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Wir können und müssen das geopolitische Denken überwinden

Von Helga Zepp-LaRouche

Helga Zepp-LaRouche, Gründerin des Schiller-Instituts und Ko-Initiatorin der Internationalen Friedenskoalition (IPC), eröffnete am 11. März mit den folgenden Ausführungen eine Online-Diskussion mit jungen politischen Aktivisten aus aller Welt. Die Rede wurde aus dem Englischen übersetzt, Zwischenüberschriften hinzugefügt.

Hallo euch allen. Es ist mir eine Freude, mit vielen jungen Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zu sprechen, denn wir brauchen eine weltweite Anstrengung, um diese Welt in Ordnung zu bringen. Mit dieser Diskussion möchten wir euch und hoffentlich viele andere junge Menschen aus der ganzen Welt ermutigen, zu verstehen, was für ein außergewöhnlicher Moment dies in der Geschichte ist. Die Jugend als treibende Kraft der Zukunft hat das Recht und vielleicht sogar die Pflicht, sich in die Gestaltung dieser außergewöhnlichen Periode der Geschichte einzumischen.

Normalerweise würde man sagen: „Wie kann ich, ein Mensch in Nigeria, Deutschland oder Peru, die Geschichte verändern und beeinflussen?“ Ich denke, es ist sehr wichtig, daß ihr den Moment, in dem wir uns befinden, einordnet, um zu verstehen, daß hier tektonische Veränderungen stattfinden.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat oft gesagt, das sei eine Veränderung, wie sie nur einmal in hundert Jahren stattfindet. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, es ist eine Veränderung, wie sie vielleicht einmal in einem Jahrtausend stattfindet. In diesem Fall handelt es sich um das Ende der Kolonialzeit und den Beginn einer neuen Ära, die aber noch nicht ausgestaltet ist.

Viele Menschen sehen nur Chaos und Unordnung, aber das ist nicht ganz richtig. Wie in vielen solchen Übergangsphasen der Geschichte kann man den Keim der neuen Ordnung schon erkennen. Wenn man im Frühling die Erde anschaut, bevor Blumen wie Tulpen oder andere Pflanzen austreiben und blühen, sieht man schon kleine Veränderungen. Dann treibt irgendwann die Zwiebel aus, und schließlich wächst die Blume. Ich denke, das Entstehen der neuen Weltordnung ist genau wie eine solche Erfahrung im Frühling.

Warum sage ich das? Nun, viele Menschen auf der ganzen Welt beobachten, was in den Vereinigten Staaten passiert. Trump ist erst seit sieben Wochen im Weißen Haus. Ich würde sagen, er hat nicht nur die Vereinigten Staaten polarisiert, sondern die ganze Welt, und das auf eine Weise, die schon an und für sich bemerkenswert ist. Viele Menschen hassen Trump, sie leiden unter dem „Trump-Wahn-Syndrom“, schon bei der bloßen Erwähnung des Namens Trump drehen sie durch.

Aber ich muß sagen: Obwohl ich alles andere als eine kritiklose Unterstützerin von Trump bin, tut er gerade etwas, das von enormer strategischer und historischer Bedeutung ist. Er unternimmt nämlich sehr ernsthafte Anstrengungen, um die Beziehungen zu Rußland wieder in Ordnung zu bringen.

Euch ist wahrscheinlich klar, daß wir in den letzten Tagen und Wochen der Biden-Regierung der Gefahr eines Atomwaffeneinsatzes furchtbar nahe gekommen sind. Die Politik der Briten und der Vereinigten Staaten, immer leistungsfähigere Waffen [an die Ukraine] zu liefern – die ATACMS, die HIMARS und schließlich Waffen, die tief in das Gebiet Rußlands eindringen und nur mit technischer Hilfe der USA eingesetzt werden konnten – bedeutete, daß wir kurz vor einem direkten Krieg zwischen den Vereinigten Staaten und Rußland standen.

Die Russen haben darauf ganz deutlich reagiert. Putin trat mehrmals im Fernsehen auf und demonstrierte sogar die Oreschnik, eine neue Rakete, die sehr schnell ist; ich glaube, sie kann Mach 11 erreichen. Es ist eine erstaunlich schnelle Rakete. Er führte sie vor, um zu zeigen, daß es keine Verteidigung dagegen gibt.

Ich möchte jetzt nicht weiter darauf eingehen, wir können bei Bedarf darüber diskutieren, jedenfalls waren wir sehr nah an der Gefahr eines Atomkrieges. Macht euch nichts vor: Wenn es jemals zu einem Atomkrieg kommt, dann bedeutet das die Vernichtung der gesamten Menschheit, den Globalen Süden eingeschlossen. Wie Ministerpräsident Nehru und Präsident Sukarno auf der Bandung-Konferenz 1955 sagten: Im Falle eines Atomkriegs sterben die Länder des Globalen Südens vielleicht ein paar Wochen später, aber auch sie werden sterben.

Doch dann kam Trump ins Weiße Haus. Schon nach wenigen Tagen kam ein Beben nach dem anderen:

  • Das erste war eine Rede von Verteidigungsminister Hegseth in Brüssel, die die Europäer schockierte.
  • Dann reiste Vizepräsident JD Vance zur Münchner Sicherheitskonferenz. Er sprach nicht über Sicherheitsfragen als solche, sondern kritisierte die europäische Führung scharf und sagte, die Demokratie in Europa sei ernsthaft in Gefahr. Die Menschen hätten nicht mehr das Recht, frei ihre Meinung zu äußern, es gäbe keine Redefreiheit mehr. Da waren alle völlig aus dem Häuschen, Macron, Starmer, Scholz und die Massenmedien drehten völlig durch.
  • Dann kam es noch dicker, nachdem Putin und Trump ein Telefongespräch geführt hatten, das beide Seiten als sehr produktiv bezeichneten.
  • Noch schlimmer wurde es, als sich der russische Außenminister Lawrow und US-Außenminister Marco Rubio in Riad trafen und ein langes, sehr produktives Gespräch führten. Sie bereiten jetzt ein Gipfeltreffen zwischen Trump und Putin vor.

Worum geht es hier? Trump sagt, er wolle die Beziehungen zu Rußland normalisieren. Das ist den Vorstellungen der Europäer diametral entgegengesetzt. Während des gesamten Ukraine-Krieges – die Russen nennen es eine „besondere Militäroperation“ – hatten sich die Europäer Biden und den aufeinanderfolgenden britischen Premierministern angeschlossen und erklärt, sie wollten Rußland ruinieren; sie wollten Rußland unbedingt auf dem Schlachtfeld besiegen; die Ukraine müsse gewinnen. Einige sagten sogar, Rußland müsse in viele Einzelteile aufgespalten werden.

Das war die Politik. Und Trump und sein Team wollen mit dem, was ich gerade beschrieben habe, die Beziehungen zu Rußland normalisieren, und das stellt die bisherige kriegerische Haltung völlig auf den Kopf.

Wie sieht nun die Reaktion aus? Warum sollte irgend jemand auf diesem Planeten, der bei klarem Verstand ist, nicht extrem glücklich darüber sein, wenn die Gefahr eines Atomkriegs massiv reduziert wird? – Zumindest an diesem Schlachtfeld in der Ukraine, der Nahe Osten ist ein anderer Fall. – Jeder Mensch, der nicht in seinem Innersten ein Idiot oder ein Krimineller ist, sollte doch froh sein, daß die menschliche Gattung von dieser tödlichen Gefahr der nuklearen Auslöschung befreit wird. Aber wie reagieren die Europäer? Sie geraten in Raserei und wollen nun die Europäische Union militarisieren.

Von der Leyen, die Präsidentin der EU-Kommission, hielt eine heftige Rede, in der sie sagte, daß wir nun ein Militärbudget von 800 Milliarden Euro haben werden, um die mangelnde Verläßlichkeit der USA auszugleichen. Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU, der wahrscheinlich Kanzler werden wird – hoffentlich nicht, aber wahrscheinlich wird er es –, sagte: 400 Milliarden Euro für Verteidigung, 500 Milliarden Euro für Infrastruktur. Und die Schuldenbremse, die Teil der deutschen Verfassung ist, würde aufgehoben, es werde grenzenlose Ausgaben geben, „Whatever it takes“.

Sie drohen mit denselben Methoden wie damals Hjalmar Schacht, Hitlers Reichsbankpräsident. Der schuf die sogenannten „Mefo-Wechsel“, die nicht im Staatshaushalt waren und nicht durch eine physische Produktion oder Werte gedeckt waren, sondern Geld, das ausschließlich für die Aufrüstung für den Zweiten Weltkrieg ausgegeben wurde. Das ist eigentlich die Tradition, in der diese Leute stehen, ob sie es wissen oder nicht. Einige von ihnen wissen es vielleicht.

Das ist die aktuelle Situation. Zur Lage im Nahen Osten möchte ich jetzt nicht mehr sagen, außer daß sie leider immer noch viel schlimmer aussieht. Der unglaubliche Völkermord in Gaza, und bis zu einem gewissen Grad auch im Westjordanland, ist noch nicht gestoppt. Es ist immer noch eine schreckliche Situation. Es gibt Hoffnung, denn die ägyptische Regierung hat mit Unterstützung der anderen arabischen Staaten einen Wiederaufbauplan für Gaza erstellt, was ein Schritt in die richtige Richtung ist. Wenn ihr es wünscht, können wir noch darüber sprechen.

Wir haben dafür einen völlig anderen Ansatz vorgeschlagen, nämlich den „Oasenplan“. Einige haben vielleicht schon davon gehört. Das geht darum, die Wüste in der gesamten Region Südwestasien, von Indien bis zum Mittelmeer, vom Kaukasus bis zu den Golfstaaten, zu begrünen. Das ist ein viel umfassenderer Ansatz. Wir kämpfen sehr dafür, daß das beim Wiederaufbau des Gazastreifens zusätzlich zur Zweistaatenlösung umgesetzt wird.

Wie sind wir an diesen Punkt gekommen?

Aber werfen wir nun einen kurzen Blick darauf, wie wir an diesen ungeheuerlichen Punkt gekommen sind, an dem die Europäer sich im Kriegsmodus befinden und sagen, der Krieg mit Rußland werde mit Sicherheit kommen, spätestens 2029 werde es einen großen Krieg zwischen Europa und Rußland geben. Das ist lächerlich! Wenn man sich die europäischen Armeen ansieht: Die sind nicht in der Lage, irgendeinen Krieg zu führen, geschweige denn gegen Rußland, die größte Atommacht der Welt.

Aber wie sind wir soweit gekommen und wie können wir es ändern? Das letzte Mal, als es ein ähnlich außergewöhnliches Zusammentreffen von Ereignissen gab wie das jetzige, war beim Ende der Sowjetunion, zwischen 1989 und 1991. Nur sehr wenige Menschen hatten vorausgesehen – so wie mein seither verstorbener Ehemann Lyndon LaRouche fünf Jahre zuvor –, daß die Sowjetunion zusammenbrechen würde, wenn sie an ihrer damaligen Wirtschaftspolitik festhielt. Für die meisten Menschen kamen das Ende der Sowjetunion und der Fall der Berliner Mauer völlig überraschend. Wir hingegen hatten einen Plan, den wir damals vorschlugen, die Eurasische Landbrücke.

Wie war die Lage? 1989 war klar, daß die wirtschaftlichen Probleme der Sowjetunion soweit zugenommen hatten, daß es nicht mehr möglich war, die COMECON-Länder zusammenzuhalten. Zu dieser Zeit gingen die Menschen in der DDR auf die Straße und demonstrierten und riefen: „Wir sind das Volk, wir sind das Volk.“ Damals nahmen 1–2 Millionen Menschen an diesen Demonstrationen teil, und die Sicherheitsbehörden der DDR konnten nichts mehr tun, um sie zu unterdrücken. Es gibt eine Regel, daß der Staat machtlos ist, wenn Millionen Menschen auf der Straße sind, weil zu viele Menschen Brüder und Schwestern bei der Polizei haben, sodaß es nicht mehr funktioniert, sie zur Unterdrückung einzusetzen.

So kam es zum friedlichen Fall der Berliner Mauer. Es gab eine Zeit unglaublicher Chancen; wir nannten es die „historische Chance von 1989“, denn zu dieser Zeit hätte man eine Friedensordnung durchsetzen können, weil es keinen Feind mehr gab. Augenzeugen dieser Zeit wie Jack Matlock, der damals US-Botschafter in Moskau war, sagen sogar, daß die Sowjetunion schon zwei Jahre vorher keine Bedrohung mehr für den Westen war. Daher war die Idee einer internationalen Friedensordnung, einer eurasischen Ordnung von Lissabon bis Wladiwostok, durchaus möglich.

Wir schlugen sofort ein Programm vor, wir nannten es das „Produktive Dreieck Paris-Berlin-Wien“. Als 1991 die Sowjetunion zusammenbrach, erweiterten wir das zur Eurasischen Landbrücke, um Europa und Asien durch Entwicklungskorridore als wirtschaftliche Grundlage für eine Friedensordnung für das 21. Jahrhundert zu verbinden.

Das wäre durchaus möglich gewesen; es hätte alle Probleme gelöst. Wir hätten die Volkswirtschaften des COMECON, die fähige Volkswirtschaften, aber nicht mit dem Weltmarkt kompatibel waren, mit westlichen Technologien in modernisierte zivile Volkswirtschaften umgewandelt, und alles hätte sehr gut funktioniert.

Die verpaßte Chance

Aber damals gab es eine Gegenreaktion gegen eine solche Option. Das ging besonders von Margaret Thatcher aus, von den Neokonservativen in Amerika und von Mitterrand in Frankreich, die alle fest entschlossen waren, Deutschland bei der Gestaltung dieser Ordnung keine Rolle zu geben.

Zu der Zeit behaupteten die Neokonservativen, sie hätten „den Kalten Krieg gewonnen“. US-Außenminister James Baker versprach Gorbatschow im Februar 1990 – und es gibt Augenzeugen, Genscher war einer, Matlock ein anderer, Teltschik –, sie alle schwören, daß der Sowjetunion versprochen wurde, die NATO werde sich keinen Zentimeter nach Osten ausweiten. Doch die Neokonservativen hatten nie die Absicht, dieses Versprechen zu halten, sie waren wie im Rausch und sagten: „Wir haben den Kalten Krieg gewonnen. Wir können tun, was wir wollen. Wir können Regimewechsel organisieren, wir können eine unipolare Welt schaffen.“

Der Historiker Francis Fukuyama sagte damals, das sei „das Ende der Geschichte“, damit meinte er, die ganze Welt werde das neoliberale westliche Demokratiemodell übernehmen, und jede Regierung, die sich dem widersetze, könne gestürzt werden, durch einen Regimewechsel, eine Farbrevolution und später sogar militärische Interventionskriege wie in Afghanistan, im Irak, in Syrien, Libyen und vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt.

Damit wurde die historische Chance von 1989 verpaßt und zunichte gemacht. Bald wurde klar, daß die NATO sich erweiterte: die erste Runde, die zweite Runde. Es gab viele Versuche, Regierungen zu stürzen und Farbrevolutionen zu entfachen: eine „Rosenrevolution“ in Georgien, eine Orangene Revolution 2004 in der Ukraine, eine versuchte Weiße Revolution in Rußland, eine versuchte Gelbe Revolution in Hongkong gegen China. Der Arabische Frühling war in Wirklichkeit Teil dieser Farbrevolutionen, um jede Regierung loszuwerden, die sich der Idee einer unipolaren Welt nicht fügen wollte.

Die Methoden, mit denen man das machte, waren natürlich nicht so schön. Es gab Sanktionen, viele Menschen wurden in diesen Kriegen getötet. Denken Sie nur daran, wie viele Menschen in den Kriegen im Irak, in Afghanistan und so weiter starben, Millionen von Menschen.

Der Globale Süden reagiert

Deshalb gab es eine enorme Gegenreaktion, denn die Länder des Globalen Südens erkannten: „Moment mal, das ist nicht zu unserem Vorteil.“ Sie betrachteten es aus der Perspektive ihrer eigenen Kolonialgeschichte und ihres antikolonialen Kampfes.

So kam es zum Aufstieg Chinas, der das Ergebnis einer unglaublichen Transformation war, bei der China zunächst 850 Millionen Chinesen aus der Armut befreite. 2013 kündigte Präsident Xi Jinping dann die Neue Seidenstraße an, die Belt and Road Initiative (BRI), die zum Vehikel wurde, mit dem China den Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien dabei hilft, die Entwicklung von Infrastruktur, Industrieparks, Schnellzügen und anderen Projekten in Gang zu bringen.

Im Grunde entwickelte sich mit den BRICS eine Gegenbewegung. Es gibt jetzt elf BRICS-Staaten und insgesamt 22 Mitglied- und Partnerstaaten, und etwa 40 weitere haben einen Antrag auf Mitgliedschaft gestellt. Der Globale Süden, der selbst nach Schätzungen westlicher Denkfabriken 85% der Weltbevölkerung ausmacht, ist nun entschlossen, eine neue Weltwirtschaftsordnung zu schaffen, die auf der Tradition der Bewegung der Blockfreien Staaten basiert. Sie wollen nicht mehr nur Rohstoffproduzenten sein, sondern bestehen auf einer Wertschöpfungskette in ihren eigenen Ländern, mit dem Ziel, in naher Zukunft mit Hilfe der BRICS-Staaten Länder mit mittlerem Einkommen zu werden.

Man sollte meinen, daß das die Menschen sehr glücklich macht. Wenn die Armut und Unterentwicklung der Mehrheit der Weltbevölkerung beendet wird, sollte jeder, der kein Idiot ist, sehr froh sein. Leider ist das nicht der Fall. Die Leute, die auf einer „unipolaren Welt“ bestehen, sehen im Aufstieg Chinas im besonderen, aber auch des Globalen Südens allgemein eine Bedrohung für ihre unipolare Weltordnung.

Das geopolitische Denken muß überwunden werden

Ich persönlich bin schon seit sehr langer Zeit davon überzeugt und engagiere mich entsprechend den größten Teil meines Lebens – und das ist nicht so kurz –, daß wir nur dann nicht in einem atomaren Weltkrieg enden werden, wenn wir die Geopolitik überwinden: diese Idee, ein Land oder eine Gruppe von Ländern hätte das Recht, auf der Durchsetzung ihrer Interessen zu bestehen – wenn nötig, auch mit militärischen Mitteln –, auch wenn es die Verwirklichung der Interessen eines anderen Landes oder einer anderen Gruppe von Ländern beeinträchtigt.

Dieses geopolitische Denken ist überall verbreitet. Trump hat es ganz sicher mit seinem „Make America Great Again“, denn das schließt andere Länder aus. In der Europäischen Union ist es sicher, denn sie sagen, wir müssen jetzt die Europäische Union als Gegenpol zu den Vereinigten Staaten, Rußland und China aufbauen.

Ich glaube aber nicht, daß es in China genauso ist, denn China versucht nicht, sein System zu exportieren; es versucht nicht, das chinesische Modell zu missionieren. Es ist wertfrei und sagt: „Wenn ihr eine Win-Win-Kooperation mit uns wollt, ist das in Ordnung; aber wir werden euch nicht zwingen, unsere Methoden zu übernehmen, wenn ihr das nicht wollt.“ Tatsächlich folgen die Chinesen sehr stark den Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz, die Grundlage der Bewegung der Blockfreien Staaten. Ob das auch für Rußland gilt, das ist eine strittige Frage.

Aber wir müssen diese Gelegenheit unbedingt nutzen und betonen, daß wir einen Punkt in der Geschichte erreicht haben, an dem es wahrscheinlich ist, wenn wir weiter die Geopolitik betreiben, die uns die beiden Weltkriege im 20. Jahrhundert beschert hat, daß wir, wenn wir uns nicht wegen der Ukraine gegenseitig umbringen, es wegen des Nahen Ostens tun werden. Denn wenn es zu einem Krieg zwischen Israel und dem Iran kommt, dann kann das am Ende zum Einsatz von Atomwaffen und zum Dritten Weltkrieg führen. Und wenn wir den Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und China nicht beilegen, besteht ebenfalls die potentielle Gefahr einer Eskalation zu einem globalen Atomkrieg. Wir müssen diese Gefahr ein für allemal überwinden.

Die gemeinsame Zukunft der Menschheit

Ich denke, die Möglichkeit dazu besteht durchaus, denn Xi Jinping argumentiert schon seit geraumer Zeit, daß wir eine Zukunftsgemeinschaft der Menschheit brauchen. Eine gemeinsame Zukunft – ich denke, das ist ziemlich offensichtlich. Aufgrund der Existenz von Atomwaffen, des Internets, von Pandemien und der Tatsache, daß man an einem Tag um die Welt fliegen kann, haben wir einen Punkt in der Geschichte erreicht, an dem unsere Schicksale so miteinander verwoben sind, daß man die Probleme der Welt nicht lösen kann, indem man nur einige löst und andere nicht.

In der Geschichte gab es immer wieder Zeiten, in denen Zivilisationen untergingen, wie das Römische Reich, aber die Menschen in anderen Teilen der Welt wie Indien davon nichts mitbekamen. Es dauerte damals ein oder zwei Jahre, bis die Informationen weitergegeben wurden, und bis die Menschen von solchen Reisen zurückkehrten, war viel passiert. Es gab also Kulturen, die untergingen, und andere, die aufstiegen, aber es gab immer eine gewisse Dynamik nach vorne. Aber in der Gegenwart gilt zum ersten Mal: Entweder lösen wir unsere Probleme gemeinsam, oder wir sterben alle gemeinsam.

Die Ideen von Xi Jinping – eine Globale Sicherheitsinitiative, eine Globale Entwicklungsinitiative und eine Globale Zivilisationsinitiative – sind die chinesische Art, die Notwendigkeit einer internationalen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur zum Ausdruck zu bringen. Ich habe eine solche internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur unmittelbar nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vorgeschlagen, weil mir klar war, daß dieser Krieg völlig außer Kontrolle geraten könnte.

Inzwischen denke ich, daß man die gesamte internationale Debatte, die Beziehungen zwischen den Nationen auf eine völlig andere Ebene heben muß, indem man von der Menschheit als Einheit ausgeht. Dann geht man weiter und löst alle Probleme in Bezug auf Territorium, Ethnizität, Religion und regionale Konflikte. Aber man beginnt immer mit der Idee, was das Interesse der ganzen menschlichen Gattung ist; dann kann man alle Probleme auf der unteren Ebene lösen.

Präsident Putin hat vor etwa zwei Wochen bei seinem Treffen mit dem FSB, dem russischen Inlandsgeheimdienst, die erstaunliche Aussage gemacht, er glaube aufgrund des russischen Sieges auf dem Schlachtfeld in der Ukraine, daß es jetzt die Möglichkeit für ein europäisches und sogar globales Sicherheitssystem gibt. Ich persönlich denke, daß dies absolut der Fall ist.

Wenn also die Gespräche zwischen Trump und Putin jetzt gut verlaufen – und wegen der engen strategischen Beziehung zwischen Putin und Xi halte ich jeden Versuch, beide auseinanderzubringen, was einige immer noch für möglich halten, für völlig sinnlos, das wird nicht passieren. Wenn also die Vereinigten Staaten, Rußland und China und damit implizit die BRICS-Staaten, also die Mehrheit der Länder des Globalen Südens, sich alle einig sind, daß es ein neues Sicherheitssystem geben muß, dann ist das absolut machbar.

Ich habe einen Appell an die europäischen Regierungen und an die führenden Staats- und Regierungschefs der Welt geschrieben, sich unbedingt dafür einzusetzen, eine solche internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur auf den Tisch zu bringen, so wie mit dem Westfälischen Frieden von 1648, der 150 Jahre Religionskrieg in Europa beendete. Das war hauptsächlich ein Konflikt zwischen Protestanten und Katholiken, an dem alle europäischen Nationen beteiligt waren. Sie erkannten, daß es, wenn sie weiterkämpfen würden, niemanden mehr geben würde, der den Sieg genießen könnte, weil sie alle tot wären. Ich denke, im Zeitalter der thermonuklearen Waffen ist dies um so mehr der Fall.

Ich möchte euch und andere Organisationen, aber vor allem die Jugend der Welt bitten, diesen Appell aufzugreifen und sich dieses Thema zu Herzen zu nehmen. Sorgt dafür, daß wir eine Massenbewegung organisieren, um die Geopolitik zu beenden und zur nächsten Stufe der Zivilisation einer neuen Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur überzugehen, die die Interessen jedes einzelnen Landes auf dem Planeten berücksichtigen muß. Dabei geht es ausdrücklich nicht nur um Sicherheit, sondern auch um Entwicklung. Deshalb habe ich zehn Prinzipen entworfen, die Grundprinzipien dessen, was getan werden muß, um eine solche gerechte neue Weltwirtschaftsordnung zu erreichen.

Ich denke, wenn wir einen großen Teil der Jugend der Welt dafür gewinnen können, das von ihren Regierungen zu fordern, dann können wir es schaffen.


Auf der Seite der Menschheit stehen

Bericht vom 94. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Zur Eröffnung des 94. wöchentlichen Online-Treffens der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 21. März sagte die Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, der 18. März sei wegen zweier Ereignisse ein schicksalhafter Tag gewesen:

Erstens: das Telefonat zwischen Trump und Putin als eine Rückkehr zur Diplomatie. „Jeder vernünftige Mensch sollte über dieses Ereignis hocherfreut sein“, aber die europäischen Eliten seien überhaupt nicht glücklich.

Zweitens: die historische Abstimmung in Berlin im Bundestag zur Lockerung der „Schuldenbremse“ – nicht für produktive Zwecke, sondern um „die Schleusen für eine militärische Aufrüstung zu öffnen“. Das habe man mit dem dubiosen Trick gemacht, die Abstimmung in letzter Minute im alten Bundestag anzusetzen, weil klar war, daß der neue nicht zustimmen würde.

Zepp-LaRouche entlarvte verschiedene neokonservative falsche Darstellungen. Rußland könnte laut Militärexperten nur 1,5 Millionen Soldaten mobilisieren, was nicht ausreichen würde, um Europa anzugreifen, falls das jemals die Absicht wäre. Zu Widerlegung der Behauptung vom „unprovozierten Angriffskrieg“ gegen die Ukraine zitierte sie Augenzeugenberichte, u.a. vom früheren US-Botschafter in Rußland Jack Matlock, als einen von vielen, die auf das gebrochene Versprechen hinweisen, die NATO nicht nach Osten zu erweitern.

Israel habe seine völkermörderische Militärkampagne wieder aufgenommen, aber das könne einen Rückschlag geben. „Wir sitzen auf einer Zeitbombe, nämlich dem bevorstehenden Finanzkollaps“, und in einem Krieg mit dem Iran würden die USA verlieren, nicht aus militärischen Gründen, sondern weil er diesen Kollaps auslösen würde.

Ray McGovern, ehemaliger CIA-Analyst und Mitbegründer der Geheimdienstveteranen für Vernunft (VIPS), erinnerte die Zuschauer an den Grund für die Gründung der NATO: „Rußland draußen halten, Amerika drinnen und Deutschland drunten“. Zur neuen deutschen Aufrüstung gegen Rußland sagte er: „Die Russen kennen das, das haben sie schon einmal erledigt.“ Die USA und Rußland hätten ein gemeinsames Interesse daran, daß die Situation nicht außer Kontrolle gerät.

McGovern sprach dann über die Frage des Vertrauens zwischen Nationen. Putin habe Präsident Obama nach dem Chemiewaffenangriff unter falscher Flagge in Syrien aus der Patsche geholfen, aber nach dem Maidan-Putsch und dem Betrug der Minsker Abkommen sei das Vertrauen eingebrochen. McGovern zeigte stolz seinen Button „Putin-Versteher“ – diese Bezeichnung sei jetzt nicht mehr so negativ.

Dennis Fritz, Direktor des Eisenhower Media Network und Command Chief Master Sergeant a.D. der US-Luftwaffe, verwies zum Thema Vertrauen und zu Zepp-LaRouches Erwähnung von Jack Matlock auf eine Anzeige seines Netzwerks.1 Das Schiller-Institut und viele in den Sozialen Medien hätten Erfolge damit, der verheerenden Propaganda für Israel in den USA entgegenzuwirken.

Wasser für den Frieden

Zwei palästinensische Experten sprachen über den unverzichtbaren Wiederaufbau in Gaza. Der Botschafter der Palästinensischen Autonomiebehörde in Dänemark, Prof. Manuel Hassassian, äußerte sich in einem Videointerview mit Tim Rush von EIR. Er betonte, es gebe keine militärische Lösung für den Konflikt und man müsse nach einer gemeinsamen Basis für wirtschaftliche Lösungen suchen, um den Chauvinismus der Politik zu überwinden. Die Wiederaufbaupläne der Palästinenserbehörde und Ägyptens seien kompatibel, vor allem aber sei Lyndon LaRouches Oasenplan2 ein Schritt in die richtige Richtung.

Fernando Garzón ist Geschäftsführer der Ecuadorianisch-Palästinensischen Union, Professor an Universitäten in Ecuador und Berater für Entwicklung und Raumplanung für internationale Organisationen. Er erklärte, der Wiederaufbau von Gaza müsse im Rahmen der regionalen Entwicklung stattfinden, und er erfordere eine von den UN anerkannte souveräne Regierung für Palästina.

Die Vereinten Nationen hätten Informationen über das Ausmaß der Zerstörung in Gaza veröffentlicht: 73% der Gebäude und 92% der Wohneinheiten wurden zerstört, 68% der Straßen sind unpassierbar. Der Begriff hierfür sei „Terrazid“ – die völlige Zerstörung von Land und Natur. 95% des Wassers seien nicht trinkbar, und 90% unterstünden der Kontrolle eines israelischen Privatunternehmens. Die Palästinenser verfügten über Erdgasreserven im Wert von Milliarden Dollar, was für den Wiederaufbau wesentlich sein werde. Beim Aufbau solle statt des entwicklungsfeindlichen IWF besser die Neue Entwicklungsbank der BRICS mitwirken. Präsident Trumps Vorschlag für Umsiedlung der Palästinenser und eine „zweite Riviera“ sei eine Beleidigung des gesunden Menschenverstands.

Die EIR-Landwirtschaftsexpertin Marcia Merry Baker hielt einen Vortrag über die Entwicklung von Wasserressourcen, beginnend mit einem Satellitenfoto von Ägypten mit dem grünen Nildelta und der riesigen Wüste um es herum. Ägypten habe erforscht, wie man die Wüste mit Wasser und Landwirtschaft begrünen kann und bei Alexandria das größte Klärwerk der Welt gebaut. Sie berichtete weiter über „Präzisionslandwirtschaft“ in Tunesien, die trotz Wassermangels Ertrag bringt, und über die Terraformung der Wüsten östlich des Aralsees durch den Bau von Kanälen in Afghanistan. China habe gegen die Wüstenbildung das Konzept eines Schutzgürtels aus Bäumen und Grasland entwickelt und züchte Pflanzensorten, die dem Wüstenklima standhalten. So habe China unter Beteiligung seiner Streitkräfte ein Gebiet von der Größe Portugals begrünt.

Zepp-LaRouche kommentierte, Merry Bakers Vortrag zeige die Möglichkeit einer positiven Rolle des Militärs auf. Sie stellte die imperialistische Auffassung der Neokonservativen vom Soldaten als Tötungsmaschine – wie in einem Buch von Samuel Huntington (The Soldier and the State) – den entgegengesetzten Vorstellungen Scharnhorsts und der preußischen Reformer gegenüber. Man müsse den Militärisch-Industriellen Komplex für friedliche Wiederaufbauzwecke umgestalten und dem Militär eine rein defensive Rolle zuweisen – weg von der verrückten Welt, wo Menschen glauben, sie müßten sich gegenseitig umbringen.

Anschließend wurde die Diskussion über Wasserentwicklung für den Frieden vertieft. Co-Moderator Dennis Small berichtete über einen Vortrag über die Vorschläge des Schiller-Instituts dazu für Konfliktgebiete auf der ganzen Welt vor einer großen Versammlung von Wasserbau-Studenten in Mexiko. Das könne ein Auftakt für die bevorstehende Konferenz des Schiller-Instituts im Mai sein.

Garzon ergänzte, bei der Planung müsse man neben Landesgrenzen auch die Grenzen von Ökosystemen berücksichtigen.

Marcia Merry Baker beantwortete zwei Fragen zu dem Thema:

  1. Warum sieht der Oasenplan keine Solarenergie vor? Solarenergie sei gut für abgelegene Regionen ohne ausreichende Infrastruktur für energiedichte Kraftquellen, aber für eine echte Entwicklung seien energiedichte Quellen unverzichtbar.
  2. Was ist von Gaddafis Wasserplan für Libyen und vom Assuan-Staudamm in Ägypten zu halten? Merry Baker befürwortete beides ausdrücklich.

Co-Moderator Dennis Speed erinnerte an Lyndon LaRouches zutreffende Warnung, daß die Osloer Friedensabkommen zwischen Israel und Palästina scheitern würden, wenn nicht sofort die Bagger loslegten.

Der New Yorker Kongreßkandidat José Vega sagte, in dem Streit zwischen Äthiopien und Ägypten über die Nutzung des Nilwassers könne man beide Seiten verstehen. Merry Baker entgegnete, Grenzstreitigkeiten über Wasser seien eigentlich niemals gerechtfertigt, weil es mit einem entsprechenden Infrastrukturaufbau immer mehr als genug Wasser gibt. Sie erinnerte an das Jonglei-Kanalprojekt für den Weißen Nil im Sudan, das von Umweltschützern verhindert wurde.

Zepp-LaRouche schloß dann die Sitzung mit einigen philosophischen Bemerkungen: „Die große Herausforderung für die Menschheit in dieser Zeit ist, wie wir ästhetische Bildung nutzen können, um immer mehr Menschen dazu zu bringen, sich auf die Seite der Menschheit zu stellen.“ Man dürfe nicht mehr alles als selbstverständlich betrachten, sondern müsse die Welt mit neuen Augen sehen. In der Steinzeit habe man Steine als primitives Werkzeug und Waffe benutzt – heute wisse man, daß derselbe Stein wertvolles Eisenerz oder Seltene Erden enthält. Und heute könnte z.B. KI für Böses oder Gutes eingesetzt werden – etwa um den Menschen lebenslanges Lernen zu ermöglichen, anstatt „wie die Maultiere zu schuften“. Jede neue Entdeckung sei eine Bereicherung für die ganze Menschheit. „Wir werden uns nicht für immer abplagen müssen.“


Anmerkungen

1. The U.S. Should Be a Force for Peace in the World, Internetseite des Eisenhower Media Network (englisch).

2. The Oasis Plan – The LaRouche Solution for Southwest Asia, Schiller-Institut (englisch), oder auch
    in deutscher Sprache: Der Oasenplan: Die LaRouche-Lösung für Frieden durch Entwicklung,
   


Internationale Friedenskoalition #94, 21.3.2025, 16.00 Uhr MEZ

Das mysteriöse Verschwinden der Demokratie

93. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das mysteriöse Verschwinden der Demokratie

21.3.2025

16.00 Uhr (MEZ)

Bitte beachten Sie die geänderte Zeit für Europa

Lassen Sie sich nicht vom Geheul des sterbenden Imperiums verwirren. Schließen Sie sich diesen Freitag um 16 Uhr MEZ der Internationalen Friedenskoalition an und sprechen Sie mit Fernando Garzon, dem Vorsitzenden der ecuadorianisch-palästinensischen Gesellschaft, M. K. Bhadrakumar, ehemaliger indischer Diplomat in der UdSSR und in führenden Positionen im indischen Außenministerium, und anderen, die noch bekannt gegeben werden.

Zur Anmeldung

Die Bedeutung des jüngsten Telefonats zwischen Trump und Putin und der laufenden Gespräche zwischen den beiden Seiten liegt nicht in den Einzelheiten dessen, was am 18. März besprochen wurde oder nicht. Ein frischer Wind fegt über die strategische Bühne und verändert den Kurs der letzten Monate, als die Welt unter der Biden-Regierung auf einen Atomkrieg zusteuerte. Diese Veränderung definiert einen völlig neuen Ansatz für die Beziehungen zwischen den USA und Russland, wobei sich der Stimmungswandel auch auf andere Themenbereiche und andere Länder auswirkt.

Der russische Strategieanalyst Fjodor Lukjanow, Leiter des Rates für Außen- und Verteidigungspolitik, einer führenden russischen Denkfabrik, konzentrierte sich in einem Artikel vom 18. März mit dem treffenden Titel „Putin und Trump läuten eine Ära der neuen Diplomatie ein“ auf dieses Gesamtbild. Laut Lukjanow besteht „die wichtigste Entwicklung darin …, dass echte Diplomatie zurückgekehrt ist“. Zum ersten Mal seit Jahren gebe es „eine echte Chance …, eine Lösung zu finden – weil es endlich echte Verhandlungen gibt“.

In einer Warnung an Russen, Amerikaner und andere, sagte Lukjanow: „Zwei Extreme müssen jedoch vermieden werden: Das eine ist die Illusion, dass alles schnell und schmerzlos gelöst werden kann, und das andere ist der zynische Glaube, dass eine Einigung grundsätzlich nicht erreichbar ist.“

Besonders bedeutsam ist, dass Präsident Putin die BRICS weiterhin in den Mittelpunkt der Diskussion über die notwendige neue Sicherheitsordnung stellt. Am 13. März, als Putin Trump in seiner ersten Reaktion auf dessen Waffenstillstandsvorschlag für sein Engagement bei der Suche nach einem Verhandlungsfrieden in der Ukraine dankte, sprach er sofort anschließend den Regierungschefs von China, Indien, Südafrika und Brasilien (neben Russland den Gründungsmitgliedern der BRICS) seinen Dank aus. Am 18. März, kurz vor seinem Gespräch mit Trump, hielt der russische Präsident ein langes Treffen mit der Russischen Union der Industriellen und Unternehmer ab, bei dem er betonte, dass die BRICS-Staaten und nicht Europa in der kommenden Zeit das Zentrum des globalen Wirtschaftswachstums sein werden.

So hat Putin de facto damit begonnen, den globalen Süden als Gesprächspartner in seinen Dialog mit Trump einzubeziehen – was Trump vielleicht noch gar nicht bewusst ist. Diese neu entstehende politische Konstellation – USA, Russland, China, Indien und andere Nationen des globalen Südens – ist mächtig genug, um das bankrotte, auf London zentrierte transatlantische Finanzsystem ein für alle Mal zu ersetzen.

Die Briten wissen das und versuchen in wachsender Panik, ihre internationale politische Kontrolle aufrechtzuerhalten. In Deutschland hat man gerade einen dreisten De-facto-Staatsstreich durchgeführt, um europaweit eine umfassende Schacht‘sche Wiederaufrüstungskampagne zu starten. Nun sollte man sich fragen, wo auf der Welt der nächste „Reichstagsbrand“ oder eine Provokation im Stil des 11. September inszeniert werden wird – ein probates Mittel, wann immer das Empire in der Vergangenheit in der Klemme steckte.

Der LaRouche-Oasenplan bietet einen klaren Ausweg aus dieser Krise und ist gleichzeitig ein Modell für den erforderlichen Ansatz, um den beginnenden Wandel in der Weltpolitik zu konsolidieren. Tulsi Gabbard, Direktorin des Nationalen Nachrichtendienstes in der Trump-Administration, setzte in ihrer Rede vor dem Raisina-Dialog in Indien einen Hoffnung erweckenden Akzent darüber, welche Rolle die Vereinigten Staaten in dieser internationalen Konstellation spielen könnten. „America First“, so Gabbard, „sollte nicht als ‚Amerika allein‘ missverstanden werden. Die Beziehungen, die wir gemeinsam aufbauen, sind entscheidend, um unsere wechselseitigen Interessen zu fördern. Unsere gemeinsamen Werte werden auch in Zukunft unsere Beziehungen prägen.“

Dann zitierte Gabbard aus der historischen Rede Präsident John F. Kennedys an der American University im Juni 1963:

„Zunächst müssen wir unsere Einstellung zum Frieden selbst überprüfen. Zu viele von uns halten ihn für unmöglich. Zu viele halten ihn für unrealistisch. Aber das ist eine gefährliche, defätistische Einstellung. Sie führt zu der Schlussfolgerung, dass Krieg unvermeidlich ist, dass die Menschheit dem Untergang geweiht ist, dass wir von Kräften beherrscht werden, die wir nicht kontrollieren können. Wir müssen diese Ansicht nicht akzeptieren. Unsere Probleme sind von Menschen gemacht. Deshalb können sie auch von Menschen gelöst werden. Der Verstand und der Geist des Menschen haben schon oft das scheinbar Unlösbare gelöst, und wir glauben, dass das auch jetzt wieder möglich ist.“

Lassen Sie sich nicht vom Geheul des sterbenden Imperiums verwirren. Schließen Sie sich diesen Freitag um 16 Uhr MEZ der Internationalen Friedenskoalition an und sprechen Sie mit Fernando Garzon, dem Vorsitzenden der ecuadorianisch-palästinensischen Gesellschaft, M. K. Bhadrakumar, ehemaliger indischer Diplomat in der UdSSR und in


Live mit Helga Zepp-LaRouche: Werden Trump und Putin den Weltfrieden retten? (19. März, 18.30 Uhr)

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Präsident Trump und Präsident Putin sprachen am Dienstag, dem 18. März, in einem Telefongespräch über die Ukraine und andere Themen. Die große Frage im Moment ist, ob die verrückte britische „Koalition der Willigen“ diesen Prozess, der derzeit von den Großmächten in Absprache durchgeführt wird, sabotieren kann.

Gleichzeitig gibt es in Europa – sowohl öffentlich als auch verdeckt – starke Bestrebungen, eine Lösung des Ukraine-Konflikts zu verhindern und sich auf einen Krieg vorzubereiten. 

Mit jedem Tag wird deutlicher, daß die von Großbritannien angeführte Gruppe europäischer Länder kein Interesse an einem Ende des Krieges in der Ukraine hat. Das ist der einzige Zweck der „Koalition der Willigen“, die Premierminister Keir Starmer und der französische Präsident Macron unter der Orwellschen Bezeichnung „Friedenstruppe“ anstreben. Allein die Vorstellung, daß europäische Truppen nach einem Waffenstillstandsabkommen unter welcher Flagge auch immer in der Ukraine stationiert werden können, ist absurd.

Zepp-LaRouche wies auf den außergewöhnlichen Wahnsinn in Deutschland hin, was die Militarisierung und die Unterdrückung der Demokratie betrifft. Am 18. März fand im Bundestag eine Abstimmung über Maßnahmen statt, die den Weg für die Aufhebung der „Schuldenbremse“ frei gemacht hat, um damit die geplanten 400 Milliarden Euro an Kriegsausgaben freizumachen.

Zepp-LaRouche berichtete über Deutschland als Teil der gegenwärtigen Unordnung, des Chaos und der Gefahr in der gesamten Europäischen Union. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der die Menschen auf ihren Aufruf vom 8. März mit dem Titel ‚ Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!‘ reagieren sollten. Eines der Themen auf dem nächsten Treffen der Internationalen Friedenskoalition (am 21. März) wird das „Verschwinden der Demokratie in Deutschland“ sein.

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Europa aus der NATO-Zwangsjacke befreien

Die 93. wöchentliche Internetsitzung der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 14. März basierte auf dem neuen Appell von Helga Zepp-LaRouche „Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“. Zepp-LaRouche sagte zur Eröffnung, die Welt sei jetzt an einem Bruchpunkt, das Telefonat der Präsidenten Trump und Putin bringe die Hoffnung, daß der Ukrainekrieg bald vorbei sein könnte. Gefährlich sei aber, daß die europäischen Politiker verrückt agieren und auf eine Mobilmachung für einen Krieg gegen Rußland drängen. Obwohl viele EU-Länder bankrott seien, plane die EU eine Kriegskasse von 800 Milliarden Euro, und der alte Bundestag beschließe hastig noch eine Kriegskasse von 400 Milliarden. Positiv sei der Plan der Arabischen Liga für den Wiederaufbau des Gazastreifens, auch wenn die Lage in der Region immer noch gefährlich sei – wie auch der Bericht eines Arztes aus Gaza bei dem IPC-Treffen später deutlich machte. Das positivste Signal überhaupt sei jedoch ein Beitrag in der regierungsnahen chinesischen Global Times mit der Forderung nach einer neuen globalen Sicherheitspolitik, die Zepp-LaRouches eigenem Vorschlag für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur für alle Länder ähnelt. Dies sowie ein ähnlicher Aufruf von Präsident Putin zeige, daß eine solche globale Politik auf der Grundlage der Prinzipien des Westfälischen Friedens möglich ist.

Oberst a.D. Richard Black, ehemaliger Leiter der Strafrechtsabteilung in der US-Armee und ehemaliger Landessenator in Virginia, der schon in früheren IPC-Sitzungen über den verbrecherischen Krieg gegen Syrien gesprochen hatte, befaßte sich mit den jüngsten Massakern an den Alawiten im Norden Syriens. Das Dschihadisten-Regime, das in Damaskus die Macht übernommen hat, habe über 1500 Zivilisten ermordet und ganze Familien ausgelöscht. Die Alawiten seien die Elite des Landes und hätten für eine gerechte Behandlung der Christen und aller Religionen gesorgt, bis die CIA 2011 unter Präsident Obama den Regimewechselkrieg gegen die Assad-Regierung begann. Diese Regierung sei „die demokratischste in der arabischen Welt“ gewesen, mit Redefreiheit, Religionsfreiheit und Frauenrechten. Black lobte die libanesische Regierung, die Tausende flüchtende Alawiten aufnahm, und die Russen, die 7000 Alawiten Zuflucht in ihren syrischen Militärbasen gewährten. Präsident Trump befinde sich nun in einer unangenehmen Lage, weil er in seiner ersten Amtszeit zwar versuchte, das US-Engagement in Syrien herunterzufahren, aber der „Tiefe Staat“ in Militär und Geheimdienst dies verhindere.

Der amerikanische Unfallchirurg Dr. Feroze Sidwa nahm per Videoschaltung von Gaza aus am IPC-Treffen teil. Er sagte, es gebe jetzt weniger Tote als auf dem Höhepunkt des Völkermords, aber inzwischen gebe es sogar Schießereien zwischen rivalisierenden palästinensischen Gruppen, weil die Gesellschaftsstrukturen zerstört sind. Die Menschen litten besonders unter den seelischen Qualen des Krieges. Gaza sei wie ausgelöscht, die meisten Häuser und Gebäude liegen in Schutt und Asche. „Das haben wir Amerikaner angerichtet.“

Graham Fuller, ehemaliger CIA-Beamter und Vizechef des National Intelligence Council, sagte über die Lage in Europa: „Ich habe in meinem Leben noch nie eine solche Krise erlebt.“ Dies sei ein Augenblick der Wahrheit für die Europäer, sie müßten sich fragen: „Wer sind wir?“ Die Angst vor einer russischen Aggression, die geschürt wird, sei offensichtlich falsch, Rußland sei heute ein ganz anderes Land als zu Zeiten der Sowjetunion. Der Plan des Westens sei es gewesen, die NATO nicht nur gegen die Sowjetunion, sondern als weltweites Machtmittel einzusetzen, dazu wurde die NATO bis an die russische Grenze ausgeweitet. Präsident Trump sage endlich die Wahrheit, nämlich, daß er das Unbehagen Rußlands wegen der NATO an seinen Grenzen versteht. Die Dominanz der NATO nach dem Zweiten Weltkrieg habe dazu geführt, daß die Europäer durch die Dämonisierung der Sowjetunion und Rußlands „einer Gehirnwäsche unterzogen wurden“. Jetzt rüste Europa wieder auf, und viele bezeichnen die USA sogar als neuen Feind. Europa könne einen Krieg gegen Rußland niemals durchhalten und müsse die antirussische Mentalität überwinden. „Hoffentlich kommen sie zur Vernunft.“

Mossi Raz, ehemaliges Mitglied der israelischen Knesset und ehemaliger Leiter der Friedensgruppe Peace Now, sprach über die Situation um Gaza. Der Waffenstillstand sei Grund zur Hoffnung. Die israelische Regierung müsse eine Zweistaatenlösung akzeptieren. Der ägyptische Wiederaufbauplan, der auf dem jüngsten Treffen der Arabischen Liga in Kairo unterstützt wurde, sei ein großartiger erster Schritt zur Lösung der Krise. Dieser Vorschlag könne die politische Dynamik in Palästina verändern und die Palästinenser einen.

Der ehemalige CIA-Beamte Ray McGovern, Mitbegründer der Veteran Intelligence Professionals for Peace (VIPS) und regelmäßiger IPC-Teilnehmer, dankte seinem alten Freund Graham Fuller und unterstützte dessen Ausführungen. Putin und die russische Führung hätten heute ein Selbstvertrauen, „wie man es bisher nur selten gesehen hat“. Putin solle sich aber nicht zu sicher sein, weil Frankreichs Präsident Macrons über Atomwaffen schwadroniert und diese auch besitzt. Wir dürften in unserer Friedensoffensive in Amerika und Europa nicht nachlassen, weil der „Tiefe Staat“ immer noch mächtige Förderer hat. Trumps Geheimdienstkoordinatorin (DNI) Tulsi Gabbard habe gut daran getan, Leuten des Tiefen Staats aus der Biden-Regierung wie Blinken, Sullivan, Brennan und Clapper den Zugang zu Geheimdienstinformationen zu sperren. Gabbards Vorhaben, Danny Davis – „einen von uns“ – zu ihrem Stellvertreter zu ernennen, sei leider von der zionistischen Lobby gestoppt worden. Schon als der damalige DNI Blair 2009 versuchte, Chas Freeman – „den Besten der Besten“ – zu ernennen, habe die Lobby das sabotiert. McGovern forderte Gabbard aber auf, standhaft zu bleiben.

Zepp-LaRouche verwies darauf, daß etliche osteuropäische Länder, wie Ungarn, die Slowakei, Georgien oder Österreich, die antirussische Hysterie nicht mitmachen. Man müsse für die Erneuerung der europäischen klassischen Kultur kämpfen, anstatt sie durch eine Kriegspolitik sterben zu lassen. Die Demokratie in der EU sei tot, wie jeder sehen könne, wenn in Rumänien eine Wahl annulliert und der Sieger nicht mehr zugelassen wird, nur weil er gegen den Krieg ist.

Tatjana Zdanoka saß 20 Jahre lang für Lettland im Europaparlament und setzte sich für die Rechte der russischsprachigen Minderheit in der EU ein, bis sie als „russische Agentin“ verfolgt wurde. Sie sprach über die anhaltende Zerstörung demokratischer Rechte in Europa und äußerte Hoffnung, weil der Widerstand dagegen wächst.

Jack Gilroy, ein führender Vertreter von Veterans for Peace, kündigte an, daß er und seine Organisation am 15. April an den New Yorker Universitäten Cornell und Binghamton Demonstrationen gegen die „Händler des Todes“ im Militärisch-Industriellen Komplex abhalten werden.

Der Leiter der französischen LaRouche-Organisation Jacques Cheminade betonte: „Europa ist nicht die EU.“ Er kritisierte die Europäer, die wegen Trumps Friedensbemühungen und Wiederannäherung an Rußland ihre Loyalität von den USA auf die Briten übertragen, die durch Churchills „Eisernen Vorhang“ und die Kontrolle der Finanzwelt über die Regierungen die NATO und den Kalten Krieg überhaupt erst organisiert hätten. Die Kryptowährungen seien heute der nächste Schritt in diesem Prozeß, und hier liege eine Schwäche von Donald Trump.

Zepp-LaRouche hatte am Ende des Treffens zwei Vorschläge: Wir sollten mehr Vertreter des Globalen Südens – 85% der Weltbevölkerung – zu künftigen IPC-Treffen einladen, um die Welt über die Rolle der BRICS aufzuklären. Und alle Teilnehmer sollten ihren neuen Appell verbreiten und daran mitwirken, die Geopolitik zu beenden. Außerdem wird eine Arbeitsgruppe der teilnehmenden Friedensgruppen in einem gesonderten Treffen darüber sprechen, wie die Arbeit der IPC ausgeweitet werden kann.


Internationale Friedenskoalition #93, 14.3.2025, 16.00 Uhr MEZ

Gute Absichten reichen nicht aus, um Krieg zu vermeiden – wahre Staatskunst ist gefragt

93. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Gute Absichten reichen nicht aus, um Krieg zu vermeiden – wahre Staatskunst ist gefragt

14.3.2025

16.00 Uhr (MEZ)

Bitte beachten Sie die geänderte Zeit für Europa

Die globale strategische Situation erfordert unser Eingreifen, sei es in der Ukraine, Israel oder Syrien. Nehmen Sie diesen Freitag um 16 Uhr MEZ gemeinsam mit Oberst a.D. Richard Black, Graham Fuller, Ray McGovern und Mossi Raz und anderen Friedensstiftern an den Beratungen der Internationalen Friedenskoalition teil.

Zur Anmeldung

12. März 2025 (EIRNS) – Die Welt blickt auf das Treffen zwischen ukrainischen und amerikanischen Vertretern am 11. März in Dschidda, Saudi-Arabien, bei dem eine 30-tägige Waffenruhe vereinbart wurde. Aber wer hat eigentlich die Fäden in der Hand? Überall heisst es, nun sei Russland am Zuge. Der ehemalige britische Premierminister und notorische Friedensgegner Boris Johnson sagte am 12. März: „Die Ukrainer haben bewiesen, dass sie Frieden schließen können. Jetzt ist es am Kreml, sich dem Trump-Plan anzuschließen – oder die Konsequenzen zu tragen. Wenn Putin sich weigert, wissen wir, dass er es mit dem Frieden nicht ernst meint und es nie ernst gemeint hat.“

Dieses Thema wurde in den letzten zwei Tagen von vielen der schlimmsten transatlantischen Kriegstreiber aufgegriffen, die gebetsmühlenartig wiederholen, dass Putin nun in die Enge getrieben sei und den Waffenstillstands Vorschlag akzeptieren müsse. Nach dem massiven Drohnenangriff der Ukraine am Montagabend, den Russland als Terroranschlag bezeichnete und für den es Vergeltung schwor, sowie nach der Rückeroberung Russlands in Kursk, womit die einzigen Geländegewinne der Ukraine zunichte gemacht wurden, scheint dies aber eher unwahrscheinlich. Der Besuch von Präsident Putin in den befreiten Gebieten in Kursk am Mittwoch, wo er in Militärkleidung auftrat, spricht für sich.

Steve Witkoff, der Nahost-Gesandte von Präsident Trump, ist auf dem Weg nach Moskau, um sich mit Präsident Putin zu treffen. Der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz hat am Mittwoch mit seinem Amtskollegen in Russland über den Vorschlag gesprochen. Waltz bestätigte, dass die USA die militärische und nachrichtendienstliche Unterstützung für die Ukraine wieder aufgenommen haben, nachdem diese dem Vorschlag zugestimmt hatte.

Bei diesen vielfältigen Aktivitäten ist es wichtig, den Überblick zu behalten.

Die erklärte Absicht der Trump-Administration, die Beziehungen zu Russland zu normalisieren, hat die Verteidiger der heutigen unipolaren Ordnung in Panik versetzt. Sie konzentrieren sich voll und ganz darauf, Trumps Bemühungen zu vereiteln. Die BBC berichtete am 12. März: „In der vergangenen Woche gab es eine konzertierte europäische Anstrengung unter der Leitung von Sir Keir Starmer, um die USA wieder gegenüber der Ukraine positiv zu stimmen“. Man wolle „sicherstellen, dass jetzt Russland im Rampenlicht steht“. Ob dies nun eine Rolle in dem Dschidda-Vorschlag spielte oder nicht – die Briten agieren höchst manipulativ, um mit im Boot zu bleiben und sich ihre Einflussmöglichkeiten zu sichern.

Versteht Donald Trump, dessen Handlungen oft kontraproduktiv und widersprüchlich sind, diese Zusammenhänge? Reichen seine guten Absichten aus, um den Hindernisparcours zu bewältigen, der in der Ukraine für ihn aufgebaut worden zu sein scheint? Wir wissen es nicht. Aber wir müssen die Zusammenhänge verstehen und entsprechend handeln, um eine Präsidentschaft zu gestalten, die eindeutig gezeigt hat, dass sie das Potenzial hat, die alten Axiome dieses gescheiterten Systems zu stürzen.

Helga Zepp-LaRouche sagte in ihrem wöchentlichen Webcast: „Der einzige Weg, um in dieser sich sehr schnell entwickelnden Situation Ordnung zu schaffen, besteht darin, zu einem völlig neuen Paradigma überzugehen: Nämlich die Idee, dass wir eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur brauchen, die all diese Probleme auf einmal angeht, indem wir ein neues System schaffen, in dem die Interessen aller berücksichtigt werden. Und das beste Beispiel dafür ist natürlich der Westfälische Frieden von 1648, bei dem sich die Kriegsparteien zunächst auf Prinzipien einigten und dann die Details ausarbeiteten. Ich denke, ein solcher Ansatz ist genau das, was wir heute brauchen.“

Die globale strategische Situation erfordert unser Eingreifen, sei es in der Ukraine, Israel oder Syrien. Nehmen Sie diesen Freitag um 16 Uhr MEZ gemeinsam mit Oberst a.D.  Richard Black, Graham Fuller, Ray McGovern und Mossi Raz und anderen Friedensstiftern an den Beratungen der Internationalen Friedenskoalition teil.


Live Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 12. März, 18.30 Uhr

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.

Stehen Sie für Prinzipien ein:  Intervenieren Sie für eine neue globale Sicherheitsarchitektur

Tag für Tag gibt es Veränderungen in alle Richtungen in der strategischen Weltlage und im täglichen Leben der Menschen. Ein historisches Muster, mit dem man rechnen muss, ist die Feindseligkeit zwischen den USA und Europa. Das Dramatische daran ist der rasende Militarisierungsprozess in Europa – im Namen der Verteidigung der Ukraine und der Vorbereitung auf die Verteidigung in einem Krieg gegen Russland.

Darauf wies Helga Zepp-LaRouche, die Gründerin und Leiterin des Schiller-Instituts, heute hin. Sie bezeichnete den Bruch zwischen den USA und Europa als „besorgniserregend und gefährlich“. Aber sie sagte dies nicht, um eine Rückkehr zur Konformität zwischen den Nationen auf beiden Seiten des Atlantiks zu empfehlen, die seit Jahrzehnten unter der schrecklichen britischen Geopolitik besteht, sondern vielmehr mit der Perspektive, diese endgültig zu beenden. Am 8. März veröffentlichte Zepp-LaRouche über das Schiller-Institut eine Erklärung zu Grundsätzen und Maßnahmen mit dem Titel „Statt Aufrüstung für den großen Krieg: Schafft eine globale Sicherheitsarchitektur!“ In ihrem Appell warnt sie die Nationen Europas, sie machten „eine katastrophale historische Fehlentscheidung. Wenn sie dann zusätzlich noch versuchen, den enormen Rückstand in der militärischen Stärke durch Geldschöpfung außerhalb der regulären Haushalte zu finanzieren, dann wiederholen sie damit Hjalmar Schachts Politik der Mefo-Wechsel aus den 30er Jahren.“

Zepp-LaRouches Erklärung schloss mit acht Maßnahmen, beginnend mit: „Wir fordern die europäischen Politiker auf, zur Vernunft zu kommen! Wiederholen Sie nicht die Fehler der 1930er Jahre!“

Europäische Kreise auf dem Kriegspfad übertreffen selbst die wildesten wissenschaftlichen und soziologischen Fiktionen. Morgen treffen in Straßburg die EU-Funktionäre Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, und Antonio Costa, Präsident des Europäischen Rates, mit dem Europäischen Parlament zusammen, um zu versuchen, sie für den verrückten EU-Plan „Rearm Europe“ („Europa aufrüsten“) zu begeistern, der 860 Milliarden Dollar an neuen Rüstungsgeldern für Europa und die Ukraine vorsieht, um sich gegen Russland zu behaupten. Am 20. und 21. März werden die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Länder in Brüssel zu ihrem zweiten Treffen über diese milliardenschwere Verpflichtung zusammenkommen, wahrscheinlich in Anwesenheit von Wolodymyr Selenskyj, dem amtierenden Präsidenten der Ukraine.

Dieser Vorstoß erfolgt genau zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Lage der ukrainischen Streitkräfte vor Ort rapide verschlechtert. In der Region Kursk haben russische Streitkräfte etwa 6.000 bis 10.000 ukrainische Soldaten, die in das Gebiet eingedrungen waren, nahe der Stadt Sudscha in einem „Kessel“ eingekreist. Die Russen drangen überraschend durch neun Meilen ungenutzte unterirdische Gaspipelines ein.

Am 11. März findet in Dschidda, Saudi-Arabien, ein Treffen zwischen ukrainischen und US-amerikanischen Delegationen statt. US-Außenminister Marco Rubio führt die Amerikaner an. Der ukrainische Präsident Selenskyj wird von Andrij Jermak, dem Leiter des Präsidialamtes, begleitet.

Die vom Schiller-Institut veröffentlichte Erklärung von Zepp-LaRouche vom 8. März zur „Globalen Sicherheitsarchitektur“ enthält eine Unterschriftenseite für Unterstützer und begrüßt auch alle anderen Initiativen, die im gleichen Geist verfasst sind und nach den gleichen Grundsätzen handeln. So wurde beispielsweise am 9. März in Frankreich eine Erklärung von ehemaligen Militäroffizieren und Souveränisten veröffentlicht, die sich gegen die von Präsident Macron vorgeschlagene Ausweitung und gemeinsame Nutzung der französischen Atomstreitkräfte aussprechen. Ihre Erklärung trägt den Titel: „Nukleare Abschreckung ist im Wesentlichen Ausdruck eines nationalen Willens und kann nicht geteilt werden.“

Das Schiller-Institut stellt die Erklärung von Frau LaRouche als „zur sofortigen und weiten internationalen Verbreitung und Unterstützung“ vor. „Sie wird zu einer Zeit veröffentlicht, in der Europa an einem historischen Scheideweg steht, an dem dringend eine andere Alternative auf den Tisch gelegt werden muß, wenn eine Katastrophe vermieden werden soll. Wir ermutigen alle Menschen aus allen Lebensbereichen, diese Erklärung zu unterzeichnen, um dieses Thema so schnell wie möglich in die öffentliche Debatte zu bringen.“

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Den Kreislauf der Gewalt endgültig überwinden

Bericht vom 92. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Das 92. wöchentliche Online-Treffen der Internationalen Friedenskoalition (IPC) am 7. März wurde von der Gründerin des Schiller-Instituts, Helga Zepp-LaRouche, mit einem Blick auf Europa und die Ukraine eröffnet, wo „die Dinge völlig aus dem Ruder laufen“. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, habe einen Aufrüstungsplan angekündigt, Re-Arm Europe, der 800 Milliarden Euro kosten soll. Der voraussichtliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz habe angekündigt, für ein Militärbudget von 400 Milliarden Euro die „Schuldenbremse“ aufzuheben, und damit eines seiner wichtigsten Wahlversprechen schon wenige Tage nach der Wahl gebrochen. Ein historischer Präzedenzfall für das Vorhaben seien die „Mefo-Wechsel“ des Nazi-Finanzministers Hjalmar Schacht, die 1933 eingeführt wurden, um Käufe bei Rüstungskonzernen außerhalb des Staatshaushalts zu finanzieren.

Präsident Trumps jüngste Äußerungen hätten massive Auswirkungen, u.a. möglicherweise ein Ende des Informationsaustauschs der USA mit dem britisch dominierten Geheimdienstkartell der Five Eyes („Fünf Augen“ = USA, Kanada, Großbritannien, Australien, Neuseeland). Außer Frankreich seien alle westlichen Staaten für den Einsatz von Atomwaffen auf die technische Unterstützung der USA angewiesen. Es könne hundert Jahre dauern, bis Deutschland wieder sein Niveau an Rüstung, Militärproduktion und Truppen von vor 20 Jahren erreicht.

Die europäischen Regierungen seien an die Litanei „Wir müssen Rußland ruinieren“ gewöhnt und könnten sich nicht auf Trumps beginnende Friedensinitiative einstellen. Wenn die Europäer klug wären, würden sie darüber nachdenken, wie Trumps Wahlsieg den Widerstand der Bevölkerung gegen 35 Jahre gescheiterte neokonservative Politik für eine „unipolare Weltordnung“ widerspiegelt.

In Südwestasien sei Ägyptens Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens „ein kleiner Schritt in die richtige Richtung“ des Oasenplans.1 „Man kann keine Zweistaatenlösung erreichen, wenn man nicht die gesamte Dynamik der Region verändert“, betonte Zepp-LaRouche.

Dr. Mohammed S. Dajani Daoudi ist Gründer der Wasatia-Bewegung Palästina und Direktor des Wasatia Graduate Academic Institute. Er beschrieb, wie er als Palästinenser in Jerusalem aufwuchs und im Laufe der Zeit von der Haltung „entweder wir oder sie“ wegkam, weil er „die menschliche Seite meines Feindes sah“, wenn israelische Ärzte palästinensische Patienten behandelten. Das Problem sei heute, daß beide Seiten einen Staat „From the river to the sea“ – „vom Fluß [Jordan] bis zum [Mittel-]Meer“ – wie es in einem Lied heißt, für sich allein haben wollen, aber das sei eine Illusion. Man brauche dringend ein Bündnis von Israelis und Palästinensern für den Frieden. Sein Ziel ist eine Kultur der „Mäßigung“, das ist die Bedeutung des Wortes Wasatia.

Der bekannte progressive US-Radio- und Fernsehmoderator Garland Nixon begann mit den Worten: „Die NATO, kann man sagen, ist ein imperialistisches Projekt.“ Er sprach über einige Hintergründe in Europa. So sei der britische Geheimdienst MI6 gut darin, nach dem Prinzip „Teile und herrsche“ vorzugehen und Marionettenregierungen einzusetzen. Der ukrainische Präsident Selenskyj sei ein solches MI6-Projekt. „Als er von Trump etwas grob behandelt wurde, fuhr er sofort nach London und wurde mit offenen Armen empfangen.“

Nixon erwähnte einige neue Entwicklungen, die Friedensaktivisten nutzen können. Elon Musk habe damit angefangen, Videos über die brutalen Methoden der Zwangsrekrutierung in der Ukraine zu veröffentlichen. Musk verbreite auch ein Video des Kongreßabgeordneten Chris Murphy, in dem dieser damit prahlt, daß die USA hinter dem Maidan-Putsch steckten. Man könne auch feststellen, daß Trump eine Mitschuld eingestanden hat, weil er der Ukraine Javelin-Panzerabwehrwaffen lieferte, und Außenminister Rubio gebe zu, daß es sich um einen Stellvertreterkrieg handelt. Die Realität des Ukrainekrieges sei komplex und nicht so simpel, daß der „böse Biden“ das Problem geschaffen hat und der „gute Trump“ es lösen wird.

Miguel Cabrera aus der Dominikanischen Republik, Journalist, Autor und ehemaliger Universitätsprofessor, ist Moderator der wöchentlichen Fernsehsendung Wissenschaft, Technologie und Gesellschaft. Er ist langjähriger Unterstützer des Schiller-Instituts und lobte sowohl Trumps Initiative für Frieden in der Ukraine als auch den Oasenplan der LaRouche-Bewegung für Südwestasien. Trumps Präsidentschaft sei ein „Licht am Ende des Tunnels“, weil er bereit ist, mit Rußland zu sprechen. Cabrera betonte, dies sei kein Krieg zwischen Rußland und der Ukraine, sondern zwischen Rußland und der NATO. Er verurteilte auch Israels Massaker an der palästinensischen Bevölkerung.

Anschließend wurden Auszüge aus einem Interview des EIR-Redakteurs Mike Billington mit dem pensionierten indischen Diplomaten M.K. Bhadrakumar gesendet, der führende Positionen im Außenministerium innehatte und in der indischen Botschaft in der Sowjetunion tätig war. Bhadrakumar prangerte die „mutwilligen Akte grundloser Böswilligkeit und Überheblichkeit“ des Westens an. Auf eine Frage Billingtons zur Rolle der Briten antwortete er, es gelinge den Briten immer wieder, die Amerikaner glauben zu machen, etwas sei ihre eigene Idee. Die ukrainischen Angriffe auf russische Ziele würden vom britischen Geheimdienst geplant, und ukrainische Politiker, die jetzt davon sprechen, Trump zu ermorden, seien vom MI6 ausgebildet worden. Bhadrakumar vertrat die ungewöhnliche Ansicht, daß der Iran Amerikas natürlicher Verbündeter in der Region wäre, die iranische Elite sei prowestlich eingestellt. Eine Zusammenarbeit der USA mit dem Iran könnte ebenso bedeutsam sein wie die Normalisierung der Beziehungen zu Rußland.

Ein kurzfristig zugeschalteter Gast war Kurt Wiebe, ein ehemaliger hochrangiger US-Geheimdienstmitarbeiter der National Security Agency (NSA) und Whistleblower. Er sagte, die jüngsten Ereignisse hätten die Voraussetzungen für die Verwirklichung von Helga Zepp-LaRouches „Neuer Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur“ geschaffen.2 Kein Land verfüge heute noch über die Voraussetzungen, um einen Krieg zu führen, weil alle Ressourcen überstrapaziert sind. So hätten die USA einen Schuldenberg von 36 Billionen Dollar. Daher sieht Wiebe die Möglichkeit, durch Verhandlungen Frieden zu schaffen.

Zepp-LaRouche ergänzte, es werde nicht Wochen und Monate, sondern eher Jahre dauern, bis Europa für einen Krieg bereit sei. Und anders als die neokonservative Propaganda behauptet, gebe es keinen Beweis dafür, daß Rußland einen Krieg gegen Europa will.

Ein Teilnehmer fragte Dr. Dajani, wie sein Appell zur Zusammenarbeit funktionieren könne, solange die Israelis nicht in gutem Glauben handeln und keine Zugeständnisse machen. Er antwortete, es gebe auf beiden Seiten Gemäßigte und Extremisten, und wir müßten unsere Kinder so erziehen, daß sie „kein Herz aus Stein, sondern ein Herz aus Fleisch und Blut“ haben.

Diskussion: das Erbe des Kolonialismus überwinden

Zepp-LaRouche sagte, man müsse untersuchen, inwieweit die westliche Sichtweise immer noch kolonial geprägt ist. Die Rolle der Briten in der Hinsicht werde nun allmählich unter die Lupe genommen. Hinter dem Ukrainekrieg steckten dieselben Mächte, die nach dem Ersten Weltkrieg in Südwestasien den Sykes-Picot-Vertrag organisierten.

Nixon sagte, die geopolitische Fixierung auf Rußland resultiere aus dem Kolonialismus: Eine Kolonialmacht mit einer parasitären Grundhaltung verliere mit der Zeit alle Gastgeber auf der Welt, und Rußland sei jetzt für diese Mächte besonders begehrt wegen seiner riesigen Ressourcen.

Ein Teilnehmer fragte, ob die Friedenskampagne in bestimmten Situationen mit den Bestrebungen kolonisierter Völker in Konflikt geraten könnte, und nannte als Beispiele Kamerun und die Demokratische Republik Kongo. Nixon antwortete, er glaube nicht, daß ein solcher Konflikt nötig ist, man müsse sich die beteiligten äußeren Mächte ansehen und dabei die Geschichte des Kolonialismus im Auge behalten.

Der ehemalige Präsident von Guyana, Donald Ramotar, erregte Aufsehen mit einem provokativen Beitrag. Er sagte: „Biden und Trump vertreten eine ähnliche Position, nur einen unterschiedlichen Ansatz.“ Biden wolle mit Europa zusammenarbeiten, um die schwindende „unipolare“ Macht des Westens zu stärken, während Trump einen Alleingang anstrebe und Europa bloß als „Ballast“ betrachte, der seine Position schwächt. Trump sei es egal, wenn er die USA auf Kosten Europas wieder stärkt.

Der Vorsitzende der amerikanischen Friedensgruppe Veterans for Peace, Jack Gilroy, lobte den Oasenplan als Modell für ähnliche Lösungen auf der ganzen Welt. Zepp-LaRouche erinnerte daran, daß das Schiller-Institut 2014 die „Weltlandbrücke“ als Blaupause für den Aufbau und Wiederaufbau der Welt veröffentlicht hat.3

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Anmerkungen

1. Der Oasenplan: LaRouches Vision für Südwestasien, Video, Schiller-Institut.

2. Zehn Prinzipien für eine neue internationale Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur, Helga Zepp-LaRouche, Schiller-Institut.

3. Die Neue Seidenstraße wird zur Weltlandbrücke, PDF E-Book, E.I.R. Verlag – siehe auch:
    Deutschlands Chancen mit der Neuen Seidenstraße, Sonderbericht 2017, Mitschrift einer Schiller-Institut-Konferenz in Essen.


Internationale Friedenskoalition #92, 7.3.2025, 17.00 Uhr

Wir werden den Teufelskreis der Gewalt endgültig durchbrechen

92. Treffen der Internationalen Friedenskoalition

Wir werden den Teufelskreis der Gewalt endgültig durchbrechen

7.3.2025

17.00 Uhr (MEZ)

Wir laden Sie diesen Freitag zur Internationalen Friedenskoalition mit Universitätsprofessor, Journalist und Autor im Ruhestand, Miguel Cabrera, sowie weiteren führenden Friedensstiftern, die noch bekannt gegeben werden, ein. Bitte bringen Sie Ihre Ideen, Vorschläge und Berichte zu dieser wichtigen Diskussion mit.

Zur Anmeldung

in einem Gespräch mit Kollegen am 3. März sagte Helga Zepp-LaRouche: „Die Welt erlebt derzeit jeden Tag ein Erdbeben, [aber] die Erschütterung der alten Ordnung und die Geburtswehen der neuen Ordnung – es ist noch nicht ganz klar, wie das ablaufen wird.“ Gleichzeitig sei „das Potenzial für eine neue Sicherheits- und Entwicklungsarchitektur eindeutig vorhanden.“

Das zeigte sich bereits diese Woche, als Präsident Trump ankündigte, der Ukraine die Militärhilfe zu streichen. „Das ist eine Entscheidung, die das Regime in Kiew wirklich zu einem Friedensprozess drängen kann,“ sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow, sehr zum Ärger derer, die versuchen, den Krieg am Laufen zu halten. Anstatt ihre gescheiterte Politik aufzugeben, verdoppeln viele europäische Regierungen ihre Entschlossenheit, einen ewigen Krieg gegen Russland zu führen. Die Europäer, zusammen mit Selenskij, koordinieren offensichtlich die Versuche, Trump von seinem Friedenskurs abzubringen und die Lunte für weitere Konflikte in der Ukraine zu legen, wie die neue, lächerliche „Koalition der Willigen“ zeigt. Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, forderte bereits 800 Milliarden Euro für die „Aufrüstung Europas“. Und in Deutschland soll ein neues Sondervermögen im dreistelligen Milliardenbereich für die Bundeswehr aufgelegt werden. Ob das alles funktioniert, bleibt abzuwarten.

Am meisten in Panik sind in dieser Woche jedoch die Briten, die seit langem führend darin sind, die Großmächte gegeneinander auszuspielen. Auch wenn die Pläne von Premierminister Starmer bisher eher erbärmlich sind, könnten die Briten immer noch erheblichen Schaden anrichten – vor allem bei einer Trump-Regierung mit ihren zahlreichen Schwächen.

Tatsächlich könnte sich das Finanzsystem als Trumps größte Achillesferse erweisen, insbesondere sein Eifer, sich Hals über Kopf in den Kryptowährungswahnsinn zu stürzen. Auch wenn vieles an seiner angekündigten „strategischen Kryptowährungsreserve“ noch unklar ist, wird dies das Finanzsystem und die Finanzmärkte nur noch instabiler machen und könnte leicht die nächste Finanzkrise auslösen.

Am Dienstag fand in Kairo ein Krisengipfel der arabischen Staaten statt, bei dem die Teilnehmer den ägyptischen Plan für den Wiederaufbau des Gazastreifens unterstützten. Der Vorschlag sieht einen massiven Wiederaufbau des Gazastreifens vor, mit der Aussicht auf ein wachsendes und wohlhabendes Land – als Teil einer Zwei-Staaten-Lösung zwischen Palästina und Israel. Auch wenn der Vorschlag durch den LaRouche-Oasenplan für massive Wasserentsalzung und Wüstenbegrünung noch erheblich verbessert werden könnte, ist er ein großer Schritt in die richtige Richtung und zeigt das Potenzial für historische Veränderungen in der Region und darüber hinaus.

Zepp-LaRouche stellte weiter fest, dass die Politik der unipolaren Ordnung nach dem Kalten Krieg völlig nach hinten losgegangen sei. „Alle Elemente dieser unipolaren Welt – Regimewechsel, Farbrevolutionen, Interventionskriege, der Einsatz des Dollars als Waffe – haben zu einem gigantischen Rückschlag geführt und uns an den Rand des Dritten Weltkriegs gebracht,“ sagte sie. Die Normalisierung der Beziehungen zwischen den USA und Russland könnte jetzt einen „Neuanfang“ für eine Welt einleiten, die bisher von der britischen Geopolitik dominiert wurde.

Wenn der Zusammenbruch des alten imperialen Systems den Weg für eine neue kooperative Beziehung zwischen den USA, Russland und China ebnet, könnte dies die Welt als Ganzes verändern. Dies ist die wichtigste strategische Frage unserer Zeit und der Ausgangspunkt für die Lösung aller anderen globalen Probleme.

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Live Dialog mit Helga Zepp-LaRouche, 5. März, 18.30 Uhr

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Tektonische Veränderungen öffnen Tür für LaRouche-Programm


Präsident Donald Trump hat mehreren Presseberichten zufolge die Lieferung jeglicher militärischer Hilfe der USA an die Ukraine ausgesetzt.

Diese Entscheidung kommt, während Selenskyj weiterhin Greta Thunberg imitiert und sich wie ein schimpfendes, finster dreinblickendes Gör aufführt. Am 2. März behauptete er in London nach dem Treffen einer von Großbritannien ausgerichteten „Koalition der Willigen“, die die Zerstörung des Landes, das Selenskyj angeblich vertritt, unterstützen soll, die Ukraine könne weiterhin mit der Unterstützung der USA rechnen. Und Selenskyj sagte, er würde diese „Unterstützung“ sinnvoll einsetzen – indem er den Krieg verlängert, der die Ukraine absolut verwüstet. Ein Frieden mit Russland sei „sehr, sehr weit entfernt“, sagte er.

Trump war wütend. „Das ist die schlimmste Aussage, die Selenskyj hätte machen können, und Amerika wird sich das nicht mehr lange gefallen lassen!“, donnerte er am 3. März. „Genau das habe ich gesagt, dieser Kerl will keinen Frieden, solange er Amerikas Rückendeckung hat“, fuhr Trump fort. „Europa hat bei dem Treffen mit Selenskyj klipp und klar gesagt, dass es ohne die USA nicht auskommt – wahrscheinlich keine gute Aussage, wenn es darum geht, Stärke gegenüber Russland zu zeigen. Was denken die sich dabei?“

Als weitere Schritte zur Beendigung des katastrophal gefährlichen Konflikts zwischen der NATO und Russland in der Ukraine wies Trump-Berater Mike Waltz darauf hin, wie absurd es ist, über die Art der Sicherheitsgarantien in der Ukraine zu debattieren, wenn es nicht einmal einen Weg zum Frieden gibt, und Verteidigungsminister Pete Hegseth ordnete einen Stopp der Cyberangriffe gegen Russland an.

Aber können diese beiden Länder trotz der sich auftauenden Beziehungen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten allein ein friedliches Ergebnis erzielen?

„Das Regime in Kiew und Selenskyj wollen keinen Frieden“, urteilte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. „Sie wollen, dass der Krieg weitergeht. In dieser Situation werden natürlich die Bemühungen Washingtons und die Bereitschaft Moskaus allein nicht ausreichen.“

Es gibt weiterhin eine offensichtliche englisch-französische Allianz für einen Krieg gegen Russland, eine Allianz, deren physische Mittel für diesen Krieg aber bei weitem nicht ausreichen.

Welche Rolle kann die Welt spielen, um die Kriegsabsichten zu verhindern, die vor allem vom Vereinigten Königreich, Frankreich und den baltischen Staaten geäußert werden?

Unterdessen lassen sich Trumps nützliche Instinkte in Bezug auf die Ukraine eindeutig nicht auf die Wirtschaft übertragen. Er erhebt und erhöht Zölle gegenüber Kanada, Mexiko und China. Und er plant, staatliche Ressourcen für Krypto-Spekulationen zu verschwenden, indem er am Wochenende die Schaffung einer „Strategischen Krypto-Reserve“ ankündigte. Die Ankündigung ließ die Bitcoin-Preise um etwa 10 % steigen, ein Gewinn, der sich bis Montagabend vollständig verflüchtigt hatte. Ähnliche Veränderungen gab es bei den Preisen, die die Menschen bereit sind, für andere Krypto-„Vermögenswerte“ zu zahlen.

Wird Trump aus den Krypto-Kapriolen des verrückten argentinischen Präsidenten Javier Milei eine Lehre ziehen?

Wenn Sie an der „Effizienz der Regierung“ arbeiten wollen, dann lassen Sie diesen Krypto-Unsinn und machen Sie sich an die Arbeit, um die Infrastruktur und Produktivität der USA aufzubauen! Nur eine Wirtschaft, die tatsächlich wächst, sowohl in ihrem Umfang als auch in ihrem technologischen Fortschritt, kann die Grundlage für eine starke Währung und ein Mittel zur Bedienung der explodierenden Staatsverschuldung bilden.

Einen umfassenden Blick auf die Welt, wie sie sein könnte, bietet das Interview von Helga Zepp-LaRouche mit Diplomacy Talkin China.

Diskutieren Sie mit Helga Zepp-LaRouche über die Verwirklichung des Neuen Paradigmas für Frieden und echte wirtschaftliche Entwicklung. Senden Sie Ihre Fragen an fragen@bueso.de oder stellen Sie diese im nächsten Live-Stream.


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