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Activity of the Schiller Institute

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VIDEO: Warum ein Gipfeltreffen zwischen den USA, China, Rußland und Indien jetzt dringend notwendig ist

Helga Zepp-LaRouche führt einen internationalen Dialog über die dringende Notwendigkeit, die Staatschefs der „Vier Mächte“ (USA, Russland, China und Indien) zu einem Gipfeltreffen zusammenzubringen, um die Pandemie, die globale Finanzkrise und die Kriegsgefahr anzugehen.

Sie sehen hier Auszüge aus der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts vom 27. Juni 2020 unter dem Titel: „Wird die Menschheit prosperieren oder untergehen? Die Zukunft erfordert ein sofortiges Vier-Mächte-Gipfeltreffen“

Melden Sie sich für die internationale Internet-Konferenz „Kriegstreiberei bis zum Armageddon oder ein neues Paradigma souveräner Nationen, geeint durch die gemeinsamen Ziele der Menschheit?“ am 5. und 6. September an.


Wichtiges Seminar des Schiller-Instituts zur Hungerpandemie

Am 29. Juli veranstaltete das Schiller-Institut ein Online-Seminar unter dem Titel „Stoppt die Hungerpandemie. Rettet die Landwirte, produziert Nahrungsmittel!“ An der zweistündigen, von Richard Black und Bob Baker moderierten Diskussion nahmen drei US-Farmführer aus Colorado, Alaska und Kalifornien sowie 11 Diplomaten – darunter 6 Botschafter – aus Ländern südlich der Sahara, Westafrika, Mittelamerika und Zentralasien teil. Mit dabei war auch ein ehemaliger Senator und derzeitiger Kandidat aus Trinidad und Tobago. Die meisten Teilnehmer hatten bereits an der Reihe internationaler Konferenzen des Schiller-Instituts zwischen April und Juni 2020  teilgenommen.

Richard Black beschrieb die zivilisatorische Krise, von der die gesamte Menschheit derzeit bedroht ist – Pandemie, Hunger und Krieg zwischen Atommächten –, sowie die Aktivitäten von Lyndon LaRouche und seinen Mitarbeitern in den letzten 50 Jahren, um Lösungen zu entwickeln, insbesondere für die wirtschaftliche Entwicklung der ehemaligen Kolonien. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Schaffung einer Allianz von Nationen weltweit, um ein Gipfeltreffen der Staatschefs der fünf Ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates zu ermöglichen. Paul Gallagher skizzierte die Bedingungen des bevorstehenden Finanzkollapses und wie ein neues Bretton-Woods-System funktionieren würde. Er zeigte auf, daß Franklin Delano Roosevelts „TVA-Methode“ während der großen Depression die einzige Maßnahme war, mit der es seit den 1930er Jahren jemals gelungen ist, aus einem Zusammenbruch einen nachhaltigen Wiederaufbau zu erreichen. Marcia Baker schilderte das dramatische Ausmaß des sich weltweit ausbreitenden Hungers, die anhaltende Zerstörung der Landwirtschaft in den industrialisierten Ländern und die jüngsten Bauernproteste in Europa und den USA, bei denen ein neues System gefordert wurde.

Paul Gallagher merkte an, daß die intensive Diskussion der Diplomaten über das gescheiterte alte Bretton-Woods-System und die Notwendigkeit eines „neuen“ System genau jene dringend benötigte produktive Debatte sei, die wir anstreben. Der Farmführer aus Colorado engagierte sich besonders, um viele Fragen der Diplomaten zu beantworten. Ein westafrikanischer Botschafter drückte im Anschluß seine Zufriedenheit aus, so viele andere Botschafter an der Diskussion beteiligt zu sehen, und sagte, daß die vorgestellten Ideen „mich wirklich zum Nachdenken angeregt haben“. Mehrere Botschafter brachten ihre moralische Empörung darüber zum Ausdruck, daß das Transaqua-Projekt zur Wiederauffüllung des Tschadsees nach 45 Jahren immer noch nicht verwirklicht worden sei und daß man viele Länder zu „Sklaven der Märkte“ gemacht habe, indem „Cash Crops“ für den Export eingeführt wurden, anstatt die Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln durch den Anbau hochwertiger einheimischer Pflanzen zu fördern.


Berliner Seminar diskutiert strategische Implikationen der Amtsenthebungsverfahrens in den USA

Am selben Tag, als der Senat mit dem Impeachment-Verfahren gegen Präsident Trump begann, veranstalteten das Schiller-Institut und die Nachrichtenagentur EIR in Berlin ein Hintergrundbriefing zum Thema: „Strategische Implikationen des Kampfes um die Amtsenthebung in den USA“  in englischer Sprache. Hauptsprecher waren Harley Schlanger, der langjährige Repräsentant für Lyndon LaRouche in den USA, und per Video William Binney, früherer technischer Direktor der NSA, Mitbegründer der VIPS (Veteran Intelligence Professionals for Sanity).

Vor internationalem Publikum sprach Schlanger ausführlich über den Hintergrund des Amtsenthebungsverfahrens und machte mit vielen Beispielen klar, daß die anglo-amerikanischen Strippenzieher in den Geheimdiensten und im transatlantischen Establishment damit vor allem jegliches Potential für ein Ende der britisch-dominierten Geopolitik und der Regimewechselkriege der Bush-Cheney-Obama-Ära zerstören wollen. Präsident Trump hat in seiner Wahlkampagne und während seiner Präsidentschaft keinen Zweifel daran gelassen, daß er die Beziehungen zu Rußland – und zu China – verbessern will. Dies ist offensichtlich von entscheidender Bedeutung für die ganze Welt – und ein Alptraum für die Kräfte des Britischen Empire, die stattdessen ihre geopolitische Konfrontationsstrategie fortführen wollen – vor allem angesichts des fatalen Zustandes des transatlantischen Finanzsystems.

In dem 12-minütigen Video von William Binney ging dieser vor allem darauf ein, daß das angebliche russische „Hacking“ des Server der Demokratischen Partei ein kompletter – und technisch unmöglicher – Schwindel war. Nichtsdestrotz diente diese ständig wiederholte Behauptung als Ausgangspunkt für alle weiteren Vorwürfe in der Kampagne gegen Präsident Trump. Binney bezeichnete die Situation in den USA als äußerst besorgniserregend. Nur eine entschlossene und vollständige Aufklärung könne den versuchten Putsch und den Angriff auf die amerikanische Verfassung stoppen.

Wie sich in der anschließenden lebhaften Diskussion der 2.5-stündigen Veranstaltung zeigte, wächst das Bedürfnis danach, das ganze strategische Bild und die wirkliche Dynamik dieser historisch einmaligen Situation zu verstehen, statt sich mit den Propagandaschlagzeilen der Mainstream-Medien zufrieden zu geben. Es ist jedem halbwegs klar denkenden Menschen klar, daß es ohne eine stabile und konstruktive US-Politik keinen Weltfrieden geben wird und daß deshalb ein Ende des destabilisierenden Impeachment-Theaters in den USA im Interesse aller Nationen ist. Die kürzliche Libyen-Konferenz in Berlin hat darüber hinaus einer breiteren Öffentlichkeit deutlich gemacht, daß Rußland der Schlüsselpartner dafür ist, die durch die Geopolitik herbeigeführten Desaster zu stoppen. Eine Kooperation der drei führenden Nationen Russland, China und den USA ist daher das Gebot der Stunde, wie sie Helga Zepp-LaRouche fordert – ein Dringlichkeitsgipfel zwischen den Präsidenten Trump, Putin und Xi Jinping, um die akute Eskalation in der Irankrise zu stoppen.


27. Juni Konferenz: Wird die Menschheit prosperieren oder untergehen? Die Zukunft erfordert ein sofortiges Vier-Mächte-Gipfeltreffen

In einer ganztägigen Konferenz mit rund zwei Dutzend Rednern und Diskussionsteilnehmern in drei Vortragsrunden befaßte sich das Schiller-Institut am 27.6. mit den dringenden Problemen, derer sich die Staatschefs der wichtigsten Weltmächte auf Sondergipfeln annehmen müssen. Die drängendsten sind: der notwendige Aufbau eines Welt-Gesundheitssystems, um die gegenwärtige und zukünftige Pandemien angemessen zu bekämpfen, eine ausreichende Versorgung aller Länder und Menschen mit Nahrungsmitteln und Agrarerzeugnissen, frei von der Vormacht der großen Kartelle, und ein weltweites wirtschaftliches Entwicklungsprogramm im Geiste einer Win-Win-Kooperation, das Kriegen und Konflikten entgegenwirkt. Die Konferenz trug den Titel „Wird die Menschheit gedeihen oder untergehen? Die Zukunft verlangt jetzt einen Vier-Mächte-Gipfel“ (Rußland, China, Indien und die USA).

Die Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, setzte zu Beginn ihrer Grundsatzrede den Ton: „Wenn wir nicht sehr kurzfristig ein Neues Bretton-Woods-System einführen, ganz so, wie Franklin D. Roosevelt es beabsichtigt hatte, droht die gegenwärtige Tendenz zu immer mehr Konflikten auf der Welt – sowohl innenpolitisch in vielen Staaten der Welt, aber auch auf strategischer Ebene – zu einem großen neuen Weltkrieg zu eskalieren, einem Dritten Weltkrieg, der aufgrund der Existenz thermonuklearer Waffen die Vernichtung der menschlichen Gattung bedeuten würde.“

In den anschließenden Podiumsrunden sprachen amtierende und ehemalige Regierungsvertreter aus Rußland, den USA, China und Japan sowie führende Vertreter aus Politik und Gesellschaft über die notwendigen Maßnahmen, damit die Menschheit gedeihen kann (s.u.).

hier den Bericht weiterlesen

Infrastruktur ist der Schlüssel zu einer gesunden Entwicklung

Im ersten Panel erläuterte Chinas Exekutivdirektor beim IWF, Dr. Jin Zhongxia, den Vorschlag, daß alle multilateralen Kreditinstitute, wie die Weltbank, ihre Kreditvergabe (auch an die USA) jetzt stark ausweiten, um Infrastruktur wie Krankenhäuser, Hochgeschwindigkeitsbahnen usw. zu bauen und die Regierungen mit Krediten zu unterstützen. Der ehemalige Beamte im japanischen Finanzministerium und beim IWF Daisuke Kotegawa betonte, Japan strebe den Aufbau von Infrastruktur für die Industrialisierung in den Entwicklungsländern an und könne dabei mit Chinas Gürtel- und Straßen-Initiative zusammenarbeiten. Boris Meschtschanow, Botschaftsrat bei der russischen UN-Mission in New York, sprach von der Notwendigkeit des „Baus neuer physischer Infrastruktur“. Rußland wolle Afrika dabei helfen, seine Stromkapazität rasch zu verdoppeln (was den Bau von mehr als 150.000 MW neuer Kapazität bedeutet). Rußland wolle auch seine Nahrungsmittelexporte ausweiten, zumal es bereits ein führender Getreideexporteur ist.

Zwei weitere Vorträge befaßten sich mit Fragen der Gesundheitsfürsorge. Dr. Joycelyn Elders, ehemalige Surgeon General der Vereinigten Staaten (1993-94), schlug eine Art medizinisches Jugendkorps vor, um junge Amerikaner für die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie und den Aufbau der fehlenden öffentlichen Gesundheitsinfrastruktur im Entwicklungssektor und auch in einigen „fortgeschrittenen“ Nationen zu gewinnen. Dazu gehöre eine Ausbildung in der medizinischen Versorgung und in den Grundsätzen und Methoden des öffentlichen Gesundheitswesens, und man könne auch auf den Bedarf einer umfassenden neuen Infrastruktur und Personalausstattung im Gesundheitswesen in Afrika abzielen. Vielleicht käme ein „medizinisches Friedenskorps“ in Frage, da die jungen Menschen eine Ausbildung erhalten würden, um international arbeiten zu können.

Der Vizedirektor des Forschungsinstituts für Weltentwicklung des China Development Research Center, Ding Yifan, präsentierte eine „Chinesische Sicht auf ein Post-COVID-Paradigma“. Er plädierte für internationale Zusammenarbeit und Einigkeit, um die Epidemie zu überwinden. Die verschiedenen „Konjunkturpakete“, die jetzt umgesetzt werden, sollten nicht nur Soforthilfe für die von der Krise Betroffenen, sondern auch Mittel für Investitionen in die Infrastruktur bereitstellen.

Der ehemalige Bürgermeister der Stadt Muscatine im US-Staat Iowa, DeWayne Hopkins, berichtete über den kulturellen Austausch, der sich zwischen seiner Stadt und China nach dem ersten Besuch von Xi Jinping in diesem Teil des US-Farmgürtels vor vielen Jahren entwickelt hat.

Das unveräußerliche Recht auf Nahrung und Gesundheitsversorgung

Das zweite Panel konzentrierte sich auf den Vorschlag zur Schaffung von 1,5 Milliarden neuen, produktiven Arbeitsplätzen weltweit. Jacques Cheminade, Vorsitzender der französischen Partei Solidarité & Progrès, stellte in seiner Hauptrede fest, daß zwei grundlegende Menschenrechte verteidigt werden müssen – nämlich, gut ernährt und gesund zu sein, um zum Gemeinwohl und zur Zukunft der Gesellschaft beitragen zu können. Leider seien unter der Finanzdiktatur der City und der Wall Street Zigmillionen Menschen von Hunger und Krankheit bedroht, während gleichzeitig die Bauern, die produzieren wollen, ruiniert werden.

Diogène Senny, Gründer der Panafrikanischen Liga, prangerte die „Geopolitik des Hungers und der Armut“ in Afrika an und betonte die Notwendigkeit von Ernährungssouveränität in allen Nationen. Aus Argentinien schilderte Walter Formento, Direktor des Zentrums für politische und wirtschaftliche Studien, die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung in Südamerika bis zur Einführung des neoliberalen, monetaristischen Modells. Dr. Kirk Meighoo aus Trinidad und Tobago kündigte an, seine Partei entwickle ein Programm für 150.000 neue produktive Arbeitsplätze in dem kleinen Land von 1,3 Mio. Einwohnern, damit es ein Land der Produzenten statt nur der Empfänger wird.

Robert Baker, Landwirtschaftsexperte des Schiller-Instituts in den USA, beklagte, daß eine Gruppe gegen die anderen ausgespielt wird – Bauern gegen Stadtbewohner, eine Nation gegen die andere -, damit das Kartellsystem der Finanziers umso leichter von allen „Geld erntet“. Der US-Farmer Mike Callicrate, Leiter der Organization for Competitive Markets, betonte, die gesamte heutige Struktur der Nahrungsmittelproduktion – mit riesigen multinationalen Kartellen, die Verarbeitung und Vertrieb steuern – müsse aufgebrochen werden, um eine viel höhere Nahrungsmittelproduktion zu ermöglichen, der Landwirtschaft wieder zu Wohlstand zu verhelfen und viel mehr Hochtechnologie-Landwirte auf der ganzen Welt auszubilden.

Die Aufgabe der Jungend

Die Abschlußrunde war dem Aufbau einer weltweiten Jugendbewegung gewidmet, die die Debatten und Aktionen zu allen diesen Themen vorantreibt. Nach einem Vortrag von Daniel Burke vom amerikanischen Schiller-Institut folgten Beiträge junger Leute aus Tansania, Jemen, Marokko, Mexiko, Kolumbien, Peru und Frankreich.

Helga Zepp-LaRouche brachte in ihrer Rede die Dringlichkeit und Entschlossenheit bei dem Webinar auf den Punkt: „Wenn Millionen von Menschen der Hungertod droht, wie das Welternährungsprogramm (WFP) warnt, warum können die Landwirte nicht die Nahrungsmittelproduktion verdoppeln und dafür einen Paritätspreis erhalten, der ihre Existenz garantiert, auch im Hinblick auf den zu erwartenden Anstieg der Weltbevölkerungszahl auf über neun Milliarden bis 2050? Können wir uns nicht als die eine menschliche Gattung verstehen, und mit der gleichen Solidarität an den Baustellen der Menschheit Hilfe leisten, wie die gesamte chinesische Bevölkerung den Menschen in Wuhan und der Hubei- Provinz geholfen hat? Wäre es nicht höchste Zeit, daß wir damit aufhören, Trillionen-Beträge für die militärische Aufrüstung zu verschwenden, wie Präsident Trump  gesagt hat, wenn wir diese Ressourcen gleichzeitig für die Überwindung von Hunger, Krankheit und Armut, für die Ausbildung der kreativen Potentiale der jetzigen und künftigen Generationen einsetzen könnten? Ich denke, es ist an der Zeit, daß wir als Menschheit angesichts einer beispiellosen Katastrophe den qualitativen Schritt tun, das 21. Jahrhundert zum ersten wirklich menschlichen Jahrhundert zu machen!“

Panel I — „Statt Geopolitik: Die Prinzipien der Staatskunst“

Historisches Video: Lyndon LaRouche: Schiller- Institut Konferenz 2.-3. Juli 2011

Hauptrednerin: Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts
Die Alternative zu einem finsteren Zeitalter und einem Dritten Weltkrieg“


Dr. Jin Zhongxia, Exekutivdirektor für China, IWF; Washington, D.C., Vereinigte Staaten
 „Die Grundlagen der philosophischen Beziehungen zwischen Ost und West“


Boris Meschtschanow, Botschaftsrat der Mission der Russischen Föderation bei den Vereinten Nationen, New York City, Vereinigte Staaten:
„Rußlands globale Wirtschaftsperspektive nach COVID-19“


Dr. Joycelyn Elders, ehemalige Surgeon General der Vereinigten Staaten
„Wir brauchen Freiwillige für die medizinischen Hilfstruppen“

Ding Yifan, Stellvertretender Direktor des Forschungsinstituts für Weltentwicklung am Chinesischen Zentrum für Entwicklungsforschung, China
„Eine chinesische Perspektive auf ein Post-COVID-Paradigma“

Daisuke Kotegawa, ehemaliger Exekutivdirektor für Japan beim IWF; Forschungsdirektor, The Canon Institute, Japan
„Erinnerung an mein Engagement in der Wirtschaftshilfe“

DeWayne Hopkins, ehemaliger Bürgermeister von Muscatine/Iowa; Mitglied des Muscatine China Initiative Committee, Vereinigte Staaten
„Ein Blick aus dem Farmgürtel von Iowa: die kulturelle Verbindung zwischen Muscatine und China“

Panel II — „Produzenten der Welt, vereinigt euch! Warum ein Programm für 1,5 Milliarden produktive Arbeitsplätze Krieg, Hunger, Armut und Krankheit beenden kann“

Jacques Cheminade, Präsident Solidarité & Progrès, Frankreich
„Lebensmittelproduktion vereint die Welt“

Wir alle sind uns der Tatsache bewußt, daß die beiden ersten Menschenrechte, die gewahrt werden müssen, das Recht auf Nahrung und auf Erhaltung eines guten gesunden Zustands sind, um zum Gemeinwohl und zur Zukunft unserer Gesellschaften beitragen zu können. Wenn wir die Welt so betrachten, wie sie ist, können wir nicht umhin zu erkennen, daß diese beiden Menschenrechte kontinuierlich und ständig verletzt werden und daß die gegenwärtige Politik der wichtigsten Staaten und Institutionen, von einigen bemerkenswerten Ausnahmen abgesehen, uns in eine Welt führt, die noch viel schlimmer ist. Wir sind im Begriff, unmenschlich zu werden.

Es geht also nicht darum, das Geschehen zu kommentieren oder sich zu beklagen, sondern darum, etwas dagegen zu unternehmen. Deshalb sind wir hier, um das Beste unserer Kulturen und unserer Nationen zu mobilisieren, um eine Welt zu schaffen, in der die wahren schöpferischen Kräfte der Menschheit gedeihen werden, allen Widrigkeiten zum Trotz. Das fängt bei der Nahrungsmittelproduktion an, die alle Menschen über kulturelle und sprachliche Barrieren hinweg vereint. Es scheint ein Gemeinplatz zu sein, so etwas zu sagen, aber gerade die Tatsache, daß wir moralisch und wirtschaftlich dazu gezwungen sind, zeigt den unmenschlichen Zustand, in den wir geraten sind – mit der unmittelbaren Gefahr, daß hundert Millionen unserer Mitmenschen verhungern könnten, während die Bauern in einer malthusianischen Welt gefangen sind, in der sie buchstäblich ersticken.

Wenn wir von dem ausgehen, was die Menschheit braucht, unter Berücksichtigung der Erfordernisse einer quantitativ und qualitativ ausreichenden Ernährung für alle und der unabdingbaren Notwendigkeit, Nahrungsmittelreserven zu schaffen, müssen wir als erstes die Nahrungsmittelproduktion verdoppeln. Fünf Milliarden Tonnen Getreide zu produzieren, bedeutet zum Beispiel, die derzeitige Welternte mehr als zu verdoppeln.

Wir hören aus den Vereinigten Staaten: „Wir amerikanischen Bauern können die Welt ernähren.“ In Europa hören wir: „Wir europäischen Landwirte können die Welt ernähren.“ Und wir hören in der übrigen Welt: „Auch wir können unsere Ernährungssicherheit und -souveränität sichern.“ Was geschieht also?

Erstens wird die ganze Welt von der Finanzdiktatur der Wall Street und der Londoner City regiert, die sich um die Menschen als letztes sorgen und die sogar offen die Entvölkerung der Welt betreiben. Da sie nach ihren eigenen Maßstäben nicht in der Lage sind, ihre Macht zu behalten und gleichzeitig die Welt zu ernähren, ziehen sie es vor, ihre Macht zu behalten, und stellen sich eine Welt vor, in der weniger als zwei Milliarden Menschen leben. Dafür lassen sie ihre Ideologen offen auftreten – unter schwarzen oder grünen Farben.

Zweitens beherrschen oder steuern die Auswüchse dieser Finanzdiktatur, die Lebensmittel- und Agrarkartelle, sämtliche Transport-, Vertriebs- und Verkaufsketten für Lebensmittel, einschließlich des Eigentums an weitläufigen Ländereien.

Drittens wird in der urbanen Dienstleistungswirtschaft, die in den westlichen Ländern zahlenmäßig überwiegt, eine produktionsfeindliche Ideologie gefördert, die zum einen auf ihre Unwissenheit darüber setzt, was ein produktives Leben ist, und zum anderen auf ihren Kulturpessimismus, den die Medien und die Unterhaltungsbranche verbreiten.

In unseren westlichen Staaten gab es keine Vorräte an Masken oder Tests zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie, so wie es heute fast keine Getreidereserven mehr gibt, um der Nahrungsmittelknappheit zu begegnen: Die Welthandelsorganisation und die Kartelle überließen es dem Markt. Infolgedessen verfügt China über Getreidevorräte für ein Jahr für seinen Bedarf, Rußland für sechs Monate, die Vereinigten Staaten viel weniger und die Europäische Union bestenfalls für 45 Tage! Im Rahmen ihres Green Deal hat die Europäische Kommission beschlossen, den Einsatz von Pestiziden um 50% zu reduzieren, den Einsatz von Düngemitteln um 20% und den Einsatz von antimikrobiellen Mitteln in der Viehzucht und Aquakultur um 50%. Sie rechnet damit, 25% des Landes in Biolandwirtschaft umzuwandeln, gegenüber 7,5% heute. Hier geht es darum, daß sie unter dem Vorwand, sich um unser Wohl zu sorgen, die Befehle ihrer eigentlichen finanziellen Herren befolgen und die Produktionsmittel kürzen, ohne eine Alternative zu bieten, um uns zu ernähren.

Es ist kriminell, keine Nahrungsmittelreserven zu unterhalten. Es ist kriminell, daß die Agrarpreise unter die Produktionskosten gesenkt wurden. Es ist kriminell, daß die Produzenten der Welt gegeneinander ausgespielt werden, um die ihnen gezahlten Preise zu drücken, zugunsten der weltweiten Kartelle für Getreide, Fleisch, Saatgut, Meeresfrüchte etc. Es ist kriminell, daß wir in den ärmsten Ländern der Welt 70% der Ernte verloren gehen lassen, weil es keine Kühlketten und zu viele Nagetiere gibt. Es ist kriminell, diese Länder zu zwingen, mehr für den Schuldendienst an Finanzagenturen zu zahlen als für den Bau und Unterhalt von Krankenhäusern oder Schulen. Das ist, wie Lyndon LaRouche oft sagte, das Modell der privaten Britischen Ostindiengesellschaft, das über die ganze Welt ausgebreitet ist und die Produktions-, Transport- und Handelsketten beherrscht.

Diese Krise sollte also die Gelegenheit sein, das absolute Recht auf die Produktion von Lebensmitteln anzuerkennen und das Kartellmonopolsystem abzuschaffen. Dies kann natürlich nicht als eine Sache an sich getan werden. Es verlangt die Schließung ihrer Geldquelle: die Herrschaft der Wall Street und der City des britischen Empire. Die kriminelle Politik im Bereich der Ernährung und Gesundheit ist in diesem Sinne für die Menschen die sichtbare Seite des Eisbergs der Oligarchie. Und das ist unsere Hauptwaffe, um sie zu bekämpfen; um zu zeigen, daß der Kampf für ein neues Glass-Steagall-Gesetz, eine öffentliche Kreditpolitik, eine Nationalbank, keine technische Frage ist, sondern eine ganz konkrete Frage von Leben oder Tod. Das gegenwärtige Finanzsystem kann nicht aufrechterhalten werden, wenn Recht und Ordnung ungerecht sind und zu einem System von Chaos und Unordnung mutierten, das auf einer „Alles-Blase“ beruht, die um so mehr tötet, je mehr sie sich aufbläht.

Deshalb müssen wir auf die Vier Gesetze von Lyndon LaRouche zurückkommen und neu darüber nachdenken, wie wir eine Strategie anregen können, die auf ihnen basiert, weil sie das übergreifende architektonische Gehäuse für eine Veränderung darstellen. Oder, um es konkreter auszudrücken: die einzige vorhandene Ausgangstür aus dem gegenwärtigen Feuer.

Die Geschichte der Europäischen Agrarpolitik

Da ich in Westeuropa bin, fühle ich mich verpflichtet, Ihnen über etwas zu berichten, das einen guten Start hatte, aber scheiterte, weil sein Umfeld nicht von einem kohärenten Prinzip geprägt war, das LaRouches Vier Gesetzen entspricht: Ich spreche von der Europäischen Agrarpolitik, die am 30. Juli 1962 ins Leben gerufen wurde. Sie basierte auf vier Zielen: Steigerung der Produktivität, Sicherung eines angemessenen Lebensstandards für die Nahrungsmittelproduzenten, Festlegung einer Art von Paritätspreis einschließlich Reinvestitionen, Sicherung der Nahrungsmittelversorgung zu einem angemessenen Preis für die Verbraucher. Das funktionierte etwa 30 Jahre lang, auf der Grundlage eines autarken Binnenmarktes, mit einer produktiven Priorität, die mit dem industriellen Fortschritt verbunden war (moderne Traktoren, Düngemittel, Pestizide…), ebenso wie mit finanzieller Solidarität und einer europäischen Präferenz. Die finanziellen Hilfen und Unterstützungen wurden in Form eines dem Produzenten garantierten Mindestpreises, der sogenannten „indirekten Beihilfen“, gewährt. Dadurch wurden die Mitglieder des Gemeinsamen Marktes, wie er damals genannt wurde, autark, und Westeuropa entwickelte sich zum zweitgrößten Exporteur von Nahrungsmitteln weltweit. Die landwirtschaftlichen Betriebe wuchsen mäßig, und der gesamte Agrarsektor durchlief trotz seines tiefgreifenden und schnellen Wandels eine Periode relativen Wohlstands.

Heute haben wir überall in Europa Landwirte, die verzweifelt protestieren, die Geiseln der Banken sind und von Subventionen leben, die sich verschuldet haben, hart arbeiten und sehr wenig verdienen, während ihre Söhne und Töchter ihre Höfe verlassen haben, um in die Städte zu gehen. Was ist geschehen?

Zunächst wurde unter dem Druck der weltweiten Finanzderegulierung die Gemeinsame Agrarpolitik in den 90er Jahren geändert, in einer Zeit, die vor allem in Frankreich, aber auch in ganz Westeuropa von Deindustrialisierung, Bankenherrschaft und Deregulierung geprägt war. Die indirekten Beihilfen, die auf Preisgarantien basierten, verschwanden und wurden durch sogenannte direkte Beihilfen ersetzt, die proportional zur Fläche der Betriebe waren. Dies geschah unter dem Druck der Welthandelsorganisation unter dem Vorwand, „Preisverzerrungen“ zu vermeiden. Infolgedessen gingen die von der Produktion abgekoppelten Beihilfen vor dem Hintergrund der sinkenden Kaufkraft für Nahrungsmittel hauptsächlich an die Großgrundbesitzer wie die Königin von England, den Fürsten von Monaco und den Herzog von Kent. Die kleinen und mittleren Landwirte wurden durch Preissenkungen und den Rückgang der Beihilfen stranguliert. Sie hatten nur die Wahl, entweder aufzugeben oder sich von den Banken weiter strangulieren zu lassen, einschließlich der Bauernbank Crédit Agricole, die zu einer Bank wurde wie alle anderen – und für ihre alten Kunden noch schlimmer!

Der Haushalt der Europäischen Union für die Landwirtschaft wurde in der Kaufkraft reduziert und sein Anteil am gesamten EU-Haushalt ist gefallen. Hinzu kommt die Verwundbarkeit aller Produzenten durch das System der schwankenden Wechselkurse, die mittleren oder kleinen Bauern gehen unter, und die großen werden mehr zu „Experten“ der Chicagoer Börse als zu echten Bauern!

Heute ist besonders die Rede davon, die „direkten“ Beihilfen auf der Grundlage der landwirtschaftlichen Nutzflächen durch „Umwelt- und Klimahilfen“ zu ersetzen, von denen nur die ganz Großen profitieren können. Das ist eine Politik für Wüstenbildung und Entvölkerung der Landwirtschaft vor dem Hintergrund einer „grünen“ Entvölkerung der ganzen Welt. Innerhalb dieses Systems werden einige Heftpflaster-Maßnahmen vorgeschlagen, die vielleicht relativ hilfreich, aber nicht geeignet sind, die Situation zu ändern. So wird zum Beispiel vorgeschlagen, daß die Verteilung der Beihilfen nicht auf der Fläche der landwirtschaftlichen Betriebe, sondern auf der Anzahl der in diesen Betrieben tätigen Personen basieren soll. Andere fordern Vorräte für die Ernährungssicherheit gegen die Instabilität der Märkte, faire Preise und Maßnahmen zur Bekämpfung des Welthungers. Gute Absichten, aber nichts, was dem Ausmaß der Herausforderung gerecht wird.

Unser Engagement dagegen besteht darin, genau das zu tun – nämlich das Problem an der Wurzel zu packen. Die Gemeinsame Agrarpolitik ist gescheitert, weil sie sich nicht mit ihrem globalen Umfeld befaßt hat. Dasselbe gilt für die Paritätspreise in den Vereinigten Staaten. Man kann so etwas nicht innerhalb eines Systems tun, das alle Voraussetzungen dafür schafft, in die entgegengesetzte Richtung zu gehen. Zudem war die Gemeinsame Agrarpolitik selbst in ihren besten Jahren hauptsächlich defensiv, in französischen Begriffen eine Art Maginot-Linie, die unter Angriffen von der Flanke oder von oben zum Scheitern verurteilt war. Und obwohl sie die Nahrungsmittelkrise innerhalb Westeuropas vorübergehend löste, tat sie nichts dafür, Märkte und Nahrungsmittelvorräte auf dem erforderlichen Niveau eines Bündnisses von Weltnationen zu organisieren.

Ziele und Vorbilder

Offensichtlich haben wir jetzt mit den Vier Gesetzen von Lyndon LaRouche – nicht als Mantra, sondern als Fahrplan für den Kampf – die Mittel, um mit den bestehenden Spielregeln zu durchbrechen. Aber dafür müssen wir die Völker der Welt inspirieren und Druck auf sie ausüben, damit sie Druck auf ihre Regierungen ausüben. Das ist für jeden von uns eine Frage von Leben oder Tod. Und man kann sie nur mit einem Gewinnergeist gewinnen, mit einem hartnäckigen Engagement, das jeden Morgen erneuert wird.

Lassen Sie mich deshalb abschließend zwei Dinge sagen.

Erstens über den Weg, auf dem wir inspirieren können. Es gibt LaRouches Vier Gesetze als Bezugspunkt, die es im Hinblick auf die zahlreichen Herausforderungen in der Realität zu erforschen gilt. Sie werden in unseren beiden jüngsten Programmen angewandt: LaRouches ,Apollo-Mission’ zur Bekämpfung der globalen Pandemie: Aufbau eines Weltgesundheitssystem! – und ich möchte hinzufügen „auch über die Erde hinaus“ -, sowie den LaRouche-Plan zur Wiederbelebung der US- und Weltwirtschaft: Die Welt braucht 1,5 Milliarden neue, produktive Arbeitsplätze. Nur durch eine solche anti-provinzielle Organisation auf der Grundlage einer dynamischen Entwicklung können wir die Menschen inspirieren, die heute dermaßen von Informationen überschwemmt und permanent in Situationen geworfen werden, die sie zu emotionalen Ausfluchten verleiten. Nur durch unser persönliches Vorbild, das auf einer hartnäckigen Zielorientierung beruht, können wir sie dazu bringen, freie Aktivisten zu werden.

Zweitens möchte ich Ihnen ein Beispiel dafür geben, das in direktem Zusammenhang mit unserem Thema steht: Es handelt sich um die Maisons Familiales Rurales (Familienhäuser auf dem Land), ein Projekt von Abt Granereau (gest. 2007), einem französischen Landpfarrer, der eine neue Art des Lernens in den ländlichen Gebieten Frankreichs und im Ausland eingeführt hat. Heute gibt es 432 dieser ländlichen Häuser in Europa, 112 in Lateinamerika, 118 in Afrika (Mauretanien, Demokratische Republik Kongo, Guinea…) und im Indischen Ozean und ein paar in Asien. In Frankreich wird diese Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem Staat und der lokalen Verwaltung durchgeführt.

Abt Granereau war der Sohn einer Bauernfamilie, der schon sehr früh sowohl die napoleonische, pyramidenförmige Organisation des französischen Bildungssystems in Frage stellte als auch die Tatsache, daß das öffentliche Bildungssystem die besten Söhne der Bauern veranlaßte, die Landwirtschaft aufzugeben, vom Land wegzuziehen oft mit ihren traditionell orientierten Familien zu brechen. Er beschloß, das Problem zu lösen, indem er ein eigenes neues System einführte, das die Familien sich leisten konnten, und wandte sich zur Inspiration an „Unsere Liebe Frau von der sozialen Revolution“. Seine Idee war es, die Schülerinnen und Schüler im Gymnasialalter eine Woche pro Monat in einem von ihm zur Verfügung gestellten Erziehungsheim zur Berufsausbildung unweit ihres Wohnortes wohnen zu lassen und dieses gemeinsam mit den Familien, später mit den Lehrern zu leiten. Das Programm lief von November bis April, so daß die Kinder die restliche Zeit auf dem Bauernhof mitarbeiten konnten. Die Ausbildung sollte von den Eltern bezahlt werden, und die Schüler hatten den Status eines Lehrlings. In den drei anderen Wochen des Monats wurden den Schülern täglich zwei Stunden Hausaufgaben auferlegt.

Der Schlüssel zum Erfolg war die assoziative Verantwortung der Familien, die Integration der Familie, die Achtung der individuellen Persönlichkeit jedes Schülers oder Studenten und die Förderung von Aktivitäten zur sozialen Entwicklung, wie Besuche auf Bauernhöfen, die moderne Werkzeuge, Traktoren oder Düngemittel nutzten. Granereau begann 1935 mit drei Bauern, die sich zur Unterstützung seines Projekts verpflichteten, und vier Lehrlingen. Und es gelang ihm in etwa 30 Jahren, das Schicksal des ländlichen Raumes zu verändern und zu der Zeit seine Entwürdigung zu vermeiden.

Das Geheimnis hinter seiner Methode bestand darin, sehr rigoros zu sein und gleichzeitig die Schüler zur Verantwortung zu ziehen. Bei jeder Tätigkeit wurde einer von ihnen dazu bestimmt, für alle anderen verantwortlich zu sein. Seine Verpflichtung bestand darin, allen eine gute Ausbildung auf hohem Niveau zu geben, indem er seinen Bauernbrüdern ihre Würde zurückgab, eine Kenntnis der neuen Produktionsmethoden im Rahmen einer Erziehung für die Seelen. Für ihn mußte ein guter Bauer das sein, was er „einen Wissenschaftler des Landes“ nannte.

Als genügend Schüler und Studenten kamen, trennte er die Funktionen des Lehrens unter einem guten und engagierten Lehrer der Purpan-Hochschule für Landwirtschaft in Toulouse von denen der Anleitung, diese war seine Vollzeitverantwortung. Granereau wollte „Bauernführer“ schaffen, die in die kommende neue Welt mit christlichen Prinzipien eintreten. Auf diesem Wege entwickelte er eine aktive Methode, die auf Forschen, Zusammenarbeit, Teilnahme und gegenseitigem Vertrauen beruht.

Er selbst änderte sich sein ganzes Leben lang: Er schuf eine Abteilung für junge Frauen und Mädchen, organisierte dann eine koedukative Schule, wobei er sorgfältig den gegenseitigen Respekt der beiden Geschlechter förderte, und schließlich öffnete er seine Schulen allen Familien, da er verstand, daß der Begriff der Familie und des gegenseitigen Respekts im Mittelpunkt und über den religiösen Zugehörigkeiten stand. Viele Menschen waren darüber schockiert, aber er war erfreut.

Ich bin überzeugt, daß ein solcher Ansatz, der auf der Achtung jedes einzelnen Geistes und dem Dienst am anderen beruht, wohlüberlegt als Inspiration für unsere Erziehungsmethoden betrachtet werden sollte. Natürlich nicht, um ihn genau zu kopieren, sondern um seinem Geist der Erforschung und Kreativität zu folgen. In den Ländern mit einer langjährigen landwirtschaftlichen Kultur, wie in Afrika, wäre das ein Modell, um den Übergang der landwirtschaftlichen Arbeit zu gewährleisten, wie es in Frankreich der Fall war.

Der Fall Granereau ist auch ein guter Bezugspunkt dafür, wie man Dinge verändern kann. Wir selbst sollten viel mehr darüber nachdenken, was LaRouche am Anfang getan hat: einige Personen in einem Pilotprojekt zusammenbringen, das sich nicht mit akademischen Fragen, sondern von oben betrachtet mit den wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit befaßt, Memoranden verschicken und ständig Debatten auslösen. Dann hat man die beste Art der Begeisterung, wirklich über ein Programm zu diskutieren und es zu bereichern, und sogar die noch höhere Begeisterung, es zu verwirklichen. Fangen wir an.

Diogène Senny, Gründer der Panafrikanischen Liga
„Gedeihen oder vergehen: Eine Einführung in die Geopolitik von Hunger und Armut“

Hier die Rede lesen

Sehr geehrte Referenten, liebe Teilnehmer, liebe Gäste, zunächst möchte ich dem Schiller-Institut meinen Dank dafür aussprechen, daß es mich in dieser ganz besonderen Zeit an dieser Diskussion beteiligt hat.

I. Einführung

Meine Damen und Herren, diese Konferenz ist alles andere als ein vorübergehendes Ereignis, die Umstände, unter denen sie stattfindet, machen aus ihr einen historischen Moment, weil die enormen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen, die mit COVID-19 verbunden sind, wie „Herausforderungen“ und „Kriegserklärungen“ gegen Gesellschaften und Menschen im Sinne des britischen Historikers Arnold Toynbee sind.

Ausnahmsweise werden wir die Themen Hunger, Armut und Gesundheit mit der Geschichte verbinden; nicht nur als Gedenken, sondern auch und vor allem, um die Geschichte als mächtigste Manifestation der sozialen Energie und des Überlebenswillens des Menschen zu betrachten.

Der Storicismo, wie die Italiener sagen würden – mit anderen Worten: Historismus -, ist der Akt, durch den man seine eigene Handlung, sein eigenes Denken, seine eigene Poesie schafft, indem man sich vom gegenwärtigen Bewußtsein der Vergangenheit löst. Wir wissen, daß die Landwirtschaft der Welt mindestens 13 Milliarden Menschen, also das Doppelte der heutigen Weltbevölkerung, ernähren könnte. Deshalb ist die Vernichtung von zig Millionen Menschenleben, Frauen, Männern und Kindern durch Hunger eines so reichen Jahrhunderts unwürdig! Können wir ernsthaft über Alternativen zu Hunger, Armut und Gesundheit nachdenken und gleichzeitig eine historische Amnesie in Fragen der wirtschaftlichen und sozialen Rechte der Völker aufrechterhalten?

II. Kampf gegen das Vergessen

Meine Damen und Herren, wer weiß noch, daß ein Drittel der zivilen und militärischen Todesfälle im Zweiten Weltkrieg auf Unterernährung, Tuberkulose und Anämie zurückzuführen war? Wer erinnert sich daran, wie sich wegen des Hungers in den Kirchen von Amsterdam, Rotterdam und Den Haag die Särge türmten? Und daran, besonders in Polen und Norwegen, daß einige Familien überlebten, indem sie Ratten und Baumrinde aßen?

Wer erinnert sich noch daran, wie 1947, nur zwei Jahre nach diesen schrecklichen Ereignissen, der britische Botschafter in der Kommission für die Ausarbeitung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aggressiv erklärte: „Wir wollen freie Menschen, keine wohlgenährten Sklaven!“ Wer erinnert sich an die direkte Antwort seines ukrainischen Amtskollegen: „Auch freie Menschen können verhungern.“

Dieser Austausch veranschaulicht den Beginn einer neuen geopolitischen Ordnung, d.h. den Kalten Krieg, und die Niederlage der Anerkennung der wirtschaftlichen und sozialen Rechte in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948.

Aber wie kann man ernstlich glauben, daß die bürgerlichen und politischen Rechte ohne die wirtschaftlichen und sozialen Rechte wirksam sein können? Es dauerte 45 Jahre, fast ein halbes Jahrhundert, bis die UNO im Juni 1993 in Wien eine neue Erklärung verabschiedete, die alle Rechte – bürgerliche, politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle – unteilbar und voneinander abhängig anerkannte. Oh, wieviel Zeit wurde verschwendet!

III. Die Enttäuschungen am Ende des Kalten Krieges

Meine Damen und Herren, die Hoffnung, die das Ende des Kalten Krieges in Bezug auf die wirtschaftlichen und sozialen Rechte geweckt hatte, ging sehr schnell verloren, weil die Macht der transkontinentalen agroindustriellen Unternehmen und Hedgefonds – der Fonds, die auf Nahrungsmittelpreise, Ackerland, Saatgut, Düngemittel, Kredite usw. spekulieren – auf der Erde beträchtlich größer ist als die Macht der Staaten. Hunger ist nicht unvermeidlich, er kommt durch organisiertes Verbrechen. 90% der Bauern im Süden der Erde verfügen im 21. Jahrhundert nur über folgende Arbeitsinstrumente: Hacke, Machete und Sense. FAO-Berichte in den 2010er Jahren zeigen, daß 500 Millionen Bauern im Süden keinen Zugang zu hochwertigem Saatgut, Mineraldünger oder Dung haben und keine Tiere besitzen. Die überwältigende Mehrheit der Bauern in Indien, Peru, Burkina Faso, Niger, Ecuador usw. hat keine Bewässerungsanlagen.

Wie kann man dann überrascht sein, daß ein Hektar Getreide den Bauern in Afrika etwa 700 Kilogramm liefert, aber ihren Kollegen in der Gironde in Frankreich 10.000 Kilogramm? Wie wir bereits gesagt haben, Hunger ist nicht unvermeidlich. Er ist das Ergebnis des Willens einiger weniger. Und es wird die Entschlossenheit von Menschen sein, die ihn besiegen wird.

Einige Beispiele sollen das räuberische Verhalten der multinationalen agroindustriellen Unternehmen in Afrika veranschaulichen:

In Kamerun: Wir erinnern uns an den bewundernswerten Kampf des Entwicklungsausschusses der Region N’do, der 2006 Bauernverbände und Zivilgesellschaft im Kampf gegen die von der kamerunischen Regierung genehmigte Inbesitznahme von 11.000 ha Ackerflächen durch die SOSUCAM (Société Sucrière du Cameroun) zusammengebracht hat. Es sei darauf hingewiesen, daß die SOSUCAM Eigentum des französischen Industriellen Alexandre Vilgrain ist und daß diese Gesellschaft bereits 1965 10.000 Hektar in Kamerun erworben hatte. Hier ist das koloniale Kontinuum im wirtschaftlichen Bereich noch in vollem Gange.

Im Senegal: Hier waren es die Grands Domaines du Sénégal (GDS), im Besitz von französischen, spanischen, marokkanischen und anderen Finanzgruppen, die Zehntausende Hektar Ackerland in Saint-Louis erwarben, wodurch den Bauern die notwendigen Flächen für die Grundnahrungsmittel genommen wurden. Wie in Kamerun organisieren sich die Bauern in Walo, die sich auf bescheidene Ernten auf nur ein Hektar Reis beschränken mußten, um mit viel Würde Widerstand zu leisten.

In Nigeria, Benin und Mali: Auch in Nigeria, Benin und Mali stützen sich internationale Hedgefonds auf lokale Oligarchen, um Landraub zu organisieren. Auf diese Weise kamen die wohlhabenden Händler von Sokoto und Kano in den Besitz von Zigtausend Hektar Nahrungsmittelland.

In Benin sind es die politischen und wirtschaftlichen Barone, die Landbesitz anhäufen und freiwillig brachliegen lassen, während sie darauf warten, sie zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen, anstatt in der Region Zou, der ehemaligen Kornkammer des beninischen Weizens, zu investieren.

Schließlich stellen wir den gleichen Handelsmechanismus in Mali fest, wo wohlhabende Geschäftsleute aus Bamako als Zwischenhändler dienen und Ackerland zu niedrigen Preisen aufkaufen, um es zu Höchstpreisen an saudische Prinzen oder New Yorker Hedgefonds weiterzuverkaufen.

Meine Damen und Herren, der Ruin der Wirtschaft und die Katastrophen, die sich nach der Coronavirus-Pandemie abzeichnen, sind Teil des sogenannten zyklischen Hungers. Seine Besonderheit liegt in der Plötzlichkeit und Unvorhersehbarkeit der unübersehbaren Schäden. Ihr spektakulärer Charakter sollte uns jedoch nicht blind machen für diese wahren Ursachen. Was im Laufe dieses Vortrages beschrieben wurde, ist im Gegensatz dazu der strukturelle Hunger. Struktureller Hunger hat tiefe Wurzeln. Er ist dauerhaft und unspektakulär und zerstört Millionen von Menschen psychisch und physisch. Struktureller Hunger schädigt Millionen von unterernährten Müttern, die kranke Kinder zur Welt bringen.

Meine Damen und Herren, wir möchten der von dieser Konferenz vorgestellten Alternative „prosperieren oder zugrunde gehen“ das Wort „Einigkeit“ voranstellen. Denn für uns Pan-Afrikaner geht es bei der Frage des Hungers weniger um Ernährungssicherheit als um Ernährungssouveränität. Nur die politische Einigkeit wird uns die Waffen geben, die wir brauchen, um die immense Ressource Ackerland auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zu schützen. Zu diesem Preis wird die Ernährungssouveränität für alle Afrikaner garantiert!

Umoja Ni Nguvu – Danke

Walter Formento, Direktor des Zentrum für politische und wirtschaftliche Forschung, Argentinien
„Südamerika auf der neuen multipolaren Straße“

Hier die Rede lesen

Guten Tag, mein Name ist Walter Formento. Ich bin Direktor des Zentrums für Politik- und Wirtschaftsforschung (CIEPE) und auch Mitglied des lateinamerikanischen sozialwissenschaftlichen Netzwerks, das auf allen fünf Kontinenten tätig ist.

Es bedeutet uns sehr viel, an dieser Konferenz teilzunehmen, und wir hoffen, daß wir zu dem Dialog, der hier beginnt, beitragen können.

Im Hinblick auf die Entwicklung und die Beiträge der Neuen Seidenstraße und der Weltlandbrücke, die uns alle verbindet, glauben wir, daß Südamerika – von Mexiko bis Argentinien und Brasilien, über Kolumbien und Venezuela, Peru, Bolivien und Paraguay – in seiner hispanoamerikanischen und südamerikanischen Geschichte über echte, konkrete Fähigkeiten zum Aufbau von Souveränität, strategischen Industrien, Wissenschaft und Technologie verfügt – sowohl zum Beitragen als auch zum selber Aufnehmen. Dies stammt von jeder dieser Nationen einzeln, aber auch von einer organisierten plurinationalen südamerikanischen Gemeinschaft, die sich auf ihre gemeinsamen hispanoamerikanischen Ursprünge stützt, noch konkreter auf den Zeitraum 2001-2015 auf der Grundlage der UNASUR (Union Südamerikanischer Nationen) und der CELAC (Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten).

Betrachten wir dies zunächst von Argentinien aus: Diese südamerikanische Nation entwickelt ihre strategischen Industrien seit ihrem Kampf gegen die britischen Invasionen von 1805-1807. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzte sich dieser Prozeß mit dem Aufbau seiner Erdölindustrie und Wasserkraftprojekte fort, immer in Wechselwirkung mit dem internationalen Kontext und mit Rückmeldungen daraus.

Nach der Großen Depression, verursacht durch die Systemkrise von 1929-1944, vertiefte Argentinien zusammen mit Chile und Brasilien – der ABC-Allianz – den Prozeß der souveränen Entwicklung, indem es den Schienen-, See- und Flußtransport sowie die Automobil- und Flugzeugindustrie stärkte, die dann zur Grundlage für die Entwicklung ihrer Luft- und Raumfahrtindustrie und ihrer U-Boot-Industrie wurden. Auch wenn diese Industrien internationale Beziehungen unterhielten, arbeiteten sie stets miteinander zusammen, was ihre eigene gemeinsame wissenschaftliche und technologische Entwicklung ermöglichte. Dies war einmal mehr eine Funktion des internationalen Kontextes, der für Südamerika und insbesondere für Argentinien, Brasilien und Chile günstig war.

Im Falle Argentiniens führte dieser positive Prozeß ab 1946 dazu, daß zwischen 1963 und 1991 ein staatlich geführter, öffentlich-privater industrieller, technologischer und wissenschaftlicher Verbund geschaffen wurde, in dem auf unserem Binnenmarkt 80 Prozent der für die nationale Entwicklung erforderlichen Güter und Dienstleistungen und Teile produziert wurden. Damit festigte sich auch eine Realität, in der 90 Prozent der Arbeitskräfte feste Anstellungen hatten, mit einer starken universitären, technisch-professionellen Komponente, und auch die Arbeitslosen staatlich anerkannt wurden. Von einem Wertestandpunkt aus gesehen war dies eine integrierte und engagierte soziale Realität.

Aus diesem Grund weiß Südamerika (oder Hispanoamerika) aufgrund seiner eigenen Erfahrungen um die wichtige Bedeutung der Entwicklung eines nationalen strategisch-industriellen-technologischen Komplexes, aber auch einer südamerikanischen Staatengemeinschaft.

Der Krieg und die Niederlage, die die anglo-holländische Oligarchie mit Sitz in London und New York Argentinien und Südamerika aufzwang – und das mit aller Macht, beginnend mit dem Staatsstreich 1976 in Argentinien, gefolgt von der Zeit des Malwinen-Krieges und danach 1982-1991 -, setzten diesem vorteilhaften Kreislauf ein Ende und leiteten einen Zyklus des Verfalls ein, was der globale finanzielle Neoliberalismus verstärkte.

Wenn wir heute über die Neue Seidenstraße und das neue multipolare Finanzsystem und in diesem Zusammenhang über die Weltlandbrücke und die Stärkung der produktiven Fähigkeiten des Menschen und der Natur nachdenken, einschließlich des Dialogs der Zivilisationen, dann sehen wir dies als vielversprechend und hoffnungsvoll an. Wir sind aufgerufen, uns zu engagieren, um zu diesen Initiativen zur Förderung der Luft- und Raumfahrt, des Verkehrs und der neuen Energietechnologien beizutragen und sie weiterzugeben.

In gewisser Weise sind wir bereits Teil davon. Da ist der [biozeanische, d.i. transkontinentale] Schienentransportkorridor von Brasilien über Bolivien bis nach Peru. Wir sind auch an der Modernisierung einer Eisenbahnlinie beteiligt, die sich von Buenos Aires (mit seinen Fabriken und Werkstätten für die Wartung von Anlagen und Eisenbahnwaggons) über die Provinz Santa Fe bis nach Córdoba, Chaco, Salta und Jujuy im Norden erstreckt und sich dann an die Hauptstrecke anschließt. In einer gemeinsamen Anstrengung, bei der Rußland zusammen mit Argentinien Komponenten und neue Technologien liefert, bauen wir ein modernes neues Eisenbahnnetz auf, das dieses Gebiet noch weiter entwickeln kann. Wir entwickeln auch Kernreaktoren mit chinesischer und argentinischer Technologie sowie neue Wasserkraftprojekte im südlichen Patagonien, in der Nähe der Antarktis und der Inseln des Südatlantiks mit ihrer natürlichen interozeanischen Route, die die drei großen Ozeane verbindet – den Indischen, den Pazifischen und den Atlantischen Ozean.

Nach 2008-2010, bis ins Jahr 2014 hinein, lähmte eine Finanzkrise, die sich um spekulativen Profit drehte, erneut die Welt. Doch heute gibt es eine andere Welt, die multipolare Welt der Weltlandbrücke, die Welt der Neuen Seidenstraße, die sich für Wechselbeziehungen mit allen Kontinenten und mit allen Nationen für eine friedliche, harmonische Entwicklung einsetzt, die in eine neue Realität für alle Menschen – und für die Natur – integriert ist. Wir sind ein engagierter Teil dieses Prozesses; wir sehen uns – im Denken, in der Praxis und im Handeln – dazu verpflichtet, und das durch unsere gesamte Geschichte hindurch.

Dies ist unser erster Beitrag zu den Konferenzen, die Sie bereits abgehalten haben, und er verbindet uns mit den fünf Kontinenten und mit den Akteuren, die eine große historische Macht darstellen in diesem neuen Einsatz für Menschlichkeit und Natur im Sinne einer sozialen und integralen Inklusion.

Ich sende Ihnen eine herzliche „Abrazo“ (Umarmung) und hoffe, bei der Beantwortung Ihrer Fragen noch mehr beitragen zu können. Ich danke Ihnen.

Dr. Kirk Meighoo, politischer Ökonom, Rundfunksprecher und ehemaliger Senator von Trinidad und Tobago
„Die wahre Bedeutung der Karibik für den Auf- und Umbau der modernen Weltwirtschaft“

Hier die Rede lesen

Hallo, mein Name ist Dr. Kirk Meighoo, ich bin Volkswirt, Rundfunkmoderator und ehemaliger Senator von Trinidad und Tobago in der Karibik. Es ist mir eine große Freude, Teil dieser Konferenz mit dem Schiller-Institut zu sein, und ich danke den Organisatoren für die Einladung.

Ich bin seit einigen Jahren mit der LaRouche-Bewegung und dem Schiller-Institut bekannt. Es gibt so vieles, die wir gemeinsam haben, und es gibt eine Menge Projekte, bei denen ich möchte, daß wir zusammenarbeiten, und dies ist sicherlich eines davon.

Ich bin auch Mitglied der offiziellen Oppositionspartei. In diesem Jahr stehen Wahlen an, und wir hoffen, die Regierung zu übernehmen. Das Programm, das Manifest unserer Partei – das noch aus der Zeit vor der COVID-19-Krise stammt – sieht die Schaffung von 50.000 neuen Arbeitsplätzen in der Wirtschaft vor. Auf unserer kleinen Insel leben 1,3 Millionen Menschen, die Zahl der Arbeitskräfte beträgt etwa 650.000. 50.000 wäre also eine große Zahl. Doch mit dem COVID-19-Lockdown und dem, was dies unseren Volkswirtschaften und der gesamten Weltwirtschaft angetan hat, müssen wir diese Zahl erhöhen, mindestens auf 150.000, und durch die Kombination mit dem Programm der LaRouche-Bewegung für 1,5 Milliarden produktive Arbeitsplätze weltweit gibt es eine unglaubliche Synergie, die wir nutzen müssen.

Etwas, was mir für uns kleine Staaten in der Karibik immer Sorgen bereitet (wir sind mit über einer Million Einwohnern noch eine der größeren Inseln, wie Jamaika mit etwas mehr als zwei Millionen, viele andere Inseln sind viel, viel kleiner): Es gibt eine Tendenz, daß wir bei solchen Programmen übersehen werden, und das ist einer der Gründe für unseren Mangel an Entwicklung hier. Aber es ist nicht nur eine Frage der mangelnden Entwicklung, es geht auch um die Art von Entwicklung, die wir hier erleben.

Ich gehöre zu einer Tradition von Intellektuellen, die hier in den 1960er Jahren kurz nach unserer formellen Unabhängigkeit entstand und sich „Gruppe Neue Welt“ nennt. Die Überschneidungen mit der LaRouche-Bewegung in Bezug auf unsere Analyse, unsere Ziele und Lösungen sind einfach unglaublich. Ich fand das immer sehr erstaunlich, und es ist nur ein Beispiel mehr dafür, daß es nur eine Wahrheit gibt und daß wir alle von unseren sehr unterschiedlichen Zeiten, Räumen und Umständen aus zu derselben Wahrheit gelangen können – dies ist sicherlich einer dieser Fälle.

Der entscheidende Punkt zur Karibik ist: Wenn ich davon spreche, die Karibik in das globale Programm des Schiller-Instituts und der LaRouche-Bewegung einzubeziehen, ist das nicht nur eine Frage der Wohltätigkeit. Denn was die LaRouche-Bewegung vorschlägt, ist ein Ende des transatlantischen Systems – das, was man traditionell „Imperialismus“ nennen könnte, das imperiale System, das Post-Kolumbus-System, wenn man es so nennen will -, und genau das fordern wir selbst seit Jahrzehnten.

Denn sehen Sie, die Karibik hat einen besonderen Platz in diesem 500jährigen modernen Weltwirtschaftssystem, den wir verstehen müssen, weil unsere Beteiligung daran zentral war. Die Karibik war der Ausgangspunkt der modernen Welt: sie ist der Ort, wo Kolumbus eintraf; sie ist der Ort, an dem die erste weltweite Produktion von Zucker, Rum, Alkohol usw. in die industrielle Revolution einfloß, wodurch New York, Boston und die Ostküste der Vereinigten Staaten reich wurden. Die Organisation dieser riesigen Plantagen in der Karibik war ein Vorläufer des industriellen Kapitalismus in Europa, und unsere großen Intellektuellen sprachen darüber, wie Dr. Eric Williams, unser erster Premierminister, in seinem bahnbrechenden Buch von 1944, Capitalism and Slavery („Kapitalismus und Sklaverei“).

Wir haben also eine lange eigene Erfahrung, wenn wir die Zustände analysieren. Denn die Karibik verkörpert die dunkle Seite dieser Modernität. Natürlich hat die Moderne auch viel Gutes in die Welt gebracht. Aber in der Karibik ist diese Art von Wirtschaft jetzt, sagen wir, seit den 1980er und 90er Jahren, zum neoliberalen System geworden, doch das fängt in Wirklichkeit schon mit dem System der Sklaverei in der Karibik an. Denn überlegen wir: Diese Volkswirtschaften gründeten auf Sklavenarbeit, d.h. auf importierter Landarbeit zu billigen oder gar keinen Kosten. Das hat die lokale Wirtschaft schrumpfen lassen. Wir haben hier nichts für uns selbst geschaffen. Alles drehte sich um die Zuckerproduktion; manchmal bauten einige auch andere Pflanzen an. Aber was auch immer die frühen englischen Kolonisten hier für ihre eigene Entwicklung brauchten – Tabak, Nutzpflanzen usw., eigene Siedlungen, Kolonien im wahrsten Sinne des Wortes, die man irgendwo anlegt: Sie sind Teil des imperialen Systems, in dem die Karibik eine zentrale Rolle spielte, bei der globalen Zuckerproduktion, im Dreieckshandel, in dem wir eine zentrale Rolle spielten. Genau das ist es, was jetzt in der übrigen Welt vor sich geht. Denn als das alles hier aufgebaut wurde, mußten die unabhängigen Bauern verdrängt werden. Alle unabhängigen Landbesitzer wurden aufgekauft, damit die großen Zuckerinteressen das ganze Land besitzen und die gesamte Produktion kontrollieren konnten, in einem globalen System des Rohstoffexports, in dem die Wertschöpfung anderswo stattfindet und die gesamte Produktionskette aufgebrochen wird.

Was bedeutete das? Das bedeutete, daß hier nicht produziert wird. Und was bedeutete das? Das bedeutete, daß wir mit der Metropole, aber nicht mit uns selbst verbunden waren. So ist es zum Beispiel für uns in Trinidad einfacher und billiger, nach New York zu fliegen, als auf eine Nachbarinsel wie Curaçao oder sogar Antigua oder St. Kitts. Unsere Kommunikation und Infrastruktur führte immer in die Metropole. Es gab keine Binnenwirtschaft mit Produktion: Wir stellten keine eigene Kleidung her, wir erzeugten keine eigenen Lebensmittel, wir produzierten keine eigenen grundlegenden, lebensnotwendigen Waren und Dienstleistungen. Alles wurde importiert. Wir waren eine reine Import-Exportwirtschaft, und das sind wir immer noch, sei es im Tourismus, im Offshore-Banking oder bei Öl und Gas, so wie es in Trinidad und Tobago gang und gebe ist.

Wir kämpfen also seit sehr langer Zeit mit diesem Problem. Wir haben einen großartigen Einblick in dieses Thema, den wir der Welt bieten können. Man sieht, daß derselbe Prozeß auf der ganzen Welt in anderen Ländern stattfindet. Offenbar wurde dieses frühe Modell, das in der Karibik vorexerziert wurde und das eine enorme Ungleichheit, ein enormes Elend und eine enorme Unterentwicklung hervorgebracht hat, auf jedes Land der Welt projiziert, so wie das transatlantische System auf jedes Land der Welt projiziert wurde.

Die Lösung der Probleme hier wird uns helfen, die Probleme für den Rest der Welt zu lösen. Hier hat alles begonnen. Aufgrund unserer Größe stellen sich uns einige Herausforderungen, aber es gibt auch Chancen. Unsere kleinen Gesellschaften in der Karibik sind wie die kleinen Stadtstaaten des antiken Griechenlands, in denen Platon und Aristoteles und die großen Philosophen wirkten. Oder wie in den florentinischen Stadtstaaten: Dort lebten maximal 40.000 Menschen. Wir leben in Gesellschaften mit menschlichen Ausmaßen, wohingegen die riesigen Megastädte, die Teil des gesamten transatlantischen Systems sind, hauptsächlich Finanzzentren mit ihren riesigen, globalen, gesichtslosen Konzernen, eine unmenschliche Umwelt sind. Und ich denke, es ist kein Zufall, daß ein großer Teil der Gewalt, die wir auf der Welt sehen, in diesen großen Städten geschieht, wo so viel Gesetzlosigkeit, so viel Entfremdung und Mangel an Menschlichkeit herrscht. In den sehr viel persönlicheren Gesellschaften, die wir hier in der Karibik haben, ist eine erstaunliche Kreativität entstanden, unsere winzigen Inseln haben so erstaunliche Denker wie V.S. Naipaul, Sir Arthur Lewis, Derek Walcott und C.L.R. James hervorgebracht.

Dies ist also ein Plädoyer, eine Mahnung, darüber nachzudenken, wie wir diese abgelegenen Gebiete, die wie Ausreißer aus dem Weltsystem erscheinen, die aber für die Entwicklung des modernen Weltsystems wesentlich waren, mitnehmen können. Und ich wage zu behaupten, daß wir eine wesentliche Rolle dabei spielen können, dieses Weltsystem zu einem humaneren, globalen System umzugestalten.

Ich möchte Ihnen für die Gelegenheit danken, hier sprechen zu dürfen. Ich freue mich auf Fragen und darauf, mit Ihnen in Verbindung zu bleiben und künftig zusammenarbeiten zu können.

Herzlichen Dank.

Robert L. Baker, Schiller-Institut, Vereinigte Staaten
„Wir müssen die weltweite Produktion von Nahrungsmitteln verdoppeln“

Hier die Rede lesen

Ich danke Ihnen, Dennis Speed und Frau LaRouche, den Podiumsteilnehmern und Teilnehmern.

Schauen Sie sich den Zustand der Landwirtschaft und der Welternährung an: Man sieht gewaltige Störungen. Nur eine kleine Mikrobe, das neuartige Coronavirus, das das bereits zusammengebrochene System überrollt hat, hat schon zu schrecklichen Dingen geführt.

Im Fleischsektor gibt es eine Katastrophe. Die großen Schlachthäuser von Australien über Deutschland bis Amerika sind am Boden, weil die Arbeiter krank sind und unter schlechten Bedingungen leben. Massen von Fleischtieren sitzen fest. Die Farmer wurden hart getroffen. Sie mußten ihr eigenes Vieh notschlachten.

Es gibt eine Katastrophe im Obst und Gemüsesektor. Tausende von Arbeitern, die zwischen verschiedenen Ländern hin und herreisen und unter harten und schlechten Bedingungen auf den Feldern und in den Obstplantagen arbeiten, sind krank, von Kalifornien über Spanien bis in den Nahen Osten. Es ist so schlimm, daß die Ärzte ohne Grenzen letzten Monat nach Florida kamen, um Tausende arme Landarbeiter zu versorgen, die nirgendwo hingehen konnten. In Kanada sind 60.000 dieser Arbeiter – die Hälfte davon Mexikaner – krank, aber da die Krankheit so viele Mexikaner in Kanada heimsucht, hat die mexikanische Regierung diese Woche ihre Heimreise ausgesetzt, bis eine Lösung gefunden ist.

Es gibt eine Katastrophe bei den grundlegenden Lebensmitteln wie Weizen, Mais, Reis, zum Glück nicht wegen eines katastrophalen Ernteausfalls irgendwo – mit der großen, schrecklichen Ausnahme der Heuschrecken in Afrika und Südasien -, sondern einfach deshalb, weil wir viel zu wenig anbauen.

Lyndon LaRouche pflegte zu sagen, daß man bei der Frage, wieviel Nahrung die Welt braucht, von 24 Scheffeln (ca. 850 kg) pro Person und Jahr ausgehen sollte. Das würde bedeuten, daß wir eine Welternte von fünf Milliarden Tonnen (von allen Getreidesorten zusammen) haben sollten. Das wäre genug für den direkten Verzehr von Brot, Nudeln, Tortillas – was immer Sie wollen – und Milch, Fleisch, Eier und so weiter. Hinzu kommen weitere 25% für Reserven.

Die Krise hat ein biblisches Ausmaß, wie die „sieben magere Jahre und sieben fette Jahre“. Wir sollten überall auf der Welt Lagersilos und Lagerhäuser haben, mit Getreide, Käse, Butter, Zucker und anderen Grundnahrungsmitteln, Vorräte für den Fall von Stürmen, Epidemien, Bränden, Heuschrecken.

Wir müssen die Nahrungsmittelproduktion verdoppeln.

Stattdessen haben wir seit Jahrzehnte eine „Hungerpolitik“, wie man es nennen sollte. Die Kreise der Londoner City und der Wall Street haben die Agrar- und Nahrungsmittelkette so extrem kartelliert, daß sie „Geld ernten“ können. Sie ernten Geld. Sie entscheiden, wo und wie etwas produziert wird und wer essen darf oder nicht. Sie zocken die Bauern mit Preisen unter den Produktionskosten ab und erwirtschaften Rekordgewinne beim Verbraucher, indem sie den Verkaufspreis in die Höhe treiben. Und auf diese Weise verursachen sie Hunger.

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FSIN-GRFC, März 2020
Weltkarte des Hungers: Geschätzte Anzahl der Menschen in den jeweiligen Ländern, die unmittelbare Lebensmittelhilfen benötigen, um zu überleben.

Kein Wunder, daß wir anfällig sind für Heuschrecken und Krankheiten.

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FAO: Verbreitung der Heuschrecken im Juni 2020.

Die Heuschrecken in Südasien und Ostafrika ziehen jetzt nach Westen. Bis August könnten sie Mauretanien erreichen. Dem muß Einhalt geboten werden. Ein Kollege aus Colorado wird heute mehr über die schlechten physischen Bedingungen sprechen, die damit zusammenhängen, daß wir nur Geld ernten statt Nahrungsmittel. Und wir werden bald etwas über den mexikanischen Getreidegürtel hören.

Wie sind wir auf diesen Weg geraten? Es liegt nicht daran, daß wir keine Ressourcen hatten. Wir befinden uns im Zeitalter des Astronauten-Landwirts.

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Bob Baker: Die heutigen „Astronauten-Landwirte“ setzen computergesteuerte Traktoren ein und nutzen Satellitendaten, um den Anbau zu optimieren.

Wir können Nahrung für alle produzieren. Und es war auch nicht so, daß jemand uns allen eine Pille gegeben hat, die uns dumm macht – es sei denn, man bezieht das auf unser Zeitalter der Unterhaltungs- und Nachrichtenmedien. Wir werden alle gegeneinander ausgespielt, und das muß aufhören: Bauern gegen Stadtbewohner, ein Land gegen das andere. Im Weltnahrungsmittelhandel ist viel von „Wettbewerb“ die Rede, und über „gleiche Wettbewerbsbedingungen“. Das ist alles Unsinn! Das hier ist kein Spiel, das ist kein Spielplatz. Es geht um Nahrungsmittel! Das sind Mittel zum Leben!

Denken Sie an Präsident Abraham Lincoln in den 1860er Jahren, als die gesamte Nation der Vereinigten Staaten gegeneinander ausgespielt wurde. Die Briten schickten Truppen, um die neue Nation zu zerschlagen. Dennoch führten Lincoln und andere während des Bürgerkriegs und der Depression in nur einem Jahr Maßnahmen für Wissenschaft und Hoffnung ein. Sie gründeten (durch die Landvergabe mit dem Land-Grant-System) wissenschaftsbasierte landwirtschaftliche Colleges, besiedelten den gesamten Mittleren Westen mit dem Homestead Act, durchzogen das Land mit einer neuen Eisenbahn und neuen Entwicklungskorridoren und vergaben eine neue Form von Kredit, die Greenbacks (Dollar-Papiergeld).

In der gleichen Tradition ging hundert Jahre später eine wissenschaftliche Grüne Revolution von Mexiko und den USA und internationalen Wissenschaftlern aus, die Indien 1974 und China 1984 zur Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln machte. Laßt uns die ganze Welt zu Selbstversorgern mit Lebensmitteln machen! Beginnen wir jetzt gleich mit Afrika mit einem Notprogramm. Und dann eröffnen wir uns das Universum!

Ich danke Ihnen.

Michael Callicrate, Vorstand der Organisation für wettbewerbsfähige Märkte, Eigentümer Ranch Foods Direct, Vereinigte Staaten
„Lebensmittel vereinen Menschen rund um den Planeten“

Hier die Rede lesen

Ich heiße Mike Callicrate, ich bin aus Colorado Springs, Colorado. Ich habe eine Firma namens Ranch Foods Direct. Ich züchte auch Vieh auf meinem Betrieb im Nordwesten von Kansas, das tue ich seit 45 Jahren. Mein Schwerpunkt liegt hauptsächlich darauf, zu versuchen, ein alternatives Ernährungssystem zu dem industriellen System aufzubauen, das wir jetzt haben.

Wenn mir die Frage gestellt wird: „Prosperieren oder untergehen?“ [das Thema der Konferenz], dann denke ich an David Montgomerys Buch Dirt (Staub). Montgomery spricht in seinem Buch über die Erosion der Zivilisationen und die Bedeutung des Bodens. Ohne Boden gibt es im Grunde kein Leben. Deshalb werde ich die Frage „Wird die Menschheit prosperieren oder untergehen?“ aus dieser Perspektive betrachten, weil ich glaube, daß der Boden für unser Überleben als menschliche Wesen entscheidend ist. Verarmung und Ernährung einer Zivilisation hängt direkt mit der Sicherung und Industrialisierung der Lebensmittelversorgung zusammen. Die Konzentration von Macht und Reichtum ist die größte Bedrohung für jede freie Gesellschaft. Anstatt neuen Reichtum aus gesundem Boden zu schaffen, laugt das gegenwärtige System unser Land zum kurzfristigen Nutzen einiger weniger globaler Konzerne aus und zerstört es.

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„Eine Nation, die ihre Böden zerstört, zerstört sich selbst.“ (Franklin D. Roosevelt): Diese Staubwolke erstreckte sich 2013 über rund 300 km, sie war 7 km breit und 4 km hoch, und trug den Mutterboden mit 85 km/h davon.

Dies ist ein Foto aus dem Nordwesten von Kansas, wo ich lebe. Es wurde am 24. Dezember 2013, an Heiligabend aufgenommen. Die Staubwolke erstreckte sich 200 Meilen von Colorado Springs bis zur Grenze von Kansas. Sie war bis zur Spitze etwa 4000 Meter hoch, fast 7 km breit und bewegte sich mit 85 km pro Stunde. Das ist guter Boden, der hier wegweht – das ist die Zerstörung der Zivilisation, die derzeit stattfindet. Ein Großteil des Mutterbodens im östlichen Colorado ist bereits verschwunden. Ich fliege regelmäßig hin und her zwischen meiner ländlichen Gemeinde St. Francis in Kansas und dem Stadtzentrum von Colorado Springs, wo wir unser Fleisch, das wir erzeugen, vermarkten. In den östlichen Ebenen von Colorado sieht man das Abtragen dieser Böden, das Sterben des Mutterbodens. Früher, als er noch fruchtbar war, wuchsen dort gesunde Pflanzen, die das Vieh ernährten, das wiederum Nahrung für den menschlichen Verzehr wurde.

Wir brauchen auch unsere Wasserressourcen auf. In der Serie VICE im Sender HBO gibt es einen Dokumentarfilm mit dem Titel Meathooked – End of Water („Am Fleischerhaken – das Ende des Wassers“), worin es um den Verbrauch und die Erschöpfung der weltweiten Wasservorräte geht. Das ist ein weiterer Hinweis darauf, daß die Menschheit untergehen wird, wenn wir unser Verhalten nicht ändern. Wir pumpen das kostbare fossile Wasser aus dem Ogallala-Aquifer ab – um nur eine von vielen Wasseradern auf der ganzen Welt zu nennen, die zum Nutzen der industriellen Landwirtschaft leergepumpt werden. Wiederum ein Beispiel für das Abtragen.

Wir verwüsten die Umwelt; wir bauen Massentierfarmen in tiefgelegenen Gebieten. Diese tiefliegenden Gebiete an der Ostküste von North Carolina und South Carolina sind Orte, an denen es sehr viel regnet. Die Anlagen werden in tiefgelegenen Gebieten errichtet, weil es billiges Land ist. Es ist auch der Ort, wo die billigsten Arbeitskräfte wohnen. Es geht also um die Ausbeutung der Umwelt und der Arbeiter.

Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Tier in einer dieser Einrichtungen, in einem dieser Ställe. Im Hurrikan Florence wurden die Betriebsanlagen überflutetet, und anstatt die Tiere herauszulassen, überließ man sie ihrem Schicksal. Man ließ die Tiere im Stall, wo sie verhungerten und sich gegenseitig auffraßen, bis sie starben.

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Rick Dove: Industrielle Schweinezucht im Überschwemmungsgebiet des Hurrikan Florence: In jedem der Ställe starben 2500 Schweine, die aufgrund des Hochwassers nicht gefüttert werden konnten.

Hier sieht man den früheren Hurrikan Floyd, bei dem die Tiere herausgelassen wurden. Wir haben es mit einer totalen Mißachtung der Tiere zu tun, ein weiteres Anzeichen für ein versagendes System in einer versagenden Gesellschaft. Franz von Assisi hat gesagt: „Wenn es Menschen gibt, die irgendeines der Geschöpfe Gottes vom Schutz des Mitleids und Erbarmens ausschließen, dann wird es auch Menschen geben, die mit ihren Mitmenschen in gleicher Weise umgehen.“ Das ist sicherlich das, was wir heute erleben.

„Das globale Kartell des gesteuerten Nahrungsmittelsystems zehrt die Menschen auf, anstatt sie zu erhalten und zu ernähren. Das Ergebnis ist ein Ernährungssystem, das an der Spitze Geld und Macht und am unteren Ende Armut konzentriert, während es gleichzeitig den Zugang zu Nahrungsmitteln, deren Qualität und Sicherheit gefährdet.“ Das ist ein Zitat von Albert Krebs vom Agribusiness Examiner.

Mit Hilfe der amerikanischen Regierung haben globale Gangster unsere Landwirtschaft in eine riesige Agrarindustrie verwandelt. Lernen Sie Verbrecher wie Wesley und Joesely Batista von JBS kennen, die im Gefängnis saßen, aber vor kurzem wieder eingeladen wurden, das größte Fleischunternehmen der Welt, JBS, zu leiten, weil sie als unentbehrlich galten. JBS hat seinen Hauptsitz in Greeley/Colorado und war eine der vier großen Schlachtereiketten, gegen die jetzt ermittelt wird, weil sie die Preise für die Viehzüchter senkten, aber gleichzeitig die Preise für die Verbraucher erhöhten. Solche Männer haben eigentlich in lebenswichtigen Branchen nichts zu suchen, erst recht nicht in der Nahrungsmittelindustrie; aber unser Staat erlaubt ihnen, ihre Geschäfte zu machen.

Allan Savory [ein bekannter Autor und Viehzüchter] hat es meines Erachtens gut ausgedrückt. Er sagte: „Wir haben vom US-Landwirtschaftsministerium mehr zu befürchten als von jeder ausländischen Macht.“ Das US-Landwirtschaftsministerium weigert sich, gesetzlich zu verhindern, daß die Batista-Brüder zusammen mit Tyson, Cargill und Marfrig (einem weiteren brasilianischen Unternehmen) ein Monopol bilden. Das US-Landwirtschaftsministerium macht den kleinen Betrieben das Leben extrem schwierig; es macht ihnen den Betrieb unmöglich und bevorzugt die größten Fleischbetriebe, die beim COVID-19-Ausbruch völlig versagt haben.

Das industrielle Lebensmittelsystem ist beim COVID-19-Test durchgefallen. Es ist nicht widerstandsfähig. Es entnimmt, es erzeugt nicht und baut nichts auf, es entnimmt nur. Es zerstört unsere Mechanismen, mit denen wir Wohlstand schaffen, nämlich den Boden.

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Ranch Food Direct: Lebensmittelhandel in Zeiten von COVID-19: Während die Produktion der Großschlachtbetriebe zum Stillstand kam, so daß die Regale in den Supermärkten leer blieben (rechts), lief der Handel der Selbstvermarkter-Organisation Ranch Food Direct ungestört weiter (links).

Auf der linken Seite sehen Sie mein Geschäft in Colorado Springs. Auf der rechten Seite sehen Sie die großen Kaufhäuser in Colorado Springs am selben Tag, dem 13. März 2020. Die Regale dort waren völlig leer; es gab kein Fleisch. Doch in meinem Geschäft auf der linken Seite, das über eine 350 km lange Lieferkette von St. Francis bis Colorado Springs versorgt wird, sehen Sie volle Regale. Bis jetzt hat sich unsere Lieferkette gut gehalten. Wir pferchen keine Arbeiter ein; wir bleiben gesund in unserem Betrieb.

Sehen wir also, was meiner Meinung nach getan werden sollte. Ich denke, wir sollten zu einer regenerativen Landwirtschaft und Viehzucht zurückkehren. Zu nachhaltigen Betrieben, die von den Verbrauchern unterstützt werden und die sich um den Boden, die Gemeinschaft vor Ort, die Menschen und die Umwelt im allgemeinen kümmern. Deshalb habe ich das Callicrate-Konzept für regenerativen Anbau und Viehzucht entwickelt, bei dem es sich im Grunde um eine Kreislaufwirtschaft handelt und nicht um eine lineare Wirtschaft, die nur entnimmt. Es ist eine Kreislaufwirtschaft, die in den Boden, in die Gemeinschaft und in die Menschen zurückführt. Wir beginnen also mit dem Boden, und wir kehren zum Boden zurück. Entscheidend für das Funktionieren dieses Konzepts ist, daß wir Zugang zu einem Markt erhalten, der uns das abnimmt, was wir produzieren.

„Der Boden ist das große Bindeglied des Lebens; der Ursprung und das Ziel von allem. Er ist der Heiler und Wiederhersteller und Wiederaufbereiter, durch den Krankheit in Gesundheit, Alter in Jugend, Tod in Leben übergeht. Wenn wir ihn nicht richtig pflegen, gibt es keine Gemeinschaft, denn wenn wir ihn nicht richtig pflegen, gibt es kein Leben.“ (Wendell Berry, The Unsettling of America: Culture and Agriculture [„Die Erschütterung Amerikas: Kultur und Landwirtschaft“])

Die Schaffung einer Gemeinschaft rund um die Ernährung vor Ort wird für diesen neuen, regenerativen Ansatz in der Landwirtschaft und in den Lebensmittelsystemen von entscheidender Bedeutung sein. Dann können landwirtschaftliche Familienbetriebe, Viehzüchter und Kleinbetriebe gedeihen, und die Verbraucher haben Zugang zu sicheren, zuverlässigen und gesunden Lebensmitteln.

Ich danke Ihnen.

Alicia Díaz Brown, Bürgerbewegung für Wasser, Sonora, Mexiko
„Kehren wir zurück zu den besten Momenten in den Beziehungen zwischen den USA und Mexiko“

Hier die Rede lesen

Wir danken dem Schiller-Institut und seiner Präsidentin, Helga Zepp-LaRouche, daß sie uns die Gelegenheit geben, an diesem internationalen Treffen teilzunehmen, bei dem das Problem der Nahrungsmittelproduktion besondere Bedeutung einnimmt. In jeder Zivilisationskrise taucht die Bedrohung durch Hunger, Epidemien und Krieg auf. Deshalb begrüßen wir sehr den Titel dieses Treffens: Wird die Menschheit prosperieren oder untergehen?

Mein Name ist Alicia Díaz Brown, ich lebe im Yaqui-Tal im Süden des Bundesstaates Sonora in Mexiko. Ich gehöre zu einer Familie landwirtschaftlicher Produzenten, die Pioniere in diesem Tal sind, und ich bin Mitglied der Landwirtschaftlichen Kreditgenossenschaft Yaqui und der Bürgerbewegung für Wasser.

Ich beschäftige mich seit vielen Jahren mit Diskussionen über Probleme im Zusammenhang mit der Getreideerzeugung, aber in den letzten zehn Jahren habe ich mich intensiver eingesetzt, weil die Politik in Mexiko den ländlichen Raum sträflich vernachlässigt. Es ist nämlich vorgesehen, Wasser aus dieser Region zu entnehmen, um es für „profitablere“ Aktivitäten umzuleiten, auch wenn das bedeutet, die Anbauflächen und damit die Nahrungsmittelproduktion zu verringern. Es ist ihnen egal, ob eine Region darunter leidet, aus der 50 Prozent der Weizenproduktion des Landes und ein bedeutender Anteil der Maisproduktion stammt.

Wallace-Borlaug

CIMMYT: Dr. Norman Borlaug zeigt US-Vizepräsident Henry Wallace und dem mexikanischen Landwirtschaftsminister neuentwickelte Weizensorten.

Kürzlich habe ich ein Foto gesehen (siehe Abbildung), das einen sehr bewegenden Moment historischer Nähe und gemeinsamer Ziele einfängt, als Mexiko und die Vereinigten Staaten gemeinsam an der großen Aufgabe arbeiteten, Nahrungsmittel zu produzieren, um den Hunger in der Welt zu lindern. Das Bild führt uns zurück in die 1940er Jahre, es zeigt den damaligen US-Vizepräsidenten Henry Wallace bei der Weizenernte in der mexikanischen Region Texcoco, wo er in Begleitung des mexikanischen Landwirtschaftsministers und Ex-Präsidenten Lázaro Cárdenas technische Erläuterungen von Dr. Norman Borlaug erhält. Damals war die Regierung von Präsident Ávila Camacho gerade neu im Amt.

Das war eine Zeit, in der Mexiko und die Vereinigten Staaten über Regierungen mit ausreichendem gesellschaftlichen Rückhalt verfügten, um das Prinzip des Gemeinwohls durchzusetzen. Diese Bemühungen gipfelten in der Grünen Revolution, deren Verbesserungen in der Saatgutgenetik erhebliche Ertragssteigerungen pro Hektar ermöglichten, vor allem bei Weizen und Mais. Davon profitierte die ganze Welt; der Hunger von vielen hundert Millionen Menschen wurde eine Zeit lang gelindert, und es erwies sich als ein grundlegendes Experiment, um die malthusianischen und bevölkerungsfeindlichen Theorien zu widerlegen, die Hunger und Hungertod als unabwendbares Schicksal hinstellten.

Das Yaqui-Tal in Sonora und die Region Texcoco im Bundesstaat Mexiko waren Versuchszentren, in denen Borlaug seine eigenen Forschungen und Entdeckungen mit mexikanischen Forschern und Produzenten teilte, vor allem aber auch seine menschliche Überzeugung, daß man mit dem systematischen Einsatz der Wissenschaft die Produktion ständig steigern und pflanzliche Krankheiten wie die Kraut- und Knollenfäule bekämpfen kann. Sie bewiesen, daß Hunger kein unabwendbares Übel ist, sondern die Folge falscher Wirtschafts- und Vermarktungsmethoden.

Mexiko und die Vereinigten Staaten teilen sich also die Ehre, daß wir zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Geschichte in der Lage waren, den Hunger in der Welt zu lindern, weil dieses Wissen nach Indien und in die besonders vom Hunger betroffenen Länder des afrikanischen Kontinents gebracht wurde.

Die Mission wurde aufgegeben

Aber wir haben diese Mission aufgegeben, und die Nahrungsmittelproduktion wie auch andere strategische Bereiche unserer Volkswirtschaften wurden durch die Kartellierung der Wirtschaft und durch finanzielle Kriterien abgewürgt, wo der Profit an erster Stelle steht und die reale Produktion kein moralischer Imperativ mehr ist, sondern zu einem optionalen Element der Finanzspekulation wird. Diese Politik setzte sich Anfang der 90er Jahre durch und prägt die Freihandelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko.

Während der letzten 30 Jahre fehlte der nationalen Getreideproduktion in Mexiko eine Preispolitik, die dem Produzenten eine Kapitalisierung garantierte. Die Paritätspreise wurden abgeschafft – sie waren der Grundstein dafür gewesen, daß das Land in der Lage war, bei Weizen, Mais, Bohnen und Reis einen bedeutenden Grad der Selbstversorgung zu erreichen. Der Staat zog sich aus dem Vermarktungsprozeß zurück, der Binnenmarkt wurde aufgegeben, und die nationale Produktion ging in die Hände internationaler Konzerne über, die den Welthandel monopolisieren und an der Warenbörse in Chicago auf die Getreidepreise spekulieren.

Das Ergebnis all dessen ist, daß Mexiko zu einem Getreide-Einfuhrland geworden ist. Die derzeitige Regierung spricht von „Nahrungsmittel-Selbstversorgung“, aber sie verwechselt dies mit Eigenverbrauch, und sie verteilt die Ressourcen auf Regionen des Landes, die nur das konsumieren, was sie produzieren, die aber nicht in der Lage sind, soviel Nahrungsmittel zu produzieren, wie das Land braucht. Die Regionen mit den größten Produktionskapazitäten bei Weizen und Mais wurden der Gnade der großen Konzerne überlassen, die die internationalen Märkte beherrschen. Ausgleichszahlungen, die ihnen das Überleben ermöglichten, wurden gestrichen.

Den mexikanischen Erzeugern wird weisgemacht, diese Politik sei im Interesse der nordamerikanischen Produzenten. Aber auf unserem Treffen hier sehen wir, daß echte US-amerikanische Produzenten über die gleichen Probleme klagen. Wenn diese Politik also den Erzeugern in beiden Ländern schadet, sollten wir uns fragen: Wer sind unter diesen Spielregeln die großen Gewinner und Raubtiere?

Die großen Gewinner und Raubtiere haben mit der Nahrungsmittelproduktion nichts zu tun; sie spekulieren mit den erzeugten Produkten. Sie steuern die Preise an der Chicagoer Warenbörse, und sie haben den Markt in ein diktatorisches Instrument verwandelt. Sie sind nicht an der Produktion interessiert. Ihre bevorzugte Welt ist eine Welt der Knappheit und des Hungers. Und was noch trauriger ist, unsere Regierungen haben diesen Interessen nachgegeben. Auf diese Weise verlieren die USA, Mexiko und die ganze Welt.

Wenn Regierungen klein beigeben, haben wir Bürger die moralische und politische Pflicht, das Prinzip des Gemeinwohls durchzusetzen. Eingangs erwähnte ich das Foto, das von einem historischen Moment vortrefflicher Beziehungen zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten zeugt. Gegenwärtig gibt es in unseren Regierungen niemanden von der moralischen Statur und dem Mut der Menschen, die auf diesem Foto abgebildet sind.

Genau aus diesem Grund glaube ich, daß es jetzt an der Zeit ist, daß die Bürger ihre Regierungen dazu bringen, sich der Herausforderung zu stellen. Möge dieses Treffen dazu dienen, ein Bündnis mexikanischer und nordamerikanischer Produzenten zu knüpfen, die den erforderlichen politischen und moralischen Druck auf unsere Regierungen aufbauen können, und auf diese Weise gemeinsame Ziele festzulegen:

– wie die Nahrungsmittelproduktion gesteigert werden kann;

– wie Paritätspreise wieder eingeführt werden können;

– wie die Erträge pro Hektar erhöht werden können;

– wie große grenzüberschreitende Infrastrukturprojekte zur Bereitstellung von mehr Wasser und Energie verwirklicht werden können, die es uns ermöglichen, die Anbauflächen erheblich zu vergrößern.

Dies sind einige der Aufgaben, die vor uns liegen. Aber am dringendsten ist es, der Welt zu sagen, daß wir neue Beziehungen eingeleitet haben, daß wir sie aufrechterhalten werden und daß wir den historischen Impuls der besten Momente der mexikanisch-amerikanischen Beziehungen wieder aufnehmen werden, um die erforderlichen Vereinbarungen zwischen den Weltmächten zu fordern, die moralisch verpflichtet sind, die Menschheit aus der Unsicherheit zu befreien, in die uns die schockierende Wirtschaftskrise mit ihren Gefahren von Pandemien, Hunger und Krieg versetzt hat.

Ich danke Ihnen vielmals.

Mark Sweazy, ehem. führendes Mitglied der Automobilarbeiter-Gewerkschaft UAW. Für die Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 27. Juni 2020 übermittelte er den folgenden Videobeitrag.
„Gebt Amerikas Arbeitskräften eine Kultur des wissenschaftlichen Fortschritts zurück!“

Hier die Rede lesen

Hallo und willkommen! Mein Name ist Mark Sweazy. Ich bin ehemaliger Präsident der Ortsgruppe 969 der Gewerkschaft United Auto Workers in Columbus/Ohio. Ich weiß viel über das US-Arbeitsministerium und darüber, wie die Arbeit in den Vereinigten Staaten organisiert ist. Mit der internationalen Gewerkschaft leitete ich sechs Jahre lang die Treffen der 21 Delphi [Autoteile]-Werke in Detroit. Wenn wir zusammenkamen, haben wir natürlich über unsere Probleme und die Zukunft diskutiert. Wir sahen, daß die Tür für unsere Zukunft verschlossen war. 17 der 21 Werke wurden dicht gemacht. Das hat das Leben der Menschen für immer verändert. Ich habe auch gelernt, daß unsere Geschichte, von der wir hier einiges gehört haben, uns lehrt, daß Kämpfe, Konflikte und Kriege meist negative Folgen haben und nur selten zu einem positiven oder guten Ergebnis führen. Wir haben uns diesen Dingen über einen bestimmten Zeitraum hinweg gestellt.

Womit wir es heute zu tun haben, ist die Notwendigkeit, die Menschen wieder in Arbeit zu bringen, unabhängig davon, wo sie leben oder was sie tun. Wir müssen die Menschen wieder in Arbeit bringen, damit wir ihnen ein besseres Leben ermöglichen, ein besseres Leben für ihre Familien und ein besseres Leben für die Gegend, in der sie leben. Das ist eine weltweite Frage; es geht nicht nur um einen Ort oder eine Region eines Landes, sondern um eine weltweite Situation.

Ich hoffe, Sie verstehen diese kurze Vorrede, denn das ist wichtig und betrifft jeden einzelnen von uns. Wir wollen stolz auf etwas sein, wollen etwas schaffen – wir wollen wieder Fachkräfte ausbilden, so wie sie in der Vergangenheit bei Infrastrukturprojekten hervorgebracht wurden. Wir wollen die Menschen wieder in Arbeit bringen, unabhängig vom Beruf. Man kann an einem Ort anfangen und an einen anderen wechseln. Niemand sagt, daß Beschäftigte immer weiter das gleiche tun müssen, wenn sie nicht stolz darauf sind oder wenn sie ihren Job nicht mögen. Sie können sich jederzeit umschulen und für eine andere Tätigkeit ausbilden lassen. Das sollte man im Kopf behalten.

Welche Belohnungen erwarten wir? Unsere Belohnungen im Leben stehen in direktem Verhältnis zu dem, was wir beitragen. Wenn wir also etwas zum Leben beitragen, werden wir die Belohnungen sehen. Das ist mir wichtig, denn es gibt nichts Lohnenderes, als einen Menschen zu sehen, der Freude an dem hat, was er tut, und die Tatsache, daß das, was er tut, für unsere Kultur produktiv ist. Es gibt nichts Schlimmeres, als Menschen zu sehen, die keine Chancen haben.

Als ich einmal Mexiko besucht habe – Mexiko-Stadt, Monterrey usw., insgesamt neun Städte in Mexiko -, sah ich Menschen, die eine Ausbildung oder sogar einen Hochschulabschluß hatten. Aber sie hatten keine Arbeitsmöglichkeit, und das brach mir das Herz. Ich sah diesen Hochschulabsolventen in die Augen und sagte: „Seid ihr glücklich?“ Sie sahen mich an und fragten zurück, warum ich sie so etwas frage. Es gibt keine Möglichkeiten, in Mexiko zu arbeiten; es ist eine verdammte Schande! Sehr wenige. Es gibt Taxifahrer, die Anwälte sein sollten. Es gibt Taxifahrer, die Ingenieure hätten sein können. Es gibt Taxifahrer, die Ärzte hätten sein können. Das ist unvorstellbar. In dem Land, aus dem ich komme, den Vereinigten Staaten, kann ich mir natürlich nicht vorstellen, daß jemand die Schule besucht und eine Ausbildung macht, aber keine Möglichkeit hat, diese Ausbildung zu nutzen.

Wir brauchen weltweite Chancen für berufliche Ausbildung. Nicht nur für Arbeiter, auch in den Handwerksberufen, im Werkzeugmaschinenbau, in Technikzentren und dem Bauhandwerk, beispielsweise Klempnerei, Rohrleitungsbau und Schweißen. Die Möglichkeiten sind endlos. Dadurch können die Gewerkschaften nur gewinnen, genauso wie auch alle Unabhängigen gewinnen werden, die ohne Gewerkschaft arbeiten. Und wer ist am Ende der wahre Gewinner? Es sind die Gemeinden und die Familien. Die Gelegenheit ist da; wir müssen nur danach suchen. Wir müssen sie ehrlich wahrnehmen. Dies ist kein Projekt, das sechs Monate, ein oder zwei Jahre dauern wird. Wir sprechen von Projekten über 10 bis 20 Jahre.

Die LaRouche-Organisation listet Projekte für ganze Welt auf. Natürlich steht Helga jetzt an der Spitze, und sie ist eine gute Leiterin. Wir wollen unsere Führungsrolle auch weiterhin wahrnehmen und Menschen in Arbeit bringen, damit wir vernünftige Arbeitsplätze haben. Die Menschen tun für ihre Familien, was sie können, und möglicherweise werden wir in ein paar Jahren die Ergebnisse sehen. Alle werden davon profitieren. Die Gewerkschaften werden davon profitieren, die Unabhängigen werden davon profitieren, alle werden von dieser Vielfalt profitieren. Es bieten sich großartige Gelegenheiten für diejenigen, die beschäftigt werden müssen, und das ist jeder, der eine High School oder eine Technische Hochschule oder was immer absolviert. Knüpfen wir daran an. Leute im Alter von 30, 40, 50 Jahren sind auf Arbeitssuche. Jeder weiß das, es ist kein Geheimnis. Und nicht nur in unserem Land. Die Vorteile sind also größer, als wir uns jemals vorstellen können, und was für eine Chance haben wir heute, dies zu tun!

Unsere Welt verdient heute, morgen und in der Zukunft eine sofortige Anstrengung, um dieses Programm oder vergleichbare Programme umzusetzen. Die Chance liegt also bei uns; die harte Arbeit steht noch aus, aber sie kann getan werden. Und ich möchte, daß das jeder versteht. Die Arbeit kann getan werden, die Infrastrukturprojekte liegen vor uns.

Nehmen wir also unsere Schaufeln in die Hand, schieben wir unsere Stühle beiseite, stehen wir auf und gehen wieder an die Arbeit. Ich glaube, wir werden nicht nur ein besseres Leben, sondern auch eine bessere Zukunft für unsere Nationen haben, wenn wir gemeinsam an der Lösung einiger dieser weltweiten Probleme arbeiten, die nur durch Zusammenarbeit gelöst werden können. Für mich ist die wahre Antwort weltweite Zusammenarbeit, die brauchen wir heute mehr denn je: Zusammenarbeit, Solidarität und die Hoffnung, daß wir dank der Geschehnisse in Arbeit bleiben können. Dieses Programm ist der Anfang. Wenn wir später darauf zurückblicken, können wir sagen: „Seht, daran war ich von Anfang an beteiligt!“ Das ist für mich der lohnendste Aspekt, den wir heute für jede unserer Nationen erkennen können.

Ich möchte Sie nicht weiter an Ihre Sitze fesseln und hoffe, daß Sie einiges davon beherzigen; ich bete, daß Sie es tun werden. Denn es ist notwendig und erforderlich. Ich möchte Ihnen danken, machen Sie es gut, und denken Sie daran, daß die LaRouche-Organisation für Sie da ist. Alles, was Sie tun müssen, ist, Fragen zu stellen – sie werden Ihnen eine Antwort geben. Ich danke Ihnen.

Panel III — „Die Aufgabe der Jugend“

Zu Beginn wurde der folgende Ausschnitt aus einer Rede eingespielt, die Lyndon LaRouche 2003 vor Mitgliedern der LaRouche-Jugendbewegung gehalten hatte.
„Nur eine Jugendbewegung kann die Dinge ändern“

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Historisch betrachtet, kann nur eine bestimmte Art von Jugendbewegung die Dinge ändern. Ihr und alle in eurer Generation, die noch leben und lebensfähig sind, sehen sich mit der Tatsache konfrontiert, daß die Generation eurer Eltern euch eine Welt ohne Zukunft hinterläßt. Mit dieser Kultur, die heute vorherrscht, könnt man sich nicht arrangieren. Es gibt keine Möglichkeit. Denn ihr könnt darin nicht überleben!

Also, ihr wißt das. Was werdet ihr dagegen tun? Ihr wißt, daß ihr keine Zukunft habt, wenn ihr die Gesellschaft nicht verändern könnt. Aber ihr seid eine Generation, die sich in der politischen Entscheidungsfindung der Gesellschaft in einer entscheidenden Position befindet.

Also müßt ihr wie Missionare hinausgehen und anfangen, die tote Generation, die Generation eurer Eltern, in der Gesellschaft zu organisieren. Und ihr seht die Wirkung, die ihr habt, wenn ihr an diese verschiedenen Orte geht, wie den Campus, den Landtag oder den Kongreß. Seht die Wirkung, die ihr habt. Wenn ihr zu viert, zu fünft oder zu sechst kommt und wißt, wovon ihr redet – das ist mehr, als die meisten dieser Gesetzgeber und andere tun können -, dann habt ihr eine Wirkung auf sie!

Was dann geschieht, ist keine Zauberei, es ist ein Prinzip. Ob es die Menschen wissen oder nicht, der Unterschied zwischen dem Menschen und einem Affen besteht darin, daß die menschliche Spezies das tun kann, was kein Affe, kein Menschenaffe und kein Al Gore tun kann: wirklich gültige Ideen von Prinzipien aufnehmen und sie an die nächste Generation weitergeben. Das ist der Unterschied zwischen dem Menschen und dem Affen. Der Mensch ist in der Lage, universelle physikalische Prinzipien zu entdecken, durch eine Entdeckungsmethode, die durch Platons Dialoge veranschaulicht wird, oder durch den Fall von Kepler, den Fall von Gauß oder den Fall von Leibniz. Der Mensch kann das tun, und er kann diese Entdeckungen über das, was da draußen in Bezug auf die Prinzipien im Universum existiert, weitergeben. Er kann es an neue Generationen weitergeben.

Diese Entdeckungen und ihre Weitergabe erhöhen die Macht des Menschen im Universum, pro Kopf und pro Quadratkilometer. Daher ist das wichtigste am Menschen: die Gesellschaft.

Wir alle sterben. Jeder wird sterben. Das sterbliche Leben eines jeden wird zu einem Ende kommen. Ihr habt also ein sterbliches Leben – was werdet ihr daraus machen? Wie lang es ist, ist nicht das wichtigste. Es geht darum, was ihr aus diesem Leben macht und hinterlaßt.

Und was hinterläßt man? Man hinterläßt jüngere Menschen. Ihr hinterlaßt aufeinanderfolgende Generationen jüngerer Menschen. Man hinterläßt das, was man an sie weitergibt, was man zu ihrer Entwicklung beiträgt, zu den Umständen ihrer Arbeit im Leben, zu den Bedingungen der Gesellschaft, die ihnen die Möglichkeit zum Leben gibt.

Und wenn man weise ist und in seiner Generation lebt, denkt man an das Sterben. Nicht im Sinne von Morbidität, sondern man sagt: „Ich werde irgendwann sterben. Nun, solange ich noch hier bin, werde ich eine gewisse Arbeit erledigen. Und meine Aufgabe ist es, in dem Maße, wie ich dazu beitragen kann, zu garantieren, daß die nächste Generation alles haben wird, was wir an Wissen haben, und daß die nächste Generation ein besseres Leben haben wird, als wir es hatten. Und daß künftige Generationen von dem profitieren werden, was wir in unserer Generation geleistet haben.“

Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut, Deutschland
Einleitende Bemerkungen „Wir brauchen Lyndon LaRouches Agape“

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Ich möchte Sie nur auf einen sehr wichtigen Text von Friedrich Schiller, nach dem das Schiller-Institut benannt ist, aufmerksam machen, nämlich „Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte?“ Das war eine Rede, die Schiller 1789 vor Studenten in Jena gehalten hat, wo er vor einem Raum voller Studenten sprach, ähnlich wie Sie jetzt hier in diesem Webinar versammelt sind. Und er sagte: Wenn wir jetzt hier versammelt sind, müssen Sie die gesamte Universalgeschichte berücksichtigen – und das kann man durchaus auf unsere Situation hier beziehen. Sie alle kommen mit einer sehr spezifischen Geschichte, Familie, Hintergrund, kulturellen Erfahrungen, etwas, das Sie dazu bewogen hat, an diesem Webinar teilzunehmen. Und er sagt dann im Grunde: Das, was die Menschen zusammenbringt, qualifiziert sie in einzigartiger Weise dazu, auf den historischen Moment, in dem sie sich befinden, zu reagieren.

Nun, wir wären nicht hier ohne den Mann, dem Sie gerade zugehört haben, nämlich meinen verstorbenen Ehemann Lyndon LaRouche, der wirklich der spektakulärste und kenntnisreichste Mensch war – er wußte so gut wie alles. Er kandidierte acht Mal für das Präsidentenamt, er war in der ganzen Welt bekannt. Wir trafen viele Führungspersönlichkeiten in Indien, in Mexiko, in afrikanischen Ländern, die alle eines zum Ausdruck brachten, nämlich, daß er der einzige Amerikaner war, dem sie vertrauen konnten. Und er hatte eine einzigartige Methode der wissenschaftlichen Erkenntnis, der Prognose entwickelt. Er hat jeden einzelnen Aspekt dieser Situation, in der wir uns befinden, vorausgesagt. Er sprach über die Pandemie; er sprach über den systemischen Zusammenbruch des Finanzsystems, als das absolut nicht offensichtlich war, weil angeblich alles gut lief. Aber wenn die Menschen auf ihn gehört hätten, wären wir nicht in der Situation, in der wir uns jetzt befinden.

Er hatte eine unglaubliche Vision, was die Menschheit erreichen sollte, die in einem wunderschönen Film zum Ausdruck kommt, den er gedreht hat, „Die Frau auf dem Mars“; sie kommt in seiner Schrift Die kommenden fünfzig Jahre zum Ausdruck. Das waren alles extrem visionäre Ideen, wohin die Menschheit gehen sollte.

Aber ich möchte eine Eigenschaft hervorheben, die ihn meiner Meinung nach von allen anderen Menschen unterscheidet, denn er hatte die unglaublichste Leidenschaft für die Menschheit. Und da es heute nicht mehr so in Mode ist, daß junge Menschen eine Leidenschaft für die Menschheit haben sollten, möchte ich Sie ermutigen, diesen speziellen Aspekt, die Agape von Lyndon LaRouche, aufzugreifen. Denn wenn wir die Zivilisation retten wollen – und Sie werden die Zivilisation retten, weil es Ihre Zukunft ist -, dann glaube ich, brauchen Sie genau diese unglaubliche Liebe zur Menschheit. Und dann gibt es kein Problem, das unüberwindbar ist. Das ist es, was ich Ihnen sagen wollte.

Hauptredner: Daniel Burke, Schiller-Institut, Vereinigte Staaten
„Wenn ihr an ihrer Stelle wärt, was würdet ihr tun?“

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Das Schiller-Institut hat diese Konferenz mit dem dringenden Ziel einberufen, ein Gipfeltreffen der Staatschefs der sogenannten Vier Mächte zustande zu bringen: Rußland, China, Indien und den Vereinigten Staaten.

Ich richte meinen Vortrag an die Jugend der Welt, um sie zu ermutigen, selbst zu untersuchen, was der Charakter eines solchen Gipfels sein sollte. Denn wie kann man ernsthaft ein solches Treffen fordern, wenn man selbst keine Vorstellung hat, was es bewirken soll? Meine Frage lautet also: „Wenn ihr an ihrer Stelle sitzen würdet – oder stehen würdet -, was würdet ihr tun?“

Vielleicht ist es sinnvoll, mit der Frage zu beginnen, wer genau es ist, an dessen Stelle wir sind? Nicht im Sinne von: Wer sind Trump, Putin, Xi und Modi als Personen, sondern: Was ist ein Staatsmann und was sind seine Verpflichtungen? Welche Autorität wird euch übertragen, wenn ihr ihren Platz einnehmt, und woher kommt diese Autorität?

Einige Leute, wie vielleicht John Bolton, würden sagen, daß die Autorität der US-Präsidentschaft in ihrer gewaltigen Macht liegt, in der militärischen Macht: die Macht zu töten. Das sind die Erben von Thrasymachos, regelrechte Satanisten, die faktisch den Begriff „Autorität“ kaputtmachen, indem sie solche „Macht“ zur höchsten Qualität krönen – Macht ohne Rücksicht auf ihren Urheber. Das ist genau der Begriff von Autorität, der ein Gipfeltreffen verhindert. Das ist wie Mike Pompeos Doktrin der Abschreckung: Bringt sie sofort um, dann können sie nichts Schlechtes tun!

Für viele Amerikaner liegt die Quelle der Autorität eines Präsidenten im Begriff der „Demokratie“. Da wir unseren Präsidenten gewählt haben, erhält er seine Autorität vom Volk. Er sollte dessen Willen vertreten. Da gibt es die Leute, die am Auto einen Aufkleber haben: „Nicht mein Präsident!“ Was aber, wenn die Bürger in der Vergangenheit so irregeführt wurden, daß es nur noch ein Haufen degenerierter Verrückter ist? Was, wenn ihr Wille darin besteht, Drogen zu nehmen und Videospiele zu spielen? Das wäre ein schreckliches Gipfeltreffen!

Wenn wir unsere Herangehensweise ändern und sagen, daß die Autorität nicht vom „Willen des Volkes“, sondern von der „Zustimmung der Regierten“ herrührt, dann stellt sich eine offensichtliche Frage: Auf welche Autorität beziehen die einzelnen Personen ihre Zustimmung?

In der Unabhängigkeitserklärung unserer Nation beantworteten wir diese Frage mit einem Appell an die unveräußerlichen Rechte, die allen Menschen von ihrem Schöpfer verliehen wurden: das Recht auf Leben, Freiheit und das Streben nach Glückseligkeit. Letztlich leitet sich die Autorität des Präsidenten und die Autorität des Staatschefs jeder souveränen Nation also nicht vom Volk ab, ja nicht einmal von der Verfassung oder der Unabhängigkeitserklärung (die Worte springen dort nicht heraus, um ihm die Schlüssel zum Weißen Haus zu geben), sondern von den natürlichen Rechten des menschlichen Individuums als lebendiges Abbild Gottes. Wenn Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gefördert werden, sind die Verpflichtungen dieser Autorität erfüllt. Dasselbe Konzept kennt man in China unter der Bezeichnung „Mandat des Himmels“.

Das schafft ein weiteres Problem: Ihr müßt herausfinden, was das sein soll, die „Glückseligkeit“! Wer deprimiert ist, kann damit nichts anfangen.

Ich behaupte, das größte Glück ist das, was unseren einzigartigen menschlichen Eigenschaften am ehesten entspricht. Wir sind keine Tiere! Wir sind kreative Geschöpfe. Wir denken, wir entdecken, wir widmen uns der Zukunft – nicht der Gegenwart, sondern der Zukunft!

Das kann euch von der Idee abbringen, daß ihr wichtig wäret, weil ihr jung seid! Nein, entscheidend ist, daß ihr Menschen seid! Ich zitiere Herrn LaRouche: „Das Naturgesetz ist die Hypothese, die dem notwendigen und hinreichenden Grund für das erfolgreiche Fortbestehen der Menschheit entspricht.“ Das heißt: der menschliche Fortschritt im Universum hin zu einer immer größeren Beherrschung von dessen Prinzipien ist eine wesentliche Funktion dieses Universums.

Wie der deutsch-amerikanische Weltraumpionier Krafft Ehricke sagte: „Indem er sich durch das Universum ausdehnt, erfüllt der Mensch sein Schicksal als ein Element des Lebens, das mit der Kraft der Vernunft und der Weisheit des moralischen Gesetzes in sich selbst ausgestattet ist.“

Daher denke ich, es ist keine Übertreibung, zu sagen, daß die Autorität dieser vier Staatsführer, dieses neue Paradigma zu schaffen, von der Kolonisierung des Sonnensystems und implizit der Galaxis abhängt.

Euer heutiges Handeln ist notwendig für die vor uns liegende Aufgabe, die von entscheidender Bedeutung dafür sein wird, diese Zukunft zu schaffen. Wir müssen die ungerechte Herrschaft des Thrasymachos über die Weltpolitik aufheben! Seine Paläste in der Londoner City, in Lower Manhattan und jedem anderen internationalen Finanzzentrum sollten wieder in Besitz genommen werden, und seine Massenvernichtungswaffen – nämlich die Finanzderivate – sollten tief in einer Höhle begraben werden, wo sie niemandem schaden können.

Ein solches Vorgehen würde das Zeitalter des Prometheus entfesseln, in dem solche Wunder vollbracht werden wie die Freiheit von materieller Not für jedes Menschenkind. Und wenn der Mond und die Erde – die Percy Shelley zufolge schon immer verliebt waren – sich endlich vermählen, dann wird die Grundsteinlegung des ersten internationalen Monddorfes stattfinden. Und falls ihr denkt, ich sei zu optimistisch, denkt an die Worte von Lysander Spooner aus seiner Abhandlung von 1860 Die Verfassungswidrigkeit der Sklaverei:

„Willkürliche Institutionen können das Naturrecht außer Kraft setzen; aber es wird ihnen niemals beistehen oder sie aufrechterhalten. Dies hieße, daß es Widerstand gegen sich selbst leistet und sogar seine eigene Autorität leugnet. Es wäre der Fall eines Prinzips, das gegen sich selbst kämpft und sich selbst überwindet. Vielmehr würde es bei der ersten Gelegenheit seine Autorität geltend machen. In dem Augenblick, in dem das Willkürrecht durch seine eigenen Beschränkungen erlischt, nimmt das Naturrecht seine Herrschaft wieder auf.“

Hier also finde ich die Aufgabe der Jugend. Betrachtet euch nicht als Jugend an sich, sondern als Praktizierende der natürlichen Rechte des Menschen – entdeckt selbst die Grenzen des Willkürrechts der Oligarchie, das die Menschheit als ganzes daran hindert, im Einklang mit dem Naturrecht zu handeln.

Wo liegen die Grenzen der Macht eines Tyrannen? Wo ist die schwache Flanke des Feindes?

Ich glaube, sie liegt in der Schwäche des sogenannten postmodernen Paradigmas. Die „vorherrschende Meinung“ sagt uns, daß wir frei von Urteilen, frei von Verantwortung, frei von Regeln oder Grenzen für unser Verhalten sein wollen. „Freies W-LAN.“ Oder, immer beliebter, wir werden ermutigt, die Gesellschaft so zu führen, wie die Big-Tech-Firmen die sozialen Medien führen: „Blockiert jeden, dessen Ansichten von euren abweichen, diese Leute sind nicht menschlich, ihr habt das Recht, ihr Leben zu ruinieren.“

Und über der Erzählung stapelt sich die Meta-Erzählung: nämlich, daß das Universum als solches im Grunde unbekannt ist und daß „Erzählungen“ die Art und Weise sind, wie wir unserem Leben einen Sinn aufzwingen – während wir alle mit einem wissenden Blick anerkennen, daß das in Wirklichkeit sinnlos ist: „Du kannst wissen, ob du Death Metal magst, Lo-Fi-Hip-Hop oder K-Pop, aber du kannst den Sinn deines Lebens in der Geschichte nicht wissen. Du kannst wissen, ob du dich als links-libertär oder rechts-autoritär identifizierst, aber du kannst nicht wissen, wie man die Armut beenden kann. Armut, menschliches Leid, das ist nur ein Teilchen des Potpourris, der millimetertiefen Collage von Erfahrungen, die unser Leben ausmachen.“

Diese betrügerische und ziemlich satanische Sicht des Universums ist eine schwache Flanke. Überall auf der Welt haben sich die realen, physischen wirtschaftlichen Bedingungen durchgesetzt. Die Leidenschaften der Menschen brechen aus und werden manipuliert, um uns weiter zur massenhaften Tötung der verarmten Weltbevölkerung zu treiben. Aber eine kleine Zahl von Menschen, die sich dafür einsetzen, eine höhere, schönere Vorstellung von der Natur des Menschen zu entwickeln, kann einen deutlichen Ton angeben und den Kurs ändern. Das ist kein hoffnungsvoller Wunsch, es ist die Hoffnung, auf die wir uns immer verlassen haben.

Werdet ihr in euch den moralischen Kompaß finden, um euch selbst und andere dazu zu bringen, die Prinzipien des Naturrechts zu entdecken?

Carolina Domínguez Cisneros, Mexiko; Sebastián Debernardi, Peru; Andrés Carpintero, Kolumbien; Daniel Dufreine Arévalo, Mexiko
„Die großen Ideen zurückholen, die uns gestohlen wurden“

Rede von Carolina Domínguez

Guten Tag. Mein Name ist Carolina Domínguez aus Mexiko. Ich möchte Euch zu dieser internationalen Konferenz begrüßen, die ein Ergebnis der Bemühungen des Schiller-Instituts ist, dem ich seit einigen Jahren angehöre. Ich möchte mit euch unsere Begeisterung und Hoffnung auf den Aufbau einer internationalen Jugendbewegung teilen.

Lyndon LaRouche und seine Bewegung, der wir angehören, haben sein ganzes Leben lang die Idee verteidigt, eine Jugendbewegung zu schaffen, die sich mit den tiefgründigsten Ideen beschäftigt, die die Menschheit hervorgebracht hat. Diese tiefgründigen Ideen stehen für die Schaffung neuer Institutionen. LaRouche sagte immer, wenn man einen Präsidenten ausbilden und eine Gesellschaft verändern will, sollte man eine Jugendbewegung gründen. Und genau das haben wir getan.

Die Jugendbewegung, die wir jetzt aufbauen, basiert auf der Idee, der Jugend das zu geben, was ihr an den Universitäten, den Schulen und ganz allgemein gestohlen wurde: Man hat ihnen die Idee gestohlen, daß sie das Universum kennenlernen können, daß sie das Universum verstehen und die Prinzipien beherrschen können, die das Universum, in dem der Mensch lebt, regieren. Ihr könnt diese universellen Prinzipien nicht nur verstehen, sondern sie auch annehmen, beherrschen und zum Wohle der gesamten Gesellschaft anwenden.

Wie Ihr während dieser Konferenz gesehen habt, ist es wichtig, daß die Jugend und die neuen Generationen diese Konzepte beherrschen. Unsere Arbeit in Mexiko, Kolumbien, Peru, Chile, Argentinien, Venezuela und generell in den spanischsprachigen Ländern besteht also darin, diese Jugendlichen, die daran interessiert sind, die Geschichte zu verändern, und die sich an diesem internationalen Prozeß beteiligen wollen, mit anderen Jugendlichen zusammenzubringen, die nicht bereit sind, sich bloß von den Medien sagen zu lassen, daß es eine traurige Situation ist, daß täglich viele Menschen sterben, sondern die wissen, daß sie es ändern müssen. Sie können nicht einfach darauf warten, eines Tages Teil dieser Statistiken zu sein, sondern sie müssen handeln.

Und das ist es, wozu die LaRouche-Bewegung da ist, um diesen Wegweiser zu geben. Wir halten wöchentliche Treffen ab, um Kepler zu studieren, den Astronomen, den uns LaRouche aufgerufen hat zu verstehen. Kepler hat gezeigt, wie Menschen in der Lage sind, diese Prinzipien zu verstehen, und er hat uns Dokumente hinterlassen, die es uns ermöglichen, seine Methode und sein Denken zu verstehen.

Wir studieren auch Friedrich Schiller – gerade jetzt lesen wir die Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen. Es hat die jungen Menschen völlig verblüfft, daß ihnen alle diese Ideen an den Universitäten vorenthalten wurden. Die Jüngeren in diesen Versammlungen sind am meisten betroffen, weil sie denken, daß ihre Ausbildung nur darin bestand, Dinge zu lernen, eine Prüfung zu bestehen und sie dann wieder zu vergessen. Jetzt erkennen sie, indem sie sich an unserer Bewegung beteiligen, daß das Wissen und die Methode, die sie lernen, nützlich sind, um die Gesellschaft zu verändern.

Die Botschaft, die ich euch geben möchte, lautet also, sich dieser Bewegung anzuschließen und sich an ihr zu beteiligen. Ich erwarte nicht, daß ihr all den Ideen zustimmt, die auf diesen Podiumsdiskussionen diskutiert werden, aber ich glaube, wir alle haben irgendwann das Gefühl gehabt, daß die Dinge nicht in Ordnung sind und daß es notwendig ist, etwas zu tun und Verantwortung als junge Erwachsene zu übernehmen.

Die folgenden Botschaften, die wir hören werden, stammen von jungen Menschen, die wir gebeten haben, zu kommentieren, was sie von der Arbeit halten, die wir mit ihnen geleistet haben – Jugendliche aus Peru, Kolumbien und Mexiko, die die Gelegenheit genutzt haben, die Ideen kennenzulernen, die ihnen in ihrer formalen Ausbildung gestohlen wurden.

Deshalb lade ich euch ein, sich daran zu beteiligen. Wir haben jede Woche Treffen, und diese Bewegung wächst. Die ganze Arbeit, die Lyndon LaRouche entwickelt hat, hat es uns ermöglicht, Ideen zu meistern, die uns helfen, die Geschichte zu verändern, damit wir uns nicht mit einer völlig ungewissen Zukunft abfinden müssen. Das ist meine Botschaft an euch: Wir sind hier, damit alle Jugendlichen an diesem Prozeß teilnehmen können. Ich danke Ihnen vielmals.

Rede von Sebastián Debernardi

Guten Tag. Mein Name ist Sebastián Debernardi aus Lima in Peru. Ich möchte Ihnen von einem Dialogtreffen berichten, das wir am 17. Juni unter Beteiligung von Jugendlichen des Schiller-Instituts aus Lateinamerika über den Vorschlag zur Schaffung von 1,5 Milliarden neuen, produktiven Arbeitsplätzen in der Welt durchgeführt haben. Dieses Programm ist eine Antwort auf die weltweite Wirtschafts- und Gesundheitskrise und auf das dringende Bedürfnis der gesamten Bevölkerung nach mehr Entwicklung für ihr Leben und das ihrer Familien.

Verschiedene Großprojekte, die das Schiller-Institut für unsere Länder vorgeschlagen hat, können einen großen Unterschied machen, sowohl bei der Schaffung von Arbeitsplätzen, die die Lebensqualität der Menschen verbessern – z.B. den Zugang zu einer besseren Bildung und Kultur, um sie durchführen zu können -, als auch bei dem Nutzen, den sie kurzfristig bringen würden.

Das Dialogtreffen war von einem gemeinsamen Optimismus geprägt, der aus der gemeinsamen Suche nach Antworten auf die Probleme der Zeit resultiert, die unsere Länder überwältigen. Und so trafen wir uns dieses Mal virtuell, in der Hoffnung, daß wir uns dank der fertigen Großprojekte schon bald persönlich treffen können.

Rede von Andrés Carpintero

Hallo, Freunde. Mein Name ist Andrés aus Bogota in Kolumbien. Ich möchte euch einladen, die Vorschläge der Bewegung kennenzulernen, die Helga und Lyndon LaRouche ins Leben gerufen haben, um die wirtschaftliche und soziale Entropie umzukehren, die uns das heutige Chaos beschert hat. Wir müssen lernen und uns die Werkzeuge aneignen, um eine saubere und nachhaltige Zukunft zu schaffen, die von Vernunft, Moral und Kunst inspiriert ist. Wir Jugendlichen werden die Welt der nächsten 50 Jahre aufbauen. Schließt euch dieser wunderbaren Bewegung an und beteiligt euch daran!

Rede von Daniel Dufreine Arévalo

Hallo, wie geht es Euch? Ich bin Daniel, und ich freue mich sehr, Euch aus Mexiko begrüßen zu dürfen. Ich habe eine sehr wichtige Botschaft für euch, vor allem für die Jugend: Wir leben in einer Welt, die sich immer schneller verändert, aber das einzige, was sich nicht geändert hat, ist die Unterdrückung durch die Mächtigen, die mit den Menschen der Welt spielen. Wir leben im wichtigsten Zeitalter der Menschheit, einer Menschheit, deren Zweck es ist, zu wachsen und die Aspekte des Lebens zu verbessern, die uns menschlich machen: Liebe, Leidenschaft, Freude und Methodik. Die Mächtigen haben uns all dies genommen, und sie werden dies auch weiterhin tun, wenn wir diese Realität nicht ändern.

Glücklicherweise gibt es einen Plan, einen Plan, der von den tiefgründigen Überlegungen von Lyndon LaRouche inspiriert ist und der im wesentlichen ein Erziehungsprogramm für den Kampf gegen die Probleme ist, die durch die kranken Ambitionen der Kreise der Wall Street und der City of London verursacht werden. Dieser Plan erfordert die größtmögliche Zahl von jungen Menschen mit ihren Träumen und Hoffnungen, um eine bessere Welt zu schaffen, in der man leben und nicht nur überleben kann.

Dann wird das Glass-Steagall-Gesetz umgesetzt, die Banken werden unter Quarantäne gestellt, weil sie bankrott sind, und die Blase der giftigen Derivate wird eingefroren. Wir werden fordern, daß die Staats- und Regierungschefs Rußlands, Chinas, der Vereinigten Staaten und Indiens zusammenkommen, um über die nächste Phase des industriellen Wachstums zu entscheiden, die es uns ermöglicht, mehr zu wachsen und gleichzeitig weniger zu verbrauchen: die Welt mit Hunderttausenden Kilometern Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecken verbinden und mehr als 1,5 Milliarden Arbeitsplätze in der ganzen Welt schaffen.

Die Zeit für die Veränderung der Welt ist gekommen, und wir brauchen euch jetzt. Laßt uns jetzt kämpfen, um diese Realität möglich zu machen. Laßt uns alle kämpfen, um die Welt zu befreien, um nationale Barrieren abzubauen, um Ehrgeiz und Haß zu überwinden. Laßt uns für die Welt der Vernunft kämpfen, für eine Welt, in der die Wissenschaft und der Fortschritt uns alle zum Glück führen. Brüder, im Namen der Freiheit müssen wir uns alle vereinigen.

Franklin Mireri, YouLead Partnerships Coordinator, Kenia
„Wahre Führungspersönlichkeiten sind der größte Wunsch der Welt“

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Meine Damen und Herren, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger der Welt, erlauben Sie mir, Sie in dem berühmten Suaheli-Gruß „Jambo!“ zu begrüßen, was einfach „Hallo“ bedeutet.

Mein Name ist Franklin Mireri aus Kenia, ich vertrete das YouLead-Programm. YouLead ist Ostafrikas Modellprogramm für die Entwicklung junger Führungskräfte, das sich dafür einsetzt, das Potential junger Führungskräfte für eine wohlhabende Region freizusetzen. YouLead ist ein kollektives Jugendprogramm, das vom MS Training Centre for Development Cooperation (MSTCDC) und dem Hauptquartier der Ostafrikanischen Gemeinschaft in Arusha in Tansania ausgerichtet wird. Es wird vom YouLead-Konsortium aus über 25 staatlichen und nichtstaatlichen Partnern aus allen sechs Mitgliedstaaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) mitfinanziert und unterstützt.

Wir sind uns der wunderbaren Arbeit bewußt, die das Schiller-Institut leistet, indem es sich dafür einsetzt und mobilisiert, daß die Regierungen definitiv auf die gegenwärtigen Krisen reagieren – insbesondere durch die Bemühungen leidenschaftlicher junger Menschen auf der ganzen Welt, die sich verpflichtet haben, Verantwortung zu übernehmen, um ihre Regierungen zum Handeln zu bewegen.

Im vergangenen Monat hat YouLead als Konsortialorganisation in den sechs ostafrikanischen Ländern einen unabhängigen Bericht über die Störungen des Coronavirus im Leben junger Ostafrikaner veröffentlicht. Die Studie, die zwischen März und April durchgeführt wurde, legte die erschreckenden sozioökonomischen Auswirkungen von COVID-19 auf die Lebensgrundlagen hier in Ostafrika offen: 59% der Befragten hatten äußerst schwerwiegende negative Auswirkungen auf ihr Einkommen – und dies gerade erst zu Beginn der Krise im März; 57% hatten schwerwiegende Auswirkungen auf ihre Ausbildung erfahren, und 34% konnten aufgrund der Art ihrer Arbeit nicht von zu Hause aus arbeiten. Wir denken, daß die wirtschaftlichen Auswirkungen in den Entwicklungsländern am gravierendsten sein werden, da viele Länder über keine sozialen Sicherheitsnetze verfügen.

Bei YouLead entwickeln wir eine Online-Job-Plattform für junge Ostafrikaner, um die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus zu mildern. Die Plattform wird qualifizierte Jugendliche und potentielle Arbeitgeber auf derselben Plattform zusammenbringen, der Schwerpunkt liegt dabei auf verifizierten Fähigkeiten und einem Punktesystem aus erfolgreich abgeschlossenen Aufgaben, die Vertrauen schaffen.

Die Schaffung von 1,5 Milliarden neuen Arbeitsplätzen auf der ganzen Welt und die gezielte Finanzierung effizienter Gesundheitsinfrastruktur in jedem Land wird mehr als nur Reden erfordern. Leider sind viele der hehren Ideen, die in der Vergangenheit vorgebracht wurden, wie die Millenniums-Entwicklungsziele, dann die Ziele der nachhaltigen Entwicklung, die Globalen Ziele und die Maßnahmen zur Eindämmung der Auswirkungen des Klimawandels, durch den Mangel an Führung aufgehalten worden.

Was der Welt im Augenblick vor allem fehlt, sind wahre Führungspersönlichkeiten, die sich nicht kaufen oder verkaufen lassen, Anführer, die der Not und den Bedürfnissen ihrer Bürger und der Menschheit gegenüber wahrhaftig und ehrlich sind. Führungspersönlichkeiten, die sich nicht davor fürchten, straffreie Verbrechen und Knechtschaft beim Namen zu nennen, und die für das Recht noch eintreten, selbst wenn der Himmel einstürzt.

Erlauben Sie mir, zum Schluß einen berühmten Suaheli-Satz zu zitieren: „Hakuna Matata“, was soviel bedeutet wie „Alles ist gut“. Ich bin sicher, die meisten von Ihnen haben diesen Satz in vielen Zeichentrick- oder Animationsfilmen gehört. Der Satz appelliert an den optimistischen, gütigen Geist der Menschen auf der ganzen Welt.

Die Wahrheit ist, daß die Welt gegenwärtig mit einer einzigartigen Kombination von Bedrohungen auf allen Seiten konfrontiert ist. Dies ist die Zeit für entschlossenes Handeln aller – jung und alt, reich und nicht so reich, von jeder Religion, Rasse und Herkunft. Wenn wir nicht entschlossen und gemeinsam handeln, werden die Folgen verheerend sein.

Ich danke Ihnen.

Sarah Fahim, Studentin aus Marokko, studiert in Paris, Frankreich

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Ich will meine Gedanken über die Situation der Jugend und deren Schicksal in meinem Land und in ganz Afrika ausdrücken, denn viele der Ursachen sind dort auch heute noch präsent. Es sind also reale Phänomene, die die Ursache für das Scheitern dieser jungen Menschen beim Eintritt in die Berufswelt sind.

Marokko ist ein gespaltenes Land. Die Politik hat aus dem staatlichen Bildungswesen leider etwas gemacht, was ausschließlich den unterprivilegierten Gesellschaftsschichten vorbehalten ist. Es gibt viel zu viele Schüler und Studenten, und sie wachsen in einem Schulsystem auf, das sie nicht aus der Armut heraus hin zum Erfolg führt. Es gibt viel zu wenige Lehrer, und diese werden noch durch mittelmäßige Bedingungen und Bildungsstrukturen entmutigt.

Hinzu kommen Probleme mit der Sprache: In den Klassenzimmern der öffentlichen Schulen wird Französisch nicht gut unterrichtet, obwohl diese Sprache besonders seit dem französischen Protektorat, das 1956 endete, auf dem heutigen Arbeitsmarkt unverzichtbar ist. Die Sprache wird ebenso wie die arabische Sprache täglich im ganzen Land gesprochen. Diese jungen Menschen finden sich dann schlechter ausgebildet, sie werden beiseite gedrängt und sehen ihre Zukunft durch diese Bedingungen eingeengt.

Gleichzeitig profitiert ein anderer Teil der Bevölkerung von einem qualitativ hochstehenden Unterricht. Das Bildungssystem selbst war noch nie so weit entwickelt wie heute. Diese Minderheit hat Zugang zu einer Bildung, die zwar teuer ist, aber die Zulassung zu angesehenen Universitäten sowie sehr gute Arbeitsplätze, die besten des Landes, garantiert. Diese Entwicklung hat zu einer sehr realen Krise geführt, die durch den Verlust des Vertrauens in die Schule, ihre Rolle, ihre Effizienz und ihre Gleichberechtigung ausgelöst wurde. Die öffentliche Schule, die Kinder mit unterschiedlichem Hintergrund zusammenbringen sollte, anstatt sie zu trennen, hat versagt.

Diese Tatsache stellt eine echte Bedrohung für die Entwicklung Afrikas dar. Die Regierenden verlangen nicht mit der erforderlichen Dringlichkeit, daß die Ausbildung junger Menschen ins Lot gebracht wird und in sie investiert wird, um ihnen eine Ausbildung zu bieten, die den späteren Zugang zu Arbeitsplätzen gewährleistet.

Nur auf diese Weise werden die Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen, wie sie im LaRouche-Plan erwähnt werden. In der Tat müssen wir uns daran erinnern, daß die Ökonomen in den 60er Jahren eine positive Korrelation zwischen Humaninvestitionen und Wirtschaftswachstum hergestellt haben. Es hat sich gezeigt, daß der Entwicklungsprozeß sowohl in den Industrieländern als auch in den Entwicklungsländern strukturell mit einer allgemeinen Zunahme der Fähigkeiten und des Bildungsniveaus der Bevölkerung einhergeht. Der Kern der Schaffung von Arbeitsplätzen liegt in der Bildung, sie ist eine der stärksten Waffen gegen Massenarmut.

Während wir uns für den afrikanischen Entwicklungsprozeß einsetzen, habe ich mich immer gefragt, ob es einen bewußten Willen gibt, Afrika wirtschaftliche Entwicklung und Bildung für seine Jugend vorzuenthalten? Kann Wissen gefährlich sein?

Die Antwort auf diese Frage fand ich, als ich mich mit dem Kolonialismus auf diesem Kontinent beschäftigte. Es ist wichtig zu verstehen, daß in der heutigen Welt, wie LaRouches Studien und die Konferenzen unter der Leitung des Schiller-Instituts besagen, der Wohlstand eines jeden Landes zum Wohlergehen der gesamten Weltbevölkerung beiträgt.

Für mich, mit 19 Jahren, besteht die einzige Möglichkeit, die Jugend vor diesem Teufelskreis zu bewahren, darin, sie auszubilden. Der Umgang mit sozialen Medien ist heute stärker denn je verbreitet. Wir müssen alle digitalen Ressourcen, zu denen wir Zugang haben, nutzen und uns dieses Potential zunutze machen. Mit rund 364 Millionen Afrikanern im Alter von 15 bis 35 Jahren hat dieser Kontinent die jüngste Bevölkerung der Erde. Die Vereinten Nationen prognostizieren, daß im Jahr 2030 über 40% der jungen Bevölkerung der Welt in Afrika leben werden. Die Herausforderung, wie diese neuen Menschen erfolgreich in die formelle Wirtschaft integriert werden können, muß für Regierungen, politische Entscheidungsträger und Entwicklungsfachleute zur obersten Priorität werden.

Ich hatte das Glück, als Kind hart arbeitender Eltern geboren zu werden, die das Privileg hatten, mir eine Ausbildung anzubieten, die mir zum Erfolg verhelfen konnte. Ich möchte, daß diese Chance zu einem Recht wird. Die Kinder meines Landes, meines Kontinents, des gesamten Planeten verdienen diese Rechte. Aber gerade in der paradoxen Realität zwischen einer Jugend, die von unserem Bildungssystem sabotiert wird, und dem enormen Potential, das junge Menschen haben, ist es unsere Pflicht, sie mit dem Willen zum Handeln und im Bewußtsein der bevorstehenden Kämpfe mit den notwendigen Werkzeugen auszustatten, und dann werden die neuen Arbeitsmöglichkeiten ganz natürlich folgen. Ich danke Ihnen.

Chérine Sultan, Institut Schiller, Paris, Frankreich

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Ich möchte Sarah dafür danken, daß sie die Frage der Digitalisierung als Chance für die Entwicklung der Jugend entwickelt hat. Aber ich möchte den negativen Aspekt der digitalen Kultur heute ansprechen und sehen, was wir dagegen tun können. Man könnte es so überschreiben: „Die Jugend und das Digitale und die Zukunft – wie kann man das Digitale nutzen?“

Man trifft oft Kinder, deren Eltern ihnen sagen: „Du mußt deine Examen schaffen.“ Und wenn das Kind in der Schule gute Noten hat, sagen die Eltern: „Ich erlaube ihm eine Stunde Fernsehen, eine Stunde Internet, weil es das verdient hat.“ So ist es das ein Weg, Kinder zur Bildung zu bewegen.

Das Problem ist, daß die guten Noten in der Schule gar nicht so gut sind, weil das Bildungsniveau gesunken ist. Internationale Studien in der OECD über die Kompetenzen von Kindern zeigen, daß das Niveau sinkt und daß es immer mehr Ungleichheit im Zugang zu einer guten Ausbildung gibt.

Erfolg findet man daher nicht in der Schule, sondern in den sozialen Netzwerken. Das ist der neue Weg für viele junge Leute, Erfolg zu haben. Und das Ziel bei diesen Medien ist es, gesehen zu werden und viele Zuschauer zu haben. Die jungen Leute wollen „Influencer“ sein. Das ist zu einem Wettbewerb geworden, und das Negative dabei ist, daß einige von ihnen von Firmen, die Verkäufer brauchen, für Werbung benutzt werden – teilweise sogar gegen ihren Willen. Diese Firmen locken sie damit an, daß sie Geld verdienen können, indem sie Produkte verkaufen, zum Beispiel Kosmetik, Kleidung, Getränke. Stellen Sie sich vor: Die sehr bekannten Influencer können 20.000 Dollar für ein paar Minuten Video bekommen, und einige von ihnen sind noch nicht einmal 18 Jahre alt, so daß die Eltern beteiligt sind. Einige von ihnen sind sehr glücklich über dieses Geld, wegen der Arbeitslosigkeit. Das ist also eine große Herausforderung.

Aber ich stelle mir die Frage: Wer gewinnt, wer verdient wirklich daran? Selbst wenn sie dieses Geld bekommen, benutzen die Unternehmen diese jungen Leute, um Dinge zu verkaufen, und sie sparen Steuern und Löhne, indem sie die Werbung an Subunternehmer auslagern. Das ist ein großer Vorteil für diese Unternehmen, weil sie durch diese Videos mehr Menschen erreichen, als wenn sie in den U-Bahnstationen werben, weil sie sich so schnell im Internet verbreiten.

Vielleicht kennen Sie Edward Bernays’ (1891-1995) Schriften über Propaganda: Er hat bereits das Konzept der Werbung entwickelt, diese Idee, Menschen zu kommerzialisieren, praktisch Menschen zu verkaufen.

Eines der beliebtesten Hobbys der Jugend ist heute TikTok. TikTok ist eine der Hauptbeschäftigungen von Kindern. Ich weiß nicht, wie viele Millionen junge Menschen dieses Netzwerk abonniert haben. Viele junge Leute tanzen, man muß es schaffen, eine perfekte Tanzbewegung auf dem Video zu machen, die Anwendung hochzuladen und das Video zu teilen. Man kann das immer und immer wieder üben, bevor man es teilt. Und so wiederholen sie alle ständig diese Bewegungen. Jetzt gibt es Kinder im Klassenzimmer oder zu Hause, die diese Bewegungen immer wieder unbewußt ausführen, es ist also eine Art Robotisierung der Körperbewegung. Der Geist wird ausgeschaltet und das Gehirn wird programmiert.

Das gleiche sehen wir mit Facebook oder Instagram, mit Selfies und Stories. Die Menschen teilen mehr und mehr ihre Bilder mit anderen, wenn sie reisen, aber letztendlich ist es in dem Moment nicht sie, sondern ihr Facebook-Konto, das diese Länder besucht. Schließlich werden die Menschen Sklaven der sozialen Netzwerke.

Das könnte man auch über die jungen Leute sagen, die Influencer sein wollen. Sie sind tragikomische Fälle, einige behaupten vielleicht sogar, daß sie ihre Kreativität entwickeln, solchen Argumenten begegnet man oft.

Eine andere Art von Influencern erscheint vielleicht respektabler, weil sie größere Fähigkeiten und Kompetenzen haben. Ich rede von denen, die eine Chance haben, eine bessere Ausbildung zu erhalten, und die Firmengründer werden möchten, so wie Steve Jobs, Bill Gates oder Elon Musk. Und das Problem ist, daß selbst in dieser Welt der Startups, der kleinen, neugegründeten Unternehmen, die dort heranwachsen, eine Falle besteht. Denn man braucht am Anfang viel Geld, und die Finanzen kommen von den großen Unternehmen. Wer am Anfang kein Geld hat, das er investieren kann, muß sich den großen Unternehmen wie Google und Microsoft unterwerfen und für sie arbeiten.

In Frankreich gibt es etwas, was kurz „Station F“ genannt wird, das ist ein Gründerzentrum. Da gehen viele junge Leute hin, die mit einem Unternehmen beginnen wollen, und um dort hinein zu kommen, müssen Sie Miete zahlen, Sie müssen Zugang zu Aufträgen haben, und deshalb sind sie oft abhängig von einem der großen „GAFAM“ – Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft. Und wenn sie klug genug sind, etwas Neues zu entwickeln, wird ihnen die große Firma helfen, aber dann sind sie von diesen Unternehmen abhängig. Diese großen Unternehmen nutzen also ihre Kompetenz aus, indem sie so die Forschung und Entwicklung auslagern – wie wir es bei der Werbung gesehen haben – und eine Menge Geld sparen.

All dies stellt das soziale Modell unserer Volkswirtschaften in Frage, ganz abgesehen vom Gemeinsinn, und es führt zu einer Haltung „Jeder ist sich selbst der Nächste“. Die eigentliche Frage ist: Woher sollen die inspirierenden Genies von Morgen kommen, die informierten Politiker? Denn heute gibt es viele Politiker, die entmutigend sind, sie zeigen viel Mittelmäßigkeit.

Wer also wirklich diese Kreativität entwickeln will, die viele junge Leute in Tik-Tok oder Startups suchen, der sollte damit anfangen, sich unserem Chor anzuschließen, wenn er die Kreativität in der Kunst sucht, und er sollte studieren, wie Kepler das Sonnensystem entdeckt hat. An diesen Dingen arbeiten wir, das prägt unsere Fähigkeit, zum Beispiel die Vier Gesetze zu verstehen, die LaRouche entwickelt hat. Und damit möchte ich Ihnen danken.

Lissie Brobjerg, Schiller-Institut, Vereinigte Staaten
„Sind Sie eine große geologische Kraft?“

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„Die Noösphäre ist ein neues geologisches Phänomen auf unserem Planeten. In ihr wird der Mensch zum ersten Mal zu einer umfassenden geologischen Kraft. Er kann und muß seine Lebensumwelt durch seine Arbeit und sein Denken neu aufbauen, sie im Vergleich mit der Vergangenheit radikal umgestalten. Vor ihm eröffnen sich größere und umfassendere schöpferische Möglichkeiten.“ (Wladimir Wernadskij)

Was wird Ihre Rolle bei der geologischen Gestaltung der Zukunft sein? Wie werden zukünftige Geologen in ihren Studien über geologische Phänomene die unwiderlegbare Spur Ihres Lebens sehen? Wird der Boden nur Ihre biologischen Überreste offenbaren – oder eine große poetische geologische Kraft?

Wernadskij revolutionierte das Studium der Natur des Lebens. Als er die chemische Zusammensetzung des Bodens untersuchte, entdeckte er, daß alle Organismen eine Wanderung von Atomen erzeugen, die den Körper durch Atmung, Stoffwechselaktivität und Fortpflanzung durchlaufen. Dieser Prozeß neigt dazu, sich in höchstem Maße zu manifestieren. Zudem weist die Evolution der Arten eine Richtung auf, die nicht zufällig ist, sondern die biogene Wanderung der Atome verstärkt. Betrachtet man die Anhäufung von Fossilien und das Leben im Ozean, so erkennt man im Laufe der geologischen Zeit eine stetige Zunahme der Biomasse, des Fleischgehalts (köstlichere Meeresfrüchte), der Zunahme der Biomasse, der Stoffwechselaktivität, der energetischen Lebensweise (wie Prädation und Schwimmfähigkeit) und des Nahrungsangebots. Sehen wir uns einige Beispiele dafür an.

Vor 400 Millionen Jahren dominierte die Schwammklasse Sclerospongia. Danach nahm sie ab und die Klassen Demospongia (Hornkieselschwamm) und Hexactinnellida (Glasschwamm) übernahmen die Vorherrschaft. Das lebende Gewebe der alten Klasse beschränkte sich auf eine dünne Schicht außerhalb eines zweidimensionalen Skeletts, die neuen Klassen hatten aufrechte, ineinandergreifende dreidimensionale Skelettstrukturen entwickelt, die es ihnen ermöglichten, Meeresgebiete mit starker Strömung zu besiedeln, die Wasserströmung zur Ernährung zu nutzen und dadurch ihre biogene Migration zu verstärken.

Die vorherrschenden Korallen waren zu der gleichen Zeit die Ordnungen Tabulata und Rugosa. Nachdem sie ausstarben, wurde die Ordnung Scleratinia (Steinkorallen) die vorherrschende Koralle. Während die alten Ordnungen kaum in der Lage waren, sich am Trägermaterial anzuheften, was sie anfällig für Störungen machte, konnte Scleratinia durch die Fähigkeit, sich am Trägermaterial festzuhalten und große Kolonien zu bilden, selbst schwere Stürme überleben. Solche Gemeinschaften gingen eine Symbiose mit Mikroorganismen ein, die es ihnen ermöglichte, in nährstoffarmen Umgebungen zu überleben. Auch in Brachiopoda (Armfüßer).

Dies sind Beispiele dafür, daß das Leben auf maximale Gestaltung und Evolution ausgerichtet ist, gesteuert durch die Zunahme der biogenen Migration von Atomen in der Biosphäre. Die Noosphäre, der Bereich des menschlichen Geistes, ist in der Lage, diese Zunahme über Kognition statt über die Biologie zu steuern. In den Worten Werndskijs: Seit dem Erscheinen der zivilisierten Menschheit vor Zehntausenden von Jahren „wandelt sich das Antlitz der Erde und die unberührte Natur verschwindet“. Durch unser Denken sind wir wie keine andere Gattung in der Lage, die chemische Zusammensetzung des Universums durch außergewöhnliche individuelle Beiträge zu verändern, und das schon über kurze Zeiträume.

Soll sich also Ihr Leben hauptsächlich in der Biosphäre oder in der Noosphäre abspielen?

Was würde Shakespeare sagen?

„Bist viel zu schön, dem eignen Selbst zu sterben;
drum mach die Würmer nicht zu deinen Erben.“

Areej Atef, Vizepräsidentin des Bildungsausschusses des BRICS-Jugendparlaments, Sana’a, Jemen
„Die Jugend der Welt steht zwei Weltsystemen gegenüber: Das Alte und das Neue“

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Ich danke Ihnen, daß Sie mir die Gelegenheit geben, mit Ihnen über die Jugend in der Gegenwart und in der Zukunft zu sprechen. Ich bin Areej Atef, Vizepräsidentin des Bildungsausschusses im BRICS-Jugendparlament. Die Erfahrung, die wir im BRICS-Jugendparlament gesammelt haben, hat uns die Fähigkeit verliehen, zwei Weltsysteme zu erkennen: das alte und das neue. Alles verfügbare Wissen über LaRouches „fünf Schlüssel“, die BRICS-Länder und ihre Definition hat den Jemen erreicht – in englischer und in arabischer Sprache.

Ich bin im BRICS-Jugendparlament für die Gesundheitserziehung verantwortlich, und ich vertraue darauf, daß alle jungen Menschen beiderlei Geschlechts den Willen haben, sich dem Krieg gegen politische Viren zu stellen, so wie sie tödlichen Viren begegnen würden. Dazu dient die richtige Gesundheitserziehung, die auf der physischen Ökonomie aufbaut, wie wir sie von dem verstorbenen Lyndon LaRouche gelernt haben.

Ich möchte etwas zur Schönheit des Jemen sagen: Die Zivilisation des Jemen hat einen wunderbaren Duft. Diese Zivilisation ist die Identität, die die Berichte (der LaRouche-Organisation, Red.) über das „Glückliche Wirtschaftswunder“ ausgelöst hat, weil dies die Verbindung des alten Weihrauchhandels mit der Neuen Seidenstraße ist. Es handelt sich um einen Musterbericht, dessen Regeln alle Länder befolgen sollten.

Abschließend möchte ich Ihnen mitteilen, daß wir am kommenden Dienstag [30.6. 2020] den Weltparlamentariertag begehen werden. Die Welt feiert diesen Tag seit 2018, damit die Entwicklung der parlamentarischen Arbeit gefördert werden kann. Wenn die Welt diesen Tag feiert, sollte die Blockade des Jemen durch das Feindbündnis aufgehoben werden, damit wir die Ziele der nachhaltigen Entwicklung national und international erreichen können.

Ich danke Ihnen.

Jose Vega, Bronx, NY
„Über Sternen muß er wohnen: Ein neues Weltraum-CCC“

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Ich möchte mit einem Zitat von Schiller beginnen, das später von Beethoven vertont wurde:

Seid umschlungen Millionen!
Diesen Kuß der ganzen Welt!
Brüder – überm Sternenzelt
muß ein lieber Vater wohnen.
Ihr stürzt nieder, Millionen?
Ahndest du den Schöpfer, Welt?
Such’ ihn überm Sternenzelt,
über Sternen muß er wohnen.

Ich glaube, nicht einmal Beethoven war sich dessen bewußt, aber er hatte schon lange vor Kennedy ein Weltraumprogramm im Kopf. Beethovens gesamte 9. Sinfonie dient dazu, mit Hilfe der klassischen Komposition die Ideen und das Wesen von Schillers Gedicht zu entwickeln, nämlich die Schönheit der Menschheit nach dem Bild des Schöpfers. Beethoven fühlte sich unglaublich herausgefordert, dieses Gedicht zu vertonen. Er sagte, vielleicht sei es gar nicht möglich, eine Symphonie zu schaffen, die so schön ist wie das Gedicht. Beethovens Komposition der 9. Sinfonie ähnelt insofern dem Apollo-Raumfahrtprogramm, als sie vom Komponisten neue kreative Entdeckungen verlangte, die eine solche Komposition überhaupt erst möglich machen würden.

In unserem Bestreben, einen liebenden Vater über dem Sternenhimmel zu suchen, müssen wir neue Entdeckungen machen, die es uns ermöglichen, weiter und schneller als je zuvor voranzukommen. Aber was braucht es, um dies tatsächlich zu erreichen? Martin Luther King schrieb in seinem Brief aus einem Gefängnis in Birmingham: „Der menschliche Fortschritt rollt nie auf Rädern der Unvermeidlichkeit heran; er kommt durch den unermüdlichen Einsatz von Menschen, Mitarbeiter Gottes zu werden, und ohne diese harte Arbeit wird die Zeit selbst zu einem Verbündeten der Kräfte der sozialen Stagnation.“ Was bedeutet das, Mitarbeiter Gottes zu sein? Es verlangt, daß man alles einsetzt, was man hat, egal wie groß oder klein es ist. Das erfordert großes Denken, das Gegenteil von Kleinkariertheit.

Denken wir an die ärmsten Bezirke in den Vereinigten Staaten, mit den höchsten COVID-Übertragungs- und Infektionsraten, dem höchsten Armutsanteil und den meisten Drogenkonsumenten und auch der höchsten Zahl an „unentbehrlichen Beschäftigten“. Wie soll jemand, der unter diesen Bedingungen lebt, mir glauben, wenn ich ihm sage, daß die Menschheit größer ist als das und daß in ihm das Potential für Großes steckt? Ehrlich gesagt, wir haben alle keine Wahl mehr. Sie müssen mir glauben, denn wenn sie es nicht tun, werden Amerika und die ganze Welt um sie herum kollabieren. Der Kampf für eine ehrliche Zukunft beginnt bei denen, die sie am meisten brauchen. Denn in ihnen beginnt die wirkliche Zukunft.

Wir müssen eine Politik nach dem Vorbild des New Deal fordern, eine neue Art von Civil Conservation Corps (Beschäftigungsprogramm für junge Amerikaner unter Präsident F.D. Roosevelt, Red.), das sich Space Civilization Construction Corps nennen wird. Darin kann jeder zwischen 18 und 26 Jahren sein gottgegebenes Recht nutzen, seine kreativen Fähigkeiten zu entwickeln, um eine Zukunft hervorzubringen, die diesen Namen verdient.

Stellen wir uns vor, Leute, die dieses Programm durchlaufen, sind jetzt dabei, in ihren Gemeinden Krankenhäuser zu bauen, in denen noch lange nach ihrem Tod Millionen von Menschen geboren werden, oder Schulen, in denen diese Millionen eine ähnliche Ausbildung wie sie selbst erhalten. Diese Menschen arbeiten auch daran, Kraftwerke mit einer so hohen Energieflußdichte zu entwickeln, daß das Verschicken einer monatlichen Stromrechnung teurer wäre als der Strom, der Ihr Haus versorgt. Aber dann gehen sie aus ihren Heimatgemeinden und sogar ihrem Heimatland hinaus. Wenn sie älter werden und überall auf der Welt andere Programme umgesetzt werden, werden sie Lehrer, die ihr Wissen weitergeben, so daß diejenigen, die sie unterrichten, dann für die Welt das tun können, was die ursprüngliche Gruppe für ihr Land getan hat. Ich bin ziemlich überzeugt, daß Martin Luther King mir zustimmen würde, wenn ich sage, daß dies eine der höchsten Formen der Gewaltlosigkeit ist.

Ich möchte mit einem Zitat aus Beethovens Chorfantasie schließen: „Wenn sich Lieb‘ und Kraft vermählen, lohnt den Menschen Götter-Gunst.“ Sind Sie nach dem Gesagten bereit, Mitarbeiter Gottes zu werden?

Videoeinladung zum Jugendaktionstag „Schafft ein Weltraum-Jugendkorps zur Erhaltung der Zivilisation!“

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An der Ecke der 140th Street und St. Anne’s Avenue [in New York] finden Sie die St. Anne’s-Kirche, eine Kirche, die dort seit 1841 steht. Dort liegt Gouverneur Morris begraben, einer unserer Gründerväter, der die Verfassung und die Präambel mit verfaßt hat und mit Hamilton für die Ächtung der Sklaverei kämpfte.

Ich habe Morris besucht, weil ich glaube, daß wir seine Heimatstadt aus ärmsten Verhältnissen herausholen und zu einem Raumfahrtzentrum machen können, wo Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren dafür verantwortlich sind, daß jeden Tag Raketenstarts ins All stattfinden.

Das ist keine neue Idee, sondern nur die Variation einer Maßnahme, die schon einmal angewendet wurde. Sie geht zurück auf die Zeit, als Roosevelt das Civil Conservation Corps (CCC) gründete, als eines von vielen Arbeitsprogrammen als Teil des New Deal, der die Produktionskapazitäten der Vereinigten Staaten völlig umgestaltete und eine neue Generation von Facharbeitern schuf. Am CCC nahmen insgesamt drei Millionen Menschen teil, im Durchschnitt etwa 300.000 Menschen pro Jahr. Darunter waren etwa 5% der jungen Männer des Landes, die sich für das Programm angemeldet haben, das etwa 3.000.000 Personen umfaßte.

Aber ich spreche nicht von irgendeinem gewöhnlichen Hilfsprogramm, sondern von einem, das buchstäblich die Menschheit von der Erde in das Universum hebt und darüber hinaus, in Form eines neuen, revolutionären Space Civilization Construction Corps. Die Jugend braucht eine neue Inspiration in ihrem Leben, in Form einer nationalen Mission, die uns zurück auf den Mond und schließlich zum Mars und darüber hinaus führt, wie es NASA-Chef Jim Bridenstine im Artemis-Programm dargestellt hat.

Die amerikanische Jugend wird im Rahmen dieses Programms an den Grenzen der wissenschaftlichen Forschung stehen und Teil einer Arbeitswelt werden, die die Produktivität vollständig umwandeln wird, in dem neue Fähigkeiten bei der Herstellung, Verarbeitung und anderen Formen der Arbeit entwickelt werden. Das war die Absicht von Gouverneur Morris, als er die Präambel der Verfassung der Vereinigten Staaten schrieb.

Die Menschheit steht vor einer großen Mission, einer Mission, von der man noch in Hunderten von Jahren sprechen wird. Das ist das Gemeinwohl. Das sind die Vereinigten Staaten, die nicht als ein Ort auf der Landkarte begonnen haben, sondern als eine Idee in den Köpfen der größten Denker der Geschichte, die ihr Leben der Verbesserung des Lebensstandards von Menschen widmeten, die weit nach ihnen leben würden.

Das Video endet mit einer Filmaufnahme des Starts der Apollo-11-Mission:

„Null! Alle Triebwerke laufen. Liftoff! Liftoff, 32 Minuten nach der vollen Stunde. Liftoff von Apollo 11!“

Der heute 82jährige Theo Mitchell, ehemaliger Landessenator in Süd-Carolina, sagte im Rahmen der Abschlußdiskussion der Internetkonferenz des Schiller-Instituts am 27. Juni 2020 folgendes:
„Rehabilitiert Lyndon LaRouche!“

Hier die Rede lesen

Ich danke Ihnen, danke vielmals. Ich möchte meiner guten Freundin Helga meinen Respekt und meine Hochachtung zollen für den Mut, dieses Podium, diese Konferenz einzuberufen – und natürlich Lyn, meinem langjährigen Freund, meine Anerkennung für seinen Beitrag und seine Weitsicht und seine Perspektive, die auch heute noch gültig ist. Es macht wirklich stutzig, zu sehen, daß wir in einer Zeit und unter einer Regierung leben, die kaum Interesse daran hat, das Richtige zu tun, ganz besonders für die Rehabilitierung von Lyndon LaRouche.

Ich bin schon seit geraumer Zeit für das Schiller-Institut aktiv. Wir haben uns mit der „Operation Fruehmenschen“ und den Menschenrechtsverletzungen gegenüber Lyndon beschäftigt. Die Operation Fruehmenschen richtete sich bekanntlich gegen die afroamerikanischen Mandatsträger. Es ist uns gelungen, sie zum Stillstand zu bringen, zu stoppen. Man weiß nicht, wofür Lyn den Preis bezahlt hat, er war ja unschuldig inhaftiert. Das war Machtmißbrauch. Der ehemalige Generalstaatsanwalt Ramsey Clark sagte, es sei der chronischste Fall von Mißbrauch des sogenannten Justizsystems, den er je gesehen habe. Und dieser Mann war früher als Justizminister in der Regierung im Amt. Deshalb sprach er sich zur Unterstützung von Lyn aus. Das taten wir alle.

Wir sind alle glücklich zu wissen, daß es so viele junge Menschen gibt, die jetzt Teil dieser Saga sind. Es gibt viel zu tun, aber wir müssen immer daran denken: Um die Gerechtigkeit, die Lyn verdient, und seine Rehabilitierung zu erlangen, müssen wir Menschen für den Dienst für diese Welt rekrutieren. Wie können wir handeln, wenn es immer noch Mißbrauch gibt? Ganz gleich, worüber Sie sprechen, was die Vier-Mächte-Konferenzen betrifft, die da oben werden keinen Cent und keine Zeit für Lyndon LaRouche geben, besonders nicht diese Regierung. Das ist ein Programm, das wir auf keinen Fall vergessen dürfen. Es ist etwas, an dem wir weiter arbeiten müssen. Offensichtlich gibt es Mißbrauch bei der Polizei – George Floyd und der Fall in Atlanta, Herr Ahmaud Arbery, das ist Mißbrauch. Der schwarze Mann ist immer noch zum Abschuß freigegeben. Daher frage ich dieses angesehene Gremium, welche Vorschläge Sie haben, wenn überhaupt, um uns zu retten? Ich danke Ihnen. Rehabilitieren Sie unseren guten Freund Lyndon H. LaRouche junior!


Ausweg aus der Weltkrise – nur mit Kernenergie, Fusion, Raumfahrt

Das Schiller Institut veranstaltete am 6. Juni das Webinar „Neustart für die Weltwirtschaft unter den Bedingungen der Corona-Pandemie“.

Die Welt, wie wir sie noch vor kurzem für selbstverständlich hielten, existiert größtenteils nicht mehr und wird in dieser Form auch nie wieder wiederkehren. Die Corona-Pandemie hat lediglich schonungslos die systemischen Fehler eines Weltwirtschaftsmodells sichtbar gemacht, das längst nicht mehr in der Lage gewesen ist, der Menschheit eine positive Zukunft zu ermöglichen. Die Gesundheitsengpässe, Massenarbeitslosigkeit, Marktturbulenzen, Produktions- und Exporteinbrüche, soziale Unruhen usw. akkumulieren sich zu einem unabwendbaren Zusammenbruch der vorherrschenden neoliberalen Ordnung und ihrer Institutionen. Das internationale Schiller-Institut hat deshalb begonnen, eine weltweite Online-Plattform zu etablieren, auf der alle Elemente eines dringend notwendigen Umbaus und Neustarts der Wirtschaft im Rahmen einer neuen Zukunftsvision diskutiert werden können. Am 6. Juni fand in dem Zusammenhang das erste deutschsprachige Webinar statt, dessen Teilnehmer den Charakter der Systemkrise tiefgehend analysierten und ein umfassendes Lösungsprogramm vorschlugen, das auf den Prinzipien der physischen Ökonomie des Wirtschaftswissenschaftlers Lyndon H. LaRouche beruht. Lesen Sie den vollständigen Bericht von Stephan Ossenkopp hier

Webinar- Ausschnitt: Ausweg aus der Weltkrise – nur mit Kernenergie, Fusion und Raumfahrt:

Schauen Sie sich das Webinar an und helfen Sie mit die Ideen für die Zukunft zu verbreiten.


BRICS-Webseite über die Notwendigkeit eines neuen Weltwährungssystems

Das BRICS-Informationsportal brachte als Aufmacher am 15.1. einen Artikel „Können die BRICS ein Katalysator für ein neues internationales Währungssystem auf der Basis von Infrastrukturentwicklung sein?“ von Paul Gallagher von EIR und Richard A. Black vom Schiller-Institut. Die Autoren schlagen vor, die laufende Kernschmelze des Finanzsystems zu lösen, indem man Lyndon LaRouches Wirtschaftswissenschaft für nationale Wirtschaftsentwicklung auf die derzeit zu wenig genutzte Neue Entwicklungsbank (NDB) der BRICS anwendet, zudem empfehlen sie die Gründung einer Russischen Bank für Infrastruktur und Industrie. (https://infobrics.org/post/30146/)

Gallagher und Black skizzieren die akute Gefahr der gegenwärtigen anglo-amerikanischen Geldpolitik und zeigen dann eine Lösung auf: „Zwei Mitglieder der BRICS, China und Rußland, sind bereits an neuen Initiativen beteiligt, die mit dem alten Muster des Nichtinvestierens in die Infrastruktur brechen: Chinas Gürtel- und Straßen-Initiative (BRI) und der Plan der Russischen Föderation, mit nuklearer Stromerzeugung Afrika zu ,erleuchten’. Der amerikanische physikalische Ökonom Lyndon LaRouche hatte in langjährigen Forschungsarbeiten gezeigt, daß die großen Infrastrukturen – Hochgeschwindigkeitsbahnen, Kernkraftwerke der dritten und vierten Generation, große Wassermanagementsysteme – der zentrale und unersetzliche Produzent von Wertschöpfung in einer Volkswirtschaft sind. LaRouche hatte gezeigt, daß ,die tatsächliche Rolle der Infrastruktur in einer lebensfähigen Form der Wirtschaft… die produktiven Arbeitskräfte verstärkt – eine wissenschaftsgetriebene Steigerung der physischen Produktivität am Ort der Produktion’. Man sollte untersuchen, wie die Neue Entwicklungsbank der BRICS in Bezug auf Größe und Konzeption erweitert werden könnte, um eine Keimzelle für ein neues Geldsystem für Entwicklung zu werden.“

Anhand der vorgeschlagenen Gründung einer Russischen Bank für Infrastruktur und Industrie beschreiben die Autoren dann den Weg zur Gründung weiterer solcher Nationalbanken sowie der Beteiligung der USA auf Grundlage der bewährten Prinzipien Alexander Hamiltons.


Zerstörung Beethovens im Beethovenjahr 2020?

In einem vielbeachteten Appell erklärte Helga Zepp-Larouche, Vorsitzende des internationalen Schiller-Institutes, daß die Zerstörung der Oper „Fidelio“ von L. van Beethoven  in einer Aufführung in Darmstadt einem Dammbruch gleichkomme.

Hier wurde nicht nur durch die Regie der Sinn der Oper , sondern sogar  auch die Musik entstellt.

„Die Grenze des Zumutbaren ist endgültig überschritten“, erklärte Frau Zepp- LaRouche.

Wenn dieser Zerstörung nicht Einhalt geboten würde, wird sich die ganze Welt über den „Eurotrash“ lustig machen, wie dieses Genre inzwischen in vielen Ländern genannt wird.

Dieser Appell erregte schon international Aufsehen, wie z.B. in den USA, Italien und Holland.

Wir bitten Sie, den nachfolgenden Appell zu unterstützen, zu veröffenlichten und zu verbreiten.

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Von der Unfähigkeit, Musik zu komponieren

Ein Offener Brief an die Klassikliebhaber Deutschlands im Beethoven-Jahr: Die Grenze des Zumutbaren ist endgültig überschritten!

Von Helga Zepp-LaRouche

 

Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben,
Bewahret sie!
Sie sinkt mit euch! Mit euch wird sie sich heben!

Friedrich von Schiller

 

Das erste, was man über die Aufführung von Beethovens Fidelio im Staatstheater Darmstadt in einer Inszenierung von Paul Georg Dittrich und einer musikalischen Bearbeitung des Finales durch Annette Schlünz sagen kann: Sie ist grottenschlecht. Grottenschlecht vom musikalischen, vom künstlerischen, vom philosophischen und vom menschlichen Standpunkt. In einer langen Reihe von stupiden, geschmacklosen, repetitiven Aufführungen des Regietheaters, wie sie seit mehr als einem halben Jahrhundert (!) auf die Bühne gebracht werden – zunächst beschränkt auf das Theater, und seit Jahren auch der Oper angetan -, war diese Aufführung der absolute Tiefpunkt.

Als Hans Neuenfels im Sommer 1966 als 25 Jahre alter Dramaturg am Trierer Theater als Werbung für das „1. Happening in Rheinland-Pfalz“ ein Flugblatt verteilen ließ, wo er auch die Frage stellte: „Warum schänden Sie nicht kleine Mädchen?“, befand er sich durchaus in Übereinstimmung mit den Überzeugungen der 68er Bewegung, wie man spätestens seit Cohn- Bendit weiß. Seitdem – seit 53 Jahren! – kopulieren diverse Nackte, Rockerbanden, Schizophrene oder Nazi-Kostümierte auf den Bühnen und haben erfolgreich die Stücke und Kompositionen der klassischen Dichter und Komponisten bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Originalität sieht anders aus.

Die Darmstädter Fidelio-Inszenierung präsentiert nicht nur eine Multimedia-Mischung von ästhetischen Abgeschmacktheiten, Brechtschen Entfremdungseffekten und einer Überlagerung der musikalischen Szenen des ersten Teils mit einer die ganze Bühne ausfüllenden Leinwand, auf die Bilder und Filmausschnitte projiziert werden. Diese sollen den zeitgeschichtlichen Hintergrund illustrieren, vor dem acht Inszenierungen von 1805 bis heute stattgefunden haben. Der Gesamteindruck ist chaotisch, die Sänger, die gegen diese Clip-Gewitter ansingen müssen, beginnen einem leid zu tun, so wie Leonore, die die ganze Zeit wie ein kopfloses Huhn um die Bühne herumlaufen muß.

Aber die wirkliche Monstrosität ereignet sich im zweiten Teil, als das Finale, die großartige Freiheitshymne der Oper, durch Einschübe von Kompositionen im Stil der Neuen Musik von Annette Schlünz martialisch regelrecht zerhackt wird. Schlünz beschreibt die von ihr komponierten Einschübe im Programmheft folgendermaßen:

„Nach und nach ist so ein ,Heil-Chor’ entstanden, der teilweise verstummt oder in dem nur einzelne Stimmen oder Wörter stehen geblieben sind. Manchmal radikalisiere ich auch Beethovens Instrumentation, um seine Ideen noch zu verstärken oder ich wiederhole einzelne Takte und stoppe dann plötzlich. Ein ganz großer Wunsch von mir war es, Fremdklang mit einzuflechten und die Musik an manchen Stellen einzufärben. Die Trompetenfanfare, die schon vor Beginn der Vorstellung vom Balkon des Staatstheaters erklingt, greife ich auf und erweitere sie: Das ist das Signal, das zum Aufbruch ruft. Einige Instrumente und Musiker, die aus dem Orchesterklang herausfallen, werden sozusagen abtrünnig und bringen etwas Neues herein. Das F-Dur Ensemblestück – ein fantastisches Stück Musik mit einer Sakralität und Geschlossenheit, an die ich mich nie heranwagen würde – lasse ich hingegen unberührt wie einen Edelstein stehen. Das anschließende Zwischenspiel mit meiner Musik, bei der unterschiedliche Klänge inklusive der Stimmen von acht Vokalsolistinnen durch den Raum geschickt werden, bricht die Beethoven’sche Klangwelt vollends auf.“

Vom Standpunkt der malträtierten Zuschauer hatte der von Schlünz zwischengeschobene Krach, bei dem Sänger und Instrumentalisten aus Plätzen mitten im Publikum und von allen Seiten ihren ohrenbetäubenden Mist hinausposaunten, mit Musik nicht mehr das geringste zu tun: Die Grenze zur Körperverletzung war eindeutig überschritten.

Wie emotional gestört Schlünz ist, wird aus ihren nächsten Sätzen deutlich:

„Beim Hören habe ich mir oft vorgestellt, ich würde an den Reglern eines Mischpults sitzen und die Geschwindigkeit noch weiter hochdrehen. Und da würde ich Beethoven einfach mal unterstellen, daß er beim Komponieren im Sinn hatte, fast etwas zu überdrehen. Das ist eine regelrechte Jubelmaschine! Mich erinnert das an Kinder, die vor Aufregung völlig überschnappen, weil sie nicht wissen, wie sie ihre Gefühle im Griff behalten sollen.“

Wenn hier irgend etwas übergeschnappt ist, dann ist es die von Schlünz hier demonstrierte Erbärmlichkeit, ihre emotionale Impotenz, das Erhabene des Sieges der Liebe zwischen Leonore und Florestan zu begreifen. Mehr noch, sie kann diese Größe offensichtlich nicht ertragen, ihre Vorstellung, mittels der Regler eines Mischpults die Geschwindigkeit der Musik hochdrehen zu wollen, ist der gleiche unkontrollierbare Ausraster, mit dem die Mörder des Ibykus sich selbst verraten, nachdem der Chor der Erinnyen die höhere Macht der Poesie im Theater von Korinth wachgerufen hat. Kleine, niedrig gesinnte Geister können weder große Ideen noch erhabene Gefühle ertragen.

Das großartige Finale des Fidelio, in dem Beethoven die Überwindung der Tyrannei durch den Mut der Gattenliebe zelebriert, ist Ausdruck der edelsten Humanität, bei der Liebe, Mut und Freiheitswille ihren musikalischen Ausdruck finden. In der Arie Leonores heißt es zuvor: „Ich wanke nicht, mich stärkt die Pflicht der Gattenliebe.“ Beethoven wählte den Stoff der Oper als im Sinne Schillers gelungene Idealisierung einer historischen Begebenheit, der Befreiung des Helden der Amerikanischen Revolution und französischen Republikaner, Marquis de La Fayette, durch seine Frau Adrienne. Darin kommt Beethovens eigene republikanische Gesinnung zum Ausdruck, wozu in der damaligen Zeit immer noch feudaler Strukturen und napoleonischer Feldzüge selber schon persönlicher Mut und Freiheitswille gehörte.

Für die gestörte Emotionalität der Vertreter der Frankfurter Schule und des liberalen Zeitgeistes sind solche zutiefst menschlichen Gefühle nicht mehr zugänglich. Der Regisseur Paul-Georg Dittrich sagt in seinem Interview im Programmheft in aufschlußreicher Weise, daß ihm das Finale vorkommt „wie eine Feier, bei der man gar nicht weiß, was eigentlich gefeiert wird“. Wenn Dittrich und Schlünz das nicht wissen, heißt das aber noch lange nicht, daß sie das Recht hätten, auch den normalen Menschen den Zugang dazu durch die Dekonstruktion der Komposition Beethovens zu zerstören.

Im Geiste des „Kongreß für kulturelle Freiheit“

Aber genau das war von Anfang an die Absicht der diversen Strömungen, in deren Tradition sich Dittrich, Schlünz und die ganze Inszenierung in Darmstadt befinden, einem Amalgam aus Adorno, der Eisler-Brecht-Schule und des Kongresses für kulturelle Freiheit. In einem bemerkenswerten Anflug wahrheitsgerechter Berichterstattung berichtete die FAZ am 12.11. 2017 in dem Artikel „Die CIA und die Kultur: Wie man die großen Wörter klaut“ über die Ausstellung anläßlich des 50jährigen Jubiläums des Skandals, als 1967 bekannt wurde, daß die gesamte gigantische Operation des Kongresses für kulturelle Freiheit eine von der CIA finanzierte Operation als Teil des Kalten Krieges war. Und dann das für die FAZ schon beinahe sensationelle Eingeständnis über das Ganze: „Die beunruhigende Pointe ist, daß der Geheimdienst dabei nicht einfach eine sinistre Reaktion beförderte, sondern eben jenem Linksliberalismus zum Durchbruch verhalf, der bis heute den Mainstream-Standard der westlichen Intellektuellen bildet.“

Die Darmstädter Fidelio-Inszenierung ist gewissermaßen die Endmoräne dieses Prozesses. Angefangen hatte er mit dem Wandel der amerikanischen Nachkriegspolitik. Nach dem unzeitigen Tod Roosevelts, unter dessen Führung die USA im Zweiten Weltkrieg mit der Sowjetunion im Kampf gegen den Faschismus verbündet waren, geriet der intellektuell wesentlich kleinere Truman schnell unter den Einfluß Churchills. Mit seiner berüchtigten Fulton-Rede am 5. März 1946 läutete dieser den Kalten Krieg ein. Damit gewannen die Vorläufer jener Elemente im amerikanischen Sicherheitsapparat, vor denen Eisenhower später als dem Militärisch-Industriellen Komplex warnte und die heute oftmals verkürzt als „Tiefer Staat“ bezeichnet werden, die Oberhand.

Der nunmehr ausgerufene Kalte Krieg erforderte, daß die tiefen Emotionen, die Amerikaner und Russen aufgrund der Kriegserfahrung verbanden und wie sie im Treffen an der Elbe in Torgau ihren Höhepunkt fanden, durch ein antirussisches Sentiment ersetzt werden mußten. Es mußte ein neues Feindbild aufgebaut und die gesamte Axiomatik des Denkens in der Bevölkerung entsprechend geändert werden. Für die USA bedeutete dies, die Grundannahmen in der Bevölkerung zu ändern, die zur Unterstützung der Politik Roosevelts beigetragen hatten. Für Europa und insbesondere Deutschland mußten die Wurzeln der europäischen humanistischen Kultur, die die kulturelle Identität jenseits der zwölf Jahre Schreckensherrschaft ausmachten, zerstört und durch ein Konstrukt ersetzt werden – die Dekonstruktion der klassischen Kultur.

Das Instrument, das für diesen Zweck geschaffen wurde, war der „Kongreß für kulturelle Freiheit“ (CCF), ein gigantisches Programm der psychologischen Kriegsführung, das von den Geheimdienstkreisen um Allan Dulles unter der Leitung von Frank Wisner, dem damaligen Chef des Büros für politische Koordination im US-Außenministerium, ins Leben gerufen wurde. Später wurde der CCF in die Abteilung für verdeckte Operationen verlagert. Die Operation dauerte offiziell von 1950 bis 1967, als die New York Times am 27. April 1967 veröffentlichte, daß der CCF eine Operation des CIA war – eine Enthüllung, die sich zum größten Kulturskandal des 20. Jahrhundert entwickelte. Der CCF operierte in 35 Staaten, gab 20 Magazine heraus, und tatsächlich steuerte der CIA praktisch jede Kunstausstellung und kulturelle Veranstaltung. In Europa gab es in dieser Zeit so gut wie keinen Schriftsteller, Musiker, Maler, Kritiker oder Journalisten, der nicht in irgendeiner Form mit diesem Projekt in Verbindung stand – mal wissentlich, mal ohne eine Ahnung zu haben.

Die Orientierung dieser Kulturprojekte war im wesentlichen die gleiche wie die der Frankfurter Schule, deren führende Vertreter während der Zeit des Nationalsozialismus in den USA im Exil waren und dort teilweise in den Sold der amerikanischen Geheimdienste getreten waren, wie Herbert Marcuse und andere. Auf jeden Fall paßten die Ansichten der Frankfurter Schule perfekt in das Programm des CCF. Theodor Adorno vertrat z.B. die absurde und ignorante Auffassung, daß der Idealismus Friedrich Schillers direkt zum Nationalsozialismus geführt habe, weil er einen radikalen Standpunkt eingenommen habe. Deshalb sei es nötig, die Schönheit vollkommen aus der Kunst zu entfernen. In seinem Aufsatz „Kulturkritik und Gesellschaft“, 1949 geschrieben, gipfelte seine misanthropische Sichtweise in dem vielzitierten Satz: „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch.“

In Darmstadt auch hier nichts Neues: Im Programmheft zur Fidelio-Aufführung vertritt ein George Steiner exakt die gleiche Meinung: „Ist es möglich, daß im klassischen Humanismus selbst, in seiner Neigung zur Abstraktion und zum ästhetischen Werturteil, ein radikales Versagen angelegt ist? Kann es sein, daß Massenmord und jene Gleichgültigkeit gegenüber den Greueln, die dem Nazismus Vorschub geleistet hat, nicht Feinde oder Negationen der Zivilisation sind, sondern ihr gräßlicher aber natürlicher Komplize?“

Was hier in Reinformat zum Ausdruck kommt, ist exakt die psychologische Kriegsführung des CIA-gesteuerten CCF, der die Wurzeln der humanistischen Identität in der deutschen Bevölkerung zugunsten einer anglo-amerikanischen kulturellen Werteskala ausreißen sollte.

Eine Frage des Menschenbilds

Um es noch einmal auf den Punkt zubringen: Es gibt keinen größeren Gegensatz als den, der zwischen dem erhabenen Menschenbild des Humanismus und der klassischen Kunst und dem barbarischen Menschenbild der Nationalsozialisten existiert. Das Menschenbild der Klassik sieht den Menschen als prinzipiell gut an, als das einzig vernunftbegabte Geschöpf, das die in ihm angelegten Potentiale durch die ästhetische Erziehung zu einem harmonischen Ganzen, zu einem schönen Charakter, wie Wilhelm von Humboldt es ausgedrückt hat, vervollkommnen kann. Die klassischen Kunstwerke in der Dichtung, den bildenden Künsten und der Musik zelebrieren diese schöne Menschlichkeit und sind selbst wiederum Inspiration für die kreativen Fähigkeiten der Leser, Zuschauer und Zuhörer.

Das Menschenbild der Nationalsozialisten hingegen mit seiner Blut-und-Boden-Ideologie geht von einer rassistischen, chauvinistischen und sozialdarwinistischen Ideologie der Überlegenheit der arischen Rasse aus. Zu behaupten, die Tatsache, daß sowohl die Klassik als auch der Nationalsozialismus in Deutschland vorgekommen sind, beweise, daß es einen inneren Zusammenhang zwischen diesen vollkommen gegensätzlichen Vorstellungen gäbe, ist genau so absurd wie die Behauptung, aus der amerikanischen Verfassung seien geradewegs die Interventionskriege der Regierungen Bush und Obama entstanden oder aus der Überzeugung der Johanna von Orleans die französische Kolonialpolitik. Diese Behauptungen stammen in Wirklichkeit aus der Giftküche der CIA, zu deren Rezepten spätestens seit den Zeiten des CCF die „notwendige Lüge“ und die „glaubhafte Abstreitbarkeit“ gehören, wovon die Welt in jüngster Vergangenheit mit dem andauernden Coup gegen Präsident Trump durch den britischen Geheimdienst in Zusammenarbeit mit dem „Tiefen Staat“ wieder genügend viele Kostproben bekommen hat.

Die Frage, wie es vom hehren Ideal der deutschen Klassik zum Absturz unter der Herrschaft der Nationalsozialisten kommen konnte, ist eine der wichtigsten Fragen überhaupt. Um sie zu beantworten, ist die gesamte Ideengeschichte seitdem notwendig, vom Angriff der Romantik auf die Klassik und der damit beginnenden Auflösung der klassischen Form über den beginnenden Kulturpessimismus, der mit der Konservativen Revolution als Antwort auf die Ideen von 1789 und der politischen Restauration des Wiener Kongreß einzusetzen begann, über Schopenhauer und Nietzsche, die Bewegung des Jungen Europa vor dem Ersten Weltkrieg bis hin zum Ersten Weltkrieg und seinen Folgen.

Den Zweck, Kulturpessimismus zu induzieren, verfolgten auch die diversen Musikprojekte des CCF. 1952 veranstaltete er ein einmonatiges Musikfestival in Paris mit dem Titel: „Meisterwerke des 20. Jahrhunderts“, bei dem über hundert Symphonien, Konzerte, Opern und Ballette von über 70 Komponisten des 20. Jahrhundert aufgeführt wurden. Das Boston Symphony Orchestra, das eine führende Rolle bei weiteren Projekten des CCF spielen sollte, eröffnete das Festival mit einer mehr als gewöhnungsbedürftigen Aufführung von Strawinskys Sacre du Printemps. Ebenfalls aufgeführt wurden die Atonalisten Arnold Schönberg (bei dem Adorno studiert hatte) und Alban Berg, dazu Paul Hindemith, Claude Debussy und Benjamin Britten, um nur einige zu nennen. Weitere Konferenzen zur Propagierung von atonaler und Zwölftonmusik folgten in Prato und Rom, die ausschließlich Avantgarde-Musik förderten. Bei all diesen gut finanzierten Veranstaltungen wurde es als selbstverständlich erachtet, daß alle so taten, als würde ihnen häßliche Musik gefallen.

Die „Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik“, ebenfalls unterstützt von der amerikanischen Militärregierung und dem CCF, brachte u.a. Schönberg, Webern und Bartok zur Aufführung. Dozenten wie Adorno, Olivier Messiaen und John Cage referierten über ihre Musiktheorie. Eine offizielle Beurteilung von Ralph Burns, Chef der OMGUS Cultural Affairs Branch, im Review of Activities über diese Kurse lautete: „Man war sich allgemein darüber einig, daß ein Großteil dieser Musik wertlos ist und besser nicht hätte gespielt werden sollen. Man bedauerte, daß Zwölftonmusik übermäßig viel Raum gegeben wurde. Ein Kritiker beschrieb die Konzerte als ,Triumph des Dilettantismus’.“

Es geht hier gar nicht darum, jemanden davon abzuhalten, atonale oder Zwölftonmusik oder welche Formen von Avantgarde-Musik auch immer zu komponieren oder anzuhören. Jeder nach seinem Geschmack. Es geht darum, daß durch die Idee der Gleichberechtigung aller Töne der temperierten chromatischen Skala die viel höheren Freiheitsgrade, die sich aus der polyphonen, harmonischen und kontrapunktischen Komposition, wie sie sich seit Bach über Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Schumann und Brahms entwickelt haben, massiv reduziert werden. Damit fallen die Mehrdeutigkeit der Noten und die Beziehungen zwischen den Tonarten, die Möglichkeit der enharmonischen Verwechslungen usw. weg: Die „Motivführung“ ist eine Form der Komposition, die aus einer einzigen musikalischen Idee heraus alle weiteren Themen, alle Sätze und schließlich die gesamte Komposition gesetzmäßig entwickelt. Diese Technik des Komponierens hat sich, wie Norbert Brainin, der Primgeiger des Amadeus-Quartetts, stringent dargelegt und in diversen Meisterklassen demonstriert hat, von Haydns „Russischen Quartetten“ op. 33 über Mozarts „Haydn- Quartette“ bis zu Beethovens späten Quartetten zu immer größerer Komplexität und Vollendung entwickelt.

Von diesem hohen Niveau, das die klassische Komposition mit Beethoven erreicht hatte, ist die sogenannte Moderne Musik – und es gibt durchaus gute moderne Kompositionen -, wenn sie diese Prinzipien aus dem Fenster wirft, ein Abstieg vergleichbar mit dem von einem sich antientropisch entwickelnden Universums von bisher mindestens zwei Billionen bekannten Galaxien herunter zur Vorstellung der flachen Erde.

So gut wie alle wirklich kreativen Menschen von Konfuzius bis Albert Einstein erkannten und nutzten die Wirkung von guter oder klassischer Musik zur Beförderung ihrer eigenen kreativen Fähigkeiten und zur ästhetischen Veredlung der Bevölkerung. Konfuzius machte die richtige Beobachtung, daß man an der Qualität der Musik den Zustand eines Staates ablesen könne. Die Versenkung in die Kompositionen großer klassischer Komponisten eröffnet den tiefsten Zugang zu den kreativen Fakultäten der menschlichen Seele und des Geistes. Wo sonst kann wie bei der klassischen Musik die Leidenschaft gestärkt und vertieft werden, die notwendig ist, über den eigenen kleinen Tellerrand hinauszublicken und sich mit den großen Gegenständen der Menschheit zu beschäftigen? Oder das Empfindungsvermögen ausgebildet werden, um die Forderung Schillers zu erfüllen, die er in der Rede zur Universalgeschichte aufstellt:

„Ein edles Verlangen muß in uns entglühen, zu dem reichen Vermächtnis von Wahrheit, Sittlichkeit und Freiheit, das wir von der Vorwelt überkamen und reich vermehrt an die Folgewelt wieder abgeben müssen, auch aus unsern Mitteln einen Beitrag zu legen, und an dieser unvergänglichen Kette, die durch alle Menschengeschlechter sich windet, unser fliehendes Dasein zu befestigen.“

Es ist genau diese Emotionalität der Liebe, die im Finale des Fidelio zum Ausdruck kommt: Liebe zum Gatten, Liebe zur Menschheit und die Idee der Freiheit in der Notwendigkeit, die Idee, mit Leidenschaft die Pflicht zu erfüllen und darin frei zu werden, was Schiller als die Qualitäten seines Ideals der schönen Seele und des Genies definiert hat. Es ist die Quintessenz der gesamten ästhetischen Methode der Klassik und Friedrich Schillers insbesondere: „Weil es die Schönheit ist, durch welche man zur Freiheit wandert.“

Verhurzt

Aber es ist genau dieser Freiheitsbegriff, dem die ganzen Verfechter von Regietheater, disharmonischer Musik und postmoderner Dekonstruktion den Kampf angesagt haben, weil er ihrem liberalen Konzept von „Freiheiten“ statt Freiheit entgegensteht. Also greifen sie hemmungslos in die schon reichlich zerfressene Mottenkiste von Brechtschen Verfremdungseffekten: Unterbrechungen, Filmclips, Spruchschilder, auf das Publikum gerichteter Kameraführung etc., um die Zuschauer so aus ihren Hör- und Denkgewohnheiten heraus zu „schocken“. Was in Darmstadt dabei heraus kommt, ist eine Mischung aus Clockwork Orange – man erinnere sich an die gewalttriefende Scheußlichkeit von Stanley Kubrick, die mit der Musik der 9. Symphonie Beethovens untermalt wurde – und der intellektuellen Tiefe Helene Fischers. Wenn Helene Fischer im roten Latex-Outfit zu orgiastischen Bewegungen ihren Song „Sag mal, spürst Du das?“ ins begeisterte Publikum hineinschnulzt, dann ist das ungefähr genau so subtil, wie wenn während des gesamten Finales auf der Bühne der Satz „Bewegt es Dich?“ in großen Neonlettern aufleuchtet. Offensichtlich meint der Regisseur Dittrich, daß das intellektuell herausgeforderte Publikum mit einer Holzlatte aufgeweckt werden müsse. Dazu dann das eingangs erwähnte Bombardement mit ohrenbetäubendem Krach durch im Zuschauerraum verteilte Instrumentalisten und Chormitglieder.

Das Publikum dankte für diesen Klamauk mit einem gequälten Mini-Applaus. Wenn es das Ziel der Inszenierung war, entweder das Publikum zum politischen Handeln in der Gegenwart aufzufordern oder die zeitgenössische Musik für ein „breiteres Publikum“ (Dittrich) zu öffnen, dann muß man in beiden Fällen sagen: Ziel verfehlt. Der bekannte „Hurz“-Sketch von Hape Kerkeling beschreibt die Reaktion der meisten Zuschauer – die sich offensichtlich schon zu lange an die Zumutungen des Regietheaters und den Kulturkrieg des CCF gewöhnt haben, der offensichtlich immer noch andauert – sehr treffend.

Abschließend sei ein Zitat von Alma Deutscher, die wirklich komponieren kann, erwähnt: „Wenn die Welt so häßlich ist, warum soll man sie dann noch häßlicher machen mit häßlicher Musik?“

Verteidigt die klassische Kultur!

Ehe das Vorbild von Frau Schlümpf Beispiel macht, noch andere klassische Kompositionen im Sinne von Hans Neuenfels zu „schänden“, soll diese Kritik im Beethoven-Jahr eine Debatte ins Leben rufen, die Klassik gegen solche Übergriffe zu verteidigen.

Das Beethoven-Jahr, in dem nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt eine große Anzahl von Beethovens Kompositionen aufgeführt werden, bietet die wunderbare Chance, daß wir uns an unsere bessere kulturelle Tradition in Deutschland erinnern, dem seit Jahrzehnten fortdauernden moralischen Abwärtstrend entgegenstellen und im bewußten Hören von Beethovens Musik die innere Kraft finden, unsere eigene Kreativität lebendig werden zu lassen.

Die Welt befindet sich derzeit in einem Epochenwandel, in der die bisherige, von den atlantischen Staaten dominierte Ära eindeutig zu Ende geht und sich der Schwerpunkt der Entwicklung nach Asien verlagert, wo es mehrere Völker gibt, die auf ihre zum Teil über 5000 Jahre alten Zivilisationen zu recht stolz sind und diese pflegen. Wenn Europa irgend etwas dazu beizutragen hat, um das entstehende neue Paradigma in der Welt in einem humanistischen Geist mit zu gestalten, dann ist es unsere Hochkultur der Renaissance und der Klassik.

Viele Wissenschaftler, Künstler und durchaus deutschlandfreundliche Menschen auf der ganzen Welt wundern sich ohnehin seit geraumer Zeit, was mit den Deutschen eigentlich los ist, daß sie sich so weit von ihrer Eigenschaft als Volk der Dichter und Denker entfernt haben. Wenn wir uns das Beethoven-Jahr verhunzen lassen – oder sollte man sagen, „verhurzen“ lassen? -, dann würde man Deutschland als Kulturnation wohl endgültig abschreiben.

Um Diskussionsbeiträge wird gebeten.

zepp-larouche@eir.de


Schiller-Institut wird Gründungsmitglied der CGTN-Denkfabrik

Chinas englischsprachige internationale Mediengruppe CGTN (China Global Television Network) gründete am 4.12. im Rahmen des dritten jährlichen Global Media Summit mit über 300 Teilnehmern aus Politik, Wirtschaft, Medien und Technologie den „CGTN Think Tank“. Die neue Denkfabrik wird „kooperative Beziehungen zu 50 renommierten Denkfabriken weltweit haben, um Einblicke in die Weltentwicklung zu geben und den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen zu fördern“, so eine Erklärung des Senders. Hier finden Sie ein Video zur Eröffnungszeremonie der Veranstaltung.

Zu den Gründungsmitgliedern, die an der Veranstaltung teilnahmen, gehörte Helga Zepp-LaRouche als Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts. Weitere prominente Mitglieder sind Leiter von Vereinigungen, die sich dem Dialog der Zivilisation widmen, Handelskammern und ähnlichen Institutionen.

Zepp-LaRouche sprach in der ersten Sitzung der Veranstaltung über das rasch zerfallende westliche Finanzsystem und die Dringlichkeit einer neuen Bretton-Woods-Konferenz zur Schaffung eines neuen Systems, das dem Geist der Neuen Seidenstraße entspricht.

Sie betonte, daß die Vereinigten Staaten und Europa mit der Belt & Road-Initiative bei der Industrialisierung Afrikas und beim Wiederaufbau Südwestasiens kooperieren müssen. Die Ausweitung der BRI zu einer globalen Weltlandbrücke, erklärte sie, schüfe auch eine Grundlage zur Ablösung der NATO. „Die NATO ist nicht nur ,hirntot’, sondern auch obsolet, weil sie nicht mehr dem Eigeninteresse der Mitgliedstaaten dient. Sobald wir eine globale Kooperation in der BRI haben, können wir auch eine neue internationale Sicherheitsarchitektur schaffen. Viele mögen glauben, daß das ein utopisches Konzept ist, aber es ist der einzige Weg aus einer existentiellen Krise für die gesamte Menschheit.“

Sie wurde auch vom englischsprachigen China Radio International (CRI) interviewt (http://chinaplus.cri.cn/podcast/detail/1/190097, ab der 13. Minute).

Zepp-LaRouche berichtete am 7.12., ihre chinesischen Gesprächspartner seien über die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und China und die abscheulichen Angriffe auf China aus den Vereinigten Staaten sehr verärgert, weil sie befürchten, daß das Verhältnis erst nach langer Zeit wieder repariert werden kann. Die meisten hätten keine Ahnung, daß das Absetzungsverfahren gegen Donald Trump in den USA faktisch ein Putsch ist. Auch über das Ausmaß der Finanzkrise und des drohenden Finanzkrachs seien sich die meisten nicht im klaren.

Daher konzentrierte Zepp-LaRouche sich in ihrem Interview mit CRI auf diese Themen.


Prominente Stellungnahmen des Schiller-Instituts in Le Figaro

Zwei Erklärungen des Schiller-Instituts – „Die Welt braucht chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit“ und „Stoppt diesen Handelskrieg, der zu einem Marktcrash führen kann“ – erschienen Anfang September in Le Figaro, der zweitgrößten Zeitung Frankreichs. Freunde des Schiller-Instituts, die sich Sorgen über die gravierenden Folgen des Handelskrieges zwischen China und den USA für die Weltwirtschaft und über die Kriegspolitik machen, veröffentlichten die Artikel als bezahltes Kommuniqué. Interessanterweise erschienen sie im Figaro zu dem Zeitpunkt, als der frühere Ministerpräsident Jean-Pierre Raffarin in Berlin war und eine deutsch-französische Zusammenarbeit für Frieden und Entwicklung mit Rußland und China, insbesondere mit der Gürtel und Straßen-Initiative (BRI), forderte.

Die Artikel sind namentlich gezeichnet von Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Präsidentin des internationalen Schiller-Instituts, und von Christine Bierre für das französische Schiller-Institut. Sie vertreten die Auffassung, daß eine chinesisch-amerikanische Zusammenarbeit bei der Modernisierung der Infrastruktur in den USA und in Entwicklungsländern der beste Weg ist, um die Handelsdefizite abzubauen und die weltwirtschaftliche Produktion insgesamt zu steigern. Dann sei auf der Welt genug Platz für zwei „Riesen“ und für alle anderen, kleineren Volkswirtschaften.

Zepp-LaRouches Artikel enthält Aussagen aus ihren wöchentlichen strategischen Internetforen, in denen sie Donald Trumps Handelskrieg gegen China kritisiert. Der Artikel beginnt mit Trumps Tweet vom 23.8.: „Wir brauchen China nicht und wären ehrlich gesagt ohne es weitaus besser dran“, und Zepp-LaRouches Antwort: „Es ist objektiv falsch zu glauben, die Vereinigten Staaten und die Welt könnten ihre wirtschaftlichen Probleme ohne China und ohne die Gürtel- und Straßen-Initiative lösen.“

Wie das Schiller-Institut seit langem betont, sei das eigentliche Problem hinter dem Angriff auf Huawei und andere chinesische Spitzentechnologien nicht der Schutz amerikanischer Arbeitsplätze, sondern „der Versuch, China einzudämmen, um seinen Aufstieg zu verhindern, da er fälschlich als Bedrohung für die Vereinigten Staaten angesehen wird“. Dieser Versuch, so Zepp-LaRouche, sei nicht nur vergeblich, sondern auch sehr gefährlich. „Man kann kein Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern eindämmen, dessen Regierung die Politik offensichtlich auf den richtigen Kurs gebracht hat. Sonst gäbe es nicht den enormen Erfolg der letzten 40 Jahre der Reform und Öffnung, in denen 800 Millionen Menschen oder mehr aus der Armut befreit wurden…“

Christine Bierre befaßt sich in ihrem Artikel mit dem raschen Abschwung des Welthandels und der realen Gefahr einer Weltwirtschaftskrise, die viele Regierungsbeamte, ehemalige Zentralbanker, Ökonomen und Großunternehmen veranlaßt, Donald Trump zu einem Kurswechsel zu drängen. Es sei falsch zu behaupten, China hätte die amerikanische Industrie „gestohlen“, denn die Auslagerung in Billiglohnländer war eine bewußte Politik von Trumps Vorgängern im Weißen Haus. Die Herausforderung bestehe heute darin, daß China und die USA gemeinsam neuen Wohlstand schaffen. Neben der Wiederbelebung der US-Wirtschaft sollten die beiden Riesen Arbeitsplätze und Infrastruktur für die Welt von morgen schaffen und zusammenarbeiten, um Afrika und andere Teile der Welt zu industrialisieren. Die Gürtel- und Straßen-Initiative, so Bierre abschließend, sollte als Vorbild dienen, um das reale Wachstum in allen diesen Volkswirtschaften anzukurbeln.


Nachhaltige Entwicklung auf wissenschaftlicher Basis neu definieren

Im Vorfeld der bevorstehenden Vollversammlung der Vereinten Nationen veröffentlichten Hussein Askary und Jason Ross vom Schiller-Institut Ende August eine ausführliche Schrift mit dem Titel „Die Notwendigkeit, nachhaltige Entwicklung als anhaltende Entwicklung neu zu definieren: Gürtel und Straße und Apollo-Programm als Inspirationsquelle“ – der „grüne“ Begriff der „nachhaltigen“ (engl. sustainable) Entwicklung soll durch den Begriff der „anhaltenden“ (engl. sustained), d.h. nie endenden Entwicklung abgelöst werden. Ihre Intervention kommt zur rechten Zeit und entkräftet den hysterischen Vorstoß, die Diskussion bei den Vereinten Nationen von den legitimen Entwicklungszielen der Welt abzulenken und sie zu einem Zirkus von Weltuntergangspropheten herabzuwürdigen, dem die transatlantischen Eliten den „Klimawandel“ als Hauptthema aufzwingen.

In der Einleitung der Schrift heißt es, die UN-Vollversammlung „wird Führungskräfte aus Entwicklungsländern anziehen, die dringend die Umsetzung der vorrangigen Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDG2030) sehen möchten. Die vorrangigen Ziele sind die Beseitigung der Armut (Ziel 1), die Beseitigung des Hungers (Ziel 2), die Bereitstellung einer guten Gesundheitsversorgung (3), hochwertige Bildung (4), sauberes Wasser (6), verfügbare und bezahlbare Energie (7), Wirtschaftswachstum (8), Infrastruktur und Industrialisierung (9). Obwohl es wirklich sehr dringlich ist, diese Ziele zu erreichen, werden die USA, die EU sowie die UN-Bürokratie selbst höchstwahrscheinlich das Hauptaugenmerk auf Ziel 13 (Klimaschutz) legen!“

Die Autoren erläutern weiter:

„Reiche Weltuntergangspropheten aus westlichen Ländern werden zum UN-Gebäude in New York strömen, in Flugzeugen fliegend, auf Yachten segelnd oder auf dem Boden kriechend, um die Prophezeiung vom ,Ende der Welt’ durch den Kollaps des Erdklimas zu predigen – an dem anhaltendes Wirtschaftswachstum und industrielle Entwicklung schuld seien. Damit schließen sie sich einer wachsenden Gruppe mächtiger Finanz- und Bankinteressen in der westlichen Welt an, die sich durch „grünes Wachstum“ und „grüne Finanzen“, wie sie es nennen, bereichern wollen. Ihre Absicht ist, reales Wirtschaftswachstum und wissenschaftlich-technologischen Fortschritt weltweit zu stoppen, um ,den Planeten zu retten’. Gleichzeitig sollen die Wünsche armer Länder und Entwicklungsländer in den Hintergrund treten, denn es gebe dringendere Probleme als die Beseitigung von Armut und Hunger, die Bereitstellung von Gesundheitsversorgung, Bildung und von sauberem Wasser und Strom für Milliarden von Menschen.“

Die pakistanische Tageszeitung National Herald Tribune veröffentlichte das Dokument in einer dreiteiligen Serie. Darüber hinaus erschien es bisher in Executive Intelligence Review (https://larouchepub.com/other/2019/4636-sustained_development.html), auf der Internetseite der pakistanischen Denkfabrik Center for Global Strategic Studies, den Internetseiten der nigerianischen Eisenbahnbranche und der Internationalen Chinesischen Handelskammer für die Seidenstraße sowie dem Blog des Zentrums für Westasien- and Afrikastudien der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS).


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