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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 11. Oktober, 2023, 18.30 Uhr

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 11. Oktober wie die Menschheit den Übergang in das neue Paradigma meistern kann.

Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.


Es ist an der Zeit, außerhalb der Schubladen zu denken – das Überleben hängt von dem Mut, Axiome zu ändern ab

International gibt es zwei Reaktionen auf die schrecklichen Ereignisse des vergangenen Wochenendes in Israel/Gaza, die sich von Minute zu Minute verschlimmern. Es gibt diejenigen, die versuchen, die Situation für böswillige geopolitische Zwecke auszunutzen, und es gibt diejenigen, die zu einem Waffenstillstand, zur Ruhe und zur Auseinandersetzung mit den Umständen aufrufen, die zu diesem Schrecken geführt haben. Aus Respekt vor dem schrecklichen persönlichen Leid, das unmittelbar damit verbunden ist, gibt es keinen anderen Standpunkt, von dem aus die Krise betrachtet werden kann, als von der höchsten Ebene aus, um Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu beenden.

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, sagte gestern: „Unser Ansatz ist, daß wie auch immer sich eine spezifische Situation vor Ort gestaltet, nicht jede dieser Situationen für sich isoliert betrachtet werden kann. Wir müssen die Ukraine sehen, die NATO-Erweiterung seit 1990, den Krieg in der Ukraine und die Gefahr, daß dies kurzfristig zum Dritten Weltkrieg führen könnte. Jetzt kommt die Situation in Südwestasien hinzu. Weitere Konflikte zeichnen sich ab, wie die Taiwan-Frage mit China und die globalisierte NATO. Und dann gibt es viele kleinere Konflikte, die trotz allem für die betroffenen Menschen sehr schwerwiegend sind, wie der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um Berg-Karabach. Ganz zu schweigen von Haiti und Afghanistan und all den anderen schrecklichen Situationen…

… Nur wenn eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur geschaffen wird, die die Sicherheits- und Entwicklungsinteressen aller Länder berücksichtigt, kann es eine friedliche Lösung geben. Und das ist unsere Politik seit Beginn des Krieges in der Ukraine, und ich denke, das gilt auch für die Situation in Südwestasien“.

Am Dienstag (10. Oktober) wird das Schiller-Institut eine internationale Erklärung als Aktionsappell veröffentlichen.

Mit diesem Appell wird die LaRouche-Organisation am Mittwoch, dem 11. Oktober in Washington, D.C. mittags vor dem Kongreß eine Kundgebung unter dem Motto „Kein Geld für die Ukraine, kein dritter Weltkrieg mit Russland und China“ abhalten.

Ein Sprecher des Schiller-Instituts sagte Montagabend: „In den nächsten Stunden und Tagen müssen der Kongress der Vereinigten Staaten, die Parlamente Kanadas und Europas, die Präsidentschaften Mittel- und Südamerikas und die Regierungen Asiens und Afrikas die Menschen sehen und hören können, die sich weltweit für die Menschlichkeit und gegen einen Weltkrieg mit Rußland/China und gegen die „Bevölkerungskriege“, die Teil dieses Weltkrieges sind, einsetzen.

Wir müssen gewählte Repräsentanten anrufen, in ihre Büros und die von anderen Beamten gehen, wir müssen auf die Straßen und vor die Regierungsinstitutionen gehen, um zu sagen, daß Krieg keine Lösung ist; daß es ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit ist, den Besitzlosen und Armen Krieg aufzuzwingen; daß kein einziger Dollar mehr für Waffen für die Ukraine ausgegeben werden darf.“

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 11. Oktober wie die Menschheit den Übergang in das neue Paradigma meistern kann.

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Weiterführende Links:

⏩ ⏩ Helga Zepp-LaRouche: 10 Prinzipien für eine neueicherheits- und Entwicklungsarchitektur

⏩ ⏩ Pressemitteilung des Schiller-Instituts zu Kujat, Teltschik, Brandt, Funke Friedensvorschlag

⏩ ⏩ Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden – Legitime Selbstverteidigung und das Streben nach einem gerechten und dauerhaften Frieden sind kein Widerspruch

Verhandlungsvorschlag von Professor Dr. Peter Brandt, Professor Dr. Hajo Funke, General a. D. Harald Kujat und Professor Dr. h. c. Horst Teltschik

⏩ ⏩ Online-Konferenz des Schiller-Instituts: „Laßt uns gemeinsam mit der globalen Mehrheit ein neues Kapitel der Weltgeschichte aufschlagen“

⏩ ⏩ Helga Zepp-LaRouches Eröffnungsrede „BRICS -Eine größere Veränderung als das Ende des Kalten Krieges“

⏩ ⏩ Appell an die Bürger des Globalen Nordens: Wir müssen den Bau einer Neuen Gerechten Weltwirtschaftsordnung unterstützen!


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 4. Oktober, 2023, 18.30 Uhr

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 4. Oktober die Wahl, die die Menschheit hat: Diplomatie oder totaler Krieg?

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Der neue britische Verteidigungsminister Grant Shapps erklärte gegenüber dem Londoner Telegraph, er habe mit der Armeeführung über die Verlagerung von mehr militärischer Ausbildung und Produktion in die Ukraine gesprochen, und er forderte britische Rüstungsunternehmen auf, Fabriken in der Ukraine zu errichten. Während seines Besuchs in Kiew am 27.9. habe er mit Präsident Selenskyj auch darüber gesprochen, wie die britische Royal Navy sich daran beteiligen könnte, Handelsschiffe vor russischen Angriffen im Schwarzen Meer zu schützen.

Der Vizevorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Dmitrij Medwedjew, und andere wiesen darauf hin, daß dies die betreffenden britischen Bürger und Ausrüstungen zu legalen Zielen russischer Angriffe machen würde. Was könnte dann noch einen offenen Krieg zwischen der NATO und Rußland verhindern? Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum Premierminister Sunak klarstellte, solche Schritte seien „eines Tages in der Zukunft“ denkbar, aber nicht jetzt.

Da das von der NATO bewaffnete und unterstützte ukrainische Militär unbestreitbar daran gescheitert ist, nennenswerte Fortschritte gegen die Russen zu erzielen, und in den USA und Europa der Widerstand gegen die Finanzierung eines Krieges zunimmt, der nicht zu gewinnen ist und die Ukraine und ihre Bevölkerung zerstört, wächst im Westen die Verzweiflung.

Im Gegensatz dazu ist die von Helga Zepp-LaRouche und dem Schiller-Institut unterstützte Initiative von Professor Dr. Peter Brandt, Professor Dr. Hajo Funke, General a. D. Harald Kujat und Professor Dr. h. c. Horst Teltschik „Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden“ trotz gegenteiliger Ansichten ein Beispiel dafür, wie man die angeblich „unumstößlichen“ Zwänge der von den britischen Geheimdiensten orchestrierten Befürwortung des totalen Krieges, einschließlich des thermonuklearen Krieges, verletzen kann.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 4. Oktober die Wahl, die die Menschheit hat: Diplomatie oder totaler Krieg?

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Sie können gerne auch über den Live-Stream auf Facebook teilnehmen,


Ein wegweisender deutscher Friedensvorschlag für Ukraine der uns vor einer gefährlichen Eskalation des Krieges bewahren würde

von Michael von der Schulenburg, 20. September 2023

Die LaRouche-Bewegung hat die Erlaubnis erhalten, den folgenden Artikel von Herrn von der Schulenberg abzudrucken. Michael von der Schulenberg veröffentlichte den Artikel um, den Friedensvorschlag von Peter Brandt, Hajo Funke, Harald Kujat und Horst Teltschik zu unterstützten.

Er war stellvertretender UN-Generalsekretär und arbeitete 34 Jahre lang bei den Vereinten Nationen und für die OSZE. Im Jahr 2017 veröffentlichte er das Buch On Building Peace – Rescuing the Nation-State and the United Nations, AUP. Im Jahr 2023 sprach er auf der Konferenz des Schiller-Instituts am 15. und 16. April zum Thema „Ohne die Entwicklung aller Nationen kann es keinen dauerhaften Frieden auf dem Planeten geben“.

Ende August dieses Jahres haben vier hoch angesehene deutsche Persönlichkeiten1 einen Friedensplan vorgestellt, wie der Krieg in der Ukraine durch einen Waffenstillstand and durch darauffolgende Friedensverhandlungen beendet werden könnte. Es ist wohl der umfassendste und wegweisendste Friedensvorschlag, der seit dem Beginn des Krieges vor 18 Monaten von einer Regierung, einer internationalen Organisation oder, wie hier, von privater Seite gemacht wurde.

Dieser Vorschlag kommt zu einem äußerst kritischen Zeitpunkt im Ukrainekrieg. Durch ein mögliches Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive und einer damit verbundenen Schwächung der ukrainischen Streitkräfte, könnte die NATO in den nächsten Monaten, ja, vielleicht schon in den nächsten Wochen, vor der Entscheidung stehen, entweder den Krieg gegen Russland nochmals zu eskalieren oder doch den Weg von Verhandlungen zu gehen. Eine Entscheidung für eine Weiterführung des Krieges birgt aber das enorme Risiko, dass er sich so zunehmend zu einer direkten NATO-Russland Konfrontation entwickeln könnte. Das würde nicht nur das weitere Leiden der ukrainischen Bevölkerung zur Folge haben, es würde auch die Welt einen Schritt näher an einem Nuklearkrieg bringen. So ist nur zu hoffen, dass Vernunft siegt und die NATO, Ukraine und Russland sich für einen Waffenstillstand mit sofortigen Friedensverhandlungen entscheiden. Der detaillierte deutsche Friedensvorschlag hat nun den Weg dazu aufgezeigt. Es ist daher von größter Dringlichkeit, politische Entscheidungsträger in der ganzen Welt auf diesen Friedensvorschlag aufmerksam zu machen und die Öffentlichkeit für ihn zu gewinnen.

Es gibt bisher Friedensvorschläge zum Ukrainekrieg von China, der Afrikanischen Union, Brasilien, Mexiko, Indonesien sowie einen auf Einladung des Vatikans entwickelten Vorschlag. Zudem haben die Türkei und Israel Friedensinitiativen unternommen. Es ist daher erschreckend, dass die Europäische Union, die selbst tief in diesen Krieg involviert ist, noch keinen Vorschlag gemacht hat, wie dieser Krieg durch eine politische Lösung beendet werden könnte. Mit der Ausnahme eines Vorschlages des ehemaligen italienischen Ministerpräsident Draghi vor einem Jahr, hat auch keines der EU-Mitgliedsländer in irgendeiner Form eine eigene Friedensinitiative unternommen. Traurigerweise gilt das auch für die deutsche Regierung.

In dieser Zeit der höchsten Gefahr für Europa scheint die Europäische Union in eine politische Starre verfallen zu sein. Weder verfügt sie über eine ersichtlich eigene Strategie für den Ukrainekrieg, noch hat sie Vorstellungen entwickelt, wie ein friedliches Europa nach diesem Krieg aussehen könnte. Als hätte dieser alte Kontinent nichts aus den schrecklichen Erfahrungen der beiden Weltkriege gelernt, die wie jetzt der Ukrainekrieg hauptsächlich auf europäischem Boden ausgetragen wurden, hält man an Maximalforderungen und an der erschütternden Vorstellung fest, dass diese nur auf dem Schlachtfeld erreicht werden können. Das man damit die Ukraine im wahrsten Sinne ausblutet, wird offenbar in Kauf genommen. Auch scheint die EU-Politik gegenüber den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen für die Menschen in Europa und in der Welt, sowie den enormen Gefahren, die für die Menschheit von einer Ausweitung des Krieges ausgehen würde, taub zu sein.

Auf diesem Hintergrund wird deutlich, warum gerade jetzt ein solch detailliert ausgearbeiteter deutscher Friedensvorschlag von so großer Wichtigkeit ist. Er bricht mit dem verhängnisvollen Glauben militärische Siege könnten einen Frieden bringen, und skizziert demgegenüber Wege, durch politische Verhandlungen eine friedliche Lösung dieses Krieges zu erreichen. In der gegenwärtig vorherrschenden kriegsbetonten Atmosphäre in der europäischen Politik, in den Medien und auch den Gedankenfabriken braucht das einen erheblichen persönlichen Mut der Initiatoren dieser Vorschläge.

Auch dieser Friedensvorschlag geht von der westlichen Auffassung aus, dass Russland einen illegalen Angriffskrieg angefangen hat und damit die Ukraine jedes Recht hat, sich militärisch zu verteidigen und dazu auch ausländische Unterstützung anzunehmen. Nur gehen sie einen entscheidenden Schritt weiter, indem sie betonen, dies, „entbindet die Regierung in Kiew and die sie unterstützenden Staaten nicht, …, die Erlangung eines gerechten und dauerhaften Friedens politisch zu befördern“. Da dieser Krieg nach 18 Monaten nun in ein höchst zerstörerisches Stadium getreten ist, indem es keine Sieger mehr geben kann, ist die von ihnen geforderte Verpflichtung aller Kriegsparteien und deren Unterstützern, eine politische Lösung für einen Frieden zu suchen, noch dringlicher geworden.

So fordern die Initiatoren einen sofortigen Waffenstillstand entlang des bestehenden Frontverlaufes, aber eben auch den gleichzeitigen Beginn von Friedensverhandlung, um so ein ‚Einfrieren‘ dieser Waffenstillstandslinie und damit des ganzen Konfliktes zu verhindern. Um Friedensverhandlungen nicht durch lange politische Winkelzüge zu verzögern, schlagen sie Verhandlungslösungen zu den kontroversen Kernproblemen des Konfliktes vor: zu einer neutralen Ukraine, Sicherheitsgarantien für die Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine sowie eine politische Lösung für den zukünftigen Status der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson sowie der Krim. Die Verhandlungen sollten, an die im März 2022 geführten russisch-ukrainischen Friedensverhandlungen, anknüpfen und müssten die Punkte im ukrainischen Positionspapier zum damaligen Istanbuler Friedensgipfel in Betracht ziehen.

Dieser nun aus Deutschland kommende Friedensvorschlag ergänzt die bereits angebotenen außereuropäischen Friedensvorschläge. Wie diese geht er davon aus, dass auch russische Sicherheitsinteressen wie sie in Russlands Schreiben an die NATO und die USA vom 17. Dezember 2021 dargelegt wurden, berücksichtigt werden müssen. Im Gegensatz zur politischen Auffassung in der EU, teilen die Initiatoren des deutschen Friedensvorschlags die Einschätzung nicht-westlicher Länder, dass der russische Präsident Putin sehr wohl zu Verhandlungen bereit ist. Das bedeutet noch keine Annäherung der Verhandlungspositionen. Wie bei allen anderen Friedensverhandlungen, so müssen auch im Fall des Ukrainekriegs bei Verhandlungen gegensätzliche Interessen der Kriegsparteien und deren unterstützenden Staaten mühevoll ausgehandelt werden. Das wird äußerst schwierig werden, da es kein Vertrauen zwischen den Konfliktparteien gibt. Friedensverhandlungen finden eben zwischen Kriegsfeinden und nicht unter Freunden statt. Dennoch stellt der nun aufgezeichnete Weg für einen Verhandlungsfrieden einen großen Vorteil gegenüber jedem weiteren Versuch dar, eine militärisch erzwungene Lösung zu erzielen.

Daher sollte es auch im ureigensten Interesse der Staaten der EU sein, diesen Friedensvorschlag schnellstens aufzugreifen. Denn es wird die EU sein, die in diesem Krieg verliert. Sie wird auf den Kriegskosten sowie den Langzeitkosten einer zerstörten, verarmten und sich entvölkernden Ukraine sitzen bleiben. Längst nachdem sich die USA wieder über den Atlantik zurückgezogen hat, wird die EU zusätzlich auch weiterhin mit vielen der weltweiten Krisenregionen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft konfrontiert bleiben. Auch wird es die Wirtschaft der EU sein, die durch eine Verteuerung der Rohstoffe, durch den Verlust an Absatzmärkten und die Blockierung der direkten Handelswege zu den Wachstumsregionen Asiens sowie durch die eignen Sanktionen am meisten leiden wird. Und man muss nur die Zeichen des BRICS+ Gipfels, der Shanghai Cooperation Organization und nun auch des G-20 Gipfels richtig lesen, um zu erkennen, dass nicht Russland isoliert ist, sondern dass es der Einfluss der EU ist, der international zunehmend schwindet. Für die EU ist der Ukrainekrieg eben eine enorme Belastung in ihren internationalen Beziehungen. Die EU braucht also dringend einen Frieden und der deutsche Friedensvorschlag sollte als eine Chance gesehen werden, den Focus der europäischen Außenpolitik von Krieg auf Frieden umzustellen.

Auffallend am deutschen Friedensvorschlag ist, wie sehr er bei dessen Durchführung auf eine entscheidende Rolle der Vereinten Nationen setzt. Demnach sollen die Rahmenbedingungen für einen umfassenden Waffenstillstand im UN-Sicherheitsrat beschlossen und die Überwachung der Entmilitarisierung in den russisch besetzen Gebieten sowie entlang der Waffenstillstandslinie durch UN-Friedenstruppen garantiert werden. Auch sollen die Friedensverhandlungen unter der Schirmherrschaft des UN-Generalsekretärs oder eines von ihm benannten Hohen Kommissars stattfinden. Da gerade in diesem Konflikt die Vereinten Nationen, der UN-Sicherheitsrat sowie der UN-Generalsekretär eher enttäuschende Rollen gespielt haben, werden diese Vorschläge sicherlich von vielen Beobachtern belächelt werden.

Und doch könnte gerade dieser Vorschlag von weitreichender, ja weltweiter Bedeutung sein. Er würde zur Rehabilitierung dieser für den Erhalt des Weltfriedens so unabdingbaren und zentralen Weltorganisation führen. Es würde bedeuten, dass in diesem Organ die unterschiedlichen Friedensvorschläge und Friedensinitiativen der Mitgliedstaaten zusammenkommen können, nicht als konkurrierende, sondern als sich gegenseitig stärkende Kräfte für den Frieden. Eine solche Stärkung der Vereinten Nationen und der damit verbundenen Bekräftigung der Allgemeingültigkeit der UN-Charta wird sicherlich von der überwiegenden Mehrheit der Mitgliedsstaaten willkommen geheißen. Dazu könnte dieser deutsche Friedensvorschlag einen entscheidenden Beitrag leisten.

Die Vereinten Nationen und die UN-Charta entstanden einst als Antwort auf Deutschlands Verbrechen während des Zweiten Weltkriegs. Die darin aufgezeichnete Verpflichtung friedlicher Lösungen von Konflikten und der Verhinderung von Kriegen besteht daher für Deutschland in besonderen Maßen. Dieser deutsche Friedensvorschlag kommt dieser besonderen Verantwortung Deutschlands nach. Wollen wir den Krieg in der Ukraine friedlich beenden, gibt es zu diesem Friedensvorschlag keine Alternativen.

1 Professor Dr. Peter Brandt, Professor Dr. Hajo Funke, General a.D. Harald Kujat, Professor Dr. h.c. Horst Teltschik


Schiller-Institut Pressemitteilung: Während sich die NATO auf einen Weltkrieg vorbereitet, veröffentlichen Militär- und Außenpolitikexperten einen Vorschlag: „Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden“

Das Schiller-Institut veröffentlichte die folgende Pressemitteilung am 25. September zur unmittelbaren Massenverbreitung.

Während sich die NATO auf einen Weltkrieg vorbereitet, veröffentlichen Militär- und Außenpolitikexperten einen Vorschlag: „Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden“

Alle Berichte deuten darauf hin, daß US-Präsident Biden beabsichtigt, Langstreckenraketen der U.S. Army Tactical Missile Systems (ATACMS) in die Ukraine zu schicken, während Deutschland im Gleichschritt Taurus-Marschflugkörper nach Kiew sendet, die 500 km tief in russisches Territorium eindringen können. Diese Eskalation der NATO könnte sehr wohl dazu führen, daß die NATO in einen direkten Krieg mit Rußland hineingezogen wird und – sei es absichtlich oder durch eine Fehlkalkulation – in einen nuklearen Weltkrieg.

Das Schiller-Institut verbreitet heute weltweit einen ausführlichen und gut durchdachten Friedensvorschlag, der zuerst in Europa von vier renommierten deutschen Experten veröffentlicht wurde und den Titel trägt: „Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden“. Der Vorschlag, der am 28. August 2023 erstmals veröffentlicht wurde, ist von Prof. Dr. Peter Brandt, Prof. Dr. Hajo Funke, General a.D. Harald Kujat und Prof. Dr. H.c. Horst Teltschik unterzeichnet.

Peter Brandt ist Historiker und Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt; Hajo Funke ist ein führender Professor für Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin; Harald Kujat ist ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr (2000-2002) und ehemaliger Vorsitzender des Militärausschußes der NATO (2002-2005); und Horst Teltschik ist ehemaliger Spitzendiplomat, der zur Zeit der Wiedervereinigung und dem Fall des Eisernen Vorhangs im Kanzleramt von Bundeskanzler Helmut Kohl tätig war und später Präsident der Münchner Sicherheitskonferenz wurde.

Wir bitten Sie eindringlich, diesen Vorschlag für einen Verhandlungsfrieden zu studieren und ihn an Staatsoberhäupter im Globalen Norden und Süden, an alle Medien und an die lokalen und regionalen Regierungen als Schritt in Richtung der dringend benötigten Initiativen weiterzuleiten.

Die Atomkriegsgefahr wächst stündlich. Arbeiten Sie mit dem Schiller-Institut zusammen, um sie zu stoppen.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 27.September 2023, 18.30 Uhr

Ein Friedensvorschlag aus Deutschland

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 27. September, einerseits die Pläne der NATO, den Krieg gegen Rußland zu eskalieren, und andererseits den Vorschlag deutscher Militär- und Außenpolitikexperten für einen Verhandlungsfrieden.

Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Während sich die NATO auf einen Weltkrieg vorbereitet, veröffentlichen Militär- und Außenpolitikexperten einen Vorschlag: „Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden“

Alle Berichte deuten darauf hin, daß US-Präsident Biden beabsichtigt, Langstreckenraketen der U.S. Army Tactical Missile Systems (ATACMS) in die Ukraine zu schicken, während Deutschland im Gleichschritt Taurus-Marschflugkörper nach Kiew sendet, die 500 km tief in russisches Territorium eindringen können. Diese Eskalation der NATO könnte sehr wohl dazu führen, daß die NATO in einen direkten Krieg mit Rußland hineingezogen wird und – sei es absichtlich oder durch eine Fehlkalkulation – in einen nuklearen Weltkrieg.

Das Schiller-Institut verbreitet heute weltweit einen ausführlichen und gut durchdachten Friedensvorschlag, der zuerst in Europa von vier renommierten deutschen Experten veröffentlicht wurde und den Titel trägt: „Den Krieg mit einem Verhandlungsfrieden beenden“. Der Vorschlag, der am 28. August 2023 erstmals veröffentlicht wurde, ist von Prof. Dr. Peter Brandt, Prof. Dr. Hajo Funke, General a.D. Harald Kujat und Prof. Dr. H.c. Horst Teltschik unterzeichnet.

Peter Brandt ist Historiker und Sohn des früheren Bundeskanzlers Willy Brandt; Hajo Funke ist ein führender Professor für Politikwissenschaften an der Freien Universität Berlin; Harald Kujat ist ehemaliger Generalinspekteur der Bundeswehr (2000-2002) und ehemaliger Vorsitzender des Militärausschußes der NATO (2002-2005); und Horst Teltschik ist ehemaliger Spitzendiplomat, der zur Zeit der Wiedervereinigung und dem Fall des Eisernen Vorhangs im Kanzleramt von Bundeskanzler Helmut Kohl tätig war und später Präsident der Münchner Sicherheitskonferenz wurde.

Wir bitten Sie eindringlich, diesen Vorschlag für einen Verhandlungsfrieden zu studieren und ihn an Staatsoberhäupter im Globalen Norden und Süden, an alle Medien und an die lokalen und regionalen Regierungen als Schritt in Richtung der dringend benötigten Initiativen weiterzuleiten.

Die Atomkriegsgefahr wächst stündlich. Arbeiten Sie mit dem Schiller-Institut zusammen, um sie zu stoppen.


Die klassischen Prinzipien wieder zum Leben erwecken auf der Grundlage von Schillers Gedicht „Die Künstler“

Petition für Künstler

Die klassischen Prinzipien wieder zum Leben erwecken auf der Grundlage von Schillers Gedicht „Die Künstler“

Das Schiller-Institut appelliert an Künstler jeder Art – Musiker, Maler, Schauspieler, Liedermacher, Schriftsteller und auch Wissenschaftler –, unseren Künstler-Aufruf zu lesen und auf der Grundlage von Friedrich Schillers Gedicht Die Künstler (1795) eine weltweite Bewegung für die Erneuerung der klassischen Prinzipien in allen Kunstwerken zu schaffen.

Das ist notwendig, um eine der Wahrheit verpflichtete, weltweite Friedensbewegung aufzubauen. Wie Schiller in seinem „allegorischen Gedicht“ darstellt, sind es die Künstler, die die Patrioten ihrer Nationen zu der Einsicht gelangen lassen, daß sie auch Weltbürger sind. Künstlerisches Schaffen entfesselt die universelle Fähigkeit der Menschheit zur schöpferischen Entdeckung, als Grundlage dafür, Probleme für unser Überleben zu lösen und Vertrauen zwischen den Kulturen zu bilden.

All jene, deren Herz und Verstand ihnen sagt, daß sie Künstler sein müssen, haben die Aufgabe, diese Fähigkeit zu inspirieren und zu verteidigen. Wie es in Schillers Gedicht heißt: „Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben, Bewahret sie! Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben!“

Auf der ganzen Welt stehen wir vor der Überlebensfrage, vertrauensvolle Diplomatie als Grundlage für die Lösung kriegerischer Konflikte wiederherzustellen, damit sie nicht in einem Atomkrieg enden. Um Vertrauen zwischen den Nationen zu bilden, brauchen wir jetzt dringend die geeinte Stimme der Künstler – aller derer, die mit der Leidenschaft begabt sind, ihren Mitmenschen „das Morgentor des Schönen“ zu öffnen, damit die Menschheit „in das Land der Erkenntnis“ dringen kann, wie Schiller die Mission beschreibt.

Der Autor der berühmten Ode an die Freude, die auf der ganzen Welt durch den Appell „Alle Menschen werden Brüder“ bekannt ist, ruft uns heute auf, diesen paradoxen Moment in der Weltgeschichte zu ergreifen, der gleichzeitig eine beispiellose Chance und Gefahr darstellt.

Unterzeichnen Sie unsere Petition – „Die Künstler des Dichters der Freiheit Friedrich Schiller muß der Maßstab für die Überwindung des kulturellen Verfalls sein, der Frieden verhindert und die Menschheit in einen atomaren Weltkrieg treibt“ –, mit der diese Kampagne im August 2023 gestartet wurde. Studieren und verbreiten Sie sie. Das Prinzip der Klassik wurzelt in der Gewißheit, daß jeder Mensch ein heiliges Recht auf ein sinnvolles Leben hat. Die Schönheit der Natur öffnet den menschlichen Geist für Entdeckungen, die es uns ermöglichen, über die Natur an sich hinauszuwachsen und größere Errungenschaften zu schaffen, die das in der menschlichen Zivilisation angelegte Potential für schöpferische Erkenntnis feiern. Das ist unverzichtbar, um die Kräfte zu sammeln, die die ewigen Kriege beenden und eine neue Ära der Menschheit einläuten können – eine neue Renaissance menschlicher Errungenschaften.

Erstunterzeichnerin:

Renee Sigerson (U.S.A.), Cellistin, Abschluß an der New York High School of Music & Art; Autorin „Furtwängler: The Baton Raised To Silence Tyranny“ EIR 2015; Mitglied von Lyndon LaRouches Forschungsgruppe „LaRouche-Riemann Economic Model“; Gründungsmitglied und Aktivistin des Schiller-Instituts.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 20.September 2023, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich am internationalen Friedenstag unserem Chor für Frieden an

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 20. September, wie Sie den weltweiten Chor für Frieden verstärken können.

Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

In einer Diskussion mit Mitgliedern der internationalen LaRouche-Bewegung sagte Helga Zepp-LaRouche in Bezug auf die bevorstehenden Tage, an denen die UN-Generalversammlung tagt:

„Heute [Montag] beginnt die Debatte in der UN-Generalversammlung, und man kann davon ausgehen, daß dies die am stärksten polarisierte und angespannteste Debatte in der UN-Generalversammlung ist, die es je gegeben hat, zumindest für eine sehr lange Zeit, denn sie tagt offensichtlich nach dem BRICS-Gipfel in Johannesburg, nach dem Rußland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg, den ASEAN-Gipfeln, dem G20-Gipfel in Indien, dem Ostwirtschaftsforum in Wladiwostok. Wir können also davon ausgehen, daß alle Länder des Globalen Südens darüber diskutiert haben, wie sie sich in Richtung des neuen Systems bewegen können – De-Dollarisierung, neue Währung, Überwindung der Armut, Beendigung des Kolonialismus – und viele von ihnen werden mit dieser Einstellung in die Debatte der UN-Generalversammlung gehen.

Und auf der anderen Seite stehen die Länder des Globalen Nordens, die nur darauf fixiert sind, die Länder herauszupicken, die sie für die leichte Beute halten, um sie in das Lager der „Demokratien“ und der „regelbasierten Ordnung“ zu ziehen….

Das spielt sich sicherlich im Hintergrund ab, und in diesem Licht ist unsere Intervention strategisch wichtig, denn wir [die LaRouche-Bewegung] stehen gewissermaßen über diesen Streitigkeiten, und wir können den Geist des neuen Paradigmas einbringen, der offensichtlich in den Zehn Prinzipien für die neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zum Ausdruck kommt. Und das werden wir auf unserer Kundgebung [bei der UN in New York City] mit unserem Chor präsentieren. Ich denke, …, daß es sehr wichtig ist, daß wir uns mit unserem Chor an die Spitze stellen und uns voll und ganz auf die Notwendigkeit der Zehn Prinzipien und der Architektur konzentrieren, die die Interessen aller Länder der Welt einschließt.“

 

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 20. September, wie Sie den weltweiten Chor für Frieden verstärken können.

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BRICS: Eine größere Veränderung als das Ende des Kalten Krieges

Von Helga Zepp-LaRouche

Auf der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 9. September hielt die Gründerin und Vorsitzende des Instituts die folgende Rede. (Übersetzung aus dem Englischen, Zwischenüberschriften wurden von der Redaktion hinzugefügt.)

Es ist dringend notwendig, daß wir den normalen Bürgern der europäischen Nationen und der USA – die täglich mit einer Flut von Nachrichten in den Mainstream-Massenmedien bombardiert werden, die im allgemeinen so verdreht sind, daß sie eine fast völlig fiktive parallele Realität schaffen – den tektonischen Wandel bewußt machen, der sich in diesem historischen Moment vollzieht. Denn nur wenn sie die Entscheidungen erkennen, die eindeutig vor uns liegen, besteht Hoffnung auf einen positiven Ausweg aus der gegenwärtigen existentiellen Krise der Menschheit.

Es ist höchste Zeit, den Erfolg bzw. das Scheitern der offiziellen Politik der letzten Zeit zu überprüfen, um die Gültigkeit oder die Fehler der eigenen Denkprinzipien zu beurteilen. Wenn es eine Lehre daraus gibt, wie es im 20. Jahrhundert zu zwei Weltkriegen gekommen ist, dann sind das die unzähligen Fehlkalkulationen seitens der Teilnehmer an diesen Kriegen. Angesichts dieser Parallele kann man die Alarmglocken nur so schrill wie möglich läuten lassen.

Die geopolitische Konfrontation der US-geführten NATO über die Ukraine, die keineswegs „unprovoziert“ am 23. Februar 2022 begann, sondern eigentlich schon mit der von der NED [National Endowment for Democracy] finanzierten „Orangenen Revolution“ 2004, und die mit Victoria Nulands Maidan-Putsch 2014 eskalierte, funktioniert eindeutig nicht so, wie es beabsichtigt war. Die beispiellose Serie von Sanktionen hat Rußland nicht „ruiniert“, wie Annalena Baerbock es sich gewünscht hatte, sondern eine weitreichende Neuausrichtung Rußlands nach Osten und Süden bewirkt.

Aber auch Rußlands Erwartung, daß die Militärische Sonderoperation nur von kurzer Dauer sein würde, hat sich nicht erfüllt, da die russische Führung offensichtlich die Auswirkungen der NATO-Operationen in der Ukraine seit dem Maidan-Putsch und die darauf folgende Haltung der Bevölkerung sowie die weitreichende Bereitschaft des Westens zum militärischen Engagement in der Ukraine unterschätzt hat.

Nun ist eine militärische Pattsituation erreicht, und die Fortsetzung der Militäroperationen kann trotz aller neuen Waffenlieferungen nur zur völligen Zermürbung der menschlichen Ressourcen der Ukraine führen, die bereits horrende Opferzahlen zu beklagen hat, und zur Gefahr einer Eskalation bis hin zur nuklearen Ebene, wenn entweder Rußland seine territoriale Integrität bedroht sieht oder jemand glaubt, ein begrenzter Atomkrieg sei möglich.

Wenn die Europäer davon überzeugt waren, daß ihr Nachgeben gegenüber den Forderungen nach immer „mehr Waffen“ für die Ukraine zu einem Sieg der Ukraine auf dem Schlachtfeld führen würde, dann hat auch das nicht funktioniert. Statt dessen finden sich die europäischen Nationen völlig abgeschnitten von jeglichen Beziehungen zu ihrem Nachbarn Rußland wieder, die „Energieabhängigkeit“ hat sich von Rußland auf die viel teurere amerikanische Energie verlagert, und Deutschland hat inzwischen selbst den Anschein eines Restes von Souveränität und damit den Respekt der ganzen Welt verloren. Deutschland, das einstige wirtschaftliche Kraftzentrum Europas, durchläuft einen rasanten Prozeß der Deindustrialisierung, verursacht durch die exorbitanten Preise für Energie, die die wunderbare Schutzmacht, der „Verbündete“ USA liefert, die nicht zögern, die angeschlagenen deutschen Industriebetriebe mit Hilfe des Inflation Reduction Act in die USA umzusiedeln – ganz zu schweigen von den NordStream-Pipelines, wo niemand die nachträglich erfundene Geschichte über die Segelyacht Andromeda glaubt. Ein beliebtes Sprichwort dieser Tage lautet: „Wozu braucht man Feinde, wenn man solche Freunde hat?“

Deutschland hat sich in einen Fußabtreter verwandelt, auf dem die NATO-Stiefel herumtrampeln, während die derzeitige politische Führung mit ihrer grün-atlantischen Ideologie, für die es ein Euphemismus wäre, sie „deutsch“ zu nennen, so ziemlich alles verspielt, was all die Generationen aus den Trümmerfeldern nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut haben. Die Hälfte des deutschen Mittelstandes, der das gesamte Sozialsystem des Landes speist, geht entweder in Konkurs oder verläßt das Land, um in den USA oder in China neu zu investieren.

Die überwältigende Stimmung im Land ist verzweifelt; Restaurantbesitzer, Landwirte, Handwerker, Ladenbesitzer, Krankenschwestern, alle Arten von Dienstleistungsbranchen – sie alle haben das Gefühl, daß ihnen der Boden unter den Füßen weggezogen wird. Und diejenigen, die nicht zur Alternative für Deutschland, einer rechten Partei mit einigen guten Punkten, aber auch inakzeptablen Elementen, überlaufen wollen, haben das Gefühl, daß sie keine Stelle haben, an die sie sich wenden können. „Alles wird gegen die Wand gefahren“, ist einer der meistgehörten Sätze in vielen privaten Gesprächen. Die Menschen fühlen sich völlig verraten. Wir sollten uns daran erinnern, daß es genau dieses Gefühl des Verrats nach dem Versailler Vertrag war, das der Weimarer Republik den Todesstoß versetzte!

Eine viel folgenreichere Entwicklung

Aber was die meisten Bürger des Westens nicht ahnen, ist, daß sich anderswo, in den Teilen der Welt, die von den Vorgängen zwischen der NATO und Rußland auch betroffen sind, eine viel größere, viel folgenreichere Entwicklung vollzieht. Die „Kollateralschäden“, wie hohe Energie- und Lebensmittelpreise in diesen Ländern, wurden [im Westen] als „vernachlässigbar“ angesehen, und dieses Versehen erweist nun sich als die größte Fehleinschätzung überhaupt.

Die einseitigen – und damit illegalen – Sanktionen gegen Rußland und eine ganze Reihe anderer Länder, die Beschlagnahmung von Staatsvermögen und der Mißbrauch des Dollars als Waffe, zusätzlich zu den langjährigen Erfahrungen mit unfairen Handels- und Kreditbedingungen, haben zu einem gigantischen Rückschlag in den Ländern des Globalen Südens geführt, der sich inzwischen zur Globalen Mehrheit entwickelt hat und mehr als 85% der Weltbevölkerung darstellt. Die massiven Versuche der NATO-Staaten, Länder in Lateinamerika, Asien und Afrika unter Druck zu setzen, damit sie sich im Ukraine-Konflikt auf die Seite der „Demokratien“ der „regelbasierten Ordnung“ gegen die vermeintlichen „Autokratien“ und „Diktaturen“ stellen, sind gründlich nach hinten losgegangen. Die Identität dieser Länder als Teil der Blockfreien-Bewegung [NAM] und des „Geistes von Bandung“, des großen Bündnisses zwischen asiatischen und afrikanischen Ländern der Konferenz von 1955, wurde wieder lebendig und damit auch die Erinnerung daran, daß es die Sowjetunion war, die viele Entwicklungsländer in ihrem Unabhängigkeitskampf gegen die Kolonialmächte unterstützt hatte.

Als Lyndon LaRouche, mein verstorbener Ehemann, 1975 mit dem Vorschlag für die Internationale Entwicklungsbank (International Development Bank, IDB), die jährlich 400 Milliarden Dollar an Krediten für industrielle Entwicklungsprojekte ausgeben sollte, erstmals eine Alternative zum IWF und seinen Konditionalitäten vorschlug, wurde dieser Vorschlag von der NAM, die bereits 75% der Weltbevölkerung vertrat, aus vollem Herzen unterstützt und in ihre Abschlußresolution in Colombo, Sri Lanka, aufgenommen. Die Reaktion der damaligen Finanzmächte war brutal: Indira Gandhi und Frau Bandaranaike wurden von der Macht verdrängt, Präsident Ali Bhutto und Premierministerin Indira Gandhi wurden einige Jahre später ermordet. Infolge dieser Angriffe spielte die NAM viele Jahre lang eine geschwächte Rolle.

Lyndon LaRouche, dessen 101. Geburtstag wir gestern feierten, und seine internationale Bewegung schrieben unermüdlich Entwicklungspläne:

  • einen umfassenden Infrastrukturplan für den gesamten afrikanischen Kontinent, der 1976 auf einer Konferenz in Paris vorgestellt wurde,
  • die „Operation Juarez“ für Lateinamerika in Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Präsidenten Lopez Portillo,
  • einen 50-Jahres-Plan für das Pazifikbecken angesichts der zu erwartenden Zunahme der Bevölkerungsdichte in diesem Teil der Welt,
  • einen 40-Jahres-Plan für Indien, den Frau Gandhi umzusetzen begann,
  • den „Oasenplan“ für Südwestasien sowie
  • 1991, als die Sowjetunion zerfiel, die Eurasische Landbrücke oder Neue Seidenstraße.

Alle diese Programme wurden auf buchstäblich Hunderten von Konferenzen und Seminaren auf fünf Kontinenten vorgestellt.

Nachdem Präsident Xi Jinping vor genau zehn Jahren und zwei Tagen in Kasachstan das Konzept der Neuen Seidenstraße (BRI) vorgestellt hatte, ignorierten westliche Regierungen, Denkfabriken und Medien erstaunlicherweise dieses Programm, das eindeutig das größte Infrastrukturprogramm der Geschichte war, noch um Größenordnungen größer als der Marshallplan für Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber für die Länder des Globalen Südens wurde die BRI zur großen Wende, sie ermöglichte es vielen von ihnen zum ersten Mal, ernsthaft Infrastrukturprogramme, Industrieparks, fortschrittliche Wissenschaftsprojekte usw. zu starten.

Ab Ende 2017 wechselte die Haltung des Westens gegenüber der BRI abrupt von Gleichgültigkeit zu Feindseligkeit. Erst in den Sicherheitspapieren des Pentagon und dann synchron in allen westlichen Medien und Denkfabriken wurde China in seinem Aufstieg als „Systemrivale“ und „Gegner“ charakterisiert, was jüngst in der „Entkopplung“ und dem „De-Risking“ gipfelte. Mit der jüngsten Erweiterung der BRICS zu BRICS-11 und dem bekundeten Interesse von rund 40 weiteren Ländern, sich ebenfalls anzuschließen, ist die Idee einer vollständigen Abkopplung von Rußland und China mehr als absurd: Sie ist selbstmörderisch. Die Perspektive, zwei mehr oder weniger getrennte Blöcke zu schaffen, ist in der Realität nicht umsetzbar und kann nur als der vergebliche Versuch gesehen werden, einen Gegner vor einem geplanten militärischen Angriff wirtschaftlich zu schwächen, der angesichts der Existenz von tausenden Atomraketen die Vernichtung der menschlichen Spezies und allen Lebens auf der Erde bedeuten würde.

Ökonomie der Menschheit

Es ist an der Zeit, eine grundlegende strategische Neubewertung vorzunehmen. Liegt es jetzt nicht eher im Interesse der USA und der europäischen Nationen, die Initiative zu ergreifen, um mit allen Ländern des Globalen Südens zusammenzuarbeiten und eine wohlhabende Welt für alle Nationen aufzubauen, als das Risiko einzugehen, eine Politik zu verfolgen, die zum „Ende der Geschichte“ führen könnte, allerdings auf ganz andere Weise, als Francis Fukuyama, der geistige Vater der größten politischen Fehleinschätzung, es sich vorgestellt hat?

Heute Morgen kam die Nachricht, daß Premierminister Modi auf dem laufenden G20-Gipfel in Neu-Delhi in einem längst überfälligen Schritt verkündet hat, nämlich daß die Afrikanische Union in die G20 bzw. damit G21 aufgenommen wurde. Das ist zwar positiv, aber völlig unzureichend. Um die Gefahr eines dritten, diesmal thermonuklearen Krieges zu beseitigen, müssen wir eine völlig neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen aller Nationen auf dem Planeten berücksichtigt. Und das ist nur möglich, wenn sie auf der Entwicklung aller, auf dem Interesse des anderen und der Schaffung einer gemeinsamen Zukunft beruht, die für die gesamte Menschheit vielversprechend und aufbauend ist.

Die umfassende Studie Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke, die das Schiller-Institut 2014 als Reaktion auf Präsident Xis Ankündigung in Kasachstan 2013 veröffentlicht hat, kann die Grundlage für eine solche Friedensordnung für das 21. Jahrhundert sein. Sie gibt eine klare Orientierung für den wirtschaftlichen Aufbau aller Teile des Planeten, konkrete Pläne zur Überwindung der Unterentwicklung im Globalen Süden sowie konkrete Leitlinien für den Wiederaufbau der verfallenden Volkswirtschaften des Globalen Nordens. Zusammen mit den „Zehn Prinzipien“, die ich für eine solche neue Architektur vorgeschlagen habe, könnten diese Vorschläge die Grundlage für jeden ernsthaften Versuch sein, eine Lösung für die gegenwärtige Krise zu finden. Warum nicht eine Sondersitzung der Vollversammlung der Vereinten Nationen einberufen, um eine solche neue internationale Architektur zu erörtern, wo doch offensichtlich so viele Menschen auf der ganzen Welt über die Bedrohung des Weltfriedens besorgt sind?

Die Idee ist eine Weltlandbrücke, die alle infrastrukturell erschlossenen Kontinente durch Tunnel und Brücken miteinander verbindet, so daß man bald mit einer Magnetbahn von der Südspitze Argentiniens oder Chiles nach Norden durch Amerika über die Beringstraße und die Transsibirische Eisenbahn bis nach Gibraltar und weiter durch Afrika zum Kap der Guten Hoffnung reisen kann.

Das wird die Verwirklichung der Vision des deutschen Ökonomen Friedrich List mit seiner „Raum- und Zeitökonomie“ sein, in der er beschrieb, wie ein fortschrittliches Transport- und Kommunikationssystem mit hoher Geschwindigkeit, dichtem Zeitplan und Kosteneffizienz der Infrastruktur ein neues Niveau der geistigen und materiellen Produktivkräfte ermöglichen würde. Diese Entwicklung werde dann zu einer „Republik des Planeten“ führen, die auf der „Ökonomie der Menschheit“ basiert, die es ermöglichen würde, daß alle Talente ihre Ideen austauschen und in allen Bereichen der Wissenschaft und Kunst und in allen Wissensbereichen zusammenarbeiten, was wiederum die Effizienz aller Kräfte der Menschheit steigern würde. Das ist natürlich das genaue Gegenteil von „Entkopplung“ und „Derisking“.

Eine ähnliche Vorstellung von der zukünftigen Entwicklung der Menschheit zu einer großen Gemeinschaft der ganzen Welt, einer „datong shijie“, findet man auch bei Cai Yuanpei, dem ersten Bildungsminister der Republik China und Präsidenten der Universität Peking, der Schillers Konzept der ästhetischen Erziehung in China einführte. Offensichtlich lag Nikolaus von Kues‘ Idee von der Harmonie im Makrokosmos, die auf der bestmöglichen gegenseitigen Entwicklung aller Mikrokosmen beruht, die gleiche evolutionäre Grundidee zugrunde. Gottfried Wilhelm Leibniz‘ Idee einer vorgegebenen Harmonie im Universum verkörpert die gleiche Idee, ebenso wie Wernadskijs Vorstellung von der zunehmenden Herrschaft der Noosphäre über die Biosphäre. Und ich erinnere mich sehr gut daran, wie Lyndon LaRouche seine Mitarbeiter verblüffte, als er davon sprach, daß trotz der gegenwärtigen Bedeutung der Souveränität des Nationalstaates das nicht die letzte Stufe in der Entwicklung der Menschheit sein wird.

Sehen Sie sich den jüngsten Durchbruch an, den China vor einer Woche bei der kontrollierten Kernfusionstechnologie für eine neue Generation einer „künstlichen Sonne“, der Huanliu-3, erzielt hat. Nach Angaben der China National Nuclear Corporation (CNNC) wurde zum ersten Mal der Betrieb im Hochverflüssigungsmodus mit einem Plasmastrom von einer Million Ampere realisiert. Der Hocheinschlußmodus wird auch als Standardmodus für den Internationalen Thermonuklearen Versuchsreaktor (ITER) in Cadarache, Frankreich, verwendet, der von sieben Mitgliedsparteien betrieben wird: China, EU, Indien, Japan, Rußland, Südkorea und USA. Diese inhärent sichere Form der Kernenergie ist, sobald sie vollständig realisiert ist, eine der Technologien, die der geopolitischen Rivalität die Grundlage entziehen wird, denn sie wird Energie so reichlich und billig machen, daß sie billiger sein wird als die Fortsetzung militärischer Konflikte.

Die Perspektive für ein völlig neues Paradigma in den internationalen Beziehungen zeichnet sich am Horizont ab, und das könnte viel schneller kommen, als die meisten sich vorstellen können. Ein Wechsel in den Vereinigten Staaten bei den nächsten Präsidentschaftswahlen könnte die USA wieder auf den Weg der Republik bringen. Wie Sergej Glasjew angedeutet hat, wird wahrscheinlich im Jahr 2024, während Rußlands BRICS-Vorsitz, eine neue BRICS-Währung entstehen, die sich als Rettungsboot für das globale Finanzsystem erweisen könnte.

Es gibt also allen Grund für eine kulturell optimistische Sicht auf die Zukunft der Menschheit – vorausgesetzt, wir ersetzen Haß, Neid und Mißgunst durch Liebe, Großzügigkeit und Neugierde auf das Potential der anderen Kulturen. Noch haben wir Zeit, die Axiome unseres Denkens neu zu justieren.


Ein Notfallprogramm zur Rettung Argentiniens, des jüngsten BRICS-Mitglieds

Es gibt bestimmte Kämpfe, die nicht vermieden werden können und gewonnen werden müssen. Einer davon ist der Kampf, die Vereinigten Staaten und Westeuropa dazu zu bringen, ihren derzeitigen geopolitischen Konfrontationskurs mit Rußland und China zu ändern, einen Kurs, der das bankrotte transatlantische Finanzsystem und seine unipolare Weltordnung aufrechterhalten soll. Die Alternative zum Sieg in diesem Kampf ist ein wahrscheinlicher thermonuklearer Krieg.

Ein weiterer Grund sind die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Argentinien am 22. Oktober, die sich als unmittelbares, erstes Schlachtfeld zwischen dem neu erweiterten BRICS-11-Prozeß und eben jenem bankrotten transatlantischen System abzeichnen – einem System, das in der Angst lebt, von der Flutwelle der Nationen, die sich den BRICS, der entstehenden globalen Mehrheit, anschließen, hinweggefegt zu werden. Der Ausgang dieses Kräftemessens wird mit Sicherheit die Zukunft Argentiniens für die nächsten Jahrzehnte bestimmen; es könnte aber auch über das Schicksal der BRICS entscheiden.

Argentinien ist eines der sechs Länder, die sich auf dem BRICS-Gipfel vom 22. bis 24. August im südafrikanischen Johannesburg den BRICS angeschlossen haben, trotz der Drohungen und des Drucks, dies nicht zu tun. Jetzt gibt es weitere 20-30 Länder, die diesem Beispiel folgen und sich der globalen Mehrheit beim Aufbau einer neuen Entwicklungs- und Sicherheitsarchitektur für ihre Länder und die Welt anschließen wollen. Die Londoner City und die Wall Street fühlen sich genötigt, an Argentinien ein blutiges Exempel zu statuieren und versuchen zu verhindern, daß das Land am 1. Januar 2024 den BRICS beitritt, indem sie die Wirtschaft des Landes durch Schuldeneintreibung und Kapitalflucht in blutige Stücke zerschlagen und auf diese Weise die derzeitige Regierung Alberto Fernández und ihren Kandidaten, den gegenwärtigen Wirtschaftsminister Sergio Massa, vollständig diskreditieren und den Sieg dem psychisch labilen Javier Milei überlassen.

Der von den Bankern favorisierte Milei, den manche als „Argentiniens Zelenskj“ bezeichnen, hat bereits geschworen, daß im Falle seines Wahlsieges Argentinien noch vor dem BRICS-Beitritt aus diesem Prozess austreten wird, er die argentinische Währung (und damit die Souveränität des Landes) abschaffen und durch den Dollar der Spekulanten ersetzen werde, er die Beziehungen zu China, Rußland und den meisten iberoamerikanischen Nachbarn Argentiniens abbrechen und ansonsten eine extreme neoliberale Politik umsetzen werde, die der Wirtschaft des Landes den Gnadenstoß versetzen wird.

Die Wirtschaftskrise in Argentinien ist bereits so gravierend, daß Massa, der derzeit für die Verhandlungen mit den IWF-Mördern zuständig ist, bei den Präsidentschaftsvorwahlen im letzten Monat eine herbe Niederlage einstecken mußte. Die drei führenden Kandidaten (Massa, Milei und die neoliberale Patricia Bullrich) erhielten jeweils etwa ein Drittel der Stimmen – ein schockierender Rückschlag für Massa, der mit einem viel stärkeren Ergebnis gerechnet hatte.

Argentinien befindet sich derzeit im Würgegriff des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der von ihm vertretenen transatlantischen Banken. Diese Banken haben das Land unter der vorherigen Macri-Regierung zwangsverschuldet, so wie ein aggressiver Drogendealer seinem Opfer Fentanyl in den Rachen schiebt. Infolgedessen ist Argentinien heute mit 46 Milliarden US-Dollar bei weitem der größte Schuldner des IWF. Massive Kapitalflucht, von denselben Banken orchestriert, hat das Land ausgeblutet; der Peso auf dem Parallelmarkt ist innerhalb eines Jahres von 200 auf 600 zum Dollar gefallen; die Zinssätze liegen heute bei 118 %, mit einer vom IWF prognostizierten diesjährigen Inflation von 108 %, was wesentlich dazu beigetragen hat, daß etwa die Hälfte der Bevölkerung in die Armut getrieben wurde.

Wenn Argentinien von den Bankern erledigt werden kann, wird sein Nachbar und Verbündeter Brasilien – eines der fünf Gründungsmitglieder der BRICS – als nächstes dran sein. Und die Botschaft an die Welt wird lauten: „Versucht, mit unserem System zu brechen, und wir werden euch finanziell ‚waterboarden‘ und von der Landkarte beseitigen.“

Die Botschaft ist dieselbe, die der arrogante Henry Kissinger, damals Nationaler Sicherheitsberater von Präsident Nixon, 1969 gegenüber dem chilenischen Außenminister Gabriel Valdés äußerte: „Aus dem Süden kann nichts Wichtiges kommen. Geschichte wurde noch nie im Süden gemacht. Die Achse der Geschichte beginnt in Moskau, geht nach Bonn, geht über nach Washington und dann nach Tokio. Was im Süden passiert, ist unwichtig. Sie verschwenden Ihre Zeit.“

Die BRICS beweisen ihm jetzt das Gegenteil.

Im Folgenden wird das vom Schiller-Institut vorgeschlagene Notfallprogramm für Argentinien und die BRICS vorgestellt, mit dem dieser Kampf gewonnen werden soll. Darin werden die unmittelbaren Schritte aufgeführt, die von der Regierung Alberto Fernández und dem Kandidaten Sergio Massa von der Regierungskoalition Unión por la Patria noch vor den Präsidentschaftswahlen am 22. Oktober ergriffen werden müssen, damit die Auswirkungen bereits am Wahltag spürbar sind. Auf der Grundlage von Lyndon LaRouches Arbeit in der Wissenschaft der physischen Ökonomie schlagen wir neun konkrete Maßnahmen vor, die sich in drei große Bereiche einteilen lassen und die für Argentinien und als Beispiel für die übrige Welt angenommen werden sollten.

A. Den Aderlaß stoppen: Die Menschen stehen an erster Stelle

1) Erklärung eines sofortigen Schuldenmoratoriums auf die Bedienung der Auslandsschulden, einschließlich der 46 Milliarden Dollar, die Argentinien dem IWF schuldet – was das Land zum größten Schuldner des Internationalen Währungsfonds macht. Einseitiger Abbruch aller Verhandlungen mit dem IWF.
2) Einführung von Kapital- und Devisenkontrollen sowie die obligatorische Umwandlung aller Exporteinnahmen in Pesos zur Einzahlung in argentinische Banken. Diese Maßnahmen werden der freien Konvertierbarkeit von Pesos in Dollar und der dadurch geförderten Spekulation und Kapitalflucht ein Ende setzen.
3) Einführung einer festen Parität zwischen dem Peso und dem Dollar, die von der argentinischen Regierung souverän festgelegt wird, für den genehmigten internationalen Handel, den Reiseverkehr und andere Verwendungszwecke von Devisen. Spekulative internationale Banktransaktionen fallen nicht in die genehmigte Kategorie.

B. Dringende Transfusion von Produktivkrediten

4) Einrichtung von staatlichen Soforthilfen und Subventionen für die ärmsten Argentinier (die Hälfte lebt heute in Armut) und für Unternehmen, die sonst auf den Bankrott zusteuern. Massa hat bereits Maßnahmen in dieser Richtung angekündigt, aber was die Regierung heute verteilt, wird den Argentiniern am nächsten Tag gestohlen, weil die Banker Argentinien eine Inflation von 108% und Zinssätze von 118% verordnet haben und eine massive Kapitalflucht stattfindet.
5) Verstaatlichung der „autonomen“ Zentralbank (BCRA) und Wiedergründung einer Nationalbank, die Peso-Produktivkredite zu Zinssätzen von 1-2% ausgibt.
6) Weitere Eindämmung der galoppierenden Inflation, indem strenge Preiskontrollen für wichtige Konsum- und Produktionsgüter eingeführt werden.
7) Die neue Mitgliedschaft Argentiniens in den BRICS und der Zugang zur Neuen Entwicklungsbank (NEB) müssen genutzt werden, um den Handel in nationalen Währungen mit den BRICS-Mitgliedern und befreundeten Nationen auszuweiten und sich darüber Nicht-Dollar-Kreditlinien zu sichern. Die BRICS-Staaten müssen reagieren, als ob ihre eigene Existenz davon abhinge.

C. Einleitung großer Infrastrukturprojekte

8) Die bi-ozeanischen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnkorridore, die die Atlantik- und Pazifikküste Südamerikas verbinden, müssen gebaut werden. Einberufung einer internationalen Konferenz, die Mitte Oktober in Buenos Aires stattfinden soll, um die Projekte schnell zu genehmigen und auf den Weg zu bringen. Daran sollten hochrangige Regierungsvertreter zumindest aus Brasilien, Peru, Bolivien und China teilnehmen (dem Land, das über die erforderliche Eisenbahntechnologie verfügt und seit Jahren angeboten hat, solche Projekte im Rahmen seiner Belt and Road Initiative zu bauen).


9) Argentinien muß sich den Raumfahrtnationen der Welt anschließen, wie es Indien gerade mit seiner spektakulären Mondlandung gelungen ist. Das brasilianische Alcantara-Raumfahrtzentrum in der Nähe des Äquators ist der perfekte Ort für eine südamerikanische Zusammenarbeit, zusammen mit internationalen Verbündeten aus den BRICS-Staaten und anderen. Dies kann auf der gleichen internationalen Konferenz Mitte Oktober erörtert werden, mit der entscheidenden Ergänzung durch Indien als teilnehmende Nation.

Ein solches Maßnahmenbündel kann Argentinien davor bewahren, zu einem „gescheiterten Staat“ zu werden, und die Rolle der BRICS-Staaten für die zukünftigen Kämpfe strategisch stärken. Argentinien wird ohne die BRICS nicht überleben, aber auch die BRICS können ohne Argentinien nicht überleben.

Wie der brasilianische Präsident Lula kürzlich erklärte: „Ich kann nicht akzeptieren, daß es normal ist, daß ein Bürger arm geboren wird und arm stirbt, daß seine Kinder arm geboren werden und arm sterben, daß seine Enkelkinder arm geboren werden und arm sterben… Wir haben nicht das Recht, arm zu bleiben…. Wir haben nicht das Recht, weiterhin als Dritte Welt bezeichnet zu werden.“

Dennis Small
DennisSmall@Verizon.net (englisch /spanisch)


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 6.September 2023, 18.30 Uhr

Bloßes Lob des Friedens ist einfach, aber wirkungslos. Was wir brauchen, ist aktive Teilnahme am Kampf gegen Krieg und alles, was zu Krieg führt.“

Albert einstein

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog am 6. September, was der Globale Norden zur Initiative des Globalen Südens, ein komplett neues Paradigma aufzubauen, beitragen kann. Senden Sie Ihre Fragen, Gedanken und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im Live-Stream.

Lyndon und Helga Zepp-LaRouche basieren ihre jahrzehntelange Arbeit auf der Idee, daß anhaltender Frieden nur durch die wirtschaftliche und technologische Entwicklung aller Länder möglich sei. 1975 stellte Lyndon LaRouche in Pressekonferenzen in Bonn und Mailand sein Konzept der Internationalen Entwicklungsbank (IEB) vor. Die IEB sollte die Vergabe langfristiger, zinsgünstiger Kredite für Kapitalinvestitionen und den Transfer von Investitionsgütern aus dem Industriesektor in den sogenannten Entwicklungssektor erleichtern, um die Unterentwicklung Afrikas, Lateinamerikas und großer Teile Asiens zu überwinden. LaRouches Broschüre „Die Arbeitsweise der Internationalen Entwicklungsbank“ können Sie hier lesen.

Seit dem historischen BRICS-Gipfel in Johannesburg, auf dem sechs Länder als neue Mitglieder zum 1.1. 2024 aufgenommen wurden, ist der Kampf für eine gerechte neue Weltwirtschaftsordnung deutlich eskaliert. Etwa 20 weitere Länder haben den Beitritt beantragt, und unzählige andere erhoffen sich von der neuen Kräftekonstellation einen Beitrag zur Sicherung ihrer Entwicklung.

Diskutieren Sie mit Rednern und Teilnehmern der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 9. September den Aufbau der neuen gerechten Weltwirtschaftsordung. Konferenzseite: „Laßt uns gemeinsam mit der globalen Mehrheit ein neues Kapitel der Weltgeschichte aufschlagen!“


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