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Jason Ross

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Japan und China bauen „win-win“-Beziehung auf

29. Januar 2018 • Der zweitägige China-Besuch des japanischen Außenministers Taro Kono hat wesentliche Fortschritte auf dem Weg erzielt, in Asien das Konzept „Frieden durch Entwicklung“ voranzubringen und die unselige Geopolitik, Japan gegen China und Rußland auszuspielen, zu beenden. Am Ende seiner Gespräche in Beijing wurde eine Wiederaufnahme der jährlichen Gipfeltreffen bekanntgegeben, die nach 2015 aufgrund territorialer Dispute im Ostchinesischen Meer abgesetzt worden waren. Bei dem kommenden Gipfel, der so schnell wie möglich stattfinden soll, wird Chinas Premierminister Li Keqiang sein Land repräsentieren. Dieser Gipfel, so ein Sprecher der japanischen Delegation, könnte gegenseitige Besuche von Japans Ministerpräsident Shinzo Abe und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping vorbereiten. Das waere das erste Mal seit ihrem jeweiligen Amtsantritt 2012.

Außenminister Kono traf sich mit Außenminister Wang Yi, Premierminister Li Keqiang und dem Staatsrat Yang Jiechi. Laut der Nachrichtenagentur Xinhua seien die Gespräche sehr offen gewesen und hätten auch sensitive historische Themen und Unterschiede zwischen beiden Seiten behandelt. Wang Yi wird zitiert: „Gegenwärtig sind die chinesisch-japanischen Beziehungen in einer entscheidenden Phase. Es gibt positive Fortschritte, aber auch noch Störfaktoren und Hindernisse.”

Außenminister Kono besuchte China aus Anlaß des 40. Jahrestages der Unterzeichnung des chinesisch-japanischen Friedens- und Freundschaftsabkommens. Die japanisch-chinesischen Beziehungen haben sich mit der Ankündigung von Premierminister Abe letztes Jahr, daß Japan im Rahmen der OBOR-Initiative gemeinsam mit China Projekte finanzieren wird, stark verbessert.

Der japanische Außenminister betonte in Beijing, seine Regierung sei bereit, politisches Vertrauen und konkrete Kooperation mit China zu festigen und durch die Intensivierung von hochrangigem Austausch und Kontakten auf verschiedenen Ebenen die Verbesserung der Beziehungen voranzutreiben. In der gemeinsamen Presserklärung beider Außenminister heißt es überdies: „China und Japan sollten zusammenarbeiten, um das Ostchinesische Meer zu einem Meer des Friedens, der Kooperation und Freundschaft zu machen.“

Der chinesische Außenminister Wang Yi forderte außerdem angesichts der kürzlichen militaristischen Äußerungen amerikanischer Institutionen, die Rußland und China als “Gegner” und “Bedrohung” bezeichnet hatten, beide Seiten auf, politisches Vertrauen aufzubauen“. Japan solle China als „Partner“ statt als „Rivalen” behandeln und Chinas Entwicklung als “Chance statt als Bedrohung” wahrzunehmen.


Ägypten läßt Gemüse in der Wüste wachsen

Die chinesische Sinomach Heavy Industry Corp. baut derzeit den wohl weltgrößten Treibhaus-Komplex in der ägyptischen Wüste, etwa zwei Stunden Fahrtzeit von Kairo entfernt, wie CGTN berichtet. Zu dem Komplex werden einmal über 3000 Treibhäuser gehören, wo Obst und Gemüse wie Tomaten, Gurken, Auberginen und Paprika angebaut werden. Die Entscheidung darüber wurde in Absprache mit ägyptischen Agrarexperten getroffen, erklärte der stellvertretende Projektmanager Hou Huicong. Das Wasser für die Pflanzen kommt aus einem Nebenzweig des Nils und wird über  Gräben zu den Treibhäusern geleitet.

Die Bauteile der Treibhäuser wurden in 80 chinesischen Fabriken hergestellt, die seit Juli an diesem Projekt arbeiten. Der ehrgeizige Plan sieht vor, daß die Treibhäuser schon in diesem Jahr in Betrieb genommen werden können, was nach Auffassung des Einkaufsleiter des Projektes Sun Guiding möglich sei. „Wir haben fast alle Ressourcen in China mobilisiert, die Agraranlagen herstellen, und viele haben rund um die Uhr gearbeitet.“ Das 400-Mio.-Dollar-Projekt ist das Ergebnis eines Abkommens mit der ägyptischen Regierung vom Mai letzten Jahres.

 


Pakistan: Neue Seidenstraße mehr als Infrastruktur

Der pakistanische Premierminister Shahid Khaqan Abbasi hat in seiner Rede beim Wirtschaftsforum in Davos am 24.Januar Qualität und Umfang der Belt-and-Road-Initiative hervorgehoben:

„Wir würdigen die Vision Chinas und Präsidents Xi Jinpings sehr… Wir glauben, daß die Belt-and-Road-Initiative perfekt in das Thema von Davos „Für eine gemeinsame Zukunft in einer zerrütteten Welt“ hineinpaßt. Sie ist viel mehr als nur eine Partnerschaft für Infrastruktur, und sie wird das Leben der Menschen in verschiedenen Ländern deutlich verbessern.“

Die Hälfte der Menschheit lebe entlang der Neuen Seidenstraße, sagte er. Der China-Pakistan-Wirtschaftskorridor zeige durch einen deutlichen Anstieg von Industrieproduktion und Exporten in Pakistan bereits erste Ergebnisse: „Die Hauptprinzipien sind finanzielle Stabilität, Verringerung von Umwelteinflüssen und die Entwicklung Pakistans als verantwortungsvollerem Weltbürger.“

 


China Daily über Helga Zepp-LaRouches Einschätzung zum KPC-Parteitag

Im englischsprachigen China Daily erschien unter dem Titel „Ausländische Beobachter kommentieren Xis Bericht an den KPC-Parteitag” eine Bewertung von Helga Zepp-LaRouche, Präsidentin des Schiller-Instituts aus Deutschland, als zweiter von elf Kommentaren. Sie erklärte:

„Es ist absolut bemerkenswert, daß Präsident Xi das Bestreben der KPC, den Chinesen ein ,besseres, glücklicheres Leben’ zu schaffen – mei hao sheng huo –, besonders betont hat. Daß die chinesische Führung dieses Konzept in den Mittelpunkt stellt, ist ein herausragendes Beispiel für die ganze Welt.“

 


Xinhua: Beitrag von Helga Zepp-LaRouche

25. Januar 2018

Unter dem Titel: „BRI – die wichtigste strategische Initiative“ veröffentlichte der Xinhua – Seidenstraßen Informationsservice am 22. Januar 2018 einen längeren Aufsatz von Helga Zepp-LaRouche, den sie bereits im Oktober 2017 für die chinesische Nachrichtenagentur geschrieben hatte.

„Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin des Schiller Instituts, bezeichnet in ihrem Essay Self-Governance of Mankind die Belt and Road Initiative [Neue Seidenstraße] als die wichtigste strategische Initiative auf diesem Planeten, da sie die Lösung für mehrere der vordringlichsten Probleme der Menschheit bereitstelle.

Die Belt and Road Initiative bricht mit den alten geopolitischen Vorstellungen, die Ursache für zahlreiche Kriege in der Geschichte, insbesondere den zwei Weltkriegen im 20. Jahrhundert waren und ersetzt sie mit der inklusiven win-win-Kooperation von potentiell allen Nationen der Erde. Sie stellt ein alternatives Wirtschaftsmodel bereit, das zum gegenwärtigen Zeitpunkt, da das transatlantische Finanzsystem vor einer größeren Krise als 2007/2008 steht, die Realwirtschaft wieder in den Fokus rückt. Die Belt and Road Initiative besitzt das Potential, jede einzelne regionale Krise durch das Konzept „Frieden durch Entwicklung“ beizulegen. …“

 


Der kommende Finanzkrach ist unausweichlich

https://youtu.be/JQPFvj9yGxo


Japan will Kooperation und Frieden mit China und Rußland

22. Januar 2018 – Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat in seiner Rede bei der Eröffnungssitzung des Parlaments gesagt, seine Regierung strebe einen Friedensvertrag mit Rußland an und wolle die Beziehungen mit China durch Kooperation beim Infrastrukturaufbau im Kontext der Belt and Road Initiative verbessern.

Über die Beziehungen zu Rußland sagte Abe laut TASS: „Die Beziehungen zu Rußland bieten die größte Vielzahl von Möglichkeiten unter den Beziehungen unseres Landes mit anderen Ländern. Zum Beispiel konnten letzten September ehemalige Bewohner der Inseln Kunashir und Iturup zum ersten Mal dort die Gräber ihrer Vorfahren besuchen, wozu sie ein Flugzeug benutzten. Unser Land wird seine Beziehungen zu Rußland vertiefen, indem gemeinsame Wirtschaftsaktivitäten auf den vier nördlichen Inseln sowie der 8-Punkte-Wirtschaftskooperationsplan vorangebracht werden. Wir werden beständig nacheinander alle Punkte umsetzen, die mit Rußland vereinbart wurden. Die Territorialfrage wird gelöst, und auf dieser Grundlage wird der japanisch-russische Friedensvertrag unterzeichnet. Basierend auf dem engen Vertrauensverhältnis mit Präsident [Wladimir] Putin werden wir bei verschiedenen internationalen Themen eine Kooperationsbeziehung aufbauen, insbesondere bei dem Nordkorea-Problem.“

Abe wiederholte mehrfach Japans Bereitschaft, die „freie und offene indo-pazifische Strategie“ voranzutreiben, welche Stabilität und Wohlstand auf Grundlage einer an internationalen Regeln gebundenen Ordnung in der Region verfolgt, berichtete Nikkei Asian Review. Während diese Politik ursprünglich als Mittel gegen Chinas Stärke zur See verstanden wurde, sagte Abe, daß Japan mit Beijing beim Infrastrukturaufbau in Asien im Kontext der One Belt One Road Initiative des chinesischen Präsidenten Xi Jinping kooperieren werde. Der japanische Ministerpräsident bezeichnete beide Länder als „untrennbar“ und sagte, Japan „ist bestrebt, die Erwartungen der internationalen Gemeinschaft zu erfüllen, indem es stabile freundschaftliche Beziehungen [zu China] entwickelt.“

Mit Blick auf die USA sagte Abe, daß er im letzten Jahr eine Beziehung persönlichen Vertrauens zu Präsident Donald Trump entwickelt habe und daß die japanisch-amerikanische Allianz Dreh- und Angelpunkt von Japans Diplomatie und Sicherheit sei und bleiben werde.


Die Welt braucht keine „Drecksloch“-Debatte, sondern Entwicklung!

Helga Zepp-LaRouche nutzte ihr wöchentliches Internetforum am 17. Januar, um über die Politik zu sprechen, die die westlichen Länder bisher gegenüber unterentwickelten Ländern wie Haiti verfolgt haben und zum großen Teil noch immer verfolgen – und im Kontrast dazu, anhand des chinesischen Beispiels, auch über die Politik, die der Westen gegenüber diesen Ländern verfolgen sollte.

Den Anlaß dazu lieferte die sog. „Drecksloch“-Affäre: Der demokratische Senator Dick Durbin (der dafür bekannt ist, auch schon in anderen Zusammenhängen Gesprächspartnern Worte in den Mund gelegt zu haben, die diese nicht verwendet hatten) hatte kürzlich behauptet, US-Präsident Donald Trump habe Haiti und andere unterentwickelte Länder als „Dreckslöcher“ („shitholes“) bezeichnet, was von den Trump-feindlichen Medien und Politikern in aller Welt mit großer Empörung aufgenommen wurde. Trump selbst bestreitet, sich so geäußert zu haben, und auch zwei republikanische Senatoren, die bei dem Gespräch dabei waren, erklärten, sie hätten keine solche Äußerung Trumps gehört.

Die eigentliche Frage sei aber nicht, ob Trump dies oder jenes gesagt hat oder nicht, betonte Frau Zepp-LaRouche, sondern vielmehr: „Warum ist Haiti und warum sind viele andere Länder in solchem Zustand? Und da ist es doch ganz angebracht, sich einmal anzusehen, was tatsächlich in Haiti los ist.“ In Haiti gebe es überhaupt keine Kanalisation, die Menschen müßten jeden Tag ihre Exkremente quasi in Eimern aus der Stadt heraustragen, „80% der Bevölkerung leben in Armut, 47% aller Kinder leiden ständig Hunger“.

Das zeige, daß nach dem großen Erdbeben 2010 „absolut nichts getan wurde, auch nicht im Rahmen des Hilfsplans, an dem auch Hillary Clinton und die Clinton Foundation beteiligt waren. Da ist nichts passiert, um etwa Infrastruktur aufzubauen.“ Es seien nur fünf Luxushotels gebaut worden sowie eine Textilfabrik, „wo die Menschen zu Hungerlöhnen arbeiten müssen. Und die USA haben durchgesetzt, daß Haiti den billigen Reis aus Amerika importiert, was natürlich die Reisproduktion in Haiti selber noch weiter kaputtgemacht hat. Mit anderen Worten: Da sollte sich niemand aufs hohe Roß setzen. Daß solche Zustände in der unmittelbaren Umgebung der USA überhaupt existieren, ist vor allem das Resultat der vorherigen Administration.“

Die USA hätten selbst ein Riesenproblem mit einer nie dagewesenen Drogenepidemie, und sie hätten ein großes Problem mit Migranten. Beide Probleme seien aber nur zu lösen, wenn nicht nur Haiti, sondern die karibischen und mittelamerikanischen Staaten insgesamt wirklich wirtschaftlich entwickelt werden.

Im Gegensatz zur US-Regierung habe China Haiti tatkräftige Hilfe angeboten und angekündigt, „daß sie ein Fünf-Milliarden-Programm für die Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince, auflegen“. Dieses Programm, in dessen Rahmen Port-au-Prince u.a. ein modernes Straßennetz mit Kanalisation, Strom- und Kommunikationsleitungen erhalten soll, werde derzeit umgesetzt. China sei auch schon dabei, „Eisenbahnen zu bauen zwischen Panama und Costa Rica. In Chile, in Uruguay, in Ekuador sind größere Projekte in Gang“.

Aufbauvorschläge für Lateinamerika…

Sie selbst und ihre internationale Bewegung hätten sogar noch viel weitergehende Pläne: „Wir haben die umfassende Idee, daß man durch den ganzen amerikanischen Kontinent, von der südlichsten Spitze Argentiniens und Chiles durch die sog. ,Darien-Lücke’ [im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Panama], wo im Augenblick noch gar keine Infrastruktur existiert, und durch Amerika bis zur Beringstraße ein gesamtamerikanisches Verkehrsnetz entwickelt, was dann über die Beringstraße mit dem eurasischen Verkehrsnetz verbunden würde.“

Das würde bedeuten, daß man die karibischen Staaten, Mittel- und Südamerika wirklich ökonomisch integriert und entwickelt – und genau das stehe jetzt bei einem Treffen der Gemeinschaft der karibischen und lateinamerikanischen Staaten (CELAC) mit dem chinesischen Außenminister Wang Yi auf der Tagesordnung.

Der Bau einer Verkehrsverbindung durch den ganzen amerikanischen Kontinent, die durch die Agrarstaaten im Mittleren Westen der USA führen würde, ermögliche es, auch dort die Infrastruktur zu entwickeln, neue Städte zu bauen und so auch die dringenden Probleme der USA anzupacken.

Wichtig bei einem solchen Aufbauprogramm sei auch, nicht einfach die wirtschaftliche Entwicklung anderer Nationen Schritt für Schritt langsam nachzuvollziehen, sondern dort, wo dies möglich sei, technologische Sprünge zu machen und gleich zur entwickeltsten Technologie überzugehen. So gebe es in Südamerika sowohl in Französisch-Guyana als auch in Brasilien in der Nähe des Äquators Weltraumzentren, von denen aus Raketenstarts durchgeführt werden und die bei einer integrierten Entwicklung eine katalysierende Rolle spielen könnten.

Außerdem gebe es die Idee, verschiedene Tiefseehäfen zu bauen, beispielsweise in Puerto Rico und Kuba, um die Karibik und Amerika an die eurasisch-afrikanische „Maritime Seidenstraße für das 21. Jahrhundert“ anzuschließen. So könne der Rahmen geschaffen werden, um die gesamte Region zu entwickeln. Dazu seien neue Studien in Arbeit, die in Kürze veröffentlicht würden. „Das wäre eine vernünftige Herangehensweise, denn ein Zustand, wo die Hälfte der Kinder permanent hungert, ist ja wirklich mit der westlichen Werteskala nicht zu vereinbaren.“

… und Afrika

Aber nicht nur Lateinamerika und die Karibik brauchen wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch Afrika – und auch dort geht China mit gutem Beispiel voran. China sei dabei, 6200 km Eisenbahn in Afrika zu bauen, die Strecke von Dschibuti nach Addis Abeba sei schon im kommerziellen Betrieb, weitere Trassen seien in Bau oder in Planung. Außenminister Wang Yi habe bei seinem gerade abgeschlossenen Afrikabesuch gesagt, es bestehe die Absicht, „die strategische Partnerschaft und Kooperation zwischen China und dem afrikanischen Kontinent auf eine völlig neue, höhere Stufe zu heben“. Die vielen Projekte, an denen China beteiligt ist, hätten zu einem völlig neuen Selbstverständnis vieler Afrikaner geführt und ihnen Hoffnung gegeben.

Sie betonte: „Das steht in einem totalen Kontrast etwa zu der deutschen Politik, die im Rahmen der EU versucht, mit allen möglichen Regimes in Afrika Auffanglager für Flüchtlinge zu organisieren oder irgendwelche Deals, daß die Flüchtlinge wieder zurückkehren. Aber was völlig fehlt, ist ein Plan der Industrialisierung, der Entwicklung von Industrie und Landwirtschaft in Afrika, wie China das macht. Die deutsche Politik besteht explizit immer nur in dem gebetsmühlenartigen Wiederholen, daß die Entwicklung ,nachhaltig’ sein müsse, und natürlich macht die Regierung nichts, um etwa von deutscher Seite oder EU-Seite her staatliche Garantien für private Investoren zu geben.

Vielmehr ist die Linie, die Investoren sollen aus den afrikanischen Staaten selbst kommen – was natürlich eine Absurdität ist angesichts der Tatsache, daß es gerade das ist, was da fehlt.“ Die deutsche Afrikapolitik sei eine „totale Bankrotterklärung“.

Im Gegensatz dazu lobte sie die Erklärungen des französischen Präsidenten Macron, der Anfang Januar bei seinem Besuch im chinesischen Xian erklärt hatte, er wolle, daß China Frankreich hilft, bei der Entwicklung Afrikas „nicht dieselben Fehler des unilateralen Imperialismus zu wiederholen, derer sich Frankreich in der Vergangenheit, in der Kolonialzeit, schuldig gemacht hat“.

Natürlich sei die französische Politik in Afrika in der Vergangenheit zum Teil „ganz horrende“ gewesen, so Zepp-LaRouche, aber gerade deshalb seien Macrons Äußerungen sehr wichtig. Es sei ein Armutszeugnis für Deutschland, daß hier über diese Fragen nicht einmal diskutiert wird – oder eben nur über die Verstärkung der Außengrenzen Europas und Frontex-Einsätze im Mittelmeer. „Das sind alles ganz üble Ausdrücke einer Politik, die nicht an den wirklichen Wurzeln angreift, nämlich dem unglaublichen Mangel an Entwicklung in Afrika.“

Sie betonte: „Wichtig ist, von meinem Standpunkt, daß mit dieser Macron-Reise überhaupt die Neue Seidenstraße in einer Weise auf die Tagesordnung gekommen ist, wie es vorher nicht der Fall war. Und man kann auch davon ausgehen, daß die neue österreichische Regierung in dieselbe Richtung marschiert, die Schweiz sowieso. Wichtig ist das Momentum. Denn es ist ja völlig klar, daß die Opposition gegen die chinesische Politik massiv ist.“

Geopolitische Projektionen

Sie fuhr fort: „Wenn man sieht, auf welchem Weg sich China befindet und wie die Fraktion der Geopolitiker im Westen versucht, das zu blockieren, dann kann man nur sagen, es gibt keinen größeren Gegensatz. Und die Leute, die China beschuldigen, die machen eigentlich nur eine Projektion ihres eigenen, imperialistischen Weltbildes und behaupten, das sei auch die Absicht Chinas. Das ist es aber nicht. China ist auf einem völlig anderen Weg, um wirklich eine andere Gesellschaft zu bauen.“

Sie verwies in diesem Zusammenhang auf einen Artikel der englischsprachigen chinesischen Global Times, dessen Autor die Ansicht vertrete, daß sich China eine unglaubliche historische Chance biete, nicht nur wegen seiner enormen wirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch, weil das Ansehen der chinesischen Kultur und der chinesischen Weisheit in der Welt so gestiegen sei, daß es Chinas Fähigkeit, zur Stabilität in der Welt beizutragen, enorm gestärkt habe.

Sie schloß ihre Ausführungen: „China hat eine Vision. Die haben eine ganz klare Idee, wie China 2050 aussehen soll, und auch große Teile der restlichen Welt, nämlich, daß die Völker ein glücklicheres Leben haben und daß sie ihre Potentiale verwirklichen können. Und das ist das Hauptproblem, was wir ja im Westen haben. Gerade in Deutschland sehen wir das ja mit absolut peinlicher Ausdauer, daß eben keine Vision da ist – mindestens von den Parteien, die jetzt versuchen, eine Regierung zu drechseln.“ Da höre man kein einziges Wort, wie die Welt aussehen soll, sondern es gehe wirklich nur um ihre Posten und ihre Ministersitze, „aber eine wirkliche Debatte, wo die Welt hinsoll, die ist absolut nicht vorhanden“.


Präsident Macron verspricht Kooperation Europas mit der Neuen Seidenstraße!

Von Helga Zepp-LaRouche

Der dreitägige Staatsbesuch des französischen Präsidenten Macron in China vom 8.-10. Januar stellt einen strategischen Durchbruch dar. In einer eine Stunde und 15 Minuten dauernden, sehr emotionalen und umfassenden Rede in Xian kündigte er eine umfassende Kooperation Frankreichs mit Chinas Projekt der Neuen Seidenstraße an und versprach, er wolle sich als zuverlässiger Gesprächspartner Chinas dafür einsetzen, daß ganz Europa mit dieser Initiative kooperieren werde. Damit hat nicht nur eine neue Ära zwischen China und Frankreich begonnen, wie die chinesischen Medien kommentierten, sondern er hat ganz klar die Rolle Frankreichs auf der Weltbühne herausgestrichen.

Die Rede enthält eine ganze Reihe von Aspekten, die zeigen, daß er auf das neue Paradigma reagiert, das von Präsident Xi Jinping mit seiner Idee einer Win-Win-Kooperation aller Nationen auf die strategische Tagesordnung gesetzt worden ist – Ideen, die man so auch gerne von Berlin hören würde. Der Westen müsse den „unilateralen Imperialismus“ überwinden, den Frankreich und andere westliche Mächte in Afrika und anderswo verfolgt hätten. „Wir müssen die Lehren aus der Vergangenheit ziehen. Jedesmal, wenn wir versucht haben, die ,Wahrheit’ oder das ,Gesetz’ gegen die Völker durchzusetzen, lagen wir falsch, und manchmal haben wir sogar eine noch schlimmere Situation geschaffen. Wie im Irak oder in Libyen heute. Wir müssen zusammenarbeiten, um den Respekt für die Souveränität der Völker zu entwickeln.“ Macron verurteilte den Vormachtanspruch des Westens; es gehe nicht um Kriegskunst, sondern um die Kunst der Kooperation, um der Welt die notwendige Harmonie zu geben. Er dankte China, mit der Neuen Seidenstraße ein neues Epos entworfen zu haben, zu dem der „müde, post-moderne“ Westen nicht in der Lage gewesen sei, in dem große Epen verboten seien.

Macron hatte die sehr symbolträchtige Stadt Xian für seine Rede ausgesucht, die sowohl der chinesische Anfangspunkt für die antike Seidenstraße als auch der Geburtsort Xi Jinpings war, und er drückte deutlich seine Bewunderung für die vielen Beiträge Chinas in der Kulturgeschichte der Menschheit aus; bis zum heutigen Tage sei China ein Land der Erfinder und Ingenieure, das stets die Zukunft erfinde. Er appellierte an China, in Afrika, wo es in den vergangenen Jahren so viel in Infrastruktur investiert habe, mit Frankreich zusammenzuarbeiten und gemeinsame Projekte zu initiieren, die für das Wachstum des gesamten Kontinents nützlich seien. Die Neue Seidenstraße und die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und China könnten helfen, nicht mehr die alten Fehler Frankreichs eines „unilateralen Imperialismus“ in Afrika zu machen.

Auch der ehemalige Chefökonom des IWF, Simon Johnson, schlug in einem Artikel einen für Le Monde völlig neuen Ton an, in dem er die Rolle Chinas als baldiger Weltführer auf dem Feld der Innovation herausstrich – ein Ziel, dessen Erreichen er schon in diesem Jahr für möglich hält. China habe nicht nur 800 Millionen Menschen innerhalb kurzer Zeit aus der Armut befreit, sondern auch u.a. das weltweit größte Schnellbahnsystem von (bis zum letzten Jahr) 22.000 km gebaut, der jährliche Konsum innerhalb Chinas steige bis 2021 auf zwei Billionen Dollar und füge so der Weltwirtschaft jedes Jahr einen Verbrauchermarkt von der Größe Deutschlands hinzu. Johnson ist zuversichtlich, daß China bis 2050 das globale Kraftwerk der wissenschaftlichen und technologischen Innovation sein wird.

Präsident Xi Jinping betonte seinerseits, er und Macron hätten bezüglich vieler Themen die gleiche Sichtweise, beide Nationen hätten als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrates eine besondere Verantwortung für den Frieden und die Stabilität auf der Welt.

Von strategischer Bedeutung sind umfassende Kooperationsabkommen zwischen dem französischen Nuklearkonzern New Areva und dem staatlichen chinesischen Unternehmen für Kernenergie, der Chinese National Nuclear Corporation, sowie ein Kooperationsabkommen bei der Raumfahrt. Beide Regierungen veröffentlichten ein 27 Punkte umfassendes gemeinsames Memorandum.

Zwei Tage nach Macrons Rede in Xian veröffentlichte die EU, die bisher der Hauptbremser für die Kooperation Europas mit der Neuen Seidenstraße gewesen ist, eine Absichtserklärung, die EU wolle nun ihr eigenes Konzept für den Ausbau der europäischen Konnektivität vorlegen, das mit der chinesischen Initiative koordiniert werden soll. Dies wurde umgehend vom chinesischen Außenministerium begrüßt.
Und Deutschland?

Von all diesen Entwicklungen erfahren die Bürger in Deutschland allerdings so gut wie nichts. Einen Tag vor Macrons Rede in Xian veröffentlichte die Sonntagszeitung der FAZ eine giftige Tirade eines ihrer Herausgeber, Holger Steltzner, mit dem Titel „Chinas Weg zur Weltmacht“, der im Ton wahlweise mit dem „Stürmer“ oder dem „Schwarzen Kanal“ in Konkurrenz zu treten versucht. Der Autor gibt seinem Wutanfall über die „Digitalkommunisten“ hemmungslos so Ausdruck, als hätte es GCHQ, NSA und Edward Snowden nie gegeben. Zweck des Artikels, der voll und ganz den von Macron angesprochenen „unilateralen Imperialismus“ des Westens auf China projiziert, ist offensichtlich, bei den mittelständischen Unternehmen eine Paranoia über die Übernahme durch kommunistische Zellen zu erzeugen. China geht effektiv gegen die Korruption vor, während im Westen die Plutokratie ungeniert herrscht und trotz dreistelliger Milliardenbetrügereien z.B. beim LIBOR-Skandal noch kein einziger Banker ins Gefängnis gewandert ist, aber Steltzner bedauert damit eine verlorene Chance, sich bei den Funktionären Einfluß zu kaufen. Zitiert wird auch der Chef der Denkfabrik, die angeblich die Expertise für China gepachtet hat, MERICS, Sebastian Heilmann, der vor dem „Sozialismus chinesischer Prägung für ein neues Zeitalter“ warnt und der seinen Namen wohl besser in Erkrankmann umbenennen ließe.

Das Problem mit derartigen Tiraden ist nicht nur, daß sie bösartige Brunnenvergiftungen sind, sondern daß die Menschen hierzulande in Abwesenheit einer objektiven Berichterstattung über die nicht nur für die Weltwirtschaft, sondern auch für den Weltfrieden wichtigste strategische Initiative ihres Rechtes beraubt sind, sich selber eine eigene Meinung bilden zu können. Es beraubt sie der Hoffnung, daß es tatsächlich eine positive Zukunft für die Menschheit geben kann. Wie nennt man so etwas? Speīzid?

Um so wichtiger ist die Intervention Macrons in China und sein Versprechen, Europa zu einer einheitlichen Kooperation mit der neuen Seidenstraße zu bringen. Damit ist das Thema unwiderruflich auf dem Tisch, egal welche konzeptionellen Fallstricke auf dem Wege liegen.

Von den Parteispitzen der Großen Koalition, die soeben eine Einigung erreicht haben, eine Regierung bilden zu wollen, war allerdings bisher dazu – weder über die Kooperation mit der Neuen Seidenstraße noch über Macrons Versprechen – noch kein Ton zu hören. Sowohl Macron als auch die Vertreter der geplanten Großen Koalition wollen die weitere Integration Europas vorantreiben, mit einer Banken-Union, einer Kapitalmarkt-Union und dem Austausch und der Kontrolle von Daten. Einmal ganz abgesehen davon, daß die deutschen Wähler wenig begeistert davon sein werden, daß so noch mehr Geld an eine undurchsichtige, ungeliebte Megabürokratie nach Brüssel fließen soll, läßt das, was bisher verlautete, die essentiellen Probleme völlig außer Acht.

Der wesentliche Grund, warum die südeuropäischen Staaten durch die Austeritätspolitik der Troika wirtschaftlich in den Ruin getrieben worden sind, so gut wie keine Infrastrukturinvestitionen stattgefunden haben – weder im Balkan noch in Deutschland –, und warum die Länder Ost-, Mittel- und Südeuropas so offen für die Kooperation mit China sind, hat mit der Politik der Schuldenbremse, der Schwarzen Null und einer Politik der EZB zugunsten der Spekulanten zu tun. Die Fortsetzung dieser Politik nach 2008 hat dazu geführt, daß wir heute unmittelbar vor einem noch viel größeren Crash als damals stehen. Wenn die EU und die mögliche neue Große Koalition bei dieser Politik bleiben, wird der neue Plan der EU genauso wenig realisierbar sein wie der berühmte Juncker-Plan, der gerade mal die berüchtigten „Peanuts“ locker gemacht hat.

Nichts weniger als die Verwirklichung der Vier Gesetze, die Lyndon LaRouche als absolute Voraussetzung zur Überwindung der Krise definiert hat (s. Neue Solidarität 25/14), ist notwendig, d.h. ein Glass-Steagall-Trennbankensystem, ein Neues Kreditsystem in der Tradition von Alexander Hamilton und die volle Integration in die Prinzipien der Neuen Seidenstraße, was Xi Jinping eine „Schicksalsgemeinschaft für die Menschheit“ nennt. Was China präsentiert, sind in strategischer Hinsicht wirklich völlig neue Ideen, und die Menschen in Europa sollten nicht so arrogant sein, sie einfach abzutun oder als Bedrohung zu sehen.

Aber diese Ideen Xi Jinpings stimmen auch prinzipiell mit den Prinzipien der humanistischen Tradition Europas überein, in dem Sinn, daß sie das Gemeinwohl und die Kreativität des Menschen in den Mittelpunkt der Politik stellen. Darüber brauchen wir den politischen Diskurs, den es in dem ach so demokratischen Westen überhaupt nicht, dafür aber sehr wohl in China gibt.


Webcast: Zeit, die imperialen britischen Machenschaften zu beenden!

In einem Artikel in Consortium News vom 11. Januar hat Ray MacGovern, führendes Mitglied der „Geheimdienstveteranen für Vernunft“ und früherer hochrangiger CIA-Analyst, geschrieben, für alle, die nicht vom Haß auf Präsident Trump geblendet sind, sei klar, daß ein vom britischen Geheimdienst und seinen amerikanischen Verbündeten betriebener „weicher Putsch“ im Gange sei, um Trump aus dem Amt zu drängen. Ziel dieses „Regimewechsels“ in den USA ist es, die geopolitischen Umtriebe seiner Koodinatoren weiterzuführen, selbst wenn dies bedeutete, die Welt auf einen Kurs zum Atomkrieg zu bringen. Der „Raketenalarm“ auf Hawaii in der letzten Woche ist eine Mahnung, wie gefährlich nahe wir uns an einer nuklearen Auslöschung befinden.
Bei mehreren Veranstaltungen in New York City waren kürzlich führende VIPS-Mitglieder zusammen mit dem Schiller-Institut aufgetreten, um diesen Putsch offenzulegen. In seinem Artikel verweist McGovern auf die Bedeutung des fingierten Dossiers, das der „frühere“ MI6-Agent Steele verfaßt hatte, um Präsident Trump ins Zwielicht zu setzen. McGovern forderte den US-Kongreß auf, gegen „die Erpressung mit Steroiden nach Art J. Edgar Hoovers mittels elektronischer Überwachung von allem und jeden…“ vorzugehen. Wenn noch mehr Beweise für Korruption im FBI ans Tageslicht komme, „wird Russiagate zum FBI-gate werden,“ sagte er.
Je schneller die verlogenen Angriffe hinter dem Russiagate aufhören, die sich nicht nur gegen Trump, sondern auch gegen die Staatsführung von Rußland und China richten, desto eher wird sich die Tür für eine volle Zusammenarbeit der USA mit der Belt and Road Initiative öffnen.
Damit käme die Ära aggressiver imperialer Geopolitik zum Abschluß, was der chinesische Präsident Xi Jinping meint, wenn er von „Win-Win“-Zusammenarbeit spricht.
Frau Zepp-LaRouche wird in ihrem Webcast an diesem Donnerstag einen strategischen Update über all diese Vorgänge geben und darstellen, wie das Paradigma der Neuen Seidenstraße zu erreichen ist.


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