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Alain Gachet: Wie neue Weltraumtechniken das geopolitische Gleichgewicht des Grundwassers ändern können — Fallstudien in Kenia und dem Irak

Alain Gachet: Wie neue Weltraumtechniken das geopolitische Gleichgewicht des Grundwassers ändern können — Fallstudien in Kenia und dem Irak

Wie Sie wissen, haben heute 1,1 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser, und bis 2050 werden 5,3 Mrd. Menschen, das sind zwei Drittel der Weltbevölkerung, in Gebieten mit großem Wassermangel leben.


Rainer Sandau: Auf dem Weg zu einer neuen Ära der Internationalen Kooperation im Weltraum

Die Führung der IAA besteht aus einem hochrangigen Kuratorium; zum Beispiel sind elf Leiter oder frühere Leiter von Raumfahrtagenturen an dem Kuratorium beteiligt. Es gibt sechs Kommissionen, die sämtliche Aspekte der Raumfahrtaktivitäten abdecken, wie die Grundlagenforschung, Ingenieurswissenschaften, Lebenswissenschaften, Sozialwissenschaften.


Panel 2 – Frangen und Antworten

 

Frage 1 Warum tritt Griechenland nicht den BRICS bei und verlässt das Eurosystem?
Frage 2 Warum nutzt die griechische Regierung nicht das gegenwärtige Momentum, um „Nein“ zur europäischen Austeritätspolitik zu sagen?
Frage 3 Schlussbemerkungen Panel 2, Helga Zepp-LaRouche

Adeline Djeutie: Tragfähige Energieentwicklung in den Entwicklungs- und Schwellenländern — Welche Rolle könnte die Kernenergie spielen?

Ich würde sagen, der Grund, warum wir die Rolle der Kernkraft in der Entwicklung betrachten, ist sehr einfach. Ich denke, wir sind uns hier alle einig, daß die Welt an einen Punkt gekommen ist, wo wir das Paradigma ändern müssen…


Gian Marco Sanna: Die Verdi-Stimmung — eine Demonstration

Gian Marco Sanna: Die Verdi-Stimmung — eine Demonstration


Christine Bierre : Die Eurasische Landbrücke aus der Sicht von Leibniz

Christine Bierre

Journalistin, Paris


Meine Damen und Herren,

dieser Abschnitt der Konferenz wird sich mit großen Infrastrukturprojekten befassen, die im Mittelpunkt der BRICS-Strategie stehen, und in diesem Zusammenhang werde ich über das „Grand Design“ der eurasischen Entwicklung sprechen, das im 17. Jahrhundert von den großen deutschen Philosophen, Wissenschaftler und Politiker Leibniz vorgeschlagen wurde und ein wunderbares Modell für heute ist.

Aber bevor ich darauf komme, noch ein paar Bemerkungen zur Frage der großen Infrastrukturprojekte. Sie sind tatsächlich die eigentliche Grundlage für die industrielle Entwicklung einer Nation. Ohne moderne Verkehrs-, Energie- und Wasserinfrastruktur ist kein Fortschritt möglich.

Aber es wäre falsch, diese Projekte bloß an und für sich zu betrachten, weil man dann Gefahr läuft, in den Fehler der keynesianischen Ökonomen zu verfallen, für die es bloß wichtig ist, wirtschaftliche Aktivität auszulösen, egal in welchem Bereich, auch wenn die nur darin besteht, Löcher im Boden aufzureißen und wieder zuzuschüten!

Das wichtige an der BRICS-Strategie ist, daß diese Infrastrukturen und die Lastwagen, Kräne und Bagger, die für ihren Beu eingesetzt werden, nur der konkrete Ausdruck des kreativen menschlichen Geistes sind, und der Menschen, die die enormen Herausforderungen der Natur meistern, um ihre menschliche Gesellschaft zu transformieren.

Bevor diese Objekte entstehen, ist da das Konzept des Menschen als Schöpfer, im Gegensatz zu das des Menschen als Räuber, das heute infolge der verschiedenen extremen Formen des Liberalismus vorherrscht, den die westlichen Finanzzentren, die Londoner City und die Wall Street, weltweit verbreitet haben.

Die BRICS-Strategie wird auch genährt von einer nobleren Vision der menschlichen Zivilisation, durch den Willen, eine Welt zu schaffen, in der alle Nationen, egal wie groß oder reich sie sind, das Recht auf eine umfassende Entwicklung haben, eine „westfälische“ Welt, in der alle Nationen Souverän sind, um Bündnisse mit den Partnern ihrer Wahl einzugehen, und nicht gezwungen sind, sich diesem oder jenem ideologischen Block zu unterwerfen oder Vasallen dieses oder jenes Imperiums zu werden. Herr Kadyschew hat dieses Prinzip heute morgen bekräftigt. Chinas Präsident Xi Jinping verhandelt jeden Tag mit kleinen und großen Nationen „Win-win“-Verträge aus.

Diese Vision des Menschen ist leider aus dem transatlantischen Bereich verschwunden, wo sie durch jene des Räubers und die Rückkehr zu Imperien verdrängt wurde. Die Geier sind überall: im Finanzbereich, in den Regierungen, wo sie den öffentlichen Besitz und die Schwächsten unter uns plündern, und im Krieg, wo sie ihre ungezügelte Grausamkeit entfesseln, wie im Nahen Osten.

Frankreich hatte die Chance, einen Charles de Gaulle zu haben, der in seiner Zeit den Geist der BRICS verkörperte. Aber inzwischen ist es in schändliche und opportunistische Bündnisse verstrickt, wo es für eine Handvoll Dollars vom dekadenten amerikanischen Empire zu den rückständigsten Ölmanarchien übergeht, ohne jedoch die Tür zu den BRICS ganz zu verschließen, weil man ja nie wissen kann, wer am Ende gewinnt!

Erinnern wir uns an das wahre Frankreich, an den 30. Januar 1964, als Charles de Gaulle, der Präsident eines Frankreichs, das seine Souveränität gerade erst wieder zurückerlangt hatte, mit dem Anglo-amerikanischen Block brach und die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit einer anderen souveränen Nation – China- bekannt gab. Denn auch wenn er das damalige chinesische Regime nicht guthieß, setzte er darauf, wie er sagte, daß „man in der ungeheuren Evolution der Welt durch die Vermehrung der Beziehungen zwischen den Völkern der Sache der Menschheit dienen kann, d.h., der Weisheit, dem Fortschritt und dem Frieden… und so können alle Seelen, egal wo sie sich auf der Erde befinden, zusammenfinden, schneller an jenen Treffpunkt gelangen, den Frankreich vor 175 Jahren vorgegeben hat – den der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Nach dieser Entscheidung trat Frankreich 1966 aus dem gemeinsamen Kommando [der NATO] aus und eröffnete auch Beziehungen zur Sowjetunion.

Und weil ich vollkommen überzeugt bin, daß Frankreich seine militärische Souveränität zurückgewinnen und mit einem westlichen Block brechen kann, dessen Finanzkrise und Streben nach einem Weltempire die Welt in einen Krieg gegen Rußland und China treibt, und daß auch andere europäische Länder ebenfalls die Inspiration finden können, das gleiche zu tun, will ich ihnen hier das gewaltige eurasische Projekt vorstellen, das Leibniz im 17. Jahrhundert vorgeschlagen hat.

Weil dieses Projekt einen sehr hohen Maßstab setzt, und weil wir, um in dem, was wir tun, Erfolg zu haben, alle jene zusammenbringen müssen, die heute dafür kämpfen, diese Neue Welt hervorzubringen, die die BRICS heute schaffen, müssen wir uns selbst an diesem schönen Ideal laben.

Leibnizens eurasisches Grand Design

Um ein Europa, das durch irrationale Kriege zerstört war und sich im Griff der Dämonen des religiösen Fanatismus befand, zu verändern, kämpfte Leibniz, ein Zeitgenosse und Mitarbeiter Colberts, dafür, die Bedingungen für Frieden und Entwicklung auf dem gesamten eurasischen Kontinent zu schaffen.

Was ist sein Grand Design, sein großer Entwurf? Ein Bündnis zwischen Europa und China, den entwickeltsten Gebieten der damaligen Welt, durch das das dazwischen gelegene Rußland durch die Steigerung des kulturellen und wirtschaftlichen Austauschs zwischen den beiden Fortschritte macht. Die Beziehungen zwischen den Nationen sind heute nicht die gleichen, aber das Prinzip ist dasselbe.

Diesen Entwurf präsentiert Leibniz in poetischer Weise im Vorwort zu seinem Werk Novissima Sinica – Neuigkeiten aus China -, in dem er sagt: „Durch einzigartige Entscheidung des Schicksals, wie ich glaube, ist es dahin gekommen, daß die höchste Kultur und die höchste technische Zivilisation der Menschheit heute gleichsam gesammelt sind an zwei äußersten Enden unseres Kontinents, in Europa und China, das gleichsam wie ein Europa des Ostens das entgegengesetzte Ende der Erde ziert. Vielleicht verfolgt die höchste Vorsehung dabei das Ziel – während die zivilisierten und gleichzeitig am weitesten voneinander entfernten Völker sich die Arme entgegenstrecken – alles, was sich dazwischen befindet, allmählich zu einem vernunftgemäßen Leben zu führen.“ Und Leibniz fügt hinzu, daß Zar Peter der Große diesem Projekt geneigt sei, und darin vom orthodoxen Patriarchen unterstützt werde.

Leibniz hatte das große Glück, daß sich damals sowohl Zar Peter der Große als auch der chinesische Kaiser Kangxi für Europa öffneten und einen „großen Eifer zeigen, ihren Ländern die Kenntnis der Wissenschaften und der europäischen Kultur zu bringen.“

Nachdem er jahrelang daran gearbeitet hatte, eine gute Beziehung zu diesen beiden Staatsoberhäuptern aufzubauen, versuchte Leibniz, in seiner Funktion als Fürstenberater, den Gang der Geschichte zu verändern. Er traf dreimal (1711, 1712, 1716) mit Peter dem Großen zusammen und wurde dessen Berater. Der Zar hatte ihn um Hilfe gebeten, „sein Volk aus der Barbarei zu führen“. Zu Kangxi hatte er keine direkten Beziehungen, sondern über eine Gruppe jesuitischer Missionare, die seit 100 Jahren in China wirkten und denen es dank ihrer wissenschaftlichen Kenntnisse gelungen war, das Vertrauen der Kaiser und insbesondere Kangxis zu gewinnen, der damals regierte. Leibniz stand in Briefkontakt mit vielen dieser Jesuiten und regte selbst die Mission von fünf jesuitischen Missionaren an, die 1685 nach China aufbrachen, um mit Kangxi zusammenzuarbeiten.

Fortschritt nach Rußland bringen

Alle Memoranden über diesen leidenschaftlichen Dialog zwischen Leibniz und Peter dem Großen und seinen Beratern sind heute vollständig zugänglich, dank der gesammelten Werke von Leibniz, die von Fouchier de Careil zusammengestellt wurden.

Im Mittelpunkt seiner Vorschläge stand, „alle aktiven und fähigen Männer aller Berufe heranzuziehen“, seine Untertanen auszubilden, insbesondere die Jugend, und sie zu lehren, „kreativ zu sein“, indem man die großen Entdeckungen der Vergangenheit nachvollzieht; die Beschreibungen aller Künste und Wissenschaften ins Russische zu übersetzen, überall Schulen aufzubauen und in den größten Städten, wie Moskau, St. Petersburg, Kiew und Astrachan wissenschaftliche Akademien aufzubauen; überall Bibliotheken und Observatorien zu gründen, und Laboratorien, um Maschinen zu bauen.

Schon ein Jahrhundert vor den Briten riet Leibniz, der die Bemühungen der Pariser Akademie der Wissenschaften, Wärmekraftmaschinen zu entwickeln, unterstützte, den Russen, ein Laboratorium zu schaffen, in dem gute Chemiker und Pyrotechniker den Gebrauch des Feuers für die Arbeit in den Minen, für die Metallverarbeitung, Gießereien, Glasfabriken und sogar für die Artillerie studieren sollten. Wie ein moderner Prometheus sagte er: „Das Feuer muß als der mächtigste Schlüssel zu den Körpern betrachtet werden.“

In Bezug auf die Infrastruktur riet er ihnen, darüber nachzudenken, was man für die Flüsse und die Landesplanung tun könne – über die Wolga (die durch einen Kanal mit dem Don verbinden werden könne) und die Verbesserung der Schiffbarkeit des Dnjepr und des Irtysch, und Kanäle zu bauen, sowohl als Verkehrswege als auch zur Trockenlegung der Sümpfe.

Ein „Austausch des Lichts“ mit China

Leibniz Arbeiten über China sind auch ein schönes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Nationen, die die besten Traditionen respektieren, von dem die Zauberlehrlinge der Farbenrevolutionen im Westen viel lernen könnten.

In seinen Novissima Sinica vergleicht er die relativen Verdienste der chinesischen und der europäischen Kultur, und stellt sie fast auf die gleiche Stufe. „China“, sagt er, „ ist ein großes Reich, das dem kultivierten Europa an Ausdehnung nicht nachsteht und es an Einwohnern und guter politischer Ordnung sogar übertrifft.“

Europa hingegen sei überlegen, wenn es um die Kenntnis von Formen geht, die den Geist von der Materie unterscheiden, wie etwa die Metaphysik und die Geometrie. Die Jesuiten arbeiteten daran, dies zu beheben, indem sie Geometrie, Astronomie und Mechanik unterrichteten – ein Beispiel dafür ist das von Pater Verbiest, dem Lehrer des jungen Kangxi, erfundene Dampffahrzeug -, und indem sie anderen große Bauprojekte unterstützten.

Aber vor allem war Leibniz beeindruckt von der Alltagsweisheit der Chinesen: „Wenn wir daher in den handwerklichen Fertigkeiten ebenbürtig und in den theoretischen Wissenschaften überlegen sind, so sind wir aber sicherlich unterlegen – was zu bekennen ich mich beinahe schäme – auf dem Gebiet der praktischen Philosophie, ich meine: in den Lehren der Ethik und Politik, die auf das Leben und die täglichen Gewohnheiten der Menschen selbst ausgerichtet sind.“ Man wisse gar nicht, was man sagen solle über die wunderbare Ordnung, die den Gesetzen anderer Nationen überlegen sei und nach denen sich die Chinesen in allen Dingen um der öffentlichen Ruhe und der Beziehungen zwischen den Menschen willen richten.

Diese Kultur der Weisheit und der Harmonie zwischen dem täglichen Leben, dem politischen Leben und dem Kosmos war das Erbe der Philosophie des Konfuzius (551-479 v. Chr.), bereichert durch andere philosophische Traditionen. Erinnern wir uns an die Tatsache, daß China schon im 11. Jahrhundert die Perspektive entdeckte und daß der große Kunsthistoriker Guo Ruoxu im Jahr 1074 schrieb: „Wenn der geistige Wert einer Person gehoben wird, folgt daraus, daß auch die innere Resonanz dadurch erhoben wird und daß das Gemälde dann notwendigerweise voller Leben und Bewegung ist (shendong) Man kann sagen, daß es auf den höchsten Ebenen des geistigen mit der Quintessenz konkurrieren kann.“

Im Gegensatz zur Mehrheit der religiösen Orden und Vikare des Papstes, die versuchen wollten, China mit Gewalt zu christianisieren, was am Ende zum Scheitern des Leibnizschen Projektes führte, unterstützte Leibniz den ökumenischen Dialog der Jesuiten, und nach einem gründlichen Studium des Konfuzianismus kam er zu dem Schluß, daß ein Dialog auf Augenhöhe zwischen der natürlichen Theologie des Konfuzius hergestellt werden könne, aber nicht mit dem geoffenbarten Christentum, sondern mit der christischen Metaphysik.

Die Mission der französischen jesuitischen Mathematiker

Kommen wir zum Schluß, um diejenigen, die uns regieren, immer wieder an die besten Traditionen unserer Außenpolitik zu erinnern, auf die Mission der fünf jesuitischen Missionare zurück, die 1688 nach China aufbrachen, was dazu beigetragen hat, schon vor 300 Jahren die besondere Partnerschaft Frankreichs zu diesem Land aufzubauen.

Diese Jesuiten waren die Gesandten einer Arbeitsgruppe, die von Jean Baptiste Colbert an der Akademie der Wissenschaften in Paris unter dem Direktor des Observatoriums von Paris, Jean Dominique Cassini, gebildet worden war. Das Ziel dieser Gruppe war es, mit Hilfe der Astronomie korrekte geographische Karten zu erstellen und das große wissenschaftliche und praktische Unternehmen jener Zeit zu bewältigen, nämlich, die Längenbestimmung für die Hochseeschiffahrt.

Für diese Untersuchungen war es notwendig, Wissenschaftler in verschiedene Teile der Welt zu entsenden, um so viele Daten wie möglich zu sammeln. Die Mission der fünf französischen Jesuiten in China war es, die Reisen der Akademiemitglieder Jean Picard nach Uraniborg in Dänemark, von Jean Riché nach Cayenne, von Varin zur Gorée-Insel und den Antillen zu ergänzen, die dem gleichen Ziel dienten.

Leibniz und Colbert veranlaßten diese Reise für eine Frage, die Leibniz brennend interessierte. In seiner Korrespondenz über Rußland beschreibt er dieses wissenschaftliche Projekt im Detail und bezeichnet es als eine seiner drei Prioritäten. Er ruft dazu auf, solche Experimente auch in Rußland durchzuführen, insbesondere in der Nähe des Nordpols. Die Leitung dieses Teams wurde Vater Fontaney anvertraut, der bereits mit anderen prominenten Akademikern wie dem dänischen Wissenschaftler Ole Römer und Christian Huyghens, der die Akademie leitete, zusammenarbeitete.

Als sie 1685 nach China geschickt wurden, führten die Jesuiten in ihren Koffern die von Cassini erstellten Tabellen für die Monde des Jupiters mit sich, sowie etwa 30 Instrumente, darunter die modernsten ihrer Zeit, wie z.B. zwei Geräte von Ole Römer: ein mechanisches Planetarium, das dank besonderer Federn zu jeder gegebenen Stunde alle Bewegungen der Planeten und der Sterne anzeigen konnte, und ein Eklipsorium, mit dem man das Jahr, den Monat oder Teil des Monats bestimmen konnte, in dem es zu Sonnen- oder Mondfinsternissen kommen würde.

Wenn Leibniz über die Korruption im damaligen Europa so verzweifelt war, daß er vorschlug, „daß man Missionare der Chinesen zu uns schickt, die uns Anwendung und Praxis einer natürlichen Theologie lehren könnten“, was würde er dann über die heutige Lage sagen?

Im vergleich zu China, das gewaltige Fortschritte gemacht hat, und Rußland, das seinen Weltmachtstatus zurückgewonnen hat, spielt Europa heute die Rolle des kranken Mannes. Ich denke aber, daß das Aufkommen der Neuen Seidenstraße, der BRICS und der Eurasischen Union einen Aufschwung auch in Frankreich und Europa provozieren kann. Am Rande des Abgrunds, Am Abgrund eines neuen Weltkrieges, muß Frankreich seinen Traum der Freiheit schleunigst erneuern, und diese Entwicklungen als Hebel nutzen, um wieder ein Europa der Vaterländer mit größeren Fortschritten in den Wissenschaften, den Küsten und für seine Völker aufzubauen.

Eine solche Änderung wird von dem abhängen, was wir auf dieser Konferenz tun!


Hussein Askary: Die Schönheit der islamischen Renaissance — die Elefantenuhr

Hussein Askary: Die Schönheit der islamischen Renaissance — die Elefantenuhr


Prof. Safieeldin Mohamed Metwally : Der Wiederaufbau Ägyptens

Prof. Safieeldin Mohamed Metwally

Nationales Zentrum für Wüstenforschung


 

Eine halbe Million Hektar Landgewinnung in der Westlichen Wüste in Ägypten hängt vom Grundwasser ab.

Das untersuchte Gebiet liegt westlich des Nils im südlichen Teil des alten Nildeltas aus dem Mesozoikum. Es ist begrenzt von der Oase El Bahariya im Westen, dem Nil im Osten, der Straße von El Bahariya nach Kairo im Norden und der Stadt Asyut im Süden. Es erstreckt sich von 29 Grad 5 Minuten (29° 05’) bis 30° 39’ östlicher Länge und von 27° 23’ bis 28° 58’ nördlicher Breite, und es umfaßt ein Gebiet von etwa 11.443 km2.

Das bodengeologische Umfeld zeigt, daß das untersuchte Gebiet von einer Sanddecke bedeckt ist, dazu etwas Kies und einige Kalksteinhänge. Die Geofraktur wurde mit geologischen und TM-Landsat-Bildern und Radarbildern per Satellit erkundet (Abbildung 1). Diese Elemente der Bodenstruktur zeigen Verläufe in die Richtungen NW-SO (Nordwest-Südost), NO-SW und WNW-ONO.

Um das Grundwasserpotential des untersuchten Gebiets zu beurteilen, wurden verschiedene geologische und geophysikalische Techniken verwendet, um die bodennahen Eigenschaften wiederzugeben – man nutzte Weltraumradar und Bodenradar, um diese Eigenschaften zu ermitteln. Satellitenradar entdeckte die bodennahen Wasserschichten, die dann mit Bodenradar (GPR) in größere Tiefen weiter verfolgt wurden. Die angenommenen bodennahen Kanäle ließen sich auf den Weltraumradarbildern und auf den Radarprofilen ausmachen.

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Abb. 1: Aufgrund von Satellitenbildern erstelltes Bild der Geofraktur in der untersuchten Region Ägyptens. (NCDR/Prof. Metwally )

Um die Strukturtrends des untersuchten Gebiets zu bestätigen, wurden die verfügbaren Daten über Gravitationsanomalien nach Bouguer gefiltert, um die tieferen und flacheren Strukturen besonders hervorzuheben.

Die aus der so gefilterten Karte gewonnene Karte der Bodenverwerfungen zeigt, daß das Gebiet zwei größere Verwerfungsrichtungen aufweist; diese sind NO-SW (der „Syrische Bogen“) und NW-SO. Im nördlichen Teil des untersuchten Gebiets ist die Erhebung Kairo-Mahariya eingezeichnet. Der Block dieser Erhebung könnte die Ausbreitung des alten Nilarms nach Norden unterbrechen und die Verlagerung der Nilarme nach Osten verursachen. Eine Grabenstruktur verläuft von NW nach SO und könnte mit dem unterirdischen natürlichen Kanal zusammenhängen, auf den Raum- und Bodenradar schließen lassen. Die NW-SO- und SO-SW-Verwerfungen lassen sich erklären, wenn man die Bewegungsrichtung zwischen Afrika und Eurasien umkehrt, von der Linksrichtung im Mitteljura zur Rechtsrichtung im späteren Kreidezeitalter. Den Tiefenabstand zum Grundgebirge berechnete man mit Analysetechniken und Übertragung des zweidimensionalen Modellprofils, das die Grundstrukturen und -tiefen wiedergibt.

74 vertikale elektrische Widerstandsmessungen (VES) und vier Widerstandsmessungen mit zweidimensionalen Bildern wurden im untersuchten Gebiet durchgeführt (Abbildung 2). Die Leitfähigkeit (AB/2) liegt zwischen 700 und 2000 Metern für die maximale Tiefe zur Abgrenzung der Grundwasserschicht in dem Gebiet. Die gewonnenen Daten wurden mit modernsten analytischen und numerischen Techniken interpretiert.

Ein Modell besteht aus vier Schichten, sie ergaben sich aus der analytischen Interpretation, die als Ausgangsmodell für das numerische Modellverfahren diente. Mit Hilfe der Auswertung der VES-Daten wurden 13 geoelektrische Profile in Ost-West- sowie drei in Nord-Südrichtung erstellt. Dann wurde eine Reihe von Karten, Leitfähigkeit, Dicke und Tiefe betreffend, erstellt.

Ein Geographisches Informationssystem (GIS) ist ein computergestütztes System, das dazu dient, geographische Informationen zu speichern und zu manipulieren, um die Möglichkeiten der Datennutzung zu erweitern; dazu liefert es Werkzeuge für die Verwaltung, Umklassifizierung, Kombination und Überlagerung der erfaßten Daten. Mit Hilfe des GIS erstellte Modelle lieferten viele Szenarien für die erste und zweite wasserführende Schicht, die darauf schließen lassen, daß im Großteil des Gebiets Grundwasser so existiert, wie es die Widerstandsmessungen nahegelegt hatten.

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Abb. 2: Karte der weiteren aufgrund der Satellitenbilder durchgeführten Untersuchungen am Boden. (NCDR/Prof. Metwally)

Der südliche Teil des untersuchten Gebiets ist für die Grundwasserexploration lohnender (Abbildung 3). Die höhere Priorität des südlichen Teils ist auf die besseren geeigneten Widerstände und Dicken der Sandstein- und Kalkstein-Wasserschicht zurückzuführen. Darüber hinaus reduziert der Nachfluß aus dem Nil über die südliche und östliche Grenze des untersuchten Gebiets den Salzgehalt in dem Gebiet. Die Karten der GIS-Modelle ergaben folgendes:

1. Es gibt einen ausgeprägten Verlauf alter, überdeckter Wasserflüsse in NW-SO-Richtung, der mit Zonen höherer Priorität der GIS-Modellkarte übereinstimmt.

2. Die Spuren der überdeckten Wasserflüsse stimmen mit den Strukturen überein, die aus den Messungen zu Geologie, Gravität und elektrischem Widerstand abgeleitet und bestätigt wurden.

3. Die Lagen der alten natürlichen Kanäle können als die vielversprechendsten Standorte für die zukünftige Bohrung von Wasser in der Sandstein-Grundwasserschicht betrachtet werden.

4. Die Kalkstein-Grundwasserschicht erstreckt sich über das gesamte Gebiet und zeigt höhere Priorität in der Nähe des Verlaufs des überlagerten Kanals, wo die Bruchintensität zunehmen kann.

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Abb. 3: Aufgrund der Untersuchungen identifizierte Bereiche, in denen die Grundwasserexploration lohnend ist. (NCDR/Prof. Metwally)

 

 


Acheikh Ibn-Oumar : Die Wiederauffüllung des Tschadsees: ein Großprojekt für die BRICS

Acheikh Ibn-Oumar

ehem. Außenminister des Tschad, Reims/Frankreich


 

Im Februar veranstaltete das Schiller-Institut eine Konferenz zum Thema „Mit den BRICS für ein Win-Win-System“. Bei dieser Gelegenheit hielt ich einen Vortrag über ein wichtiges Entwicklungsprojekt, das darin besteht, den Tschadsee wieder aufzufüllen, indem man Wasser aus dem Becken des Kongoflusses umleitet.

Heute möchte ich dieses Projekt nicht noch einmal im Detail beschreiben, sondern nur eine kurze Zusammenfassung geben und anschließend einige Kontroversen und Herausforderungen im Zusammenhang mit diesem Projekt behandeln, welche faktisch allen großen Infrastrukturprojekten eigen sind.

Kurze Einführung in das Projekt zur Wiederherstellung des Tschadsees

Der Tschadsee war einer der größten der Welt, mit einem Einzugsbereich von 2.382.631 km2 und einem aktiven Becken von 966.955 km2. Die Anliegerstaaten sind Kamerun, Tschad, Niger, Nigeria, im Becken liegen außerdem Libyen, die Zentralafrikanische Republik, der Sudan und Algerien. Die Kommission für das Tschadsee-Becken (frz. Akronym CBLT) wurde 1964 gegründet.

Aber der Tschadsee ist bedroht. Seine Fläche ist in 50 Jahren auf ein Dreizehntel geschrumpft, von 26.000 km2 auf 2000 km2 heute. Das Austrocknen des Tschadsees hat vielfache Konsequenzen für die Natur und die Menschen, in einem allgemeinen Kontext des Vordringens der Wüsten und der Erwärmung des Klimas.

Anfang der 80er Jahre hob ein italienischer Ingenieur, Marcello Vichi, eine Idee aus der Taufe, die darin besteht, Wasser aus dem Becken des Kongo umzuleiten, um den Tschadsee neu zu beleben. Das ist ein gewaltiges Projekt – es nennt sich Transaqua -, aber es brächte den Ländern der Region großen Nutzen. Jahrzehntelang stand bei der Mittelbeschaffung für das Vorhaben nicht die Finanzierung des eigentlichen Projekts im Mittelpunkt, sondern nur die Finanzierung der Machbarkeitsstudien, die 2009 endlich begannen.

Bei der vorherigen Konferenz hatte ich vorgeschlagen, daß die BRICS eine Führungsrolle bei der Förderung und Finanzierung des Projektes übernehmen. Denn wenn man beim derzeitigen System der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Entwicklungshilfe bleibt, dann wäre es unmöglich, es zu verwirklichen.

Einwände und offene Fragen im Zusammenhang mit dem Projekt

Gegen die Vorzüge dieses Projektes werden verschiedene Einwände vorgebracht:

Wissenschaftlicher Einwand: Einige Experten bestreiten, daß der Tschadsee tatsächlich austrocknet, sondern sind vielmehr überzeugt, daß das Schrumpfen des Sees ein wiederkehrendes Phänomen ist, das mit Phasen der Ausdehnung abwechselt. Andere bestreiten es nicht direkt, bezweifeln jedoch, daß es eine Folge der globalen Erwärmung ist.

Umwelt-Einwand: Die deutliche Steigerung der Wasserführung der Zuflüsse [durch das Transaquaprojekt]- vor allem des Tschari- und des Logone-Flusses – und der Größe und Tiefe des Sees werde negative Auswirkungen auf die Fauna, Flora und die Böden haben, und auch auf die Arbeitsbedingungen der Bauern und Hirten, die sich an die zunehmende Wasserknappheit angepaßt haben.

Wirtschaftlicher Einwand: Ein weiterer Einwand lautet, daß das Projekt zu teuer oder nicht kostendeckend wäre. Dieser Einwand wird faktisch gegen alle großen Entwicklungsvorhaben vorgebracht. Afrika habe bereits den Fehler der „weißen Elefanten“ [nutzlose Prestigeprojekte] gemacht und sollte daher nun nicht auch noch einen weiteren Fehler – diesmal einen „grünen Elefanten“ – machen. Dieser Sichtweise zufolge sollte man sich lieber auf Projekte im kleinen Maßstab konzentrieren, als Ergänzung der vorhanden Formen der Landwirtschaft und Tierhaltung, die an diese trockene Umwelt gut angepaßt sind. Faktisch wird damit wieder die große Debatte über die sozioökonomischen Entwicklungsmodelle eröffnet.

Der Einwand der Regierungsführung: Die betreffenden Regierungen leiden unter technischen, institutionellen und menschlichen Schwächen – Mißmanagement und Korruption veranschaulichen das – und sind nicht fähig, derart große Projekte zu handhaben.

Antworten

Erwägen wir diese Einwände:

Der wissenschaftliche Einwand: Dazu möchte ich, wenn Sie gestatten, eine Parallele zu einer andere Situation ziehen. Als AIDS ausbrach, behaupteten einige, diese Krankheit sei keines natürlichen Ursprungs, sondern durch Manipulation in Laboratorien entstanden. Aber wenn man einmal annimmt, diese Hypothese sei richtig, d.h. AIDS sei tatsächlich künstlich vom Menschen in die Welt gesetzt worden – wäre der Schaden ein anderer gewesen oder hätte das an der Notwendigkeit wirksamer Gegenmittel irgendetwas geändert?

Ähnlich ist es bei den verschiedenen Theorien über das Austrocknen des Tschadsees – seien sie verbunden mit den Aktivitäten des Menschen (globale Erwärmung) oder mit rein natürlichen Ursachen (zyklischen oder anderen) -, die Konsequenzen für die Bevölkerung sind dieselben und die Notwendigkeit, wirksam zu reagieren, bleibt dieselbe.

Wirtschaftlicher Einwand: Herr Vichi hat einmal erwähnt, daß einige Stellen die direkten Kosten der gewaltsamen Konflikte in Afrika auf mehr als 20 Mrd. Dollar im Jahr schätzen (die indirekten Kosten nicht mitgerechnet), und wenn man nur 10% dieser Summe jährlich für das Transaqua-Projekt einsetzen würde, dann wäre das meiste schon getan. Ohnehin lassen sich die Kosten nicht näher bestimmen, bis die Machbarkeitsstudien fertig sind. Darüber hinaus handelt es sich um ein Projekt mit vielen Aspekten, Abschnitten und Phasen. Beim Tempo der Umsetzung der verschiedenen Aspekte muß man notwendigerweise alle Beschränkungen berücksichtigen, insbesondere die Verfügbarkeit von Geld.

Die Einwände, die berechtigt zu sein scheinen und mit denen man sich ernsthaft befassen muß, sind diejenigen im Zusammenhang mit den Fähigkeiten der Staaten (d.h., schlechten Regierungen) und mit den Folgen für die betroffenen Gesellschaften und für die Umwelt.

Der Kontext

Der allgemeine Kontext: Die betroffenen Staaten liegen in der Sahelzone der Sahara; diese zeichnet sich im Inneren aus durch Nahrungsmittelunsicherheit, Sicherheitsbedrohungen, lokale Konflikte und schwache Institutionen, nach außen hin durch die Abhängigkeit von Rohstoffexporten und Entwicklungshilfe, inzwischen kommt noch die Abhängigkeit vom militärischen Schutz Frankreichs und Amerikas hinzu, und das etwa ein halbes Jahrhundert nach der Erlangung der Unabhängigkeit.

Eine der Konsequenzen ist die fehlende Aussicht auf Arbeitsplätze für junge Menschen, was diese in die Arme von extremistischen Gruppen und Menschenhändler-Netzwerken treibt. Ein eindringliches Abbild davon sehen wir in den Nöten der Migranten im Mittelmeer. Die heutige Herausforderung für Afrika, aber auch für die Menschheit, ist es, diese Länder aus dem Kreislauf von Armut, Abhängigkeit und Gewalt zu befreien.

Seit der Unabhängigkeit in den 60er Jahren dient insbesondere Schwarzafrika als ein Laboratorium für Theorien und Strategien in Bezug auf wirtschaftliche Entwicklung und politische Liberalisierung, doch das Schicksal der Bevölkerung hat sich nicht grundlegend verbessert. Innerhalb und außerhalb Afrikas sind unzählige Schriften mit den Fakten erschienen.

Man sollte darauf hinweisen, daß um die Jahrhundertwende gewisse Bemühungen um einen neuen Ansatz unternommen wurden, beispielsweise NEPAD (Neue Wirtschaftliche Partnerschaft für Afrikas Entwicklung) und der Vorschlag für einen Marshallplan für Afrika. Dies spiegelt ein beginnendes Bewußtsein wider, daß starke neue Initiativen auf der Grundlage tiefgreifenden kritischen Denkens und einer breiteren Sicht der Probleme notwendig sind. Dennoch reicht es nicht, weil wir immer noch Gefangene desselben alten Paradigmas sind; man konzentriert sich nur darauf, die Entwicklungshilfe neu zu überdenken, während die eigentliche Frage unserer Zeit, wie es so schön im Titel dieser Konferenz zusammengefaßt ist, die ist, wie man „die Welt aufbaut“!

Hilfe von außen in ihrer herkömmlichen Form ist nicht immer nutzlos, besonders in Notlagen und humanitären Krisen und als Reaktion auf kritische lebensnotwendige Bedürfnisse. So haben beispielsweise das Bohren von Brunnen zum Wohl der nomadischen Bevölkerung und Impfkampagnen eine nützliche Rolle gespielt.

Aber mit der Finanzkrise in den großen entwickelten Ländern seit 2008 und ihren bleibenden Folgen ist es unrealistisch, jene Form der Hilfe zu erwarten, die für die Umsetzung großer Infrastrukturprogramme in Afrika notwendig ist. Der einzige gangbare Weg ist der, aus dem Paradigma der Hilfe auszubrechen. In dieser Hinsicht ist die Perspektive des „Win-Win“-Ansatzes, für den die BRICS eintreten, höchst relevant.

Dort wird von Gleichrangigkeit der Partner ausgegangen, und zwar nicht nur Gleichrangigkeit in Bezug auf den zu erwartenden Nutzen, sondern auch in Bezug auf die Verantwortung. Im traditionellen Hilfeschema müssen die Empfängerländer nicht auf Augenhöhe mit den Geberländern stehen; tatsächlich ist die Hilfe von der Grundidee her ungleich, weil ein stärkerer und einen schwächerer Partner vorausgesetzt werden. Dies geht so weit, daß die Geberländer die Politik und die Programme für uns formulieren, ja sogar andere für uns denken.

Dagegen werden mit der Gleichrangigkeit der Verantwortung im „Win-Win“-Ansatz die schwächeren Partner ermutigt, eigene Anstrengungen zu unternehmen: sich besser zu organisieren, die eigenen Kapazitäten zu stärken, für einen stärkeren Zusammenhalt der Gesellschaft zu arbeiten, etc.

Deshalb sollten die Völker in diesem wichtigen Teil der Sahelzone aus dem Bereich des Tschadsees mobilisiert werden und Verantwortung für dieses Großprojekt übernehmen. Es geht nicht nur darum, ein wichtiges Naturerbe zu erhalten oder die globale Erwärmung zu bekämpfen (das sind übrigens die Hauptargumente, die bisher von den Befürwortern des Projektes vorgebracht werden). Es geht darum, ein mächtiges wirtschaftliches Instrument zu schaffen, das die produktiven Kräfte der Menschen und der Natur entfesselt, die lokalen wirtschaftlichen Strukturen modernisiert, die regionale Integration und die internationale Zusammenarbeit auf einer radikal neuen Grundlage stärkt und dadurch zum Weltfrieden beiträgt, und wie es im Titel unserer Konferenz gesagt wird – und dies ist mein Schlußwort – dazu beiträgt, „die Welt wieder aufzubauen“!

Ich danken Ihnen.

 

 

 


Hussein Askary : Südwestasien zwischen zwei Systemen

Hussein Askary

Nahost-Direktor des Schiller-Instituts, Stockholm


 


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