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Lawrow: Nukleare Risiken nehmen zu

Rußlands Außenminister Sergej Lawrow warnte heute davor, daß das Risiko einer globalen nuklearen Konfrontation erheblich zugenommen habe. Lawrow sprach beim internationalen Online-Forum „Primakow-Lesungen“ zum Thema „Russland und die Nachwelt“ und sagte: „Ich stimme darin überein, daß die nuklearen Risiken in letzter Zeit erheblich zugenommen haben, daß sich die Sicherheitslage und die internationale strategische Stabilität offen verschlechtert haben… Die Gründe dafür sind ebenfalls für alle offensichtlich: Die USA wollen die globale Vorherrschaft zurückgewinnen und die Überhand bei den, wie sie es nennen, Rivalitäten der Großmächte gewinnen.“

Lawrow sagte auch, daß die Methoden, die Washington nutzt, um Beijing zu Gesprächen über die strategische Stabilität zu zwingen, nicht gerade höflich seien. „Es gibt sehr, sehr beunruhigende Signale, daß trotz realistischer Hoffnungsaussichten US-Amtsträger zunehmend persönlich werden, und zwar in sehr harter Form. Dies zeigt ein hohes Maß an Spannungen auf beiden Seiten. Und dieses hohe Niveau ist sehr beunruhigend.“ Lawrow drückte die Hoffnung aus, daß „sich der gesunde Menschenverstand durchsetzen wird und nicht der Punkt erreicht werden wird, an dem es kein Zurück mehr gibt.“ Er brachte jedoch die russische Ansicht zum Ausdruck, daß das Schicksal des neuen START-Vertrags jetzt klar sei: „Washington hat beschlossen, ihn nicht zu verlängern“.

Der russische UNO-Botschafter Wassili Nebensja schloß sich Lawrows Ansicht an und sagte gestern, daß die Gespräche zwischen dem US-Gesandten Marshall Billingslea und dem stellvertretenden russischen Außenminister Sergej Rjabkow am 22. Juni in Wien „keinen Anlass zu Optimismus geben konnten, dass der Vertrag verlängert wird, obwohl dort einige Vereinbarungen getroffen wurden, den Dialog über verschiedene Aspekte dieser Fragen in mehreren Arbeitsgruppen fortzusetzen“, hieß es bei TASS.

Nebensja wies darauf hin, daß die Vereinigten Staaten bereits einen Kurs eingeschlagen hätten, die internationale Rüstungskontrolle abzubauen, die über Jahrzehnte hinweg geschaffen wurde und als Grundlage für die strategische Stabilität diente. „Die Vereinigten Staaten haben sich in den letzten Jahren aus vielen Dingen (u.a. internationalen Abkommen, Red.) zurückgezogen, und zwar konsequent und zielstrebig“, betonte der Diplomat.

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