die Folgen verheerend, Israel werfe sogar 2000-Pfund-Bomben auf Zelte ab. Die internationale Gemeinschaft habe keine Entschuldigung für ihre Passivität, der Völkermord sei nicht zu leugnen.

Anschließend wurde ein Video gezeigt,2 in dem die US-Militärveteranen Josephine Gilbeau und Oberst a.D. Anthony Aguilar in voller Uniform aus einer Anhörung im Kongreß abgeführt werden, weil sie gegen die Mitschuld der USA an dem Völkermord protestiert hatten. Guilbeau war Analystin bei der US-Armee, wo sie 17 Jahre lang diente, und Cybersicherheitsexpertin für das US-Cyberkommando. Sie wandte sich im Anschluß an das Video an die IPC-Sitzung und sagte, sie hätte sich nie vorstellen können, daß sie sich jemals gegen ihre eigene Regierung stellen muß. „Das ist nichts, was ich gerne tue… Wir müssen uns in unangenehme Situationen begeben…, um dieses Land vor sich selbst zu retten.“ Es folgten Bemerkungen von Aguilar, einem pensionierten Green Beret, der als Auftragnehmer für die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) tätig war, bevor er zum Whistleblower wurde. Er stellte fest, daß Israel das Tempo seiner Operationen erhöhe: „Israel weiß jetzt, daß die Zeit nicht auf seiner Seite ist… Auch uns läuft die Zeit davon…, sonst werden alle Palästinenser in Gaza entweder vertrieben oder getötet.“

Daniel Burke, Aktivist der LaRouche-Organisation (TLO),berichtete über das Organisieren an den US-Universitäten und zeigte ein Video mit einem Aktivistenchor vor Ort. Zepp-LaRouche merkte an, wir müßten darüber nachdenken, wie wir das Organisieren beschleunigen können, um die Vereinten Nationen zum Handeln zu bewegen.

Co-Moderator Dennis Speed stellte die Grundgedanken hinter dem bevorstehenden Konzert am 14. September in New York mit Cherubinis Requiem vor und zitierte Beethoven: „Wenn die Menschen meine Musik verstehen würden, gäbe es keinen Krieg.“ Man brauche Schönheit, Wut und Verzweiflung könnten das Problem nicht lösen.

Diskussion

Es gab dann eine breitgefächerte Diskussion darüber, wie man Regierungen am besten dazu bewegen kann, die UN-Resolution 377 anzuwenden. Speed beschrieb, wie der US-Kongreßabgeordnete Adam Clayton Powell 1955 gegen den Willen des eigenen Außenministeriums an der Bandung-Konferenz teilnahm, als Beispiel für wirksames individuelles Handeln. Kürzlich wurde den US-Senatoren Chris Van Hollen und Jeff Merkley die Einreise nach Gaza verweigert, aber sie waren nicht bereit, den Schritt zu gehen, sich verhaften zu lassen, wie die Anführer der Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren.

Weitere Diskussionen gab es darüber, wie die dramatischen Entwicklungen auf dem SCO-Gipfel gefördert und vorangetrieben werden können. Páez brachte das Prinzip des Jubeljahres (mit einem Schuldenerlaß) zur Sprache: Man könne den Mechanismus der Resolution 377 auch dazu nutzen, die Welt gegen die IWF-Auflagen und andere Formen des Wirtschaftskrieges gegen die Globale Mehrheit zu verteidigen. Er unterstützte nachdrücklich den dringenden Aufruf von Zepp-LaRouche und die Aktivitäten der IPC insgesamt.

Ein afrikanischer Teilnehmer berichtete über die anhaltende Krise in Äthiopien. Co-Moderator Dennis Small merkte an, daß Äthiopien Mitglied der BRICS ist, deshalb versuche die Anglosphäre, das Land zu zerstören.

Abschließend sagte Zepp-LaRouche, in früheren Perioden der Geschichte habe es Zeiten gegeben, in denen ein Teil der Welt prosperierte, während ein anderer Teil zusammenbrach, und beide nichts voneinander wußten. Heute sei das anders: „Wir sitzen alle im selben Boot.“ Präsident Xi habe das mit seinem Konzept der „Schicksalsgemeinschaft der Menschheit“ gut zum Ausdruck gebracht. Wenn von der „Goldenen Milliarde“ die Rede sei (dem vermeintlich bessergestellten Westen), verzerre das die Realität, in der Nationen wie Frankreich und Deutschland auseinanderfallen. Das Bild von den „zahnlosen Chihuahuas“ sei gut geeignet, um einige der kriegerischen Stimmen im Westen zu beschreiben. Mit maximalen Anstrengungen könne man in diesem historischen Moment das Blatt wenden, dazu sollten die Teilnehmer ihren neuen Appell unterstützen und verbreiten.       eir

Anmerkungen

1. https://ipac7.org/events

2. https://x.com/DropSiteNews/status/1963280045926908080


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Das Imperium bricht zusammen. Aber durch was wird es ersetzt?, 10.9.2025, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Die Situation in Frankreich nach dem Misstrauensvotum gegen den französischen Premierminister François Bayrou, ist exemplarisch für das gesamte westliche System. François Bayrou ist der vierte (!!) französische Premierminister, der innerhalb von 20 Monaten aus dem Amt gehievt wird. Emmanuel Macrons Zustimmungswerte liegen bei 15 % und die Proteste in Frankreich richten sich gegen ihn und/ oder seine Kürzungspolitik.

Den Bevölkerungen in Europa wird klar, dass sie die Rechnung für den Marsch in den Kriegen Russland mit ihrem Lebensstandard bezahlen sollen. Die Wirtschaften brechen zusammen, gleichzeitig schnellen die Rüstungsausgaben in die Höhe. Der Koalition der Gehirntoten (Ray McGovern), die die Bevölkerung kriegstüchtig machen will, kümmert sich nicht im Geringsten um die Bevölkerung.

Es werden Regierungen ausgewechselt, aber das Grundproblem wird nicht beseitigt.

Der einzige Ausweg aus der Zusammenbruchskrise des Transatlantiks ist die Zusammenarbeit mit der Neuen Weltwirtschaftsordnung, die von der Mehrheit der Menschheit vorangetrieben wird.

Alle Nationen können auf Basis des gegenseitigen Vorteils zusammenarbeiten und gemeinsam ihre Wirtschaften entwickeln und damit zum Wohlstand aller beitragen.

Ein Schritt in diese Richtung ist, die Vollversammlung der Vereinten Nationen dazu zu bringen sich für Frieden zu vereinen und UN-Resolution 377 zu verabschieden.

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Petition: Die Nationen des Westens müssen mit der neuen Weltwirtschaftsordnung kooperieren!

Die folgende Erklärung wurde vom Schiller-Institut zur sofortigen internationalen Verbreitung veröffentlicht. Sie wurde als Aufruf in dieser Zeit des Wandels und des Aufruhrs zum gemeinsamen Handeln verfasst, und jeder Einzelne ist aufgerufen, sich ihr anzuschließen.

Beim Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Tianjin, bei dem rund 42% der Weltbevölkerung vertreten waren, ist eine neue Weltordnung vorgestellt worden, die – unabhängig vom Westen – auf den Prinzipien von Souveränität, Nichteinmischung, wirtschaftlicher Kooperation im gegenseitigen Interesse und friedlicher Zusammenarbeit beruht. Es ist ein Ereignis von welthistorischer Bedeutung, daß nunmehr China und Indien, die beiden bevölkerungsreichsten Nationen, die gemeinsam schon 35% der Weltbevölkerung repräsentieren, eng miteinander und mit Rußland kooperieren. Die Länder, die sich bei dem Treffen der SOZ getroffen haben, repräsentieren zusammen mit den verschiedenen miteinander vernetzten Organisationen wie den BRICS, der Belt and Road Initiative (BRI), der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU), der ASEAN, der CELAC und der Afrikanischen Union (AU) insgesamt 85 Prozent der Weltbevölkerung.

Das Entstehen dieser neuen Weltordnung ist eine Reaktion auf den Versuch des kollektiven Westens, nach dem Ende des Kalten Krieges eine unipolare Welt unter angloamerikanischer Dominanz zu errichten, mit all den Interventionskriegen, Sanktionen und Regimewechsel-Versuchen; doch dieser Versuch ist jetzt voll nach hinten losgegangen. Die Nationen der Globalen Mehrheit schicken sich an, die Epoche von 500 Jahren Kolonialismus zu überwinden und ihr Recht auf die eigene wirtschaftliche Entwicklung zu verwirklichen. Dies ermöglicht ihnen vor allem der beispiellose Aufstieg Chinas, der den Staaten des Globalen Südens ein Modell und die Zusammenarbeit bietet, die der Westen jahrhundertelang verweigert hat.

Die Welt ist somit an einen entscheidenden Scheideweg gekommen. Wir können entweder die geopolitische Konfrontation gegen Rußland und China fortsetzen und damit einen dritten, und diesmal letzten neuen Weltkrieg riskieren – oder wir entscheiden uns dafür, mit diesem neuen entstehenden Wirtschaftssystem zu kooperieren. Präsident Xi Jinping schlägt dafür das Konzept der „Zukunftsgemeinschaft der Menschheit“ vor, und hat diesen Gedanken in seiner Rede auf der SOZ-Konferenz mit den Worten betont: „Die Menschheit wird zusammen untergehen, oder zusammen aufsteigen!“

Es liegt im ureigensten Interesse der längst nicht mehr geeinten Nationen des kollektiven Westens, mit den Staaten der Globalen Mehrheit zu kooperieren und mit ihnen gemeinsam die großen Aufgaben der menschlichen Gattung anzugehen, nämlich die Überwindung der Armut und Unterentwicklung, die dauerhafte Sicherung des Weltfriedens und das Recht auf die Verwirklichung des Potentials aller Menschen auf diesem Planeten.

Für die Verwirklichung einer Gemeinschaft für die Zukunft der einen Menschheit!


Internationale Friedenskoalition #118, 5. September 2025, 18.30 MEZ

Eine neue Ära der Menschheit entsteht

118. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Eine neue Ära der Menschheit entsteht

5. September 2025
17.00 Uhr

Beteiligen Sie sich an der Internationalen Friedenskoalition mit Pedro Paez, Rafed Aljoboury und Berichten von Aktivitäten aus der ganzen Welt.
Bitte senden Sie so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung.

Zur Anmeldung

Wir erleben „den Beginn einer neuen Ära der Menschheit, einer Ära friedlicher Zusammenarbeit, die auf der raschen wirtschaftlichen Entwicklung jedes einzelnen Landes auf diesem Planeten basiert“, erklärte Helga Zepp-LaRouche heute in ihrem wöchentlichen Webcast. Der zweitägige Gipfel der SCO in Tianjin und die Feierlichkeiten am 3. September in Peking zum 80. Jahrestag des Sieges im Pazifik haben diese neue Ära eingeläutet. Das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok vom 3. bis 6. September wird diesen Prozess vertiefen, ebenso wie der BRICS-Videogipfel am 8. September, den der brasilianische Präsident Lula als diesjähriger BRICS-Vorsitzender kurzfristig anberaumt hat, um eine koordinierte Reaktion auf Präsident Trumps Zollkrieg zu besprechen.

Zur erweiterten SCO und den BRICS gehören jetzt insgesamt 38 Länder (acht davon in beiden) mit einer Gesamtbevölkerung von etwa 6 Milliarden Menschen, das sind drei Viertel der Menschheit. Sie verkünden das Ende von 500 Jahren kolonialer Ausbeutung, die heute von der Londoner City und der Wall Street betrieben wird, und bekunden die Absicht dieser Globalen Mehrheit, einen „Weg der friedlichen Entwicklung zu beschreiten und sich mit dem Rest der Welt zusammenzuschließen, um eine Zukunftsgemeinschaft für die Menschheit aufzubauen“, wie Chinas Präsident Xi Jinping in seiner Ansprache zum 80. Jahrestag erklärte. „Die Menschheit steht und fällt gemeinsam“, betonte er.

Xi stellte auf dem SCO-Treffen seine Global Governance Initiative als politischen Ansatz vor, um diesen Fortschritt zu leiten, und Präsident Putin betonte deren Bedeutung, als er die Ergebnisse zusammenfasste: „Ich halte sie für äußerst positiv. Die von allen Teilnehmern verabschiedeten Dokumente sind zukunftsorientiert. In diesem Zusammenhang möchte ich auf Chinas Global Governance Initiative hinweisen. Ich glaube, dass sie zum richtigen Zeitpunkt vorgebracht wurde. Noch wichtiger ist, dass diese Initiative darauf abzielt, positive Stimmungen zu fördern zwischen den Ländern, die an dem Gipfeltreffen in China teilgenommen haben, und unseren potenziellen Partnern unter den Ländern, die heute noch nicht bereit sind, ihre Bereitschaft zu dieser Partnerschaft zu bekunden.“

Zepp-LaRouche betonte heute: „Diese sich abzeichnende neue internationale Wirtschaftsordnung ist eine Lösung für die Krisen von Krieg und Unterentwicklung, auch für die Vereinigten Staaten und Europa.“ Dies sei genau die Politik, die ihr Ehemann Lyndon LaRouche entwarf und für die sie und die LaRouche-Bewegung seit über 50 Jahren kämpfen.

Wie wird eine solche neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur aussehen? Putins Sonderbeauftragter Kirill Dmitriew, der eine wichtige Rolle beim Trump-Putin-Gipfel in Alaska spielte, sagte am 2. September dem Sender Swewda: „Russland hat sicherlich ein Auge auf gemeinsame Projekte zwischen Russland, China und den USA geworfen, unter anderem in der Arktis, insbesondere im Energiesektor.“ Projekte dort sollten nicht in russisch-chinesische oder russisch-amerikanische unterteilt werden. „Wir sehen Möglichkeiten für gemeinsame Investitionen, auch für chinesische und amerikanische Investoren, in Gemeinschaftsprojekte, unter anderem Kohlenwasserstoffprojekte in der Arktis.“

Solche Gemeinschaftsprojekte werden im Mittelpunkt der Diskussionen in Wladiwostok stehen, darunter der Vorschlag, einen Tunnel unter der Beringstraße zu bauen, um Russland und die USA mit einem Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz zu verbinden – ein Projekt, für das sich LaRouche bereits seit 1978 einsetzte. Ein weiteres Thema ist das beim SCO-Treffen zwischen Russland, der Mongolei und China unterzeichnete Abkommen zum Bau der gigantischen Pipeline „Power of Siberia 2“ – eine „seismische Neuausrichtung“ (RT) in der globalen Energie- und Geopolitik. Die Jamal-Gasfelder im Norden, die das Gas liefern, liegen auf einer russischen Halbinsel im Arktischen Ozean, direkt an der Nordostpassage, an deren Entwicklung Russland und China gemeinsam arbeiten.

Diese rasche Veränderung der Dynamik in der Welt unterstreicht die Bedeutung dessen, was wir mit unseren Kräften der Internationalen Friedenskoalition tun. Schließen Sie sich uns diesen Freitag um 17.00 Uhr MEZ an, um zu mobilisieren. Sie können gerne Ihre Organisationen einladen.


Live mit Helga Zepp-LaRouche: SCO – Eine neue Phase der Geschichte, 3.9.2025, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

In einer Diskussion mit internationelen Mitarbeitern beschrieb Helga Zepp-LaRouche die veränderte politische Weltlage nach dem der Treffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO), das am 31. August und 1. September 2025 stattfand, wie folgt:

„Das strategische Bild zeigt unglaubliche Veränderungen, die gleichzeitig und in sehr unterschiedliche Richtungen stattfinden. Aber eines ist sicher: Mit dem Treffen Shanghai Cooperation Organization in Tianjin in China, verändert sich die Welt und hat sich bereits in einer Weise verändert, die nicht rückgängig gemacht werden kann. Das bedeutet mit Sicherheit, dass die Bemühungen um eine unipolare, vom Westen dominierte Welt, die die Mehrheit der Weltbevölkerung kontrolliert, definitiv vorbei sind. Es entsteht eindeutig ein neues System, in dem die Haltung des Westens, diese neue Formation als Feind zu betrachten, völlig selbstmörderisch und fatal ist, und wir müssen dies korrigieren. Der einzige Weg, mit dieser sich abzeichnenden neuen Weltordnung umzugehen, ist die Zusammenarbeit. Ich denke, das ist die absolute Botschaft, die wir in allen Kanälen des westlichen Handelns und Mobilisierens für das, was möglicherweise getan werden kann, vermitteln müssen.

Was hier geschieht, ist enorm; es ist nichts weniger als die Schaffung einer neuen Weltwirtschaftsordnung, die auf Prinzipien basiert, die in großer Übereinstimmung mit dem stehen, wofür Lyndon LaRouche sein ganzes Leben lang gekämpft hat, angefangen mit der IDB (Internationale Entwicklungsbank), der Idee, die Unterentwicklung des Entwicklungssektors zu überwinden und Gerechtigkeit in das Wirtschaftssystem einzuführen. Es wird einen enormen Kampf erfordern, dies den Menschen zu erklären, denn wenn man sich nur die Medienberichte von heute Morgen ansieht, sind sie völlig hysterisch angesichts der Tatsache, dass die großen Drei – China, Indien und Russland – nun zusammenstehen. Und dazu kommen natürlich auch noch andere SCO-Mitglieder. Aber das Gerede ist, dass der mutmaßliche Kriegsverbrecher Putin mit allen Ehren auf dem roten Teppich empfangen wurde, bla, bla, bla; all diese Dinge….“

In Bezug auf die Herangehensweise, die eingesetzt werden muss, um die Bevölkerungen in den westlichen Nationen zu gewinnen, an dieser historischen Veränderung teilzunehmen und zu helfen, dass sich ihre entsprechenden Länder dieser veränderten Welt anschließen, sagte Zepp-LaRouche:

„Ich denke, mittlerweile hat jeder ein Gespür für das unglaubliche Potenzial dieses Moments. Das sind Momente, die nicht ständig vorkommen, sie sind aber gesetzmäßig in dieser Phase der Entwicklungen. 1989 war ein solcher Moment; wir nannten ihn die Sternstunde der Menschheit, die historische Chance von 1989. Diese Chance wurde gründlich vertan. Danach blieb sie noch ein wenig in der Luft hängen, weil darüber diskutiert wurde, dass Russland der NATO beitreten könnte. Jetzt sind neue Dokumente aufgetaucht, aus denen hervorgeht, dass Clinton dies zu einem bestimmten Zeitpunkt sogar in Betracht gezogen hat. Lyndon war mittendrin. Ich erinnere hier unsere erste Reise nach Moskau, nachdem Lyndon aus dem Gefängnis entlassen worden war. Das war die Zeit, in der dieses Potenzial eindeutig vorhanden war, und es wurde sabotiert. Wir sollten also den Menschen, mit denen wir sprechen, die sich zu Recht über das Leid durch verschiedene Arten von Armut, Arbeitslosigkeit, andere Überlegungen, Gewalt an Schulen, Drogenabhängigkeit, Selbstmordtendenzen beschweren, dieses Momentum nahe bringen. Jetzt ist der Moment gekommen, um wirklich eine Kehrtwende einzuleiten, und ich denke, wir müssen dies mit dem Bewusstsein tun, dass der Mensch die einzige kreative Spezies ist, dass er mit kreativer Vernunft begabt ist und wir daher nicht Opfer dieser oder jener Entwicklung sind, auf die wir keinen Einfluss haben. Wenn man die richtige historische Koalition und Konstellation von Kräften hat, kann man durch freiwilliges Handeln und mit der richtigen Vorstellung von einem Plan für die Zukunft, die Geschichte gestalten. Ich denke, es ist dieses optimistische Gefühl, das wir in den Menschen, die wir organisieren, wecken müssen, damit sie sich nicht klein fühlen und nicht denken, dass man sowieso nichts tun kann.

Ich denke also, wir sollten mit einer regelrechten Explosion an Aktivitäten an die Sache herangehen und wirklich fordern, dass die Menschen sich mit uns in einer Koalition der sichtbar machen, um zu sagen, dass wir diesem geopolitischen Wahnsinn ein Ende setzen wollen. Wir wollen eine Welt, in der alle Länder gleichberechtigte Partner sind; unser Land ist ein Teil davon und versucht nicht, dies zu sabotieren. Ich denke, das sollten wir in allen Ländern tun – in den europäischen Ländern, in den USA – wir sollten mit den besten Kontakten sprechen und sie für diese Perspektive gewinnen und dann von dort aus weitermachen.“


Licht am Ende des Beringstraßentunnels

Licht am Ende des Beringstraßentunnels

Bericht vom 117. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 117. wöchentliche Onlinesitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 29. August begann mit einem Lageüberblick der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Sie betonte, die Weltgemeinschaft sei angesichts des Völkermords in Gaza „machtlos und handelt nicht”. Sie erinnerte daran, daß der 18. September die Frist für Israel ist, um den Urteilen des Internationalen Gerichtshofs (IGH) nachzukommen, und daß die UN-Vollversammlung im Falle der Nichtbefolgung die Resolution 377 – Vereint für den Frieden anwenden kann. Eine Zweidrittelmehrheit in der Generalversammlung könne demnach beschließen, Blauhelme oder ähnliche Streitkräfte zu entsenden, um die Belagerung zu durchbrechen. „Wir verlieren nicht nur das palästinensische Volk, wir verlieren auch das Völkerrecht, wir verlieren die Fähigkeit, morgens in den Spiegel zu schauen.“

Deutschland, Frankreich und Großbritannien hätten das Ultimatum an den Iran zur Inspektion von Nuklearstandorten, den sog. „Snapback“, aktiviert. Aber als der Iran das letzte Mal mit dem Westen kooperieren wollte, hätten die USA das Land mit Scheinverhandlungen getäuscht und einen Angriff vorbereitet. Die Sanktionen gegen den Iran hätten über 500.000 Todesfälle durch Hunger und Mangel an medizinischer Versorgung verursacht.

Zepp-LaRouche äußerte sich zu der aktuellen deutschen Theorie über die Sabotage der Nord-Stream-Pipeline. Die Geschichte vom „Segelboot mit Hobbytauchern” als Tätern werde auf der ganzen Welt skeptisch betrachtet. Der Terrorakt habe zu einer Kluft zwischen Europa und Rußland geführt und den Beginn des wirtschaftlichen Zusammenbruchs Deutschlands markiert. Rußland weise darauf hin, daß Infrastruktur nirgendwo auf der Welt sicher ist, wenn dies nicht ordentlich aufgeklärt wird. Zepp-LaRouche bedauerte das derzeitige politische Klima in Deutschland, wo Militärführer streng geheime Treffen zur Vorbereitung auf einen Krieg abhalten.

Glücklicherweise werde das Treffen am 3. September in Beijing zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs dazu beitragen, die Globale Mehrheit zu festigen. Am selben Tag beginne auch das Östliche Wirtschaftsforum in Wladiwostok mit mehr als 6000 Unternehmen, wo die Entwicklung der Arktis auf der Tagesordnung stehe. „Wir werden uns dafür einsetzen, den Beringstraßentunnel als Schlüsselelement unserer Perspektive für Weltfrieden durch Entwicklung auf die Tagesordnung zu setzen.“ Zepp-LaRouche scherzte, vielleicht habe Donald Trump tatsächlich den Friedensnobelpreis verdient, weil er nämlich China und Indien durch sein Mobbing näher zusammenführt.

Dr. Georgij D. Toloraja ist Exekutivdirektor des Russischen Nationalkomitees für BRICS-Forschung, Direktor des Asien-Strategiezentrums des Instituts für Wirtschaft sowie Forschungsleiter des Instituts für China und das zeitgenössische Asien der Russischen Akademie der Wissenschaften. Er sagte, das Treffen in Beijing werde ein Meilenstein sein. Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) werde eine Erklärung darüber abgeben, wie die eurasischen Länder gemeinsam die Weltkrise bewältigen können, dann folgten die Gedenkfeier zum Kriegsende im Pazifik und das Wladiwostok-Forum. Toloraja sagte, wir hätten uns zwar etwas von der Schwelle eines Atomkrieges wegbewegt, trotzdem bleibe die Lage sehr besorgniserregend.

Zepp-LaRouche ergänzte, die Stimme des Globalen Südens sei nun im kollektiven Westen deutlich zu hören. Alle Probleme wären eigentlich leicht zu lösen, wenn wir die Denkweise hin zu „Kooperation statt Konfrontation“ ändern könnten. Toloraja entgegnete, das werde nicht einfach sein, weil in der sog. Goldenen Milliarde (dem „Westen“) Egoismus und Ausbeutung tief verwurzelt seien, und das werde durch militärische Gewalt und psychologische Kriegsführung unterstützt. Zepp-LaRouche hielt dagegen, die Goldene Milliarde sei keine homogene Gruppe und die westlichen Regierungen hätten keine Unterstützung mehr in der eigenen Bevölkerung; der Wirtschaftskollaps werde diese Unterstützung noch weiter untergraben. Ein klares Kooperationsangebot des Globalen Südens für gemeinsame Projekte zur Entwicklung des Südens würde deshalb Wirkung zeigen. Es böten sich viele Gelegenheiten für Interventionen, darauf sollten wir uns konzentrieren. Toloraja sagte, die Russen hätten gehofft, daß Trumps Wahl Ausdruck des Wunsches nach Veränderung in Amerika sei, aber die bisherigen Ergebnisse seien enttäuschend.

Graham Fuller, ehemaliger US-Diplomat, CIA-Beamter und Islamwissenschaftler, sagte: „Die Ukraine ist nur ein Symptom für eine viel tiefere Krise zwischen den USA und Rußland.“ Er sei begeistert von der Landbrücken-Idee des Schiller-Instituts mit dem Beringstraßentunnel, aber die politischen Hindernisse seien enorm, allem voran die Russophobie in den USA. Es werde behauptet, über die Beringstraße würden Horden von Kommunisten hereinströmen. Die Briten hätten einst die Russophobie geschaffen, aus Angst, die Russen könnten in ihr „Kronjuwel“ Indien einfallen. Die USA hätten russische Ballerinas und Musiker deportiert, um Amerika „sauber“ zu halten. Fuller schlug vor, den verstorbenen Präsidenten Ronald Reagan zum Aushängeschild für bessere Beziehungen zu Rußland zu machen, weil der in den USA einen guten Ruf genieße und wir sein Image als großer Patriot, der trotzdem für Verständigung mit Rußland war, wiederbeleben könnten.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), dankte Fuller – dessen frühere Aufgabe dem heutigen DNI (Direktor der Nachrichtendienste) entsprach –, für seine „Tour d’horizon”. Es gebe Grund zur Hoffnung, weil Putin und Xi keine Eile hätten und die Konstellation auf der Welt sich hin zur Mehrheit verschiebe.

Zepp-LaRouche sagte, die Menschheit habe etwas Schönes an sich, das sie optimistisch stimme, aber sie könne immer noch nicht verstehen, was mit Staatsführern los sei, die bereit sind, ihre eigene Auslöschung zu riskieren. „Was nützen Ihnen alle Reichtümer, wenn am Ende alles zerstört ist?“ Sie beklagte erneut den Zustand ihres Heimatlandes. Man müsse „laut nach Deutschland hineinrufen“, um die schlafwandelnden Deutschen aufzuwecken.

Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete über ihre jüngsten Erfahrungen beim Organisieren in Deutschland: Die Menschen teilten die Russophobie ihrer Politiker nicht, und es wäre gut, wenn russische Politiker sich direkt an die europäische Bevölkerung und insbesondere an die Friedensdemonstranten wenden. McGovern, der selbst kürzlich eine Woche in Deutschland war, erklärte: „Schuld sind die Medien.“ Die deutschen Medien seien schlimmer als die amerikanischen und genauso schlecht wie die britischen. Rußland sei bewußt nicht in Kiew einmarschiert, weil es den Minsker Vereinbarungen vertraute; Rußland wolle sein Territorium nicht erweitern. Und er machte noch einen Witz: „Warum ist Tony Blair an den Gaza-Verhandlungen beteiligt? Weil Satan diese Woche keine Zeit hat.“

Diskussion

Purnima Anand ist Präsidentin des BRICS International Forum, einer zivilgesellschaftlichen Organisation in Delhi. Sie sagte, Indien werde als Reaktion auf die von Trump angekündigten Zölle neue Handelspartner finden. Indien betreibe umfangreichen Handel sowohl mit Rußland als auch mit den USA, warum beschwere sich die amerikanische Regierung? „Amerika kann nicht immer die Nummer eins sein, Europa kann nicht immer Kolonialmacht sein.“

Toloraja beklagte, die BRICS seien offen für eine Zusammenarbeit mit dem Westen, aber der Westen habe daran kein Interesse.

Zepp-LaRouche berichtete, daß Krankenschwestern in Deutschland angehalten werden, sich darauf vorzubereiten, vor Zivilisten erst verwundete NATO-Soldaten zu versorgen. Die USA und der gesamte Westen seien finanziell bankrott: „Ich glaube, wir stehen vor einer sehr stürmischen Zeit… Ich denke, im Vergleich zu dem Kollaps, vor dem wir jetzt stehen, wird das, was 2007-2008 passiert ist, nur ,Peanuts‘ sein.“

Teilnehmer fragten nach Trumps Drohungen gegenüber Venezuela und seiner Behauptung, dessen Regierung sei ein Drogenkartell. Co-Moderator Dennis Small erinnerte daran, daß das Hauptproblem das Drogengeld im Bankensystem sei. Als die britische HSBC-Bank dabei erwischt wurde, über 60 Milliarden Dollar für das Sinaloa-Kartell zu waschen, hätte das für sie keine Konsequenzen gehabt.

Fuller fragte in seinen Schlußbemerkungen: „Werden wir die BRICS-Staaten bei jeder Gelegenheit blockieren, oder werden wir uns ihnen anschließen, um etwas zu erreichen, das sehr gewinnbringend sein könnte?“ Zepp-LaRouche kam auf den Vorschlag zurück, Ronald Reagan als Vorbild für die Entspannung mit Rußland zu benutzen. Sie erinnerte daran, daß Reagan bei seiner Strategischen Verteidigungsinitiative (SDI) Moskau Zusammenarbeit anbot, um Atomwaffen überflüssig zu machen. Diese Idee habe er von ihrem verstorbenen Ehemann Lyndon LaRouche übernommen.

Battle postete den Appell an die Präsidenten Xi, Trump und Putin, sich am 3. September zur Feier des Kriegsendes zu treffen, mit den Namen von 97 prominenten Unterzeichnern.


Helga Zepp-LaRouche gibt Interview für Chinas Global Time

August 2025 (EIRNS) – Die Global Times hat eine neue Serie mit dem Titel „Steering the New Era“ (Die neue Ära lenken) gestartet, in der sie renommierte Wissenschaftler und Würdenträger zu Fragen der Entwicklung und Regierungsführung Chinas interviewt. Das zweite Interview, das am 25. August veröffentlicht wurde, gab Helga Zepp-LaRouche.

In dem Interview geht Zepp-LaRouche ausführlich auf das Schiller-Institut ein, das auf dem Konzept eines Dialogs der Kulturen basiert. Als sie von Präsident Xi Jinpings Global Civilization Initiative (GCI) hörte, sei sie sehr begeistert gewesen, sagte sie, da sie die Bedeutung dieses Vorschlags verstanden habe. Sie berichtete von einigen ihrer eigenen Erfahrungen, die sie bei ihren zahlreichen Besuchen in China gemacht hatte, zuletzt bei einem Besuch in Qufu, der Heimatstadt von Konfuzius in der Provinz Shandong.

Sie lobte Chinas Programm zur Armutsbekämpfung, durch das 800 Millionen Menschen aus der Armut befreit wurden, und bezeichnete es als „den größten zivilisatorischen Beitrag zur Entwicklung der Menschheit in unserer gesamten gemeinsamen Geschichte“. „Im Gegensatz zu vielen westlichen Ländern versucht China nicht, anderen Nationen seine eigene Philosophie aufzuzwingen, sondern praktiziert das Prinzip der Nichteinmischung. Deshalb sagen viele Afrikaner heute, dass China ein wahrer Freund ihrer Länder und sogar ihres Kontinents ist”, sagte sie.

Sie kritisierte auch die westlichen Nationen scharf wegen des anhaltenden Krieges in der Ukraine und des ungerechtfertigten Angriffs auf den Iran. „Erstens wendet der Westen eine offensichtliche Doppelmoral an, wenn es um die Definition dessen geht, was ein ‚unprovozierter Angriffskrieg‘ wirklich ist. Wir sind in eine Phase der faktischen Gesetzlosigkeit eingetreten, was angesichts der Existenz von thermonuklearen Waffen eine sehr gefährliche Situation ist.

Das Wichtigste, was China und die westlichen Länder tun sollten, ist, offiziell mit der Schaffung einer neuen globalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu beginnen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigen muss. Die beiden wichtigsten Grundsätze sind erstens, dass man im Interesse des Friedens die Interessen der anderen berücksichtigen muss, und das bedeutet alle anderen. Und zweitens muss man die Politik der Rache durch eine Politik der Liebe ersetzen. Chinas drei globale Initiativen entsprechen absolut diesem Ansatz, insbesondere die GCI; die Eröffnung eines echten Dialogs der Zivilisationen kann den Verstand und die Herzen der Menschen erwecken, um zu einer neuen Epoche in der Geschichte der Menschheit zu gelangen, in der wir wirklich menschlich werden.“


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