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Bolivianischer Präsident Arce: Nur eine globale Lösung kann die COVID-Pandemie besiegen

Bolivianischer Präsident Arce: Nur eine globale Lösung kann die COVID-Pandemie besiegen

Boliviens Präsident Luis Arce Catacora betonte am 13. Mai während eines internationalen Forums, das von seinem Außenministerium organisiert wurde, daß die einzige Möglichkeit, die Coronavirus-Pandemie zu besiegen, ein globales Programm sei, das, wie seine Regierung betonte, das Problem der ungleichen Verteilung der Impfstoffe angehen müsse. So habe Bolivien beispielsweise Impfstoffe gekauft, bekomme aber nicht genügend Dosen geliefert, weil „die Produktion auf bestimmte Länder beschränkt ist“ oder weil einige Länder den Export von Impfstoffen aus verschiedenen Gründen eingeschränkt hätten. „Wir kritisieren das nicht“, sagte er, „aber wir sollten uns darüber im Klaren sein, daß wir geradewegs auf eine Katastrophe zusteuern, denn das passiert sogar Ländern, die in der Lage sind, für Impfstoffe zu bezahlen…. Da die Pandemie ein globales Übel ist, muß auch die Lösung global sein, und um da herauszukommen, müssen wir alle handeln; sonst wird niemand sicher sein…. Es ist, als ob es eine Apartheid gäbe, in der die schwächsten [Länder] verurteilt und getötet werden“, zitierte ihn der Nachrichtendienst EFE am 13. Mai.

Das Forum des Außenministeriums mit dem Titel „Verzicht auf Patente und Überlegungen zum geistigen Eigentum im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie“ konzentrierte sich, wie der Titel andeutet, auf die Forderung, Impfstoffpatente und [den Schutz] geistigen Eigentums auszusetzen, um den Technologietransfer zu gewährleisten, damit die Entwicklungsländer Impfstoffe herstellen können. Es nahmen u.a. Beamte des UN-Entwicklungsprogramms, der Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC), der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation (PAHO) sowie Diplomaten aus Südamerika und Indien teil. Diese Kampagne wurde vor zwei Monaten von Bolivien begonnen und die Regierung hat sich fest vorgenommen, sie in jedem internationalen Forum und jeder multilateralen Organisation zur Diskussion zu stellen. Sie sollte als nützliche Ergänzung zu dem dringenden Vorschlag des Schiller-Instituts und des Komitees für den Zusammenfall der Gegensätze gesehen werden, ein globales Gesundheitssystem und eine neue Wirtschaftsordnung aufzubauen, um der Pandemie kompetent zu begegnen. In einer Pressemitteilung des Außenministeriums wird geschätzt, daß der Großteil der im Jahr 2021 produzierten Impfstoffe nicht ausreichen wird, um 70% der Weltbevölkerung zu impfen, da die Industrienationen den Impfstoff horten, so daß die Impfungen der Bevölkerung in den ärmeren Ländern wahrscheinlich nicht vor 2023 abgeschlossen sein werden.

Im eigenen Land hat Arce eine Kampagne gestartet, um alle in Frage kommenden Bolivianer so schnell wie möglich zu impfen und arbeitet dabei eng mit Rußland und China zusammen, um Impfstoffe zu beschaffen. Bis Ende nächster Woche wird Bolivien 500.000 Dosen des Impfstoffs Sputnik V und eine Million Dosen von Chinas Sinopharm erhalten haben und trifft Vorbereitungen, um auch Impfstoffe von Pfizer und AstraZeneca zu bekommen. Anläßlich der Ankunft der jüngsten Sputnik V-Lieferung am 15. Mai, begleitet durch den russischen Botschafter Michail Ledenev, sagte Arce, daß „wir auf das Gaspedal treten müssen…diese Impfstoffe sind die Dosen der Hoffnung für viele Menschen…dank der Diplomatie zwischen den Nationen, vor allem mit Rußland und China, werden die Bolivianer mit der Impfkampagne fortfahren können“, berichtete die Bolivianische Informationsagentur (ABI). Er wies auf die schwierige Situation hin, in der sich die Welt wegen neuer COVID-Wellen befindet, und warnte: „Wenn unsere Nationen nicht handeln und eine gerechte Verteilung der Dosen sicherstellen, werden wir noch viele weitere Wellen erleben, die die Menschheit einem immer größeren Risiko aussetzen.“

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