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Helga Zepp-LaRouche

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Offener Brief von Helga Zepp-LaRouche an Trump und Putin: Atomkrieg verhindern und Beringstraßen-Tunnel bauen!

10. August 2025 (EIRNS) – Am 11. August wird die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, einen offenen Brief an Präsident Donald Trump und Präsident Wladimir Putin veröffentlichen, der auch an den chinesischen Präsidenten Xi Jinping weitergeleitet wird.

Dem Brief sind drei Artikel aus der Zeitschrift EIR vom 4. Mai 2007 beigefügt, die sich mit dem Bau eines Tunnels durch die Beringstraße befassen, durch den eine Eisenbahnlinie das eurasische und das amerikanische Bahnnetz miteinander verbinden würde. („Russisch-amerikanisches Team: Die Welt braucht einen Tunnel durch die Beringstraße!“„Mendelejew hätte zugestimmt“„Die Ursprünge des Beringstraßenprojekts“.) Es folgt der Wortlaut von Zepp-LaRouches Brief.

„An Präsident Donald Trump und Präsident Wladimir Putin:

Wenn Sie sich am 15. August in Alaska treffen, liegt das Schicksal der Menschheit in Ihren Händen. Gegen alle Bemühungen der Feinde des Friedens können Sie nicht nur den Krieg in der Ukraine beenden und damit das Damoklesschwert der nuklearen Auslöschung der Menschheit zumindest in diesem Konflikt beseitigen, sondern Sie können auch die Diplomatie in die Beziehungen zwischen den beiden mächtigsten Atommächten der Welt zurückbringen.

Aber Sie können noch etwas Höheres erreichen, indem Sie nicht nur die Bedrohungen für die Menschheit abwehren, sondern der ganzen Welt eine schöne Vision für die Zukunft geben. Sie könnten sich auf den Bau eines Korridors durch die Beringstraße einigen und mit diesem Eisenbahn- und Tunnelprojekt die Bahnnetze Eurasiens mit denen Amerikas verbinden. Dieses Projekt würde die riesigen unerschlossenen Ressourcen Sibiriens und die Ressourcen der USA in der Arktis – Öl, Gas, Edelmetalle aller Art sowie Süßwasser – für die Entwicklung erschließen. Sibirien und der russische Fernen Osten verfügen über die größten Vorkommen an Rohstoffen aller Elemente, die in Mendelejews Periodensystem zu finden sind, und die gemeinsame Erschließung dieser Ressourcen, zu der viele andere rohstoffarme Länder eingeladen werden könnten, könnte das perfekte Programm zur Vermeidung von Kriegen werden und den Wohlstand der Welt erheblich steigern.

In nicht allzu ferner Zukunft könnte man dann mit Hochgeschwindigkeitszügen um die Welt reisen, von den Südspitzen Argentiniens und Chiles in Ushuaia und Puerto Williams durch ganz Amerika, dann durch die Beringstraße über Eurasien und mit einem Tunnel unter der Straße von Gibraltar weiter durch den gesamten afrikanischen Kontinent bis zum Kap der Guten Hoffnung.

Das Projekt eines Tunnels unter der Beringstraße wird seit Jahrzehnten von führenden Wissenschaftlern und Politikern in den Vereinigten Staaten, Russland und China untersucht und gefördert, dies dokumentieren die beigefügten Artikel aus dem Magazin EIR aus dem Jahr 2007 sowie ein 8-minütiges Video von Dr. Victor Rasbegin, stellvertretender Vorsitzender des SOPS, des Russischen Rats für die Erforschung der Produktivkräfte, der auf der Weltausstellung 2010 in Shanghai den Großen Preis für Innovation gewann.

Der Beringstraßen-Tunnel und damit verbundene große Infrastrukturprojekte könnten auch als Grundlage für weitere eingehende Gespräche zwischen den Präsidenten Trump, Putin und Chinas Xi Jinping dienen – wie ich bereits zuvor vorgeschlagen habe –, sollte Präsident Trump eingeladen werden und sich bereit erklären, an den Feierlichkeiten zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs teilzunehmen, die am 3. September in China stattfinden werden.

Dieses Projekt für eine integrierte Infrastruktur der ganzen Welt als Grundlage für die Entwicklung wird den Grundstein dafür legen, Krieg als Mittel zur Konfliktlösung für immer zu beenden. Die Hoffnung der Menschheit ruht auf Ihnen!

Mit freundlichen Grüßen, Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts, 11. August 2025 (cc.: Präsident Xi Jinping)“


Zepp-LaRouche spricht bei Seminar zur Potsdamer Konferenz vor 80 Jahren

E.I.R. Strategic Alert, 31.7. 2025 – Am 24. Juli versammelten sich rund 40 Wissenschaftler, Wirtschaftsführer, Diplomaten und Journalisten in der chinesischen Botschaft in Berlin, um den 80. Jahrestag der Potsdamer Konferenz zu begehen. Chinas Botschafter Deng Hongbo, der Gastgeber der Veranstaltung mit dem Titel „Eine korrekte historische Perspektive auf den Zweiten Weltkrieg und die internationale Nachkriegsordnung bewahren“, hielt eine Grundsatzrede und begrüßte die Podiumsteilnehmer und Gäste. Unter den neun hochrangigen Rednern war die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Weitere Redner waren ein ehemaliger Botschafter, der Vorsitzende eines großen Wirtschaftsverbands sowie führende Akademiker deutscher Universitäten.

Auf der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 wurde, wie Zepp-LaRouche erklärte, die politische und geographische Neuordnung Deutschlands nach dem Krieg festgelegt, und eine separate Erklärung zu Japan sah die Rückgabe aller besetzten Gebiete an China und faktisch die Ein-China-Politik vor. Doch schon während der Verhandlungen hätten Briten und Amerikaner keinen dauerhaften Frieden geplant, sondern „das Vorspiel zum Kalten Krieg und eine Fortsetzung der Geopolitik“, das zeige Präsident Trumans Befehl zum Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, obwohl dies aus militärischer Sicht für den Sieg nicht mehr notwendig war. „Und Churchill hatte bereits zuvor, im Mai 1945, seinen Stab beauftragt, einen Plan für einen präemptiven Krieg gegen die Sowjetunion auszuarbeiten, der ihm am 22. Mai mit dem Namen ,Operation Unthinkable‘ von diesem Stab übergeben wurde.“

Viel später, nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Sowjetunion, hätte man eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert schaffen können, doch statt dessen wurde versucht, eine von den Anglo-Amerikanern dominierte unipolare Weltordnung zu etablieren, was zu der äußerst gefährlichen Situation heute geführt habe. Daher laute die große Frage: „Was also ist zu tun, wenn eine Eskalation zum Dritten und diesmal letzten Weltkrieg verhindert werden soll?“

Hier griff Zepp-LaRouche den Präzedenzfall des Westfälischen Friedens von 1648 auf, der 150 Jahre Religionskrieg in Europa beendete. „Damit wurde die Idee geboren, daß jede Friedensordnung immer das ,Interesse des anderen‘ berücksichtigen muß – und zwar aller ,anderen‘. Wir müssen deshalb dringend die Errichtung einer neuen globalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf die Tagesordnung setzen, die in der Tradition des Westfälischen Friedens ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen etabliert, das tatsächlich diese Interessen aller Staaten auf diesem Planeten in Betracht zieht.

Die Idee von Präsident Xi Jinping von der gemeinsamen Zukunft der Menschheit repräsentiert genau dieses neue Paradigma, bei dem die Konzeption der einen Menschheit der Vielheit der Nationen vorangestellt ist, also das Eine eine höhere Ordnung darstellt als das Viele. Wenn das Interesse der einzelnen Nationen in Affinität mit dem Interesse der gesamten Menschheit gebracht wird, dann ist der vermeintliche Widerspruch aufgehoben. Die konfuzianische Idee der harmonischen Entwicklung aller zu einem großen Ganzen und die Idee der Entwicklung aller Mikrokosmen als Voraussetzung der Konkordanz im Makrokosmos des Nikolaus von Kues entsprechen der gleichen Gesetzmäßigkeit und dem Prinzip von Papst Paul VI.: Der neue Name für Frieden heißt Entwicklung.“


Helga Zepp-LaRouche: Es gibt kein Problem, das die menschliche Kreativität nicht lösen kann!

Am ersten Tag der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 24. Mai 2025 hielt die Gründerin und Vorsitzende des Instituts Helga Zepp-LaRouche die folgende Rede. Die Rede wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischentitel hinzugefügt.

Ich möchte Sie alle, die Sie persönlich an der Konferenz des Schiller-Instituts teilnehmen, ebenso wie alle Online-Zuschauer weltweit mit einer optimistischen Sichtweise auf die Natur des Menschen begrüßen: Wir sind eine kreative Gattung – die einzige, die bislang im Universum bekannt ist -, und der menschliche Geist als Mikrokosmos des Makrokosmos, des Universums als Ganzem, ist nachweislich von antientropischer Natur.

Unser kreativer Verstand ist fähig, für jedes Problem immer eine Lösung auf einer höheren Ebene zu finden, und deshalb bin ich mir sicher, daß wir durch die Mobilisierung des besten Potentials der gesamten Menschheit ein neues Paradigma in unseren internationalen Beziehungen erreichen können, das uns in eine neue Ära der Menschheitsgeschichte katapultieren wird. Wir werden in der Lage sein, eine Weltgemeinschaft zu schaffen, die der Würde des Menschen und der potentiellen Schönheit seiner Seele würdig ist. Man muß jeder „praktischen“ Herangehensweise an die Politik eine Absage erteilen und von dieser Vision ausgehen!

Es ist offensichtlich, daß die heutige Welt in einem Zustand fast völliger Unordnung ist. Wir sind bereits sehr weit in der Regression der Barbarei fortgeschritten, indem wir in Gaza tolerieren, was sogar der ehemalige Premierminister Olmert als „nahe an Kriegsverbrechen“ bezeichnet hat, einen seit langem andauernden Völkermord, wie der Internationale Gerichtshof und zuletzt sogar Josef Borell bestätigten. Dies zu tolerieren, ist ein schrecklicher Schandfleck auf der ganzen Menschheit, und es könnte schon kurzfristig zu einem totalen Krieg in Südwestasien führen, der zu einem globalen Atomkrieg eskalieren kann.

Die jüngsten Entwicklungen rund um den Krieg in der Ukraine haben eine erstaunliche Konstellation offenbart: Die beiden größten Atommächte, die Präsidenten der USA und Rußlands, versuchen, ein Friedensabkommen zur Beendigung des Krieges zu finden, worüber sich jeder vernünftige Mensch freuen sollte, während einige Europäer, die sogenannte „Koalition der Willigen“, versuchen, diese Bemühungen zu sabotieren, um den Krieg zu verlängern. Und sie geben das Ziel nicht auf, daß die Ukraine „den Krieg gewinnt“, selbst in einem Moment, in dem die ukrainische Armee und Bevölkerung diesen Zermürbungskrieg mit mehr als einer Million Toten nicht mehr lange durchhalten kann. Zuverlässige Militärexperten warnen, daß die militärischen Fähigkeiten der Länder der Koalition der Willigen bei weitem nicht ausreichen, um Rußland ohne die Unterstützung der USA zu konfrontieren, und die europäischen Volkswirtschaften brechen infolge einer selbstverschuldeten Krise, exorbitanter Energiepreise und grüner Ideologie zusammen. Alles was in Deutschland aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs aufgebaut wurde, wird jetzt wieder zerstört!

Journalisten und Analysten auf der ganzen Welt fragen ungläubig: „Was ist los mit Deutschland? Und mit Europa im Allgemeinen? Warum ruinieren sie sich selbst?“ Sie lassen ihre Nord-Stream-Pipeline sprengen, sie verhängen Sanktionen gegen Rußland, die die russische Wirtschaft wachsen lassen und ihre eigene Wirtschaft ruinieren, Deutschland schließt seine Atomkraftwerke, ohne über eine alternative Energiequelle zu verfügen, und nur 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg militarisiert Deutschland seine Wirtschaft erneut mit einer Form der Kreditschöpfung, die an Hjalmar Schachts Mefo-Wechsel erinnert, nur um die deutsche Armee an die russische Grenze zu bringen und deutsche Panzer gegen Rußland loszuschicken. Schon wieder? Vor 20, 30 Jahren galt Europa als das beste Modell der Welt, mit einer Spitzenposition bei wissenschaftlichen und technologischen Innovationen und einer daraus resultierenden wettbewerbsfähigen Wirtschaft, einer hohen Lebensqualität, hohen sozialen Standards, sicheren Lebensbedingungen usw. Und jetzt? Europa steht kurz vor der völligen Marginalisierung, es kann seine Infrastruktur nicht reparieren, die Züge fahren nie pünktlich, es läßt seine „Hidden Champions“-Unternehmen bankrott gehen oder im Ausland investieren; und ihr Sozialsystem wird zerschlagen.

Die vertane Chance der Wiedervereinigung

Es gibt keine einfache Antwort, denn es handelt sich um ein vielschichtiges, facettenreiches Problem mit vielen Ebenen, die man zu Recht als Gehirnwäsche oder „Nudging“, wie es heute genannt wird, bezeichnen kann.

Eine Ebene beginnt mit geopolitischen Manövern zu der Zeit, als das, was man zu Recht die „historische Chance der deutschen Wiedervereinigung“ nannte, durch die geopolitischen Manöver der Neokonservativen im angelsächsischen Raum sabotiert wurde. Sie hatten von Anfang an nicht die Absicht, die Versprechen einzuhalten, die sie Gorbatschow und der sowjetischen Führung am Ende des Kalten Krieges gegeben hatten, nämlich daß die NATO keinen Zentimeter nach Osten vorrücken würde, wenn Deutschland sich vereinigen und der NATO beitreten dürfte.

Die Neocons waren überschwenglich in ihrem Triumphalismus, sie hätten „den Kalten Krieg gewonnen“, und ignorierten arrogant die Warnung von Papst Johannes Paul II., der sagte, daß die „Strukturen der Sünde“ im Osten und im Westen gleichermaßen existierten und man nur auf die Unterentwicklung der sogenannten Dritten Welt als Folge der Fortsetzung des Neokolonialismus zu schauen brauche, um den Beweis dafür zu finden, daß die „Strukturen der Sünde“ auch im Westen existierten.

Doch sie machten weiter mit der Wolfowitz-Doktrin, dem Entwurf für eine unipolare Welt, und stellten sich vor, dies sei das „Ende der Geschichte“, vielleicht die kurzlebigste tausendjährige Phantasie aller Zeiten. Ich warnte damals: Wenn die Finanzmächte den Bankrott des Comecon nutzen, um der Welt das ebenso bankrotte neoliberale System vollständig aufzuzwingen, dann könnte das zwar den Zusammenbruch hinauszögern, aber er würde doch mit aller Wucht und in einem viel größeren Maßstab eintreten als der Zusammenbruch der Sowjetunion.

In den Archiven und Bibliotheken der USA, Deutschlands, Großbritanniens und Frankreichs wurden kürzlich Dutzende von Dokumenten veröffentlicht, die die unzähligen Sicherheitsgarantien gegen eine Osterweiterung der NATO belegen, die Gorbatschow und Schewardnadse von Baker, Bush senior, Genscher, Kohl, Gates, Mitterrand, Thatcher, Hurd, Major und Wörner gegeben wurden. Sie zeigen auch, daß viele führende Politiker eine NATO-Mitgliedschaft der mittel- und osteuropäischen Staaten ablehnten.

Die Grundsatzrede von Außenminister Genscher in der Evangelischen Akademie Tutzing am 31. Januar 1990, die sogenannte „Tutzinger Formel“, beeinflußte eine ganze Reihe von Spitzentreffen in den folgenden Tagen, in denen Gorbatschow der deutschen Wiedervereinigung zustimmte, unter der Voraussetzung, daß die NATO nicht nach Osten erweitert würde. Genscher erklärte: „Wir wollen keine Einheit auf Kosten Dritter… Es ist Sache der NATO, unmißverständlich zu erklären: Was auch immer im Warschauer Pakt geschieht, eine Ausdehnung des NATO-Gebiets nach Osten, also näher an die Grenzen der Sowjetunion, wird es nicht geben.“ Diese Rede ist aus dem Internet verschwunden und läßt sich nur noch mit Spezialfunktionen finden.

In einem Memorandum vom 9. Februar über die Gespräche zwischen US-Außenminister James Baker und Eduard Schewardnadse wird Baker klar zitiert: „Es müßte natürlich eiserne Garantien geben, daß die Zuständigkeit oder die Streitkräfte der NATO nicht nach Osten verlegt werden.“

Die Chancen für die Schaffung einer neuen internationalen Friedensordnung oder eines „gemeinsamen europäischen Hauses“, wie Gorbatschow es nannte – für das Lyndon LaRouche erst mit dem „Produktiven Dreieck Paris-Berlin-Wien“ und nach dem Zerfall der Sowjetunion mit der „Eurasischen Landbrücke“ die wirtschaftliche Grundlage vorschlug -, wurden vertan. Das war die Ursünde der Nachkriegsordnung, und sogar George Kennan, mehr als jeder andere der „Vater“ der Eindämmungspolitik, kritisierte die NATO-Osterweiterung in einem Interview mit der New York Times am 5. Februar 1997 scharf und bezeichnete sie als tragischen Fehler, für den es keinerlei Grund gab.

Wenn man bedenkt, daß zu diesem Zeitpunkt erst 45 Jahre seit dem Zweiten Weltkrieg vergangen waren, in dem die Sowjetunion 27 Millionen Bürger im Krieg gegen die Nationalsozialisten verloren hatte, bewiesen die Russen enorme Großzügigkeit, indem sie die deutsche Wiedervereinigung zuließen und sogar zustimmten, daß das vereinte Deutschland Teil der NATO sein sollte. Angesichts all dieser Versprechen war der Vertrauensbruch um so schwerwiegender.

Wenn man dann noch bedenkt, daß es auch die einseitige Aufkündigung aller Rüstungskontrollabkommen durch den Westen gab – die ABM-, INF-, Open-Sky- und KSE-Verträge -, das Eingeständnis von Merkel und Hollande, daß sie dem Minsk-II-Vertrag nur zugestimmt hatten, um Zeit zu gewinnen, damit die Ukraine auf NATO-Niveau aufgerüstet werden konnte, dann wird deutlich, daß die Verpflichtung zur Erfüllung auf Seiten des Westens liegt.

Hinzu kommt der Artikel der New York Times vom 29. März dieses Jahres, der auf 300 Interviews im Rahmen einer einjährigen Untersuchung basiert und enthüllte, daß das Hauptquartier der US-Armee in Wiesbaden ab Frühjahr 2022 das Kommandozentrum für den Krieg in der Ukraine war – zu einem Zeitpunkt, als Boris Johnson nach Kiew flog, um das sogenannte Istanbul-Abkommen zwischen Putin und Selenskyj zu sabotieren, und damit den endgültigen Beweis lieferte, daß es in diesem Krieg nicht um die Ukraine ging, sondern um einen Stellvertreterkrieg zwischen den USA und der NATO auf der einen Seite und Rußland auf der anderen.

Die Koalition der Willigen scheitert

Es ist jetzt an der Zeit, eine nüchterne Bilanz der letzten 35 Jahre zu ziehen, wenn wir einen Ausweg finden wollen. Wir erinnern uns noch gut daran, daß zu Beginn des Krieges in der Ukraine das Mantra im Westen, von Biden, Scholz, Macron, von der Leyen, lautete: „Die Ukraine muß gewinnen“, „Rußland muß ruiniert werden“ (Baerbock). Jetzt, etwas mehr als drei Jahre später, ist offensichtlich, daß die Ukraine und damit die NATO den Krieg verloren haben. Und diese Niederlage reiht sich ein in eine ganze Reihe anderer: Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen. (Sollte man Syrien hinzufügen, wo jetzt ein „reformierter“ Al-Qaida-Führer Präsident ist?) Und das trotz mehr als 800 Militärstützpunkten, die die USA unterhielten, um die unipolare Ordnung und ihre dominante Position in der Welt aufrechtzuerhalten. Präsident Trump hat die Wahl zum zweiten Mal gewonnen, weil er versprochen hat, diese Kriege zu beenden und keine neuen zu beginnen. Es muß klar werden, daß das Modell, die unipolare Welt durch ein System von über 800 Militärstützpunkten aufrechtzuerhalten, völlig gescheitert ist.

Warum hält die europäische Koalition der Willigen dann an einer gescheiterten Politik fest? Es ist offensichtlich, daß sie sich nicht in einer Wertegemeinschaft mit den USA als Nation als solcher fühlen, sondern mit einem neoliberalen System – eigentlich nicht mit Amerika als Republik, sondern mit einem Amerika, das vom Britischen Empire unterwandert ist und auf den anglo-amerikanischen Sonderbeziehungen basiert. Nachdem Trump diese Beziehungen aufgekündigt hat, bleibt nur noch die Loyalität gegenüber dem Britischen Empire, und dieses System erweist sich als überhaupt nicht liberal.

Als Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz den Europäern einen degenerierten Sinn für Demokratie vorwarf und sagte, in der EU würden viele Begriffe verwendet, die ihn an die Sowjetunion erinnerten – wie „Desinformation“, um alternative Meinungen zu diskreditieren -, war der Aufschrei ohrenbetäubend. Der Fall Rumänien zeigt jedoch, daß die EU Länder so oft abstimmen läßt, wie es nötig ist, um das „gewünschte“ Ergebnis zu erzielen.

Es gibt immer mehr Gesetze auf EU- und nationaler Ebene, die „Desinformation“ unter Strafe stellen, was viele Menschen zu der Annahme veranlaßt, daß auch in Europa ein „tiefer Staat“ aktiv ist, der jede Meinung verfolgt, die von der offiziellen NATO-Linie abweicht. Der jüngste Fall, in dem zwei in Rußland tätigen deutschen Journalisten, Thomas Röper und Alina Lipp, de facto ihre Staatsbürgerschaft entzogen wurde, wurde mit dem Edikt von Worms von 1521 und der Ächtung Martin Luthers verglichen, dem ebenfalls alle Bürgerrechte entzogen wurden. Bibliotheken in Deutschland kennzeichnen Bücher nun mit einem Vermerk, der die philosophische und politische Einstellung des Autors angibt, als wären die Bibliotheksbenutzer zu dumm, um selbst zu urteilen, und um anzugeben, was politisch korrekt ist.

Am beunruhigendsten sind jedoch die kriegerische russophobe Haltung des neuen Kanzlers Friedrich Merz und seine Bemühungen um eine vollständige Militarisierung der deutschen Wirtschaft, die bei den europäischen Nachbarn bereits alte Ängste vor dem deutschen Militarismus wecken.

Die Globale Mehrheit

Aber es gibt auch die völlig andere Realität der Länder des Globalen Südens, die bei weitem die Globale Mehrheit der Menschheit ausmachen. Sie haben sich nicht nur geweigert, die NATO-Darstellung der Gründe für den Ukraine-Krieg zu akzeptieren, sie lassen sich auch vom größten Wirtschaftswunder der Geschichte inspirieren, das China in den letzten 40 Jahren vollbracht hat, indem es 850 Millionen seiner Bürger aus der Armut befreit und mit der BRI [Gürtel- und Straßen-Initiative] eine Transmissionsriemen geschaffen hat, um die Errungenschaften Chinas in die Länder Afrikas, Asiens und Lateinamerikas zu tragen.

Laut dem Critical Technology Tracker des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) ist China derzeit in 57 von 64 fortschrittlichen Technologien führend. Es gibt buchstäblich hunderte chinesische Städte mit jeweils mehreren Millionen Einwohnern, mit enormen modernen Bauwerken, die durch ein Netz von mehr als 42.000 km Schnellbahnverbindungen (Stand 2024) verbunden sind, das größer ist als das aller anderen Länder zusammen. Und diese Züge sind pünktlich! Es würde einen eigenen Vortrag erfordern, um dem atemberaubenden Erfolg des chinesischen Wirtschaftsmodells gerecht zu werden.

Wenn die USA und die EU China zum „systemischen Rivalen“ erklärt haben, hat der kollektive Westen diesen Wettlauf bereits verloren. Aber anstatt die Gründe für den Erfolg des chinesischen Wirtschaftsmodells zu untersuchen, das auf kontinuierlicher Innovation der Wirtschaft basiert und eine chinesische Version des von Alexander Hamilton entwickelten Amerikanischen Wirtschaftssystems ist, scheinen sowohl die USA als auch die EU bisher entschlossen, einen neuen Wettrüstungswettlauf zu beginnen, zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum.

Spätestens seit dem historischen Memorandum zwischen den Präsidenten Xi und Putin vom 4. Februar 2022, das eine „uneingeschränkte strategische Partnerschaft“ festigte, sollte jedem Strategen jedes Landes klar sein, daß der Übergang zu einer multipolaren Welt konsolidiert ist. Ein weiterer eindrucksvoller Beweis für diese Partnerschaft war die gemeinsame Teilnahme von Xi und Putin an der Militärparade in Moskau am 9. Mai zur Feier des 80. Jahrestags des Sieges über den Nationalsozialismus in Moskau.

Die Weltgemeinschaft steht nun im wesentlichen vor zwei Alternativen. Entweder wir setzen die geopolitische Konfrontation fort und riskieren letztendlich einen globalen Atomkrieg, der das Ende der Zivilisation bedeuten würde. Oder wir mobilisieren die Weisheit der Autoren des Westfälischen Friedens, die nach 150 Jahren Religionskriegen in Europa erkannt hatten, daß es keinen Sieger geben würde, weil eine Fortsetzung des Krieges den Tod für alle bedeuten würde.

Im ersten Fall könnten wir einen beispiellosen Rüstungswettlauf erleben, einschließlich des von Präsident Trump geplanten Raketenabwehrsystems „Golden Dome“, das in drei Jahren fertiggestellt sein soll und ein globales, mehrstufiges, bereichsübergreifendes Raketenabwehrsystem vorsieht, mit einer erheblichen Ausweitung der weltraumgestützten Kampffähigkeiten einschließlich der Entwicklung und des Einsatzes von Abfangsystemen im Orbit. Es verstößt gegen den Grundsatz des Vertrags über die friedliche Nutzung des Weltraums, einem weiteren Rüstungskontrollvertrag. Es wird mit Sicherheit eine Reaktion Rußlands, Chinas und aller anderen wichtigen Akteure geben.

In dieser Konstellation wird auch Europa eine vollständige Militarisierung durchlaufen und versuchen, einen europäischen Atomschutzschild aufzubauen. Deutschland wird versuchen, die „stärkste Armee“ Europas aufzubauen, enorme physische Kapazitäten werden verschwendet, während die Realwirtschaft und das Sozialsystem zerstört werden. Wahrscheinlich wird keiner dieser Pläne verwirklicht, weil in der Zwischenzeit das völlig überlastete Finanzsystem zusammenbrechen, die US-Schuldenkrise explodieren und die NATO und die EU zerfallen werden. Ganz Europa wird eine Explosion ziviler Unruhen erleben – wenn Deutschland nicht vorher zum Kriegsschauplatz wird, falls Merz heimlich weitermacht und den Taurus und bald auch die neue deutsch-britische Langstreckenrakete mit einer Reichweite von 2000 km in der Ukraine oder anderen Ländern stationiert.

Europa würde bald nur noch als Fossil einer Zivilisation, die nicht überlebt hat, in Museen in aller Welt zu sehen sein. So oder so würde es kein gutes Ende nehmen.

Blick auf die Zukunft

Wir schlagen einen völlig anderen Ansatz vor, und darum geht es in dieser Konferenz. Wir erkennen, daß wir einen Punkt in der Weltgeschichte erreicht haben, an dem wir einen Paradigmenwechsel brauchen, der grundlegender ist als der Wechsel von den Axiomen des Mittelalters in Europa zur Neuzeit, als das Menschenbild und die Vorstellung vom physikalischen Universum aus einem finsteren Zeitalter des Aberglaubens durch die moderne Idee von der Rolle der Wissenschaft und Technologie und der Perfektibilität des Menschen abgelöst wurde.

Heute müssen wir geopolitische Ambitionen hinter uns lassen und als erstes von der Vorstellung der „Einen Menschheit“ ausgehen, um dann alle nationalen Interessen mit diesem übergeordneten Konzept in Einklang zu bringen. Wir müssen die Idee des Nikolaus von Kues anwenden, daß Harmonie im Makrokosmos nur möglich ist, wenn sich alle Mikrokosmen bestmöglich entwickeln und jeder Mikrokosmos die Entwicklung aller anderen Mikrokosmen als sein grundlegendes Interesse betrachtet und umgekehrt.

Es ist kein Zufall, daß die konfuzianische Idee der harmonischen Entwicklung aller Mitglieder einer Familie, einer Nation oder der Gemeinschaft der Nationen im wesentlichen mit der Idee des Nikolaus von Kues übereinstimmt. Diese liegt Xi Jinpings Konzept der gemeinsamen Zukunft der Menschheit und seinen drei Prinzipien GSI (Globale Sicherheitsinitiative), GDI (Globale Entwicklungsinitiative) und GCI (Globale Kulturinitiative) zugrunde. Wir müssen die Ursünde der NATO-Osterweiterung rückgängig machen und durch ein Konzept der „unteilbaren Sicherheit“ ersetzen – ein System, das die Sicherheitsinteressen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigt.

Lassen Sie uns daher alle mobilisieren und einen leidenschaftlichen Appell für den friedlichen Übergang zu einer neuen Epoche der Menschheitsgeschichte veröffentlichen, in der wir unsere Gattung aus der Perspektive von hundert Jahren in der Zukunft betrachten, wenn wir aufgehört haben, wie ein Haufen zankender Kleinkinder zu sein, die sich gegenseitig vors Schienbein treten. Wenn wir eine erwachsene Menschheit sind, in der Kernfusionsenergie für alle Länder kommerziell verfügbar ist, dann gibt es keine Kriege mehr um Energieressourcen! Pyrolyse, chemisches Recycling, biotechnische Verfahren, Vergasung, Plasma-Lichtbogenverfahren oder in Zukunft das Fusionsbrennerverfahren werden uns Zugang zu unbegrenzten Rohstoffen verschaffen – keine Kriege mehr um deren Kontrolle!

Wir werden Infrastruktur im nahen Weltraum, Dörfer auf dem Mond und Städte auf dem Mars gebaut haben und unsere Identität als eine Menschheitsfamilie gestärkt haben, wie es der deutsch-amerikanische Weltraumforscher Krafft Ehricke in seinem „extraterrestrischen Imperativ“ vorausgesehen hat!

KI und Technologien, zu denen wir noch nicht einmal die richtigen wissenschaftlichen Fragen gestellt haben, werden uns von der Last repetitiver Arbeit befreien und jedem Kind die Voraussetzungen für lebenslanges Lernen bieten, wodurch das Ideal von Konfuzius und Wilhelm von Humboldt vom vollkommen harmonisch entwickelten Charakter oder, wie Friedrich Schiller es nannte, einer „schönen Seele“ und einem Genie, verwirklicht wird.

Lassen Sie uns daher einen Dialogprozeß initiieren, in dem wir die Idee einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur in der Tradition des Westfälischen Friedens auf die Tagesordnung setzen, in dem wir uns auf die UN-Charta als Ausgangspunkt des Völkerrechts einigen, zunächst auf Grundsätze, wie wir die besonderen Herausforderungen, Probleme und Aufgaben angehen wollen, und es dann wohlmeinenden Verhandlungsführern überlassen, die Lösung aller Streitigkeiten konkret auszuarbeiten.

Wir haben bereits Pläne, um Armut und Unterentwicklung mit dem Programm der Weltlandbrücke zu überwinden, wir haben den Oasenplan zur Umgestaltung Südwestasiens, der die Wüste in üppige Felder, Wälder und Obstgärten verwandeln wird! Wir haben die wirtschaftlichen Blaupausen, um drei Milliarden neue produktive Arbeitsplätze in Afrika, Asien und Lateinamerika zu schaffen und die Migrationskrise durch wirtschaftliche Entwicklung zu überwinden!

Mögen die Amerikaner zu der schönen Vision des internationalen Projekts zurückkehren, eine neue Republik an den Küsten Amerikas zu schaffen, von der Lyndon LaRouche in dem kurzen Videoclip am Anfang gesprochen hat – ein Projekt, das erste seiner Art, eine Republik zu gründen, die sich dem Gemeinwohl nicht nur der heutigen, sondern aller zukünftigen Generationen verschrieben hat, wie es in der Präambel der Verfassung steht, eine Republik, die das absolute Gegenmodell zu allen Formen von Oligarchie, Imperialismus und Tyrannei war und die den ersten antikolonialen Krieg gegen das Britische Empire geführt hat, um dies zu erreichen!

Laßt Amerika zur Außenpolitik von John Quincy Adams aus dem Jahr 1821 zurückkehren und Amerika wieder zu einem Verfechter der Freiheit machen, statt sich in Kriege in Übersee verwickeln zu lassen, um dort die „Demokratie“ zu fördern. „Amerika geht nicht ins Ausland, um Monster zu suchen, die es vernichten kann. Es ist der Freund der Freiheit und Unabhängigkeit aller. Es ist nur der Verfechter und Verteidiger seiner eigenen.“ (John Quincy Adams)

Laßt die Europäer alle Formen des Neokolonialismus und der Arroganz aufgeben, die den Rest der Welt als „Dschungel“ behandeln! Laßt uns die hohen Ideale der großen Renaissance und der klassischen Epochen wiederbeleben, in denen der edle Charakter des Menschen in Philosophie, Poesie, Malerei, Bildhauerei und Musik gefeiert wurde und die die Weltgeschichte für immer bereichert haben.

Setzen wir statt auf geopolitische Konfrontation auf Zusammenarbeit, insbesondere mit den Ländern der Globalen Mehrheit, und alle Probleme lassen sich leicht lösen! Wir müssen unverzüglich sehr konkrete Schritte in der UN-Vollversammlung, den BRICS oder jedem anderen geeigneten Forum unternehmen, um die neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf den Tisch zu bringen und uns auf Projekte zu einigen, die den gemeinsamen Zielen der Menschheit entsprechen!

Alles, was wir dazu brauchen, ist, selbst wahrhaft menschlich zu werden und eine fast zärtliche Liebe zur Menschheit zu entwickeln!


Wir können und müssen das geopolitische Denken überwinden

Von Helga Zepp-LaRouche

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Ko-Initiatorin der Internationalen Friedenskoalition (IPC), eröffnete am 11. März mit den folgenden Ausführungen eine Online-Diskussion mit jungen politischen Aktivisten aus aller Welt. Die Rede wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften hinzugefügt.

Hallo euch allen. Es ist mir eine Freude, mit vielen jungen Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zu sprechen, denn wir brauchen eine weltweite Anstrengung, um diese Welt in Ordnung zu bringen. Mit dieser Diskussion möchten wir euch und hoffentlich viele andere junge Menschen aus der ganzen Welt ermutigen, zu verstehen, was für ein außergewöhnlicher Moment dies in der Geschichte ist. Die Jugend als treibende Kraft der Zukunft hat das Recht und vielleicht sogar die Pflicht, sich in die Gestaltung dieser außergewöhnlichen Periode der Geschichte einzumischen.

Normalerweise würde man sagen: „Wie kann ich, ein Mensch in Nigeria, Deutschland oder Peru, die Geschichte verändern und beeinflussen?“ Ich denke, es ist sehr wichtig, daß ihr den Moment, in dem wir uns befinden, einordnet, um zu verstehen, daß hier tektonische Veränderungen stattfinden.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat oft gesagt, das sei eine Veränderung, wie sie nur einmal in hundert Jahren stattfindet. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, es ist eine Veränderung, wie sie vielleicht einmal in einem Jahrtausend stattfindet. In diesem Fall handelt es sich um das Ende der Kolonialzeit und den Beginn einer neuen Ära, die aber noch nicht ausgestaltet ist.

Viele Menschen sehen nur Chaos und Unordnung, aber das ist nicht ganz richtig. Wie in vielen solchen Übergangsphasen der Geschichte kann man den Keim der neuen Ordnung schon erkennen. Wenn man im Frühling die Erde anschaut, bevor Blumen wie Tulpen oder andere Pflanzen austreiben und blühen, sieht man schon kleine Veränderungen. Dann treibt irgendwann die Zwiebel aus, und schließlich wächst die Blume. Ich denke, das Entstehen der neuen Weltordnung ist genau wie eine solche Erfahrung im Frühling.

Warum sage ich das? Nun, viele Menschen auf der ganzen Welt beobachten, was in den Vereinigten Staaten passiert. Trump ist erst seit sieben Wochen im Weißen Haus. Ich würde sagen, er hat nicht nur die Vereinigten Staaten polarisiert, sondern die ganze Welt, und das auf eine Weise, die schon an und für sich bemerkenswert ist. Viele Menschen hassen Trump, sie leiden unter dem „Trump-Wahn-Syndrom“, schon bei der bloßen Erwähnung des Namens Trump drehen sie durch.

Aber ich muß sagen: Obwohl ich alles andere als eine kritiklose Unterstützerin von Trump bin, tut er gerade etwas, das von enormer strategischer und historischer Bedeutung ist. Er unternimmt nämlich sehr ernsthafte Anstrengungen, um die Beziehungen zu Rußland wieder in Ordnung zu bringen.

Euch ist wahrscheinlich klar, daß wir in den letzten Tagen und Wochen der Biden-Regierung der Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes furchtbar nahe gekommen sind. Die Politik der Briten und der Vereinigten Staaten, immer leistungsfähigere Waffen [an die Ukraine] zu liefern – die ATACMS, die HIMARS und schließlich Waffen, die tief in das Gebiet Rußlands eindringen und nur mit technischer Hilfe der USA eingesetzt werden konnten – bedeutete, daß wir kurz vor einem direkten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland standen.

Die Russen haben darauf ganz deutlich reagiert. Putin trat mehrmals im Fernsehen auf und demonstrierte sogar die Oreschnik, eine neue Rakete, die sehr schnell ist; ich glaube, sie kann Mach 11 erreichen. Es ist eine erstaunlich schnelle Rakete. Er führte sie vor, um zu zeigen, daß es keine Verteidigung dagegen gibt.

Ich möchte jetzt nicht weiter darauf eingehen, wir können bei Bedarf darüber diskutieren, jedenfalls waren wir sehr nah an der Gefahr eines Atomkrieges. Macht euch nichts vor: Wenn es jemals zu einem Atomkrieg kommt, dann bedeutet das die Vernichtung der gesamten Menschheit, den Globalen Süden eingeschlossen. Wie Ministerpräsident Nehru und Präsident Sukarno auf der Bandung-Konferenz 1955 sagten: Im Falle eines Atomkriegs sterben die Länder des Globalen Südens vielleicht ein paar Wochen später, aber auch sie werden sterben.

Doch dann kam Trump ins Weiße Haus. Schon nach wenigen Tagen kam ein Beben nach dem anderen:

  • Das erste war eine Rede von Verteidigungsminister Hegseth in Brüssel, die die Europäer schockierte.
  • Dann reiste Vizepräsident JD Vance zur Münchner Sicherheitskonferenz. Er sprach nicht über Sicherheitsfragen als solche, sondern kritisierte die europäische Führung scharf und sagte, die Demokratie in Europa sei ernsthaft in Gefahr. Die Menschen hätten nicht mehr das Recht, frei ihre Meinung zu äußern, es gäbe keine Redefreiheit mehr. Da waren alle völlig aus dem Häuschen, Macron, Starmer, Scholz und die Massenmedien drehten völlig durch.
  • Dann kam es noch dicker, nachdem Putin und Trump ein Telefongespräch geführt hatten, das beide Seiten als sehr produktiv bezeichneten.
  • Noch schlimmer wurde es, als sich der russische Außenminister Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio in Riad trafen und ein langes, sehr produktives Gespräch führten. Sie bereiten jetzt ein Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin vor.

Worum geht es hier? Trump sagt, er wolle die Beziehungen zu Rußland normalisieren. Das ist den Vorstellungen der Europäer diametral entgegengesetzt. Während des gesamten Ukraine-Krieges – die Russen nennen es eine „besondere Militäroperation“ – hatten sich die Europäer Biden und den aufeinanderfolgenden britischen Premierministern angeschlossen und erklärt, sie wollten Rußland ruinieren; sie wollten Rußland unbedingt auf dem Schlachtfeld besiegen; die Ukraine müsse gewinnen. Einige sagten sogar, Rußland müsse in viele Einzelteile aufgespalten werden.

Das war die Politik. Und Trump und sein Team wollen mit dem, was ich gerade beschrieben habe, die Beziehungen zu Rußland normalisieren, und das stellt die bisherige kriegerische Haltung völlig auf den Kopf.

Wie sieht nun die Reaktion aus? Warum sollte irgend jemand auf diesem Planeten, der bei klarem Verstand ist, nicht extrem glücklich darüber sein, wenn die Gefahr eines Atomkriegs massiv reduziert wird? – Zumindest an diesem Schlachtfeld in der Ukraine, der Nahe Osten ist ein anderer Fall. – Jeder Mensch, der nicht in seinem Innersten ein Idiot oder ein Krimineller ist, sollte doch froh sein, daß die menschliche Gattung von dieser tödlichen Gefahr der nuklearen Auslöschung befreit wird. Aber wie reagieren die Europäer? Sie geraten in Raserei und wollen nun die Europäische Union militarisieren.

Von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, hielt eine heftige Rede, in der sie sagte, daß wir nun ein Militärbudget von 800 Milliarden Euro haben werden, um die mangelnde Verläßlichkeit der USA auszugleichen. Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU, der wahrscheinlich Kanzler werden wird – hoffentlich nicht, aber wahrscheinlich wird er es –, sagte: 400 Milliarden Euro für Verteidigung, 500 Milliarden Euro für Infrastruktur. Und die Schuldenbremse, die Teil der deutschen Verfassung ist, würde aufgehoben, es werde grenzenlose Ausgaben geben, „Whatever it takes“.

Sie drohen mit denselben Methoden wie damals Hjalmar Schacht, Hitlers Reichsbankpräsident. Der schuf die sogenannten „Mefo-Wechsel“, die nicht im Staatshaushalt waren und nicht durch eine physische Produktion oder Werte gedeckt waren, sondern Geld, das ausschließlich für die Aufrüstung für den Zweiten Weltkrieg ausgegeben wurde. Das ist eigentlich die Tradition, in der diese Leute stehen, ob sie es wissen oder nicht. Einige von ihnen wissen es vielleicht.

Das ist die aktuelle Situation. Zur Lage im Nahen Osten möchte ich jetzt nicht mehr sagen, außer daß sie leider immer noch viel schlimmer aussieht. Der unglaubliche Völkermord in Gaza, und bis zu einem gewissen Grad auch im Westjordanland, ist noch nicht gestoppt. Es ist immer noch eine schreckliche Situation. Es gibt Hoffnung, denn die ägyptische Regierung hat mit Unterstützung der anderen arabischen Staaten einen Wiederaufbauplan für Gaza erstellt, was ein Schritt in die richtige Richtung ist. Wenn ihr es wünscht, können wir noch darüber sprechen.

Wir haben dafür einen völlig anderen Ansatz vorgeschlagen, nämlich den „Oasenplan“. Einige haben vielleicht schon davon gehört. Das geht darum, die Wüste in der gesamten Region Südwestasien, von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zu den Golfstaaten, zu begrünen. Das ist ein viel umfassenderer Ansatz. Wir kämpfen sehr dafür, daß das beim Wiederaufbau des Gazastreifens zusätzlich zur Zweistaatenlösung umgesetzt wird.

Wie sind wir an diesen Punkt gekommen?

Aber werfen wir nun einen kurzen Blick darauf, wie wir an diesen ungeheuerlichen Punkt gekommen sind, an dem die Europäer sich im Kriegsmodus befinden und sagen, der Krieg mit Rußland werde mit Sicherheit kommen, spätestens 2029 werde es einen großen Krieg zwischen Europa und Rußland geben. Das ist lächerlich! Wenn man sich die europäischen Armeen ansieht: Die sind nicht in der Lage, irgendeinen Krieg zu führen, geschweige denn gegen Rußland, die größte Atommacht der Welt.

Aber wie sind wir soweit gekommen und wie können wir es ändern? Das letzte Mal, als es ein ähnlich außergewöhnliches Zusammentreffen von Ereignissen gab wie das jetzige, war beim Ende der Sowjetunion, zwischen 1989 und 1991. Nur sehr wenige Menschen hatten vorausgesehen – so wie mein seither verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche fünf Jahre zuvor –, daß die Sowjetunion zusammenbrechen würde, wenn sie an ihrer damaligen Wirtschaftspolitik festhielt. Für die meisten Menschen kamen das Ende der Sowjetunion und der Fall der Berliner Mauer völlig überraschend. Wir hingegen hatten einen Plan, den wir damals vorschlugen, die Eurasische Landbrücke.

Wie war die Lage? 1989 war klar, daß die wirtschaftlichen Probleme der Sowjetunion soweit zugenommen hatten, daß es nicht mehr möglich war, die COMECON-Länder zusammenzuhalten. Zu dieser Zeit gingen die Menschen in der DDR auf die Straße und demonstrierten und riefen: „Wir sind das Volk, wir sind das Volk.“ Damals nahmen 1–2 Millionen Menschen an diesen Demonstrationen teil, und die Sicherheitsbehörden der DDR konnten nichts mehr tun, um sie zu unterdrücken. Es gibt eine Regel, daß der Staat machtlos ist, wenn Millionen Menschen auf der Straße sind, weil zu viele Menschen Brüder und Schwestern bei der Polizei haben, sodaß es nicht mehr funktioniert, sie zur Unterdrückung einzusetzen.

So kam es zum friedlichen Fall der Berliner Mauer. Es gab eine Zeit unglaublicher Chancen; wir nannten es die „historische Chance von 1989“, denn zu dieser Zeit hätte man eine Friedensordnung durchsetzen können, weil es keinen Feind mehr gab. Augenzeugen dieser Zeit wie Jack Matlock, der damals US-Botschafter in Moskau war, sagen sogar, daß die Sowjetunion schon zwei Jahre vorher keine Bedrohung mehr für den Westen war. Daher war die Idee einer internationalen Friedensordnung, einer eurasischen Ordnung von Lissabon bis Wladiwostok, durchaus möglich.

Wir schlugen sofort ein Programm vor, wir nannten es das „Produktive Dreieck Paris-Berlin-Wien“. Als 1991 die Sowjetunion zusammenbrach, erweiterten wir das zur Eurasischen Landbrücke, um Europa und Asien durch Entwicklungskorridore als wirtschaftliche Grundlage für eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu verbinden.

Das wäre durchaus möglich gewesen; es hätte alle Probleme gelöst. Wir hätten die Volkswirtschaften des COMECON, die fähige Volkswirtschaften, aber nicht mit dem Weltmarkt kompatibel waren, mit westlichen Technologien in modernisierte zivile Volkswirtschaften umgewandelt, und alles hätte sehr gut funktioniert.

Die verpaßte Chance

Aber damals gab es eine Gegenreaktion gegen eine solche Option. Das ging besonders von Margaret Thatcher aus, von den Neokonservativen in Amerika und von Mitterrand in Frankreich, die alle fest entschlossen waren, Deutschland bei der Gestaltung dieser Ordnung keine Rolle zu geben.

Zu der Zeit behaupteten die Neokonservativen, sie hätten „den Kalten Krieg gewonnen“. US-Außenminister James Baker versprach Gorbatschow im Februar 1990 – und es gibt Augenzeugen, Genscher war einer, Matlock ein anderer, Teltschik –, sie alle schwören, daß der Sowjetunion versprochen wurde, die NATO werde sich keinen Zentimeter nach Osten ausweiten. Doch die Neokonservativen hatten nie die Absicht, dieses Versprechen zu halten, sie waren wie im Rausch und sagten: „Wir haben den Kalten Krieg gewonnen. Wir können tun, was wir wollen. Wir können Regimewechsel organisieren, wir können eine unipolare Welt schaffen.“

Der Historiker Francis Fukuyama sagte damals, das sei „das Ende der Geschichte“, damit meinte er, die ganze Welt werde das neoliberale westliche Demokratiemodell übernehmen, und jede Regierung, die sich dem widersetze, könne gestürzt werden, durch einen Regimewechsel, eine Farbrevolution und später sogar militärische Interventionskriege wie in Afghanistan, im Irak, in Syrien, Libyen und vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt.

Damit wurde die historische Chance von 1989 verpaßt und zunichte gemacht. Bald wurde klar, daß die NATO sich erweiterte: die erste Runde, die zweite Runde. Es gab viele Versuche, Regierungen zu stürzen und Farbrevolutionen zu entfachen: eine „Rosenrevolution“ in Georgien, eine Orangene Revolution 2004 in der Ukraine, eine versuchte Weiße Revolution in Rußland, eine versuchte Gelbe Revolution in Hongkong gegen China. Der Arabische Frühling war in Wirklichkeit Teil dieser Farbrevolutionen, um jede Regierung loszuwerden, die sich der Idee einer unipolaren Welt nicht fügen wollte.

Die Methoden, mit denen man das machte, waren natürlich nicht so schön. Es gab Sanktionen, viele Menschen wurden in diesen Kriegen getötet. Denken Sie nur daran, wie viele Menschen in den Kriegen im Irak, in Afghanistan und so weiter starben, Millionen von Menschen.

Der Globale Süden reagiert

Deshalb gab es eine enorme Gegenreaktion, denn die Länder des Globalen Südens erkannten: „Moment mal, das ist nicht zu unserem Vorteil.“ Sie betrachteten es aus der Perspektive ihrer eigenen Kolonialgeschichte und ihres antikolonialen Kampfes.

So kam es zum Aufstieg Chinas, der das Ergebnis einer unglaublichen Transformation war, bei der China zunächst 850 Millionen Chinesen aus der Armut befreite. 2013 kündigte Präsident Xi Jinping dann die Neue Seidenstraße an, die Belt and Road Initiative (BRI), die zum Vehikel wurde, mit dem China den Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien dabei hilft, die Entwicklung von Infrastruktur, Industrieparks, Schnellzügen und anderen Projekten in Gang zu bringen.

Im Grunde entwickelte sich mit den BRICS eine Gegenbewegung. Es gibt jetzt elf BRICS-Staaten und insgesamt 22 Mitglied- und Partnerstaaten, und etwa 40 weitere haben einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. Der Globale Süden, der selbst nach Schätzungen westlicher Denkfabriken 85% der Weltbevölkerung ausmacht, ist nun entschlossen, eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, die auf der Tradition der Bewegung der Blockfreien Staaten basiert. Sie wollen nicht mehr nur Rohstoffproduzenten sein, sondern bestehen auf einer Wertschöpfungskette in ihren eigenen Ländern, mit dem Ziel, in naher Zukunft mit Hilfe der BRICS-Staaten Länder mit mittlerem Einkommen zu werden.

Man sollte meinen, daß das die Menschen sehr glücklich macht. Wenn die Armut und Unterentwicklung der Mehrheit der Weltbevölkerung beendet wird, sollte jeder, der kein Idiot ist, sehr froh sein. Leider ist das nicht der Fall. Die Leute, die auf einer „unipolaren Welt“ bestehen, sehen im Aufstieg Chinas im besonderen, aber auch des Globalen Südens allgemein eine Bedrohung für ihre unipolare Weltordnung.

Das geopolitische Denken muß überwunden werden

Ich persönlich bin schon seit sehr langer Zeit davon überzeugt und engagiere mich entsprechend den größten Teil meines Lebens – und das ist nicht so kurz –, daß wir nur dann nicht in einem atomaren Weltkrieg enden werden, wenn wir die Geopolitik überwinden: diese Idee, ein Land oder eine Gruppe von Ländern hätte das Recht, auf der Durchsetzung ihrer Interessen zu bestehen – wenn nötig, auch mit militärischen Mitteln –, auch wenn es die Verwirklichung der Interessen eines anderen Landes oder einer anderen Gruppe von Ländern beeinträchtigt.

Dieses geopolitische Denken ist überall verbreitet. Trump hat es ganz sicher mit seinem „Make America Great Again“, denn das schließt andere Länder aus. In der Europäischen Union ist es sicher, denn sie sagen, wir müssen jetzt die Europäische Union als Gegenpol zu den Vereinigten Staaten, Rußland und China aufbauen.

Ich glaube aber nicht, daß es in China genauso ist, denn China versucht nicht, sein System zu exportieren; es versucht nicht, das chinesische Modell zu missionieren. Es ist wertfrei und sagt: „Wenn ihr eine Win-Win-Kooperation mit uns wollt, ist das in Ordnung; aber wir werden euch nicht zwingen, unsere Methoden zu übernehmen, wenn ihr das nicht wollt.“ Tatsächlich folgen die Chinesen sehr stark den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, die Grundlage der Bewegung der Blockfreien Staaten. Ob das auch für Rußland gilt, das ist eine strittige Frage.

Aber wir müssen diese Gelegenheit unbedingt nutzen und betonen, daß wir einen Punkt in der Geschichte erreicht haben, an dem es wahrscheinlich ist, wenn wir weiter die Geopolitik betreiben, die uns die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert beschert hat, daß wir, wenn wir uns nicht wegen der Ukraine gegenseitig umbringen, es wegen des Nahen Ostens tun werden. Denn wenn es zu einem Krieg zwischen Israel und dem Iran kommt, dann kann das am Ende zum Einsatz von Atomwaffen und zum Dritten Weltkrieg führen. Und wenn wir den Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China nicht beilegen, besteht ebenfalls die potentielle Gefahr einer Eskalation zu einem globalen Atomkrieg. Wir müssen diese Gefahr ein für allemal überwinden.

Die gemeinsame Zukunft der Menschheit

Ich denke, die Möglichkeit dazu besteht durchaus, denn Xi Jinping argumentiert schon seit geraumer Zeit, daß wir eine Zukunftsgemeinschaft der Menschheit brauchen. Eine gemeinsame Zukunft – ich denke, das ist ziemlich offensichtlich. Aufgrund der Existenz von Atomwaffen, des Internets, von Pandemien und der Tatsache, daß man an einem Tag um die Welt fliegen kann, haben wir einen Punkt in der Geschichte erreicht, an dem unsere Schicksale so miteinander verwoben sind, daß man die Probleme der Welt nicht lösen kann, indem man nur einige löst und andere nicht.

In der Geschichte gab es immer wieder Zeiten, in denen Zivilisationen untergingen, wie das Römische Reich, aber die Menschen in anderen Teilen der Welt wie Indien davon nichts mitbekamen. Es dauerte damals ein oder zwei Jahre, bis die Informationen weitergegeben wurden, und bis die Menschen von solchen Reisen zurückkehrten, war viel passiert. Es gab also Kulturen, die untergingen, und andere, die aufstiegen, aber es gab immer eine gewisse Dynamik nach vorne. Aber in der Gegenwart gilt zum ersten Mal: Entweder lösen wir unsere Probleme gemeinsam, oder wir sterben alle gemeinsam.

Die Ideen von Xi Jinping – eine Globale Sicherheitsinitiative, eine Globale Entwicklungsinitiative und eine Globale Zivilisationsinitiative – sind die chinesische Art, die Notwendigkeit einer internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zum Ausdruck zu bringen. Ich habe eine solche internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vorgeschlagen, weil mir klar war, daß dieser Krieg völlig außer Kontrolle geraten könnte.

Inzwischen denke ich, daß man die gesamte internationale Debatte, die Beziehungen zwischen den Nationen auf eine völlig andere Ebene heben muß, indem man von der Menschheit als Einheit ausgeht. Dann geht man weiter und löst alle Probleme in Bezug auf Territorium, Ethnizität, Religion und regionale Konflikte. Aber man beginnt immer mit der Idee, was das Interesse der ganzen menschlichen Gattung ist; dann kann man alle Probleme auf der unteren Ebene lösen.

Präsident Putin hat vor etwa zwei Wochen bei seinem Treffen mit dem FSB, dem russischen Inlandsgeheimdienst, die erstaunliche Aussage gemacht, er glaube aufgrund des russischen Sieges auf dem Schlachtfeld in der Ukraine, daß es jetzt die Möglichkeit für ein europäisches und sogar globales Sicherheitssystem gibt. Ich persönlich denke, daß dies absolut der Fall ist.

Wenn also die Gespräche zwischen Trump und Putin jetzt gut verlaufen – und wegen der engen strategischen Beziehung zwischen Putin und Xi halte ich jeden Versuch, beide auseinanderzubringen, was einige immer noch für möglich halten, für völlig sinnlos, das wird nicht passieren. Wenn also die Vereinigten Staaten, Rußland und China und damit implizit die BRICS-Staaten, also die Mehrheit der Länder des Globalen Südens, sich alle einig sind, daß es ein neues Sicherheitssystem geben muß, dann ist das absolut machbar.

Ich habe einen Appell an die europäischen Regierungen und an die führenden Staats- und Regierungschefs der Welt geschrieben, sich unbedingt dafür einzusetzen, eine solche internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf den Tisch zu bringen, so wie mit dem Westfälischen Frieden von 1648, der 150 Jahre Religionskrieg in Europa beendete. Das war hauptsächlich ein Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, an dem alle europäischen Nationen beteiligt waren. Sie erkannten, daß es, wenn sie weiterkämpfen würden, niemanden mehr geben würde, der den Sieg genießen könnte, weil sie alle tot wären. Ich denke, im Zeitalter der thermonuklearen Waffen ist dies um so mehr der Fall.

Ich möchte euch und andere Organisationen, aber vor allem die Jugend der Welt bitten, diesen Appell aufzugreifen und sich dieses Thema zu Herzen zu nehmen. Sorgt dafür, daß wir eine Massenbewegung organisieren, um die Geopolitik zu beenden und zur nächsten Stufe der Zivilisation einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur überzugehen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigen muß. Dabei geht es ausdrücklich nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Entwicklung. Deshalb habe ich zehn Prinzipen entworfen, die Grundprinzipien dessen, was getan werden muß, um eine solche gerechte neue Weltwirtschaftsordnung zu erreichen.

Ich denke, wenn wir einen großen Teil der Jugend der Welt dafür gewinnen können, das von ihren Regierungen zu fordern, dann können wir es schaffen.


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Werden Trump und Putin den Weltfrieden retten? (19. März, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Präsident Trump und Präsident Putin sprachen am Dienstag, dem 18. März, in einem Telefongespräch über die Ukraine und andere Themen. Die große Frage im Moment ist, ob die verrückte britische „Koalition der Willigen“ diesen Prozess, der derzeit von den Großmächten in Absprache durchgeführt wird, sabotieren kann.

Gleichzeitig gibt es in Europa – sowohl öffentlich als auch verdeckt – starke Bestrebungen, eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu verhindern und sich auf einen Krieg vorzubereiten. 

Mit jedem Tag wird deutlicher, daß die von Großbritannien angeführte Gruppe europäischer Länder kein Interesse an einem Ende des Krieges in der Ukraine hat. Das ist der einzige Zweck der „Koalition der Willigen“, die Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Macron unter der Orwellschen Bezeichnung „Friedenstruppe“ anstreben. Allein die Vorstellung, daß europäische Truppen nach einem Waffenstillstandsabkommen unter welcher Flagge auch immer in der Ukraine stationiert werden können, ist absurd.

Zepp-LaRouche wies auf den außergewöhnlichen Wahnsinn in Deutschland hin, was die Militarisierung und die Unterdrückung der Demokratie betrifft. Am 18. März fand im Bundestag eine Abstimmung über Maßnahmen statt, die den Weg für die Aufhebung der „Schuldenbremse“ frei gemacht hat, um damit die geplanten 400 Milliarden Euro an Kriegsausgaben freizumachen.

Zepp-LaRouche berichtete über Deutschland als Teil der gegenwärtigen Unordnung, des Chaos und der Gefahr in der gesamten Europäischen Union. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Menschen auf ihren Aufruf vom 8. März mit dem Titel ‚ Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!‘ reagieren sollten. Eines der Themen auf dem nächsten Treffen der Internationalen Friedenskoalition (am 21. März) wird das „Verschwinden der Demokratie in Deutschland“ sein.

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Live Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 5. März, 18.30 Uhr

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Tektonische Veränderungen öffnen Tür für LaRouche-Programm


Präsident Donald Trump hat mehreren Presseberichten zufolge die Lieferung jeglicher militärischer Hilfe der USA an die Ukraine ausgesetzt.

Diese Entscheidung kommt, während Selenskyj weiterhin Greta Thunberg imitiert und sich wie ein schimpfendes, finster dreinblickendes Gör aufführt. Am 2. März behauptete er in London nach dem Treffen einer von Großbritannien ausgerichteten „Koalition der Willigen“, die die Zerstörung des Landes, das Selenskyj angeblich vertritt, unterstützen soll, die Ukraine könne weiterhin mit der Unterstützung der USA rechnen. Und Selenskyj sagte, er würde diese „Unterstützung“ sinnvoll einsetzen – indem er den Krieg verlängert, der die Ukraine absolut verwüstet. Ein Frieden mit Russland sei „sehr, sehr weit entfernt“, sagte er.

Trump war wütend. „Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskyj hätte machen können, und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen!“, donnerte er am 3. März. „Genau das habe ich gesagt, dieser Kerl will keinen Frieden, solange er Amerikas Rückendeckung hat“, fuhr Trump fort. „Europa hat bei dem Treffen mit Selenskyj klipp und klar gesagt, dass es ohne die USA nicht auskommt – wahrscheinlich keine gute Aussage, wenn es darum geht, Stärke gegenüber Russland zu zeigen. Was denken die sich dabei?“

Als weitere Schritte zur Beendigung des katastrophal gefährlichen Konflikts zwischen der NATO und Russland in der Ukraine wies Trump-Berater Mike Waltz darauf hin, wie absurd es ist, über die Art der Sicherheitsgarantien in der Ukraine zu debattieren, wenn es nicht einmal einen Weg zum Frieden gibt, und Verteidigungsminister Pete Hegseth ordnete einen Stopp der Cyberangriffe gegen Russland an.

Aber können diese beiden Länder trotz der sich auftauenden Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten allein ein friedliches Ergebnis erzielen?

„Das Regime in Kiew und Selenskyj wollen keinen Frieden“, urteilte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Sie wollen, dass der Krieg weitergeht. In dieser Situation werden natürlich die Bemühungen Washingtons und die Bereitschaft Moskaus allein nicht ausreichen.“

Es gibt weiterhin eine offensichtliche englisch-französische Allianz für einen Krieg gegen Russland, eine Allianz, deren physische Mittel für diesen Krieg aber bei weitem nicht ausreichen.

Welche Rolle kann die Welt spielen, um die Kriegsabsichten zu verhindern, die vor allem vom Vereinigten Königreich, Frankreich und den baltischen Staaten geäußert werden?

Unterdessen lassen sich Trumps nützliche Instinkte in Bezug auf die Ukraine eindeutig nicht auf die Wirtschaft übertragen. Er erhebt und erhöht Zölle gegenüber Kanada, Mexiko und China. Und er plant, staatliche Ressourcen für Krypto-Spekulationen zu verschwenden, indem er am Wochenende die Schaffung einer „Strategischen Krypto-Reserve“ ankündigte. Die Ankündigung ließ die Bitcoin-Preise um etwa 10 % steigen, ein Gewinn, der sich bis Montagabend vollständig verflüchtigt hatte. Ähnliche Veränderungen gab es bei den Preisen, die die Menschen bereit sind, für andere Krypto-„Vermögenswerte“ zu zahlen.

Wird Trump aus den Krypto-Kapriolen des verrückten argentinischen Präsidenten Javier Milei eine Lehre ziehen?

Wenn Sie an der „Effizienz der Regierung“ arbeiten wollen, dann lassen Sie diesen Krypto-Unsinn und machen Sie sich an die Arbeit, um die Infrastruktur und Produktivität der USA aufzubauen! Nur eine Wirtschaft, die tatsächlich wächst, sowohl in ihrem Umfang als auch in ihrem technologischen Fortschritt, kann die Grundlage für eine starke Währung und ein Mittel zur Bedienung der explodierenden Staatsverschuldung bilden.

Einen umfassenden Blick auf die Welt, wie sie sein könnte, bietet das Interview von Helga Zepp-LaRouche mit Diplomacy Talkin China.

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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, Mittwoch 15. Januar, 18.30 Uhr

Das alte System stirbt – eine historische Chance für die Menschheit

In einer Diskussion mit Mitarbeitern und Aktivisten der internationalen LaRouche-Beweung am 13. Januar stellte Helga Zepp-LaRouche die „eine historische Gelegenheit zum Eingreifen“ folgendermaßen dar:

„Dieses Jahr, 2025, ist zweifellos das Jahr, in dem das alte Systems endet, das Ende der Idee der unipolaren Welt, das Ende des neoliberalen Systems, das versucht, die Hegemonie über den Rest der Welt zu erlangen, aber es ist auch die Gelegenheit, das umzusetzen, wofür sich Lyndon LaRouche mehr als die Hälfte des letzten Jahrhunderts eingesetzt hat.

Und obwohl immer noch die Gefahr besteht, dass die Dinge wirklich schief gehen könnten, entweder unmittelbar in der Zeit, bevor Trump ins Weiße Haus einzieht, denn es gibt noch einige heiße Krisenherde, oder aber, wenn wir die geopolitische Konstruktion, nach der es ein legitimes Recht einer Nation oder einer Gruppe von Nationen gegen eine andere Nation oder eine andere Gruppe von Nationen gibt, nicht beseitigen, könnte diese Konfrontation zu einem beliebigen Zeitpunkt etwas später eintreten. …

Wir müssen also bei allem, was wir tun, vorrangig darauf hinwirken, dass sich die Axiome des Westens ändern, dass die Menschen mit dem geopolitischen Denken aufhören und dass wir die Richtung der Nationen des kollektiven Westens in Richtung einer Zusammenarbeit mit den Ländern des globalen Südens beim Aufbau eines neuen und gerechteren Systems ändern müssen. …

Wir müssen also eingreifen, und zwar indem wir uns klarmachen, dass die europäischen Nationen und auch die Vereinigten Staaten in den letzten – im Falle Europas schon länger, in den Vereinigten Staaten in den letzten 50 Jahren – mit Axiomen erstickt wurden, die der wahren Identität unserer Nationen völlig fremd sind. Deshalb müssen wir wirklich ernsthaft ein Projekt in Angriff nehmen, um zunächst einmal ganz klar festzustellen, was die besten Traditionen Europas, der europäischen Nationen und der Vereinigten Staaten sind. Denn wenn wir das nicht tun, gibt es keine Grundlage, auf der sich die Europäer und die Amerikaner mit den Ländern des globalen Südens zusammenschließen könnten…

Der Istzustand beim Amtsantritt Trumps, wenn man sich die daraus erwachsenden Möglichkeiten genauso wie die potentiellen Schwächen ansieht, deutet darauf hin, dass Trump aktiv ein frühzeitiges Treffen mit Putin in Erwägung zieht, was sogar Scholz in einem Interview kürzlich begrüßte, wenn auch erwartungsgemäß mit seinen üblichen Bemerkungen vermischt, dass die Souveränität der Ukraine respektiert werden müsse. Dennoch erklärte Peskow, dass Putin für ein solches Treffen mit anderen internationalen Staatschefs, einschließlich Trump, offen sei. Es gibt keine Bedingungen, die dafür erfüllt werden müssten, daher denke ich, dass es wahrscheinlich schon bald stattfinden wird.

Aber nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar bleiben noch etwa vier Wochen bis zum deutschen Wahltag, in denen Merz womöglich versuchen wird, die Ideen, die in Ramstein vorgestellt wurden und mit denen alles kompensiert werden soll, was durch Trump in der Ukraine und in anderen Bereichen verloren zu gehen droht, aufrecht zu erhalten. Es gibt weiterhin massive Anstrengungen in Richtung dieser blödsinnigen „Kriegstüchtigkeit“, aber es werden Öffnungen entstehen, weil die Situation so sehr im Fluss ist. …

Ich denke, wir durchleben gerade eine sehr dramatische Zeitperiode, voller Spannung, doch auch voller Möglichkeiten. Das heißt nicht, dass die Gefahren bereits beseitigt sind, aber die Vision, wohin die Welt gehen könnte, ist ganz klar vorhanden, aber es wird eine außerordentliche Anstrengung unserer Organisation auf internationaler Ebene erfordern, um dies zu erreichen und dieses Ziel in die Diskussion einzubringen.

Denn es ist diese besondere Idee, vor allem im Hinblick auf die Wiederbelebung der klassischen Kultur, von der Lyndon LaRouche immer sagte, dass eine Gesellschaft, die die Prinzipien der klassischen Komposition nicht kennt, keine Überlebenschance habe. Lyndon hat das immer sehr nachdrücklich betont, und das ist etwas, was nur wir einbringen können, denn ich habe noch keinen der derzeitigen Politiker in irgendeiner sinnvollen Weise über die Ideen der klassischen Komposition und der Staatskunst sprechen hören, so wie wir diese Schätze präsentierten.

Ich glaube also, dass wir uns in einer unglaublich optimistischen Situation befinden, wenn wir tun, was wir tun müssen.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, 26. Dezember 2024, 18.30 Uhr

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Die Macht des Menschen, einen Atomkrieg zu verhindern

In der Geschichte der Menschheit gibt es einige wenige Momente, in denen eine scheinbar schwache Kraft in der Lage ist, den Lauf der Welt völlig zu verändern und einen mächtigen Widersacher zu besiegen, dem bis dahin niemand die Stirn bieten konnte. Der Sieg der amerikanischen Revolution über das britische Empire war ein solcher Moment.

In Leonardo da Vincis Gemälde „Die Anbetung der Könige aus dem Morgenland“ ist die mächtigste Figur das winzige, verletzliche Baby Christus, das auf dem Schoß der sanft blickenden Maria sitzt und neugierig seine Hand nach einem Geschenk ausstreckt. Um das Kind herum drängen sich Scharen verdutzter und neugieriger Menschen, deren Gesichter halb im Schatten liegen, während sie sich vorsichtig, vielleicht hoffnungsvoll und mit vielen Fragen nähern. Hinter ihnen tobt der Sturm des zusammenbrechenden Römischen Reiches, und mächtige Gestalten kämpfen in den letzten Augenblicken inmitten bereits eingestürzter Ruinen.

Das könnte auch unsere heutige Zeit sein. Eine neue Weltordnung, ein Licht in der Dunkelheit, nimmt Gestalt an, deren große Kraft in der Ablehnung des Kolonialismus und im Beharren auf dem Recht aller Nationen und Völker liegt, sich zu entwickeln und zum Fortschritt der Menschheitsfamilie beizutragen. Partnerschaften wie die der BRICS-Staaten und die chinesische „Belt and Road Initiative“ umfassen heute die große Mehrheit der Nationen der Erde und ebnen bereits den Weg für Entwicklung und die Überwindung der Armut für alle Beteiligten. Dies ist der einzige Ansatz, der wirklich Macht hat – die Macht, eine dauerhafte Zukunft für die Menschheit zu schaffen.

Der andere Weg, der nur ihre und unsere Zerstörung bringen wird, ist die Logik des Atomkrieges, die jetzt unverhohlen in der offiziellen Politik des US/NATO-Establishments festgeschrieben ist. Die Aussage von Konteradmiral Thomas Buchanan am 20. November, dass die Führung eines Atomkrieges – und die Fantasie, als Sieger daraus hervorzugehen, um weiterhin die Welt zu beherrschen – die strategische Politik der USA sei, offenbart die tragische und fatale Ohnmacht des alten Denkens.

Dennoch wollen die Phantome der alten Ordnung nicht loslassen und versuchen verzweifelt, die bevorstehende Trump-Administration in einen Krieg gegen China, Russland, Nordkorea und den Iran zu verwickeln. Zu diesem Zweck hat der scheidende Joe Biden – oder wer auch immer seine Fäden zieht – nicht nur der Ukraine erlaubt, weiterhin ATACMS-Raketen gegen Russland abzufeuern, wobei der jüngste Angriff am 18. Dezember stattfand, sondern am 20. Dezember auch zusätzliche 571 Millionen Dollar an Verteidigungshilfe für Taiwan bewilligt, was einen klaren Verstoß gegen die „Ein-China-Politik“ darstellt. Die Republikaner im Kongress drängen Trump auch, einen Angriff auf den Iran vorzubereiten, vielleicht gemeinsam mit einem ermutigten Israel, um dessen Atomanlagen präventiv auszuschalten.

Und was ist mit den Menschen, die aus dem Schatten des zusammengebrochenen Systems hervortreten? Welche Macht können die Bewohner des Westens nutzen, um die Logik der nuklearen Vernichtung zu stoppen? Lernen wir von Leonardo: Sobald die Möglichkeit eines neuen, gerechteren Systems entsteht, ist die alte Ordnung bereits zusammengebrochen, egal wie sehr sie sich dagegen wehrt.

In der Einleitung der neuen Studie des Schiller-Instituts „Entwicklung heißt Milliarden neuer Arbeitsplätze, keine Flüchtlinge, kein Krieg“ heißt es: „Um die Kriegsgefahr endgültig zu überwinden, müssen wir eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen aller Länder der Erde berücksichtigt. Dies sollte in der Tradition des Westfälischen Friedens geschehen, der 150 Jahre Religionskriege in Europa beendete, weil die Kriegsparteien erkannten, dass bei einer Fortsetzung der Kämpfe niemand am Leben bleiben würde. Wie viel mehr gilt das im Zeitalter der thermonuklearen Waffen! Lasst uns für Sicherheit und Entwicklung zusammenkommen, um eine neue Ära für die Menschheit einzuleiten“.

Das ist die Weihnachtsbotschaft, die Sie mit unnachgiebiger Beharrlichkeit an Ihre gewählten Vertreter und auch an die Kandidaten bei den kommenden Wahlen in Deutschland richten sollten.

Der palästinensische Pastor Rev. Dr. Munther Isaac schloss seine Predigt am 20. Dezember in Bethlehem mit den Worten: „Lasst uns in unserer Standhaftigkeit Augen des Glaubens haben, um zu erkennen und zu glauben, dass jeder Herodes vergehen und jeder Cäsar verblassen wird, denn Imperien haben ein Verfallsdatum, und lasst uns daran denken, dass die Sanftmütigen und nicht die Mächtigen die Erde erben werden. In unserem Schmerz und unserer Unterdrückung könnten wir das Gefühl haben, dass der Tod das letzte Wort hat, dass Herodes der Herrscher ist. Aber mit den Augen des Glaubens sehen wir, dass Gott das letzte Wort hat: und es ist ein Wort des Lebens und des Lichts, nicht des Todes und der Finsternis. An Weihnachten hat Gott gesprochen, und das Wort ist Christus. Christus ist geboren! Halleluja! Friede auf Erden Halleluja! So soll es heute sein“.

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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, 4. Dezember 2024, 18.30 Uhr

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Ignoriert die „Experten“ – Frieden ist gut!

Es wäre eine Untertreibung zu behaupten, dass die menschliche Zivilisation in tödlicher Gefahr schwebt. Kreise des „kollektiven Westens“ verbreiten Lügen, setzen auf militärische Gewalt und Provokationen, sogar bis hin zum Auslösen eines nuklearen Holocaust, und führen gleichzeitig einen finanziellen Krieg mit Praktiken, die den wirtschaftlichen Zusammenbruch fördern, auch für ihre eigene Bevölkerung.

„Wir brauchen eine Mobilisierung, wie es sie noch nie gegeben hat“, so der Aufruf der Vorsitzenden des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, die zwar über die Aktivierung der Bürger in Deutschland, ihrem eigenen Land, sprach, was aber auch anderswo gilt. Die globale Kriegstreiberei der NATO muss ein Ende haben, die Zusammenarbeit zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden muss beginnen.

Heute kam in New York der neue Bericht des Schiller-Instituts in einer Auflage von 5000 Exemplaren für die Massenverteilung aus der Druckerei. Der Titel lautet: „Weltweite Entwicklungsoffensive bedeutet: Milliarden neue Arbeitsplätze, keine Flüchtlinge, kein Krieg“. (Teile des Berichts finden Sie in der aktuellen Ausgabe der Neuen Solidarität)

Die Verbreitung dieses Diskussionspapiers des Schiller-Instituts ist Teil der Vorbereitungen für die internationale (Online-)Konferenz „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!“ am 7. und 8. Dezember.

Heute vor genau zehn Jahren, am 2. Dezember 2014, stellte EIR die Studie „Die neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke“ vor. Sie enthält einen Plan für Megaprojekte zur integrierten Entwicklung der Welt. Helga Zepp-LaRouche sprach auf einem EIR-Seminar in Washington D.C. vor etwa 100 Diplomaten, Politikexperten und Bürgern. Der Titel ihrer Grundsatzrede lautete: „Die Welt am Scheideweg: BRICS-Paradigma oder ein Krieg der Auslöschung“.

Zepp-LaRouches Worte vor einem Jahrzehnt klingen auch heute noch wie ein Aufruf zum Handeln: „Ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen, dass das künftige Schicksal der Menschheit davon abhängen wird, ob die Vereinigten Staaten und, in zweiter Linie, Europa, das Angebot annehmen werden, das Präsident Xi Jinping Präsident Obama auf der Pressekonferenz während der APEC-Konferenz [im November 2014 in Peking] unterbreitet hat, wo Xi die Vereinigten Staaten und andere große Nationen einlud, bei einer ganzen Reihe von politischen Maßnahmen, die von China und auch den BRICS-Staaten gefördert werden, zusammenzuarbeiten.“

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem wöchentlichen Live-Dialog an und helfen Sie mit, das Neuen Paradigma für die gesamte Menschheit einzuläuten. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Donnerstag, 28. November 2024, 18.30 Uhr

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Sagt einfach Nein zum Atomkrieg, Ja zu LaRouches Realwirtschaft

Das Schiller-Institut in den USA hat auf Initiative von Helga Zepp-LaRouche soeben eine neue Studie veröffentlicht: „Entwicklungsoffensive bedeutet Milliarden neue Arbeitsplätze, keine Flüchtlinge, kein Krieg“ (engl). Die Studie ist eine strategische Intervention, um die Welt vom Absturz in ein militärisches und wirtschaftliches Armageddon zwischen zwei unversöhnlichen Blöcken abzubringen – auf der einen Seite die bankrotten westlichen Mächte unter Führung von Briten, USA und NATO, auf der anderen Seite die aufstrebende Globale Mehrheit, darunter Russland und China. Das Schiller-Institut wird die Broschüre auch in andere Sprachen übersetzen.

In ihr wird dargelegt, dass es eine einfache Lösung für die gegenwärtige Überlebenskrise gibt, wenn sich der Westen mit den BRICS zusammenschließt, um die rasche Industrialisierung der ganzen Welt sicherzustellen. Dieser Ansatz ist auch der einzige Ausweg aus der Migrationskrise in Europa und Amerika – die Entwicklung der verarmten Nationen des Südens, damit ihre Arbeitskräfte zu Hause produktiv arbeiten können, anstatt zu emigrieren.

Die neue Broschüre unterstreicht auch die zentralen Themen der internationalen Online-Konferenz des Schiller-Instituts vom 7.-8. Dezember „Im Geiste Schillers und Beethovens: Alle Menschen werden Brüder!“ In dieser Konferenz werden die wissenschaftlichen Durchbrüche Lyndon LaRouches als Maßstab für die Gestaltung der notwendigen neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur dienen – organisiert nach den von Helga Zepp-LaRouche vorgeschlagenen Zehn Prinzipien.

Es ist erst vier Tage her, dass die neue russische Hyperschallrakete Oreschnik weltweit für Aufsehen sorgte, und die Auswirkungen werden in den politischen Kreisen des Westens immer noch verdaut. Erste Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass diese Kreise immer noch nicht auf dem Boden der Realität zurück sind und die Konfrontation mit Russland weiter eskalieren. Frankreich erlaubt der Ukraine Angriffe mit seinen SCALP-Langstreckenraketen. Die baltischen Staaten wollen sich wie Verteidigungsminister Pistorius „kriegstüchtig“ für die direkte Konfrontation mit Russland machen. Und die scheidende Biden-Regierung wirft in letzter Minute politische und wirtschaftliche Handgranaten in alle Richtungen, zuletzt mit einem Angriff des US-Justizministeriums auf die indische Regierung Modi.

Auch die Reaktion der neuen Trump-Regierung ist bisher nicht besonders ermutigend, wie die Ernennung von Scott Bessent zum Finanzminister zeigt. Bessent ist ein alter Schützling von George Soros und war Berichten zufolge schon maßgeblich an Soros‘ berüchtigter Spekulationsoperation 1992 beteiligt, die „die Bank of England sprengte“. Er soll der City und der Wall Street als Maulwurf dienen, um Trump einzudämmen, damit dieser nichts tut, was die Banker missbilligen. Der Londoner Economist schrieb erfreut: „Indem er sich schließlich für Herrn Bessent entschieden hat, ist Herr Trump seinem Instinkt gefolgt, die Märkte bei Laune zu halten. Seine Wahl deutet darauf hin, dass er sich tatsächlich von deren Reaktion beeinflussen lassen könnte, zumindest wenn es um die Wirtschaftspolitik geht.“

Diese Macht der globalen Megaspekulanten muss gebrochen und durch Lyndon LaRouches Wissenschaft der physischen Ökonomie ersetzt werden, wenn wir die Menschheit vom Marsch in die Selbstzerstörung abbringen wollen.

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