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„Es gibt Gutes im Universum, und es wird sich durchsetzen“ – Ein Bericht vom 49. Treffen der Internationalen Friedenskoalition


Von Daniel Platt

Das 49. Internettreffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 10. Mai begann mit einem Lagebericht der IPC-Mitgründerin Helga Zepp-LaRouche über die akute Gefahr einer Eskalation des Krieges in der Ukraine. Sie verurteilte die Provokationen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, des britischen Außenministers David Cameron und des Fraktionschefs der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries. Der russische Präsident Putin habe daraufhin Manöver mit taktischen Atomwaffen angekündigt. Die Behauptung, im Falle eines russischen Sieges in der Ukraine würde Putin „ganz Osteuropa überfallen“, entbehre jeder Grundlage. Putin wolle vom Westen Sicherheitsgarantien, wie er sie am 17. Dezember 2021 gefordert hatte.

Im Gazastreifen seien 100.000 von 1,3 Millionen Flüchtlingen aus Rafah vertrieben worden, manche inzwischen zum achten Mal! Viele hätten weder genug zu essen noch medizinische Versorgung. Der Verhandlungsprozeß zu Gaza sei ein „unglaublich zynisches Spiel“. Man habe der Hamas einen dauerhaften Waffenstillstand versprochen, aber das plötzlich umdefiniert – die Waffenruhe solle „kein Punkt, sondern nur ein Komma sein“, d.h., sobald die israelischen Geiseln freigelassen sind, würde der Krieg weitergehen.

„Wenn der Oasenplan verwirklicht wird, kann er der erste Schritt zu einem neuen Paradigma sein“, sagte Zepp-LaRouche. Selbst der Chefredakteur des Sprachrohrs der Londoner City, des Economist, gebe jetzt zu, daß „die alte Ordnung im Sterben liegt“. Ihr Zusammenbruch könnte plötzlich und unumkehrbar sein. Abschließend berichtete sie über das erfolgreiche Seminar des Schiller-Instituts in Kopenhagen am 8. Mai, bei dem Diplomaten aus mehr als einem Dutzend Ländern und geladenen Gästen der Oasenplan vorgestellt und weitere Friedenspotentiale erschlossen wurden.

„Kein Bluff“

Oberst a.D. Richard H. Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung der US-Armee im Pentagon und ehemaliger Landessenator im Bundesstaat Virginia, betonte, die russischen Atomübungen seien kein Säbelrasseln und kein Bluff. Rußland wolle an „eine eiskalte Realität“ erinnern. Der Westen riskiere alles „auf dem gefährlichsten Spielplatz der Welt, dem nuklearen“. Die USA hätten die Nordstream-Pipeline sabotiert, zum Schaden der gesamten europäischen Wirtschaft. Die Ukraine habe offenbar den Terroranschlag auf die Krokus-Konzerthalle bei Moskau organisiert. Aber solche Aktionen entsprängen der Verzweiflung. „Jetzt wanken die Verteidigungslinien der Ukraine. Das Weiße Haus weiß das, wird aber nicht zulassen, daß dieser Krieg vor den Wahlen im November beendet wird.“ Black warnte, NATO-Bodentruppen in der Ukraine würden als legitime Ziele betrachtet, und es könnte Vergeltungsmaßnahmen gegen NATO-Ziele geben. Das könne dann das Vorspiel zum Dritten Weltkrieg sein.

Der ehemalige Geheimdienstoffizier des US-Marinekorps und UN-Waffeninspektor Scott Ritter sagte: „Wir haben eine Situation, in der die klassische Abschreckung versagt. Die NATO und die Vereinigten Staaten haben eine Strategie für eine strategische Niederlage Rußlands formuliert.“ Aber Rußland werde das niemals zulassen, warnte Ritter den kollektiven Westen, es werde keine NATO-Intervention in der Ukraine dulden. Und Rußland würde sich im Ernstfall nicht auf einen begrenzten nuklearen Schlagabtausch beschränken. Die heutigen westlichen Pseudo-Strategen setzten allesamt auf eine falsche Politik, „die irgendwann Rußlands rote Linien überschreitet“.

Zepp-LaRouche und Ritter sprachen über Ritters Vorschlag, „neue Jalta- und Potsdam-Konferenzen“, jeweils zum 80. Jahrestag im Februar und Juli 2025, einzuberufen, die Experten aus den USA, Rußland und vielen anderen Ländern zusammenbringen, um über die Lösung des Konflikts zwischen Rußland und der Ukraine zu sprechen. „Dort könnten Europa und Rußland anfangen, über eine Versöhnung in einem postukrainischen Umfeld zu verhandeln.“ Zepp-LaRouche ergänzte: „Die Idee einer neuen internationalen Konferenz, um zu diskutieren, wie wir auf dem Planeten zusammenleben können, ist das wichtigste überhaupt.“ Sie stellte ihren Vorschlag vor, eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur nach dem Vorbild des Westfälischen Friedens von 1644-48 zu entwickeln.

Prof. Steve Starr, ein Experte für nukleare Kriegsführung, sprach die heute weit verbreitete Ignoranz und Dummheit an. „Ich habe den Eindruck, daß die politische Elite des Westens wie meine Studenten ist, die praktisch nichts über den Atomkrieg wissen.“ Die westlichen Medien seien zu einer „Echokammer für die offiziellen Narrative“ verkommen. Starr erinnerte an einige der lächerlichen Behauptungen über den Ukrainekrieg, die der Öffentlichkeit unverfroren aufgetischt wurden. Er betonte, seit dem Zweiten Weltkrieg hätten Rußland (bzw. die Sowjetunion) und die USA nur Stellvertreterkriege geführt, aber das habe sich mit den ukrainischen Angriffen auf Ziele in Rußland geändert. Starr nannte eine lange Liste provokativer NATO-Aktionen, u.a. daß „die NATO in Rumänien den größten Militärstützpunkt Europas errichtet“. Die Russen seien sich all dessen sehr wohl bewußt. „Wir haben eine Führung, zumindest in den Vereinigten Staaten, die darauf aus ist, einen Krieg mit Rußland anzufangen.“ Starr schloß, indem er noch einmal die düstere Realität eines Atomkriegs vor Augen führte, die er schon bei früheren Treffen beschrieben hatte.

Berichte von Aktivisten

Dr. Chandra Muzzaffar aus Malaysia, Präsident der „Internationalen Bewegung für eine gerechte Welt“ (JUST), sagte, der Westen verschleiere die Tatsache, daß das Ziel des Ukrainekrieges die Vernichtung Rußlands sei. Die IPC, die seit nunmehr 49 Wochen ununterbrochen tagt, sei zu einem wichtigen Faktor in der strategischen Weltlage geworden. „Daß wir diesen Dialog so lange aufrechterhalten haben, ist ein großer Erfolg… Wir können verschiedene Gruppen erreichen, sowohl auf der russischen Seite als auch im Westen. Beide müssen die Gefahr erkennen, die uns droht. Ich kann mich an keinen Moment in unserer Geschichte erinnern, in dem wir dem Armageddon, der totalen Zerstörung, so nahe gekommen sind. Wir haben nicht mehr viel Zeit.“

Sian Bloor, eine Aktivistin der britischen Workers Party, berichtete über den jüngsten Wahlsieg von George Galloway für einen Unterhaussitz. Galloway hatte als Unabhängiger mehr Stimmen als die Kandidaten der Labour Party, der Konservativen und der Liberalen Partei zusammen erhalten und schockierte damit das gesamte politische Establishment Großbritanniens. Galloways Sieg beweise die Unzufriedenheit der britischen Wählerschaft mit dem, was als „Einheitspartei“ oder „Duopol“ von Labour und Konservativen gelte. „Zwischen die paßt kein Zigarettenpapier, wie George immer sagt.“ Zu ihr gesellte sich der unabhängige New Yorker Kongreßkandidat José Vega. Vega tritt gegen den Kriegstreiber Richie Torres an, der im Kongreß ein Gesetz plant, das die mächtige Bewegung von Studenten und Dozenten für einen Waffenstillstand in Gaza unterdrücken soll.

Der italienische Nuklearingenieur und Gründer von Atomi per la Pace (Atome für den Frieden) Vincenzo Romanello warnte, das Schlimmste an einem Atomkrieg wären der radioaktive Niederschlag und der anschließende nukleare Winter, den niemand überleben würde. Er sprach aber auch darüber, wie Kerntechnik zur Meerwasser-Entsalzung dem Oasenplan zum Erfolg verhelfen wird.

Pater Harry Bury von Pax Christi warb leidenschaftlich dafür, den Oasenplan „überall bekannt zu machen“. Leider träten bisher nur wenige für den Plan ein, das müsse die IPC unverzüglich ändern. Der Erste Weltkrieg habe uns gelehrt, daß die Sieger mit der Bestrafung Deutschlands nur bewirkten, daß Hitler an die Macht kam. Doch indem man nach dem Zweiten Weltkrieg den besiegten Ländern half, habe man die Grundlage für Frieden geschaffen. Er verglich den Oasenplan mit dem Marshall-Plan und schloß mit den Worten: „Wir müssen hart arbeiten, um allen Ländern zu helfen, sich zu entwickeln.“ Es folgte noch ein Live-Bericht von Diego Machuco Lopez und Fernando Garzon von einer Demonstration für Gaza in Guayaquil in Ecuador, an der sie gerade teilnahmen.

In ihrem Schlußwort sagte Zepp-LaRouche: „Wenn die Eliten wüßten, womit sie spielen, würden sie es nicht tun.“ Die wichtigste Waffe überhaupt sei jetzt, „strategisch informiert zu sein“, deshalb legte sie allen Teilnehmern nahe, ein kostenloses Probeabonnement für den EIR Daily Alert zu beziehen. Diese tägliche Information böte die richtige Orientierung. Sie empfahl auch den jüngsten Essay des Dirigenten und Pianisten Daniel Barenboim über Beethoven und seine 9. Sinfonie in der New York Times (siehe auch „Barenboim kommentiert Beethovens 9. Sinfonie“ im Abo in der aktuellen Ausgabe der Neuen Solidarität). „Es gibt Gutes im Universum, und es wird sich durchsetzen“, sagte Zepp-LaRouche.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 8. Mai 2024, 18.30 Uhr

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Weht ein neuer Wind im Westen?

Inmitten der Schreckensnachricht, dass Israel seine Operationen in Rafah beginnt, der letzten Region des Gazastreifens, die noch nicht von Israel attackiert wurde, manifestiert sich in Europa mit der Ankunft des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Frankreich, Serbien und Ungarn ein anderes Paradigma.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hält sich derzeit zu einem zweitägigen Besuch in Paris auf, der ein Gipfeltreffen mit Präsident Emmanuel Macron sowie weitere Treffen und Veranstaltungen umfasst. Wie so oft verfasste der Präsident einen Gastkommentar, der in der ältesten nationalen Zeitung Frankreichs veröffentlicht wurde und in dem er drei Vorschläge unterbreitete:

Erstens, dass die Perspektive, die vor 60 Jahren zur Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Nationen geführt hat, im Geiste des Friedens und der Entwicklung wieder aufleben soll;

zweitens, dass die bilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit ausgeweitet werden soll, z. B. durch neue Verfahren zur Steigerung der Produktivität;

und drittens, dass man gemeinsam an der Erhaltung von Frieden und Stabilität in der Welt arbeiten soll.

Xi erklärte gegenüber Reportern, dass er eine internationale Friedenskonferenz zur Ukraine nur dann unterstützen werde, wenn sowohl Russland als auch die Ukraine daran teilnehmen. Derzeit gibt es Pläne, Mitte Juni in der Schweiz eine „Friedenskonferenz“ ohne Russland abzuhalten. Der Präsident warnte davor, Chinas Bemühungen um eine friedliche Lösung der Situation in der Ukraine zu schmälern.

Der Westen täte gut daran, aus der sich verändernden Weltdynamik zu lernen, wie es der Präsident der Demokratischen Republik Kongo, Félix Tschisekedi, kürzlich in einem polemischen Interview mit dem französischen Fernsehen während seines Besuchs in Paris letzte Woche zum Ausdruck brachte.

Der georgische Premierminister wies auf eine besonders eklatante Heuchelei des Westens hin: Regierungen, die Angriffe auf pro-palästinensische Proteste unterstützen, während sie Polizeiaktionen in anderen Ländern anprangern.

Der Hinweis auf die Heuchelei allein bietet noch keine Lösung. Dagegen sind Chinas Belt and Road Initiative und die Weltlandbrücke der LaRouche-Bewegung, einschließlich ihres besonderen Ausdrucks im Oasenplan, der richtige Weg. Zwei Kandidaten in New York, die US-Senatskandidatin Diane Sare und der Kongresskandidat Jose Vega, setzen sich an vorderster Front aktiv für diese Perspektive in den USA ein.

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„Alles, was aus dieser Giftküche kommt, muß überwunden werden“

Ein Bericht vom 48. Treffen der Internationalen Friedenskoalition – von Daniel Platt

Inmitten des Aufruhrs und der politischen Krise, die durch den unerwarteten Ausbruch starken Widerspruchs gegen die finanzielle und politische Unterstützung der Biden-Regierung für das gesetzlose Netanjahu-Regime in Israel ausgelöst wurde, hielt die Internationale Friedenskoalition (IPC) am 3. Mai ihr 48. wöchentliches Online-Treffen ab. Die Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, Helga Zepp-LaRouche, eröffnete die Sitzung mit ihrer oft wiederholten Forderung: „Wir müssen die Geopolitik durch die Idee der Kooperation statt Konfrontation ablösen.“

Zepp-LaRouche betonte die Bedeutung der Internationalisierung der Studentenbewegung gegen den Völkermord in Gaza. Inzwischen gebe es nicht nur 90-100 Solidaritätsaktionen an amerikanischen Universitäten, sondern auch entsprechende Aktionen in Frankreich, Deutschland, Italien, Kanada und vielen anderen Ländern.

Sie warnte vor der „neuen Definition von Antisemitismus“, die panische Völkermord-Apologeten im US-Kongreß derzeit in Gesetzesform durchsetzen wollen. (Solche Gesetze, sollten sie verabschiedet werden, verstoßen gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten, deren Erster Zusatz besagt, daß der Staat sich in keiner Weise in den Inhalt der Rede einmischen darf.) Sie verurteilte die brutalen Polizeieinsätze gegen die Demonstranten: „Damit ist das Wort ‚Demokratie‘ völlig hohl geworden!“ Besonders berührt war sie von einer Botschaft der Kinder von Gaza, die den amerikanischen Studenten dafür danken, daß sie im Namen der Menschlichkeit versuchen, ihr Leben zu retten.

Zum Krieg in der Ukraine bezog sich Zepp-LaRouche auf den deutschen General a.D. Harald Kujat, der kürzlich offen erklärt hat, das Ziel der Ukraine, ihre Grenzen von 1991 wiederherzustellen, sei unrealistisch. Die Absicht der Vereinigten Staaten sei es, Rußland zu schwächen, deshalb seien alle Friedensverhandlungen sabotiert worden. Der Westen habe keine erfolgreiche Strategie und wisse keinen Ausweg. Ukrainische Männer könnten im Ausland keine Pässe mehr bekommen, weil man sie alle zum Militär einziehen will. Zudem seien von den 61 Milliarden Dollar Militärhilfe, die der US-Kongreß bewilligt hat, nur etwa 10 Milliarden für neue Waffen bestimmt – der gesamte Rest für schon produzierte und gelieferte Waffen!

Zepp-LaRouche warnte auch vor den „lauten und falschen“ Vorschlägen, russische Guthaben in westlichen Banken zu beschlagnahmen. Die Gegenreaktion auf eine solche Beschlagnahmung würde dazu führen, daß das globale SWIFT-Verrechnungssystem im internationalen Zahlungsverkehr durch ein alternatives Modell ersetzt wird, wenn der Globale Süden begreift, daß das Finanzimperium der Wall Street und der Londoner City, die „Achse des Bösen“, am Ende ist.

Nachrichten von der Freiheits-Flottille

Das Treffen erhielt Berichte von den Organisatoren der „Freiheits-Flottille“, die derzeit versucht, die Türkei mit 5500 Tonnen Lebensmitteln und Medikamenten sowie sechs Krankenwagen für Gaza zu verlassen.

In einem für das Treffen aufgezeichneten Videointerview berichtete der Gründer der Organisation Nonviolence International, Dr. Mubarak Awad, Israel habe durchgesetzt, daß der Staat Guinea-Bissau den beiden Hauptschiffen untersagt hat, weiter unter seiner Flagge zu fahren. Die türkische Regierung habe angeboten, daß sie statt dessen unter türkischer Flagge fahren könnten, wollte aber eine Einheit türkischer Soldaten an Bord haben. Das hätten die Leiter der Flottille jedoch abgelehnt, weil es als kriegerische Geste aufgefaßt werden könnte. Gewaltlosigkeit sei ein Eckpfeiler der Politik der Flottille, betonte Dr. Awad. „Wir sind bereit, uns von den Israelis beschießen zu lassen“, sagte er. „Wir haben Leute aus 40 Ländern dabei. Ich würde mir wünschen, daß wir auch ein Schiff mit Israelis haben könnten.“

Ihm folgte Colleen Rowley, eine ehemalige FBI-Spezialagentin, Whistleblowerin und Mitglied von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS), die gerade aus der Türkei zurückgekehrt war. Sie war sehr beeindruckt von der Arbeit der beteiligten türkischen Hilfsorganisation IHH (International Humanitarian Relief Organization). Sie erwähnte einen neuen Artikel über die Flottille in der Washington Post, der auch Zitate der Flottillenführerin Oberst Ann Wright, einem VIPS-Mitglied, enthielt, obwohl Israel die IHH als „terroristisch“ verunglimpft hat.1

Rowley wurde gefragt: „Ist Israel ein terroristischer Staat?“ Sie warnte vor einer zu starken Vereinfachung; es gebe viele Israelis, die die Politik von Netanjahus Likud-Partei ablehnen. Sie zitierte den verstorbenen Schauspieler Peter Ustinov: „Terrorismus ist der Krieg der Armen; Krieg ist der Terrorismus der Reichen.“

Die Entstehung der zionistischen Ideologie

Cliff Kiracofe, Professor für Politikwissenschaft und ehemaliger hochrangiger außenpolitischer Mitarbeiter des US-Senats, präsentierte dem IPC eine Zusammenfassung seines Buches Dark Crusade: Christian Zionism and U.S. Foreign Policy („Finsterer Kreuzzug: christlicher Zionismus und US-Außenpolitik“). Er begann mit Lord Palmerston, der die britische Außenpolitik in der Zeit von 1830 bis 1865 prägte, als Großbritannien auf dem Höhepunkt seiner imperialen Macht stand. Um im Nahen Osten mit Rußland und Frankreich konkurrieren zu können, habe Palmerston dafür geworben, daß die Briten eine Rückkehr der Juden nach Palästina fördern. Die Ideologie des „christlichen Zionismus“ sei in den 1830er und 40er Jahren entwickelt worden, um diesen Plan Palmerstons zu unterstützen.

Einer ihrer Hauptvertreter, Pastor John Nelson Darby, sei dann in die USA gereist, um für diese Lehre zu werben. Als Folge davon durchdringe der christliche Zionismus seit 1858 bis heute viele protestantische Kirchen in Amerika. Ein zentrales Merkmal darin sei das Dogma von der „Endzeit“, dem Armageddon: Man müsse die Juden im Heiligen Land versammeln, um im Kampf gegen die großen Feinde Rußland, China und Persien die biblische Apokalypse auszulösen. Baptisten im Süden der USA und Anhänger der Pfingstkirchen hätten sich diese „bizarre und gefährliche Ideologie“ zu Eigen gemacht, so Kiracofe.

Der Einfluß dieser Lehre erkläre auch, warum die Abgeordneten in Washington für die neue Definition von Antisemitismus stimmten. Einflußreiche protestantische Geistliche wie Pfarrer John Hagee trommelten schon seit Anfang dieses Jahrhunderts für einen Krieg gegen den Iran.

Als Reaktion auf Kiracofes Vortrag sagte Zepp-LaRouche: „Alles, was aus dieser Giftküche kommt, muß überwunden werden.“ Diese Zusammenarbeit zwischen Israelis und christlichen Zionisten sei „eine unheilige Allianz“.

Jacques Cheminade, der Leiter der französischen Organisation Solidarité et Progrès, fügte ein Zitat des israelischen Philosophen Jeschajahu Leibowitz hinzu: „Die Idee, daß ein Land oder ein bestimmter fremder Ort eine innere Heiligkeit besitzt, ist zweifellos eine götzendienerische Idee.“

Diskussion

Die Moderatorin Anastasia Battle lud die an den Protesten beteiligten Studenten zur Teilnahme an der Diskussionsrunde ein. Sie versprach, sie vor „Doxing“ zu schützen – die Praxis von Gegnern der Meinungsfreiheit, wie dem Spekulanten und Milliardär Bill Ackman, persönliche Informationen über politisch unliebsame Personen zu veröffentlichen, um deren berufliche Laufbahn zu schädigen.2

Jack Gilroy, Aktivist der Veterans for Peace, berichtete über Antikriegsaktivitäten in den USA und erzählte, daß er sich weigert, eine Geldstrafe von 250 Dollar zu zahlen, nachdem er bei einer Aktion gegen das Rüstungsunternehmen BAE verhaftet worden war. Statt dessen plant er, vor Gericht gegen BAE zu klagen.

José Vega, unabhängiger Kongreßkandidat der LaRouche-Bewegung im New Yorker Stadtteil Bronx, berichtete von den Erfahrungen auf der Straße, wo er und seine Helfer Unterschriften für die Wahlzulassung sammeln. Er betonte, New York stehe „an der Schwelle einer großen Veränderung“. Vega schlug vor, daß Studenten aus dem Gazastreifen, ähnlich wie jetzt schon ukrainische Studenten, zum Studieren in die USA eingeladen werden, da alle Universitäten im Gazastreifen zerstört seien. Die Rutgers University in New Jersey, gegenüber von New York, habe kürzlich bereits angekündigt, einige Studenten aufzunehmen. Vegas Gegenkandidat, der amtierende Abgeordnete Ritchie Torres, ein Liebling der einflußreichen zionistischen Lobby AIPAC, habe gerade angekündigt, im Kongreß ein offenkundig verfassungswidriges Gesetz einzubringen, das sog. „Columbia-Gesetz“, das Hochschulen im Land von außen ernannte „Antisemitismus-Beobachter“ aufzwingen soll.

Helga Zepp-LaRouche erinnerte die Teilnehmer abschließend daran, daß der Oasenplan allen Menschen in der Region eine „schöne Vision für eine gemeinsame Zukunft“ biete. Das sei der einzige Weg, den Kreislauf von Gewalt und Rache zu durchbrechen.


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 25. April 2024, 18.30 Uhr

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Wir brauchen eine Sicherheitsarchitektur im Geiste des Westfälischen Friedens!

Die westlichen Regierungen, allen voran die Biden-Regierung, sind hysterisch auf Krieg eingestellt. Der US-Kongress bewilligte weitere knapp 100 Milliarden Dollar Staatsschulden, um der Ukraine, Israel und Taiwan mehr Waffen zu liefern. Die Mainstream-Medien loben die zusätzlichen Kriegsausgaben – und die Milliardäre, die die Kriegstreiber-Politiker finanzieren, können zufrieden sein.

Wer profitiert von einem Kriegshaushalt von 1 Billion Dollar und einem Haushaltsdefizit von über 2 Billionen Dollar im Jahr? Diese neuen Schulden werden an der Wall Street von globalen Finanzspekulanten für neue Derivat-Wetten eingesetzt, um ihr bankrottes Finanzsystem zu retten.

Dasselbe gilt für Deutschland und Europa: Hysterisch wird behauptet, Aufrüstung sei alternativlos und erforderlich, um Rußlands Übernahme Europas zu stoppen. Dafür wollen einige in Deutschland die Schuldenbremse außer Kraft setzen, während der Kahlschlag bei Infrastruktur, Sozialausgaben und Ralwirtschaft weitergehen soll.

Es ist höchste Zeit, diesen Wahnsinn zu beenden. Statt einer Fixierung auf Konfrontation können wir durch eine Zusammenarbeit mit der „Globalen Mehrheit“, wie den BRICS+, Frieden durch Entwicklung schaffen. Der gemeinsame Aufbau in unterentwickelten Ländern, einschliesslich des Nahen Ostens kann dafür sorgen, daß ausreichend Süßwasser, Strom, Verkehrsmittel, Wohnungen und Gesundheitsfürsorge zur Verfügung stehen. Dies ist das Prinzip des „Oasenplans“ für Südwestasien.

Um das universelle Prinzip „Frieden durch Entwicklung“ zu verstehen, bieten die Videos der Konferenz des Schiller-Instituts zum „Oasenplan“ vom 13. April ein hervorragendes Beispiel. Bei dieser Konferenz unterstützten diplomatische Vertreter mehrerer wichtiger Nationen den Plan. So gewinnt man Verbündete für die Zukunft. Für uns in den westlichen Ländern bedeutet das: gute Arbeitsplätze zur Herstellung der Investitionsgüter für die Entwicklungsprojekte – und nicht zuletzt die Freude, das Richtige zu tun.

Wir, das heißt die Bürger unserer Nationen müssen uns willentlich dafür entscheiden, diese Zukunft herbeizuführen. Werden Sie Teil der Mobilisierung für die Zukunft!

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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 17. April 2024, 18.30 Uhr

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Den großen Krieg stoppen: Wir brauchen Dialog – nicht Vergeltung!

Helga Zepp-LaRouche betonte am Montag in Gesprächen mit Mitarbeitern, dass es in dieser katastrophalen Weltlage unerlässlich sei, die Ergebnisse der Konferenz des Schiller-Instituts vom Samstag – „Der Oasenplan: Die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung zwischen Israel und Palästina und für ganz Südwestasien“ – sofort international zu verbreiten. Bei den Vereinten Nationen wird in den nächsten Tagen der Antrag verhandelt, die Staatlichkeit Palestinas anzuerkennen. Das Schiller-Institut hat die programmatischen Ideen Lyndon LaRouches, zur Lösung der Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen/Westjordanland aktualisiert und in einer Internet-Konferenz vorgestellt.

Dieser neue Ansatz, der auf der Idee beruht, dass Frieden nur möglich ist, wenn alle Seiten ihr ökonomisches Interesse in einer gemeinsamen Entwicklung erkennen, muss in die anstehende Debatte über Krieg oder Frieden, die derzeit sowohl in den Vereinten Nationen als auch auf den Strassen und in den Wohnungen der transatlantischen Welt geführt wird, eingebracht werden.. Wir müssen in den Vereinigten Staaten und Europa einen raschen Gesinnungswandel herbeiführen, auf den die globale Mehrheit positiv reagieren kann. Der gemeinsame internationale Wiederaufbau des Gazastreifens als Teil eines neu anerkannten palästinensischen Staates ist die einzige Chance, diese furchtbare Tragödie zu überwinden.

Dafür setzen sich auch die  unabhängigen Kandidaten für den US Senat und den Kongress, Diane Sare und Jose Vega, ein. Es ist die Methode, wie die zu Scheitern drohenden Staaten der transatlantischen Welt  helfen können, zu helfen, den Weltfrieden zu retten. 

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Helga Zepp-LaRouche: Am Abgrund des allgemeinen Krieges: Der neue Name für Frieden ist Entwicklung!

Von Helga Zepp-LaRouche

Die folgende Rede hielt die Gründerin des Schiller-Instituts auf der Internetkonferenz zum Oasenplan am 13. April 2024. Sie wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften wurden hinzugefügt.

Ich grüße Sie alle aus vielen verschiedenen Ländern, ganz gleich, wo Sie zuhören. Wir veranstalten diese Konferenz zum Oasenplan, um eine hoffnungsvolle Perspektive zu eröffnen und einen Ausweg aus einer ansonsten verzweifelten, extrem gefährlichen und sogar katastrophalen Situation in Südwestasien aufzuzeigen.

Wenn wir die derzeitige Eskalation, die sich schnell zu einem ausgewachsenen regionalen Krieg und letztlich zu einem globalen Atomkrieg ausweiten kann, nicht abwenden, könnte dies das Ende der menschlichen Gattung auf diesem Planeten bedeuten. Um diese akute Gefahr zu vermeiden, brauchen wir einen kognitiven Sprung, um einen völlig anderen Ansatz zu konzipieren, nämlich den, die Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen der Palästinenser und Araber im allgemeinen ebenso wie die der Israelis und auch der Nachbarländer in der größeren Region zu definieren.

Warum sage ich das?

Was in den letzten sechs Monaten geschehen ist, hat es in der Geschichte noch nie gegeben: Ein Völkermord, der sich in Echtzeit abspielt, wird live vom Schlachtfeld in Gaza auf die Fernsehgeräte in den Wohnzimmern der Weltöffentlichkeit übertragen. Während in der ersten Zeit nach dem Hamas-Angriff vom 7. Oktober auf israelische Dörfer, bei dem 1200 Menschen starben, die Sympathie eines Großteils der Welt bei Israel lag, änderte sich dies von Tag zu Tag, von Woche zu Woche, von Monat zu Monat. Milliarden von Menschen konnten mit eigenen Augen zusehen, ungefiltert von Kommentatoren und Erzählern.

Und was sie sahen, war keine maßvolle Gegenreaktion eines angegriffenen Landes, sondern eine unerbittliche ethnische Säuberung in einem abgeriegelten winzigen Gebiet durch eine der technisch am besten ausgerüsteten Streitkräfte der Welt, die Künstliche Intelligenz zur gezielten Bekämpfung von Hamas-Kämpfern einsetzt, und die gleichzeitig einer völlig unbewaffneten Bevölkerung Wasser, Nahrung, medizinische Versorgung, Strom, Unterkunft, Kleidung, sanitäre Einrichtungen usw. verweigert. Die Zahl der Opfer auf palästinensischer Seite beläuft sich bisher auf etwa 33.400, darunter 14.000 Kinder. Das heißt, 44% aller Getöteten sind Kinder! Und mehr als eine Million Menschen sind akut vom Hungertod bedroht. Deshalb gehen in den islamischen Ländern, in amerikanischen und europäischen Städten und Universitäten Hunderttausende auf die Straße!

Nach dem israelischen Angriff auf das iranische Konsulat in Damaskus besucht der Kommandeur des US-Zentralkommandos, General Michael Kurilla, derzeit Israel, wo er sich mit IDF-Stabschef Herzi Halewi und Verteidigungsminister Gallant traf und das Kommandozentrum der Luftwaffe sowie Luftwaffenstützpunkte besuchte. In den westlichen Medien wird über einen möglichen iranischen Angriff auf verschiedene Ziele in Israel schon in den nächsten Tagen gemutmaßt. Heute Morgen haben die Niederlande ihre Botschaft in Teheran geschlossen, die Lufthansa hat Flüge in den Iran bis Donnerstag gestrichen und das Auswärtige Amt hat alle deutschen Staatsbürger aufgefordert, das Land zu verlassen. Es ist eindeutig eine Situation, die im schlimmsten Fall in einem regionalen oder sogar globalen Krieg enden kann.

Ein ganz anderer Ansatz

Trotz und gerade wegen dieser Eskalation ist es daher von größter Dringlichkeit, daß ein ganz anderer Ansatz eingeführt wird, nämlich der „Oasenplan“, den mein verstorbener Mann Lyndon LaRouche 1975 vorgeschlagen hat. Er geht von der Idee aus, sowohl für die Palästinenser als auch für die Israelis einen Anreiz zu schaffen, anstelle der gegenwärtigen Gefühle von tiefer Verletzung, Schmerz und Verzweiflung zum einen und Haß zum anderen eine Perspektive der gemeinsamen wirtschaftlichen Entwicklung für den Aufbau einer besseren Zukunft für alle kommenden Generationen zu schaffen.

Für die Palästinenser ist dies von existentieller Bedeutung – und die Israelis sollten auf diejenigen hören, die sie vor dem Wandel in der Wahrnehmung der Welt warnen, wie Ami Ajalon, der ehemalige Direktor des Schin Bet während der Zeit der Osloer Abkommen. In einem Artikel in der aktuellen Ausgabe von Foreign Affairs warnt er Israel, nach dem Angriff der israelischen Armee (IDF) auf die Lebensmittel-LKWs am 29. Februar – bei dem 112 Menschen getötet und 760 verletzt wurden, als sie verzweifelt versuchten, die Lebensmittel zu bekommen, die sie vor dem Verhungern retten könnten – und nach dem Angriff auf die sieben Mitarbeiter der Hilfsorganisation World Central Kitchen sei die Legitimität des Krieges in den Augen der Welt verlorengegangen. Man sehe darin nicht mehr einen Krieg zur Selbstverteidigung, sondern einen Akt expansionistischer Aggression. Ajalon schreibt auch, daß Israel nicht gewinnen kann, indem es die Hamas-Führung ausschaltet, weil damit die Ideologie der Hamas nicht weg wäre.

Das ist noch eine Untertreibung, denn selbst wenn die gegenwärtige Krise nicht zu einer globalen Vernichtung der Menschheit führt, bei der natürlich auch Israel verschwinden würde: Wenn der Kreislauf der Gewalt nicht ein für allemal unterbrochen wird, dann wird die Zukunft für alle eine Hölle sein, in der ein Krieg auf den nächsten folgt, so wie wir es in den letzten 75 Jahren gesehen haben – wobei natürlich immer die Waffenproduzenten des wachsenden militärisch-industriellen Komplexes gemästet werden.

Das Hauptproblem: Wassermangel

Was wir daher vorschlagen, ist die aktualisierte Version des Oasenplans, den Lyndon LaRouche erstmals 1975 nach einer Feier der Baath-Partei im Irak vorgestellt hat, an der er und viele Anführer der Bewegung der Blockfreien teilgenommen hatten.

Für jeden, der Südwestasien besucht, ist die auffälligste Erfahrung die überwältigende Gegenwart der Wüste und der offensichtliche Mangel an Wasser, insbesondere Süßwasser. Es ist auch klar, daß der Wasserverbrauch für jede Bevölkerung, ob israelisch oder arabisch, für einen modernen Lebensstandard aus den vorhandenen „natürlichen“ Wasserressourcen nicht gedeckt werden kann.

Zudem haben in allen bisherigen militärischen Konflikten der Wassermangel und der Kampf um den Zugang zu Wasser eine entscheidende Rolle gespielt.

Die vorhandenen Aquifere in der Region liefern nicht einmal annähernd ausreichend Wasser, so daß selbst ein faires Aufteilungsabkommen das Problem nicht lösen würde. Um große Mengen an neuem Süßwasser zu schaffen, müssen verschiedene Methoden eingesetzt werden. Das Nächstliegende sind zunächst zwei neue Kanäle vom Mittelmeer zum Toten Meer und vom Toten Meer zum Roten Meer. Aufgrund des Höhenunterschieds – das Tote Meer liegt ca. 400 m unter dem Mittelmeer – ist die Erzeugung von Wasserkraft möglich. Aber wenn man zusätzlich noch einen Kanal vom Golf von Akaba zum Toten Meer anlegt und dann diese beiden Kanäle durch einen Querkanal verbindet, ist noch mehr möglich. Die Grundidee besteht darin, die Kanäle so groß anzulegen, daß mit Hilfe einer Reihe von Kernkraftwerken an ihren Ufern großangelegte Entsalzungsprojekte möglich werden.

Dank der technischen Durchbrüche der letzten Jahrzehnte und der Verfügbarkeit des Kugelhaufen-Hochtemperaturreaktors der Vierten Generation, der ursprünglich von Professor Schulten in Jülich, Deutschland, entwickelt wurde und jetzt von China produziert wird, sind die Sicherheitsbedenken ausgeräumt. Es gibt auch die Möglichkeit, Reaktoren mit Thorium-Kreislauf zu verwenden, die für die zivile Nutzung der Kernenergie einzigartig sind. Man könnte eine beträchtliche Anzahl von 300-Megawatt-Kraftwerken, sogenannte „Duplexe“ entlang der Kanäle bauen, die Frischwasser für die umfangreiche Bewässerung für Wiederaufforstung, Landwirtschaft, Verkehrsinfrastruktur und neue Städte liefern.

Auch wenn die Kosten für die Gewinnung von Süßwasser durch die Entsalzung von Salzwasser mit Hilfe von Kernenergie relativ hoch sind, ist der wirtschaftliche Nutzen dank der enormen Wirtschaftsaktivität, die damit in Gebieten erzeugt wird, in denen es vorher überhaupt kein Wasser gab, um Größenordnungen größer als der ursprünglich investierte Betrag. Hier zeigt sich die einzigartige Macht der menschlichen Arbeit, mit Hilfe von Wissenschaft und Technik in dem Prozeß einen Mehrwert zu schaffen, so daß das Ergebnis der Arbeit wertmäßig höher ist als alle Elemente, die in sie eingeflossen sind. Die dabei verwendete Energieflußdichte bestimmt das Verhältnis des Mehrwerts. Es macht sich also im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt!

Eine langfristige Vision

Insofern sollte man nicht nur auf die erwähnten Projekte schauen, sondern auch eine Vision haben, wie diese Region in einer, zwei, drei, vier Generationen aussehen kann. Man nehme als Beispiel China, das in den letzten 30 Jahren mehrere Wüstengebiete erfolgreich begrünt hat.

Der chinesische Wirtschaftswissenschaftler Dr. Ding Yifan beschreibt in seinem neuen Buch The New Dynamics of Development („Die neue Dynamik der Entwicklung“), wie fast ein Drittel der Hobq- oder Kubuqi-Wüste in der Inneren Mongolei effektiv umgewandelt wurde und zu einem wirtschaftlichen Cluster für Wüstentourismus, Lebensmittel und Photovoltaik geworden ist, wie in der Saihanbar (Sekhangba) unweit von Peking Tausende Hektar Wald wiederhergestellt wurden, und wie an der Grenze zwischen Shaanxi und der Inneren Mongolei in der Mawusu-Wüste 30% der Wüste jetzt mit Vegetation bedeckt sind, die Bodenerosion aufgehört hat und das neu gewonnene Ackerland – 1,6 Millionen Hektar – für die lokalen Bauern einen enormen wirtschaftlichen Nutzen bedeutet. Dr. Ding Yifan berichtet, daß Eric Solheim, UN-Unterstaatssekretär und UNEP-Exekutivdirektor, das Modell der Kubuqi-Wüste lobte, das anderen Ländern und Regionen, die mit Problemen der Wüstenbildung konfrontiert sind, ausgezeichnete Erfahrungen bietet, und daß Chinas Erfahrung mit der Eindämmung des Sandes auch auf Afrika, den Nahen Osten und Lateinamerika übertragen werden kann.

Um eine Vision der Entwicklung für die gesamte Region zu entwerfen – von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zum Persischen Golf und zum Roten Meer -, und wie sich dieses Gebiet als künftige Drehscheibe zwischen Asien, Afrika und Europa entwickeln kann, sollte man sich die Infrastrukturdichte z.B. von Deutschland vorstellen, wo es ein integriertes Netz von Autobahnen, Eisenbahnen und Wassersystemen gibt, was die Voraussetzung für fortgeschrittene industrielle Entwicklung und Landwirtschaft darstellt.

Es gibt keinen objektiven Grund, warum Südwestasien in Zukunft nicht ein vergleichbares Niveau erreichen kann!

Eine neue Ära

Wenn der drohende Krieg vermieden werden kann, kann der tektonische Wandel, der sich heute in der Welt vollzieht, wo die Länder des Globalen Südens bereits an der Schaffung eines neuen Wirtschaftssystems arbeiten, die Voraussetzungen für die umfassende Entwicklung Südwestasiens schaffen. Rußland, China, Indien, Iran, die Vereinigten Emirate und Ägypten sind bereits Mitglieder der BRICS, Saudi-Arabien ist ein Kandidat, andere wie die Türkei haben ihre Absicht bekundet, beizutreten.

Wenn alle diese Länder der Entwicklungsperspektive des Oasenplans zustimmen und eine umfassende Südwestasien-Konferenz in der Tradition des Westfälischen Friedens einberufen, dann können wir die drohende Katastrophe abwenden und die Krise in den Beginn einer neuen Ära des Friedens und der Entwicklung verwandeln.

Henry Kissinger, der vorgab, ein Experte für die Westfälische Ordnung zu sein, hat sie in Wirklichkeit grob mißverstanden, indem er behauptete, sie erfordere eine „ausgleichende Macht“ – einen unipolaren Weltpolizisten. Er behauptete, das Westfälische System sei nie vollständig auf den Nahen Osten angewandt worden, weil nur die Türkei, Ägypten und der Iran eine historische Grundlage hätten und die Grenzen der anderen Staaten der Willkür der Sieger des Ersten Weltkriegs entspringen, womit er sich offensichtlich auf die Absicht einer zukünftigen Manipulation des Sykes-Picot-Abkommens bezog.

Deshalb muß die Welt zum Westfälischen Frieden zurückkehren und eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur schaffen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigt. Diese neue Architektur muß ausdrücklich Rußland, China, die Vereinigten Staaten sowie die Zweistaatenlösung für Israel und Palästina einschließen.

Laut dem „Cost of War Project“ des Watson Institute an der Brown University in Rhode Island beliefen sich die Militärausgaben der USA einschließlich der Kollateralschäden in den 20 Jahren vom 11. September 2001 bis 2021 auf 8 Billionen Dollar, die für militärische und Anti-Terror-Maßnahmen in 85 Ländern ausgegeben wurden – US-Spezialeinheiten, CIA-Operationen, „militärische Informationsunterstützung“, psychologische Operationen usw. nicht eingerechnet.

Im gleichen Zeitraum starben durch direkte Kriegsgewalt im Irak, in Afghanistan, Syrien, dem Jemen und Pakistan mehr als 940.000 Menschen, und die Zahl der Zivilisten, die durch indirekte Ursachen umkamen, ist noch wesentlich höher. Hätte man diese Summe in Programme zur Überwindung von Armut und Unterentwicklung investiert, dann wäre die ganze Welt heute ein blühender Garten und die USA würden als Freund der Menschheit gefeiert!

Frieden muß im Krieg beginnen

Ich höre an dieser Stelle schon die Kritiker, die sagen, diese Perspektive eines Oasenplans als Ausgangspunkt für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur im Geiste der Enzyklika Populorum Progessio von Papst Paul VI. sei „unrealistisch“ oder gar „völlig utopisch“.

Als Friedrich Schiller seine Wallenstein-Trilogie über den mächtigen Kriegsherrn des 30jährigen Krieges verfaßte, stellte er Wallenstein nicht so dar, wie ihn die überlieferte historische Interpretation beschrieb, sondern als einen Mann, der ernsthaft den Krieg beenden und Frieden erreichen wollte. In dem Stück legt Schiller die Vision des Westfälischen Friedens, der 16 Jahre später geschlossen wurde, in den Mund von Max Piccolomini, dem Verlobten von Wallensteins Tochter Thekla. In einem Gespräch mit seinem Vater und einem Vertreter des Wiener Hofes, Questenberg, sagt Max:

Ihr macht ihn zum Empörer, und, Gott weiß!

Zu was noch mehr, weil er die Sachsen schont,

Beim Feind Vertrauen zu erwecken sucht,

Das doch der einzge Weg zum Frieden ist;

Denn hört der Krieg im Kriege nicht schon auf,

Woher soll Friede kommen? –

Das ist die ganze Idee: Wenn der Krieg nicht im Krieg aufhört, woher soll dann der Frieden kommen? Beim Feind Vertrauen erwecken ist der einzige Weg zum Frieden!

Stehen wir, die Menschheit, die schöpferische Spezies, am Abgrund dessen, was zum Ende allen Lebens auf dem Planeten werden könnte, oder können wir einen Ausweg aus dieser Gefahr definieren?

Lassen Sie uns also den Oasenplan auf den Tisch aller Regierungen der Welt legen!


Global Times zitiert Helga Zepp-LaRouche zur deutschen Politik

15. April 2024 (EIRNS) – Die englischsprachige chinesische Tageszeitung Global Times, gab bei der Ankunft von Bundeskanzler Olaf Scholz in Chongqing eine insgesamt positive Perspektive für die deutsch-chinesische Wirtschaftskooperation, sprach aber auch die besorgniserregende Loyalität Deutschlands gegenüber der westlichen Geopolitik an, die das Potential der Zusammenarbeit untergräbt:

„Im Juli veröffentlichte die deutsche Regierung eine hart formulierte China-Strategie, die den Fokus auf De-Risking, Diversifizierung und eine Reduzierung der Abhängigkeiten von China legt. Trotz des internen Drucks bleibt die derzeitige deutsche Regierung pragmatisch und stellt ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen an die erste Stelle.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des in Deutschland ansässigen politischen und wirtschaftlichen Think Tanks Schiller-Institut, sagte der Global Times am Wochenende, für eine Exportwirtschaft wie Deutschland wäre es ,selbstmörderisch‘, diesen Forderungen nach ,De-Risking‘ zu folgen.

,Deutschland erlebt derzeit einen dramatischen wirtschaftlichen Abstieg. In der Zwischenzeit haben die USA deutsche Unternehmen mit den Anreizen des Inflation Reduction Act dazu gebracht, in den USA statt in Deutschland zu investieren. In diesem ungünstigen Umfeld stellt der Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China einen Stabilitätsanker für Deutschland dar‘, sagte sie. Wenn Deutschland sich der Geopolitik nicht wirksam widersetze, würden seine Beziehungen zu China darunter leiden.“


Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 10. April 2024, 18.30 Uhr

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Die Geopolitik steuert geradewegs auf den Dritten Weltkrieg zu

Der britisch-amerikanische Schachzug, den Vormarsch der NATO durch die Ukraine nutzen zu wollen, um Russland zu zerstören und die Putin-Regierung zu stürzen, war ein monumentaler Fehlschlag, wie selbst Blinde sehen können. Was gedenkt die Achse London-Washington nach dem Verlust einer halben Million ukrainischer Menschenleben zu tun?  Man sattelt auf die strategische Dummheit noch einmal drauf, in dem man jetzt NATO-Truppen direkt in die Ukraine schicken will,  und dadurch bis an den Rand eines thermonuklearen Krieges mit Russland geht.

Die Netanjahu-Regierung hat sich – mit der vollen Komplizenschaft Washingtons und Londons – mit einer solchen Chuzpe an Kriegsverbrechen in Gaza, die der Internationale Gerichtshof schon im Januar als „wahrscheinlichen Völkermord“ bezeichnet hat, beteiligt, dass  das  internationale Völkerrecht aufgehoben scheint.

Die NATO-Kriegsmaschinerie weitet sich ausserdem aggressiv auf den pazifischen Raum aus, eine Politik, die auf dem Gipfeltreffen von Präsident Biden mit Japans Kishida und dem philippinischen Präsidenten Marcos in dieser Woche mit Nachdruck vorangetrieben wird – einige Denker schlagen sogar vor, dass die USA wegen der Second-Thomas-Untiefe im Südchinesischen Meer gegen China in den Krieg ziehen! Und auch die NATO dehnt ihren Einflussbereich rasch auf den Südatlantik aus, wie der Besuch der Leiterin des US-Südkommandos, General Laura Richardson, in der vergangenen Woche in Argentinien gezeigt hat.

Warum ist das so? Können wir nicht aus unseren Fehlern lernen?

„Ich denke, das grössere Problem, grösser als die Besonderheiten der Ukraine, der NATO gegen Russland, die Gefahr einer Ausweitung des Krieges im Nahen Osten – ist die Geopolitik“, argumentierte Helga Zepp-LaRouche heute in einem Gespräch mit Mitarbeitern. „Denn selbst wenn man eine Lösung für den Ukraine-Krieg und den Nahost-Krieg finden würde: Solange der Westen – das heißt die NATO, die USA, die EU, Großbritannien – entschlossen ist, die neoliberale unipolare Dominanz in der Welt aufrechtzuerhalten, und die Schwellenländer als Feinde betrachtet, und das um so mehr, als sie mit China, Russland und den BRICS beim Aufbau eines neuen Systems verbündet sind; solange sie diese als Feinde betrachten, werden sie immer wieder Kriegsszenarien finden.“

Zepp-LaRouche fuhr fort: „Deshalb wird nur unser Ansatz (funktionieren): zunächst mit dem Oasen-Plan das Konzept von Frieden durch Entwicklung zu demonstrieren, dann aber in einem größeren Rahmen eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zu schaffen, in der das Prinzip von Frieden durch Entwicklung auf die ganze Welt angewandt wird. Solange wir das nicht erreichen, glaube ich nicht, dass die gegenwärtige Eskalation zum Dritten Weltkrieg aufhören wird, einfach weil sich die Szenarien und Schauplätze verschieben und verändern mögen, denn die allgemeine oligarchische imperiale Kontrolle als Motivation wird bleiben.“

Zepp-LaRouche wies dann auf die Bedeutung der Klage Nicaraguas vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag in dieser Woche hin, in der Deutschland beschuldigt wird, gegen die Völkermordkonvention verstoßen zu haben, indem es große Mengen an Waffen an Israel geliefert hat – das seinerseits vom IGH aufgefordert wurde, seine Aktionen in Gaza einzustellen, die einen plausiblen Fall von Völkermord darstellen. „Die Tatsache, dass dies geschehen ist, ist absolut wichtig“, erklärte Zepp-LaRouche. „Egal, was die herrschenden Eliten denken mögen, dass sie es einfach ignorieren und zurückweisen können, Sie können sicher sein, dass die Augen des globalen Südens und der ganzen Welt auf diese Situation gerichtet sein werden.“

„Es ist ein Fall, in dem die Menschheit auf dem Prüfstand steht, und nicht nur die Notlage der Palästinenser“, schloss sie. „Lassen Sie uns also einen Sturm für die Oasen-Plan-Konferenz am 13. April organisieren, und lassen Sie uns nicht vergessen, dass wir zu einem völlig neuen Paradigma gelangen müssen.“

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Live-Dialog mit Helga Zepp-LaRouche: „Weltbürger aller Länder vereinigt Euch!“, Mittwoch, 3. April 2024, 18.30 Uhr

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Ewige Kriege oder friedliche Entwicklung: Lyndon LaRouches einzigartige Herangehensweise

Israel hat einen Raketenangriff auf die iranische Botschaft in Damaskus durchgeführt. Unter den Getöteten befand sich ein Brigadegeneral der Iranischen Revolutionsgarden. Ist dies angesichts der zunehmenden internationalen Verurteilung Israels ein Versuch, den Krieg auszuweiten? Beispielsweise, indem man eine direkte Beteiligung der Vereinigten Staaten erzwingt?

Während das Gemetzel in der Ukraine andauert, mehren sich die Stimmen, die auf das Offensichtliche hinweisen: Die Ukraine kann auch mit der „Unterstützung“ der NATO Russland nicht besiegen. Selbst Präsident Macron hat dies mit seinem Vorschlag, Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden, indirekt eingeräumt. Der deutsche General a.D. Harold Kujat sagte, wenn die Ukraine nicht verhandle, könne sie nicht existieren. Elon Musk, dessen Starlink-System für das ukrainische Militär unverzichtbar ist, sagt das gleiche.

Israels Bemühungen, die Reste seiner schwindenden Unterstützung auf der Welt zu retten, scheitern – ist nun die neue Strategie, Unterstützung durch eine Ausweitung des Krieges zu erzwingen? Führende Vertreter der NATO behaupteten früher, eine ukrainische NATO-Mitgliedschaft hätte Russland vor einer Invasion abgeschreckt – jetzt behaupten sie, nach dem Ukraine-Krieg würde Russland auch in NATO-Länder einmarschieren.

In einem Umfeld mit so vielen Paradoxien wie heute hat selbst der sturste Vogel Strauß Schwierigkeiten, den Kopf in den Sand zu stecken!

In beiden Fällen – Gaza und Ukraine – kann der Status quo nicht fortbestehen: Es wird eine Veränderung geben. Aber was wird das sein?

Wir brauchen eine Lawine positiven Wandels. Der Ruf nach einem neuen Sicherheitsparadigma, das mit wirtschaftlicher, kultureller und technologischer Entwicklung verbunden ist, wird immer lauter. Äußere Ereignisse können zum Nachdenken anregen, aber die Entschlossenheit kommt von innen.

Vor dem Hintergrund der Schrecken, mit denen die Welt konfrontiert ist, können wir aus der Schönheit der menschlichen Gattung und der Aussicht auf das unermessliche Gute und die Freude einer blühenden, friedlichen Zukunft die innere Kraft entwickeln, unsere Trägheit zu überwinden und ein System internationaler und sozialer Beziehungen zu schaffen, das die Lösung für das scheinbar Unvereinbare ermöglicht.

Lyndon LaRouches Oasenplan, der am 13. April auf einer Konferenz des Schiller-Instituts neu vorgestellt wird, zeichnet ein globales Umfeld, in dem Frieden möglich ist – ausgehend von einem detaillierten Plan für den Aufbau der Wasser-, Verkehrs- und Energieinfrastruktur in Südwestasien, um eine Konfliktzone in einen Knotenpunkt der Zusammenarbeit zu verwandeln.

Die Welt verändert sich rasant; wie stellen wir gemeinsam sicher, dass sie sich in Richtung Frieden statt Vernichtung bewegt?

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42. Treffen der Internationalen Friedenskoalition: den Kampf für die Menschheit jetzt gewinnen!

„Die meisten Menschen denken nicht daran, daß es eine Veränderung geben kann, oder daß sie Teil einer Veränderung sein können – die gesamte Weltordnung zu verändern. Die meisten Menschen denken, sie seien zu klein, das sei nicht ihre Aufgabe. Aber wir sollten als Weltbürger denken, denn wenn die Welt in Unordnung ist, hat jeder von uns das Recht, darüber nachzudenken, wie man die Welt besser machen kann“ – Helga Zepp-LaRouche

Das 42. Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 22.3.24 fand mit weit über 200 Teilnehmern aus 25 verschiedenen Ländern statt. Als Reaktion auf die düsteren Warnungen der meisten Gastredner, daß sich die Gefahr eines Weltkrieges verschärft, nahm die Zahl der Teilnehmer an einem sehr lebhaften Dialog über die Frage, wie der „Krieg für die Menschheit gewonnen werden kann“, dieses Mal deutlich zu. Wie ein roter Faden zog sich durch das Treffen die zunehmende Psychose der westlichen Führer. Ein Beispiel für diese Psychose ist der französische Präsident Emmanuel Macron, der kürzlich seine „unfaßbar verrückten“ Drohungen bekräftigte, französische Truppen in die Ukraine zu schicken und damit einen thermonuklearen Krieg mit Rußland zu riskieren.

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Initiatorin der IPC, zeichnete zu Beginn der Veranstaltung ein sehr beunruhigendes Bild der aktuellen strategischen Lage. Sie warnte, daß nicht nur die Gefahr eines Krieges mit Rußland und China zunehme, sondern daß die humanitären Krisen in Haiti, Gaza, Sudan und anderen Gebieten den unnötigen Tod einer großen Zahl von Menschen zur Folge hätten: „Zu sagen, daß sich die Menschheit in einer außergewöhnlichen Krise befindet, ist eine sehr milde Umschreibung“.

In Bezug auf das derzeitige Denken der westlichen Politiker sagte sie: „Es ist, als ob der Wahnsinn, der schiere Wahnsinn, die Köpfe vieler Führer im Westen erfaßt hat“; daß sie auf Konfrontation mit Rußland gehen wollen. Infolgedessen „bewegen wir uns Zentimeter für Zentimeter auf den Dritten Weltkrieg zu“.

Zepp-LaRouche betonte die Notwendigkeit einer verstärkten Mobilisierung, die gelingen könne, weil die Mehrheit der Menschen weltweit keinen Krieg wolle. Sie informierte über die neue IPC-Erklärung mit dem Titel „Unser Aufschrei darf nicht zu spät kommen“, in der sie die Menschen ermutigte, überall aufzutreten, um der Gehirnwäsche durch die Mainstream-Medien entgegenzuwirken, in denen nur die Stimme der Kriegstreiber zu hören ist. Abschließend betonte sie die dringende Notwendigkeit einer westfälischen Lösung auf der Grundlage eines neuen Paradigmas der Zusammenarbeit für die wirtschaftliche Entwicklung, das die Interessen aller Nationen des Planeten berücksichtigt.

Oberst Richard Black (a.D.), ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung des Pentagon, stellte seine Einschätzung der aktuellen Kriegsgefahr vor: Bei der IPC-Sitzung am 15. März hatte er den Verdacht geäußert, daß Macrons Drohung, französische Truppen in die Ukraine zu schicken, ein „sorgfältig inszenierter Versuchsballon“ der NATO sei, um zu sehen, ob die Menschen im Westen einen großen Weltkrieg mit Rußland akzeptieren würden. Black glaubt nun, daß sich dieser Verdacht „zur Realität erhärtet“. Er bezeichnete die derzeitige Situation als ein Szenario, bei dem man „mit dem Hund wedelt“: Angesichts der enormen Unbeliebtheit westlicher Führungspersönlichkeiten wie Präsident Biden werde ein Krieg als Mittel zur Rettung ihrer politischen Zukunft genutzt. Die Enthüllung, daß die USA, Frankreich, Großbritannien und Polen bereits Truppen in der Ukraine stationiert haben, als ob das keine große Sache wäre, ist ebenfalls Teil der Operation, die Menschen dazu zu bringen, eine Eskalation gegen Rußland zu akzeptieren – eine Eskalation, die zu einem thermonuklearen Krieg führen könnte.

Jacques Cheminade, Vorsitzender der LaRouche nahestehenden Partei Solidarité et Progrès in Frankreich, begann mit der Aussage, die Hauptursache für Macrons zunehmenden Wahnsinn sei die Wirtschaft: Frankreich stehe am Rande eines Zusammenbruchs. Es besteht die Gefahr, daß Frankreich noch vor den Europawahlen von den internationalen Rating-Agenturen wie Moody’s herabgestuft wird. Psychologisch glaubt Macron, dem Druck der Finanzkrise – und seinen sinkenden Zustimmungswerten – entkommen zu können, indem er mit seiner hysterischen Flucht nach vorn in Richtung Krieg mit Rußland zum „König von Europa“ wird.

Die Hoffnung ist, daß eine Reihe hochrangiger pensionierter französischer Militärs, die die Erklärung von Solidarité et Progrès zur Abschaffung der NATO unterstützt haben, gegen Macrons Wahnsinn reagieren. Obwohl dies eine gute Entwicklung ist, betonte Cheminade, daß dieser Widerstand, wenn er nicht international ist, zu nichts führen wird. Er schloß mit der Bemerkung, daß die IPC „die internationale Führung der Vernunft in der Welt sein muß“ und daß wir „unser Bewußtsein, wer wir sind, auf die Ebene der Verantwortung heben müssen, die in diesem Moment der Geschichte gefordert ist.“

Brad Wolf, ein Rechtsanwalt, ehemaliger Staatsanwalt und Vollzeit-Friedensaktivist, sprach als nächstes über seine Arbeit als einer der Gründer und Hauptverantwortlichen des Kriegsverbrechertribunals Merchants of Death . Ziel des Tribunals ist es, US-amerikanische Rüstungsunternehmen für die wissentliche Herstellung von Waffen zur Tötung unschuldiger Zivilisten zur Rechenschaft zu ziehen. Die wichtigsten Ziele sind Boeing, RTX (Raytheon), Lockheed Martin und General Atomics, ein wichtiger Hersteller von Drohnen. Er wies auf die „Drehtür“-Kollusion zwischen diesen Unternehmen und Regierungsbeamten hin, wie z. B. Verteidigungsminister Lloyd Austin, der im Vorstand von Raytheon saß. Durch die Aufdeckung dieser Verbrechen in der Öffentlichkeit sollen die Menschen motiviert werden, aktiv zu werden.

Der bekannte Friedensaktivist und Radio-Talkshow-Moderator Garland Nixon erklärte, daß wir angesichts des Ernstes der Lage und der Irrationalität der herrschenden Eliten eine „rationale Bewegung zur Überwindung dieser Eliten“ aufbauen und ausweiten müssen. Was ist die Ursache für diesen Wahnsinn?

Dennis Small vom Schiller-Institut stellte in aller Deutlichkeit feststellte: „Dies ist eine logische Folge davon, daß sich das gesamte transatlantische Finanzsystem in der Endphase befindet. Und das ist es, was wir gerade erleben.“ Im Anschluß daran berichtete er über einen Schimmer von Rationalität in einem kürzlich erschienenen Newsweek-Artikel , in dem 13 US-Städte aufgelistet sind, die im Falle eines Krieges mit Rußland durch Atomwaffen ausgelöscht werden würden.

Um zu zeigen, daß es sich nicht um eine abstrakte Möglichkeit handelt, berichtete Zepp-LaRouche über eine erschreckende Entwicklung: Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte heute in einem Interview, Rußland sehe sich jetzt im Kriegszustand mit dem Westen. Prof. Steven Starr, Atomwaffenexperte von der Universität Missouri, wies darauf hin, daß es zum ersten Mal seit Beginn des Kalten Krieges Angriffe mit NATO-Waffen tief auf russischem Territorium gegeben habe. Er ist der Meinung, daß der offene Eintritt der NATO-Truppen in den Krieg in der Ukraine die letzte rote Linie ist, die einen Krieg mit Rußland auslösen wird.

Helga Zepp-LaRouche erklärte in ihrem Schlußwort, sie glaube, daß die Realität der sich verschärfenden strategischen Krise den Menschen zunehmend bewußt werde und daß wir dies ausnutzen müßten, indem wir die neue IPC-Erklärung (siehe oben) überall verbreiten. In Erweiterung der früheren Aussage von Dennis Small, daß der Kriegswahnsinn durch den finanziellen Zusammenbruch angetrieben wird, sagte sie, daß der andere Faktor der Aufstieg des globalen Südens ist, der sich zunehmend mit den BRICS verbündet. Solange die „Wolfowitz-Doktrin“ in Kraft bleibe – die Idee, daß die USA ihre unipolare Hegemonie aufrechterhalten müssen – werde dies eine Ursache für immerwährende Kriege sein.

Sie schloß mit den Worten: „Wenn die derzeitige Weltordnung zu einem Weltkrieg führt, womit können wir sie dann ersetzen, um einen dauerhaften Frieden für die gesamte Menschheit zu schaffen, der uns aus dieser Gefahr herausführt? Und ich denke, daß eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur der einzige Weg ist, um die zugrundeliegenden, grundlegenden Probleme anzugehen.

Die Treffen der IPC (mit Simulatanübersetzung in verschiedene Sprachen) finden regelmässig freitags um 17.00 Uhr MEZ statt. Wenn Sie daran teilnehmen möchten, schreiben Sie an: fragen@schiller-institut.de


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