E.I.R. Strategic Alert, 31.7. 2025 – Am 24. Juli versammelten sich rund 40 Wissenschaftler, Wirtschaftsführer, Diplomaten und Journalisten in der chinesischen Botschaft in Berlin, um den 80. Jahrestag der Potsdamer Konferenz zu begehen. Chinas Botschafter Deng Hongbo, der Gastgeber der Veranstaltung mit dem Titel „Eine korrekte historische Perspektive auf den Zweiten Weltkrieg und die internationale Nachkriegsordnung bewahren“, hielt eine Grundsatzrede und begrüßte die Podiumsteilnehmer und Gäste. Unter den neun hochrangigen Rednern war die Gründerin und Präsidentin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche. Weitere Redner waren ein ehemaliger Botschafter, der Vorsitzende eines großen Wirtschaftsverbands sowie führende Akademiker deutscher Universitäten.
Auf der Potsdamer Konferenz im Juli 1945 wurde, wie Zepp-LaRouche erklärte, die politische und geographische Neuordnung Deutschlands nach dem Krieg festgelegt, und eine separate Erklärung zu Japan sah die Rückgabe aller besetzten Gebiete an China und faktisch die Ein-China-Politik vor. Doch schon während der Verhandlungen hätten Briten und Amerikaner keinen dauerhaften Frieden geplant, sondern „das Vorspiel zum Kalten Krieg und eine Fortsetzung der Geopolitik“, das zeige Präsident Trumans Befehl zum Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki, obwohl dies aus militärischer Sicht für den Sieg nicht mehr notwendig war. „Und Churchill hatte bereits zuvor, im Mai 1945, seinen Stab beauftragt, einen Plan für einen präemptiven Krieg gegen die Sowjetunion auszuarbeiten, der ihm am 22. Mai mit dem Namen ,Operation Unthinkable‘ von diesem Stab übergeben wurde.“
Viel später, nach dem Ende des Kalten Krieges und der Auflösung der Sowjetunion, hätte man eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert schaffen können, doch statt dessen wurde versucht, eine von den Anglo-Amerikanern dominierte unipolare Weltordnung zu etablieren, was zu der äußerst gefährlichen Situation heute geführt habe. Daher laute die große Frage: „Was also ist zu tun, wenn eine Eskalation zum Dritten und diesmal letzten Weltkrieg verhindert werden soll?“
Hier griff Zepp-LaRouche den Präzedenzfall des Westfälischen Friedens von 1648 auf, der 150 Jahre Religionskrieg in Europa beendete. „Damit wurde die Idee geboren, daß jede Friedensordnung immer das ,Interesse des anderen‘ berücksichtigen muß – und zwar aller ,anderen‘. Wir müssen deshalb dringend die Errichtung einer neuen globalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf die Tagesordnung setzen, die in der Tradition des Westfälischen Friedens ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen etabliert, das tatsächlich diese Interessen aller Staaten auf diesem Planeten in Betracht zieht.
Die Idee von Präsident Xi Jinping von der gemeinsamen Zukunft der Menschheit repräsentiert genau dieses neue Paradigma, bei dem die Konzeption der einen Menschheit der Vielheit der Nationen vorangestellt ist, also das Eine eine höhere Ordnung darstellt als das Viele. Wenn das Interesse der einzelnen Nationen in Affinität mit dem Interesse der gesamten Menschheit gebracht wird, dann ist der vermeintliche Widerspruch aufgehoben. Die konfuzianische Idee der harmonischen Entwicklung aller zu einem großen Ganzen und die Idee der Entwicklung aller Mikrokosmen als Voraussetzung der Konkordanz im Makrokosmos des Nikolaus von Kues entsprechen der gleichen Gesetzmäßigkeit und dem Prinzip von Papst Paul VI.: Der neue Name für Frieden heißt Entwicklung.“
Bericht vom 113. Treffen der Internationalen Friedenskoalition
Das 113. Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 1. August wurde von der IPC-Initiatorin und Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnet, die warnte, die strategischen Lage nähere sich vielleicht schon der „letzten Sturmphase”: Während der Sitzung wurde bekannt, daß US-Präsident Trump zwei Atom-U-Boote in die Ostsee beorderte, um die Konfrontation mit Rußland zu verschärfen. Zepp-LaRouche rief dazu auf, „die ganze Welt zu alarmieren, daß wir die Friedensbewegung vereinen müssen“, um „außerordentlich in die strategische Lage einzugreifen“.
Zepp-LaRouche sagte, obwohl die Medien jetzt viel mehr darüber berichten, sei die Weltgemeinschaft machtlos, den Völkermord in Gaza zu stoppen. Ein 24seitiger Bericht der UN-Sonderberichterstatterin Francesca Albanese liste die Konzerne auf, die von dem Gemetzel in Gaza profitieren, was internationale Aufmerksamkeit verdiene. Als groteske Reaktion darauf habe US-Außenminister Rubio Sanktionen gegen Albanese verhängt. Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sei eine Todesfalle, die verzweifelte Palästinenser mit dem Versprechen von Lebensmitteln in den Tod locke. Ohne eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur1 sei keine dauerhafte Lösung möglich.
Präsident Trump habe „offensichtlich Chaos im internationalen Wirtschafts- und Finanzsystem angerichtet“. Trumps Handelsabkommen mit der EU werde Europa schaden, breche aber jetzt schon in sich zusammen. Die Behauptungen über den Inhalt des Abkommens seien umstritten. So solle Europa angeblich in drei Jahren für 750 Milliarden Dollar US-Flüssiggas kaufen, aber das stehe in den Sternen, weil dafür einzelne Unternehmen und Regierungen und nicht die EU zuständig sind.
Die Hoffnung, daß Trump die Beziehungen zu Rußland normalisieren könnte, sei sehr fraglich. Der russische Außenminister Lawrow hat einen Artikel2 verfaßt, in dem er schreibt, Europa werde mit seiner grenzenlosen Aufrüstung zum Vierten Reich. Die Frage sei, ob Trump den Vorschlag des US-Europakommandeurs Gen. Donahue unterstützt, die russische Region Kaliningrad zu besetzen?
Hauptredner
Der zweite Redner war Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der Knesset, ehemaliger Generaldirektor von Peace Now und ehemaliger israelischer Fallschirmjäger, der erklärte, der Konflikt in Gaza könne nicht mit Gewalt gelöst werden. Er würdigte die Bedeutung der Ankündigungen des französischen Präsidenten und anderer Regierungen, die einen palästinensischen Staat fordern. Raz verwies auch auf eine Erklärung des indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto, Indonesien sei bereit, Israel anzuerkennen und diplomatische Beziehungen aufzunehmen, wenn Israel seinerseits einen unabhängigen palästinensischen Staat anerkennt. Raz unterstützte den ägyptischen Friedensplan, der unter diesen Umständen funktionieren könne.
Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst, Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) und häufiger IPC-Podiumsteilnehmer, gratulierte den ersten beiden Rednern und sagte: „Der Schwerpunkt liegt genau dort, wo er liegen sollte, nämlich darauf, daß mein Land Völkermord ermöglicht.“ Er zitierte den südafrikanischen Bischof Desmond Tutu, der nach einem Besuch in Israel gesagt hatte, die Apartheid sei dort schlimmer als in Südafrika. Rabbi Abraham Joshua Heschel habe richtig gesagt, bei einem Völkermord seien nicht alle schuldig, aber alle seien mitverantwortlich. Präsident Trump unterstütze Israel, weil er befürchte, mit Material über Jeffrey Epstein erpreßt zu werden. Das sei eine „abscheuliche Tat im Quadrat“. McGovern erinnerte daran, wie der Tiefe Staat, darunter Geheimdienste, Medien und die Demokratische Partei, nach Trumps Sieg 2016 versuchten, ihn zu entmachten, um eine Normalisierung der Beziehungen zu Rußland zu verhindern. „Wenn Trump auch nur die geringste Flexibilität hätte, würde er einen Deal zur Ukraine machen“, sagte McGovern. Er verwies dazu auf seinen neuesten Artikel auf Consortium News.3
Der erfahrene brasilianische Journalist Luiz Erthal war angenehm überrascht vom Ergebnis des jüngsten BRICS-Gipfels, über den er zusammen mit Tim Rush von EIR berichtete. Zuvor habe sich Brasilien der Biden-Regierung gebeugt, aber jetzt bleibe die Regierung Lula fest. Die energische Verurteilung des Völkermords in Gaza sei wichtig. Lula habe die Souveränität des Landes verteidigt und das brasilianische Volk geeint. Brasilien sei für Trump zu einem vorrangigen Angriffsziel geworden, weil dessen Verfassung der Regierung die Kontrolle über alle Bodenschätze einschließlich strategisch wichtiger Seltener Erden einräumt. Man sehe die Unterstützung des angeklagten Ex-Präsidenten Bolsonaro als Möglichkeit, das zu umgehen. Erthal schloß: „Wir hoffen auf den Tag, an dem die Vereinigten Staaten den BRICS beitreten.“
Berichte über Aktivitäten
Diane Sare, Präsidentin der LaRouche-Organisation (TLO) in den USA, berichtete über die Aktivitäten rund um die UN-Konferenz für die Zwei-Staaten-Lösung vom 28.-30. Juli. UN-Sicherheitskräfte hätten zwar versucht, Delegierten, die das Gebäude betraten, die TLO-Flugblätter wegzunehmen, aber es gab nur sehr wenig Widerspruch gegen die Polemik gegen Völkermord und die Forderung nach ähnlichen Maßnahmen wie denen, die die Apartheid in Südafrika beendeten.
Der Aktivist Rafed Aljoboury berichtete über seine Katastrophenhilfeorganisation, Integrity Political Action Committee4, und deren Aktivitäten in Gaza. Sie erhalten Notrufe wegen Babynahrung, die es nur auf dem Schwarzmarkt gebe, die Wochenration für ein Baby koste dort 60-70 Dollar. Die israelischen Streitkräfte arbeiteten mit Verbrecherbanden zusammen, die Lebensmittel stehlen und verkaufen.
Seine Gruppe plant für den 15. September große Kundgebungen. Aljoboury machte auf den ehemaligen Green Beret Anthony Aguilar aufmerksam, der den israelischen Streitkräften Kriegsverbrechen an den Verteilstellen vorwirft, und unterstützte die Universal Disaster Relief Foundation5.
Die Moderatorin Anastasia Battle berichtete über die jüngste Weltfriedenskonferenz in China, an der sie zusammen mit 3000 jungen Menschen teilgenommen hatte. Im Mittelpunkt der Konferenz standen die Bedeutung des Globalen Südens und Frieden durch wirtschaftliche Entwicklung. Besonders bewegt war sie vom Kulturteil der Konferenz mit Beiträgen aus aller Welt. Die Delegation aus Japan sang das Volkslied Sakura, das die Schönheit und Vergänglichkeit der Kirschblüten beschreibt und das als Geste der Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg bekannt ist. Viele chinesische Teilnehmer seien davon zu Tränen gerührt gewesen.
Weitere Berichte über Aktivitäten kamen aus Frankreich und aus Nicaragua.
Zepp-LaRouche betonte, daß die Bemühungen zur Einigung der internationalen Friedensbewegung verdoppelt werden müssen, und dankte Erthal für seinen Appell an die USA, den BRICS beizutreten. Erthal sagte, die BRICS bräuchten einen ständigen Sitz in der westlichen Hemisphäre, damit niemand behaupten kann, sie seien gegen den Westen. Als Standort wurde Rio de Janeiro vorgeschlagen.
Diskussion: Die IPC als ein großes Dach
In der Diskussionsrunde gab es Einwände gegen Israelis, die behaupten, Frieden zu wollen, aber den Palästinensern das Recht auf Selbstverteidigung verweigern oder sich gegen die Freilassung palästinensischer Geiseln aussprechen. Zepp-LaRouche antwortete, das Völkerrecht sei zusammengebrochen, spätestens als die USA unter Vortäuschung von Verhandlungen den Angriff auf den Iran organisierten. „Wir befinden uns in einer Situation, in der die Zivilisation fast verschwunden ist – ich glaube, die Uhr tickt.“ Die Politiker spielten mit einem Atomkrieg, und wenn wir den nicht verhindern können, könne man alle anderen Themen vergessen. Dazu brauche man die Methode des Zusammenfalls der Gegensätze – eine Lösung auf einer höheren Ebene als der des Konfliktes. Deshalb schließe auch die IPC niemanden aus, mit dem es auf niedrigerer Ebene Meinungsverschiedenheiten gibt.
Co-Moderator Dennis Small fügte hinzu, wenn wir alle, die anderer Meinung sind, aus der Diskussion ausschließen würden, dann würden wir nur noch mit uns selbst reden. Auf der höheren Ebene sei der Zusammenbruch des globalen Finanzsystems das zentrale Thema. Trumps Zollpolitik und Förderung von Kryptowährungen seien zwei Seiten derselben Medaille. Schuldnerstaaten, die nicht exportieren können, würden zahlungsunfähig, sie müßten sich jetzt entscheiden zwischen einem Völkermord durch den IWF oder dem Übergang zu einem neuen Handelssystem. In den USA stehe eine massive Inflation bevor, weil Trumps Kryptowährungspolitik eine beispiellose Spekulationsblase auslösen werde. Die Einnahmen aus den Zöllen würden nicht in produktive Investitionen fließen, sondern in die Blase gesaugt werden. Das sei die eigentliche Ursache des Problems, das zum Völkermord führt.
Sare betonte, das „Russiagate“ sei eine britische Operation, um einen Krieg gegen Rußland zu inszenieren.
Zepp-LaRouche schloß, die Zeit werde knapp und man brauche mehr als unsere wöchentlichen Diskussionen. Jeder, der Zugang zu internationalen Organisationen hat, müsse diese in eine direkte Zusammenarbeit einbinden.
Die wachsenden Stimmen stärken, um den Krieg in Gaza zu beenden.
113. Treffen der Internationalen Friedenskoalition
Die wachsenden Stimmen stärken, um den Krieg in Gaza zu beenden.
01. August 2025
17.00 Uhr
Setzen Sie die weltwweite politische Mobilisierung fort und schließen Sie sich Freitag der Internationalen Friedenskoalition und den Referenten Ray McGovern, Luiz Erthal, Mossi Raz sowie Berichten von der Mobilisierung bei der UNO und aus China an.
Bitte senden Sie so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung.
Am 27. Juli haben die Vereinigten Staaten ein umfassendes Handelsabkommen mit der Europäischen Union geschlossen, das die Einführung von 15 % Zöllen auf alle EU-Exporte in die Vereinigten Staaten vorsieht – ein „Abkommen“, das die einst starken Realwirtschaften Deutschlands, Frankreichs, Italiens und anderer Länder weiter zerstören wird. Obwohl sich die Zahlen täglich ändern, gelten in den USA derzeit Zölle bzw. drohende Zölle in Höhe von: 15 % auf die EU; 25 % auf Indien; 50 % auf China; 50 % auf Brasilien; 19 % auf Indonesien; 30 % auf Südafrika; 25–30 % auf mexikanische und kanadische Waren, die nicht unter das USMCA fallen; und natürlich die vollständigen Sanktionen gegen Russland – unter anderem.
Ein guter Ausgangspunkt, um zu verstehen, was wirklich hinter dem amerikanischen Zollkrieg gegen die Welt steckt, ist die Tatsache, dass der angebliche Architekt dieser Politik, Handelsminister Howard Lutnick, auch einer der Haupttreiber des Kryptowährungs- und Stablecoin-Wahns ist, der Washington und die Welt erfasst hat. Lutnicks Wall-Street-Investmentbank Cantor Fitzgerald ist der Investmentmanager von Tether, dem größten Stablecoin auf dem Markt. Und „Lutnick scheint dem Kandidaten Donald Trump im Jahr 2024 das Argument ‚verkauft‘ zu haben, dass Kryptowährungen ‚die Nachfrage nach Staatsanleihen weltweit ankurbeln‘ und ‚die Dominanz des Dollars auf unbestimmte Zeit sichern‘ werden“, wie EIR-Autor Paul Gallagher berichtet.
Was wir hier also beobachten, ist weitaus schlimmer als „seinem Nachbarn mal zu zeigen“, was man kann. Vielmehr sind die Trump-Zölle ein Schlüsselelement der globalen Plünderungspolitik der City of London und der Wall Street, um – wieder einmal – ihre unbezahlbare 2-Billiarden-Dollar-Spekulationsblase mit Beute aus aller Welt und einer riesigen neuen Flut von Scheingeld getarnt als Kryptowährungen und Stablecoins aufrechtzuerhalten.
Wird all dies funktionieren? Sehr unwahrscheinlich. Betrachten Sie die Reaktion des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva auf die angedrohten 50-prozentigen Zölle, die an diesem Freitag in Kraft treten sollen. Er erklärte gegenüber der New York Times am 30. Juli: „Brasilien wird als souveränes Land verhandeln. … Wenn die Vereinigten Staaten nichts von uns kaufen wollen, werden wir jemanden suchen, der es tut. Wir haben außergewöhnliche Handelsbeziehungen zu China. … Ich habe keine Präferenzen. Ich bin daran interessiert, an jeden zu verkaufen, der bei mir kaufen möchte – an denjenigen, der mehr bezahlt.“
Andere Länder, die wie Brasilien Teil der BRICS sind, werden von Washington und London ebenso behandelt. Und mit einigen Anlaufschwierigkeiten haben sie alle begonnen, ihre globalen Handelsmuster von den Vereinigten Staaten weg und hin zu anderen Ländern der Globalen Mehrheit zu verlagern. Indien beispielsweise bezog vor dem Ukraine-Krieg weniger als 1 % seiner Ölimporte aus Russland; im Juni 2025 waren es bereits über 43 %. Indien ist zur Deckung seines Inlandsbedarfs in hohem Maße von Rohölimporten abhängig, die rund 87 % ausmachen.
Gelingt es der Wall Street, diesen Kollisionskurs mit der Welt in Washington politisch festzuschreiben, müssen wir mit weiteren Kriegen und Völkermorden rechnen, um das bankrotte alte System aufrechtzuerhalten. Wird dieser Kurs jedoch gestoppt und es werden neue Allianzen zwischen Nationen – einschließlich der Vereinigten Staaten – im Namen einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur geschlossen, könnte die Menschheit doch noch ihre moralische Überlebensfähigkeit unter Beweis stellen.
Über all diesen Entwicklungen liegt ein dunkler Schatten: der sich immer weiter entfaltende Horror in Gaza, wo der vorsätzliche Völkermord durch Aushungern eines ganzen Volkes weitergeht. „Wir sind Zeugen einer moralischen Katastrophe der gesamten Menschheit,“ erklärte Helga Zepp-LaRouche den Zuschauern ihrer wöchentlichen Webcast-Sendung vom 30. Juli. „Es ist ein Spiegelbild des moralischen Zustands der Welt“, dass die Menschheit diese Gräueltaten seit zwei Jahren toleriert, während die meisten ihrer politischen Führer sich in „widerwärtiger Heuchelei“ ergehen und nur mit den Händen ringen, anstatt zu handeln, um die Regierung Netanjahu – und ihre britischen und amerikanischen Drahtzieher – zu stoppen.
Setzen Sie die weltwweite politische Mobilisierung fort und schließen Sie sich Freitag der Internationalen Friedenskoalition und den Referenten Ray McGovern, Luiz Erthal, Mossi Raz sowie Berichten von der Mobilisierung bei der UNO und aus China an. Bitte senden Sie so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung.
In einer Zeit wachsender Spannungen und blank liegender Nerven, in der jede weitere Provokation einen zivilisationszerstörenden Weltkrieg auszulösen droht, ist es überlebenswichtig, den Kriegsfanatikern der Oligarchie einen Schritt voraus zu sein. Jede Woche gibt Helga Zepp-LaRouche einen präzisen Überblick über die Veränderungen in der strategischen Gesamtdynamik, die Auswirkungen dieser Veränderungen und aktualisiert die Strategie, um diejenigen auszuflankieren, die die internationale Kriegspartei anführen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.
Unter der anhaltenden Gefahr eines Ausbruchs eines Atomkrieges überschlagen sich die Ereignisse. „Die Kriegsgefahr ist die entscheidende Dynamik, die weiterhin ungebrochen ist“, warnte heute Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vorsitzende des Schiller-Instituts. Die Gefahr zeigt sich dramatisch in Südwestasien – in den Völkermordaktionen Israels im Gazastreifen und den jüngsten Angriffen Israels und der USA auf den Iran, in der Ukraine und im Wahnsinn der Wiederaufrüstung Europas und der globalen NATO.
In diesem Zusammenhang sind heute drei Ereignisse bemerkenswert.
Erstens, dass das Gemetzel in Gaza weitergeht. Es wurden neue Gesten der Hilfe gemacht, aber keine Intervention, um das Gemetzel zu stoppen. Heute war der zweite Tag der von Israel angekündigten Vereinbarung, die Militäraktionen für einige Stunden am Tag einzustellen, um einige Hilfslieferungen nach Gaza zuzulassen und Luftabwürfe durchzuführen. Das wurde zwar in geringem Umfang umgesetzt, reichte aber bei weitem nicht aus, um die schreckliche Zahl der Todesopfer durch Unterernährung, Hunger und Dehydrierung zu senken. Am Sonntag, dem 27. Juli, sagte Israels Benjamin Netanjahu spöttisch: „Es gibt keine Politik des Aushungerns in Gaza. Es gibt keine Hungersnot in Gaza“, und bezeichnete alle Berichte über Hungersnot als „dreiste Lügen“. Sein Energieminister Eli Levy gab zu, Israel habe nur zugestimmt, etwas Hilfe zuzulassen, um Sanktionen zu vermeiden, mit denen Europa am Wochenende gedroht hatte.
Aus Israel selbst werden neue Stimmen laut, die den amtierenden Ministerpräsidenten Netanjahu des Völkermords bezichtigen, aber es ist mehr Führungsstärke von allen Seiten erforderlich.
Zweitens fand heute der erste von zwei Tagen der hochrangigen UN-Konferenz zur Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung für Palästina und Israel in New York statt. Sechs Stunden lang wurden Berichte über die bisherigen Arbeiten mehrerer Diskussionsrunden vorgelegt und Reden von Dutzenden von Nationen gehalten.
Die UNO beschrieb das Ziel der zweitägigen Konferenz als „Grundlage für ein nachhaltiges internationales Engagement, Rechenschaftspflicht und Umsetzung zur Unterstützung eines gerechten und dauerhaften Friedens“. Aber wo bleibt die „Wirtschaft“? Wie sollen die Lebensgrundlagen gesichert werden? Die Infrastruktur? Die Basis für Hoffnung? Selbst die Arbeit am Runden Tisch 3, dessen Thema „Vom Trümmerfeld zum Wiederaufbau: Humanitäre Hilfe, Wiederaufbau und das Versprechen des Friedens“ lautete, lieferte keine Vision für die regionale wirtschaftliche Entwicklung, die für die Steuerung der Friedensbemühungen unverzichtbar ist.
Umso notwendiger ist es, LaRouches „Oasenplan“ zu verbreiten – die Perspektive einer umfassenden Entwicklung in der gesamten Region, von Wasser und Energie über Verkehr und Agrarindustrie bis hin zu Städten und ländlichen Gebieten.
Die LaRouche-Organisation und die Aktivisten des Schiller-Instituts waren heute anlässlich der wichtigen Versammlung in den Straßen rund um die Vereinten Nationen präsent, um den Oasenplan vorzustellen und zu erklären, warum er notwendig ist.
Drittens hat Präsident Trump heute zusammen mit dem britischen Premierminister Keir Starmer in Schottland mit großem Tamtam seinen Triumph über den Abschluss eines Handelsabkommens zwischen den USA und der Europäischen Union verkündet, nachdem er am Wochenende Gespräche mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, geführt hatte. Die Bedingungen sind für Europa absurd und für die USA schlecht. „Europa zerstört sich selbst, indem es kapituliert“, kommentierte Zepp-LaRouche. Der italienische Ökonom Michele Geraci sagte: „In Palermo würden wir sagen: ‚cornute e bastinati‘ (betrogen und geschlagen).“
Die Bedingungen sehen vor, dass EU-Waren in die USA mit einem Zoll von 15 % belegt werden, während US-Waren zollfrei in die EU gelangen. Die sektoralen Zölle von 50 % auf europäische Stahl- und Aluminiumimporte in die USA bleiben bestehen. Die EU soll in der verbleibenden Amtszeit von Trump 600 Milliarden Dollar in den USA investieren und US-Energieexporte im Wert von 750 Milliarden Dollar kaufen.
Das Weiße Haus veröffentlichte heute ein Fact Sheet mit dem Titel „Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union erzielen massives Handelsabkommen“. Eine weitere Mitteilung des Weißen Hauses lautet: „DEAL-MAKER-IN-CHIEF: Präsident Trump sichert wegweisende Friedens- und Handelsabkommen“ und behauptet zahlreiche Erfolge. Trump selbst sagte heute in einer Rede vor der Welt: „Wir werden Zölle für den Rest der Welt festlegen. Sie werden zahlen, wenn sie in den Vereinigten Staaten Geschäfte machen wollen.“
Als Krönung seines wirtschaftlichen Wahnsinns verkündete Trump in Schottland, Russland habe „nur noch 10 bis 12 Tage Zeit“, um sich auf einen Waffenstillstand in der Ukraine zu einigen – nicht die 50 Tage, die er vor zwei Wochen gesetzt hatte –, sonst drohten wirtschaftliche Vergeltungsmaßnahmen. Trump äußerte sich enttäuscht über Russland und wiederholte seine Drohung, er werde Sanktionen und sekundäre Zölle verhängen, wenn Russland sich nicht daran halte. Russlands ehemaliger Präsident Dmitri Medwedew antwortete heute aufX: „Jedes neue Ultimatum ist eine Drohung und ein Schritt in Richtung Krieg. Nicht zwischen Russland und der Ukraine, sondern mit seinem [Trumps] eigenen Land.“
Verlinken Sie sich unbedingt mit der International Peace Coalition, die sich jeden Freitag über Zoom trifft: Das nächste Treffen findet am 1. August statt.
In einer Zeit wachsender Spannungen und blank liegender Nerven, in der jede weitere Provokation einen zivilisationszerstörenden Weltkrieg auszulösen droht, ist es überlebenswichtig, den Kriegsfanatikern der Oligarchie einen Schritt voraus zu sein. Jede Woche gibt Helga Zepp-LaRouche einen präzisen Überblick über die Veränderungen in der strategischen Gesamtdynamik, die Auswirkungen dieser Veränderungen und aktualisiert die Strategie, um diejenigen auszuflankieren, die die internationale Kriegspartei anführen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.
Bericht vom 112. Treffen der Internationalen Friedenskoalition
25. Juli 2025 (EIRNS) – Die 112. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition begann heute mit einem Hinweis des Co-Moderators Dennis Speed, daß der damalige Präsident Harry Truman genau 80 Jahre zuvor, am 25. Juli 1945, die Entscheidung traf, Atombomben auf Japan abzuwerfen – „eine bösartige und unnötige Tat“. Anschließend gab die Vorsitzende des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, einen strategischen Überblick und wies zunächst darauf hin, daß wir auch den 80. Jahrestag der Potsdamer Konferenz begehen, auf der die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs über ihre bevorzugte Nachkriegsordnung in Europa diskutierten.
Zepp-LaRouche betonte, in Europa herrsche heute „völlige Amnesie“ über die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, während Europa sich für einen weiteren Weltkrieg rüste. „Aber niemand kann behaupten, daß er die Schrecken in Gaza nicht miterlebt.“ Trotzdem sehe es so aus, als würde die für den 28. und 29. Juli in New York City geplante UN-Konferenz zur Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina keine hochrangigen Teilnehmer haben. Dennoch rief sie alle dazu auf, den Oasenplan1 weiter voranzutreiben. Sie fügte hinzu: „Die Lage in der Ukraine bleibt unruhig.”
Was die strategische Lage im Allgemeinen angehe, sei „das einzige Gegengewicht” zu dieser düsteren Situation die kürzlich erfolgte Freigabe bisher geheimer Dokumente durch die Direktorin der Nationalen Nachrichtendienste Tulsi Gabbard,2 aber „es gibt deutliche Bemühungen der Mainstream-Medien, dies herunterzuspielen“. Das neue Material zeige nicht nur, daß Russiagate ein Schwindel war, sondern auch, daß der britische Geheimdienst daran beteiligt war, um eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Rußland zu verhindern.
Zepp-LaRouche schloß mit den Worten: „Wir müssen unbedingt weiterverfolgen, was Dr. Pandor auf unserer Schiller-Konferenz gesagt hat: Wir müssen die Reichweite und den Einfluß des Internationalen Friedenskoalition ausbauen.“ 3
Richard Falk berichtet über das Gaza-Tribunal
Prof. Richard Anderson Falk gab dann in einer vorab aufgezeichneten Videopräsentation einen Überblick über internationale juristische Schritte gegen den Völkermord Israels und die Arbeit des neuen Gaza-Tribunals, das das Engagement der Zivilgesellschaft fördern will. Falk ist emeritierter Professor für internationales Recht an der Princeton University, Vorsitzender des Kuratoriums des Euro-Mediterranean Human Rights Monitor und war von 2008 bis 2014 UN-Sonderberichterstatter für die Menschenrechtslage in den palästinensischen Gebieten. Falk warnte, trotz der gerichtlichen Entscheidungen zu den Verbrechen Israels bestehe eine „Vollstreckungslücke“. Diese sei durch das Veto der USA im UN-Sicherheitsrat verursacht worden und habe dazu geführt, daß die UNO in Bezug auf die Durchsetzung „gelähmt ist“. Wir brauchen „mehr als nur verbale Zusagen, diesen Völkermord zu beenden“, sagte er, auch die arabischen Regierungen hätten sich „als passiv erwiesen“. (Das vollständige Interview vom 23. Juli wird in der Ausgabe des Magazins Executive Intelligence Review vom 1. August 2025 erscheinen.)
Der Kongreßkandidat Jose Vega aus dem New Yorker Stadtteil Bronx berichtete über die Kundgebung vor den Vereinten Nationen am 24. Juli, die von der LaRouche-Organisation organisiert wurde. Die Demonstranten trafen Menschen aus den USA und anderen Ländern, die sich für die Hungersnot in Gaza einsetzten und in einigen Fällen sogar fasteten, um darauf aufmerksam zu machen.
Der Co-Moderator Dennis Small wies darauf hin, daß wichtige Ereignisse für Frieden und Entwicklung bevorstehen, die von den westlichen Medien ignoriert werden. So würden an dem bevorstehenden Treffen der Staatschefs der Shanghai Cooperation Organization vom 31. August bis 2. September in Tianjin, China, Chinas Präsident Xi Jinping, Rußlands Präsident Wladimir Putin und möglicherweise auch Indiens Premierminister Narendra Modi teilnehmen.
Jacques Cheminade, Vorsitzender der Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, berichtete über die Mobilisierung französischer Aktivisten, um den Völkermord in Gaza zu stoppen. Die französischen Medien beginnen, darauf aufmerksam zu werden, die Stimmung ändere sich. Er schloß mit den Worten: „Der Oasenplan muß die wichtigste Referenz für die Zukunft sein.“
US-Politik im Morast
Larry Johnson, ehemaliger CIA-Beamter und Mitglied der Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), sagte, wir treten in eine „interessante Phase der Ohnmacht der USA“ ein, die USA seien aber „immer noch in der Lage, viel Chaos und Tod zu verursachen“. Der Krieg in der Ukraine werde militärisch und nicht am Verhandlungstisch beendet werden. Die Ursache des Krieges sei „sehr, sehr einfach: die Osterweiterung der NATO“.
Zurückkommend auf das Thema der Ohnmacht der USA sagte er, Trump „prahlt damit, nicht vorhandene militärische Ausrüstung in die Ukraine zu schicken“. Trump wolle die Rüstungsproduktion hochfahren und gleichzeitig einen Wirtschaftskrieg gegen China führen, was eine selbstzerstörerische Strategie sei, da wir für wichtige Lieferungen für die Rüstungsproduktion von China abhängig seien. Der Wunsch der USA, Rußland und China durch Wirtschaftssanktionen einzuschüchtern, habe den BRICS-Staaten den Anstoß gegeben, mit dem Aufbau eines alternativen Wirtschaftssystems zu beginnen. „Jede einzelne Drohung, die Donald Trump in Bezug auf die BRICS-Staaten ausspricht“, verstärke nur die Bewegung hin zu alternativen Strukturen, die die Vorherrschaft der USA ablösen sollen. Der globale Süden habe erkannt, daß „wir nicht länger Geiseln des Westens sein müssen“.
Dennis Small antwortete auf die Frage nach dem anhaltenden Glauben des US-Establishments, daß die USA dem Rest der Welt die Politik diktieren sollten: „Der Grund für diese Hybris… ist nicht nur phänomenale Dummheit. Wenn ihr System überleben soll, können sie es nicht anders machen.“ Sie haben keine andere Möglichkeit, ihre riesige Spekulationsblase aufrechtzuerhalten, als dem Rest der Welt eine autoritäre Herrschaft aufzuzwingen. Trumps neue Begeisterung für Kryptowährungen sei ein noch schlechterer Ansatz sei als das, was sie bisher getan hätten. „Sie gehen genau in die falsche Richtung. Der richtige Weg ist, mit den BRICS zusammenzuarbeiten, nicht sich ihnen zu widersetzen.“
Zepp-LaRouche stellte fest, daß die US-Politik sage den Ländern, in denen sie Truppen stationieren, sie böten ihnen Sicherheit bietet, „aber sie bieten ihnen keine Entwicklung“. China hingegen biete echte Entwicklung. Wenn die USA die Welt zwängen, sich zwischen ihnen und China zu entscheiden, „wird der Westen diesen Kampf verlieren“. Der Westen bestehe auf einer Rivalität, auf Geopolitik. Der Neocon-Hohepriester Frances Fukuyama habe ein geschrieben, in dem er das „Ende der Geschichte“ verkündete. „Wie lange hat diese Prognose gehalten?“
Die britische Hand hinter dem „Tiefen Staat“
Zepp-LaRouche stellte Johnson eine Frage zu den Veröffentlichungen von DNI Gabbard: Wer sei stärker, Trump oder der ,Deep State‘? Johnson antwortete: „Der Deep State“, und fügte hinzu, die Dokumente hätten seiner Meinung nach schon während Trumps erster Amtszeit veröffentlicht werden können, dies geschehe aber erst jetzt, um vom Fall Epstein abzulenken. Er stimmte jedoch zu, daß diejenigen in Obamas Kabinett, die die Russiagate-Lüge inszenierten, strafrechtlich verfolgt werden sollten.
Dennis Small beobachtete, wie die westlichen Medien über Israel berichten, das verzweifelte Menschen erschieße, die in Gaza für Nahrungsmittelhilfe anstehen. Er bezeichnete dies als „globalen Snuff-Film“. Dieser Medien-Horror sei eine Form des Mentizids und trage eine britische Handschrift.
Die Briten versuchen, „die Menschheit davon zu überzeugen, daß wir Menschen Wölfe sind“, gemäß der Doktrin des britischen Philosophen Thomas Hobbes: Homo homini lupus. Das Schiller-Institut habe seine jüngste Konferenz in Berlin bewußt „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf“ betitelt, um diesem Übel entgegenzutreten. Kreativität unterscheide uns Menschen von allen anderen Gattungen – der Mensch sei von Natur aus grundsätzlich gut, wie es im zehnten und letzten Grundsatz von Helga Zepp-LaRouche in ihren „Zehn Grundsätzen für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ heißt.4
In seinen abschließenden Bemerkungen prognostizierte Larry Johnson, daß die nächsten Monate sehr folgenreich sein werden und wir einen raschen Abschluß des Krieges in der Ukraine erleben werden.
Helga Zepp-LaRouche erinnerte die Teilnehmer daran, daß ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche vor 50 Jahren, im Jahr 1975, sowohl den Oasenplan als auch die Internationale Entwicklungsbank vorgeschlagen hatte. Wären diese Initiativen umgesetzt worden, hätte dies bis heute eine völlig andere Welt geschaffen.
Ein Oasenplan für Palästina und Israel: Frieden durch gegenseitige Entwicklung!
112. Treffen der Internationalen Friedenskoalition
Ein Oasenplan für Palästina und Israel: Frieden durch gegenseitige Entwicklung!
25. Juli 2025
17.00 Uhr
Wir ermutigen alle Mitglieder der Menschheit, die sich wahren Frieden wünschen, an diesem Freitag um 17 Uhr MEZ mit Dr. Mubarak Awad, Mitbegründer von Non-violence International und Berichten von Organisatoren aus aller Welt teilzunehmen. Schicken Sie Berichte und Initiativen für die Tagesordnung so schnell wie möglich.
Eine berechtigte Ergänzung des US-Strafrechts erfolgte in den 1960er Jahren, als „verwerfliche Gleichgültigkeit“ als neue Kategorie für strafrechtliche Schuld hinzugefügt wurde, die vor allem bei der Verfolgung von Fällen individueller Tötungsdelikte Anwendung findet. Heute erleben wir „verwerfliche Toleranz“ in großem Stil seitens Regierungsvertretern und Bevölkerungen in den USA, Großbritannien, Europa und anderswo gegenüber dem Völkermord in Gaza, der vom Netanjahu-Regime verübt wird. Angesichts der Berichte in den Medien, von Ärzten und vielen anderen über Szenen des Leidens und des Todes gibt es keine Entschuldigung dafür, das Geschehen in Gaza zu tolerieren. Über 2 Millionen Menschen werden gerade ausgerottet.
In dieser Hinsicht haben sich in den letzten Stunden zwei Verschiebungen in der Reaktion der Weltgemeinschaft vollzogen. Ein hochrangiger Vertreter des Vatikans hat sich scharf geäußert und das Vorgehen Israels gegenüber den Palästinensern in Gaza mit dem Vorgehen der Nazis gegenüber den Juden verglichen.
Zweitens wurde heute in Paris eine neue Erklärung des Schiller-Instituts Frankreich veröffentlicht, die rasch und weit verbreitet werden soll. Die Erklärung mit dem Titel „Oasenplan für Palästina und Israel; Frieden durch gegenseitige Entwicklung!“ ist dieser Mitteilung beigefügt. Diese Initiative des Schiller-Instituts leistet einen Beitrag zu dem, was getan werden muss, da der Countdown für das UN-Sonderforum in New York City in einer Woche unter dem Titel „Zur Zwei-Staaten-Lösung für Palästina und Israel“ läuft. Das Treffen findet vom 28. bis 29. Juli statt und wird gemeinsam von Frankreich und Saudi-Arabien ausgerichtet. Die Internationale Friedenskoalition am Freitag, dem 25. Juli – die 112. in Folge – ist entscheidend für die weltweite Mobilisierung.
Kardinal Augusto Paolo Lojudice, Richter am Obersten Gerichtshof des Vatikans und fünf Jahre lang Kollege von Papst Leo XIV. in der Kurie, gab heute in der Zeitung La Stampa ein scharfes Interview. Lojudice wies darauf hin, dass einige Menschen durch die Verwendung des Begriffs „Völkermord“ durch Papst Franziskus schockiert waren, sagte aber: „Aber in Gaza sind wir jenseits des Wahnsinns. Das ungezügelteste und unlogischste Übel ist am Werk. Die Ermordung von Kindern, die für eine Handvoll Reis anstehen, schreit nach Gerechtigkeit zu Gott… Angesichts der aktuellen Eskalation der Gräueltaten sagt niemand mehr, dass es richtig ist, dass Israel sich verteidigt. Das Massaker an Unschuldigen schreit nach Rache zum Himmel. Wir können nicht länger zögern, dies anzuprangern.“
In diesem Zusammenhang gab sich das Weiße Haus heute besorgt, als die Mediensprecherin Karoline Leavitt erklärte, der Präsident „wolle, dass das Töten aufhört“. Sie sagte, die Kämpfe seien „ziemlich brutal“ geworden. Sogar einige der extremsten amerikanischen Unterstützer Netanjahus, wie der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, äußerten sich ebenfalls bestürzt. Netanjahu äußerte nach einem Anruf von Trump einige Worte der Besorgnis, spöttischerweise nur auf Englisch, nicht auf Hebräisch, die in Israel kaum veröffentlicht wurden. Diese Worte sind eine Farce.
Alle Bemühungen der Internationalen Friedenskoalition sind derzeit von entscheidender Bedeutung, um ihre Reichweite, Zusammenarbeit und Wirkung zu vergrößern und der Welt den notwendigen Oasenplan-Ansatz vorzustellen. In der heutigen Erklärung heißt es zu der bevorstehenden UN-Konferenz am 28. und 29. Juli in New York:
„Diese Konferenz soll den Rahmen für den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis schaffen und diesmal zu konkreten Initiativen führen, die im Einklang mit den humanistischen Prinzipien der abrahamitischen Traditionen (Islam, Judentum und Christentum), dem Völkerrecht und der Charta der Vereinten Nationen stehen…
In diesem Zusammenhang ist die Anerkennung und Gründung eines palästinensischen Staates eine absolute Notwendigkeit. Ihm die Souveränität über seine Wasser- und Energieressourcen zu gewähren, damit er sich entwickeln kann, wird eine der unverzichtbaren Grundlagen sein, um vom Ideal zur Realität zu gelangen. Das ist unser Vorschlag für einen „Oasenplan“ zur gegenseitig vorteilhaften Entwicklung.
Diese Perspektive muss zum Wohle aller Beteiligten in Südwestasien angenommen werden, die die Modalitäten und Mittel für ihre Umsetzung festlegen müssen.
Bereits 1975 schlug der amerikanische Staatsmann und Ökonom Lyndon LaRouche diesen Plan vor, um den geologischen Gegebenheiten der Völker Israels, Palästinas und Jordaniens gerecht zu werden, die in einer trockenen Region an der Schnittstelle dreier Kontinente leben. Im Mittelpunkt seiner Vision von den wirtschaftlichen Entwicklungsplänen, die für die Umsetzung politischer Lösungen notwendig sind, stand die Schaffung von Wasserinfrastrukturen zur Begrünung der Wüsten und von Transportmitteln zur Förderung von Handel und Produktion.
Ein solcher Plan, der eine Perspektive definiert, die über die Pläne der Weltbank, die Vorschläge Frankreichs und die der Arabischen Liga hinausgehen muss, steht im Widerspruch zur britischen Geopolitik und den kolonialen Mächten.
Er ist inspiriert von der Versöhnungskommission, die Nelson Mandela zur Überwindung der Apartheid ins Leben gerufen hat.“
Fünf konkrete Maßnahmen sind erforderlich: eine sofortige Waffenruhe, die Freilassung von Geiseln und Gefangenen, die sofortige Wiederaufnahme der humanitären Hilfe und der Versorgung mit Wasser und Strom sowie die sofortige Anerkennung eines palästinensischen Staates als Vollmitglied der UNO.
Die Bemühungen der Internationalen Friedenskoalition sind von entscheidender Bedeutung. Beteiligen Sie sich an der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 25. Juli bei ihrer nächsten Sitzung.
Das Schiller-Institut veröffentlichte am 21. Juli die folgende Erklärung zur weitestmöglichen internationalen Verbreitung:
„Am 28. und 29. Juli 2025 organisieren Frankreich und Saudi-Arabien in der UNO in New York eine Konferenz über eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina. Diese Konferenz soll den Rahmen für den Frieden zwischen Palästinensern und Israelis schaffen und diesmal zu konkreten Initiativen führen, die im Einklang mit den humanistischen Prinzipien der abrahamitischen Traditionen (Islam, Judentum und Christentum), dem Völkerrecht und der Charta der Vereinten Nationen stehen.
Heute, in der realen Welt, die von den globalen Medien verbreitet wird, wird die gesamte Menschheit live Zeuge eines schrecklichen Schauspiels: einer israelischen Regierung, die im Namen ihres „Rechts auf Selbstverteidigung gegen den Terrorismus“ Verbrechen gegen die Menschlichkeit und barbarische Handlungen begeht, die einem Völkermord gleichkommen, einer kriminellen Regierung, die von London und Washington mit Milliarden von Dollar und immer tödlicheren Waffen künstlich am Leben erhalten wird.
In diesem Zusammenhang ist die Anerkennung und Gründung eines palästinensischen Staates eine absolute Notwendigkeit. Ihm die Souveränität über seine Wasser- und Energieressourcen zu gewähren, damit er sich entwickeln kann, wird eine der unverzichtbaren Grundlagen sein, um vom Ideal zur Realität zu gelangen. Das ist unser Vorschlag für einen „Oasenplan“ zur gegenseitig vorteilhaften Entwicklung.
Diese Perspektive muss zum Wohle aller Beteiligten in Südwestasien angenommen werden, die die Modalitäten und Mittel für ihre Umsetzung festlegen müssen.
Bereits 1975 schlug der amerikanische Staatsmann und Ökonom Lyndon LaRouche diesen Plan vor, um den geologischen Gegebenheiten der Völker Israels, Palästinas und Jordaniens gerecht zu werden, die in einer trockenen Region an der Schnittstelle dreier Kontinente leben. Im Mittelpunkt seiner Vision von den wirtschaftlichen Entwicklungsplänen, die für die Umsetzung politischer Lösungen notwendig sind, stand die Schaffung von Wasserinfrastrukturen zur Begrünung der Wüsten und von Transportmitteln zur Förderung von Handel und Produktion.
Ein solcher Plan, der eine Perspektive definiert, die über die Pläne der Weltbank, die Vorschläge Frankreichs und die der Arabischen Liga hinausgehen muss, steht im Widerspruch zur britischen Geopolitik und den kolonialen Mächten.
Er ist inspiriert von der Versöhnungskommission, die Nelson Mandela zur Überwindung der Apartheid ins Leben gerufen hat.
Das Schiller-Institut fordert:
— einen sofortigen Waffenstillstand,
— die Freilassung der Geiseln und Gefangenen,
— die sofortige Wiederaufnahme der humanitären Hilfe und der Wasser- und Stromversorgung,
— die sofortige Anerkennung eines palästinensischen Staates als Vollmitglied der Vereinten Nationen.
Der Oasenplan ist der Grundstein für die Schaffung eines neuen Paradigmas der ,Entspannung, Verständigung und Zusammenarbeit‘.“
Bericht vom 111. Treffen der Internationalen Friedenskoalition Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die 111. wöchentliche Online-Sitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 18. Juli, Nelson Mandelas Geburtstag, der weltweit als Mandela-Tag gefeiert wird. Sie forderte alle Teilnehmer auf, sich die Videos der jüngsten Berliner Konferenz des Schiller-Instituts1 anzusehen, bei der Europa und die USA aufgerufen wurden, gemeinsam mit dem Globalen Südens eine Politik der realen Entwicklung als Alternative zur Kriegspolitik der Anglosphäre zu verfolgen. Sie beschrieb einige der verrückten Vorschläge eines gewissen Malcolm Chalmers, Berater des britischen Verteidigungsministers Healey, darunter einen Plan, mit einer „kleinen Atomwaffe von der Größe Hiroshimas“ eine russische Militärbasis zu zerstören, in der Annahme, das würde Rußland zu Verhandlungen zu ihren Bedingungen zwingen. Der Kommandeur der NATO-Bodentruppen, US-General Christopher Donahue, habe den genauso verrückten Vorschlag gemacht, die russische Ostsee-Enklave Kaliningrad militärisch abzuriegeln.
Mit Blick auf hoffnungsvollere Entwicklungen berichtete Zepp-LaRouche, die Haager Gruppe habe sich in Bogota getroffen und einen Plan angekündigt, um Israels Völkermord in Gaza zu stoppen. Sie schloß mit der Feststellung, wir müßten unsere Bemühungen verstärken, den Oasenplan2 in den Mittelpunkt einer Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina zu stellen. „Wir müssen die Geopolitik hinter uns lassen und uns für echte Entwicklung als Grundlage für den Frieden einsetzen.“
Professor Richard Falk, der teilnehmen wollte, konnte leider aufgrund technischer Probleme seinen Vortrag nicht halten. Dafür sandte Mariano Esono, der im Außenministerium von Äquatorialguinea für Diaspora-Angelegenheiten zuständig ist und Ansprechpartner für das UN-Zentrum für Frieden und Abrüstung in Afrika ist, ein kurzes Video über die Bedeutung des Nelson-Mandela-Tages. Er erinnerte die Teilnehmer an Mandelas Wort: „Vergebung befreit die Seele.“ Mandela habe nicht für Rache gekämpft, sondern für Gerechtigkeit und Grundrechte.
Berichte von der Berliner Konferenz
Stephan Ossenkopp, einer der Moderatoren und Organisatoren der Berliner Konferenz vom 12.-13. Juli, beschrieb den Organisationsprozeß der Vorbereitungen. Der Titel der Konferenz lautete „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf!“, um zu betonen, daß Koexistenz und Zusammenarbeit die einzige Alternative zum Dritten Weltkrieg seien. Ossenkopp betonte die Bedeutung der kulturellen Beiträge aus aller Welt für das Treffen: „Die Menschen waren sehr bewegt, nicht nur von den Rednern, sondern auch von der Musik.“ Im Vorfeld der Konferenz hatte es Straßenaktionen und diplomatische Aktivitäten gegeben, dazu eine hocherfolgreiche Pressekonferenz mit dem regelmäßigen IPC-Gast Ray McGovern und der ehemaligen US-Geheimdienstlerin Elizabeth Murray, die Deutschland besuchten und auf der Konferenz des Schiller-Instituts sprachen.
IPC-Moderatorin Anastasia Battle zeigte Fotos von der Konferenz und beschrieb die Wirkung der klassischen Musikbeiträge: Sie hätten den Teilnehmern geholfen, ihre Gedanken zu ordnen, um die Herausforderung anzunehmen, die Welt vom Abgrund eines Atomkrieges zurückzuholen. Sébastien Drochon berichtete über die Wirkung der Konferenz aus Sicht des Organisierens auf der Straße in Paris, wo er zusammen mit jungen Franzosen und einer führenden Aktivistin des Schiller-Instituts aus Mexiko die Öffentlichkeit mobilisierte.
Guyanas ehemaliger Präsident Donald Ramotar hatte selbst via Internet in Berlin gesprochen. Er lobte die gerade beendete Konferenz der Haager Gruppe in Bogota und rief zur öffentlichen Unterstützung der UN-Sonderberichterstatterin für Palästina Francesca Albanese auf, indem er ihre Nominierung für den Friedensnobelpreis unterstützte und die kürzlich angekündigten US-Sanktionen gegen sie verurteilte. Ramotar kritisierte auch den Versuch von US-Präsident Trump, sich in Bezug auf das Gerichtsverfahren gegen Ex-Präsident Bolsonaro in die inneren Angelegenheiten Brasiliens einzumischen. Er warf Trump auch vor, es sei höchst gefährlich, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu ermutigen, Moskau direkt anzugreifen. Rußland sei nach wie vor offen für Diplomatie; es sei der Westen, der den Krieg fortsetzen wolle.
Der Co-Moderator Dennis Small dankte Ramotar und betonte, wie wichtig es sei, den Stimmen des Globalen Südens in Europa und Amerika Gehör zu verschaffen.
Die Stimme des „vernünftigen Nordens“
Small berichtete auch über den zweiwöchigen Besuch des EIR-Korrespondenten Tim Rush in Brasilien, wo Rush als einziger US-Redner bei verschiedenen Veranstaltungen rund um den BRICS-Gipfel auftrat und die Stimme des „vernünftigen Nordens“ war. Diese Perspektive müsse im Globalen Süden gehört werden, betonte Small, die Menschen dort müßten wissen, daß sie Verbündete und Gesprächspartner im Norden haben. Die anglophile Presse habe den BRICS-Gipfel absichtlich falsch dargestellt und behauptet, er sei ergebnislos gewesen. Eine der wichtigsten Entwicklungen dort sei Präsident Putins Vorschlag für neue Investitionsplattformen (NIPs), der von Chinas Präsident Xi Jinping unterstützt und auch vom brasilianischen Staatschef Lula da Silva positiv aufgenommen worden sei.
Später schaltete sich Rush live aus Brasilien zu, um einen eigenen Bericht zu geben. Trumps Attacken gegen Brasilien mit der Forderung, die Anklage gegen Bolsonaro fallen zu lassen, hätten dort großes Aufsehen erregt. Es habe daraufhin einen „nationalistischen Reflex“ in der brasilianischen Presse gegen, wobei sich sogar Lulas Kritiker gegen Trump wandten.
Optimismus angesichts des Bösen
Mehrere Teilnehmer aus Deutschland prangerten die aktuelle politische Führung ihres Landes an. Dennis Small betonte die Rolle Großbritanniens als Ursprung der bösartigen Politik, sowohl früher beim Aufstieg des Nationalsozialismus in Deutschland als auch heute bei der Unterstützung des Völkermords in Gaza. Zepp-LaRouche spekulierte über einen möglichen „Oreschnik-Moment“, in dem Rußland angesichts der Provokationen der NATO sich nicht länger zurückhält und z.B. Ziele in Deutschland mit Raketen angreift; Bundeskanzler Merz fehle „jeder politische Instinkt“. Doch wie immer sah sie auch Grund zum Optimismus und erinnerte daran, daß der zehnte Punkt ihrer Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur3 lautet, daß „der Mensch im Grunde gut ist“. Man müsse mehr den Kurs als den aktuellen Zustand einer Nation bewerten. Sie beschrieb, wie sie als Kind in der Nachkriegszeit in Trümmern spielte, aber sie und ihre Spielkameraden optimistisch waren, weil sie spürten, daß es mit dem „Wirtschaftswunder“ nach dem Zweiten Weltkrieg mit Deutschland aufwärts ging.
Zusammenarbeit mit dem Globalen Süden
Ein Teilnehmer aus Nigeria fragte, wie sich Menschen in Afrika an der Arbeit der IPC beteiligen können. Zepp-LaRouche antwortete, wir hätten umfangreiche Pläne für Afrika ausgearbeitet, angefangen bei der Elektrifizierung – 600 Millionen Afrikaner haben noch keinen Stromanschluß – und bahnbrechenden Projekten wie dem Grand Inga-Staudamm im Kongo und dem Transaqua-Projekt. Die LaRouche-Organisation arbeite seit 1975 mit dem Globalen Süden zusammen, deshalb vertrauten die Menschen dem Schiller-Institut und wir seien in der Lage, etwas wie die Berliner Konferenz auf die Beine zu stellen.
Der frühere französische Präsidentschaftskandidat Jacques Cheminade sagte, wenn Europa endlich etwas Gutes für Afrika erreichen könne, wäre das ein revolutionärer Bruch mit der Vergangenheit und ein Schritt hin zu der „polyphonen Weltgemeinschaft“, von der Präsident Putin sprach.
Schlußbemerkungen
Small erklärte, fast so schlimm wie die offenen Aufrufe zum Atomkrieg sei Donald Trumps Ankündigung, die Zukunft der Finanzwelt wäre „Krypto, Krypto, Krypto“, also die Nutzung (privater) Kryptowährungen. Damit würde man der Welt ein System aufzwingen, in dem private Finanzspekulation dominiert und alle Entwicklungsperspektiven zunichte macht.
Ramotar verwies auf Francesca Albaneses Bericht über Unternehmen, die vom Völkermord profitieren. Er betonte: „Wir müssen die erschreckenden Zahlen darüber veröffentlichen, wieviel Geld für die Rüstungsindustrie verschwendet wird“ und was man erreichen könnte, wenn man diese Mittel statt dessen für produktive Zwecke einsetzt.
Zepp-LaRouche verurteilte „die Leute, die nur an Geld denken…, eine davon ist eindeutig Ursula von der Leyen“. Abschließend sagte sie, wir sollten den Nelson-Mandela-Tag feiern, indem wir jeden Tag mindestens eine Stunde lang etwas Selbstloses tun und „heute mindestens eine Stunde lang ein liebevoller Mensch sind“.
111. Treffen der Internationalen Friedenskoalition
Wir befinden uns an einem Punctum Saliens
18. Juli 2025
17.00 Uhr
Wir ermutigen alle Mitglieder der Menschheit, die sich wahren Frieden wünschen, an diesem Freitag um 17 Uhr (MESZ) mit Prof. Richard Falk und Berichten von der weltweiten Mobilisierung an der 111. Sitzung der Internationalen Friedenskoalition teilzunehmen. Schicken Sie Berichte und Initiativen für die Tagesordnung so schnell wie möglich.
Am 12. Juli versammelten sich Hunderte von Menschen – Friedensaktivisten, ehemalige Regierungs- und Militärbeamte, Wirtschaftswissenschaftler, Studenten, Musiker, Lehrer und besorgte Bürger aus vielen Kontinenten – in Berlin, Deutschland, und viele weitere Hunderte aus der ganzen Welt, die online, zum ersten Tag der Konferenz des Schiller-Instituts „Der Mensch ist nicht des Menschen Wolf: Für ein neues Paradigma in den internationalen Beziehungen!„ In ihrer Grundsatzrede skizzierte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, sowohl den historischen Prozeß, der uns an diesen Punkt der Krise gebracht hat, als auch die notwendigen Lösungen und stellte beides in den Kontext von Friedrich Schillers Konzept des Punctum Saliens in der Geschichte:
„Wir haben uns hier versammelt, weil wir einen Ausweg aus einer höchst bedrohlichen strategischen Lage aufzeigen und einem weit verbreiteten Pessimismus, -ja Fatalismus-, entgegen wirken wollen: Man kann nämlich sehr wohl in die Geschichte eingreifen, sofern man einen guten Plan hat und genügend Kräfte für seine Umsetzung mobilisieren kann! Ich möchte deshalb dieses Zitat von Friedrich Schiller aus seiner Schrift über den „Abfall der Niederlande“ unserer Konferenz als Leitmotiv voranstellen:
„Groß und beruhigend ist der Gedanke, daß gegen die trotzigen Anmaßungen der Fürstengewalt endlich noch eine Hülfe vorhanden ist, daß ihre berechnetsten Plane an der menschlichen Freiheit zu Schanden werden, daß ein herzhafter Widerstand auch den gestreckten Arm eines Despoten beugen, heldenmüthige Beharrung seine schrecklichen Hilfsquellen endlich erschöpfen kann.“ Lassen Sie uns ein „ neues unverwerfliches Beispiel zu geben, was Menschen wagen dürfen für die gute Sache und ausrichten mögen durch Vereinigung.“
Dazu ist es aber zunächst erforderlich, dass wir unsere Zeitgenossen aus ihrem ihrem anscheinenden Schlafwandel, in den sie insbesondere hier in Deutschland verfallen zu sein scheinen, aufwecken. Die Welt hat sich noch niemals näher an einem Punkt ohne Wiederkehr befunden, an einem potentiellen Endpunkt in der Geschichte, an dem die endgültige Katastrophe eines globalen Nuklearkriegs unvermeidbar wird.
Friedrich Schiller hat sich in vielen seiner Werke den Begriff des punctum saliens benutzt, der in den Dramen und in der Geschichte jeweils den Zeitpunkt beschreibt, an dem alles unaufhaltsam in Bewegung gerät, im 4. Brief über Don Carlos schreibt er:“Jede Handlung hat ihren punctum saliens, wo sie aus der Möglichkeit in die Wirklichkeit überspringt.“ In Bezug auf die Geschichte können wir diese Punkte ohne Wiederkehr genau bezeichnen, – wann es zu Beispiel zu spät war, den 1. oder 2. Weltkrieg noch zu verhindern. In Bezug auf die unmittelbar vor uns liegende Zukunft trüben mannigfaltige Unwägbarkeiten diese Einsicht, – ,wenn sie zur Gewissheit wird, dass es zum Dritten, und diesmal letzten globalen und diesmal nuklearen Krieg kommt, ist es zu spät. Die Menschheit, und damit unsere Geschichte, wird ausgelöscht.“
Nur wenige Tage nach dem BRICS-Gipfel vom 6. bis 7. Juli in Brasilien, bei dem Vertreter der Mehrheit der Menschheit zusammenkamen, um eine Win-Win-Kooperation für Sicherheit und Entwicklung und Wege, wie die Welt aus dem neokolonialen Zeitalter herausgeführt werden kann, zu diskutieren und dementsprechende Vereinbarungen zu treffen, ist die Konferenz des Schiller-Instituts Teil des gleichen historischen Prozesses und ein unverzichtbarer Teil dieses Dialogs. Während des ersten Panels „Zusammenarbeit zwischen den BRICS und Europa zur Umsetzung des Oasenplans und der Agenda 2063 für Afrika“ kündigte Zepp-LaRouche einen in Kürze erscheinenden Bericht des Schiller-Instituts an, der in Zusammenarbeit mit der Chinesischen Akademie für Zeitgenössische China- und Weltstudien erstellt wird und sich mit der Frage beschäftigt, „wie Europa zusammen mit China und anderen BRICS-Ländern die Länder Afrikas und insbesondere Südwestasiens durch gemeinsame Unternehmungen in jener Entwicklung unterstützen kann. Wir haben uns zunächst auf die drei Schlüsselländer Deutschland, Frankreich und Italien konzentriert, die anderen Länder werden folgen, um zu zeigen, dass eine solche Zusammenarbeit nicht nur Afrika und dem Nahen Osten hilft, sondern dass diese Joint Ventures auch zur treibenden Kraft bei der Überwindung der tiefen Wirtschaftskrise werden können, in der sich die europäische Wirtschaft derzeit befindet. Statt Billionen von Euro in die Aufrüstung zu stecken, die realwirtschaftlich gesehen Produktionskapazitäten vernichtet, sollten wir gemeinsam mit China in Bereiche investieren, die schon immer an der Spitze einer erfolgreichen Industrialisierung standen.“
Solche konkreten Alternativen zur derzeitigen katastrophalen Ausrichtung der Politik im Westen müssen eine so überwältigende Unterstützung finden, dass wir „selbst den ausgestreckten Arm eines Despoten beugen“ können, bevor es zu spät ist.
Es ist nicht schwer, sich vorzustellen, wo die Welt sonst mit Sicherheit landen wird.
Dr. Naledi Pandor, die am vergangenen Samstag auf der Konferenz des Schiller-Instituts sprach, unterstrich die unglaubliche Verantwortung, die in unseren Händen liegt, mit einem wichtigen Aufruf zum Handeln am Nelson Mandela Tag, der zu Ehren seines Geburtstags am Freitag, den 18. Juli. begangen wird.
Dr. Pandor sagte:
„Ich möchte alle anwesenden Delegierten daran erinnern, dass der 18. Juli der Internationale Tag von Nelson Mandela ist. Es ist der Tag, an dem Nelson Mandela jeden von uns aufgefordert hat, eine Stunde lang etwas für einen anderen Menschen oder eine bedürftige Gemeinschaft zu tun. Ich hoffe also, dass Sie alle Pläne für den 18. Juli haben, wie Sie der Bitte des verstorbenen Präsidenten Nelson Mandela nachkommen können, der nur diese eine Sache von uns Menschen verlangte.
Lassen Sie mich zunächst Dr. Zepp-LaRouche und dem Team des Schiller-Instituts dafür danken, daß sie mich eingeladen haben, an dieser sehr wichtigen Berliner Konferenz teilzunehmen. Ich bedaure, daß ich nicht physisch anwesend sein kann, da ich mich zur Zeit in den USA aufhalte. Ich halte dieses Berliner Treffen für äußerst wichtig. Wie Sie wissen, kann der Gedanke an eine Berliner Konferenz für Afrikaner eine beängstigende Erinnerung an unsere koloniale Vergangenheit und an die Rolle, die Berlin im 19. Jahrhundert in der Unterstützung des Kolonialismus spielte.
Ich applaudiere daher dem Schiller-Institut dafür, dass es die Stimme von Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit nach Berlin bringt. Und ich hoffe, dass Berlin eine führende Rolle bei der Schaffung von weltweiten Bedingungen übernehmen wird, die ein Gegengewicht zu dem derzeitigen feindseligen Umfeld bilden, das von den Mächtigsten der Welt geschaffen wurde.
Das Schiller-Institut hat die sehr wichtige Aufgabe übernommen, neue und informierte Gespräche über unsere heutige Welt zu führen. Sie alle, die Sie hier anwesend sind, sind sich bewusst, dass wir uns als globale Gemeinschaft an einem, oder kurz vor einem entscheidenden Kipppunkt befinden, insbesondere im Hinblick auf den möglichen Ausbruch eines unkontrollierbaren globalen Konflikts und eines globalen Krieges oder sogar eines Handelskrieges, der insbesondere den Entwicklungsländern immensen Schaden zufügen wird.
Die Initiative des Instituts zum Aufbau einer Internationalen Friedenskoalition wird einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung einer neuen globalen Partnerschaft und eines neuen Ansatzes für den Multilateralismus leisten. Ich möchte bekräftigen, dass Südafrika und viele Länder des afrikanischen Kontinents fest an eine multipolare Welt glauben. Und wir glauben, dass der Multilateralismus am besten durch eine effiziente, effektive und reformierte UNO unterstützt wird – insbesondere durch ihren Sicherheitsrat, der seine Rolle bei der Gewährleistung von Frieden und Sicherheit wahrnehmen muss.“
Schließen Sie sich diesen Freitag 17.00 Uhr (MESZ) in Gedenken an Nelson Mandelas Geburtstag der Internationalen Friedenskoalition an.
Keynote-Rede von Helga Zepp-LaRouche im 1.Panel: Die strategischen Herausforderungen und die entstehende neue Ordnung aus internationaler Perspektive – Teil 1 der internationalen Konferenz des Schiller-Instituts am 12.-13. Juli 2025 in Berlin Alle 4 Panel finden Sie hier.