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Offener Brief von Helga Zepp-LaRouche: „Cusas Denken aufgreifen und eine neue Renaissance für unsere heutige Welt einleiten“

Die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, hat den folgenden offenen Brief veröffentlicht, in dem sie Vertreter aller Religionen und Kulturen weltweit dazu aufruft, einen Dialog zur Lösung der strategischen Krisen der Menschheit zu beginnen, inspiriert von Nikolaus von Kues’ Methode des „Zusammenfalls der Gegensätze“, wie sie kürzlich von Papst Leo XIV. in seiner Ansprache vor Pilgern auf dem Petersplatz am 25. Oktober betont wurde. Relevante Dokumentationsmaterialien finden Sie weiter unten.

Sehr geehrte Damen und Herren!

In der heutigen Welt, die von Kriegsgefahr, geopolitischen Spannungen, Hungersnöten, Armut und kulturellen Krisen geprägt ist, kam eine der wichtigsten und ermutigendsten Interventionen von Papst Leo XIV. in seiner Jubiläumsaudienz am 25. Oktober 2025 vor Zehntausenden von Pilgern. Der Heilige Vater stellte in seiner Predigt Nikolaus von Kues, den Kardinal und herausragenden Denker des 15. Jahrhunderts, als jemanden vor, dessen Denkweise es dem Menschen ermöglicht, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zu sehen und einen Weg zu finden, selbst die schwierigsten Probleme zu lösen.

Der ausführliche Verweis des Papstes auf Nikolaus von Kues und dessen Konzept der „coincidentia oppositorum“, des Zusammenfalls der Gegensätze, ist von höchster strategischer Bedeutung, da es den Schlüssel dazu liefert, für jedes Problem stets eine Lösung auf einer höheren Ebene zu finden als der, auf der das Problem entstanden ist. Cusa entwickelte in seiner „De Docta Ignorantia“ und anderen Schriften das Argument, dass der Mensch als „imago viva dei“, als lebendiges Abbild Gottes, immer seine schöpferischen Kräfte („vis creativa“) nutzen kann, um das höhere „Eine“ zu finden, das von größerer Kraft und Größe ist als das „Viele“. Diese Denkweise ermöglicht es dem menschlichen Verstand, zuerst an die Einheit der Menschheit zu denken und dann an deren Vielfalt, um auf diese Weise ansonsten scheinbar unlösbare Konflikte zu überwinden.

Der Papst erklärte, dass Nikolaus in den unruhigen Zeiten des 15. Jahrhunderts weder die Einheit der Kirche noch die Aussicht auf Frieden in einer Zeit sehen konnte, in der das Christentum von äußeren Kräften bedroht war. Aber Nikolaus verstand, dass „es Gegensätze gibt, die zusammengehalten werden müssen, und dass Gott ein Geheimnis ist, in dem alles, was in Spannung steht, seine Einheit findet… Welch großes Geschenk für die Kirche!“, sagte der Papst. „Welche Einladung zur Erneuerung des Herzens!“ Von Nikolaus, so fuhr er fort, könne die Kirche lernen, Raum zu schaffen, Gegensätze miteinander versöhnen und auf das zu hoffen, was noch nicht sichtbar ist.

Wir möchten Sie auf diese äußerst wichtige Intervention von Papst Leo XIV. aufmerksam machen, da sie einen neuen Ansatz für die oben genannten Herausforderungen bietet. Seit Jahrzehnten haben mein verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche, das Schiller-Institut und ich diesen Ansatz von Cusa stets gefördert, ein Umstand, den der amerikanische Pater Harry Bury kürzlich in einer wichtigen Stellungnahme hervorgehoben hat.

Das Schiller-Institut möchte Sie einladen, einen Dialog zwischen Vertretern verschiedener Religionen, aber auch zwischen Wissenschaftlern, Denkfabriken und generell Menschen guten Willens zu beginnen, um Cusas Methode des Zusammenfalls der Gegensätze auf die dringenden Probleme der gegenwärtigen Situation anzuwenden. So wie Nikolaus von Kues der wichtigste intellektuelle Einfluss für die Goldene Renaissance des 15. Jahrhunderts war, können wir sein Denken aufgreifen und eine neue Renaissance für unsere heutige Welt einleiten.

Helga Zepp-LaRouche

Gründerin, Schiller-Institut

5. November 2025


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: Mit Vertrauen in die Zukunft in der Gegenwart handeln, 05.11.2025, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Die Blogosphäre ist voller divergierender Einschätzungen zum Tagesgeschehen. Wenn man so mit binärem Pro und Contra bombardiert wird, ist es oft einfacher, zu reagieren, als nachzudenken. Vielleicht mahnte deshalb der große chinesische Staatsmann Sun Yat-Sen: „Tun ist leicht und Denken ist schwer.“

Darum ist es ein so wichtiger Einschnitt, dass Papst Leo XIV. das Werk des großen Renaissance-Denkers Nikolaus von Kues aufgreift, insbesondere die „gelehrte Unwissenheit“ und die Idee, dass „Hoffnung“ in dem liegt, was man nicht sehen kann, sondern in den Herzen und Köpfen der Menschen. Der Papst konfrontierte Millionen von Gläubigen mit den tiefgründigen Ideen über die Beziehung zwischen Mensch und Gott sowie zwischen Mensch und dem geschaffenen Universum, die Lyndon LaRouche als Grundprinzip der menschlichen Wirtschaft definiert hat. Es ist kein Zufall, dass seine Witwe, die Gründerin des Schiller-Instituts Helga Zepp-LaRouche, eine Cusanus-Forscherin ist und sich nun bemüht, die verschiedenen Stränge der weltweiten Friedensbewegung mit ihrem aufgeklärten Verständnis von Cusas „Zusammenfall der Gegensätze“ zu vereinen.

Alle denkenden Menschen wundern sich über die Kluft zwischen Präsident Trumps Aussagen, er sei der „Friedenspräsident“, der sieben oder acht Kriege beendete, und den tödlichen Folgen seiner Handlungen, wie der willkürlichen Ermordung von Menschen auf venezolanischen Booten, dem andauernden Stellvertreterkrieg zwischen der Ukraine und Russland und einem „Waffenstillstand“ in Gaza, den Israel ungestraft verletzt. Wir sind Zeugen eines massiven Völkermords im Sudan, schrecklichen Leidens in Haiti und der Not zahlloser Menschen in den westlichen Ländern. Jetzt hat der „Friedenspräsident“ angekündigt, Atomwaffentests wieder aufzunehmen, was die Gesundheit und Sicherheit aller gefährdet. Was bedeutet all das? Ist Trump nur ein gefühlloser Lügner? Weiß er, was vor sich geht? Wird er falsch informiert, verliert er den Verstand oder beides? Und spielt das überhaupt eine Rolle?

In dieser Situation muss man Abstand gewinnen oder, wie Zepp-LaRouche sagen würde, einen Sprung auf eine höhere Ebene machen, wo wir einen längeren Bogen der Geschichte betrachten und über die Dynamik des Fortschritts der Menschheit als Ganzes nachdenken können, sowie über die Schönheit und Güte der Schöpfung, die kein Handeln gegen ihre Prinzipien zuläßt.

Irgendwie hat es die Menschheit trotz all ihrer Fehler geschafft, auf diesem Planeten auf über acht Milliarden Menschen anzuwachsen. Dazu muss die Gesellschaft wissenschaftliche Entdeckungen und Erfindungen annehmen, und sie muss bereit sein, als Gesellschaft statt als bloße Ansammlung von Einzelgängern zu funktionieren. Wenn man sich Bilder von Städten auf der ganzen Welt und jedem Kontinent ansieht, sieht man Menschen, die Autos fahren, Busse nehmen, nachts das Licht einschalten. Auch wenn nicht alle rund um die Uhr Strom oder sauberes Wasser haben – all das wäre nicht möglich gewesen, wenn jeder einfach beschlossen hätte, in die Wüste, den Dschungel, den Wald oder aufs Feld zu gehen und sich allein durchzuschlagen.

Die Amerikanische Revolution war ein Wendepunkt für den Bruch mit der entropischen kolonialen Weltordnung, die die Prinzipien des Wachstums und der Schöpfung ablehnt. Das koloniale System schafft nichts Neues, es will nur das Vorhandene plündern, und deshalb wird es immer unter seiner eigenen Last zusammenbrechen.

Innerhalb von nur hundert Jahren nach der Republikgründung genoss das amerikanische Volk den höchsten Lebensstandard der Welt, so wie es auf der Jahrhundertausstellung 1876 in Philadelphia gefeiert wurde. Heute haben die Anführer des Globalen Südens die Fackel der Entwicklung und des Fortschritts übernommen, und sie werden ihr Engagement für den Fortschritt nicht aufgeben, trotz aller Schikanen und Drucks der Milliardärs-Eliten, die glauben, dass sie immer noch die Welt regieren.

Wladimir Putin, Xi Jinping und andere denken und handeln aus der Perspektive des langen Bogens der Geschichte und lassen sich nicht zu unüberlegten Abenteuern provozieren. Trotz der verantwortungslosen Äußerungen und Handlungen amerikanischer und europäischer Regierungen arbeitet Russland stetig an seinen immer wieder bekräftigten, unveränderlichen Zielen in der Ukraine. Präsident Xi wird das Wohlergehen des chinesischen Volkes nicht für einen „Deal“ mit einem kindischen amerikanischen Präsidenten aufs Spiel setzen, aber er wird auch keine Szene machen oder etwas tun, um diesen Präsidenten zu demütigen.

Die Tür für eine Zusammenarbeit bleibt offen.

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Bericht IPC#126 – Frieden schaffen durch den „Zusammenfall der Gegensätze“

Bei der 126. wöchentlichen Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 31. Oktober stand im Mittelpunkt, wie das Denken des Nikolaus von Kues (1401-64) und von Lyndon LaRouche (1922-2019) heute dazu beitragen kann, den Absturz der Zivilisation in einen selbstmörderischen Weltkrieg zu stoppen und eine neue Renaissance auf der Grundlage einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Länder einzuleiten. Die Idee, bei der Diskussion über die akuten Gefahren der Gegenwart parallel auf Cusanus und LaRouche zurückzugreifen, stammt von Pater Harry J. Bury, der seit 70 Jahren Priester und Friedensaktivist ist, heute bei Twin Cities Nonviolent und der U.S. Catholic Priest Association. Die Gründerin des Schiller-Instituts und IPC-Initiatorin Helga Zepp-LaRouche kommentierte, Pater Burys Gedanken gehörten zu den wichtigsten Beiträgen aus den Vereinigten Staaten überhaupt.

Eine Woche zuvor, am 25. Oktober, hatte Papst Leo XIV. die katholische Welt – und viele andere informierte Kreise – mit seiner ungewöhnlichen fünfminütigen Ansprache vor Zehntausenden von Gläubigen auf dem Petersplatz anläßlich der Jubiläumsaudienz überrascht.1 Er nannte Cusas Ansatz wesentlich für unsere Zeit, weil sein bahnbrechendes Konzept des „Zusammenfalls der Gegensätze“ dazu aufrufe, jenseits aller Konfliktparteien und vermeintlichen Eigeninteressen das gemeinsame Wohl zu suchen und danach zu handeln. Das sei die Grundlage für Frieden und Hoffnung, auch wenn es „nicht sichtbar“ ist. Zepp-LaRouche begrüßte im IPC-Treffen die Rede des Papstes als „einen echten, echten Durchbruch”.

Pater Bury, ein Verfechter von Lyndon LaRouches Vorschlägen für Frieden durch Entwicklung, allen voran seinen Oasenplan für Palästina, erklärte: „Nikolaus von Kues und Lyndon LaRouche haben gesagt: Wir alle können lernen, wir alle können wachsen, wir alle können uns verändern. Es gibt Hoffnung für die Menschheit.“

Die gegenwärtigen Gefahren

Die aktuellen Gefahren wie drohender Atomkrieg, westlicher Rüstungswahn und Wirtschaftskollaps wurden von Zepp-LaRouche schon in der Eröffnungsrede angesprochen und in den folgenden fünf Beiträgen weiter ausgeführt. Darauf folgte eine Diskussion mit Fragen der Hunderten von Zuhörern aus mehr als 30 Ländern.

Trotz Hoffnungsschimmern am Horizont wie dem Gipfeltreffen von Trump und Xi am 30. Oktober gebe es viele Situationen extremer Spannungen, so Zepp-LaRouche. Einige europäische Regierungen seien regelrecht psychotisch. Sie zitierte die unbedachte Äußerung des belgischen Verteidigungsministers Theo Francken, ein Krieg mit Rußland sei zu gewinnen, indem man „Moskau von der Landkarte tilgt“. Zur Wirtschaftskrise in den NATO-Staaten sagte sie: „Die gesamte deutsche Industrie bricht zusammen… Die sozialen Folgen dieses Zusammenbruchs werden enorm sein.“

Zu aktuellen Krisenherden betonte sie, niemand solle sich von dem Märchen täuschen lassen, Venezuela werde von einem Drogenkartell regiert. Ein Versuch eines Regimewechselkrieges dort „könnte zu einer Explosion in ganz Lateinamerika führen“.

Sie verwies auf die Bedeutung des Gaza-Volksgerichtshofs am vergangenen Wochenende in Istanbul. Der Präsident des Gerichtshofs ist der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte in den palästinensischen Gebieten, Richard Falk, der auch schon zur IPC gesprochen hat. Falk betont, wenn die Staaten sich weigern, etwas gegen großes Unrecht zu tun, müsse man an das Gewissen der Menschen appellieren. Die „Elders“ (zu deutsch etwa: „Graue Eminenzen“), eine von Nelson Mandela gegründet hochrangige Gruppe ehemaliger Staatsmänner, fordert die Freilassung des palästinensischen politischen Gefangenen Marwan Barghouti,2 so wie es die LaRouche-Bewegung schon zu Jahresbeginn gefordert hatte.3

Gefahr eines Atomkriegs

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), sprach die Gefahr eines Atomkrieges direkt an. Er erinnerte daran, wie der neokonservative Fanatiker John Bolton 2002 Präsident George W. Bush ermutigte, aus dem ABM-Vertrag auszusteigen. In den folgenden Jahren lehnte die USA alle Verhandlungsbemühungen Rußlands ab, und der Westen log, er würde die Raketenabwehr in Osteuropa nur wegen der (nicht existenten) iranischen Bedrohung stationieren.

Präsident Putin habe darauf mit seiner berühmten Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007 reagiert, wo er ankündigte, wegen der Aufkündigung der Rüstungskontrollabkommen durch die USA werde Rußland neue strategische Waffen entwickeln. McGovern zeigte einen Ausschnitt aus einer Rede Putins 2016 vor westlichen Journalisten, worin er ankündigte, sein Land werde neue Offensivwaffen entwickeln, die nicht abgefangen werden können. Dies sei der Ursprung der Waffensysteme Oreschnik, Burewestnik und Poseidon, technische Durchbrüche, von denen die NATO weit entfernt ist und die von keiner bestehenden Raketen- und Luftabwehr abgefangen werden können.

Nun liege ein russisches Angebot auf dem Tisch, die Beschränkungen des New-START-Vertrags weiter einzuhalten, wenn die USA es auch tun. Dieses Angebot wurde am 22. September unterbreitet, aber es gab bisher keine offizielle Antwort aus den USA.

John Steinbach vom Hiroshima-Nagasaki-Friedenskomitee erinnerte an die Anti-Imperialistische Liga, die Ende des 19. Jahrhunderts Menschen mit unterschiedlichem ideologischem Hintergrund willkommen hieß. Er verwies auf den 28. Oktober als „Wasili-Archipow-Tag“, benannt nach dem sowjetischen Marineoffizier, der während der Kubakrise einen Atomkrieg verhinderte, indem er den Befehl zum Abschuß eines Atomtorpedos widerrief. Steinbach lobte, daß Präsident Trump „wenigstens den Anschein von Verhandlungen“ mit Rußland mache, anders als Biden. Er zitierte den Philosophen Baruch Spinoza: „Frieden ist nicht die Abwesenheit von Krieg, sondern eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Wohlwollen, Vertrauen und Gerechtigkeit.“

Zepp-LaRouche bat McGovern um einen Kommentar zu den derzeitigen hektischen Kriegsvorbereitungen in Europa. Er antwortete, offenbar gebe es keine Geheimdienstexperten mehr wie noch in den 80er Jahren – mutige Menschen wie jenen CIA-Beamten, der seine Vorgesetzten warnte, die Sowjets seien überzeugt, das Manöver Able Archer sei eine Tarnung für einen atomaren Angriff.

Jack Gilroy, führendes Mitglied von Veterans for Peace und Pax Christi, warnte, der Wahnsinn des Militarismus, motiviert durch den Militärisch-Industriellen Komplex, sei zurückgekehrt. Er zitierte den Chef von Raytheon (heute RTX Corp.), der vor dem Krieg in der Ukraine sagte, die Spannungen in Osteuropa seien eine „Gewinnchance” für sein Unternehmen. Gilroy forderte, öffentliche Schulen sollten lehren, daß die Vorstellung, „daß das Militär uns Sicherheit und Schutz bietet”, eine ebenso große Lüge sei wie unter den Nazis, und daß Schüler einen Eid ablegen sollten, sich nicht bei Unternehmen aus dem Militärisch-Industriellen Komplex zu bewerben.4

McGovern und Gilroy, beide Katholiken, sprachen über ihre Hoffnungen und Enttäuschungen in Bezug auf die Kirche. Zepp-LaRouche betonte erneut die Bedeutung von Papst Leos Einsatz für das Werk von Cusanus. Der sei zu Lebzeiten so umstritten gewesen, daß man vom „Lyndon LaRouche seiner Zeit“ sprechen könne.

Kues wurde in den Index der verbotenen Bücher der katholischen Kirche aufgenommen, und LaRouche wurde zu Unrecht angeklagt und ins Gefängnis gesteckt – darauf wies Dennis Small hin, ein Mitarbeiter LaRouches, der selbst ebenfalls inhaftiert wurde. Small forderte LaRouches Rehabilitierung.

Zepp-LaRouche sagte, der Einsatz des Papstes eröffne der Kirche und allen Religionen eine Chance, ihre Vorurteile abzulegen und helfen, Frieden für die Menschheit zu schaffen.

Dr. Feroze Sidhwa, ein amerikanischer Chirurg, der viel in Palästina gearbeitet hat, berichtete über seine Erfahrungen in Gaza, wo er sich freiwillig im Europäischen Krankenhaus in Khan Younis, bei der Weltgesundheitsorganisation und bei der NGO MedGlobal engagiert hat. Er sagte: „Seit dem Waffenstillstand hat sich in Gaza nicht viel geändert… Die Lage ist nach wie vor sehr, sehr ernst.“ Israel erlaube den Wiederaufbau nur in den Enklaven, wo vier von Israel unterstützte Banden herrschen, und nutze dies für Propagandazwecke – „mit das Zynischste, was ich in meinem Leben gesehen habe“. Er verurteilte US-Ärzteverbände, die zum Völkermord in Gaza und sogar zu Israels zahlreichen Morden an medizinischem Personal schweigen.

Schlußfolgerungen

In den kurzen Schlußbemerkungen äußerte Gilroy die Hoffnung, daß Leo ebenso wie Papst Franziskus das Konzept eines „gerechten Krieges“ verurteilt. Pater Bury betonte, Jesus habe uns gelehrt, unsere Feinde zu lieben, und das sollte das Leitprinzip unserer politischen Tätigkeit sein.

Steinbach sagte, Israel benutze sein Atomwaffenarsenal zur Erpressung, so wie 1973, als es mit dem Einsatz von Atomwaffen drohte, als US-Präsident Nixon die Militärhilfe zurückhalten wollte. McGovern ergänzte, Israel habe 1973 ein Angebot für einen gegenseitigen Verteidigungsvertrag mit den USA abgelehnt, weil ein solcher Vertrag international anerkannte Grenzen erfordert.

Zepp-LaRouche reflektierte über die Religionen, die in den Diskussionen dieser Woche wiederholt ein Thema waren. Das Problem sei in allen Religionen der Fundamentalismus, wo Menschen überzeugt sind, allein die Wahrheit zu kennen und allen anderen überlegen zu sein. Aber jede Religion habe auch eine Strömung, für die Wissenschaft und Glaube kein Widerspruch sind. Dies verkörpere Nikolaus von Kues, der im 15. Jahrhundert enorm wichtige Entdeckungen über den Menschen und das Universum machte. Papst Leos Entscheidung, Kues‘ Rolle bewußt hervorzuheben, sei ist ein nicht zu unterschätzender Durchbruch.           eir


Kommende Konferenz in Paris: Die Emanzipation Afrikas und der Mehrheit der Weltbevölkerung – eine Herausforderung für Europa

Internationale Konferenz des Schiller-Instituts und von Solidarité et Progrès

„Die Emanzipation Afrikas und der Mehrheit der Weltbevölkerung – eine Herausforderung für Europa”

8.-9. November 2025, Paris, jeweils ab 9.30 Uhr

Engagierte Bürger und junge Menschen aus aller Welt werden zusammenkommen, um über ihre Vision der Zukunft der Welt und ihre Lösungen für die Verwirklichung des Friedens zu diskutieren. Sie bringen die Stimmen Afrikas, der Länder der Globalen Mehrheit und aller anderen Nationen mit, die für die wahre Emanzipation der Völker, für Frieden, Solidarität und Fortschritt für alle kämpfen.

Dazu müssen sich Verfechter souveräner Nationen zusammenschließen und ihre Kräfte bündeln, um die Kriege zu beenden. Durch die Organisation einer Friedensbewegung mit Patrioten und Weltbürgern aus Frankreich, Deutschland und vielen anderen Länder können wir eine Architektur der gegenseitigen Entwicklung und Sicherheit aufbauen. Diese Herausforderung wird im Mittelpunkt der Debatten dieser Tage stehen.

Von 9:30 Uhr morgens bis 19:30 Uhr abends finden drei Podiumsdiskussionen statt, um den Fahrplan für diese Mobilisierung vorzustellen und mit Ihnen und Euch zu diskutieren.

(Am Vortag, Freitag, dem 7. November, findet in Clichy der Parteitag von Solidarité & Progrès statt.) Am Sonntag, dem 9. November, organisieren wir eine „Kaderschule“, um die auf der Konferenz am Samstag diskutierten Themen zu vertiefen. gefolgt von zwei Tagen Aktivitäten in Paris und Umgebung. Es geht darum, Handeln und Ideen zu verbinden!

Erzählen Sie allen Freunden, Verwandten und Bekannten von dieser Veranstaltung!

Programm

Samstag, 8. November, 9:30 bis 20:30 Uhr, Paris 13. Arrondissement

Internationale Konferenz mit 3 Podiumsdiskussionen

Vormittag 9:30 bis 13:00 Uhr

Auf den Ruf des Volkes reagieren

Moderator:

• Sébastien PERIMONY

Redner:

• Jacques CHEMINADE – Präsident von Solidarité & Progrès (Frankreich): Zeit, die Denkweise zu ändern (Transkript)

• Parlamentskandidaten von Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Diane SARE – Aktivistin der LaRouche-Organisation (TLO). Ehemalige Kandidatin für den US-Senat im Bundesstaat New York (Vereinigte Staaten): Was ist gerade in New York City passiert?

Nachmittag 15:00 bis 17:50 Uhr

Die Emanzipation Afrikas und der globalen Mehrheit – eine Herausforderung für Europa

Musikalische Einleitung: Lied „Nkosi Sikelel’ iAfrika“, vorgetragen vom Chor des Schiller-Instituts

Moderator:

• Sébastien PERIMONY

Referenten:

• Helga Zepp-LaRouche, Gründerin und Vositzende des Schiller-Instituts: Für eine neue Weltwirtschaftsordnung, die auf dem Zusammenfall der Gegensätzen basiert! (Transkript)

• Princy MTHOMBENI (Video) – Gründerin von Africa4Nuclear, Spezialist für Kernenergie (Südafrika): Afrika muss kritisch werden

• Filomène EBI N’GODO (Video) – Doktor der Geschichte der internationalen Beziehungen, Professorin und Forscherin an der Alassane-Ouattara-Universität (Elfenbeinküste): Die Veränderungen unserer Gesellschaft im 21. Jahrhundert

• Dora MUANDA (Video) – Direktorin der Wissenschafts- und Technologiewoche (Demokratische Republik Kongo): Bildung ist der Schlüssel zu Fieden, Würde und nachhaltiger Entwicklung

• Zenobita MAGANGA – Aktivistin für den Frieden und die Sache der Demokratischen Republik Kongo (Demokratische Republik Kongo): Kriege im Namen der Demokratie und westlicher Werte beenden

• Chekaraou Halidou Namaiwa (Video) – Panafrikanist (Niger): Die Mobilisierung junger Menschen für die Zukunft Afrikas

• Mariano Nguema ESONO MEDJA – Professor für Internationale Beziehungen an der Nationalen Universität Äquatorialguinea (Äquatorialguinea): Kein Frieden in Afrika bedeutet kein Frieden irgendwo

• Odile MOJON – Vertreterin des Schiller-Instituts (Frankreich)

Abendveranstaltung 18:10 bis 20:00 Uhr

Jugend aus aller Welt für Frieden und gegenseitige Entwicklung

Moderatorin:

• Odile MOJON

Referenten:

• Chérine Sultan – Vertreterin von Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Carolina Dominguez – Vertreterin der LaRouche- Jugendbewegung (Mexiko)

  • Daniel Burke – Vertreter der LaRouche-Organisation (Vereinigte Staaten)
  • Jonathan Thron – Vertreter von BüSo (Deutschland)

• Jose Vega –  unabhängiger Kandidat für den US-Kongress in der Bronx/New York City, Mitglied der LaRouche- Jugendbewegung

• Megan Dobrodt – Vertreterin des Schiller-Instituts (Vereinigte Staaten)

Abend 20:15 bis 21:00 Uhr

Konzert

Vorstellung der Künstler durch Johanna CLERC, Chorleiterin des Chores Rebel Canto

• Feride GILLESBERG – Opernsängerin, Schiller-Institut (Dänemark)

• Leena MALKKI – Opernsängerin (Schweden)

Sonntag, 9. November, 10:00 bis 20:30 Uhr, Clichy-la-Garenne

Kaderschule

Vormittag 10:00 bis 12:30 Uhr

Erläuterung von Lyndon LaRouches Wissenschaft der physikalischen Ökonomie und des Konzepts grundlegenden Entdeckungen

Den Beitrage finden Sie hier auf Englisch.

• Internationaler Gast

• Sébastien DROCHON – Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Yoan DELHOTAL – Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Jason ROSS – LaRouche-Organisation (Vereinigte Staaten)

• Benoît Odille – Solidarité & Progrès (Frankreich)

Nachmittag 13:30 bis 17:30 Uhr

Die wahre politische und revolutionäre Natur des Denkens in Kunst, Kultur und Geschichte.

Den Beitrag finden Sie hier auf Englisch.

• Internationaler Gast

• Jacques CHEMINADE – Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Karel VEREYCKEN – Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Megan DOBRODT – Schiller-Institut (Vereinigte Staaten)

• Kynan THISLETHWAITE – Schiller-Institut (Vereinigte Staaten)

• Rémi LEBRUN – Solidarité & Progrès (Frankreich)

• Johanna CLERC – Solidarité & Progrès (Frankreich)

Abend 18:30 bis 20:30 Uhr

Musikalischer Moment

Erleben Sie Schönheit durch klassische Musikwerke, aufgeführt von unseren professionellen Musikern und Aktivisten.

Vorstellung der Künstler durch Johanna CLERC, Chorleiterin des Chors „Rebel Canto“

• Chor des Schiller-Instituts – Schiller-Institut International

• Feride GILLESBERG – Opernsängerin, Schiller-Institut (Dänemark)

• Leena MALKKI – Opernsängerin (Schweden)

• Martin KAPTEIN – Pianist (Niederlande)

• Georges BERIACHVILI – Pianist (Georgien)


Internationale Friedenskoalition #126, 31. Oktober 2025, 16.00 Uhr MEZ

Das Höhere „Eine“ denken, um die Krise zu lösen

126. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das Höhere „Eine“ denken, um die Krise zu lösen

31. Oktober 2025
16.00 Uhr (Bitte beachten Sie die Änderung in der europäischen Zeit für diese Woche)

Bitte mobilisieren Sie Ihre Organisationen.

Nehmen Sie diesen Freitag an der Internationalen Friedenskoalition mit John Steinbach, Dr. Feroze Sidhwa und weiteren Teilnehmern, die in Kürze bekannt gegeben werden, teil.

Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung zu.

Zur Anmeldung

Inmitten einer sich sehr schnell verändernden und zunehmend gefährlichen globalen strategischen Lage konzentrierte sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem internationalen Webcast vom 29. Oktober auf die Bedeutung der jüngsten Ansprache von Papst Leo XIV., in der er die revolutionären Beiträge von Kardinal Nikolaus von Kues hervorhob, insbesondere sein Konzept der Coincidentia Oppositorum (Zusammenfall der Gegensätze).

In seiner Ansprache vor Zehntausenden auf dem Petersplatz am 25. Oktober sagte der Papst, dass Cusa in „einem anderen unruhigen Zeitalter, dem 15. Jahrhundert“, lebte, als „viele seiner Zeitgenossen in Angst lebten, andere zu den Waffen griffen…“, aber Cusa „an die Menschheit glaubte. Er verstand, dass es Gegensätze gibt, die zusammengehalten werden müssen.“

„Meiner Meinung nach ist dies womöglich die bedeutendste strategische Intervention“, sagte Zepp-LaRouche, „denn der Papst hebt die Diskussion auf eine Ebene, auf der eine Lösung möglich ist.“

Zepp-LaRouche, die sich als führende Expertin für Cusa theoretisch wie praktisch mit Cusas Werk intensiv beschäftigt hat, hob seine Methode des „Zusammenfalls der Gegensätze“ als „eine Methode des Denkens“ hervor. Mit ihr kann „man vermeiden, sich in den Details dieses oder jenes Problems zu verlieren, sondern seinen Geist trainieren, das Eine zu denken. Das ist äußerst wichtig. Der Papst wendet sie sehr deutlich auf die politische Situation an: denn wenn man sich alle Konflikte in der heutigen Welt ansieht, die Situation im Nahen Osten oder in der Ukraine oder in der Karibik, wenn man nur die Fakten, die Geschichte der Krise, die Spannungen und die beteiligten Persönlichkeiten betrachtet, wird man niemals eine angemessene Lösung finden. Wenn man jedoch ganz andersherum vorgeht, wenn man zuerst an das Eine denkt, in diesem Fall an die eine Menschheit – das, was uns alle verbindet –, und dann von diesem erhöhten Standpunkt aus die konkrete Krise betrachtet, findet man immer eine Lösung… Man kann diese Methode auf jedes Problem anwenden, auf Politik, Wirtschaft, militärische Fragen, soziale Fragen, kulturelle Fragen, denn es ist eine Methode der Konfliktlösung: die Hoffnung, den nächsten Schritt in der Entwicklung der Menschheit zu synthetisieren. Man kann etwas sehen, das nicht existiert, aber durch Menschen guten Willens und gemeinsame Anstrengungen herbeigeführt werden kann. Das ist eine sehr schöne Intervention …“

Und sie kommt zum richtigen Zeitpunkt. Denn wie der russische Außenminister Sergej Lawrow in seiner Rede auf der 3. Internationalen Konferenz über eurasische Sicherheit in Minsk feststellte: „Die Militarisierung der europäischen Länder gewinnt an Fahrt: Die Mittel für die Rüstungsindustrie werden aufgestockt, groß angelegte Manöver durchgeführt und die Logistik für den Truppentransfer an die ‚Ostfront‘ verbessert, wobei die Infrastruktur von Ländern genutzt wird, die nicht Teil der Nordatlantischen Allianz sind.“ Das logische Ende dieser Politik der NATO-Kriegstreiber, die von der Ideologie der Geopolitik infiziert sind, ist ein Atomkrieg. Auf der Sitzung der Internationalen Friedenskommission am 24. Oktober legte Professor Ted Postol in erschreckend deutlichen Worten dar, was im Falle eines Atomkrieges mit der Menschheit geschehen würde. Das Momentum des derzeitigen Systems darf die Menschheit nicht zu einem solchen Ende treiben.

Stattdessen muss eine Vision einer anderen Zukunft für die Menschheit entstehen, eine Zukunft, die sich grundlegend vom heutigen, gescheiterten System unterscheidet. Am 30. Oktober trifft Präsident Trump mit Präsident Xi Jinping zusammen. Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums bezeichnete diesen Dialog als entscheidend für die Beziehungen zwischen den beiden Nationen: „Die Diplomatie der Staatschefs spielt eine unersetzliche Rolle bei der strategischen Ausrichtung der Beziehungen zwischen China und den USA.“ Solche Treffen zwischen Staatschefs, wie sie im August beim Gipfeltreffen zwischen den Präsidenten Trump und Putin in Alaska stattfanden, können Prozesse in Gang setzen, die von der „logischen“ Folge der aktuellen Politik abweichen.

Zivilisationen zerfallen – oder auch nicht –, je nachdem, ob eine Kultur oder ein Volk in der Lage ist, seine fehlerhaften, manchmal tragischen Glaubensgrundsätze aufzugeben und eine Lösung anzunehmen, die zuvor unmöglich schien. Solche Lösungen liegen heute auf dem Tisch. Eine Vereinbarung zwischen Russland, China und den Vereinigten Staaten über den Bau des Beringstraßentunnels könnte die strategische Landschaft grundlegend verändern und eine Öffnung für dauerhaften Frieden schaffen. Der Oasen-Plan, dessen Schwerpunkt auf Palästina und Israel liegt, könnte eine tragfähige und schöne Zukunft für die gesamte Region Südwestasien bieten.

Wir müssen jetzt die Gelegenheit der strategischen Intervention mit Cusas „Zusammenfall der Gegensätze“ nutzen, um den politischen Dialog auf die höhere Ebene, auf der die Lösungen für die außerordentlich gefährliche Situation von heute liegen, zu verlagern: die Ebene des „Einen“, das Schicksal der Menschheit im nächsten Jahrtausend. Nehmen Sie diesen Freitag an der Internationalen Friedenskoalition mit John Steinbach, Dr. Feroze Sidhwa und weiteren Teilnehmern, die in Kürze bekannt gegeben werden, teil.


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Die Wiederbelebung von Kues eröffnet neue Friedensvision, 29.10.2025, 18.30 Uhr

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Unsere gegenwärtige Phase der Geschichte ist eine Zeit schrecklicher Spannungen zwischen denen, die den Krieg fördern, und denen, die sich für die Beilegung von Streitigkeiten einsetzen. Die bewusste Unterstützung bewaffneter Konflikte in Zeiten von Atomwaffen ist Wahnsinn. Aber es gibt immer mehr Kräfte der Vernunft und Hoffnung.

Das Aufgreifen der bahnbrechenden Konzepte von Kardinal Nikolaus von Kues (1401-1464) durch Papst Leo XIV. am 25. Oktober ist ein wichtiger Fortschritt für die Kräfte, die sich für den Frieden einsetzen. Kues‘ Konzept, auf einer höheren Ebene nach der Überwindung von Differenzen zu suchen und voranzuschreiten, wurde von Lyndon und Helga LaRouche über Jahrzehnte hinweg wiederholt untersucht, berichtet und befürwortet. Vor allem aber gründete Frau Zepp-LaRouche im Jahr 2020 eine Aktivistenvereinigung, die sie „Komitee für den Zusammenfall der Gegensätze“ nannte, basierend auf Cusas Idee der „coincidentia oppositorum“ (Koinzidenz der Gegensätze). Diese Organisation wurde zum Vorläufer der Internationalen Friedenskoalition, die im Juni 2022 auf Initiative von Zepp-LaRouche gegründet wurde auf Initiative von Zepp-LaRouche gegründet wurde und nun als wichtige Plattform für den weltweiten Dialog fungiert.

Am 27. Oktober traf der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban im Vatikan mit Papst Leo zusammen. Orban hat sich bereit erklärt, Budapest als Veranstaltungsort für ein Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Verfügung zu stellen. Orban schrieb heute auf X: „Ich habe Seine Heiligkeit gebeten, Ungarns Bemühungen gegen den Krieg zu unterstützen. Privataudienz bei Seiner Heiligkeit Papst Leo XIV.“

Zu den weiteren Persönlichkeiten und Vereinigungen, die sich ebenfalls auf der Seite der Menschheit engagieren, gehören die Führer der Globalen Mehrheit, der BRICS, der expandierenden Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit und kooperierender Initiativen. In Indien und im asiatisch-pazifischen Raum gibt es diese Woche Anzeichen für diese Entwicklung. Apropos Freundschaft: Am 26. Oktober wies der indische Premierminister Narendra Modi in seiner Videobotschaft an den ASEAN-Indien-Gipfel in Malaysia darauf hin, dass Indien und die 11 ASEAN-Mitgliedstaaten mittlerweile 25 % der Weltbevölkerung ausmachen und weiterhin als Freunde zusammenarbeiten wollen.

Am Rande des APEC-Gipfels in Südkorea in dieser Woche kündigte Präsident Trump an, er werde sich mit Chinas Präsident Xi Jinping treffen. Am 28. Oktober wird Präsident Trump, der sich derzeit in Tokio, Japan, aufhält, mit Premierministerin Sanae Takaichi zusammentreffen, die angekündigt hat, eine Außenpolitik der Stabilität und des Friedens in der Region zu verfolgen. Dies steht im Widerspruch zu der vorherrschenden westlichen Behauptung, China wäre der Feind.

Die unmittelbarsten Kriegsdrohungen kommen weiterhin von der europäisch geprägten „Koalition der Willigen“, die Russland direkt als Feind bezeichnen, der darauf aus sei, in Europa einzumarschieren. Hinzu kommt die aggressive Haltung der USA in der westlichen Hemisphäre, die ihre Streitkräfte in der Karibik aufstocken.

In den letzten zehn Tagen haben Militärsprecher in Frankreich zu einer Notfallbereitschaft aufgerufen, um französische Streitkräfte wenn nötig direkt in der Ukraine stationieren zu können. Der Stabschef der französischen Armee, General Pierre Schill, erklärte am 24. Oktober gegenüber Mitgliedern des Verteidigungsausschusses der Nationalversammlung: „Wir werden bereit sein, bei Bedarf unter Sicherheitsgarantien Streitkräfte einzusetzen – zum Wohle der Ukraine.“ Er erklärte, 2026 werde das „Jahr der Koalitionen“ sein, und wies darauf hin, dass bei den bevorstehenden multinationalen Militärübungen „Orion 26“ Land-, Luft- und Seestreitkräfte getestet werden, wo immer sie auch eingesetzt werden müssen.

In der Karibik haben die militärischen Aktivitäten und der Truppeneinsatz der USA zugenommen, ebenso wie die Propaganda im eigenen Land, dass der Kampf gegen den Drogenhandel den Sturz Venezuelas bedeute. Der Lenkwaffenzerstörer USS Gravely hat nun in Port of Spain, Trinidad und Tobago, innerhalb von sieben Meilen von Venezuela, angelegt. Es heißt, das Schiff führe bis zum 30. Oktober Trainingsübungen durch. Der Flugzeugträger USS Gerald R. Ford wurde von seinem derzeitigen Standort im Mittelmeer in die Karibik beordert. Es gab neun US-Luftangriffe auf Boote in internationalen Gewässern in der Karibik sowie zwei im Pazifik vor der Westküste Mittelamerikas. Mindestens 43 Menschen wurden getötet.

Die International Peace Coalition wird am Freitag, dem 31. Oktober, um 16 Uhr (MEZ, bitte die Zeitumstellung beachten) ihre 126. wöchentliche Sitzung in Folge abhalten.

Schließen Sie sich Helga Zepp-LaRouche in ihrem Live-Dialog an und diskutieren Sie die Themen und Lösungen, die die Welt und die Menschen bewegen. Senden Sie Ihre Fragen, Kommentare und Berichte an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


Die Zeit wird knapp

Bericht vom 125. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Die 125. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 24. Oktober war nicht die übliche Podiumsdiskussion, sondern ein Dialog zwischen der Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, Helga Zepp-LaRouche, und Theodore Postol, emeritierter Professor für Wissenschaft, Technologie und nationale Sicherheit am Massachusetts Institute of Technology.

Zepp-LaRouche beschrieb eingangs die jüngsten strategischen Turbulenzen, bei denen man zwischen Hoffnung und Chaos hin- und hergerissen sei. So habe das Wall Street Journal berichtet, die USA hätten der Ukraine erlaubt, mit Tomahawk-Raketen Ziele tief in Rußland anzugreifen. US-Präsident Trump habe dies dementiert, und Präsident Putin habe gewarnt, daß die russische Reaktion darauf ernst und sogar überwältigend wäre. Zudem gebe es auch Verwirrung um das geplante Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin in Budapest – erst sollte es stattfinden, dann wieder nicht. In Bezug auf Gaza bemerkte sie: „Das sogenannte Friedensabkommen scheint nicht zu halten.“ Die israelische Knesset habe für die Annexion des Westjordanlands gestimmt – eine klare Ablehnung eines palästinensischen Staates und ein Signal für Sabotage des Friedensprozesses. Die Chance, den Dritten Weltkrieg zu verhindern, könnte bald vorüber sein, warnte Zepp-LaRouche.

Grund zur Hoffnung sei dagegen die erfolgreiche Diskussionsrunde über das Projekt des Beringstraßen-Tunnels (siehe Das Beringtunnel-Projekt weist den Weg zum „Frieden durch Entwicklung“) am 22. Oktober mit Experten aus Ingenieurwesen, Eisenbahnbau, Finanzen und Diplomatie aus den USA, Rußland, Italien und Deutschland.1

Putins Nervenstärke und deutscher Wahnsinn

Zepp-LaRouche sagte, man könne Putins „scheinbar unendliche Geduld nur bewundern“. Die Befürworter eines Regimewechsels, die diesen besonnenen Putin unbedingt loswerden wollen, hätten wohl nie darüber nachgedacht, wer an seine Stelle treten soll und damit den Finger an Rußlands Atomknopf hätte. Postol teilte ihre Meinung: „Wann immer Putin Zurückhaltung zeigt, die die Menschheit vor einer Katastrophe bewahrt, halten sie das für ein Zeichen seiner Schwäche… Er beweist eine außergewöhnliche Fähigkeit, diese Situationen geschickt zu meistern… Wir können nur dankbar sein, daß wir in der russischen Führung nicht jemanden wie Joe Biden haben.”

Dagegen warf Zepp-LaRouche Bundeskanzler Merz seine „idiotische Politik“ der strategischen Unberechenbarkeit in Bezug auf die Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine vor. Den Gegner so im Ungewissen zu lassen, sei ein Spiel mit dem Feuer. Postol fügte hinzu, er könne kaum glauben, daß jemand so wenig Verständnis von Geschichte hat, um sich so zu verhalten wie Merz. „Deutschland wird heute von seiner politischen Führung und von der amerikanischen Führung strategisch getäuscht.“ Merz lüge, wenn er behauptet, die US-Raketen, die nächstes Jahr in Deutschland stationiert werden sollen, würden nicht mit Atomwaffen bestückt sein. „Die Russen werden keine andere Wahl haben, als davon auszugehen, daß diese Waffen atomar bewaffnet sind.“ Denn als konventionelle Waffen seien sie sinnlos. Er verglich das mit der Stationierung der Raketenabwehr in Polen und Rumänien, die sehr schnell zu Offensivraketen umgerüstet werden könne – die Russen könnten es sich nicht leisten, darüber zu spekulieren, welchen Status diese Raketen gerade haben. Merz‘ Politik werde die Wahrscheinlichkeit eines Atomkriegs auf deutschem Boden enorm erhöhen.

Am Rande eines Atomkrieges

Postol sagte, die letzten Tagen hätten katastrophale Ereignisse gebracht, Trumps Äußerungen und Handlungen hätten die Aussichten auf diplomatische Fortschritte ernsthaft beeinträchtigt. Putin habe das kluge Angebot gemacht, daß beide Länder sich noch ein Jahr lang an die Bestimmungen des New START-Vertrags halten, während sie über dessen Verlängerung verhandeln. Wegen Trumps Verhalten „glaube ich aber, daß Rußland nun in eine Situation gebracht wurde, in der es tatsächlich keine andere Wahl mehr hat, als seine Sicherheitsbedenken auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zu lösen“.

Postol, einer der weltweit führenden Experten für die Folgen des Einsatzes von Atomwaffen, griff einige der alarmierenden Informationen auf, die er bereits in früheren IPC-Sitzungen vorgestellt hatte. „Ein Atomkrieg wäre praktisch das Ende der modernen Zivilisation. Das ist schlicht eine Tatsache der Physik… Einen Atomkrieg zu führen und gewinnen, ist schlicht technisch unmöglich.“ Die Aussagen von Merz, Frankreichs Präsident Macron und dem britischen Premier Starmer bewiesen leider eine völlige Unkenntnis dieser Tatsachen.

Wegen der extrem zerstörerischen Folgen wäre jedes Land, das mit Atomwaffen angegriffen wird, dazu gezwungen, mit Atomwaffen zu antworten, um sich selbst zu retten. Postol erinnerte an die Stabsübung „Able Archer“ 1983 mit hochrangigen Teilnehmern, darunter der damalige US-Verteidigungsminister Caspar Weinberger. Am fünften Tag der Übung sei die Situation zum strategischen Einsatz von Atomwaffen eskaliert, und in dem Moment hätten in der Simulation die Vereinigten Staaten und die Sowjetunion nicht mehr existiert.

Postol erläuterte auch die physikalischen Auswirkungen eines Atomwaffeneinsatzes. Die meisten Menschen dächten, die größte Zerstörung richte die Schockwelle an, aber das sei nur ein Nebeneffekt. Ungeheure Schäden gäbe es durch den ersten Feuerball, viel schlimmer als die Schockwelle. Der Feuerball würde Brände über einem riesigen Gebiet auslösen, etwa 600 bis 700 Quadratkilometer würden sofort in Flammen aufgehen. Durch Aufwärtskonvektion würden Hurrikan-artige Stürme in dieses Gebiet gesaugt und einen gigantischen Feuer-Tornado verursachen. Schutzräume würden sich in Brennöfen verwandeln. Die Schockwelle ginge mit Winden von 300 Stundenkilometern einher. Postol veranschaulichte all dies sehr dramatisch und leidenschaftlich mit historischen Bildern.

Europas Kriegstanz

Zepp-LaRouche erinnerte daran, daß Putin vor einem Jahr Rußlands strategische Doktrin geändert hat; anstelle eines praktischen Verzichts auf den Ersteinsatz von Atomwaffen behalte sich Rußland jetzt das Recht vor, Atomwaffen auch einzusetzen, wenn ein konventionell bewaffnetes Land, das von einer Atommacht unterstützt wird, seine Existenz bedroht. Die bisherige Doktrin hätte nicht ausgereicht, um existentielle Bedrohungen abzuschrecken.

Postol kommentierte die Aufrüstung der führenden NATO-Staaten: „All dieses Gerede über einen Krieg mit Rußland ist fast schon lächerlich.” Rußland habe offensichtlich nicht die Absicht, in Europa einzumarschieren oder die Ukraine zu besetzen. Das Verhalten des Westens habe es jedoch zum Handeln gezwungen. Im Januar 2022 habe Außenminister Blinken dem russischen Außenminister Lawrow erklärt, die USA würden sich das Recht vorbehalten, in der Ukraine Atomwaffen zu stationieren. Wie könne es da jemanden überraschen, wenn Rußland in die Ukraine einmarschiert?

Zepp-LaRouche fragte Postol nach seiner Meinung zu den lautstarken Forderungen nach konventioneller Aufrüstung. Er antwortete, der Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft sei eine direkte Folge des Ukrainekrieges. Als US-Präsident Biden die Nord-Stream-Pipeline sprengen ließ, habe das Deutschland viel mehr geschadet als Rußland. „Deutschland befindet sich in einem Prozeß der Deindustrialisierung”, aber das sei Merz egal. Der wolle den Deutschen ihre begrenzten Mittel wegnehmen, um einen völlig unnötigen Krieg gegen Rußland vorzubereiten. Die europäischen Regierungen seien so verzweifelt darauf aus, die Verantwortung für den eigenen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu vertuschen, daß sie bereit seien, einen Krieg mit Rußland anzufangen.

Gut und Böse

In der Diskussion gab es eine Frage über „das Böse in der strategischen Politik”. Zepp-LaRouche betonte dazu das letzte ihrer „Zehn Prinzipien einer neuen internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“, – daß der Mensch im Grunde gut ist.2 Der Ursprung des Bösen liege im System der Oligarchie. Friedrich Schiller habe gesagt, die wichtigste Voraussetzung für die Menschheit sei das Empfindungsvermögen (Empathie). Was nütze es einem Menschen, wenn auf seinem Grabstein steht, er habe 200 Porsche gehabt und kiloweise Kaviar gegessen? Hannah Arendt habe mit ihrer These von der „Banalität des Bösen“ nicht ganz falsch gelegen.

Postol stimmte zu, daß der Mensch gut ist, jedoch mit Einschränkungen. Denn der Mensch sei auch „mit tierischen Instinkten verflucht“, wir hätten beides. Wir bräuchten eine Welt, in der die Vernunft unsere tierischen Instinkte überwältigen kann. Leider gebe es heute nur sehr wenige Menschen in Machtpositionen, die Gutes tun wollen. Die heutigen führenden europäischen Politiker hätten die Bedingungen geschaffen, die den Krieg in der Ukraine auslösten. Ihnen fehle der Mut eines Nikita Chruschtschow, zuzugeben, wenn sie Fehler gemacht haben.

Fazit

Zepp-LaRouche würdigte Postol als wichtige Stimme der Vernunft. Wer nicht von dem ausgehe, was Postol über die Realität eines Atomkrieges sagte, werde am Ende falsch liegen. Alle Teilnehmer sollten ihre Bemühungen verstärken, den Marsch in einen Atomkrieg zu stoppen, bevor sich das Zeitfenster für immer schließt.

eir


Anmerkungen

1. https://www.youtube.com/live/ZHLA4LPrj4U

2. https://schillerinstitute.com/de/blog/2022/11/30/zehn-prinzipien-fuer-eine-neue-internationale-sicherheits-und-entwicklungsarchitektur/


Internationale Friedenskoalition #125, 24. Oktober 2025, 17.00 Uhr MEZ

Atomkrieg beenden – Eine neue Ära von Frieden durch Entwicklung eröffnen

125. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Atomkrieg beenden – Eine neue Ära von Frieden durch Entwicklung eröffnen

24. Oktober 2025
17.00 Uhr

Bitte mobilisieren Sie Ihre Organisationen.

An diesem Freitag wird die International Peace Coalition, die ihre 125. Sitzung in Folge abhält, den Atomwaffenexperten Ted Postol und einen Bericht über das Symposium vom Mittwoch vorstellen. Wir werden sowohl die immer noch drohende Gefahr eines thermonuklearen Krieges als auch die sich neu abzeichnende Aussicht auf eine 180-Grad-Wende in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten, Russland, China und anderen Nationen durch den Bau der sogenannten Putin-Trump-Friedensbrücke thematisieren.

Bitte senden Sie uns so schnell wie möglich Berichte und Initiativen für die Tagesordnung zu.

Zur Anmeldung

Freunde der Internationalen Friedenskoalition,

vor genau 63 Jahren, am 22. Oktober 1962 um 19 Uhr amerikanischer Zeit, erklärte Präsident John F. Kennedy in einer Sonderansprache an das amerikanische Volk: „Es ist die Politik dieser Nation, jede von Kuba aus gegen eine Nation der westlichen Hemisphäre abgefeuerte Atomrakete als Angriff der Sowjetunion auf die Vereinigten Staaten zu betrachten, der eine umfassende Vergeltungsmaßnahme gegen die Sowjetunion erfordert.“

In den 18 Minuten der Rede des Präsidenten an diesem Abend veränderte sich die Welt. Die Menschheit war einem globalen thermonuklearen Krieg und damit ihrer möglichen Vernichtung näher als jemals zuvor oder seitdem – bis zum Herbst letzten Jahres. Am 25. Dezember 2024 sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow: „Kürzlich haben Generäle des Pentagon offen über die Möglichkeit ‚begrenzter Nuklearschläge‘ gegen die Russische Föderation beraten, mit der Absicht, sicherzustellen, dass sie aus einem solchen ‚Austausch‘ als Sieger hervorgehen.“ Als die Biden-Regierung den Einsatz von Langstreckenraketen gegen Russland über die Ukraine genehmigte und ermöglichte und Russland daraufhin im November 2024 erfolgreich seine neue, derzeit noch nicht bekämpfbare Oreschnik-Rakete – ohne die Atomwaffensprengköpfe, die sie tragen kann – gegen die Ukraine einsetzte, überschritt die Welt die Grenze dessen, was Kennedy in der Kubakrise im Oktober 1962 lediglich angekündigt hatte.

In der letzten Woche jedoch kam eine überraschende Enthüllung über das Jahr 1963 aus einer Akte über die Ermordung Kennedys ans Licht, die den Vereinigten Staaten gerade von der russischen Regierung zur Verfügung gestellt wurde. Diese gerade veröffentlichte Akte enthielt eine handgezeichnete Karte, auf der ein Vorschlag zur Konstruktion der sogenannten „Chruschtschow-Kennedy-Weltfriedensbrücke“ beschrieben wurde. Auf der Karte stehen in englischer Sprache und in großen Buchstaben folgende Worte: „Kennedy-Chruschtschow-Weltfriedensbrücke – könnte und sollte zwischen Alaska und Russland gebaut werden. Sofort.” Alle hervorgehobenen Punkte sind auf der Originalkarte zu sehen.

Das Beringstraßen-Tunnelprojekt in illustrierter Form ist seit 35 Jahren ein weit verbreiteter Teil der Arbeit des Schiller-Instituts. Seit drei Jahren, seit der Eskalation des Krieges zwischen der NATO und Russland in der Ukraine im Jahr 2022, ist es die einzigartige Aufgabe der Internationalen Friedenskoalition, des Schiller-Instituts und der LaRouche-Organisation, darauf zu bestehen, dass „Frieden durch Entwicklung“ der einzige Weg ist, um den Krieg dauerhaft zu beenden oder sogar einen dauerhaften Frieden zu erreichen. Gestern (Mittwoch) trafen sich russische und amerikanische Experten für das oft als „Beringstraßen-Tunnelprojekt” bezeichnete Vorhaben zu einem Online-Symposium, das sehr kurzfristig von der Zeitschrift Executive Intelligence Review, gegründet vom Ökonomen und Staatsmann Lyndon LaRouche (1922-2019), organisiert wurde.

An diesem Freitag wird die International Peace Coalition, die ihre 125. Sitzung in Folge abhält, den Atomwaffenexperten Ted Postol und einen Bericht über das Symposium vom Mittwoch vorstellen. Wir werden sowohl die immer noch drohende Gefahr eines thermonuklearen Krieges als auch die sich neu abzeichnende Aussicht auf eine 180-Grad-Wende in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten, Russland, China und anderen Nationen durch den Bau der sogenannten Putin-Trump-Friedensbrücke thematisieren.


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Beringstraßentunnel: Ein Traum wird Realität, 22.10.2025, 18.30 Uhr

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Während sich die Welt entweder in Richtung geopolitischer Spaltung oder in Richtung kooperativer Entwicklung bewegt, stellt der Beringstraßentunnel eine potenzielle Brücke dar – nicht nur zwischen Kontinenten, sondern auch zwischen Zivilisationen. Die Verbindung zwischen Eurasien und Amerika durch eine Verbindung zwischen Russland und Alaska begeistert seit über einem Jahrhundert die Köpfe der Denker und wurde 1906 sogar von Zar Nikolaus II. genehmigt. Die Prinzipien hinter dem Bering-Projekt gehen über Beton, Stahl und Schienen hinaus. Es ist eine Vision von Frieden durch Entwicklung: Nationen, die durch ein gemeinsames Ziel verbunden sind und nicht durch Rivalität getrennt werden.

Der Tunnel würde eine Weltlandbrücke verankern, die New York mit Shanghai, Paris mit Buenos Aires und Dakar mit Moskau durch durchgehende Eisenbahn- und Entwicklungskorridore verbindet. Und er könnte eine moralische Revolution in den internationalen Beziehungen auslösen, indem er den Nullsummenwettbewerb durch gemeinsamen Fortschritt ersetzt. In Verbindung mit einem globalen Glass-Steagall-Ansatz würde das Projekt globale Investitionen in Richtung produktiver Entwicklung verlagern und damit die Deindustrialisierung umkehren, die derzeit in weiten Teilen Europas und Nordamerikas zu beobachten ist.

Im April 2007 versammelten sich mehrere hundert Menschen in Moskau zu einer Konferenz mit dem Titel „Megaprojekte im Osten Russlands: Eine transkontinentale Verkehrsverbindung zwischen Eurasien und Amerika über die Beringstraße“. Zwei Amerikaner, die sich ernsthaft für das Projekt eingesetzt hatten, der ehemalige US-Innenminister und Gouverneur von Alaska, Walter J. Hickel, und Lyndon LaRouche, der bereits seit 1978 die Bering-Querung forderte, nahmen daran teil. Hickel hielt persönlich eine Rede auf der Konferenz, und Lyndon LaRouches schriftliche Bemerkungen wurden von einem Sprecher persönlich vorgetragen. Ein 44-seitiger EIR-Bericht über das Projekt und seine Vorgeschichte ist über unseren Online-Shop zu beziehen.

Da die Idee wieder in die öffentliche Debatte aufgenommen wurde, wird (EIR) am 22. Oktober um 10 Uhr ET (14:00 UTC) ein Seminar mit Experten aus den Bereichen Ingenieurwesen, Wirtschaft und Diplomatie veranstalten. Details finden Sie hier.

Kirill Dmitrijews viraler Aufruf zu kreativem Engagement, Elon Musks Äußerungen zur Nähe von Alaska und Russland sowie das erneute Interesse an früheren Machbarkeitsstudien des deutschen Tunnelbauunternehmens Herrenknecht und der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften haben die Begeisterung der Öffentlichkeit neu entfacht. Herrenknecht, dessen Tunnelbohrmaschinen Europa und Asien durch den Bosporus (Eurasia-Tunnel, eröffnet 2016) verbunden haben, bestätigte, dass das Projekt „mit der heutigen Technologie durchaus machbar“ ist. Da diese Einschätzung von dem Unternehmen stammt, das derzeit für die ehrgeizigsten Tunnelprojekte Europas verantwortlich ist, darunter der Brenner-Basistunnel und die geplante Verbindung zwischen Gibraltar und Marokko, hat sie großes Gewicht. Aber die Machbarkeit ist nicht mehr die wichtigste Frage. Was jetzt zählt, ist, ob die Nationen den Mut haben, danach zu handeln.

Diese Diskussion darf nicht auf Ingenieure, Investoren und Politiker beschränkt bleiben. Der Beringstraßentunnel fordert uns alle heraus, anders über die Menschheit insgesamt nachzudenken: Unsere Gattung ist einzigartig unter den Lebewesen durch ihre Fähigkeit, zu entdecken, zu bauen und zu verbinden, nicht zu dominieren.

In derselben Woche, in der die Länder der Vereinten Nationen den Kampf zur Beendigung des Kolonialismus in all seinen Formen wieder aufnehmen und die deutsche Industrie eine neue Entwicklungspartnerschaft mit Afrika fordert, bietet das Bering-Projekt einen konkreten Weg nach vorne.

Der Tunnel und die Entwicklungskorridore sind physische und moralische Infrastruktur, eine Plattform für den Aufbau einer wahrhaft menschlichen Zukunft.

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Zepp-LaRouche zu TASS: Der Beringstraßen-Tunnel würde Frieden durch Entwicklung verkörpern

Helga Zepp-LaRouche gab der russischen Nachrichtenagentur TASS ein Interview in englischer Sprache zu dem Vorschlag für einen Tunnel unter der Beringstraße hindurch, für den sich ihr verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche seit langem eingesetzt hatte. Es folgt der Artikel im Wortlaut:

Tunnel zwischen Russland und den USA würde das Konzept „Frieden durch Entwicklung“ verkörpern – Expertin

WASHINGTON, 18. Oktober. /TASS/. Ein Tunnel, der unter der Beringstraße verlegt und Russland und die Vereinigten Staaten verbinden würde, wäre die perfekte Verkörperung des Konzepts ,Frieden durch Entwicklung’, sagte Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin des Schiller-Instituts, gegenüber TASS.

„Für Präsident Trump ist es offensichtlich, dass die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland enorme Perspektiven für die Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern eröffnen wird. Am spektakulärsten wäre der ‚Putin-Trump-Tunnel‘, der Amerika durch eine 70 Meilen lange Verbindung durch die Beringstraße mit Afro-Eurasien verbindet, wie Kirill Dmitriev [CEO des Russian Direct Investment Fund, Sonderbeauftragter des russischen Präsidenten für wirtschaftliche Zusammenarbeit mit dem Ausland] auf X gepostet hat“, sagte sie.

„Dieser Tunnel würde dazu beitragen, den gesamten Fernen Osten Russlands für die Entwicklung zu öffnen und allen rohstoffarmen Nationen enorme Investitionspotenziale zu bieten“, fuhr die Expertin fort. „Der ‚Putin-Trump-Tunnel‘ wäre die perfekte Verkörperung des Konzepts ‚Frieden durch Entwicklung‘“, betonte sie. Die Wahl von Budapest als Veranstaltungsort für ein neues Treffen zwischen den Staatschefs Russlands und der USA werde dazu beitragen, „die Europäer an die fast verlorengegangene Kunst der Diplomatie zu erinnern“, bemerkte Zepp-LaRouche. „Gut für die Welt“, schloss sie.

US-Präsident Donald Trump hat das Projekt zum Bau eines Tunnels unter der Beringstraße als interessant bezeichnet, da es eine Eisenbahnverbindung zwischen Russland und den Vereinigten Staaten ermöglichen würde. Kirill Dmitriev sagte, ein solcher Tunnel könnte in weniger als acht Jahren gebaut werden und die Kosten würden nicht mehr als 8 Milliarden Dollar betragen.

Über die Idee eines 100 Kilometer langen Tunnels unter der Beringstraße wird seit Jahrzehnten diskutiert. Die Zeitung The Times schrieb 2011 unter Berufung auf britische Experten, dass der Transport von Fracht über den Schnellweg zwischen Eurasien und den USA, der auch ressourcenreiche, aber dünn besiedelte Gebiete der Erde mit wichtigen Verkehrsadern verbinden würde, kostengünstiger, schneller und sicherer wäre als der Transport auf dem Seeweg.


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