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PETITION: Internationale Friedenskoalition – Unabhängigkeitserklärung vom drohenden Atomkrieg: Beginn von Friedensverhandlungen jetzt!

4. Juli – Wir, die Unterzeichnenden, begrüßen die neue Friedensinitiative des Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, wie er sie in seiner Rede im russischen Außenministerium am 14. Juni 2024 vorgestellt hat. Wir fordern die sofortige Einleitung eines diplomatischen Prozesses, ungeachtet des gegenwärtigen Kriegszustandes zwischen NATO/Ukraine und Rußland.

Die Zeit drängt. Jede weitere Eskalation erhöht die Gefahr, daß sich der aktuelle Konflikt schneller als gedacht zu einem Krieg in der gesamten Region oder gar zu einer thermonuklearen Konfrontation ausweitet. Um dies zu verhindern, sollten wir dem Rat folgen: „Wir sollten niemals aus Furcht verhandeln. Aber wir sollten Verhandlungen auch niemals fürchten. Wir wollen, daß beide Seiten erkennen, welche Probleme uns verbinden, statt auf den Problemen herumzureiten, die uns trennen.“

Diese Worte des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy griff sein Gegenspieler, der russische Ministerpräsident Nikita Chruschtschow, in einem Brief an Kennedy auf: „Ich habe an zwei Kriegen teilgenommen und weiß, daß der Krieg erst endet, wenn er durch Städte und Dörfer gerollt ist und überall Tod und Zerstörung gesät hat.“ Das ist die unnötige Bilanz des Krieges in der Ukraine, eines Krieges, der schon vor mehr als zwei Jahren, Ende März 2022, hätte beendet werden können. Stattdessen hat die Intervention des britischen Premierministers Boris Johnson und der NATO nachweislich den bereits ausgehandelten Friedensvorschlag zwischen Rußland und der Ukraine zunichte gemacht. Hunderttausende Menschen mußten dafür unnötig ihr Leben lassen.

Putins Vorschlag vom 14. Juni 2024 ist eine Chance, die Welt „wieder auf den rechten Weg zu bringen“. Er könnte der erste Schritt zur Schaffung einer neuen internationalen strategischen Architektur sein, welche die nach 1989/91 entstandene „unipolare“ Ordnung ersetzt. Die Friedensinitiative vom 14. Juni ist die Fortsetzung einer Reihe von abgelehnten und sabotierten, aber beharrlichen Friedensbemühungen, die mit dem Abschluß und der versuchten Umsetzung von Minsk-2 im Jahr 2015 sowie der Bereitschaft zu Verhandlungen auch nach dem Beginn der russischen Spezialoperation am 24. Februar 2022 offen dokumentiert wurden. Dies zeigte sich im Vertrag vom März 2022, der von offiziellen Vertretern Rußlands und der Ukraine paraphiert, aber aufgrund des imperialen Eingreifens von Boris Johnson nie angenommen wurde.

Wir erklären hiermit nachdrücklich: Im Zeitalter thermonuklearer Waffen ist das Ziel, Rußland zu zerschlagen, indem man den Ukraine-Konflikt als Sprungbrett für einen Regimewechsel nutzt, eindeutig das Vorhaben eines Wahnsinnigen. Angesichts des Leids, das Krieg und Aggression verursachen, und der Gefahr, daß dieser Konflikt zu einem Dritten Weltkrieg eskaliert, ist eine breite Unterstützung dieser Initiative ein wichtiger Ausdruck des Überlebenswillens aller vernünftigen Menschen.

Die kriegstreiberischen, profit- und rachsüchtigen Forderungen nach einer Niederlage Rußlands beruhen auf der irrigen Annahme, daß sich Kriege – auch ein Atomkrieg – begrenzen ließen. Dies war jedoch weder im Ersten noch im Zweiten Weltkrieg der Fall. Angesichts der heutigen militärischen Fähigkeiten, wo jedes Ziel auf der Welt in kürzester Zeit erreicht werden kann, zeugt die Vorstellung eines „begrenzten Krieges“ von einer gewaltigen Fehleinschätzung der heutigen Realitäten. Diejenigen, die zum Krieg aufrufen und Verhandlungen ablehnen, glauben zu Unrecht, sie hätten eine sichere Überlebenschance. In einem thermonuklearen Krieg gibt es kein Versteck.

Noch einmal: Wir fordern die sofortige Aufnahme diplomatischer Verhandlungen, ungeachtet des gegenwärtigen Kriegszustandes zwischen NATO/Ukraine und Rußland. Zu diesem Zweck fordern wir die ukrainische Rada auf, das Dekret aufzuheben, das direkte Verhandlungen mit Rußland verhindert. Wir unterstützen den Aufbau einer neuen Sicherheitsarchitektur für Europa und die Welt. Wir fordern die Kriegsparteien und ihre Unterstützer auf, sich in gutem Glauben zusammenzusetzen, um einen dauerhaften Frieden auszuhandeln, der auf für alle Seiten vorteilhaften Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beteiligten Ländern beruht.

Konkret empfehlen wir folgende Schritte:

Erstens: Aufnahme erster Gespräche auf Grundlage des russischen Friedensvorschlags vom 14. Juni 2024.

Zweitens: Aufbauend auf den Fortschritten dieser ersten Gespräche sollte so bald wie möglich eine einvernehmliche Waffenstillstandserklärung für den Konflikt angestrebt werden.

Drittens: Sobald die Bedingungen für einen Waffenstillstand schriftlich festgelegt sind, muß das Vertrauen durch eine neue wirtschaftliche Architektur gefördert und gestärkt werden, wozu auch Kräfte von außerhalb des Konflikts einbezogen werden sollen, die verschiedene Vorschläge zur Förderung des Friedens unterbreitet haben.

Bei diesen Verhandlungen müssen wir uns an die Lehren des Westfälischen Friedens erinnern, der den Dreißigjährigen Krieg beendete, und uns erneut zu ihnen verpflichten: Ein dauerhafter Friede erfordert die Berücksichtigung der „Interessen des anderen“ und aller. „Kein Problem des menschlichen Schicksals ist für den Menschen unlösbar“ – das war die Überzeugung von Kennedy und Chruschtschow, die als Staatsführer vor der Entscheidung standen, ob sie zusammen alles menschliche Leben zerstören, vielleicht für immer. Sie haben verhandelt und die Menschlichkeit hat gesiegt. Wir sind vielleicht noch nicht ganz an demselben Punkt, aber wir sind ihm sehr nahe. Wir dürfen nicht scheitern.

-Oberst a.D. Lawrence B. Wilkerson, ehemaliger Sonderassistent des US-Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs, ehemaliger Stabschef des US-Außenministers

-Scott Ritter, ehemaliger UN-Waffeninspekteur und Geheimdienstoffizier der U.S. Marine

-Oberstleutnant a.D. Earl Rasmussen, Oberstleutnant, U.S. Army

-Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon;

-Kirk Wiebe, Mitglied der Geheimdienstveteranen für Vernunft (Veteran Intelligence Professionals for Sanity – VIPS), und ehemaliger leitender Analytiker bei der National Security Agency (NSA). Er ist auch Partner von Bill Binney zur Verhinderung von Verbrechen der Geheimdienstgemeinschaft mit Bill Binney

Dr. Clifford Kiracofe, Ehemaliges hochrangiges Mitglied des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des US-Senats, and Präsident, Washington Institute for Peace and Development

-E. Martin Schotz, MD, Mitglied, JFK Peace Speech Committee

-Muhammad Salim Akhtar, Nationaler Direktor, American Muslim Alliance

-Alessia Ruggeri, Gewerkschafterin, Italien

-Claudio Giudici, Vorsitzender, Unitaxi, Nationale Gewerkschaft der Taxifahrer, Italien

-Lorin Peters, Pax Christi, N Cal Moderator

-Nelson Borelli, Prof. (a.D.) für Psychiatrie der Northwestern University Evansville, Illinois

-Helga Zepp-LaRouche, Gründerin, Schiller-Institut


Die Weltereignisse beschleunigen sich – Bericht vom 57. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

von Daniel Platt

Am 5. Juli fand das 57. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) statt, das sich mit den wesentlichen Ereignissen der vergangenen Woche befaßte.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin des IPC-Prozesses, nannte als interessanteste und positivste jüngste Entwicklung den Rußland-Besuch des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán, der bis Jahresende Präsident des Rates der Europäischen Union ist. Orbán trat sein Amt am 1. Juli an und traf sich schon am folgenden Tag mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj; jetzt sei er in Moskau und treffe Präsident Putin. Zepp-LaRouche sagte: „Wir müssen unbedingt zur Diplomatie zurückkehren… Das heißt nicht, daß man im voraus bei jedem zu verhandelnden Detail sagen muß, wer recht und wer unrecht hat.“ Die Neokonservativen in der EU seien wegen Orbáns Reise in heller Aufregung: „In Brüssel fangen alle möglichen Leute an zu hyperventilieren.“ Sie fügte hinzu: „Ich möchte Herrn Orbán dazu gratulieren, daß er die Initiative ergriffen hat.“

Ein wichtiges Thema waren die jüngsten Wahlen in Frankreich und Großbritannien. Zepp-LaRouche sagte, die Rückkehr der Labour-Partei an die Macht gelte als ein politisches „Erdbeben“, und der Grund für den Machtwechsel sei, daß die britischen Wähler „die Schachtsche Austerität ganz entschieden ablehnen“. In der Diskussion sagte ein Journalist der britischen Unity News, die Tories hätten die heimische Wirtschaft zerstört, aber Labour habe durch die neokonservativen Regimewechsel-Kriege die Welt zerstört. Bekanntlich seien auch die Konservativen für diese Kriege, aber sie verträten die imperialen Absichten offen, während Labour es hintenherum tue. Und auch wenn vom Erdrutschsieg die Rede sei, hätten tatsächlich nur 34% für Labour gestimmt.

Die Veränderungen im britischen Unterhaus wurden angesprochen. Ein wichtiger Abgeordneter, George Galloway, verlor zwar seinen Sitz, aber vier andere Abgeordnete, die offen für Palästina eintreten, wurden gewählt. Dennis Speed, führendes Mitglied der LaRouche-Organisation (TLO), konstatierte, mit dem Amtsantritt von Keir Starmer als neuem Premierminister sei praktisch Tony Blair wieder an der Macht. Speed erinnerte daran, daß Blair die treibende Kraft hinter der Politik der sog. „Schutzverantwortung“ (Responsibility To Protect) war, dem Vorwand für die Aggression der Neokonservativen gegen souveräne Staaten. Er habe diese „Blair-Doktrin“ 1999 in einer Rede verkündet, um das Konzept der nationalen Souveränität aus dem Westfälischen Frieden umzustoßen.

Zepp-LaRouche erwähnte auch die Debatte zwischen Biden und Trump sowie die anschließende Diskussion über einen möglichen anderen Kandidaten anstelle Bidens. Die eigentliche Frage sei nicht, wer der Kandidat für die nächste Wahl wird, sondern wer jetzt im Weißen Haus tatsächlich regiert und „den Finger am Atomknopf hat“. Ein aktueller Artikel in EIR1 gebe Aufschluß darüber, wer es sein könnte. Die fieberhaften Kriegsvorbereitungen in der gesamten Anglosphäre stützten sich allesamt auf das Narrativ, daß Putin die Sowjetunion wiederherstellen und in Europa einmarschieren wolle. Sie warnte: „Das Narrativ, Frieden sei keine Option, muß besiegt werden.“

Es folgten Berichte über eine ganze Reihe von Aktivitäten. Dr. E. Martin Schotz, Mitglied des JFK Peace Speech Committee,2 beschrieb, daß seine Organisation einmal im Monat die Friedensrede vorführt, die US-Präsident John F. Kennedy am 10. Juni 1963 an der American University gehalten hat, was dann von einem Gastredner kommentiert wird. Der gestrige Gast war Oberst a.D. Lawrence Wilkerson, der kürzlich auf der Notfall-Pressekonferenz mit Zepp-LaRouche und anderen gesprochen hatte.3

José Vega, unabhängiger Kongreßkandidat für die Bronx in New York, beschrieb seine kürzliche Intervention4 bei einem Auftritt des Neokonservativen Matt Pottinger in der Asia Society in New York City. Vega konfrontierte Pottinger mit den Worten: „Ich soll glauben, daß Xi Jinping ein böser Diktator ist, während in Wirklichkeit die Vereinigten Staaten für einen Dreifrontenkrieg verantwortlich sind – Ukraine, Israel, Taiwan?“ Eine Million Menschen haben es bisher auf X/Twitter gesehen, aber nachdem das Video ins Chinesische übersetzt wurde und auf der chinesischen Version von TikTok erschien, hatte es weitere 2,5 Millionen Aufrufe. RT interviewte Vega und strahlte seine Intervention aus. José wurde aus dem Saal gezerrt, aber danach intervenierten andere und die Veranstaltung wurde abgebrochen. Helga Zepp-LaRouche gratulierte José und verglich seine Intervention mit der von Viktor Orbán.

George Koo, ein China-Experte, der Vegas Intervention live miterlebt hatte, erzählte, wie der erste US-Finanzminister Alexander Hamilton zur Zeit der Amerikanischen Revolution Spione nach England schickte, um etwas über die Industrietechnik herauszufinden. Heute habe China in 47 Technologiesektoren die Führung übernommen, und man könne nicht einfach durch Diebstahl geistigen Eigentums an die Spitze gelangen, sondern müsse es selbst entwickeln. Auf solche Dinge solle man hinweisen, „wenn die Pottingers auf der Bühne Unsinn erzählen“. Dennis Small von EIR antwortete, Chinas größter Erfolg sei, daß es 850 Millionen Menschen aus der extremen Armut befreit hat, eine Leistung, die in der Weltgeschichte ihresgleichen suche.

Eine Aktivistin aus Bayern berichtete über bevorstehende Interventionen in Bayern. Sie wies darauf hin, daß die Bürger laut Grundgesetz von deutschen Beamten Auskunft darüber verlangen können, was sie tun – und wenn sie nicht antworten, könne man sie verklagen. Eine Strafverteidigerin aus Mexiko sprach über das Recht auf Protest, das international unterdrückt wird, insbesondere bei Studentenprotesten gegen Palästina. Sie plant für den nächsten Tag eine Demonstration vor der US-Botschaft in Mexiko. Eine schwedische Friedensaktivistin sagte, ihre Gruppe begehe den amerikanischen Nationalfeiertag am 4. Juli auf eine Weise, die der US-Regierung vielleicht nicht gefalle, denn es gehe darum, wie die USA ihre eigene Verfassung vielfach verletzt haben. Die USA spionierten die ganze Welt aus, die schwedische Regierung gebe zu, daß die NSA die gesamte militärische Kommunikation aus Rußland über Unterseekabel überwacht.

Der EIR-Redakteur Dennis Small berichtete über den kürzlichen Besuch des ehemaligen Präsidenten Guyanas und IPC-Aktivisten Donald Ramotar in China, wo er an einer großen internationalen Konferenz über die Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz teilnahm. Präsident Xi Jinping hielt die Hauptrede und erklärte vor 600 Teilnehmern, die ganze Welt müsse Präsident Putins Friedensinitiative unterstützen. Die IPC tue dies mit ihrer neuen „Unabhängigkeitserklärung von der unmittelbaren Gefahr eines Atomkriegs“.5 Dennis Speed berichtete über einen kürzlichen X-Post des Präsidenten El Salvadors, Nayib Bukele,6 wo es heißt: „Herzlichen Glückwunsch dem Volk der Vereinigten Staaten von Amerika zu Ihrem Unabhängigkeitstag. Wir lassen uns von Ihnen inspirieren – nicht von den Idealen, die Sie jetzt haben, sondern von den Idealen, die Sie 1776 hatten, als Sie Ihre Freiheit erlangten und das Fundament Ihres großartigen Landes errichteten.“

Helga Zepp-LaRouche sagte in ihren Schlußbemerkungen, wir müßten nicht nur für Friedensverhandlungen mobilisieren, sondern auch gründliche Hintergrundarbeit leisten. Derzeit gebe es eine gigantische Anstrengung, die Realität durch Narrative zu ersetzen, und „die Wahrheit geht verloren“. Es herrsche eine „Dekontextualisierung“ – falsche Behauptungen, indem Vorgänge aus dem Zusammenhang gerissen werden. In Deutschland könne man schon für die Aussage bestraft werden, daß der Krieg in der Ukraine kein „russischer Angriffskrieg“ ist. Wir müßten Historiker und Journalisten herausfordern, zu rekonstruieren, wie die Welt von der wunderbaren Chance am Ende des Kalten Krieges vor 30 Jahren bis zu der Situation heute gekommen ist, wo wir am Rande des Dritten Weltkriegs stehen. Nur wenn man studiere, was schief gelaufen ist, könne man anfangen, Abhilfe zu schaffen. Sie forderte alle Teilnehmer auf, sich weiterhin für den Frieden einzusetzen und Putins Initiative vom 14. Juni als guten Ausgangspunkt dafür aufzugreifen.


Anmerkungen

1. https://eir.news/2024/07/news/investigative-leads-whos-running-the-biden-white-house/

2. https://www.youtube.com/playlist?list=PLytAvh-G5TgCsIi6TAblXWfEBozZEOux6

3. https://schillerinstitute.com/blog/2024/06/13/schiller-institute-holds-explosive-press-conference-at-the-national-press-club-on-the-danger-of-nuclear-war/

4. https://x.com/RT_com/status/1808651944741007371

5. https://schillerinstitute.nationbuilder.com/declaration_of_independence_from_imminent_nuclear_war

6. https://x.com/nayibbukele/status/1809034549214785666


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 3. Juli 2024, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Neuen Paradigma für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Das alte System ist am Ende, das Neue Paradigma entsteht

Die US-Präsidentschafts Debatte der vergangenen Woche hat zweifelsfrei gezeigt, dass sich die Weltordnung, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg bestand, in einem Zustand des endgültigen Zusammenbruchs befindet. Die Show mag noch eine Weile weitergehen, wie das Huhn, dessen Kopf abgetrennt wurde und das immer noch herumläuft, aber es ist kaum noch Leben in der Leiche, um viel mehr zu tun, als den Schein zu wahren. Nicht nur, dass im Kopf des Präsidenten der Vereinigten Staaten eindeutig „niemand zuhause“ ist, das gesamte politische und sonst herrschende Establishment hat diese Tatsache schon seit Monaten und sogar Jahren vertuscht, während es dem Rest der Welt Plattitüden wie „Demokratie“, „Rechenschaftspflicht“ und „Ehrlichkeit“ predigte.

Nur wenige Tage später erlitt das westliche Establishment eine weitere schwere Niederlage in Frankreich, als Macrons Partei bei den Wahlen am Sonntag vernichtend geschlagen wurde. Keine noch so gute „Desinformations Bekämpfung“ konnte die französische Öffentlichkeit davon abhalten, in Rekordzahl gegen das herrschende Establishment zu stimmen. Zusammen mit dem gescheiterten Stellvertreterkrieg in der Ukraine und dem offensichtlichen Desaster, das die westlichen Nationen im Gazastreifen geduldet haben, ist es nicht schwer zu erkennen, wie das „Lügenimperium“ sich schnell auflöst.

Doch das allein reicht nicht aus. Wie Jacques Cheminade, Präsident von Solidarité & Progrès in Frankreich, am Montag in einer Erklärung sagte: „Die erste Runde der französischen Parlamentswahlen war eine Welle der Opposition gegen die Politik der Unterwerfung des alten Regimes unter den finanziellen Globalismus. Doch die politischen Kräfte, die vorgeben, diesen Willen des Volkes zum Bruch mit der Vergangenheit zu vertreten, sind selbst in der Zwangsjacke gefangen, die uns seit 1946 auferlegt wurde.“ Ähnlich wie Donald Trump, der die Politik des militärisch-finanziellen Komplexes einerseits kritisiert und andererseits voll und ganz übernommen hat, haben die meisten, wenn nicht sogar alle Oppositionskandidaten, noch nicht ins Auge gefaßt, es mit der Finanzoligarchie der City of London, der Wall Street und BlackRock aufzunehmen. Können genügend Stimmen der Klarheit eingreifen, um diese Debatte zu verändern?

In der Tat ist ein neues System im Entstehen, das der Welt den Weg aus der gegenwärtigen Krise weist, und es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass die Experten, die es als „kommunistische“ oder „autoritäre“ Trickserei angreifen, dieselben sind, die noch letzte Woche behauptet haben, Joe Biden habe einen scharfen Verstand, stottere aber. Der Schleier fällt also, und es ist an der Zeit, dass die Bürger des transatlantischen Raums sich für eine schöne und freie Zukunft an der Seite ihrer globalen Nachbarn entscheiden und nicht für die gruseligen und makabren Machenschaften des heutigen militärisch-finanziellen Frankensteins, der in einen Weltkrieg zieht.

Der Westen muss mit dieser neu entstehenden Ordnung zusammenarbeiten, wenn er ohne einen globalen Krieg aus dieser Krise herauskommen will, und deshalb ist das Angebot des russischen Präsidenten Putin äußerst wichtig. Es stellt einen möglichen Ausweg dar, der dringend genutzt werden muss.

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Es gibt Licht am Ende des Tunnels

Bericht vom 56. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Von Kevin Gribbroek

„Unsere Aufgabe ist so dringend wie eh und je und wird von Stunde zu Stunde dringlicher. Aber ich glaube, daß es Licht am Ende des Tunnels gibt, weil wir sehen können, wie sich die Mehrheit der Nationen auf ein neues Paradigma zubewegt, das auf völlig anderen Prinzipien beruht. Und deshalb glaube ich, daß wir mit dem, was wir versuchen, absolut auf dem richtigen Weg sind.“
– Helga Zepp-LaRouche

Auf dem 56. Internettreffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 28. Juni, das inmitten einer schweren strategischen Krise mit einer dementen und säbelrasselnden Führung im Westen stattfand, äußerten mehrere Mitglieder des Schiller-Instituts ihre feste Überzeugung, daß es eine Chance gibt, die Welt in eine neue, positive Richtung zu lenken.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, zeichnete zu Beginn ein sehr düsteres Bild der Lage in Europa, stellte dem aber umgehend die ausgezeichneten Entwicklungen in Rußland und China gegenüber. Die Führung der EU steuere auf eine Katastrophe zu. Die notorische Kriegstreiberin Ursula von der Leyen werde wahrscheinlich als Präsidentin der Europäischen Kommission wiedergewählt werden. Noch schlimmer sei jedoch die designierte neue Hohe Kommissarin für Außenpolitik Kaja Kallas, derzeit Ministerpräsidentin von Estland, eine noch widerlichere Kriegshetzerin als von der Leyen und extreme Russenhasserin, die offen dafür eintrete, Rußland in viele kleinere Staaten zu spalten.

In eine ganz andere Richtung gehe dagegen der Kurs Rußlands und Chinas als den beiden prominentesten Stimmen des Globalen Südens. Zwei Wochen, nachdem der Präsident Putin seinen eurasischen Friedensvorschlag1 vor dem russischen Außenministerium vorgestellt hatte, habe der chinesische Präsident Xi Jinping gerade heute (am 28. Juni) eine bahnbrechende Rede2 auf einer Konferenz in Peking zum 70-jährigen Bestehen der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz gehalten. Diese Fünf Prinzipien seien die Grundlage der Bewegung der Blockfreien Staaten (NAM), erklärte Zepp-LaRouche. Ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche habe mit seinem Vorschlag für eine Internationale Entwicklungsbank3 aus dem Jahr 1975 eine wichtigen Einfluß auf die Schlußresolution der Colombo-Konferenz der NAM 1976 gehabt – einer Konferenz, die der Beendigung von Kolonialismus und Imperialismus gewidmet war. Präsident Xi habe in der Rede seine Vision für ein neues Paradigma vorgestellt, die sich nicht nur mit der Putins überschneide, sondern auch mit Zepp-LaRouches „Zehn Prinzipien einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“4 verwandt sei. Diese Entwicklungen zeigen, daß es tatsächlich Licht am Ende des Tunnels gebe.

Dr. George Koo, Experte für amerikanisch-chinesische Politik und Vorsitzender der Burlingame Foundation, äußerte seine Enttäuschung über das „völlige Fehlen einer Medienberichterstattung über Putins Friedensvorschlag“. Seine Frage an die IPC lautete: Wie können wir die Aufmerksamkeit besser auf diesen Vorschlag lenken – insbesondere bei den amerikanischen Politikern in Washington? Diese Politiker „spielen mit dem Feuer und nähern sich dem Zündpunkt und scheinen dies nicht zu verstehen oder zu realisieren“.

Prof. Steven Starr, Atomwaffenexperte der Universität von Missouri, erinnerte an die alte Binsenweisheit „Das erste Opfer im Krieg ist Wahrheit“ und schlug Alarm, weil das russische Verteidigungsministerium die USA direkt beschuldigt, an dem ATACMS-Raketenangriff auf den Strand von Sewastopol beteiligt gewesen zu sein. Außenminister Lawrow habe erklärt, daß Rußland nicht mehr im Friedenszustand mit den USA lebt. Rußland werde jetzt wahrscheinlich anfangen, US-Drohnen abzuschießen. Nicht einmal im Kalten Krieg hätten sich die USA an direkten Angriffen auf russisches Territorium beteiligt. Jetzt täten sie es, weil Rußland dabei sei, den Krieg zu gewinnen. Angelehnt an Dr. Koo stellte auch Starr die Frage, wie man der Öffentlichkeit die Gefahr dieser Krise vermitteln könne?

Zepp-LaRouche antwortete, der Zweck der IPC bestehe genau darin, die Öffentlichkeit vor der Gefahr zu warnen, aber mehr als das, auch echte Lösungen für die Krise anzubieten – und das funktioniere. So spiegle Putins Friedensvorschlag die Zehn Prinzipien wider. Die IPC müsse nun sofort „den Diskussionsprozeß intensivieren, vor allem unter den Menschen, die verstehen, warum die Lage so gefährlich ist – warum Putin absolut Recht hat, wenn er sagt, daß wir gerade an einem Punkt sind, an dem es kein Zurück mehr gibt“.

José Vega, unabhängiger LaRouche-Kandidat für den US-Kongreß im New Yorker Stadtteil Bronx, entschuldigte sich zunächst bei den IPC-Teilnehmern für das peinliche Niveau der Präsidentschaftsdebatte zwischen Biden und Trump vom 27. Juni. Doch trotz dieser Debatte und trotz der Niederlage des „Progressiven“ Jamaal Bowman bei der Vorwahl der Demokraten im Nachbarbezirk, die von der zionistischen Lobbygruppe AIPAC für unglaubliche 25 Millionen Dollar gekauft wurde, blickt Vega optimistisch in die Zukunft. Er ist überzeugt, daß Wahlen nicht am Wahltag enden: „Der ,Wahltag‘ ist der Tag, an dem Menschen die Wahl treffen, sich selbst dafür auszuwählen, ihre Regierung für das Volk zurückzuerobern…“ Die Mobilisierung der Bowman-Kampagne sei zwar völlig ungeschickt gewesen – sie wies die Helfer an, wesentliche Themen wie den Völkermord im Gazastreifen nicht anzusprechen –, aber die gute Nachricht sei, daß daran hunderte junge Menschen aus dem ganzen Land teilnahmen. Die seien nun vielleicht bereit, seiner Kampagne und dem Senatswahlkampf seiner Kollegin Diane Sare zuzuhören und darauf zu bestehen, daß der Weg zum Sieg darin liegt, über die wirklich wichtigen Themen zu sprechen und den Menschen die Wahrheit zu sagen.

Jacques Cheminade, langjähriges Führungsmitglied der LaRouche-Bewegung und Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, erklärte zunächst, warum er und seine Mitstreiter beschlossen haben, bei den französischen Parlamentswahlen zu kandidieren. Die Situation in Frankreich sei „orwellisch“, weil alle drei großen Parteien für den Krieg in der Ukraine sind und gleichzeitig behaupten, für Frieden zu sein – „Frieden heißt Krieg“. Cheminade und seine Mitstreiter nutzen ihre Kampagnen als Plattform, um andere Kandidaten damit zu konfrontieren, daß wir Frieden durch Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden brauchen. Er ist optimistisch, daß trotz des politischen Chaos‘ in Frankreich „aus einer schlechten Situation ein viel größeres Gefühl des Guten entstehen kann“, aber dazu müßten wir „kämpfen, kämpfen, kämpfen, jeden Tag und manchmal auch jede Nacht“.

Tim Rush vom amerikanischen Schiller-Institut berichtete über eine Reihe von Treffen auf dem Capitol Hill mit hochrangigen Mitarbeitern von acht Senatoren und Abgeordneten. Die Ironie sei, daß diese Treffen nur wegen der Machenschaften der Ukraine und der NATO stattfanden, weil Mitglieder des US-Kongresses auf die jüngste ukrainische „Abschußliste“5 gesetzt worden waren. Jeder Politiker im Kongreß, der gegen die Finanzierung des Ukraine-Krieges stimmte, wurde dort als „Informationsterrorist“ oder „Putin-Propagandist“ verleumdet. Als diese Büros über die Dringlichkeit von Verhandlungen zur Verhinderung eines Atomkriegs informiert wurden, zeigten sie größtenteils „sehr viel Engagement“ und Offenheit.

In ihrem Schlußwort betonte Helga Zepp-LaRouche, auch wenn bei der US-Präsidentschaftswahl die Kandidaten ausgetauscht würden, würde das nichts ändern. Das Problem sei der enorme Einfluß des Militärisch-Industriellen Komplexes auf die Politik sowohl in den USA als auch in Europa. Den Menschen werde in einer Gehirnwäsche eingeredet, Militärausgaben seien gut für die Wirtschaft, obwohl sie in Wirklichkeit die Wirtschaft belasten und nur den Aktionären der Rüstungskonzerne zugute kommen. Die Veränderung müsse vom Volk ausgehen, und die größte Herausforderung bestehe darin, den Menschen zu helfen, einen „geistigen Sprung“ zu machen, um ein neues Paradigma zu entwerfen, das auf einer harmonischen Zusammenarbeit aller Nationalstaaten zum Wohle der einen Menschheit beruht. Sie rief alle IPC-Teilnehmer auf, die Resolution6 des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV) für Putins Friedensvorschlag in ihren Netzwerken zu verbreiten und die Reihen der IPC zu erweitern, damit wir „eine Stimme haben, die niemand ignorieren kann“.


Ist Putins Friedensvorschlag die letzte Chance für die Menschheit?

Ist Putins Friedensvorschlag die letzte Chance für die Menschheit?

Bericht vom 55. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Von Kevin Gribbroek

Im Mittelpunkt der 55. Internet-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 21. Juni stand der Vorschlag des russischen Präsidenten Putin für eine neue eurasische Sicherheitsarchitektur als Grundlage für den Weltfrieden, den er am 14. Juni vor den Spitzenbeamten seines Außenministeriums vorgestellt hatte. Dieser Vorschlag basiert auf Chinas Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz (gegenseitiger Respekt, gegenseitiger Nutzen, friedliche Koexistenz) und soll nicht exklusiv sein, sondern richtet sich nicht zuletzt auch an die NATO-Staaten. Angesichts des „ohrenbetäubenden Schweigens“ der Mainstream-Medien zum wahren Inhalt des Vorschlags, auf den die westlichen Regierungen bisher nur höhnisch reagieren, sollte das IPC-Treffen als Plattform für eine weltweite Kampagne dienen, um die Weltgemeinschaft darauf aufmerksam zu machen, daß dieses Angebot die letzte Chance sein könnte, den Dritten Weltkrieg abzuwenden.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, eröffnete das Treffen mit der Feststellung, immer mehr Menschen hätten das schreckliche Gefühl, „daß die Kriegsmaschinerie immer näher rückt und die Situation von Tag zu Tag eskaliert“. So habe etwa der serbische Präsident Vučić gewarnt, daß innerhalb von 3 bis 5 Monaten ein Weltkrieg ausbrechen könnte. Zepp-LaRouche ist überzeugt, daß wir in einer der gefährlichsten Perioden der Geschichte leben, und befaßte sich vor diesem Hintergrund näher mit Putins Vorschlag. Sie zitierte eine Erklärung des russischen Ständigen Vertreters in Genf, Gennadi Gatilow, wonach das euro-atlantische Sicherheitssystem völlig versagt habe und Putins Vorschlag die Grundlage für eine neue Sicherheitsarchitektur der Welt im Zeitalter der Multipolarität bilden soll.

Zepp-LaRouche sieht eine bemerkenswerte „Affinität“ zwischen Putins Vorschlag und ihren „Zehn Prinzipien einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“, für die sie und das Schiller-Institut sich seit der Zuspitzung des Ukrainekonflikts einsetzen. Sie bezog sich auch auf eine Äußerung des russischen Ökonomen Sergej Glasjew, der kürzlich erklärt hatte: „Die Ursache der militärischen Eskalation ist der Bankrott des westlichen Finanzsystems, der früher oder später in einer umfassenden sozialen und wirtschaftlichen Katastrophe enden wird, wenn die Vereinigten Staaten darauf beharren, das System um jeden Preis aufrechtzuerhalten.“ Das sei genau das, was ihr Ehemann, der verstorbene amerikanische Staatsmann und Ökonom Lyndon LaRouche, seit 1971 vorausgesagt hatte: daß Präsident Nixons Aufgabe des Systems fester Wechselkurse auf die Dauer zu einer neuen Depression, einem neuen Faschismus und der Gefahr eines Weltkrieges führen würde. Sie betonte, in einem Krieg mit Rußland hätte Europa keine Überlebenschance, und deshalb müsse man die Bevölkerung mobilisieren, sich dagegen zu wehren.

Die IPC-Co-Moderatorin Anastasia Battle verlas dann einen Vorschlag des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden (OKV) zur Unterstützung von Putins Friedensinitiative. Helga Zepp-LaRouche brachte ihre volle Unterstützung für diese Initiative zum Ausdruck, und am Ende des Treffens befürworteten die Teilnehmer mit überwältigender Mehrheit den OKV-Appell. Die IPC wird dazu in Kürze eine umfassende Unterstützungserklärung veröffentlichen.

Der Vizepräsident des OKV, Joachim Bonatz, brachte anschließend seine Überzeugung zum Ausdruck, daß nur Rußland und der NATO-Block in Verhandlungen den Konflikt beenden können, deshalb unterstütze der OKV Putins Vorschlag. Putin warne, daß Rußland gezwungen sein könnte, seine Nukleardoktrin, die bisher einen Erstschlag ausschließt, zu ändern, wenn der Westen sein Ziel einer strategischen Niederlage Rußlands weiter verfolge. Daher sei ein einheitliches Vorgehen erforderlich, um Unterstützung für Putins Initiative zu gewinnen und eine Eskalation des Krieges zu verhindern.

Die Bürger müssen aktiv werden

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), begann seine Ausführungen mit der Feststellung, in der Rede am 14. Juni habe Putin die rhetorischen Glacéhandschuhe ausgezogen. Putin habe erklärt: „Wir sind dem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, gefährlich nahe gekommen. Die Aufrufe, Rußland eine strategische Niederlage zuzufügen…, obwohl Rußland über das weltgrößte Atomwaffenarsenal verfügt, beweisen die extreme Verantwortungslosigkeit westlicher Politiker.“ McGovern zufolge dient der kürzlich geschlossene Verteidigungspakt Moskaus mit Nordkorea der Abschreckung: Sollte die Regierung Biden versuchen, in letzter Minute vor der US-Präsidentschaftswahl den Krieg zu eskalieren – vielleicht mit dem Einsatz von Kurzstrecken-Atomwaffen –, dann könne Rußland nicht nur im Westen, sondern auch im Osten reagieren.

Donald Ramotar, ehemaliger Staatspräsident von Guyana (2011-15), ist überzeugt, daß das Vorgehen des Westens – wie die Beschlagnahmung von Rußlands Vermögenswerten – durch den Verlust des internationalen Einflusses des Westens motiviert ist. Dieses Verhalten veranlasse immer mehr Nationen, zu den BRICS „abzuwandern“. Diese Länder wollten mehr Freiheit haben, ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln, ohne Sanktionen befürchten zu müssen. Ramotar brachte seine volle Unterstützung für Putins Vorschlag zum Ausdruck; es sei derzeit der einzige vernünftige Vorschlag mit dem Potential, einen dritten Weltkrieg zu verhindern.

Oberst a.D. Alain Corvez, ehemaliger Berater des französischen Innenministeriums, betonte in Übereinstimmung mit seinen Vorrednern die Bedeutung von Putins Angebot und dessen Potential, die Tür für Verhandlungen zu öffnen. Das Problem bestehe darin, daß die verantwortlichen Politiker im Westen und insbesondere in den Vereinigten Staaten „Nihilisten“ seien, die ihre Hegemonie bewahren wollen. Das sei die Ursache für den Konflikt in Gaza ebenso wie den in der Ukraine. Weil die Staatsführungen irrational und korrupt seien, müßten jetzt die Bürger aktiv werden.

Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, kommentierte zunächst das Ergebnis der Europawahl als „eine Welle der Unzufriedenheit gegen Macron“. Präsident Macron sei am Ende, aber nun stelle sich die Frage: Wie geht es weiter? Das Problem sei, daß fast alle Parteien in Frankreich für den Krieg sind. Deshalb kandidiert Cheminade bei der Parlamentswahl – seine Kampagne wird von Helga Zepp-LaRouche voll unterstützt. Cheminade will Druck auf alle anderen Kandidaten in Frankreich ausüben, sich auf drei grundlegende Punkte zu einigen: keine weiteren Waffenlieferungen an die Ukraine, Auflösung der NATO und Frieden auf der Grundlage gemeinsamer Entwicklung.

In der Diskussion warnte Zepp-LaRouche in ihrer Antwort auf eine Frage, wir befänden uns gefährlich nahe an einem „Kipp-Punkt“: Experten wie Steven Starr und Ted Postol hätten festgestellt, daß die Zeit, die den Staatsführern für die Entscheidung über einen Atomwaffeneinsatz zur Verfügung steht, sich dermaßen verkürzt hat, „daß wir an einem dünnen Faden hängen“. Eine der gefährlichsten Mythologien im Westen sei, daß „Putin nur blufft“. Putin habe zwar eine bemerkenswerte Geduld bewiesen, aber das bedeute nicht, daß Rußland keine roten Linien hätte. Wenn die Menschen wüßten, „wie wenige Minuten zwischen uns und der Selbstzerstörung liegen, könnten sie nicht mehr schlafen“.

In ihrem Schlußwort betonte Zepp-LaRouche noch einmal, es sei äußerst wichtig, den Vorschlag des OKV zur Unterstützung von Putins Friedensinitiative zu verbreiten. Sie ist überzeugt, daß es nur dann eine Chance auf Frieden gibt, wenn man sich auf den Geist des Westfälischen Friedens besinnt, der auf der Sicherung der Interessen aller Länder der Erde beruhe. Putins Vorschlag sei die derzeit größte Annäherung an den Westfälischen Frieden. „Es ist ein Vorschlag, zur Diplomatie zurückzukehren – ein sehr ernsthafter Vorschlag, zu Verhandlungen statt Krieg zurückzukehren!“ Deshalb könnte er die letzte Chance sein, die Zivilisation zu retten.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 19. Juni 2024, 18.30 Uhr

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Die existentielle Krise bewältigen: Wie LaRouche denken!

Das wichtigste Ergebnis des „Friedensgipfels für die Ukraine“, der am Wochenende im Schweizer Ferienort Bürgenstock stattfand, ist der eindeutige Beweis, dass der Westen nicht mehr in der Lage ist, eine „Koalition“ zu erzwingen, die bereit ist, seinen Willen zu erfüllen. Dies ist eine „strategische Realität“, wie die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, heute feststellte. Daraus folgt natürlich, dass Individuen und Nationen voranschreiten müssen – wie es die globale Mehrheit tut –, um den Weg aus der heutigen schrecklichen Zeit von Kriegen, Völkermord und der Gefahr der atomaren Vernichtung in eine neue Epoche der Entwicklung zu weisen.

Zepp-LaRouche warf einen Blick zurück auf die Schweizer Friedenskonferenz, die von vornherein zum Scheitern verurteilt war, weil Russland als einer der Hauptakteure ausgeschlossen war. Eingeladen waren 160 Nationen – ein Großteil der 200 Staaten der Vereinten Nationen – aber nur 98 nahmen teil. Von diesen weigerten sich 20, die Gipfelerklärung zu unterzeichnen, und von den 78, die es taten, kamen 42 aus Europa und nur 11 aus Afrika. China nahm nicht teil. Andere führende BRICS-Staaten wie Indien, Südafrika und die Vereinigten Arabischen Emirate verweigerten ihre Unterschrift, ebenso wie andere wichtige Länder wie Mexiko.

Insgesamt, so Zepp-LaRouche, gebe es „die klare Erkenntnis, dass die Globale Mehrheit nicht mehr dazu bereit ist, sich dem globalen Westen anzubiedern und untezurordnen“. „Der Westen ist nicht mehr in der Lage, die Bedingungen für militärische, wirtschaftliche, kulturelle und andere grundlegende Beziehungen zwischen und innerhalb von Nationen zu diktieren.

Die unmittelbare Gefahr ist der wahnwitzige Vorstoß der globalen NATO-Kriegsfalken in Richtung nuklearer Konfrontation. Der scheidende NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte in einem Interview mit der Londoner Zeitung The Independent während des Treffens der NATO-Verteidigungsminister letzte Woche in Brüssel, dass die NATO-Mitglieder darüber diskutierten, weitere Atomsprengköpfe aus der Lagerung zu nehmen und mehr davon in den aktiven Bereitschaftsmodus zu versetzen. Er bezeichnete diesen Prozess als Stärkung der westlichen „Abschreckung“ und sagte, es sei notwendig, weil Russland und China zwei „nuklear bewaffnete Gegner“ seien.

Diese Kommentare machen deutlich, wie wichtig die Rolle des Schiller-Instituts und seiner Partner ist, Alarm zu schlagen. Die Botschaft der Notfall-Pressekonferenz des Schiller-Instituts am 12. Juni im National Press Club in Washington D.C. hallt noch immer nach: „Die Gefahr eines Atomkrieges ist real und muss gestoppt werden“. Die Botschaft der drei hochrangigen Militärgeheimdienstexperten sowie von Helga Zepp-LaRouche und Anastasia Battle, Leiterin der Internationalen Friedenskoalition, ist von enormer Bedeutung.

Der in Europa ansässige Senior Analyst Gilbert Doctorov unterstrich dies diese Woche in einem Artikel über die Veranstaltung des Schiller-Instituts, in dem er, nachdem er einige Beobachtungen und Meinungsverschiedenheiten dargelegt hatte, erklärte: „Es wäre großartig, wenn die breite amerikanische Öffentlichkeit auf das hören und handeln würde, was Scott Ritter und Colonel Lawrence Wilkerson zu sagen hatten. Dies ist ein Beispiel für echten amerikanischen Patriotismus, der sich voll und ganz der Rettung der Welt für alle ihre Völker verschrieben hat. Auch wenn ich nur diese beiden Redner erwähne, lohnt es sich, zumindest die erste Stunde dieser Veranstaltung anzusehen. Bis jetzt hat das Video 43.000 Zuschauer angezogen, und es braucht weitere 4 Millionen, um wirklich Fahrt aufzunehmen. Möge das geschehen!“

Auch in Brasilien hat die Nachricht von der Veranstaltung am 12. Juni die Medien erreicht. Ein Reporter der wichtigen nationalen Publikation Carta Capital fasste den Inhalt der zweieinhalbstündigen Veranstaltung im Nationalen Presseclub zusammen, unter anderem, dass die „deutsche Aktivistin“ Helga Zepp-Larouche „darauf drängt, dass sofort eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur geschaffen wird, die die Interessen aller Länder berücksichtigt“.

Diese „Geschichte“ wird nicht in Vergessenheit geraten. Die Herausforderung besteht darin, sie rasch zu verbreiten und alle in den Prozess des Dialogs und der Politikformulierung einzubeziehen, wie es die internationale Konferenz des Schiller-Instituts vom 15. bis 16. Juni zum Thema „Die Welt am Scheideweg; für einen neuen Westphälischen Frieden“ getan hat.

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Internationale Friedenskoalition: „Ende der Unterwürfigkeit gegenüber dem Hegemon“

von Daniel Platt

Ein Bericht vom 54. Treffen der Internationalen Friedenskoalition am 14. Juni 2024.

Die Internationale Friedenskoalition (IPC) setzte am 14. Juni ihr zweites Jahr wöchentlicher internationaler Online-Treffen fort. Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die Konferenz mit einem Bericht über die Notfall-Pressekonferenz am 12. Juni in Washington.1 Sie hatte die Reaktionen auf die Konferenz verfolgt und stellte eine weltweite Besorgnis über den Niedergang der Diplomatie fest, an deren Stelle immer mehr Gewalt und Erpressung als Instrumente der Außenpolitik träten.

Narreteien auf dem G7-Gipfel

Das jüngste Treffen der G7 in einem Luxusresort in Apulien hätten sogar westliche Medien völlig zynisch kommentiert. Mit Ausnahme der gastgebenden Ministerpräsidentin Giorgia Meloni seien alle teilnehmenden Führungspolitiker „lahme Enten“. Der Ton des Treffens sei komplett kriegerisch gewesen. Zepp-LaRouche kommentierte das Vorhaben, die Zinsen auf eingefrorene russische Guthaben für eine 50-Milliarden-Dollar-Anleihe zur Bewaffnung der Ukraine zu verwenden (die Zinsen, weil die Beschlagnahme der Gesamtsumme von 300 Milliarden Dollar „das Todesurteil für das Finanzsystem“ wäre). Ihre Einschätzung: „Das ist natürlich sehr gut für die Kassen des Militärisch-Industriellen Komplexes, aber angesichts der Anfälligkeit des Finanzsystems könnte all das Reaktionen auslösen, mit denen niemand gerechnet hat.“ Sie verurteilte die fast schon surreale Berichterstattung der westlichen Medien über die internationalen Beziehungen, z.B. über die Schweizer Konferenz zu Wolodymyr Selenskyjs hochgepriesener „Friedensformel“, zu der Rußland nicht eingeladen ist und die daher unmöglich Erfolg haben kann. „Man kann sehen, wie jede Nachricht verdreht wird!“ Zepp-LaRouche hob die Bedeutung der Konferenz des Schiller-Instituts am 15.-16. Juni hervor.2

Ratschläge für Friedensaktivisten

Der politische Analyst Garland Nixon begann mit der provokativen These, daß Atomwaffen in gewissem Sinne heute bereits eingesetzt werden; er nannte als Beispiel den Einsatz von Munition mit abgereichertem Uran – dazu könne man sich unter dem Stichwort „Falludschah“ informieren. Ähnliche Waffen seien der Ukraine geliefert worden, aber offenbar seien viele davon in einem Waffendepot bombardiert worden, bevor sie eingesetzt werden konnten. Er sagte den Teilnehmern, weil die herrschenden Eliten nicht auf Vernunft reagieren, müßten die Massen sie zum Handeln zwingen. Die Politiker seien nur „Marionetten-Avatare, die sie aufstellen, wie Joe Biden“. Nixon empfahl den Friedensaktivisten, eine langfristige Infrastruktur für Aktivismus aufzubauen, denn „sie planen schon ihren nächsten Konflikt… Es geht darum, Rußland aus dem Weg zu räumen, damit sie an China herankommen können.“

Jack Gilroy, langjähriger Friedensaktivist und Mitglied von Pax Christi, beschrieb, wie diese Organisation im März 1945 gegründet wurde. Er sagte, das Christentum predige zwar Gewaltlosigkeit, sei aber leider „zu den größten Mördern unter allen Religionen der Welt geworden“. Es sei sehr wichtig, daß die amerikanischen Studenten, die für Frieden protestiert haben, ihren Aktivismus auch jetzt in den Semesterferien fortsetzen. Die Studenten „sind vielleicht nicht auf dem Campus, aber nicht ohne ihr Telefon“. Man solle sich auf die sozialen Medien konzentrieren, wo es inzwischen 25-30 wichtige Plattformen gibt. Es werde hier zwar gute Arbeit geleistet, um den Völkermord in Gaza zu stoppen, aber „selbst die Studenten sind nicht wach, was die Atomwaffen angeht“.

Gilroy gab Anekdoten aus seinem langen Leben als Friedensaktivist zum Besten. Als er in den 60er Jahren Lehrer war, seien sich die Menschen der Gefahr durch die Atomwaffen noch viel stärker bewußt gewesen. Seine Schüler mußten an Übungen für die Reaktion auf einen atomaren Angriff teilnehmen und sich unter ihren Schulbänken hinkauern („duck and cover“) – sie hätten aber genau gewußt, daß das unsinnig war und keinen wirklichen Schutz bot. Eine Schülerin bekam so viel Angst, daß sie auf der Toilette eine Überdosis Aspirin schluckte und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Aber damals habe es wenigstens noch einen offenen Kommunikationskanal zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gegeben, heute gebe es weder das rote Telefon noch einen kulturellen Austausch.

Von der US-Regierung desillusioniert, zog Gilroys Familie nach Australien, wo Jack Studenten dafür gewann, die französischen Atomtests im Pazifik zu protestieren. Später nahm er seine Arbeit in den USA wieder auf; es gibt ein Video, wo er als Weihnachtsmann verkleidet mit einem Sack Geschenke für die Arbeiter über den Zaun einer Rüstungsfabrik klettert. Abschließend lobte er die Pressekonferenz des Schiller-Instituts vom 12. Juni und rief dazu auf, die Pressemitteilung darüber möglichst weit zu verbreiten.

Zepp-LaRouche antwortete Nixon, wir müßten die Menschen in Amerika und Europa davon überzeugen, daß die Nationen des Globalen Südens unsere natürlichen Verbündeten sind. Eine Zusammenarbeit mit den BRICS, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und verwandten Organisationen wäre Grund zum Optimismus. Anschließend lud sie Gilroy ein, Deutschland zu besuchen kommen und die Katholiken dort – nicht zuletzt viele ihrer führenden Vertreter – auf den rechten Weg zu bringen.

Berichte aus aller Welt

In der Diskussion betonte ein Gast, der sich als „einfacher Deutscher“ bezeichnete, wie sehr es ihn ermutige, zu erfahren, daß er Mitstreiter auf der ganzen Welt hat.

Der unabhängige New Yorker Kongreßkandidat José Vega gab einen Bericht über die bevorstehenden Wahlen. In dem Wahlkreis, der an seinen grenzt, gebe die zionistische Lobbygruppe AIPAC über 11 Millionen Dollar aus, damit der Abgeordnete Jamaal Bowman in der Vorwahl besiegt wird. Vega betonte, daß er Bowman nicht unterstütze, weil der in Bezug auf die Ukraine völlig falsch liege, lobte aber dessen mutige Haltung zum Gazakonflikt. „Es sollte niemandem erlaubt sein, einfach einen Kongreßbezirk zu kaufen“, sagte Vega. „Wahlen sollten von den Wählern entschieden werden, nicht von Leuten mit viel Geld.“

Ein deutscher Teilnehmer, der in leitender Position für die NATO-Abteilung für politische Angelegenheiten gearbeitet hatte, berichtete über die WINTEX-Stabsübungen, an denen er seit 1979 teilnahm und die Atomkriegssimulationen umfaßten. Wenn diese Szenarien durchgespielt wurden, war darin am Ende immer ganz Europa zerstört. Er erinnerte sich an eine Übung, bei der ein amerikanischer General sagte: „Leider sind die deutschen Dörfer in der Fulda Gap nur eine halbe Kilotonne voneinander entfernt.“

Eine Korrespondentin der Unity News aus Großbritannien berichtete, wie die Mainstream-Medien und die Regierung ankündigen, daß bald eine Wehrpflicht eingeführt und junge Briten in die Ukraine in den Krieg geschickt würden. Die meisten Briten seien ahnungslos und hielten das für einen Scherz. „Als unabhängige Medien haben wir es sehr schwer, außerhalb unserer Blase zu sprechen…, um überhaupt Gehör zu finden.“ Auch sie lobte die Pressekonferenz vom 12. Juni.

Der Co-Moderator Dennis Small von der IPC empfahl allen, sich den 22-minütigen Austausch zwischen Präsident Putin und dem Moderator des Internationalen Wirtschaftsforums von St. Petersburg (SPIEF) über die russische Atomwaffenpolitik anzusehen.3 Small sagte, die größte Gefahr sei, daß im Falle eines Atomkriegs alles Schöne, was die Menschheit jemals geschaffen hat, verschwinden würde. Er zitierte aus Nikolai Ostrowskis Buch Wie der Stahl gehärtet wurde: „Das wertvollste Gut des Menschen ist sein Leben, und weil es ihm nur einmal gegeben ist, muß er so leben, daß er keine ziellosen Jahre bereut – so leben, daß er sich nicht für eine feige und banale Vergangenheit schämt.“

In ihrem Schlußwort unterstrich Zepp-LaRouche die Bedeutung des Augenzeugenberichts über die NATO-Kriegsübungen. Wenn man sich bewußt werde, daß man nur ein Spielball im atomaren Spiel ist, dann „kann das die Unterwürfigkeit gegenüber dem Hegemon verändern“. Ein Atomkrieg „bedroht alle Menschen auf der Welt und macht automatisch jeden zum Weltbürger“.


„Jeden Tag werden rote Linien überschritten“ – Ein Bericht vom 53. Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC)

Von Daniel Platt

Die Internationale Friedenskoalition (IPC) begann am 7. Juni das zweite Jahr ihrer wöchentlichen Online-Treffen mit einem strategischen Überblick der Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Mitgründerin Helga Zepp-LaRouche. Sie kündigte an, daß der ehemalige US-Geheimdienstoffizier und UN-Waffeninspekteur Scott Ritter, der selbst an IPC-Treffen teilgenommen hat, an diesem Tag beim Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg – mit 19.000 Gästen aus 130 Ländern – an einer Podiumsdiskussion über die Dämonisierung Rußlands teilnimmt. Ritter müsse per Videoschaltung sprechen, weil Vertreter des US-Außenministeriums ihm am New Yorker Flughafen die Ausreise verweigerten und seinen Reisepaß beschlagnahmten, um ihn an der Teilnahme zu hindern.

Dieser schockierende Vorfall finde inmitten einer sich rapide verschlechternden strategischen Weltlage statt. „Jeden Tag werden rote Linien überschritten“, sagte Zepp-LaRouche. „Es wächst die Zahl der europäischen Staatsoberhäupter, die davor warnen, daß sich Europa auf einen Krieg vorbereitet.“ Die anglophile Fraktion zeige ihr häßliches Gesicht, u.a. bei der kriegslüsternen Gedenkfeier für die alliierte Landung in der Normandie am Donnerstag. Viele Parteien in Europa würden vollständig in Kriegsparteien verwandelt, beklagte Zepp-LaRouche.

Auf der anderen Seite würden nächste Woche russische Kriegsschiffe in Havanna auf Kuba zu Militärübungen in der Karibik erwartet. Dies werde die Menschen an die Kubakrise erinnern, insbesondere da gleichzeitig die NATO-Streitkräfte an die russische Grenze heranrücken. Eine weitere unheilvolle Entwicklung sei Präsident Bidens Ankündigung einer „verbesserten“ Atomwaffenstrategie. „Ich kann mir nicht vorstellen, was eine ,durchsetzungsstärkere‘ [„more assertive“] Strategie sein soll“, kommentierte Zepp-LaRouche. Sie zitierte eine Warnung des deutschen Generals a.D. Harald Kujat, dies könnte die ,Tragödie des 21. Jahrhunderts‘ werden, so wie die beiden Weltkriege die Tragödie des 20. Jahrhunderts waren.

Zur Weltwirtschaft zitierte Zepp-LaRouche Papst Franziskus, der sagte, die fehlgeleitete Globalisierung beraube den Globalen Süden der Hoffnung auf die Zukunft. Sie wies auch auf ein Interview hin, das sie zwei Tage zuvor der russischen Nachrichtenagentur TASS gegeben hatte, worin sie Präsident Putin zustimmte, es werde keinen Unterschied machen, wer die US-Präsidentschaftswahl gewinnt, solange die USA nicht ihr wahres Eigeninteresse verfolgen.

Die Folgen eines Atomkriegs

Prof. Steven Starr, ein Top-Experte für den Atomkrieg, der schon früher auf IPC-Sitzungen gesprochen hat, schilderte anhand eines PowerPoint-Vortrags die schrecklichen Folgen eines nuklearen Schlagabtauschs zwischen der NATO und Rußland. Er verglich die 1945 auf Hiroshima abgeworfene Atombombe, die 15.000 Tonnen TNT-Äquivalent hatte, mit den heutigen Waffen, die 7- bis 85-mal (!) so stark sind. Von Unterseebooten abgefeuerte Atomraketen beider Seiten könnten ihr Ziel in 7-10 Minuten erreichen, so daß den Regierungen extrem wenig Zeit bleibt, über eine Reaktion zu entscheiden.

Starr berichtete weiter über die jüngsten Entwicklungen in der Waffentechnik, er hat kürzlich ein Buch über die Wirkung Elektromagnetischer Impulse geschrieben. Eine einzige nukleare Detonation könne damit das Stromnetz eines ganzen Landes zerstören. Rußland verfüge jetzt über Hyperschallraketen, die mit 20-facher Schallgeschwindigkeit fliegen. Sie wurden in der Ukraine eingesetzt, und entgegen der NATO-Propaganda wurde keine einzige abgefangen. Einmal gestartete strategische Raketen könne man nicht zurückholen. Von Fachleuten geprüfte Studien hätten seit 2007-08 die Theorie des „nuklearen Winters“ bestätigt: Wegen des drastischen Rückgangs der globalen Temperaturen durch die enormen Mengen an Rauch in der oberen Atmosphäre würden die Folgen eines nuklearen Schlagabtauschs nicht nur die Menschen im Zielgebiet treffen, die meisten Menschen und Tiere auf der Welt würden verhungern.

In Anbetracht all dessen, so Starr, könne man das Verhalten der neokonservativen Politiker, die voller Begeisterung mit einem Atomkrieg liebäugeln, nur als „unglaubliche Inkompetenz und Ignoranz verbunden mit Hybris“ bezeichnen. Er frage sich ernsthaft, ob noch irgend jemand in Washington das weiß, was er dargestellt hat. Zum Schluß entschuldigte er sich für „diesen schrecklichen Vortrag“.

Berichte von Aktivitäten

Es folgte der unabhängige LaRouche-Kandidat für den US-Kongreß Jose Vega, der sich von seiner Wahlkampftour aus dem New Yorker Stadtteil Bronx meldete. Er berichtete von einer erfolgreichen Wahlkampfveranstaltung am Vorabend, an der auch der bekannte Kabarettist und politische Kommentator Jimmy Dore sowie das Team des Podcasts Due Dissidence teilgenommen hatten. Etwa hundert Gäste waren gekommen, die Hälfte davon hatte bei der Unterschriftensammlung für Vegas Wahlzulassung geholfen. Vega sagte, faktisch lebten die Amerikaner heute im Faschismus. „Anstatt all diese Kriege zu finanzieren…, könnten wir eine für alle vorteilhafte wirtschaftliche Zusammenarbeit anstreben. Die Zukunft blickt auf uns.“

Es folgte die Senatskandidatin der LaRouche-Partei im Staat New York, Diane Sare. Sie paraphrasierte den Dichter Percy Shelley: „Wir befinden uns in einem revolutionären Moment, in dem die Dichter unter uns zu den Gesetzgebern der Welt werden können.“

Dennis Speed, führendes Mitglied der amerikanischen LaRouche-Organisation (TLO), verwies auf die jüngsten Enthüllungen über israelische falsche Konten in den Sozialen Medien, mit denen versucht wird, das „Narrativ“ zu kontrollieren. Er berichtete, daß die zionistische Lobbygruppe AIPAC allein 8 Millionen Dollar ausgegeben hat, in dem Versuch, den New Yorker Kongreßabgeordneten Jamaal Bowman zu besiegen, dessen Wahlkreis in der Bronx an den von Jose Vega angrenzt.

Teilnehmer aus Argentinien und Deutschland berichteten über Friedensveranstaltungen, die sie organisieren. Der Leiter der LaRouche-Bewegung in Frankreich, Jacques Cheminade, verurteilte die Feier in der Normandie als „besonders obszöne und erschreckende Show“, die zynisch inszeniert werde, um Begeisterung für das „Kriegsprojekt Ukraine“ zu wecken, das gerade rasant in sich zusammenbreche.

Dennis Small vom EIR-Nachrichtenmagazin ging auf die treibende Kraft hinter der Kriegsgefahr ein: die unglaubliche Verschuldung der Anglosphäre, allem voran Billionen von Dollar in der Blase der Finanzderivate.

Für einen Schuldenerlaß

Helga Zepp-LaRouche nutzte ihre Schlußbemerkungen, um auf einige der Fragen aus der Diskussion zu antworten. Auf die Frage eines Teilnehmers aus Iberoamerika, warum die Regierungen Westeuropas „wie Schafe“ hinter dem US-Präsidenten herlaufen, antwortete sie, das Beste, was man tun könne, sei jetzt, so laut wie möglich zu fragen: „Warum geht Westeuropa den Weg der Selbstzerstörung?“ Ihr verstorbener Mann, der EIR-Gründer Lyndon LaRouche, habe betont, nach dem Zweiten Weltkrieg gebe es in der Gesellschaft „Konsumdenken“ anstelle von Moral. Dies dürfe man aber nicht damit verwechseln, daß die physische Wirtschaft aufgebaut werden muß, um allen Menschen einen angemessenen Lebensstandard zu bieten.

Einem anderen Teilnehmer, der einen Artikel der Zeitschrift 972 über die Rolle der Künstlichen Intelligenz bei Israels Angriffen auf Palästinenser zitiert hatte, stimmte sie zu, dies sei ein wichtiges Thema. Die NATO benutze die KI, um das Narrativ zu kontrollieren: „Die freie Meinungsäußerung ist weg, man darf keine andere Meinung haben.“

Eine Geistliche und Aktivistin hatte als Antwort auf Dennis Smalls Ausführungen zur Schuldenkrise das biblische Konzept des Jubeljahrs zum Schuldenerlaß angesprochen. Zepp-LaRouche antwortete: „Ich bin sehr für ein weltweites Jubeljahr.“ Zusätzlich zum Erlaß von unbezahlbaren Schulden, insbesondere von Derivaten, brauche man Lyndon LaRouches „Vier Gesetze“ zur Reorganisation des Finanzsystems, u.a. zur Wiedereinführung der Glass-Steagall-Bankentrennung. Wir müßten den Banken sagen, entweder sie bringen ihre Bilanzen in Ordnung oder sie müssen Konkurs anmelden. Neue Kredite müßten dann auf die reale, physische Produktion beschränkt werden. Papst Franziskus habe das Jahr 2025 als nächsten Termin für ein Jubeljahr genannt.

Zepp-LaRouche kündigte an, es werde ein Video von Prof. Starrs Vortrag produziert, das an alle Volksvertreter verbreitet werden soll. Abschließend verwies sie darauf, daß am Mittwoch, dem 12. Juni, eine wichtige Pressekonferenz mit Scott Ritter und anderen stattfinden werde.


Eil-Pressekonferenz: Die Gefahr eines Atomkrieges ist real und muss gestoppt werden

Dem englischen Originalstream können Sie hier folgen.

Pressekonferenz zur eskalierenden Atomkriegsgefahr im National Press Club, Washington, D.C. am 12. Juni 2024

Bericht: Schiller-Institut veranstaltet brisante Pressekonferenz im National Press Club (Washington DC) zur Atomkriegsgefahr

  • Scott Ritter: Ehemaliger UN-Waffeninspekteur und Geheimdienstoffizier der US-Marine: „Die größte Bedrohung für unser Überleben ist die Nuklearpolitik der USA
  • Oberst a.D. Richard H. Black: ehemaliger Leiter der Abteilung für Strafrecht der US-Armee im Pentagon; ehemaliger Senator von Virginia: „Der Präsident hat einen Freibrief, jederzeit jeden anzugreifen“
  • Diskussionsbeitrag von Oberst a.D. Larry Wilkerson, zur Zeit des Irakkriegs Stabschef von US-Außenminister Colin Powell: „Das amerikanische Volk hat keine Ahnung von der Atomkriegsgefahr“
  • Helga Zepp-LaRouche: Gründerin des Schiller-Instituts: „Wir müssen die Lehre aus dem Westfälischen Frieden ziehen“

Veranstalter: Schiller-Institut

Am 3. Juni hinderte das US-Außenministerium den US-Bürger Scott Ritter daran, seinen Flug nach St. Petersburg, Russland, anzutreten und beschlagnahmte seinen Reisepass. Ritter, ein ehemaliger US-Marineoffizier und UN-Waffeninspekteur, der sich zu einem prominenten Gegner der aktuellen Kriegspolitik entwickelt hat, wollte am Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg (SPIEF) teilnehmen, das von schätzungsweise 19.000 Menschen und 3.400 Medienvertretern aus rund 130 Ländern besucht wird. Ritter konnte per Zoom an der Podiumsdiskussion des SPIEF teilnehmen.

Abgesehen von den offensichtlichen verfassungsrechtlichen Fragen des Ersten und Vierten Verfassungszusatzes, die der Fall Ritter aufwirft, ist der Inhalt dessen, was Ritter zur Sprache bringen wollte, von zentraler Bedeutung: die Notwendigkeit, die Beziehungen zwischen den USA und Russland zu verbessern und die Eskalation der Gefahr zu stoppen, die sich aus der gegenwärtigen Haltung der NATO gegenüber Russland ergibt, wie sie am deutlichsten in der Ukraine zu sehen ist und die die Welt in Richtung eines nuklearen Dritten Weltkriegs treibt.

Der Angriff auf ein kritisches russisches Frühwarnradarsystem in Armawir am 22. Mai, angeblich durch „ukrainische“ Drohnen, hätte den Ausschlag für einen Krieg geben können, denn er hätte Russland in seiner Überzeugung bestärken können, dass die NATO und der Westen das russische Frühwarnsystem „blenden“ wollten, um einen möglichen „präventiven Enthauptungsschlag“ der USA und der NATO gegen Russland vorzubereiten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat genau diese Befürchtung mehrfach öffentlich geäußert, und es ist der Gipfel der arroganten Dummheit des Westens, dies als „Bluff“ abzutun, wie es jetzt so viele in Washington, London und anderen NATO-Hauptstädten tun.

Genauso gefährlich wie der Versuch, Russlands Frühwarnradar zu blenden, ist der Versuch, oppositionelle Stimmen zum Schweigen zu bringen, die als eine Art Frühwarnsystem in der Sphäre der strategischen Analyse fungieren – jene, die vor der Gefahr eines Atomkrieges warnen und Alternativen zu einer Politik der Konfrontation aufzeigen.

Am Mittwoch, den 12. Juni, wird eine hochkarätige Gruppe von vier Experten im National Press Club in Washington, D.C., jeweils kurze Vorträge zu diesen Themen halten und Fragen der Medien beantworten, sowohl persönlich als auch über eine internationale Zoom-Schaltung (mit Simultanübersetzung ins Deutsche, Französische und Spanische für Zuhörer in diesen Ländern). Sie sind:

Scott Ritter: ehemaliger UN-Waffeninspekteur und Nachrichtenoffizier der US-Marines.
Colonel (a.D.) Richard H. Black: ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der U.S. Army im Pentagon; ehemaliger Senator des Staates Virginia.
Ray McGovern: ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS).
Helga Zepp-LaRouche: Gründerin des Schiller-Instituts.

PERSÖNLICHE TEILNAHME: Da die Anzahl der Plätze begrenzt ist, bitten wir um Rückmeldung an Questions@SchillerInstitute.org

TEILNAHME VON JOURNALISTEN: Journalisten, die online teilnehmen möchten, werden gebeten, eine E-Mail mit ihrem Namen, dem Medium, für das sie arbeiten, und ihrer bevorzugten Sprache (Englisch, Deutsch, Französisch und Spanisch) an Questions@SchillerInstitute.org zu senden.

Aktuelle Kommentare der Diskussionsteilnehmer:

Scott Ritter: „Die Kommandozentralen, die Russland nutzt, wurden während der Sowjetunion entworfen und gebaut, als die Ukraine noch Teil der UdSSR war, und aus russischer Sicht lagen sie tief im russischen Hinterland und waren geschützt. Aber wenn die Ukraine jetzt herausgelöst wird und Teil der NATO wird und amerikanische Raketen dort stationiert werden, dann werden all diese Orte, die im Hinterland als sicher galten, jetzt erreichbar. Und wenn Amerika der Ukraine erlaubt, diese Einrichtungen mit ATACMS-Raketen anzugreifen, dann wird Russland die NATO atomar zerstören! Nicht die Ukraine – die NATO! Die Ukrainer beschweren sich, dass die Vereinigten Staaten ihnen nur erlauben, die HIMARS-Raketen zu benutzen, dass sie noch nicht die ATACMS-Raketen benutzen dürfen, um Russland anzugreifen. Aber, damit das jeder in diesem Saal versteht: Wir sind nur einen ATACMS-Abschuss davon entfernt, dass alle sterben. Die Russen spielen hier keine Spielchen.“ [4. Juni 2024, in der Sendung „Judging Freedom“ von Richter Andrew Napolitano].

Ehemaliger US-Senator Richard Black: „Wenn man sich anschaut, wo wir heute stehen, mit den drei Drohnenangriffen, die auf ihre Augen und Ohren gegen nukleare Angriffe gerichtet sind, dann würde das eindeutig die russische Nukleardoktrin aktivieren. Wenn es tatsächlich eine konsistente Bestrebung gibt, einen Atomkrieg vorzubereiten – ich sage nicht, dass wir eine Entscheidung getroffen haben, aber wir legen sicherlich alle Grundlagen für den Fall, dass eine Entscheidung getroffen wird. Wir greifen ihre Frühwarnsysteme an, indem wir sie blenden. Wir unternehmen massive Drohnenangriffe auf die russische Atombombenbasis, tief im Inneren Russlands. Wenn Sie sich in die Lage der Russen versetzen, was sehen sie aus ihrer Sicht? Sie sehen, dass Russland so blind gemacht werden soll, dass es die Angriffe, die kommen, nicht sehen kann. Gleichzeitig wird seine Atombomberflotte angegriffen, und das immer wieder. Und jetzt verlegt die NATO auch noch atomwaffenfähige F-16-Jets in das Land. Wenn man das alles zusammennimmt, ist das eine sehr nervenzehrende Situation für Russland, weil die Zeitspanne zwischen einem Nuklearangriff und der Entscheidung, ihn abzuwehren, so kurz ist. Was sollen sie tun? Wie sollen sie reagieren?“ [30. Mai 2024, Interview mit Executive Intelligence Review (EIR)].

Ray McGovern: „Russland betrachtet den Stellvertreterkrieg zwischen den USA und der NATO in der Ukraine als die Art existenzieller Bedrohung, die Präsident John Kennedy empfand, als Moskau Atomraketen auf Kuba stationierte. Diese Raketen waren in der Lage, innerhalb von Minuten Washington, D.C. und das Strategic Air Command in Omaha zu treffen. Für die Leser, die das nicht mitbekommen haben: Die US-Raketensysteme, die bereits in Rumänien und Polen stationiert sind (angeblich für ‚ABM‘), können über Nacht das aufnehmen, was Russland ‚offensive Angriffsraketen‘ nennt – mit einer noch kürzeren Start-Ziel-Zeit als jene, die Kennedy von Chruschtschow aus Kuba unter Androhung eines Atomkriegs entfernen ließ.“ [12. Dezember 2022, Antiwar.com].

Helga Zepp-LaRouche: „Ich kann nur sagen, dass die Einschätzung von Scott Ritter ist, dass, sobald sie anfangen, die ATACMS-Raketen einzusetzen, die eine viel größere Reichweite haben und tatsächlich tief in russisches Territorium hineinreichen könnten; oder wenn der deutsche Bundeskanzler Scholz wieder einknickt, was er gerade tut, und die Stationierung der Taurus-Marschflugkörper [in der Ukraine] zulässt, das zur absoluten Zerstörung Moskaus, des Kremls führen könnte und garantiert einen Dritten Weltkrieg bedeuten würde. Und wir sitzen genau auf diesem Pulverfass. Wir sind also genau ein ATACMS vom Armageddon entfernt. Und wir müssen die Menschen wirklich mobilisieren …. Wir müssen die Menschen in Westeuropa und in den USA davon überzeugen, dass die Länder des Südens nicht ihre Feinde sind. Was die BRICS-Plus-Länder versuchen, ist, die Weltordnung wieder gerade zu rücken. …. [Es ist] durchaus möglich, eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu schaffen.“ [5. Juni 2024, Wöchentlicher Webcast des Schiller-Instituts]


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 5. Juni 2024, 18.30 Uhr

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In diesem gefährlichen Moment: Menschen müssen die Friedensstifter sein.

Nach den gefährlichen ukrainischen Drohnenangriffen auf das russische Frühwarnradarsystem für atomare Angriffe hätte man erwarten können, daß die Verantwortlichen im Westen die Gefahr eines Atomkriegs erkennen und Zurückhaltung üben. Statt dessen entschieden sich die NATO-Führer für eine schamlose Eskalation und taten Präsident Putins wiederholte Warnungen als Bluff ab.

Die russische Führung hat unmißverständlich klar gemacht, daß all diese Provokationen darauf hinauslaufen, die NATO-Länder zu Kriegsparteien zu machen. Präsident Putin erklärte am 28.5. als Reaktion auf den Appell von NATO-Generalsekretär Stoltenberg, die Ukraine mit mehr und besseren Waffen auszustatten, daß die von der Ukraine eingesetzten westlichen Langstrecken-Präzisionsraketen und auch die meisten Drohnen für ihren Betrieb westliche Satelliteninfrastruktur und Techniker benötigen, womit es keinen Unterschied mehr zwischen der Ukraine und ihren westlichen Förderern gebe.

Vize-Außenminister Sergej Rjabkow äußerte sich am 3.6. noch deutlicher: „Ich möchte die amerikanischen Akteure vor Fehleinschätzungen warnen, die fatale Folgen haben können. Aus irgendeinem unklaren Grund unterschätzen sie, wie ernst eine Reaktion sein könnte.“ Die amerikanischen Politiker sollten Putins Aussagen prüfen und dafür „einen Teil ihrer Zeit aufwenden – die sie wahrscheinlich mit Computerspielen vergeuden, wenn man sich anschaut, wie unbedarft sie an ernste Themen herangehen“.

General a.D. Harald Kujat, ehemaliger Generalinspekteur der deutschen Streitkräfte und ehemaliger Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, ist kein Freund von Übertreibungen. In einem Interview mit der Schweizer Weltwoche sagte Kujat heute: „Ich befürchte, dass der Krieg in der Ukraine zur Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts wird“. Er fügte hinzu, dass alle nur zuschauen und/oder sich an der Aufwiegelung und Kriegshetze beteiligen. Er bemerkte grimmig: „Wir werden einfach bekommen, was wir verdienen.“

Ein US-Senator, David Vance, hat gestern getwittert: „Ich denke, das Risiko eines Atomkriegs ist jetzt höher als je zuvor in meinem Leben. Biden schlafwandelt in den 3. Weltkrieg“. Ein Politico-Artikel, der Vances Aufmerksamkeit erregte, erklärte, dass Bidens Erlaubnis an die Ukraine, innerhalb Russlands zuzuschlagen – egal wie „begrenzt“ und „defensiv“ sie dargestellt wird – „einmal mehr verdeutlicht, wie Biden oft seine Meinung über einst tabuisierte Ideen zur Ukraine-Politik ändert, wenn sich die Bedingungen auf dem Schlachtfeld ändern oder, was am überzeugendsten ist, die Verbündeten zuerst handeln. Das war besonders der Fall, als die USA Großbritannien und Frankreich folgten und der Ukraine Langstreckenraketen schickten, die tief hinter den russischen Frontlinien eingesetzt werden sollten.“

Heute hat sich ein Amerikaner, der ehemalige Geheimdienstoffizier des Marine Corps, Scott Ritter, auf den Weg nach Russland gemacht, um in seiner Kampagne sein Bestes zu tun, um die Amerikaner auf die Gefahr aufmerksam zu machen, in der wir uns befinden. Das US-Aussenministerium hat ihn ohne Erklärung und ohne Anklage daran gehindert, sein Flugzeug zu besteigen und seinen Reisepass beschlagnahmt. Ist ihr Vorgehen nicht verzweifelt?

In dieser äußerst angespannten Situation entwickelt sich die Internationale Friedenskoalition (IPC), die vor einem Jahr vom Schiller-Institut mitbegründet wurde und seitdem wöchentliche Online-Treffen abhält, zu einem wichtigen Forum für den Dialog zwischen allen Kräften auf der Welt, die sich den Versuchen einer kleinen westlichen Oligarchie widersetzen, um jeden Preis die Hegemonie eines überholten, sterbenden Imperiums aufrechtzuerhalten.

Der verstorbene Wirtschaftswissenschaftler und Staatsmann Lyndon LaRouche schloß 1977 eine Schrift über seine Organisation, die Labour Committees, und „Die Lehren von Erasmus und Franklin“ mit dem folgenden Absatz:

„Wenn Sie ein Humanist sind, dann sind die Labour Committees in diesem Sinne IHRE Organisation – unabhängig davon, ob Sie Mitglied sind oder nicht. Wenn Sie für den technischen Fortschritt bei der Ausweitung von Industrie und Landwirtschaft sind und die lebenswichtigen Interessen der Nationen in diesen Begriffen definieren, und wenn Sie die Fähigkeit des Menschen, wissenschaftliche Erkenntnisse für die Vervollkommnung unserer Spezies zu schaffen und zu assimilieren, als den unantastbaren Unterschied zwischen Mensch und Tier betrachten, dann sind die Labour Committees eine unverzichtbare Hilfe für die Sache, für die Sie eintreten, unabhängig von Ihrer politischen Zugehörigkeit.“

Fast 50 Jahre danach sind unabhängige Kandidaten, die die alten bankrotten, todgeweihten Parteien ablehnen, wie die Senatskandidatin Diane Sare und der Kongresskandidat Jose Vega in New York, Teil einer wachsenden internationalen Bewegung gegen den räuberischen Militärisch-Finanziellen Komplex. Diejenigen im Westen, die im Bündnis mit dem aufstrebenden Globalen Süden eine Rückkehr zu technischem Fortschritt und Steigerung der Produktivkräfte fordern, stehen heute an der Spitze der Weltpolitik. Kein Krieg wird diesen Fortschritt aufhalten, wenn eine rund um die Uhr koordinierte Internationale Friedenskoalition (IPC) als intellektuelle Clearingstelle für politische Überlegungen und eine neue Sicherheits-und Entwicklungsarchitektur dient.

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Jahr des Neuen Paradigmas für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Die Welt am Abgrund:Für einen neuen Westfälischen Frieden!

Internationale Schiller-Institut Internetkonferenz, 15. & 16. Juni 2024, jeweils ab 14.00 (MESZ)

Zur Einladung und Anmldung →


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