Bericht vom 71. Treffen der Internationalen Friedenskoalition
Das 71. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 11. Oktober begann mit einem strategischen Lageüberblick von Helga Zepp-LaRouche, der Gründerin des Schiller-Instituts. Sie erinnerte die Teilnehmer daran, daß zwei regionale Krisen – die Ukraine und Südwestasien – das Potential haben, zu einem Atomkrieg zu eskalieren. Sie äußerte die Vermutung, eine „private Demarche“ des russischen Präsidenten Putin könnte US-Präsident Biden dazu veranlaßt haben, keine ukrainischen Raketenangriffe auf Rußland zu erlauben. Rußlands Einwände gegen offensive Waffensysteme unmittelbar an seiner Grenze seien jahrelang nicht berücksichtigt worden. Da sich der Krieg in der Ukraine rasch dem Ende zuneigt, müsse die NATO entscheiden, ob sie Rußland eine annehmbare Friedensformel anbietet oder ob sie eskalieren will. Gleichzeitig warte die Welt nun darauf, wie Israel Vergeltung gegen den Iran übt. Die unterirdischen Atomanlagen anzugreifen, wie es Donald Trump vorschlug, sei nur mit Atomwaffen möglich. (Video auf englisch)
Interview mit Mahathir bin Mohammad
Mike Billington, Mitglied der EIR-Redaktion, zeigte einen Auszug aus seinem jüngsten Videointerview mit dem 99-jährigen ehemaligen Premierminister von Malaysia, Mahathir bin Mohamad. Mahathir beschreibt darin, wie er während der Asienkrise in den 1990er Jahren sein Land mit Hilfe von Währungskontrollen erfolgreich gegen den IWF, gegen Hedgefonds und George Soros verteidigte. „Das hat natürlich die Finanzoligarchen wütend gemacht.“
Mahathir erklärte, wie die USA heute versuchten, die ASEAN-Länder zur Konfrontation mit China zu bewegen. Die Länder des Globalen Südens würden unter Druck gesetzt, in einer Ost-West-Blockkonfrontation Partei zu ergreifen, aber sie selbst wollten eine stabile Welt, in der sie durch Handel wachsen können. Die Aufteilung der Welt in Blöcke sei kontraproduktiv. Der Globale Süden würde Probleme lieber über die Vereinten Nationen lösen, aber da das aufgrund des Vetorechts im Sicherheitsrat nicht funktioniere, sei BRICS notwendig. Wenn sich ein Land wie Israel widerspenstig verhalte, müsse die Welt etwas unternehmen.
Billington erinnerte daran, daß es im Wall Street Journal Asia hieß, Mahathirs Widerstand gegen Soros sei von Lyndon LaRouche beeinflußt worden. Mahathir antwortete: „Es war Soros, der für die Veränderung der Werte von Währungen verantwortlich war.“ Soros habe damals vorausgesagt, daß Mahathir Malaysias Wirtschaft ruinieren würde, aber die Devisenkontrollen waren im Gegenteil ein Erfolg.
Südwestasien: Grund zur Angst
Der ehemalige UN-Waffeninspekteur Scott Ritter versprach bei dem Online-Treffen, er werde „weiter Angst verbreiten“, denn „die Welt ist nicht sicherer als bei meiner letzten Rede“. Wenn die Politik so weitergehe wie bisher, sei ein Atomkrieg unausweichlich. Er schockierte die Teilnehmer dann mit der Aussage, der Iran sei bereits eine Atommacht. Das Land verfüge über die notwendige Technologie, um eine einfache Atomwaffe herzustellen, und das iranische Parlament habe empfohlen, daß es aus dem Atomwaffensperrvertrag (NPT) austritt. „Der Iran macht die ganze Welt darauf aufmerksam, daß er über Atomwaffen verfügt.“ (Videoausschnitt auf englisch)
Ritter untersuchte einige der Auswirkungen dieser Entwicklung. Der Iran sei jetzt Mitglied der BRICS: Wie werde Rußland reagieren, wenn Israel den Iran angreift? „Rußland wird dem Iran den Rücken stärken.“ Ritter stimmte mit Zepp-LaRouches Einschätzung überein, daß die Atomanlagen nicht angegriffen werden können, ohne Atomwaffen einzusetzen, d.h. Trump ermutige Israel faktisch zu einem Atomschlag gegen den Iran. „Die Wahl am 5. November ist wichtig, aber nur, wenn wir die Kandidaten dazu bringen können, den Einsatz von Atomwaffen abzulehnen.“
Zepp-LaRouche antwortete: „Scott, es ist Ihnen gelungen, mich zu Tode zu erschrecken.“ Ritter stellte klar, daß der Iran nicht formell erklärt habe, eine Atombombe zu besitzen, aber wenn er aus dem Atomwaffensperrvertrag aussteige, könne er in weniger als einer Woche eine entwickeln. „Dieses Problem hat Israel selbst geschaffen…, und das letzte, was die USA wollen, ist, daß im UN-Sicherheitsrat über Israels Atomwaffen diskutiert wird.“ Ritter fragte: Warum hat der US-Botschafter bei den Vereinten Nationen seine Haltung zu zwei UN-Resolutionen zum Gazastreifen geändert? Israels Ministerpräsident Netanjahu habe Bidens Rat mißachtet, und jetzt „läßt Biden ihn dafür bezahlen“. Aber so wie es aussieht, seien die USA nicht mehr in der Lage, Druck auf Israel auszuüben.
Bassam El Hachem vom Exekutivausschuß der Gruppe „Unabhängige für den Libanon“ vertrat die Sichtweise der Libanesen, daß hinter dem Iran Mächte wie Rußland und China und hinter Israel die Vereinigten Staaten stehen. Nach den Anschlägen der Hamas vom 7. Oktober 2023 hätten die Medien falsche Geschichten über Massenvergewaltigungen und Kindermorde verbreitet. Er schätzte die Zahl der Opfer der Vergeltungsmaßnahmen Israels auf 150.000, trotzdem habe es nach einem Jahr keines seiner Ziele erreicht. Sowohl im Gazastreifen als auch im Libanon führe es einen Vernichtungskrieg unter dem Deckmantel einer Militäroperation durch. Westliche Staatsführer seien nach Tel Aviv geeilt, um Netanjahu zu umarmen und ihm zu erlauben, alle möglichen Gräueltaten zu begehen, während sie ständig wiederholten, Israel habe „das Recht, sich zu verteidigen“.
In einem Punkt stimmte El-Hachem nicht mit Ritter überein: Die USA seien nicht unfähig, Israel zu bremsen, sie seien mitschuldig. Er erinnerte an das historische Oslo-Abkommen 1993, das auch die Gründung eines palästinensischen Staates vorsah. Doch zwei Jahre später wurde Rabin ermordet, und der Hauptschuldige sei Netanjahu gewesen. Im Juli letzten Jahres habe die Knesset den palästinensischen Staat für null und nichtig erklärt und dann das „Nationalstaatsgesetz“ verabschiedet, das die Apartheid formalisiere. Die Absicht sei, die Palästinenser nach Ägypten, Jordanien und in den Libanon zu vertreiben. All dies seien Hintergründe der Angriffe vom 7. Oktober.
Layla Elabed, Mitbegründerin und Co-Direktorin des Uncommitted National Movement – eine Protestbewegung gegen die US-Unterstützung für Israels Vorgehen, besonders innerhalb der Demokratischen Partei –, beschrieb ihre Rolle als Leiterin des Projekts „Listen to Michigan“ (Hört auf Michigan). In Michigan hätten sie bei Vorwahlen über 10% erhalten, und das nicht nur bei arabisch-amerikanischen oder muslimisch-amerikanischen Wählern. Das Projekt breitete sich auf die Staaten Minnesota, Washington und Wisconsin aus und stellte für den Nationalkonvent der Demokraten 30 Anti-Kriegs-Delegierte auf. Aber die Präsidentschaftskampagne von Kamala Harris habe signalisiert, daß sie in Kauf nimmt, die Wahl in Michigan zu verlieren und die Stimmen der Jungwähler zu opfern, um den Völkermord weiter zu unterstützen. Nichtsdestotrotz ist Elabeds Gruppe zu der Einschätzung gelangt, der beste Weg zur Beeinflussung der Politik sei, sich gegen Trump zu stellen und Harris den Einzug ins Weiße Haus zu ermöglichen, ohne Harris aktiv zu unterstützen.
Diskussion
In der Diskussionsrunde warnte Zepp-LaRouche vor einer Fixierung auf die US-Wahlen und sagte: „Wir müssen den gesamten kollektiven Westen komplett verändern.“
Der unabhängige New Yorker Kongreßkandidat José Vega forderte die Teilnehmer zu öffentlichen Interventionen auf, wie er und seine Kollegen sie machen. Er fragte, wie der einzelne sicher sein könne, daß er etwas bewirkt? Zepp-LaRouche antwortete mit einem Ausspruch Schillers:
Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes
Werden, als dienendes Glied schließ an ein Ganzes dich an.
Die IPC biete dafür das nötige Vehikel. „Es ist besser, wenn die Leute schlaflose Nächte haben und anfangen zu denken.“
Ein Teilnehmer brachte erneut das Problem zur Sprache, daß die UNO durch das Vetorecht im Sicherheitsrat gelähmt sei. Zepp-LaRouche betonte, die Bürger in allen Ländern müßten mobilisiert werden. Mehrere Teilnehmer beschrieben ihre Aktivitäten. Ein Vertreter einer pro-palästinensischen Organisation in Costa Rica verlas eine scharfe Proklamation seiner Gruppe gegen den Völkermord in Gaza. Ein Vertreter der amerikanischen „Veteranen für den Frieden“ verlas ein Schreiben seiner Organisation, in dem eine Untersuchung gegen Außenminister Blinken wegen seiner Lügen im Kongreß und anderer Vergehen gefordert wird.
Abschließend erklärte Zepp-LaRouche, Scott Ritter liege mit seiner Einschätzung zu mindestens 90, wenn nicht 100 Prozent richtig, und sie stimmte Moderator Dennis Speed zu, die US-Präsidentschaftswahl am 5. November sei völlig unwichtig, wenn wir vorher alle tot sind. Deshalb müsse die IPC weiter mobilisieren.
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Globaler Krieg oder universeller Frieden – Wer wird entscheiden?
Die Welt sitzt auf einem absoluten Pulverfass, da es derzeit zwei große Konflikte gibt, die jeden Moment in einen globalen Krieg ausbrechen könnten. Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant wird diese Woche Washington besuchen, wo er eine mögliche Reaktion auf den iranischen Raketenangriff letzte Woche besprechen und gleichzeitig daran arbeiten wird, die USA vollständig in den Krieg Israels gegen den Iran einzubeziehen. Trotz der Echokammer, die in Washington existiert, gibt es sogar einige Stimmen jenseits des Atlantiks, die erkennen, dass nichts Gutes dabei herauskommt, wenn diese Politik fortgesetzt wird – wie der französische Präsident Emmanuel Macron kürzlich mit seiner Forderung nach einem Ende der Waffenlieferungen an Israel gezeigt hat.
Doch nach einem ganzen Jahr mittelalterlicher Barbarei Israels in Gaza und jetzt im Libanon ist die Welt nicht mehr so, wie sie einmal war. Wie bereits angedeutet wurde, ist Gaza nicht nur der Friedhof unschuldiger Kinder – es ist auch der Friedhof der „regelbasierten Ordnung“.
Gleichzeitig hat der jüngste Sieg Russlands in der Stadt Ugledar [Wuhledar] im Westen eine Art Panik ausgelöst und eine weitaus deutlichere Realität aufgedeckt, als sie auf den Seiten und Fernsehbildschirmen der Mainstream-Medien gezeigt werden darf. Ein Konflikt, der hätte vermieden werden können, wenn die neokonservativen Russlandhasser in der NATO Verhandlungen zugestimmt und die nationalen Interessen Russlands akzeptiert hätten, ist nun zum Gradmesser für die Ineffektivität der NATO als Ganzes geworden – auf Kosten von Hunderttausenden von Menschenleben und vielleicht sogar der ukrainischen Nation selbst.
Westliche Regierungsvertreter sind nun auf beiden Seiten des Atlantiks damit beschäftigt, neue Vorschläge für einen Waffenstillstand in der Ukraine zu unterbreiten, und Präsident Biden wird Ende der Woche mit seinem Teleprompter nach Deutschland reisen, um andere Optionen zu besprechen. Dazu gehören die „Trump-Absicherung“ der NATO und die Schaffung einer langfristigen Kriegsgrundlage gegen Russland. Aber um die Einigkeit und Planung der NATO sieht es nicht gut aus, wie der slowakische Ministerpräsident Robert Fico beispielhaft zeigt, der gesagt hat, dass er die benachbarte Ukraine niemals in die NATO aufnehmen werde, solange er im Amt ist.
Dennoch bleibt die Gefahr enorm, da diejenigen, die sich für die Verteidigung ihrer zum Scheitern verurteilten Weltanschauung einsetzen, die Welt auf einen thermonuklearen Showdown zusteuern lassen.
In einem Gespräch mit Mitarbeitern betonte Helga Zepp-LaRouche heute, dass die nächsten vier Wochen bis zu den US-Wahlen im November entscheidend sein werden und dass es in dieser Zeit zahlreiche Wendepunkte geben wird, während die Welt diese gegenwärtige Umwälzung durchlebt. Die Spannungen werden wahrscheinlich noch zunehmen – hoffentlich nicht bis zu einem Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt. Aber der Ausgang ist noch nicht entschieden. Es wird auch mehr Möglichkeiten geben, sich zu organisieren und neue Ideen einzubringen, in welche Richtung sich die Welt bewegen muss, und es wird eine Gelegenheit sein, eine Dynamik für eine prinzipientreue Reaktion auf diese Krise aufzubauen.
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Die Welt steht nun am Rande eines Atomkriegs zwischen den USA und Russland, der nicht nur in der Ukraine, sondern auch in Südwestasien ausgelöst werden könnte.
Das israelische Kabinett tagte am Mittwoch, den 2. Oktober, um über die Reaktion auf die iranischen Raketenangriffe vom 1. Oktober zu beraten. Später am Tag gab das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu bekannt, dass er am späten Mittwoch mit US-Präsident Joe Biden sprechen werde, um die nächsten Schritte zu koordinieren. Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, gewarnt, dass der Iran nun mit „ernsten Konsequenzen“ rechnen müsse und dass die USA „mit Israel zusammenarbeiten“ würden. „Das klingt verdächtig nach der Drohung einer gemeinsamen Militäraktion der USA und Israels gegen den Iran“, möglicherweise gegen Teherans Atomprogramm, schrieb Gideon Rachman, Chefkommentator für Außenpolitik bei der Financial Times, hämisch.
Diese Genugtuung geht auf die jahrelange ‚Great Game‘-Politik Londons zurück, Israel als Bauernopfer zu benutzen, um die USA in einen heißen Krieg gegen den Iran zu treiben, der dann ganz Südwestasien in Flammen setzen würde. Die daraus resultierende Gefahr einer Eskalation zu einem umfassenden thermonuklearen Konflikt zwischen den Supermächten braucht nicht näher erläutert zu werden: Israel ist selbst eine Atommacht; und der Iran, der 2024 den BRICS beigetreten ist, steht kurz vor der Unterzeichnung eines „umfassenden strategischen Partnerschaftsabkommens“ mit Russland, das Mitte September dieses Jahres von Präsident Putin persönlich abgesegnet wurde.
Die britische Oligarchie ist nicht gerade zurückhaltend, wenn es um ihre „Prognosen“ geht, was ihrer Meinung nach als nächstes in Südwestasien geschehen wird. Am 30. September berichtete der Economist: „Nach der Enthauptung der Hisbollah könnte der Iran auf die Atombombe hinarbeiten … . Amerika und Israel haben lange versprochen, den Iran am Bau einer Bombe zu hindern. Vor allem Israel scheint detaillierte Informationen über den Fortschritt des iranischen Atomprogramms zu haben. Wenn es Anzeichen gäbe, dass der Iran eine Schwelle überschreitet, könnte es durchaus iranische Atomanlagen angreifen.“
Am 1. Oktober fuhr der Economist fort: „Der laufende iranische Angriff … gibt Israel die Rechtfertigung, sich mit der nuklearen Bedrohung durch den Iran auseinanderzusetzen.“
Und die anglophile Heritage Foundation veröffentlichte am 1. Oktober einen Bericht mit dem Titel „Der Iran bewegt sich auf einen Atomkrieg zu: Was bedeutet das für die Vereinigten Staaten?“, in dem argumentiert wird, dass „die Vereinigten Staaten ihre regionalen Partner und Verbündeten ausrüsten und stärken müssen, um dem Iran entgegenzutreten … und, wenn nötig, die notwendigen Fähigkeiten entwickeln und aufrechterhalten müssen, um die nuklearen Fähigkeiten des Iran zu zerstören.“
Wohin führen solche Szenarien? Zum Atomkrieg.
Ein bedeutender Teil des offiziellen Washington ist sich der Tatsache bewusst, dass der derzeitige politische Kurs für Südwestasien (ganz zu schweigen von der Ukraine) schnell in einen Atomkrieg münden wird, wenn er fortgesetzt wird. Das Nonproliferation Policy Education Center berichtete über Kriegsspiele zwischen dem Iran und Israel, die Ende 2023 stattfanden – mit 35 Teilnehmern aus dem Stab der Republikaner und Demokraten im Kongress, Beamten und Analysten der US-Exekutive, führenden Wissenschaftlern, Experten für nationale Sicherheit und Denkfabriken für den Nahen Osten sowie US-Militärpersonal – bei denen festgestellt wurde, dass alle Szenarien „schnell nuklear wurden“.
Und dennoch halten sie an ihrem Kurs fest. Tatsächlich war die allererste Frage, die bei der Debatte der Vizepräsidentenkandidaten am 1. Oktober gestellt wurde, darauf ausgelegt, beide Kandidaten hinter Londons Politik zu bringen, einen gemeinsamen US-israelischen Angriff auf das iranische Atomprogramm zu orchestrieren. Weder Vance noch Walz stellten diese Politik in Frage.
Nicht so das Schiller-Institut von Helga Zepp-LaRouche, das am 2. Oktober eine internationale Online-Konferenz mit hochkarätigen Experten von beiden Seiten des Atlantiks zum Thema „Am Rand der nuklearen Apokalypse – Deutschland braucht eine neue Sicherheitsarchitektur“ veranstaltete. Den Lesern wird empfohlen, und sich mit Zepp-LaRouches politischen Konzepten und den ihnen zugrundeliegenden Prinzipien auseinanderzusetzen, um die Kriegsgefahr nicht durch ein eskalierendes und immer furchterregenderes Gleichgewicht des Schreckens – wie in Kissingers Doktrin der „Mutually Assured Destruction“ (MAD) –, zu erhöhen, sondern durch ein neues Paradigma universeller Entwicklung zu beseitigen.
Schließen Sie sich diesen Freitag um 17.00 Uhr (MESZ) der Internationalen Friedenskoalition an und diskutieren Sie mit Col. Richard Black, Jonathan Kuttab, Imam Elahi und anderen.
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Zwei regionale Kriege – die Lage in Südwestasien und der Krieg um die Ukraine – drohen aus dem Ruder zu laufen und können beide zu einem globalen Nuklearkrieg führen!
Nach der Ermordung des Chefs der Hisbollah, der in der gesamten islamischen Welt höchstes Ansehen genoß, der Invasion Israels im Libanon, durch die schon über Tausend Menschen umgekommen und über eine Million vertrieben worden sind, eskaliert jetzt ein Flächenbrand, der zum Weltkrieg führen kann.
Für den Krieg um die Ukraine gegen Rußland werden immer mächtigere und weitreichendere Waffen geliefert, als gäbe es im Kampf gegen die Atommacht Rußland keine roten Linien.
Jetzt hat Putin Rußlands Nukleardoktrin als Reaktion darauf dahingehend geändert, daß es nicht erst in dem Fall Nuklearwaffen einsetzen wird, daß die territoriale Existenz Rußlands in Gefahr gerät, sondern auch dann, wenn ein nicht-nuklearer Staat, der von einer Atommacht unterstützt wird, einen massiven Luftangriff führt. Trotzdem reden gewisse Politiker und Medien immer noch davon, daß Putin nur „blufft“. Wladimir Putins Geduld wird als Schwäche interpretiert, was eine potentiell fatale Fehleinschätzung ist!
Es scheint, als sei die Erinnerung an die Zerstörung und das Leid zweier Weltkriege ausgelöscht worden.
Zepp-LaRouche endet ihren Artikel mit den folgenden Forderungen:
Nein zu den amerikanischen Mittelstreckenraketen ab 2026!
Schluß mit den unilateralen Sanktionen!
Für die Zusammenarbeit mit den BRICS- Nationen!
Bitte drucken Sie sich den Artikel zur Verbreitung bei Demonstrationen und Veranstaltungen aus und leiten Sie den Link an Ihre Bekannten, Kollegen und Institutionen weiter.
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Zwei regionale Kriege – die Lage in Südwestasien und der Krieg um die Ukraine – drohen aus dem Ruder zu laufen und können beide zu einem globalen Nuklearkrieg führen!
Nach der Ermordung des Chefs der Hisbollah, der in der gesamten islamischen Welt höchstes Ansehen genoß, der Invasion Israels im Libanon, durch die schon über Tausend Menschen umgekommen und über eine Million vertrieben worden sind, eskaliert jetzt ein Flächenbrand, der zum Weltkrieg führen kann.
Für den Krieg um die Ukraine gegen Rußland werden immer mächtigere und weitreichendere Waffen geliefert, als gäbe es im Kampf gegen die Atommacht Rußland keine roten Linien.
Jetzt hat Putin Rußlands Nukleardoktrin als Reaktion darauf dahingehend geändert, daß es nicht erst in dem Fall Nuklearwaffen einsetzen wird, daß die territoriale Existenz Rußlands in Gefahr gerät, sondern auch dann, wenn ein nicht-nuklearer Staat, der von einer Atommacht unterstützt wird, einen massiven Luftangriff führt. Trotzdem reden gewisse Politiker und Medien immer noch davon, daß Putin nur „blufft“. Wladimir Putins Geduld wird als Schwäche interpretiert, was eine potentiell fatale Fehleinschätzung ist!
Es scheint, als sei die Erinnerung an die Zerstörung und das Leid zweier Weltkriege ausgelöscht worden.
Sollte die Erlaubnis erteilt werden, amerikanische und britische Langstreckenraketen für Angriffe tief in russisches Gebiet einzusetzen, wäre das Risiko einer Eskalation zu einem Atomkrieg größer als während der Kubakrise. Präsident Putin hat gewarnt, daß der Einsatz solcher Waffen bedeuten würde, daß die NATO-Staaten sich im Krieg mit Rußland befinden.
Am 26. August meldete die New York Times, Präsident Biden habe bereits im März dieses Jahres die Nukleardoktrin der USA geändert, um der Gefahr eines gleichzeitigen Kriegs gegen Rußland, China und Nordkorea zuvorzukommen. In diesem strategischen Zusammenhang ist die vom Bundeskanzler im Juli verkündete Entscheidung der USA (!) zu sehen, ab 2026 amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Eine Debatte darüber gab es weder im Bundestag noch in der Öffentlichkeit. Nun wird berichtet, daß das Pentagon eine Studie über die Auswirkungen des radioaktiven Fallouts auf die globale Landwirtschaft, insbesondere in Osteuropa, in Auftrag gegeben hat. Verteidigungsminister Pistorius will Deutschland „kriegstüchtig“ machen, das Gesundheitssystem und selbst das Rote Kreuz sollen sich darauf vorbereiten, bald wieder eine große Anzahl von Verwundeten von der Ostfront zurück zu transportieren! Es scheint, als ob ein Großteil dieses Establishments in einer Parallelwelt lebt, in der die Regeln von Videospielen gelten, aber nicht die Realität!
Sollte es zu einem Krieg kommen, wird Deutschland das Hauptziel eines Angriffs sein, und wenn Atomwaffen eingesetzt werden, wird von Deutschland nichts mehr übrigbleiben, keine Industrie, keine Städte, keine Infrastruktur – und keine Menschen. Mit anderen Worten: Wir sind in einer militärischen Strategie gefangen, in der es im schlimmsten Fall kein Überleben geben wird. Liegt das im Interesse Deutschlands?
Am Ende des Kalten Krieges und der deutschen Wiedervereinigung bestand die Chance, eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu etablieren. Diese große Chance für die Menschheit wurde durch den beispiellosen Triumphalismus des Westens verpaßt, alle Versprechen gegenüber Michail Gorbatschow und Boris Jelzin wurden gebrochen, und heute stehen wir am Rande eines globalen Atomkrieges, der alles Leben auf diesem Planeten auszulöschen droht.
Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf daher niemals geführt werden. John F. Kennedy warnte die Welt nach der Kubakrise, daß eine nukleare Supermacht niemals in eine Lage gebracht werden sollte, in der sie zwischen „einer demütigenden Niederlage oder einem Atomkrieg“ wählen muß. Mächte müssen Konfrontationen abwenden, die einen Gegner vor die Wahl stellen, entweder einen demütigenden Rückzug anzutreten oder einen Atomkrieg zu führen. Noch nie war es dringender als heute, einen Konflikt auf diplomatischem Wege zu lösen.
Aber wir müssen die eigentliche Ursache für die Kriegsgefahr beseitigen. Nach dem Ende des Kalten Krieges wurde die Chance nicht genutzt, eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu errichten, was damals absolut möglich gewesen wäre. Statt dessen versuchte der kollektive Westen eine unipolare Welt durchzusetzen, die die Dominanz des neoliberalen Systems und der liberalen Werte für immer garantieren sollte.
Angeblich war „das Ende der Geschichte“ erreicht. In Wirklichkeit revoltieren die Länder des Globalen Südens gegen die Interventionskriege, die unilateralen Sanktionen, die Instrumentalisierung des Dollars als Waffe, den Versuch, ihnen neoliberale Werte aufzuzwingen und die Kolonialzeit fortzusetzen. Diese Nationen, die 88% der Weltbevölkerung umfassen, sind jetzt dabei, ein neues Wirtschafts- und Kreditsystem aufzubauen, das ihnen die Überwindung von Armut und Unterentwicklung ermöglicht.
Anstatt die NATO zur „Globalen NATO“ auszubauen und die Welt wieder in zwei feindliche Blöcke in einem Neuen Kalten Krieg aufzuspalten, müssen wir im Westen umdenken und mit den Nationen des Globalen Südens gemeinsam dieses neue Wirtschaftssystem aufbauen!
Anstatt uns vor den Kriegskarren spannen zu lassen für einen Krieg, in dem es für uns kein Überleben geben würde, müssen wir in Deutschland und den anderen europäischen Staaten zur Friedensmacht werden und mit den BRICS-Staaten, die schon jetzt die Mehrheit darstellen, kooperieren!
Die Welt steht am Rande des Dritten Weltkrieges; wenn er stattfindet, wird er alles Leben auf dieser Erde in dem nuklearen Winter, der dann folgt, auslöschen. Wir müssen diese Demonstrationen so lange in Millionenstärke fortsetzen, bis die Kriegsgefahr gebannt ist. Damit dies geschieht, brauchen wir eine neue globale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur in der Tradition des Westfälischen Friedens, die das Interesse jedes einzelnen Staates auf dieser Welt berücksichtigt!
Nein zu den amerikanischen Mittelstreckenraketen ab 2026!
Es scheint, als sei die Erinnerung an die Zerstörung und das Leid zweier Weltkriege ausgelöscht worden. Für den Krieg gegen Russland werden immer mächtigere und weitreichendere Waffen geliefert, als gäbe es im Kampf gegen die Atommacht Russland keine roten Linien. Wladimir Putins Geduld wird als Schwäche interpretiert, was eine potenziell fatale Fehleinschätzung ist!
Sollte die Erlaubnis erteilt werden, amerikanische und britische Langstreckenraketen für Angriffe tief in russisches Gebiet einzusetzen, wäre das Risiko einer Eskalation zu einem Atomkrieg größer als während der Kubakrise. Präsident Putin hat gewarnt, dass der Einsatz solcher Waffen bedeuten würde, dass die NATO-Staaten sich im Krieg mit Russland befinden, und der stellvertretende russische Außenminister Rjabkow hat eine Überarbeitung der russischen Nukleardoktrin angekündigt, die derzeit den Einsatz russischer Atomwaffen nur im Falle einer Bedrohung der Existenz des russischen Territoriums vorsieht.
Am 26. August meldete die New York Times, dass Präsident Biden bereits im März dieses Jahres die Nukleardoktrin der USA geändert habe, um der Gefahr eines gleichzeitigen Kriegs gegen Russland, China und Nordkorea zuvorzukommen. In diesem strategischen Zusammenhang ist die vom Bundeskanzler im Juli verkündete Entscheidung der USA (!) zu sehen, ab 2026 amerikanische Mittelstreckenraketen in Deutschland zu stationieren. Eine Debatte darüber gab es weder im Bundestag noch in der Öffentlichkeit. Nun wird berichtet, dass das Pentagon eine Studie über die Auswirkungen des radioaktiven Fallouts auf die globale Landwirtschaft, insbesondere in Osteuropa, in Auftrag gegeben hat.
Sollte es zu einem Krieg kommen, wird Deutschland das Hauptziel eines Angriffs sein, und wenn Atomwaffen eingesetzt werden, wird von Deutschland nichts mehr übrig bleiben, keine Industrie, keine Städte, keine Infrastruktur – und keine Menschen. Mit anderen Worten: Wir sind in einer militärischen Strategie gefangen, in der es im schlimmsten Fall kein Überleben geben wird. Liegt das im Interesse Deutschlands?
Am Ende des Kalten Krieges und der deutschen Wiedervereinigung bestand die Chance, eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu etablieren. Diese große Chance für die Menschheit wurde durch den beispiellosen Triumphalismus des Westens verpasst, alle Versprechen an Michail Gorbatschow und Boris Jelzin wurden gebrochen, und heute stehen wir am Rande eines globalen Atomkrieges, der alles Leben auf diesem Planeten auszulöschen droht.
Ein Atomkrieg kann nicht gewonnen werden und darf daher niemals geführt werden. John F. Kennedy warnte die Welt nach der Kubakrise, dass eine nukleare Supermacht niemals in eine Lage gebracht werden sollte, in der sie zwischen „einer demütigenden Niederlage oder einem Atomkrieg“ wählen muss. Mächte müssen Konfrontationen abwenden, die einen Gegner vor die Wahl stellen, entweder einen demütigenden Rückzug anzutreten oder einen Atomkrieg zu führen. Noch nie war es dringender als heute, einen Konflikt auf diplomatischem Wege zu lösen.
Die Themen werden in einem Zoom-Seminar von den folgenden Zeugen und Wissenschaftlern diskutiert, die aufgrund ihres Lebenswerks und ihrer Expertise hervorragend qualifiziert sind, die dringend benötigte öffentliche Diskussion anzustoßen, die in Deutschland derzeit fehlt.
Redner
Botschafter Jack Matlock, US-Botschafter in der Sowjetunion, 1987-1991. (Im Wortlaut lesen)
Dr. Ted Postol, emeritierter Professor des MIT und einer der weltweit führenden Experten für Atomwaffen (Im Wortlaut lesen)
Ray McGovern (U.S.A.), Analyst, Central Intelligence Agency (CIA-ret.), Mitbegründer von Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS) (Im Wortlaut lesen)
Rainer Rupp, Militär- und Geheimdienstexperte (Deutschland): „Die Planer der US-Streitkräfte nehmen keine Rücksicht auf Zivilisten“, Deutschland (Im Wortlaut lesen)
Oberst. a. D. Alain Corvez— Internationaler Berater, ehem. Berater der französischen Ministerien für Verteidigung und Inneres, Frankreich (Im Wortlaut lesen)
Wolfgang Effenberger, Autor, “The Foundations of International Law” & „Die unterschätzte Macht Von Geo- bis Biopolitik Oligarchen transformieren die Welt“ (2022)., Deutschland (Im Wortlaut lesen)
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Showdown bei den Vereinten Nationen: Der globale Süden fordert die unipolare Weltordnung heraus
Am 24. September wurden bei der Eröffnung der 79. Generalversammlung der Vereinten Nationen Erklärungen und Reden von ungewöhnlicher Bedeutung abgegeben. (Damit sind nicht die peinlichen und problematischen Äußerungen von Präsident Biden gemeint). Die Gefahr eines thermonuklearen Krieges war während der UN-Verhandlungen greifbar. Um dieser Gefahr in ihrer wahren Form zu begegnen, muss es zu einer strategischen Kehrtwende kommen.
Ein Team von 8 Aktivisten der LaRouche-Bewegung traf am ersten Tag der Präsentationen der Staatsoberhäupter den stetigen Strom der Teilnehmer und Delegationen in der Nähe Hauptquartiers der Vereinten Nationen. Unsere Banner zu den BRICS und dem Neuen Paradigma konnten vom vorbeifahrenden Verkehr und von den Demonstranten auf der anderen Straßenseite gesehen. Wir verteilten ungefähr 500 Flugblätter, sowie das “Der Kolonialismus ist v orbei” Pamphlet des Schiller-Instituts.
Am ersten Tag, an dem die Staats- und Regierungschefs vor den Vereinten Nationen sprachen, wurde die „NATO-Narrative“ erheblich erschüttert. In den Reden der Präsidenten Lula von Brasilien, Erdogan von der Türkei, Ramaphosa von Südafrika und König Abdullah II. von Jordanien wurde der „israelische“ Krieg der NATO gegen das palästinensische Volk klar als der eigentliche und zentrale Ort des Unrechts identifiziert, auf den sich die Aufmerksamkeit der Welt konzentrieren muss – und nicht der „moralische Kreuzzug“ der NATO/Ukraine gegen Russland.
Mehrere Staats- und Regierungschefs haben in diesem Moment Integrität bewiesen. Die Türkei, ein NATO-Mitglied, kritisierte die Unterstützung der NATO für das Massaker in Gaza, als Erdogan sagte: „Wie lange wollt ihr die Schande ertragen, diesem Massaker zuzusehen und Komplizen zu sein?“ Es gibt somit eine klare Trennlinie zwischen den moralischen und strategischen Prioritäten der globalen Mehrheit und denen der NATO-Welt.
Mit dem „moralischen Kreuzzug der Ukraine“ will die NATO natürlich die „öffentliche Meinung“ beeinflussen. Die bevorstehende UNO-Rede Selenskijs über seinen „Siegesplan“ soll als Auslöser dienen, dass die USA „endlich“ die Stationierung von Langstreckenraketen in der Ukraine genehmigen, um Russland in der Tiefe angreifen zu können. Genau dies hatte die Biden-Administration 2022 zum Tabu erklärt, weil es „zu einem nuklearen Weltkrieg mit Russland führen würde“. Russland hat in der Tat deutlich gemacht, wie es reagieren wird, wenn und falls eine solche Entscheidung getroffen wird. Vernünftige Menschen in Deutschland, das hat die jüngste Landtagswahl in Brandenburg gezeigt, wollen mit dem „NATO-Siegesplan“ nichts zu tun haben.
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Botschafter a.D. Jack Matlock ist einer der angesehensten pensionierten US-Diplomaten. Der Experte für russische Geschichte und Kultur wurde 1961 nach Moskau entsandt und blieb für den größten Teil des Kalten Krieges Washingtons Mann vor Ort. 1987 wählte Präsident Reagan ihn für den wichtigen Posten des Botschafters in der Sowjetunion aus, den er bis zu seiner Pensionierung 1991 innehatte.
Am 3. September gab Matlock, der heute 94 Jahre alt ist, Mike Billington von EIR und dem Schiller-Institut ein ausführliches Interview. Da er an vielen der Ereignisse, auf die der gegenwärtige Konflikt in der Ukraine zurückgeht, persönlich beteiligt war, bietet das Interview einen faszinierenden historischen Einblick. Er beantwortet in dem Interview auch eine Reihe von Fragen zur Lage in Deutschland.
Wir bringen im folgenden Auszüge aus diesem Interview, die Zwischenüberschriften wurden von der Redaktion hinzugefügt. Den Videomitschnitt und die vollständige Mitschrift des Interviews im englischen Original finden Sie auf der Internetseite des Schiller-Instituts.
Jack Matlock: Offensichtlich sind wir in eine sehr gefährliche Phase eingetreten, denn Rußland betrachtet die Aktionen der Vereinigten Staaten und ihrer NATO-Verbündeten als aggressive Handlungen, die seine nationale Sicherheit bedrohen. Rußland ist eine atomar bewaffnete Macht mit einem Atomwaffenarsenal, das mindestens ebenso groß, wenn nicht sogar größer ist als das der Vereinigten Staaten, und viel größer als das unserer NATO-Verbündeten Frankreich und Großbritannien. Ich halte es für äußerst gefährlich, einen nicht erklärten Krieg gegen eine atomar bewaffnete Macht zu führen, die – zu Recht oder zu Unrecht – ihre Souveränität und sogar ihre politische Existenz bedroht sieht.
Ich glaube also, daß es eine gefährliche Situation ist. Nicht so sehr, daß eine der beiden Seiten einen Einsatz von Atomwaffen vorhat. Aber ich denke, eine solche Situation kann leicht durch Fehler zu einem nuklearen Schlagabtausch führen. Wenn beide Seiten erst einmal in Stellung gegangen sind und ihre Atomwaffen in Alarmbereitschaft versetzt haben, können Signale sehr leicht falsch verstanden werden. Das ist während des Kalten Krieges mehrmals passiert, und wir hatten Glück, daß nicht entsprechend reagiert wurde.
Ich würde auch sagen, daß wir in unserem derzeitigen unerklärten Krieg gegen Rußland übersehen, daß Rußland über viele andere Mittel verfügt, um uns anzugreifen, die nur sehr schwer zu tolerieren wären. Zum Beispiel sind seine Fähigkeiten in der Cyber-Kriegsführung denen der Vereinigten Staaten oder eines NATO-Mitgliedslands durchaus ebenbürtig. Zudem sind diese Angriffe auf eine Art und Weise möglich, bei denen nicht klar ist, wie sie zustande kamen. Zweitens ist Rußland zweifellos in der Lage, die Kommunikationssatelliten auszuschalten, die für einen Großteil der heutigen Kriegsführung unerläßlich sind. Ich halte es für äußerst leichtsinnig, das Risiko einer solchen Aktion einzugehen…
Rußland war nie eine Bedrohung
Matlock: Ich glaube, daß das so ist. Wir haben anfangs eine Partnerschaft für den Frieden mit den Ländern Osteuropas vorgeschlagen, auch mit Rußland und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Hätten wir diesen Kurs beibehalten – auch wenn wir die NATO in ihrer jetzigen Form beibehalten hätten, aber im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden in Zusammenarbeit mit den anderen –, dann hätte das meiner Meinung nach die Schaffung einer umfassenderen europäischen Sicherheitsstruktur ermöglicht. Das fand nicht statt. Und es hat nicht stattgefunden, weil sich die Vereinigten Staaten anstelle der Partnerschaft für den Frieden letztlich für die NATO-Osterweiterung entschieden haben. Ich halte das für einen großen Fehler.
Ich habe damals vor dem Senatsausschuß – der zu der Zeit von Senator Joseph Biden geleitet wurde – ausgesagt und mich entschieden dagegen ausgesprochen. Denn ich war der Meinung, daß Osteuropa und Rußland eine friedliche Beziehung zu Europa und eine zunehmende Integration ihrer Volkswirtschaften auf der Grundlage des freien Unternehmertums und des westlichen Systems brauchten. Ich wußte, daß der Übergang in der ehemaligen Sowjetunion äußerst schwierig sein würde, ähnlich wie in Osteuropa, aber noch schwieriger. Und mein Eindruck, wenn man anfangen würde, die NATO zu erweitern: Die NATO war eigentlich ein Verteidigungsbündnis, um eine sowjetische Invasion in Westeuropa zu verhindern, als die Sowjetunion Osteuropa beherrschte. Aber jetzt beherrschten sie Osteuropa nicht mehr, die Sowjetunion war zusammengebrochen, und Rußland hatte nur noch die Hälfte der Bevölkerung der Sowjetunion und ein Militär, das in völliger Auflösung begriffen war. Es konnte keine Bedrohung darstellen. Wenn man also anfängt, die NATO zu erweitern, bedeutet das, daß es eine Bedrohung durch andere Völker gibt. Und mir war klar, daß ein demokratischeres System in Rußland unmöglich wäre, wenn Rußland das Gefühl hatte, daß die Vereinigten Staaten in einer Weise vorgehen, die eine militärische Bedrohung darstellte, indem sie in Gebiete vorstießen und sich mit Ländern und Gebieten verbündeten, die traditionell von Rußland beherrscht wurden.
Ich würde sagen, die russischen Präsidenten haben das anfangs widerwillig akzeptiert, aber deutlich gemacht, daß es nicht so weitergehen dürfte, besonders nicht auf dem Balkan. Es ging weniger um die Existenz einer Garantie der Vereinigten Staaten, daß sie jeden Angriff auf ein NATO-Mitglied als Angriff auf sich selbst betrachten würden, das hat sie nicht sonderlich beunruhigt. Der russische Botschafter sagte mir damals. „Wissen Sie, wir werden diese Länder nicht bedrohen. Es ist uns egal, ob Sie ihnen diese Garantie geben. Die heikle Sache ist die Einrichtung von Militärstützpunkten dort; das können wir nicht akzeptieren.“ Aber genau das ist passiert. Und obwohl der Vertrag zur Wiedervereinigung Deutschlands vorsah, daß es auf dem Gebiet der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik keine ausländischen Stützpunkte und auch keine Atomwaffen geben sollte, wurden später Pläne zur Stationierung von Stützpunkten in den osteuropäischen Ländern geschmiedet.
Besonders heikel war die Stationierung von Basen für ballistische Raketen in Polen und Rumänien. Es wurde behauptet, daß wir diese Stützpunkte dort brauchen, um uns vor möglichen Raketenangriffen aus dem Iran zu schützen. Aber schauen Sie: Damals hatte der Iran gar keine Raketen, die dazu in der Lage gewesen wären, und er hatte auch keinen Ärger mit unseren westeuropäischen Verbündeten. Es war also eine ziemlich absurde Begründung.
Und zweitens könnten die Raketen, die tatsächlich eingesetzt werden, mit einer Änderung der Software offensiv sein. So kam es auch, als die Vereinigten Staaten einseitig aus den meisten Rüstungskontroll- und Abrüstungsabkommen ausstiegen, die wir mit der Sowjetunion während der Reagan- und der ersten Bush-Regierung ausgehandelt hatten. Wir stiegen also aus ebenjenen Abkommen aus, die es uns ermöglicht hatten, den Kalten Krieg zu beenden, und das aus meiner Sicht ohne jeden guten Grund.
Ich denke, daß diese Politik von der Sowjetunion zwangsläufig als Provokation empfunden wurde, ganz besonders was die Frage der NATO-Mitgliedschaft ehemaliger Sowjetrepubliken wie Georgien und der Ukraine anging, die nach den üblichen Kriterien nicht für eine NATO-Mitgliedschaft in Frage kamen. Als die Vereinigten Staaten ihre NATO-Verbündeten davon überzeugten, zu erklären, daß Georgien und die Ukraine letztendlich NATO-Mitglieder werden würden, das war 2008, wollten – so würde ich sagen – zwei Drittel der ukrainischen Bevölkerung gar nicht der NATO angehören. Und es war mir immer ein Rätsel, warum wir ein Land in die NATO aufnehmen wollten, wenn zwei Drittel der Bevölkerung das nicht wollten.
Gleichzeitig bemühten sich jedoch sowohl die Vereinigten Staaten als auch die Mitglieder der Europäischen Union zunehmend darum, die Ukraine und Georgien von Rußland wegzulocken. Nun, diese Gebiete waren jahrhundertelang Teil von Rußland gewesen. Rußland hatte ihre Befreiung von der Sowjetunion angeführt – der russische Präsident Jelzin. Damals ging man davon aus, daß sie zwar unabhängig, aber in einer kooperativen Beziehung zu Rußland leben würden. Und ich denke, daß der Versuch, insbesondere die Ukraine von Rußland loszulösen, ein grundlegender Fehler der Vereinigten Staaten und ihrer NATO-Verbündeten war.
„Keinen Zoll nach Osten“
Matlock: Tatsächlich haben Präsident Bush und sein Außenminister dem sowjetischen Führer Gorbatschow definitiv zugesichert, daß es keine Änderung der NATO-Zuständigkeit im Osten geben würde, wenn er der deutschen Wiedervereinigung zustimmte – „nicht einen Zoll“. Die gleichen Zusicherungen erhielt Gorbatschow vom damaligen deutschen Außenminister [Hans-Dietrich Genscher] und von der britischen Premierministerin [Margaret Thatcher].
Diese Zusicherungen wurden jedoch nie in einem formellen Vertrag formuliert. Sie waren Teil der Verhandlungen, und zu diesem Zeitpunkt gab es keine Absicht, sie zu erweitern. Und als der Vertrag, der die Wiedervereinigung Deutschlands ermöglichte, ausgehandelt wurde, gab es eine Bestimmung, daß dort keine ausländischen Truppen stationiert und keine Atomwaffen eingesetzt werden sollten.
Das ist immer noch ein gültiger Vertrag: daß diese Waffen nicht auf dem Gebiet der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik stationiert werden dürfen. Aber wir haben damit begonnen, diese Waffen in noch weiter östlich gelegenen NATO-Ländern zu stationieren. Ich würde sagen, das ist ein eklatanter Verstoß gegen die Zusicherungen, die mehrere westliche Regierungen im Vorfeld der deutschen Wiedervereinigung gegeben haben. Ich war bei einer Reihe dieser [Verhandlungen] anwesend, als die Zusicherungen gemacht wurden. Und jetzt, da die Unterlagen freigegeben wurden und offen zugänglich sind, kann man aus den historischen Dokumenten ersehen, daß es diese Zusicherungen gab.
Matlock: Ich denke, die Stationierung von Atomwaffen auf deutschem Territorium war nicht Teil der Vereinbarung zu Deutschlands Wiedervereinigung. Wenn diese Stationierung in anderen Teilen Deutschlands als der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik stattfände, würde sie nicht ausdrücklich gegen den Einigungsvertrag verstoßen, weil er nichts darüber aussagt, was von den anderen Teilen Deutschlands getan werden könnte. Und natürlich gab es damals amerikanische Stützpunkte und gibt es sie auch heute noch.
Dennoch glaube ich, daß das eine außerordentlich gefährliche Sache ist. Es mag legal sein, aber es ist gefährlich. Und ich frage mich, wie zurechnungsfähig eine deutsche Regierung ist, die das akzeptieren würde. Denn wenn diese Waffen jemals eingesetzt werden, wer wird darunter leiden? Deutschland, um Himmels willen – nicht die Vereinigten Staaten!
Wir haben in der Vergangenheit das ganze Problem der Stationierung dieser Raketen durchgespielt, um Rußland dazu zu bringen, seine Mittelstreckenraketen, die Deutschland und unsere anderen europäischen Verbündeten treffen könnten, abzuziehen. Und das ist uns gelungen. Das war einer der großen Erfolge des Kalten Krieges. Aber seither sind die Vereinigten Staaten aus diesem Vertrag ausgestiegen – er ist also nicht mehr gültig. Das ganze Problem ist jedoch, daß die Stationierung und der mögliche Einsatz von Atomwaffen in Mittel- und Osteuropa für Deutschland eine viel größere Gefahr darstellt als für die Vereinigten Staaten. Warum eine deutsche Regierung das akzeptieren sollte, ist mir unbegreiflich.
Matlock: Offensichtlich ist die Diplomatie verschwunden. Jetzt drohen wir öffentlich mit einem Krieg, der sich für die Ukraine als katastrophal erweist, und das ist mehr als nur eine Drohung. Und ich sage Ihnen, im Gegensatz zu den meisten Leuten, die sich zu diesem Thema äußern, kenne ich die Ukraine sehr gut. Ich spreche nicht nur fließend Russisch, sondern ich kann auch Ukrainisch verstehen und lesen, und ich war schon oft dort. Ich war ein großer Befürworter der Bewahrung des ukrainischen Erbes. Jedes Mal, wenn ich Botschafter war und öffentliche Reden in der Ukraine hielt, las ich sie auf Ukrainisch und nicht auf Russisch vor.
Ukraine auf „Selbstmordkurs“
Die derzeitige ukrainische Regierung ist aber auf einem Selbstmordkurs, wenn sie ihre Feindseligkeit gegenüber Rußland fortsetzt. Der Einmarsch in die Ukraine hätte nie stattfinden dürfen und hätte auch nicht stattgefunden, wenn die Vereinigten Staaten und die NATO rechtlich bindend zugesichert hätten, daß die Ukraine nicht in die NATO aufgenommen wird. Diese Zusicherung hätte man von Anfang an geben müssen.
Die Menschen vergessen dabei, wie Länder auf ein aus ihrer Sicht feindliches Militärbündnis an ihrer Grenze reagieren. Die Vereinigten Staaten traten in den Ersten Weltkrieg gegen Deutschland ein, weil Deutschland [1917] versuchte, einen Vertrag mit Mexiko zu schließen, der feindlich gegen die Vereinigten Staaten war. Wir betrachteten das als einen Kriegsgrund. Warum verstehen wir nicht, daß der Versuch, die Ukraine dem russischen Einfluß zu entziehen und dort Militärbasen einzurichten, aus ihrer Sicht absolut inakzeptabel und Grund zur Verteidigung wäre? Der Schaden für die Ukraine wird immer größer, und je länger dieser Krieg andauert, desto größer wird er sein.
Die Menschen müssen verstehen, daß wir die Entwicklungen in der Ukraine nicht verfolgt haben – die Art und Weise, wie die Ukraine mit westlicher Ermutigung zunehmend feindselig gegenüber den russischsprachigen Menschen in ihrem Osten war. Russischsprachige Menschen machten 45% der ukrainischen Bevölkerung aus, als das Land seine Unabhängigkeit erlangte. Und als es die Unabhängigkeit erlangte, garantierte die ukrainische Verfassung gleiche Rechte für russisch und ukrainisch sprechende Menschen sowie für Menschen mit anderen Minderheitensprachen.
Diese Rechte wurden nach und nach abgebaut, und es gab immer mehr Vorstöße, die für die Menschen im Osten beleidigend waren. Und dann kam es 2014 zu einem Staatsstreich, der von den Vereinigten Staaten und Vertretern der Europäischen Union unterstützt wurde, gegen den gewählten Präsidenten der Ukraine. Für jeden russischen Staatschef, nicht nur für Wladimir Putin, wäre das natürlich ein absolut unmöglicher, feindseliger Akt, auf den er reagieren muß. Und vor allem wollten sie nicht ihren Marinestützpunkt auf der Krim verlieren.
Außerdem dürfen wir nicht vergessen, daß diese Grenzen, die die Ukrainer nach eigenem Bekunden „wiederherstellen“ wollen, nicht von der Natur geschaffen wurden, sondern durch die Entscheidung von zwei Männern: Adolf Hitler und Joseph Stalin. Die einzige Ausnahme war die Krim, die Krim wurde von Nikita Chruschtschow, einem kommunistischen Führer der Sowjetunion, hinzugefügt, was damals praktisch keinen Unterschied machte. Es handelt sich also nicht um klare historische Grenzen.
Und die Ironie ist nun, daß bei den Ukrainern, vor allem im Westen des Landes, das Denken von Neonazis vorherrscht – wir neigen dazu, das zu ignorieren, oder wenn Putin darauf hinweist, sagen wir, er lügt. Er lügt nicht. Und die Sache ist die, daß es viele Gründe gab, warum Rußland sich militärisch wehrte, als es die zunehmende Einmischung der Vereinigten Staaten und des Westens in die Innenpolitik der Ukraine sah, wie sie versuchten, die Ukraine vollständig von jeglichem russischen Einfluß zu säubern. Es ist eine Tragödie für die Ukraine, daß es so weit gekommen ist.
Außerdem möchte ich sagen, daß Wirtschaftssanktionen, wie sie die Vereinigten Staaten und die EU gegen Rußland verhängt haben, normalerweise nur im Kriegszustand verhängt werden. Und nach der Verfassung der Vereinigten Staaten kann nur der Kongreß einen Krieg erklären. Der Kongreß hat den Krieg nicht erklärt, trotzdem hat der Präsident wiederholt Handlungen vorgenommen, die normalerweise nach internationalem Recht nur im Kriegsfall zulässig sind.
Zudem würde ich sagen, daß die Wirtschaftssanktionen gegen Rußland nicht das bewirken, was sie eigentlich bewirken sollten. Sie zielten darauf ab, die russische Wirtschaft zu ruinieren, aber das tun sie nicht. Sie haben die russische Wirtschaft nur noch autonomer gemacht und sie dazu gebracht, sich China, dem Iran und sogar Nordkorea zuzuwenden – und zwar in den Bereichen, in denen sie zuvor mit dem Westen kooperiert hatte. Das ist etwas, was auf lange Sicht sehr nachteilig für die Vereinigten Staaten und für Westeuropa sein wird.
Auch hier verstehe ich nicht, warum die derzeitigen Staatsführungen das nicht auch so sehen. Ich habe unsere Politik als kurzsichtig und als „Tunnelblick“ beschrieben – und genauso würde ich auch die Politik unserer NATO-Verbündeten in Europa beschreiben. Kurzsichtig, weil sie nicht in die Vergangenheit blickt, und mit einem Tunnelblick, weil sie alle Fakten ausblendet, die dem aktuellen Narrativ, mit dem sie hausieren geht, widersprechen würden. Manchmal habe ich auch gesagt, daß sie genau aus diesem Grund „autistisch“ ist. Sie konzentriert sich auf bestimmte Dinge und ignoriert andere. Und ich glaube, daß das für die Vereinigten Staaten oder ihre militärischen Verbündeten nicht gut ausgehen wird.
Das Dilemma unserer Zeit
Matlock: Ich kann nicht verstehen, warum die deutsche Führung eine solche Politik verfolgt, wie sie es tut. Ich verstehe es einfach nicht, denn ich glaube nicht, daß es im Interesse Deutschlands ist. Und natürlich, was wir hören und was die amerikanische Öffentlichkeit hört: „Oh, wir haben die Pflicht, die Demokratie in der Ukraine zu verteidigen“ – das ist absurd! Die Ukraine ist alles andere als eine Demokratie. Sie hat eine Regierung, die das Ergebnis eines Staatsstreichs war. Sie hat eine Regierung, die wichtige Vereinbarungen wie die Minsker Vereinbarungen, die den Krieg verhindert und den Donbaß in der Ukraine gehalten hätten, nicht eingehalten hat. Sie hat ständig gegen diese Vereinbarungen verstoßen.
Gleichzeitig sind die Vereinigten Staaten von den Rüstungskontrollabkommen abgerückt, die wir in den 1980er und 1990er Jahren geschlossen haben und die Deutschland tatsächlich geschützt haben. Die Vereinigten Staaten haben plötzlich einen Kreuzzug begonnen, um sich in einen Familienstreit zwischen Ostslawen einzumischen, bei dem es um die Frage geht, wo die Grenze zwischen der Ukraine und Rußland verläuft, was nie die geringste Auswirkung auf die Sicherheit Deutschlands oder der Vereinigten Staaten oder der anderen NATO-Verbündeten hatte. Jetzt sagen die Leute: „Oh, wenn Putin in der Ukraine Erfolg hat, wird er danach sofort die baltischen Staaten und Polen angreifen.“ Völlig absurd! Dafür gibt es überhaupt keine Beweise. Das ist einfach nur eine falsche Behauptung, würde ich sagen.
Aber wenn man sich das Grundsätzliche anschaut, dann sieht man die gegenwärtigen Bemühungen, die – zu Recht oder zu Unrecht – darauf abzielen, die von Hitler, Stalin und Chruschtschow vorgegebenen Grenzen der Ukraine wiederherzustellen, bei denen es damals darum ging, die Ukraine zu unterjochen, nicht sie zu befreien. Der Versuch, diese Grenzen wiederherzustellen, ist nicht nur unmöglich, sondern das zu einem Ziel zu machen und mit Waffen zu unterstützen, die nicht nur in der Ukraine, sondern jetzt auch zunehmend gegen Rußland eingesetzt werden, das grenzt in meinen Augen an Wahnsinn, wie auch für jeden, der sich ernsthaft mit der Vergangenheit und dem Wesen dieser Nationen auseinandersetzt.
Lassen Sie mich noch hinzufügen, daß ich glaube, das amerikanische Volk unterstützt die Waffenlieferungen an die Ukraine immer noch, es wird ihm aber ein völlig falsches Bild der Lage vermittelt. Es heißt: „Oh, wir müssen einem demokratischen Land gegen Unterdrückung helfen.“ Die Ukraine ist kein demokratisches Land, und es ist für eine ausländische Macht unmöglich, in einem anderen Land Demokratie zu schaffen. Das ist einfach irrational.
Aber die meisten Menschen in den Vereinigten Staaten und auch in Europa denken natürlich nicht viel über die Geschichte und die Vorgänge in diesen anderen Teilen der Welt nach. Sie ziehen ihre Schlüsse aus groben Verallgemeinerungen, die bei näherer Betrachtung keine wirkliche faktische Grundlage haben. Das ist, glaube ich, das Dilemma unserer Zeit. Wir haben Regierungen, die, offen gesagt, eine falsche Sichtweise dieser Dinge fördern. Und das halte ich für unglaublich gefährlich. (…)
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Aus den „Vielen“ die „Einheit“ schaffen – Der Kampf um eine neue strategische Architektur
Ein Teil des Schlusswortes der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, auf der bemerkenswerten Friedenskonferenz der International Peace Coalition (IPC) traf den Nagel auf den Kopf. Unter dem Titel „Die neue US-Nukleardoktrin: Grund zur Sorge für die Welt“ wurde zunächst dargestellt, wie weit sich die thermonukleare Konfrontation bereits entwickelt hat. Zepp-LaRouche ging auf die eigentliche Ursache des Kriegsvorhabens und damit auf die Lösung ein:
„… die eigentliche Ursache des Konflikts ist erstens der drohende Zusammenbruch des transatlantischen Systems, das auf 33 Billionen Dollar amerikanischer Staatsschulden sitzt, aber auch auf 2 Billiarden Dollar ausstehender Derivate, die jederzeit platzen können. Zweitens, dass die wirkliche Ursache und die Veränderung der strategischen Doktrinen in den USA, die damals von einer einhelligen Verurteilung Russlands und Chinas durch alle transatlantischen Denkfabriken begleitet wurde, eigentlich im Jahr 2017 begann. Der Grund dafür ist der Aufstieg Chinas und der BRI, mit der China das chinesische Wirtschaftsmodell auf andere Entwicklungsländer ausdehnt.
„Wie einige von Ihnen vielleicht wissen, war die Eurasische Landbrücke 1991, als die Sowjetunion zusammenbrach, unser Projekt für eine Friedensordnung. Vieles von dem, was China heute tut, hat mit dem zu tun, was mein verstorbener Mann und unsere Bewegung ein halbes Jahrhundert lang getan haben.
„Deshalb löst man das Problem nicht, indem man einfach einen neuen Verteidigungs- oder Abrüstungsvertrag oder so etwas abschließt. Man muss die Ursachen bekämpfen, und das bedeutet einen Paradigmenwechsel.
„Ich glaube, dass wir uns nicht nur mit den Russen, sondern auch mit jedem anderen Land der Welt oder mit jedem anderen Volk der Welt wieder anfreunden können, wenn wir uns darauf besinnen, dass wir die eine Menschheit sind. Welche historischen, ethnischen und sonstigen Unterschiede uns auch trennen mögen, wir müssen den Sprung wagen, zuerst an die Interessen der Menschheit als Ganzes zu denken, bevor wir uns unseren nationalen Interessen zuwenden. In gewisser Weise ist dies das Gegenteil von „America First“. Amerika sollte an zweiter Stelle kommen oder Amerika sollte im Einklang sein mit der Menschheit an erster Stelle. Ich glaube, dass dieser mentale Sprung gemacht werden muss.
„Ich denke, wir müssen uns mit dem Konflikt auseinandersetzen, von dem Präsident Ramotar sagte, dass er die Welt in zwei Blöcke spaltet. Das darf nicht passieren. Wir müssen eine Situation schaffen, in der die Vereinigten Staaten und die europäischen Nationen diesen geopolitischen Unsinn beenden und sagen, dass sie mit der globalen Mehrheit zusammenarbeiten. Wenn die Länder des Südens nach 600 Jahren Kolonialismus endlich ihr eigenes System aufbauen wollen, um sich wirtschaftlich zu entwickeln, dann sollten wir das nicht bekämpfen, sondern unterstützen.”
Am 8. September wäre Lyndon LaRouche, der welthistorische Staatsmann und beste Wirtschaftsprognostiker seiner Zeit, 102 Jahre alt geworden. LaRouches Leben und Wirken steht mehr als das jedes andere im Zentrum der gegenwärtigen Weltgeschichte, gleichzeitig wurde er mehr als jeder andere von seinen Feinden verfolgt und verleumdet. Da sich nun die alte Weltordnung in einem Auflösungsprozess befindet und wir von der Nachkriegsordnung zu einer neuen, postkolonialen Architektur übergehen (so wir überleben), wird Lyndon LaRouches Werk, das seine Frau Helga Zepp-LaRouche weiterführt, eine entscheidendere Rolle für den Erfolg eines neuen Systems spielen.
Die LaRouche-Bewegung befaßt sich seit Jahrzehnten mit der historischen Ausrichtung der Welt von höchster Ebene aus, einschließlich der höheren Vision von Entwicklung, die es ermöglicht, die Krisen in Südwestasien zu lösen. Die Internationale Friedenskoalition, die von der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, einberufen wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bemühungen zur Beendigung des Krieges zu verstärken und gleichzeitig die Parameter für einen aktiven, energischen Frieden aufzuzeigen, der der Würde der menschlichen Gattung gerecht wird.
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Dringender Appell von russischem General: Bürger des Westens, wacht auf, bevor es zu spät ist!
Auf dem Parteitag der US-Demokraten am Donnerstagabend habe es etwas gegeben, das nicht übersehen werden dürfe, sagte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, am Ende ihrer Rede vor der Internationalen Friedenskoalition am Freitag. Hinter der Abschlusserklärung des Parteitages verberge sich eine Absicht, die schon in den nächsten Wochen oder Monaten das Ende der Zivilisation selbst herbeiführen könnte. Vizepräsidentin Kamala Harris sagte in ihrer Rede am 22. August: „Als Oberbefehlshaberin werde ich dafür sorgen, dass Amerika immer die stärkste und tödlichste Armee der Welt hat.“
Dies ist eine Zeit wie keine andere – eine Zeit, in der die „globale NATO“ tatsächlich in Russland einmarschiert ist.
Es ist jetzt klar, auch durch Artikel in der New York Times und anderen Medien, dass die Invasion Russlands seit mindestens einem Jahr geplant war und dass NATO-Truppen von Anfang an an der Planung und Durchführung beteiligt waren, darunter Experten aus Polen, der Ukraine, den USA, Deutschland und anderen Nationen. Ein russischer Kommandeur, Generalmajor Apti Alaudinow, Kommandeur der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat und stellvertretender Leiter der Hauptabteilung für militärpolitische Angelegenheiten der russischen Streitkräfte, machte dies in einem Interview am 19. August ebenfalls deutlich.
Alaudinow erklärte, dass der ukrainische Überfall auf Kursk „direkt unter amerikanischer Führung vorbereitet wurde. Diese Streitkräfte sind in das Gebiet Kursk eingedrungen … Die erste Aufgabe bestand darin, die Kontrolle über das Kernkraftwerk und die Gebiete Kursk und möglicherweise Belgorod zu übernehmen. Wir haben ziemlich glaubwürdige Informationen über diese Absichten. Danach beabsichtigten sie, Russland mit Ultimatum-Bedingungen an den Verhandlungstisch zu bringen. Russland dazu zu zwingen, seine Truppen aus dem Gebiet der vier derzeit russischen Regionen abzuziehen, es in die Knie zu zwingen,“ sagte er.
Alaudinow richtete auch eine Botschaft an die Menschen in den Vereinigten Staaten und in Europa: „Sie sehen oder hören wahrscheinlich nicht, dass Ihre Führung alles in ihrer Macht Stehende tut, um einen Atomkrieg auszulösen, und dass die Schuld für die gegenwärtige Situation in der Welt allein bei Amerika und dem NATO-Block liegt … weil Sie mit allen Mitteln versucht haben, Russland dazu zu bringen, die rote Linie zu überschreiten und sich mit all diesen Atomwaffen zu schützen. Ich glaube nicht, dass Sie das wirklich wollen. Wenn Sie nicht wollen, dass das passiert, dann erheben Sie Ihre Stimme! Gehen Sie auf die Straße und stoppen Sie Ihre Regierung!“ Er schloss mit den Worten: „Wenn Sie wollen, dass Russland diesen Krieg verliert, dann müssen Sie verstehen: Der russische Nuklearstaat wird den Krieg nicht verlieren. Denn wozu brauchen wir die Welt, wenn es kein Russland gibt? Deshalb sage ich: Entweder ihr wacht auf und geht auf die Straße, um eure Regierung zu stoppen, oder ihr werdet alle … im Dritten Weltkrieg landen. Das ist die Frage der nahen Zukunft! Die (Spezielle Militärische Operation) wird entweder in diesem Jahr enden oder sie wird in den Dritten Weltkrieg übergehen. Und das wird euch nicht gefallen.“
Auf die Straße zu gehen – obwohl notwendig, wünschenswert und kurzfristig vielleicht sogar vorrangig – reicht bei weitem nicht aus. Wir müssen „Motor für Ideen“ und Lösungen sein. Ausgehend von den von Helga Zepp-LaRouche vorgelegten Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur können gezielt Programme und Leitlinien entworfen und weiterentwickelt werden. Wir müssen die gegenwärtige Politik nicht nur ablehnen, sondern durch klare Friedensalternativen ersetzen.
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